Autor Thema: Warum spielt man gerne Tiere?  (Gelesen 3958 mal)

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Offline Boba Fett

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Warum spielt man gerne Tiere?
« am: 30.07.2023 | 11:56 »
Aprilscherz? "Kazzen 1733"

Wobei ich die Idee garnicht doof fände!
Klar ist das ein Aprilscherz. Aber cool wäre es effektiv.

Bin ich eigentlich der einzige, der mit dem ganzen "wir spielen irgendwelche Tiere" Rollenspiel so rein gar nichts anfangen kann?
Also, ich möchte das niemandem schlecht reden oder das abwerten, aber es wundert mich, dass das in den letzten Jahren so viel Zuspruch bekommt.
(Und lange lange Zeit das eigentlich gar kein Thema war...)

Ich persönlich kann dem wirklich überhaupt nichts abgewinnen - aber ich komme eben auch "vom Land" wo mein das Umfeld and Schulfreunden zunächst mal zu 75% (und mehr) aus Familien mit Landwirtschaft bekommen. Und da entwickelt man natürlich eine andere (ich nenne es mal "pragmatischere") Einstellung gegenüber Tieren.
Oder bin ich unromantisch? Ich kann auch einem Säugling nicht mit der "guddi, guddi guh, och bist Du niedlich" Attitüde entgegentreten.
Wenn ich das bei anderen Erwachsenen sehe, wächst in mir Befremdlichkeit und ich frage mich immer "sind die blöd oder fehlt mir das 'muss mich zum Deppen machen' Gen?).
Auch da nicht falsch verstehen: Ich mag Kinder, auch Babies, bin auch lieb oder nett zu denen, aber eben mit normaler Sprache und normalen Verhalten.
Ich mag auch Tiere, aber ich würd mir nie einfallen, mich im Rollenspiel in eines hineinzuversetzen.

Was fehlt mir oder warum ist das so ein Hype?
Bzw. wenn es mir nicht alleine so geht, bitte mal melden, damit wir entweder eine Selbsthilfegruppe ("Hallo, ich bin der Boba und ich mag keine Tiere spielen!" - "Hallo Boba!") gründen oder damit ich wenigstens weiss, dass ich da nicht der einzige bin, der damit nichts anzufangen weiss...
« Letzte Änderung: 30.07.2023 | 11:58 von Boba Fett »
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Offline Tintenteufel

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #1 am: 30.07.2023 | 11:57 »
@Betreff: Mach ich eigentlich gar nicht.  :)
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Offline ghoul

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #2 am: 30.07.2023 | 12:02 »
Ich spiele keine Tiere.
Einmal sollte ich einen Hundemenschen spielen. (Oder war es ein Wolfsmensch?) Der war dem DM dann aber zu hündisch. Keine Ahnung, was da die Erwartungshaltung ist.
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Offline Weltengeist

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #3 am: 30.07.2023 | 12:16 »
Bin ich eigentlich der einzige, der mit dem ganzen "wir spielen irgendwelche Tiere" Rollenspiel so rein gar nichts anfangen kann?

Mir wäre kein Rollenspiel bekannt, in dem man Tiere spielt. Höchstens Tiermenschen oder intelligente Tiere. Das ist zunächst mal ein wichtiger Unterschied, jedenfalls wenn du bei "Tiere spielen" tatsächlich an das Schwein von Bauer Mertens denkst. Das im Rollenspiel sind keine Tiere, sondern vermenschlichte Tiere / Menschen in Tiergestalt, so wie in "König der Löwen" oder "Basil der große Mäusedetektiv".

Was das Warum angeht, würde ich mal die Theorie wagen:

Leute spielen gerne vermenschlichte Tiere aus genau dem gleichen Grund, aus dem sie Elfen oder Zwerge oder Vampire spielen: Weil sie damit eine Rollenvorlage haben, die aus wenigen Pinselstrichen besteht und unter der sich trotzdem jeder was vorstellen kann. Jeder weiß genug über einen Hund oder eine Katze oder eine Schildkröte, um daraus einen Charakter zu formen, ohne selbst superkreativ werden zu müssen.

