Autor Thema: Waffen vs Rüstung  (Gelesen 15832 mal)

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Online Raven Nash

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #50 am: 7.08.2023 | 11:24 »
Wer so lang nicht warten will, es ist in "The Sword and the Centuries" von Alfred Hutton. ^^
Den würde ich mit Vorsicht genießen. Er und Edgerton Castle* sind für so viel Unsinn verantwortlich, weil sie einfach mit dem viktorianischen Überlegenheitsanspruch an alles rangegangen sind. Wenn man grundlegend davon ausgeht, dass die eigene Fechtmethodik die Spitze einer linearen Evolution darstellt, sind Forschungsergebnisse ... beeinträchtigt ... um es mal höflich auszudrücken.

*)In "Schools and Masters of Fencing" bezeichnet er z.B. die Bologneser Tradition als "Zeitalter der bizarren Huten", weil er schlicht weder Methode noch Didaktik verstanden hat.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #51 am: 7.08.2023 | 14:49 »
Das mag sein, aber dieses Buch ist eigentlich primär eine Zusammenstellung von Augenzeugenberichten über diverse Jahrhunderte, von iirc jeweils gleichwertigen Duellen. Einer zB dreht sich darum, wie sich zwecks Gottesurteil zwei Bauern mit Knüppeln zu Klump hauen müssen. Andere handeln von Wettkämpfen um Geld, die dennoch ziemlich blutig werden konnten und wo teilweise Duellanten beschissen haben (indem sie zB eine Pistole in die Arena geschmuggelt haben). Etwaige Kommentierungen von Hutton kann man ja dann immer noch mit einem Körnchen Salz nehmen. ^^
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #52 am: 7.08.2023 | 15:39 »
Das ist ein Thema das auch Mir immer wieder mal in den Sinn geht, auch weil ich meine Kämpfer gerne Waffen wechseln lasse, was im Endeffekt bei 5e nur Kosmektik ist. Die verschiedenen Modifikationen für Waffentyp und Rüstungsart erzeugen im Endeffekt aber auch immer wieder MEHR Denkarbeit und Rechenkram. Jetzt wo wir hauptsächlich mit Fantasygrounds arbeiten könnte ich mir vorstellen entsprechende Effekte einzuarbeiten...
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #53 am: 7.08.2023 | 16:12 »
Die Herausforderung ist halt sowas wie Reichweite, Schnelligkeit, Angriffsart (Stoß, Schwung etc.), Art des Schadens, Art der Rüstung, Abdeckung des Körpers etc. mit möglichst wenig Aufwand für den Spieler irgendwie zusammenzufrickeln. Da scheitert es dann meist dran. Und da haben wir noch gar nicht mit irgendwelchen Fechtmanövern, Umgebungssituationen, mehreren Kämpfern, Gedränge vs. Duell etc. angefangen.

Online Raven Nash

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #54 am: 7.08.2023 | 16:45 »
Um auch mal wirklich was zum Thema beizutragen: Ich hab aufgegeben, das alles in ein RPG-System pressen zu wollen. Was ich von Genesys gelernt habe ist, einen Wurf narrativ zu interpertieren. Wenn der Angriffwurf gelingt, und X Schaden verursacht, ist das nur das Ergebnis aller Faktoren.
D.h. die Waffe hat entweder eine Lücke in der Rüstung gefunden, oder die Wucht wurde nicht ganz abgefangen, die Parade war zu starr, etc. pp. Je nach Spieler, lasse ich das aus Charaktersicht oder aus Gegnersicht beschreiben (wenn ich das machen muss/soll).

Ich finde mittlerweile das abstrakte D&D-System in der Hinsicht recht OK - komplexe Systeme werden schnell kompliziert, ohne einen echten Mehrwert zu bieten.

Was ich hingegen gut finde ist die Einteilung der Waffen, die A5e macht - nach Schadenswürfeln. Da ist die Tabelle also in 1d4, 1d6, 1d8, usw. geordnet.

