Alle bisherigen Singleplayer-Titel mit 3D-Grafik von Bioware.
Allem voran: Mass Effect.
3rd-Person, Shooterelemente + Rollenspiel, auf dem Papier ein Spiel wie für mich gemacht.
In der Praxis schert sich dieses fürchterliche Machwerk im Bereich Gameplay und Leveldesign sowas von NULLKOMMANULL um sein Thema, seine Welt und seine Erzählung, dass die teilweise aufgebaute gute Atmosphäre für mich in jeder ersten Minute Gameplay wieder komplett ruiniert war.
Die Levels sind die häßlichsten Schläuche mit den lächerlich-offensichtlichsten Kampf-Arealen, die ich je gesehen habe, die dämliche Gefährten-KI ruiniert jedes bißchen erzählerische Glaubwürdigkeit eben jener und die Gegnerspawns sind so gleichgültig und lieblos sichtbar platziert und gestaltet, jeder simple Minimalstory-Shooter macht das stimmiger. Das schlimmste dabei ist, dass die ganzen Schnitzer nicht nur oberflächlich sind, sondern leider komplett antithematisch, was einem Spiel mit Story und Worldbuilding eigentlich ein Todesstoß ist. Noch peinlicher wird es, wenn man darüber nachdenkt, dass die meisten Sachen keine technischen Meisterleistungen erfordert hätten sondern einfach nur gutes Design.
Dazu kommt dann die unglaublich misslungene Hauptfigur: Shepard ist das albernste Abziehbildchen eines eindimensionalen Charakters, das ich je versucht habe, spielen und mögen zu wollen. (25 Std. in ME1 und später nochmal 30 Std. in ME2)
Zwischen By-the-book-Heiligenschein-Shepard und Supermegariesenarschloch-Shepard gibt es keinerlei Abstufungen, alles ist so klischeehaft übertrieben, dass mich z.B. jede(!) Rogue-Aktion, die ich je ausgelöst habe, zu einem Facepalm oder einem beinahe wütenden Schlag auf den Quickload-Button gebracht hat.
Dass z.B. in ME1 Klassenbalance ein Fremdwort ist und der erzählerisch "ausgebildete Soldat" Shepard z.B. als Infiltrator die ersten Level seine Hauptwaffe nicht benutzen kann, weil er damit mehr herumwackelt als ich selbst - komplett Waffen-untrainiert - das betrunken und auf einem Bein stehend tun würde, war auch nicht sonderlich förderlich.
Tatsächlich scheint das aber die Design-Philosophie von Bioware zu sein.
Jahre später habe ich dann mal Dragon Age 2 inkl. aller DLCs nachgeworfen bekommen und das auch mal durchgespielt.. fast ausnahmslos die gleichen Schwächen, nur noch eklatanter: Leveldesign nicht nur schlecht, sondern eine echte Frechheit (5 Maps, Ende), die Balance völlig broken (manche Bosse waren unfairer als ein Dark Souls Boss mit kaputter Dodge-Taste - ich will mir gar nicht vorstellen, was für eine Freude Leute vor den DLCs, also ohne Skill-Reset hatten
), der Hauptcharakter (immerhin) mit 3 Persönlichkeitsschubladen statt nur 2.. trotzdem kein besonderes Lob wert.