Klar gibt es da auch die Fraktion, die ihren eigenen Tieren ohnehin Intelligenz unterstellen ("Meine Stute ist ja soooo klug..."), da kann man natürlich drüber streiten. Ich glaube aber, dass sie unter den Tiermenschenspielern in der Minderheit sind. Die Mehrheit sind gefühlt Leute, die bestimmte (körperliche oder charakterliche) Eigenschaften bei Tieren beobachten und eben mal einen Charakter mit diesen Eigenschaften spielen möchten. So wie bei allen anderen Rassen/Spezies/Abstammungen/whatever im Rollenspiel auch.
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Offline Boba Fett

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #4 am: 30.07.2023 | 12:18 »
Es gibt ja verschiedene Ansätze -

Man spielt Tiere,
- die aber eigentlich Menschen sind, also auch Kleidung tragen oder Gegenstände benutzen (ich nenne den "gestiefelten Kater" aus den Shrek Movies mal als Beispiel.)
- die eben Tiere sind, nur dass sie 'intelligent' sind und kommunizieren (und da entweder nur innerhalb der eigenen Spezies oder es gibt ein 'Animal Common')
- die Gestaltwandler oder halbe Menschen sind, wie Werwölfe, Werkatzen, Varge (Splittermond), etc.)

Und natürlich kann man da von unterschiedlichen Verhalten ausgehen.
Wo bei den ersten beiden ein Reiz liegt, verstehe ich gar nicht. Beim dritten kann ich das erahnen, aber da ist die Interaktion mit den typischen anderen Spezies (vor allem erst mal Menschen) gegeben.
Aber auch da würde ich immer den Mensch vorziehen.
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Offline Boba Fett

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #5 am: 30.07.2023 | 12:27 »
Leute spielen gerne vermenschlichte Tiere aus genau dem gleichen Grund, aus dem sie Elfen oder Zwerge oder Vampire spielen...

Das mag sein, aber bei Vampiren und Elfen verstehe ich ja noch einen Reiz darin, weil die eben "Übermenschen" (und beim Vampir dann noch der Reiz des Nervenkitzels 'Blut' mit hineinspielt).
Elfen habe ich eine kurze Zeit (Pubertät) lang aus genau dem Grund auch gern gespielt (inzwischen eigentlich nur noch Menschen).
Bei Leuten, die gern Zwergen spielen, mag ich das auch noch erahnen, wo der Reiz liegt, einen robusten, sturen, goldgierigen Handwerker zu spielen, der gerne Bier trinkt und gut im Nahkampf ist.
Und klar, bekannte Stereotypen machen es einfacher etwas fiktionales zu spielen. Nur verstehe ich den reiz eben nicht, der bei Vierbeinern liegt ("waff, waff, mit dem Schwanz wedel, Bein heb und Markierung setzt" <- Warum soll das toll sein oder Spaß machen?).

(das "waff waff" kann auch gerne "miau" mit ähnlichem stereotypen Verhalten sein.)
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Offline Megavolt

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #6 am: 30.07.2023 | 12:35 »
da entwickelt man natürlich eine andere (ich nenne es mal "pragmatischere") Einstellung gegenüber Tieren.

 ~;D ~;D

Ich sehe es wie du, mich reizt das Spiel von Tieren nicht.
Ich spiele generell praktisch immer den Human und finde es reizvoller, mich mit den Exoten auseinanderzusetzen, als selbst einer zu sein.

Berührungsängste habe ich allerdings auch nicht, wenn mir jemand einen Varg in die Hand drückt oder so, ja mei.

Offline Weltengeist

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #7 am: 30.07.2023 | 12:38 »
Elfen habe ich eine kurze Zeit (Pubertät) lang aus genau dem Grund auch gern gespielt (inzwischen eigentlich nur noch Menschen).
Bei Leuten, die gern Zwergen spielen, mag ich das auch noch erahnen, wo der Reiz liegt, einen robusten, sturen, goldgierigen Handwerker zu spielen, der gerne Bier trinkt und gut im Nahkampf ist.
Und klar, bekannte Stereotypen machen es einfacher etwas fiktionales zu spielen. Nur verstehe ich den reiz eben nicht, der bei Vierbeinern liegt ("waff, waff, mit dem Schwanz wedel, Bein heb und Markierung setzt" <- Warum soll das toll sein oder Spaß machen?).