Die Combat Maneuvers bringen dann auch noch etwas mehr Flair in den Kampf, machen aber eben nicht ausschließlich mehr Schaden, sondern erzeugen taktische Vorteile.
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Offline felixs

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #55 am: 7.08.2023 | 16:58 »
Ich finde, das wesentliche Problem an D&D ist eine absurd geringe Tödlichkeit (auf höheren Stufen jedenfalls). Das ist natürlich gewollt und für den üblichen Spielstil absolut notwendig. Beisst sich aber mit jeglichem Anspruch an Realismus.

Ansonsten stimme ich der Meinung zu, dass ein handhabbares System eine gute Sache ist und dass man sich sehr gut mit narrativer Ausschmückung behelfen kann. Bringt uns in Sachen Realismus zwar nur eingeschränkt weiter, ist aber meist wahrscheinlich eh kein Problem, da man bei D&D eher nicht gegen (normale) Menschen kämpft.
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Offline unicum

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #56 am: 7.08.2023 | 17:31 »
Es gibt eben auch eine solche unzahl von Waffen, welche im Rollenspiel so schön gemischt werden, dann noch die Bandbreite der Rüstungen dazu - zusätzlich noch solche die historisch eher nicht so belegt sind (Stichwort Lederrüstung, oder es macht jemand den Siegfried und badet in Drachenblut) dann "passiert" es im Rollenspiel eben auch mal das ein Samurai mit seinem Katana auf einen Reiterharnisch aus der Renaisance schlägt.

Also dinge welche es in der "Realität" so nicht gegeben hat aber im Rollenspiel eben doch schon mal vorkommen können,...

Ist nicht einfach da eine Lösung zu finden - da muss man imho abstrahieren, es geht garnicht anderst.

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #57 am: 7.08.2023 | 19:43 »
Die Herausforderung ist halt sowas wie Reichweite, Schnelligkeit, Angriffsart (Stoß, Schwung etc.), Art des Schadens, Art der Rüstung, Abdeckung des Körpers etc. mit möglichst wenig Aufwand für den Spieler irgendwie zusammenzufrickeln. Da scheitert es dann meist dran. Und da haben wir noch gar nicht mit irgendwelchen Fechtmanövern, Umgebungssituationen, mehreren Kämpfern, Gedränge vs. Duell etc. angefangen.

Wenn man von ganz unten bei irgendwelchen Details anfängt und nach oben baut, ufert es natürlich aus.

Aber man fährt meist ganz gut damit, ein paar verschiedene "Trichter" (also etwa: Waffe/Rüstung/Situation/Taktik/...) zu bilden und dort dann zu schauen, wie detailliert man es machen kann und will, ohne sich riesigen Aufwand einzuhandeln.

Nur mal so als Datenpunkt: GURPS macht alles von den genannten Punkten, versteigt sich aber selbst in der Grappling-Erweiterung nicht dazu, konkrete Techniken zu verregeln, sondern "nur" abstrakt beschriebene Technikgruppen.


Also dinge welche es in der "Realität" so nicht gegeben hat aber im Rollenspiel eben doch schon mal vorkommen können,...

Ist nicht einfach da eine Lösung zu finden - da muss man imho abstrahieren, es geht garnicht anderst.

Ein bisschen abstrahieren muss man, klar. Aber solche Spekulationen machen doch gerade für die Simulationisten einen großen Reiz aus (man schaue nur mal in das altehrwürdige Twilight: 2000-Forum...).
Setzt natürlich voraus, dass man halbwegs auf einer Linie ist. Aber wenn das nicht gegeben ist, hat man sowieso ständig Verwerfungen im Spiel.

Ansonsten stimme ich der Meinung zu, dass ein handhabbares System eine gute Sache ist und dass man sich sehr gut mit narrativer Ausschmückung behelfen kann. Bringt uns in Sachen Realismus zwar nur eingeschränkt weiter...

