Ich glaube Zeit alleine reicht nicht, um Raumfahrt zu entwickeln. Es muss auch einen Grund geben.
In unserer Welt war erst mal wichtig, dass es Visionäre gab, Träumer, inspiriert von der frühen SF-Literatur, von denen der bekannteste letztlich dann über Leichen gegangen ist und sich mit dem Bösen verbündet hat, um eine Rakete zu bauen, die den Weltraum erreichen könnte.
Auch brauchte man ein aufgeklärtes und wissenschaftliches Weltbild, sodass die notwendige Mathematik, Chemie und Physik entwickelt werden kann. Der Glaube daran, dass Technik gut und mehr Technik besser sei, hat sicherlich auch nicht geschadet.
Schließlich brauchten man automatische Rechenmaschinen und die notwendige Technologie dafür. Sowohl Theoretiker wie Leibniz, Boole, Shannon oder von Neumann als auch Praktiker wie Zuse oder den Flowers, den Englands ersten (bis 1970 geheim gehaltenen) Computer baute und all Wissenschaftler, die im Rahmen des Manhattan-Projekts auf einmal Geld für ihre Computerprojekte bekamen und letztlich in den 50er Jahren den Erfolg von IBM einleiteten.
Dann brauchte es Machtblöcke, die sowohl militärisch als auch ideologisch miteinander konkurrieren. Zum Beginn des kalten Kriegs war es wichtig, Interkontinentalraketen (ICMs) zu bauen, um Atombomben zielgerichtet an jeden Punkt im gegnerischen Territorium bringen zu können. Nachdem das geregelt war, ging es darum, nicht nur das Weltall sondern den Mond zu erreichen und so zu beweisen, wer überlegen ist. Dazu war es dann auch notwendig, die früheren Forscher miteinzubeziehen. Letztlich braucht man aber auch eine Bevölkerung, die das mitträgt und das war in den USA (vielleicht auch durch den Vietnamkrieg) nicht der Fall, sodass man alle weiteren noch ehrgeizigeren Pläne aufgegeben hatte. Würde man überhaupt weiter kommen? Nicht ohne eine radikale neue Entdeckung, was den Antrieb angeht.
Ohne eine Supertechnologie (oder Magie) wird's daher nix mit weltraumfahrenden von der Antike inspirierten Völkern und wie viel von ihrer Kultur sie sich überhaupt bewahren könnten, wenn sie 200 Jahre technologische Entwicklung im Zeitraffer durchleben, ist noch mal ein ganz anderes Thema. Man vergleiche nur mal England im 18. Jahrhundert mit England im 20. Jahrhundert.