Also wenn ich dich nicht schon ein paar Jahre kennen würde, würde ich ja sagen, du trollst gerade absichtlich... ;)

Natürlich geht es nicht um "Waff, Waff". Machen Tiermenschen normalerweise auch nicht. Aber wenn du das hier selbst liest:

Zitat
Bei Leuten, die gern Zwergen spielen, mag ich das auch noch erahnen, wo der Reiz liegt, einen robusten, sturen, goldgierigen Handwerker zu spielen, der gerne Bier trinkt und gut im Nahkampf ist.

Fällt dir dann wirklich nichts Vergleichbares für, sagen wir mal, einen Wolfs-/Hundemenschen ein? Beispielsweise jemanden, der sehr sozial veranlagt ist (aber gegenüber denen, die er zu seinem "Rudel" zählt) und in Hierarchien denkt (und immer mal versucht, selbst der Alpha zu werden), der gut und gerne kämpft und jagt, einen überdurchschnittlichen Geruchssinn und natürliche Waffen (Gebiss) hat usw.? Ist das wirklich anders als beim genannten Zwergen? Also ich sehe da wirklich keinerlei Unterschied.
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Offline JS

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #8 am: 30.07.2023 | 12:56 »
Bin ich eigentlich der einzige, der mit dem ganzen "wir spielen irgendwelche Tiere" Rollenspiel so rein gar nichts anfangen kann?
Ich persönlich kann dem wirklich überhaupt nichts abgewinnen.
Oder bin ich unromantisch?
Wenn ich das bei anderen Erwachsenen sehe, wächst in mir Befremdlichkeit und ich frage mich immer "sind die blöd oder fehlt mir das 'muss mich zum Deppen machen' Gen?).
Ich mag auch Tiere, aber ich würd mir nie einfallen, mich im Rollenspiel in eines hineinzuversetzen.
Was fehlt mir oder warum ist das so ein Hype?
Bzw. wenn es mir nicht alleine so geht, bitte mal melden, damit wir entweder eine Selbsthilfegruppe ("Hallo, ich bin der Boba und ich mag keine Tiere spielen!" - "Hallo Boba!") gründen oder damit ich wenigstens weiss, dass ich da nicht der einzige bin, der damit nichts anzufangen weiss...

Dir fehlt nichts, du bist nicht allein. Ich schaue stets mit Befremden auf diese Rollenspiele(r/innen) und spreche auch für mein ganzes Rollerumfeld. Wir sind also schon ein gutes Dutzend. :D
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Boba Fett

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #9 am: 30.07.2023 | 12:58 »
Also wenn ich dich nicht schon ein paar Jahre kennen würde, würde ich ja sagen, du trollst gerade absichtlich... ;)

Das "Waff" Bellen, war natürlich provokativ. Ich gebe es gern zu.

Zitat
Fällt dir dann wirklich nichts Vergleichbares für, sagen wir mal, einen Wolfs-/Hundemenschen ein? Beispielsweise jemanden, der sehr sozial veranlagt ist (aber gegenüber denen, die er zu seinem "Rudel" zählt) und in Hierarchien denkt (und immer mal versucht, selbst der Alpha zu werden), der gut und gerne kämpft und jagt, einen überdurchschnittlichen Geruchssinn und natürliche Waffen (Gebiss) hat usw.? Ist das wirklich anders als beim genannten Zwergen? Also ich sehe da wirklich keinerlei Unterschied.

Der große Unterschied, den ich sehe, ist, dass der Zwerg (oder auch Elf, etc.) sich immer in den Kontrast zum Menschen begibt, weil dieser als spielbare Spezies die Norm (oder das "Mittelmaß") definiert.
Wenn wir jetzt "Ratten", "die schwarze Katze" oder "Mausguard" nehmen, dann spielen sich die Spezies ja innerhalb ihrer eigenen Art, dementsprechend ist das etwas anderes.
Natürlich könnte man auch eine Charaktergruppe "nur Zwerge" in einer Zwergenbinge spielen, wo es erstmal nur Zwerge gibt (und Antagonisten anderer Spezies). Aber dann wäre das auch wieder genau so unverständlich für mich.
Maximal für einen Oneshot würde ich das vielleicht mal ausprobieren, aber nur um verstehen zu wollen, wo daran der Reiz liegt. Warum sich dafür aber ein Regelwerk verkauft (DSK alleine hat € 170.000,- im Crowdfunding eingespielt. Die Ergänzung "DSK - Brüchiger Frieden" € 123.000,- und  "DSK - der schleichende Verfall" noch mal € 110.000,-), verstehe ich nicht.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #10 am: 30.07.2023 | 13:03 »
Es gibt ja verschiedene Ansätze -

Man spielt Tiere,
- die aber eigentlich Menschen sind, also auch Kleidung tragen oder Gegenstände benutzen

.....

