Hallo tartex und First Orko,
die Abenteuer kann man sich unter https://drive.google.com/drive/folders/1YM9n5JTpmZmi-25aMU4nE4ZS3G2E2qaz?usp=sharing anschauen.
Ich finde jetzt das konkrete Posting so auf die schnelle nicht. Aber hier kam die These auf das schon 11 Seiten zu viele Seiten für ein Abenteuer wären. Wenn ich bedenke das ich etwa 5 Seiten brauche bis ich zum eigentlichen Abenteuer komme musste ich da widersprechen.
Da du dir die Mühe gemacht hast, habe ich heute Morgen schonmal einen ersten Blick riskiert und möchte mal bezugnehmend zum Thema ein
kurzes (EDIT: lol, ja gut mit "kurz" war wohl nix
) Feedback geben:
1) InhaltFange ich mal positiv an: Ich bin 0 im Paranoia-Lore, merke aber deinem Text an, dass du dir viel Mühe bei der Ausarbeitung gegeben hast. Finde es gut, dass du die Verweise und Anspielungen aufzählst und zur Inspiration empfielst.
Das eigentliche Szenario holt mich persönlich nicht ab, kann mir aber vorstellen, dass es Viele gibt, die da Freude dran hätten.
Du beschreibst sehr ausführliche, was die Spielenden an welchen Stellen mit welchen Proben machen können. Das liest sich fast wie ein Drehbuch und deutet auf wenig Freiheit hin. Ich habe aber nicht alles gelesen, daher kann ich nicht einschätzen, ob es Sollbruchstellen gibt - also Szenen, die so ablaufen müssen, wie du es dir vorstellst - oder ob es trotzdem frei gestaltbar ist.
Als SL würde ich mir wünschen, dass Ausgangspunkt (Was ist die Situation? Welches Problem steht im Raum?) von vorgeschlagenen(!) Vorgehensweisen stilistisch getrennt sein oder zumindest mit einer kleinen Überschrift "Mögliche Aktionen" versehen getrennt wird. Als eher improvisierender SL würde ich über die Vorschläge sowieso eher drüberlesen. So wie es jetzt ist, geht das faktisch nicht und ich kann mich nicht dagegen wehren, schon von deinen Ideen "geframt" zu werden - unschön.
2) LesbarkeitIch habe die dreispaltige nicht gesehen, wage aber die Behauptung, dass bei der Länge der Abschnitte mehrere Spalten einfach nicht sinnvoll sind. So wie jetzt ist es hinreichend gut lesbar, auch wenn ich wohl mal mit einem leicht erhöhten Zeilenabstand testen würde. Was auf jeden Fall helfen würde: Mehr Abstand zwischen Absätzen und Überschriften.
Hauptüberschriften passen mittig besser als klare thematische Trennung und visuelle Stütze. Arbeite vielleicht lieber mit deutlichen Größenunterschieden als mit Unterstreichung.
Auch Einrückungen bei Kapiteln wären eine Idee.
3) StrukturDas Inhaltsverzeichnis ist vielleicht etwas ausführlich, hat aber auch ein paar Kinken wie zBsp die doppelte Überschrift "A - Watch". Die Seitennummern stimmen auch nicht, vermutlich hattest du das Verzeichnis nicht aktualisiert...?
In dem Detailgrad und Format hilft mir das Verzeichnis leider nicht beim Navigieren - zumal man in einer digitalen Variante problemlos Links auf die Kapitel zum Hin- und Herspringen setzen kann.
Tatsächlich wäre
hier genau das Gegenteil zur obigen Empfehlung hilfreich: Enge Zeilenabstände, mehrere Spalten, weniger Hierarchieebenen. Ein Inhaltsverzeichnis verliert bei jeder zusätzlichen Seite (des Verzeichnisses selbst!) ein stückweit seinen Sinn.
Dein Szenario enthält unterschiedliche, logische Bestandteile:
- Formales
- rechtliche Hinweise
- Bildnachweise
- Medienempfehlungen
- Inhaltsverzeichnis
- Den Plot
- Hintergrund
- Einsatzbesprechungen
- Abläufe / Szenen
- Nachbesprechung
- ...
- Spielelemente
- Sonderregeln
- Personen
- Orte
- Listen (Gerüchte, Servicegruppen, etc)
Diese Elemente mischt du untereinander. Dabei brauche ich als SL als
Erstes mal nur den Plot, den ich vorher einmal lesen muss.
Danach - nämlich eigentlich erst am Spieltisch- brauche ich Werte, Gegenstände usw. - und zwar schnell auffindbar, am Besten im Anhang aufgelistet, gegebenenfalls mit Verweis in welchem Ort, Szene die Dinge relevant sind.
Die Gerüchte würde ich als Tabelle bauen mit drei Spalten: Kurzbeschreibung (ein - und nur EIN!- Wort), Details (also der eigentliche Text) und dritte Spalte wahr/falsch. Für Bulletpoints ist das viiiiiiel zu viel Text.
Bilder und Textkästen: Du kannst auch gern mit umlaufenden Text arbeiten, wenn das Bild zur Auflockerung gedacht ist. Fast alle Layoutelemente (Kästen, Überschriften usw) sind oft rechtsbündig - manchmal aber auch nicht. Das macht das Layout sehr unruhig und mir ist auch nicht klar, welcher Textkasten welche Art von Element enthält. Wenn ich einen Gegenstand suche, achte ich auf rechtsbündige, schattierte Kästen? Oder die mittigen? Oder gibt es da kein festes Schema?
Und dann: Klare Trennung thematischer Abschnitte! Die "Vorbesprechung" hätte ich fast überblättert, als ich sie gesucht habe weil noch ein Rest des vorherigen Abschnitts auf der Seite oben ist.
Kapitelüberschriften gehören nach OBEN auf die Seite.
Wo wir gerade dabei sind Dinge wie Namen / Würfe / wichtigen Begriffen markiere in in kursiv. Wäre aus eurer Sicht fett besser lesbar.
Unterstreichung ist im Schriftsatz eher ungewöhnlich und dient eher der Verdeutlichung von etwas Wichtigem. Ich würde mich auf Kursivierung und Fettdruck beschränken und dabei unbedingt stringent bleiben. Vielleicht für Eigennamen und Bezeichnungen fettgedruckt, Regelhinweise, Würfelwürfe kursiv? Kannst du im Zweifel besser entscheiden.
Und:
Keine Angst vorWeißraum
So das sollte als erster Eindruck reichen. Kommt jetzt sicher etwas hart rüber, weil ich (mangels Settingbezug) wenig zum Inhalt sagen kann - man merkt aber, dass du viele Ideen und Inspirationen mit dem Hintergrund verboben hast und das ganze Thema "Vietnam" wirkt als Außenstehenden für Paranoia sehr gut aufbereitet!
Ich bin allerdings auch ein hartes Lektorat gewöhnt und habe da dementsprechend einen sehr kritischen Blick.
Im Sinne dieser Diskussion ist das allerdings schon ein Beispiel, was mich in erster Linie ob der Form und Struktur eher abschreckt
und nicht unbedingt ob der Länge!