Andererseits bringen jene, die gerne etwas mehr Realismus im Spiel hätten*, meist auch genug Fachkenntnis mit, um gröbere Regeln dahingehend "mit Leben zu füllen", dass sie die Ergebnisse entsprechend beschreiben.
Die brauchen also paradoxerweise am wenigsten eine handfeste Regelgrundlage :think:

*In Abgrenzung von den Momenten, wo man sich mit einem vorgeschobenen Realismus-Argument einen Vorteil in die eigene Tasche labern will.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #58 am: 7.08.2023 | 19:48 »
Andererseits bringen jene, die gerne etwas mehr Realismus im Spiel hätten*, meist auch genug Fachkenntnis mit, um gröbere Regeln dahingehend "mit Leben zu füllen", dass sie die Ergebnisse entsprechend beschreiben.
Die brauchen also paradoxerweise am wenigsten eine handfeste Regelgrundlage :think:

Andererseits gilt natürlich: wenn die Regeln den Spielern die fehlende Fachkenntnis überhaupt erst vermitteln sollen, dann ufert die Sache wahrscheinlich erst recht aus. Schließlich kommt dann der Lehrbuchanteil logischerweise noch dazu. ;)

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #59 am: 7.08.2023 | 20:13 »
Da wüsste ich zumindest kein Beispiel, in dem das in unmittelbarem Zusammenhang mit den Regeln in nennenswertem Umfang auftritt.
Also so, dass man da irgendwas tatsächlich in der Tiefe verstehen soll und nicht nur gesagt bekommt: so isses.

Mir fallen nur Beispiele ein, wo das getrennt gemacht wurde, d.h. teils sogar eher schlanke Regeln und parallel dazu Informationsbände ohne (neue) Regeln, dafür aber mit Tipps, wie man das im Regelwerk anwendet. Oder schlicht im Regelwerk der Hinweis auf entsprechende Fachliteratur.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #60 am: 8.08.2023 | 05:56 »
Andererseits bringen jene, die gerne etwas mehr Realismus im Spiel hätten*, meist auch genug Fachkenntnis mit
<snip>

*In Abgrenzung von den Momenten, wo man sich mit einem vorgeschobenen Realismus-Argument einen Vorteil in die eigene Tasche labern will.

Witzig, ich musste gerade vielmehr an die Fraktion denken, die primär mit Phantomwissen glänzt. So Marke "in Vollplatte kann man sich kaum bewegen" oder "Kettenhemden sind völlig nutzlos gegen jede Art von Stichwaffe" und was dergleichen Unfug mehr kursiert. Da glaube ich zwar, dass da die Aufklärungsquote heute viel besser ist als vor sagen wir 20 Jahren - nicht zuletzt dank Wikipedia und einschlägigen engagierten Youtubern - aber Blödsinn wird halt auch heute noch verbreitet. (Bspw kürzlich ein YT-Video gesehen, wo einer Ketten- und Plattenpanzer destruktiv getestet hat -- aber halt leider den billigsten Indienschrott aus offenen Baustahlringen bzw Wabbelblech. Und da geht dann halt wirklich so ziemlich alles durch.)
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #61 am: 8.08.2023 | 08:51 »
aber Blödsinn wird halt auch heute noch verbreitet. (Bspw kürzlich ein YT-Video gesehen, wo einer Ketten- und Plattenpanzer destruktiv getestet hat -- aber halt leider den billigsten Indienschrott aus offenen Baustahlringen bzw Wabbelblech. Und da geht dann halt wirklich so ziemlich alles durch.)
Ich sage nur Shadiversity, der "Schwerter" der Marke Honshu toll findet - bei denen hat das einhändige Schwert 2 kg... >;D

Ich bin ja von "Realismus" im RPG inzwischen ziemlich weg. "Glaubwürdigkeit" will ich haben - und das bedingt eben eine innere Logik, die auch je nach Setting variieren kann. Bei Spelljammer passen cinematische Aktionen einfach super, die ich z.B. in Mittelerde peinlich finden würde (auch ein Punkt, der mir Rings of Power vermiest hat - aber nur einer von vielen). Und wenn magische Waffen im Spiel sind, dann können die auch mondäne Rüstungen durchschlagen (Kennt jemand den YT-Clip, wo man einen GoT-Kampf mit Lichtschwertern versehen hat? Plötzlich macht die Choreo sogar Sinn!).
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #62 am: 8.08.2023 | 09:52 »
Da wüsste ich zumindest kein Beispiel, in dem das in unmittelbarem Zusammenhang mit den Regeln in nennenswertem Umfang auftritt.
Also so, dass man da irgendwas tatsächlich in der Tiefe verstehen soll und nicht nur gesagt bekommt: so isses.