Aber auch da würde ich immer den Mensch vorziehen.

vielleicht hilft dir ja meine Heransgehensweise:

- ich will einen kompetenten Paladin der Kriegsgöttin spielen
- alle Liturgien, Boni, feats und geweihte Waffen sollen freistehen bzw. erspielbar sein

- ich will nicht, dass dank Amtsautorität: "im Namen der Kriegsgöttin, Schurke, ihr seit verhaftet" dieser auch gleich brav die Hände hebt bzw. sich gleich alle gegen den bis dato angesehenen Ratsherren wenden, nur weil mein Char ohne jeden Beweis nur eine mündliche eine Anschuldigung herauskräht.

also muss mein Char "etwas" haben, was ihn in den Augen der Gesellschaft so weit herabsetzt, dass er sich die Überwindung des Schurken/Plots hart erkämpfen/erarbeiten/Beweise ersammeln muss

ich nehme also einen geweihten Ritter der Löwenmenschen Sir Leonyr, welcher von "den Menschen" nur zähneknirrschend geduldet (nicht respektiert, muss er sich ja erst erspielen) wird. Vorurteile wegen Blutdurst liegen immer in der Luft. Bewaffnete Konfrontationen haben also zwei Ebenen der Gefährlichkeit.
Gewalt ist also kein Allheilmittel für meinen Char, auch wenn er im Finale dann doch rocken kann.

Mit Waffen und Rüstung kommt man also noch durchs Stadttor. In der Taverne kriegt man auch was zu essen (gegen Geld). In den Gassen drücken sich alle weg von einen
heimlich mal jemanden was fragen? Misstrauen, ja Angst, obwohl mein Char Liturgien wirkt (Beweis, in der Gunst der Kriegsgöttin zu stehen)

Rustikales eintreiben von Informationen aka "wie foltern/erpressen wie Butcher" klappt nicht
beschuldigen reicht nicht
halbseidenes Auftreten schadet
selbst ein guter Beweis kann noch durch den Gegenvorwurf "untergeschoben durch ein TIER" gekontert werden
(ich spiele lieber Kampagnen als oneshoots)

kurzum, ich habe ein klares Konzept für "Nachteil: kommt als Murderhobbo nicht mit allem durch"; mit klarem "der befellte Mensch für eine Fantasy-Stimmung"   

Offline nobody@home

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #11 am: 30.07.2023 | 13:05 »
Generell ist schon richtig: man spielt mindestens "denkende" Tiere (so in Richtung Dschungelbuch oder Unten am Fluß), wenn nicht sowieso gleich tierisch angehauchte Zweibeiner (der gute alte Disney-Zeichentrick-Robin Hood wäre da ein prominentes Beispiel). Es mag theoretisch sein, daß es irgendwo da draußen auch ein Rollenspiel gibt, das sich auf die Darstellung "ganz richtig echter" Tiere versteift hat, aber dann wüßte ich nicht, wie es heißen soll, und es wäre auch definitiv ziemlich Nische.

Und natürlich ist der Hauptanziehungspunkt nichts anderes als bei anderen Nichtmenschen (Elfen, Zwerge, Roboter...) auch: man kann, wenn man will, mal wirklich raus aus seiner unbefellten Haut und etwas schon rein deutlich sichtbar anderes spielen als immer nur denselben 08/15-Homo Möchtegernsapiens. Eskapismus also, genau wie das Hobby "Rollenspiel" an sich auch schon. Es wird auch Spieler geben, die mal fremdartige Kulturen und Lebensformen etwas ernsthafter "ausprobieren" und für sich erkunden wollen, aber das ist nicht Bedingung -- manchmal soll der Charakter einfach nur zumindest im eigenen Kopf deutlich anders aussehen, als es die begrenzte Vorlage "Mensch" nun mal erlaubt.

Offline KapitänOffensichtlich

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #12 am: 30.07.2023 | 13:16 »
Weil man gerne mal nachts als Löwin durch Berlin laufen würde?

