Quasi jedes Open-World-Spiel.
Gut, okay. Nicht jedes. Aber man muss schon sagen: Dem Prinzip Open World gegenüber bin ich sehr skeptisch. Das führt, zumindest für mich, im Ergebnis oft dazu, dass solche Spiele unfokussiert werden und nicht mehr respektvoll mit der Zeit der Spieler:innen umgehen. Ohne Sinn und Verstand werden da häufig Spielmechaniken reingeklatscht, nur um Spieler:innen irgendwie beschäftigt zu halten ("Hey, der Spieler sollte noch kochen können? Mensch, wir müssen noch Crafting mit einbauen. Und Sex. Oh, und Fallschirmspringen, es muss Fallschirm springen können!"). Dasselbe gilt für die ganze Landschaftlichkeit. Die mag zwar mitunter schön gestaltet sein, aber in den schlechten bis mittelmäßigen Teilen ist die oft leerer Raum, der die Spielzeit in die Länge zieht. Und die Handlung zerfasert. Wer soll das spielen, in einer Epoche, in der die Menschen immer weniger statt mehr Zeit haben? Und die Message? Solche Spiele können mir dann auch irgendwann nicht mehr sagen, wovon sie eigentlich handeln wollen.
Davon, was solche Spieler den Teams, die an ihnen arbeiten, abverlangen, mal ganz abgesehen: Das was an Workforce in einem einzigen Open-World-Spiel drinsteckt reicht locker für 3 fokussiertere Spiele besserer Qualität (und von den Überstunden und dem Grind und den unmöglich zu erreichenden Erwartungen moderner Gamer fange ich gar nicht erst an).
Was ich schätze: Selbstregulierung. Dass ein Spiel nicht alles zugleich sein will, nur weil eine Spielmechanik gerade den Riesenbuzz einfährt und man die deshalb unbedingt mit drin haben will (Hat das erweiterte Crafting die Experience von 'The Last of Us 2' jetzt irgendwie signifikant verbessert?). Ich habe lieber eine dichte, gut gepacete Experience, die sich gerne auch für freie Erkundung in einem kleineren Rahmen öffnen darf ("Disco Elysium" ist in seiner Überschaubarkeit da sehr interessant, bringt aber bereits einige Probleme der Open World mit, etwa das Gefühl, dass die Handlung nicht vorangeht.) Und mit der ich absehbar fertig sein kann.