Mir fallen nur Beispiele ein, wo das getrennt gemacht wurde, d.h. teils sogar eher schlanke Regeln und parallel dazu Informationsbände ohne (neue) Regeln, dafür aber mit Tipps, wie man das im Regelwerk anwendet. Oder schlicht im Regelwerk der Hinweis auf entsprechende Fachliteratur.

Oh, ich denke, GURPS kommt der Sache zumindest schon recht nahe. >;D

Allerdings ging's mir auch weniger um das Auflisten von konkreten Beispielen und mehr um die Frage, ob ein Rollenspiel unbedingt auch noch versuchen soll, überhaupt irgendeinen Belehrungsauftrag an uns arme unwissende Laien zu erfüllen. Und da geht zumindest meine Antwort doch recht eindeutig in Richtung "nein, danke".

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #63 am: 8.08.2023 | 10:24 »
Oh, ich denke, GURPS kommt der Sache zumindest schon recht nahe. >;D

Allerdings ging's mir auch weniger um das Auflisten von konkreten Beispielen und mehr um die Frage, ob ein Rollenspiel unbedingt auch noch versuchen soll, überhaupt irgendeinen Belehrungsauftrag an uns arme unwissende Laien zu erfüllen. Und da geht zumindest meine Antwort doch recht eindeutig in Richtung "nein, danke".

Unter anderem GURPS hatte ich im Hinterkopf und da ist es eben wie geschrieben: die Regeln sind das Ergebnis der Recherche auf Autorenseite, aber da wird nichts ausufernd vermittelt, sondern "nur" das Endergebnis geliefert.
Wer tiefer einsteigen will, muss woanders schauen - aber GURPS liefert eben auch saubere Quellenangaben.

Und genau in der Form bleibt das Ganze eben ein Angebot. Wer nicht mehr wissen will, kann bei den gelieferten Regeln bleiben und fertig.

Ich nehme das auch nicht als Belehrung von oben herab wahr, wie es in deiner Formulierung durchscheint. Wenn sich ein Regelwerk an der Realität orientiert und ich von dem Thema keine Ahnung habe, dann lerne ich eben was dazu. Ist doch in anderen Kontexten auch nicht anders. Ich laufe ja nicht - leicht überspitzt - durch die Welt und sage: "Näh, ich will hier gar nichts mitnehmen - etwas gelernt wird nur mittwochs von 19 bis 21 Uhr!"


Witzig, ich musste gerade vielmehr an die Fraktion denken, die primär mit Phantomwissen glänzt. So Marke "in Vollplatte kann man sich kaum bewegen" oder "Kettenhemden sind völlig nutzlos gegen jede Art von Stichwaffe" und was dergleichen Unfug mehr kursiert.

Kommt wohl schwer auf das Umfeld an. Mir begegnet seit längerem sogar viel eher die Überkorrektur (!), aber der Normalfall ist schon deutlich, dass die Spieler das Regelwerk erst mal so nehmen, wie es ist.
Das ist ja auch mein Kerngedanke, wenn es um kleine Fitzelchen Realismus geht: wenn man das Regelwerk sowieso nimmt wie geschrieben, stört einen das auch nicht und bedient zugleich diejenigen, die es gerne etwas schlüssiger hätten.

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #64 am: 8.08.2023 | 10:31 »
Wenn der Designer das ganze Ding nicht sauber überblickt, entstehen Regelungslücken und Regelartefakte und wenn die Spieler die Regeln nicht überblicken, kommt irgendwelches quasi abergläubisches Verhalten zustande.

Das klingt doch beinahe nach dem echten Leben.  >;D Für Simulationisten also durchaus zu begrüßen!!  :headbang:

Man muss ja nur 2 beliebigen Waffen-Nerds bei einem Streitgespräch zuhören, dann kriegt man schnell raus, dass keiner die Regeln der realen Welt auf die gleiche Weise überblickt.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #65 am: 8.08.2023 | 10:43 »
Wenn das Gespräch nicht im luftleeren Raum stattfindet und kein Ego im Spiel ist, kommt man aber auch recht schnell auf einen Nenner.