Offline Eismann

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #13 am: 30.07.2023 | 13:18 »
Maximal für einen Oneshot würde ich das vielleicht mal ausprobieren, aber nur um verstehen zu wollen, wo daran der Reiz liegt. Warum sich dafür aber ein Regelwerk verkauft (DSK alleine hat € 170.000,- im Crowdfunding eingespielt. Die Ergänzung "DSK - Brüchiger Frieden" € 123.000,- und  "DSK - der schleichende Verfall" noch mal € 110.000,-), verstehe ich nicht.

Ich würde sagen, dass einer der Faktoren von DSK ist, dass man eine altbekannte und liebgewonnene Spielwelt neu und aus einer neuen Perspektive entdecken kann. Man sieht sie aus ganz neuen Blickwinkeln und entdeckt Ort und Gegebenheiten, die den menschlichen Charakteren bisher verborgen geblieben sind. Das ähnelt ein wenig der Maskerade bei Vampire.
Außerdem verbinden viele Menschen mit bestimmten Tieren auch bestimmte Mindsets (Loyalität, unterdrückte Aggression, hierarchisches Denken, Gefräßigkeit bei Hunden, Egoismus, bedingungslose Liebe und Eigenliebe, Verspieltheit, Grausamkeit bei Katzen usw.), die einem einen soliden bespielbaren Rahmen bieten, ähnlich wie bei Elfen, Zwergen oder Orks ("Elfen sind halt so").
Muss man nicht mögen, kann man aber.

Offline Marduk

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #14 am: 30.07.2023 | 13:23 »
Ich würde sagen, wenn du fünf Spieler fragst, warum sie das spielen, wirst du wohl sechs Antworten bekommen. Vom Reiz tierisch geprägte Verhaltensweisen ins Rollenspiel reinzubringen, von ästhetischen Gründen, oder im Fall von Fellträgern wegen des Knuddelfaktors etc. Meins ist das nicht, aber jedem das seine.
Gerade Katzen und Hunde erfreuen sich auch im realen Leben einer gewissen Beliebtheit, wo es denke ich mal für Katzen- und Hundemenschen auch mal den Reiz ausmacht, ihrem geliebten Vierbeiner ein wenig nachzueifern usw.
Nicht zu vergessen, die ganzen Furries (ohne Herablassung gemeint). Die haben sogar Cons, wo sie in ihre Furrie-Persona abtauchen. Da ist der Sprung zum P&P-Rollenspiel jetzt auch nicht sooo weit.
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Offline Metamorphose

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #15 am: 30.07.2023 | 13:40 »
Ich persönlich spiele gerne Rattenmenschen. Ich erläutere mal warum:

1. Meine Jugend war durch Turtles und Meister Splinter geprägt. Er war für mich eine positive Figur in der Zeichentrickwelt, er war besonnen und konnte Kampfsport. Viel Später fing ich mit Warhammer an und stiess dort auf die Skaven. Die waren feige, durchtrieben, eigenwillig und meist funtkionierten ihre Kriegsmaschinen nicht oder sie kamen selbst drunter. Ich fand das Spassig und wollte diese dann spielen. Ihre hierarchisch-brutale Gesellschaftsordnung fand ich auch spannend. Ich assoziiere mit Rattenmenschen durch die Skaven bei Rattenmenschen eine gewisse durchtriebenheit und gier, spiele sie aber als gute sc. Die einflüsse kamen halt einfach von Splinter und denn Skaven.

2. Durch das exotische der Tiermenschen gibts meist skurille Stories und Beziehungen zu anderen SC. Das finde ich unterhaltsam. Wenns ins Richtung unplatonische Beziehung oder Sexuelles geht, finde ichs hingegen so befremdlich, dass ichs abbreche. Ich sehe also Tiermenschen in erster Linie als Spassbringer mit ev ernsten Zügen, aber kein ernster SC.

3. Viele ordnen durch das Tier ein Verhalten zu. Ratten nagen an Zeug, Hunde sabbern, usw. Das kann unterhaltsam sein, wenns selten eingesetzt wird, werde dem aber schnell überdrüssig.

Ich spielte jahrelang einen Rattenmenschen-Magier in Pathfinder. Als der dann noch kurze Distanzen fliegen konnte und gut in Kampfkunst war, war ich glücklich (versplintert). Ich hab ein paar mal Rattenartige Witze eingebracht, das wärs.

Zusammenfassend spiele ichs gerne wegen den Helden aus der Kindheit und diversen Tierzuschreibungen, die manchmal als Spassbringer der Gruppe unterhalten können. Furrymässig wirds bei mir nid, ich mag einfach das schräge daran :) Abseits von Ratten, Maus- oder Wolfsmenschen reizt mich kaum was tierisches zu spielen.
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Offline nobody@home

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #16 am: 30.07.2023 | 13:42 »
Man kann ja auch genauso berechtigt die Gegenfrage stellen: "Warum zum Geier sollte man sich ausgerechnet im Rollenspiel, wo man ja im Prinzip gerade alles und jedes spielen kann, freiwillig auf bloß Menschen und verzweifelt menschenähnliches Gesocks beschränken wollen?" ;)

Klar -- manche wollen einfach nicht mehr als das, und als reine Frage des persönlichen Geschmacks bleibt ihnen das auch unbenommen. Zoff gibt's allenfalls dann, wenn sie anderen (mit wiederum anderen Geschmacksvorstellungen) zu sehr in deren Charakterkonzepte hineinzureden versuchen...aber das ist dann eigentlich auch schon wieder eine andere Baustelle, denke ich.

Offline Kaskantor

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #17 am: 30.07.2023 | 13:56 »
Tut man nicht, jedenfalls nicht alle.

Ich persönlich hätte da garnichts dran und bevorzuge derzeit auch wieder vermehrt Spiele, wo man nur Menschen spielen kann.
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Offline Runenstahl

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #18 am: 30.07.2023 | 14:28 »
Hängt bei mir von der Stimmung ab. Ich spiele alles mögliche (auch Menschen) und ich mag Serien wie Usagi Yojimbo oder RPGs wie Jadeclaw.
Ich finde Wolfs- und andere Tiermenschen genauso cool wie Zwerge, Elfen und Dragonborn (wobei letztere ja schon wieder Tiermenschen sind).
Da gibt es keinen besonderen Grund ausser "ist halt so".

Und nein, auch wenn wir Hunde und Katzen haben, spiele ich diese Charaktere nicht um meine Haustiere zu spielen. Wir haben auch keinen Stier und ich finde einen Minotauren trotzdem cool.

Ich denke mal, es ist wie bei jedem anderen auch. Es gibt Spezies die sprechen einen an und es gibt solche, da versteht man einfach nicht warum andere Spieler sowas mögen (ich kann z.B. nicht viel mit Feen als Charakteren anfangen). Die einfachste Erklärung: Geschmackssache.
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Offline Weltengeist

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #19 am: 30.07.2023 | 14:54 »
Der große Unterschied, den ich sehe, ist, dass der Zwerg (oder auch Elf, etc.) sich immer in den Kontrast zum Menschen begibt, weil dieser als spielbare Spezies die Norm (oder das "Mittelmaß") definiert.
Wenn wir jetzt "Ratten", "die schwarze Katze" oder "Mausguard" nehmen, dann spielen sich die Spezies ja innerhalb ihrer eigenen Art, dementsprechend ist das etwas anderes.

Ah, es geht dir also ausdrücklich nicht um Anthropomorphe, sondern um intelligente Tiere. Geht aus dem Startpost nicht so ganz klar hervor, dann sollten wir die Diskussion vielleicht wirklich darauf einschränken.

Tatsächlich spiele ich solche reinen Tier-Settings auch eher selten und wenn, dann als One-Shot (oder lieber noch in der "Wir verwandeln die aktuellen Helden für eine Session in Tiere"-Variante). Ich hab aber auch nichts gegen sie. Bei der Begründung, warum das reizvoll sein kann, würde ich mich dem Eismann anschließen:

Ich würde sagen, dass einer der Faktoren von DSK ist, dass man eine altbekannte und liebgewonnene Spielwelt neu und aus einer neuen Perspektive entdecken kann. Man sieht sie aus ganz neuen Blickwinkeln und entdeckt Ort und Gegebenheiten, die den menschlichen Charakteren bisher verborgen geblieben sind.

Das gilt so eigentlich für alle entsprechenden Settings - auch wenn man nur Mäuse in Berlin spielt. Man kommt an Orte, wo man sonst nicht hinkommt. Man sieht alles aus einer völlig anderen Perspektive - Menschen sind plötzlich einfach nur nützlich oder schädlich, die niedliche Katze wird zum Monster, die gewöhnliche Tür zum schwierigen Hindernis usw.

Beim Rollenspiel geht es doch letztlich immer darum, sich in jemand anderen hineinzuversetzen - das mag jemand mit anderen Überzeugungen, anderen Charaktereigenschaften, anderem Geschlecht, anderen kulturellen Prägungen oder eben einem ganz anderen Körper sein. In diesem Sinne sehe ich nicht, warum das Spielen von intelligenten Tieren weniger interessant sein sollte als die x-te Variante von "ein Zwerg, ein Elf und ein Magier kommen in eine Kneipe". ;)
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #20 am: 30.07.2023 | 14:55 »
Ich stelle mir immer die Frage, warum manche Leute Menschen spielen, wenn es auch interessantere Alternativen gibt.
Wie es als Mensch bzw. Pottwal ist, erfahre ich nämlich jeden Tag.
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #21 am: 30.07.2023 | 15:12 »
Also ich komme in das Thema auch nicht so recht rein. Aber ich habe Vermutungen und es sind sehr verschiedene Gründe:

Jemand der gerne Katzen mag, spielt vielleicht gerne eine sprechende Katze, weil er sich gerne mit dem Thema Katzen beschäftigt. In manchen Szenarien (Honey Heist) ist es auch der Faktor der Skurilität.

Tiermenschen sind ein anderes Thema. Man verbindet ja mit Tieren gewisse Eigenschaften und das macht dann schon Spaß einen Charakter zu spielen wo das Konzept irgendwie jedem klar ist und wo jeder weiß, wie der aussieht. (Die feige Ratte, der mutige Löwe usw.)

Offline ghoul

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #22 am: 30.07.2023 | 15:19 »
Weil man gerne mal nachts als Löwin durch Berlin laufen würde?

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Offline Issi

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #23 am: 30.07.2023 | 15:28 »
Es gibt einen uralt Zeichentrick Film in dem Robin Hood ein Fuchs ist.
Bernhard und Bianca sind Mäusedetektive.
(Aristocats, Susi und Strolch, Findet Nemo, Ice Age, Shrek (der Esel, der gestiefelte Kater), Bambi, Dumbo,......)
Es gibt gefühlt tausend und eine Geschichte, in der Tiere die Hauptcharaktere sind.
Besonders in Kinderfilmen.
Daher liegt es nahe, dass sie es auch in Spielen sein können.


Im Rollenspiel habe ich "Tierrollen" vor allem deshalb gespielt, weil sich meine Figuren entweder selbst in Tiere verwandeln konnten. (Da könnten sie sich allerdings nicht unterhalten), oder weil sie über die Augen ihres Vertrauten wahrnehmen konnten.

(Sowas wie "my little Pony"und Co reizt mich allerdings gar nicht. Wenn ich sowas
spielen würde, dann als Bier und Brezen, oder Party Spiel. Nicht als Alternative.)
Ich kann auch "Guardians of the Galaxy"nichts abgewinnen, weil mir die Tier und Pflanzenwesen zu abgedreht sind.
Andere schon.
Geschmäcker sind verschieden.
 :D

Edit.
Um die Frage zu beantworten:
1.Ich glaube über eine "Tierrolle" ist der Abstand zu seiner "Alltagsrolle" noch etwas größer.
2. Kindheitserinnerungen
3.Reiz des Neuen
???
« Letzte Änderung: 30.07.2023 | 15:37 von Issi »

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Re: Warum spielt man gerne Tiere?
« Antwort #24 am: 30.07.2023 | 15:39 »
Ach, DSK würde mich auch mal reizen, immerhin spielen die Tiere
da ja sozusagen unter sich. Außerdem kann ich das Argument,
bekanntes Setting mal aus einer anderen Perspektive, schon nach-
vollziehen. Und sowas wie Mouse Guard war ja auch mal eine Art
Geheimtipp.
« Letzte Änderung: 30.07.2023 | 18:26 von Lyonesse »
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''Servants quail, allies betray, friends die.''
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being considered bad for the crops and the health
of the inhabitants.
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