Ich habe auch ein paar Leute an der Hand, mit denen ich mich regelmäßig in einer Weise unterhalte, dass der von dir beschriebene Eindruck entstehen könnte.
Da "streiten" wir uns aber um 1-2% und die 98% Schnittmenge, über die wir einfach nicht mehr reden müssen, hört man eben nicht raus ;)
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #66 am: 8.08.2023 | 10:58 »
in SotDl gibt's Alternativ Regeln für "Damage Reduction Armor" (allerdings kein Fixwert sondern der Schaden wird um 1D X verringert) dazu kannst du dann noch beschädigte Rüstungen und deren Auswirkung darstellen (ist etwas mehr Rechenarbeit daher ham wir das nicht)

ein weiterer Zusatz gibt dann Waffen bestimmte Merkmale die sie besonders effektiv gegen gewisse Rüstungen machen oder es möglich macht andere Waffen damit abzufangen und ggfls sogar zu zerstören.
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Offline felixs

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #67 am: 8.08.2023 | 11:26 »
Übrigens auch noch ein interessantes Thema: Die Abnutzung von Waffen und Rüstungen, bzw. deren Beschädigung.

Ich erinnere mich an den Bruchfaktor bei DSA 3, den ich eigentlich ganz gut fand. Ansonsten haben wir, soweit ich mich entsinne, nie mit Abnutzungsregeln für Waffen und Rüstungen gespielt.

Gerade ein Schild sollte der Sache nach recht schnell Reparaturbedarf haben. Und ein wuchtiger Kontakt zwischen (Schutz-) Waffen sollte ebenfalls schnell reparaturwürdige Spuren hinterlassen.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #68 am: 8.08.2023 | 11:32 »
Abnützung kann man gut über "Patzerregeln" darstellen - anstatt irgendwelche lächerlichen Slapstick-Aktionen über eine Tabelle erwürfeln zu lassen.

Bei jedem schlechtesten Würfelergebnis wird bei mir gegen einen Wahrscheinlichkeitfaktor für Beschädigung abhängig von Waffe oder Rüstung gewürfelt.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #69 am: 8.08.2023 | 11:32 »
Übrigens auch noch ein interessantes Thema: Die Abnutzung von Waffen und Rüstungen, bzw. deren Beschädigung.

Ich erinnere mich an den Bruchfaktor bei DSA 3, den ich eigentlich ganz gut fand. Ansonsten haben wir, soweit ich mich entsinne, nie mit Abnutzungsregeln für Waffen und Rüstungen gespielt.

Gerade ein Schild sollte der Sache nach recht schnell Reparaturbedarf haben. Und ein wuchtiger Kontakt zwischen (Schutz-) Waffen sollte ebenfalls schnell reparaturwürdige Spuren hinterlassen.
Gibt es in A5e.  ;)
Waffen, Rüstungen und allgemein Ausrüstung, nutzt sich ab und muss repariert werden. Schilde können zusätzlich bei einem Krit geopfert werden, um diesen in einen normalen Treffer umzuwandeln, werden dabei aber zerstört. Magische Schilde verlieren dabei 1 Minute lang ihre magischen Eigenschaften, bleiben aber zumindest erhalten.
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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #70 am: 8.08.2023 | 11:39 »
Unter anderem GURPS hatte ich im Hinterkopf und da ist es eben wie geschrieben: die Regeln sind das Ergebnis der Recherche auf Autorenseite, aber da wird nichts ausufernd vermittelt, sondern "nur" das Endergebnis geliefert.
Wer tiefer einsteigen will, muss woanders schauen - aber GURPS liefert eben auch saubere Quellenangaben.

Und genau in der Form bleibt das Ganze eben ein Angebot. Wer nicht mehr wissen will, kann bei den gelieferten Regeln bleiben und fertig.

In dem Sinne ist natürlich auch jedes Fachbuch, -seminar, jede Sendung im "Bildungsfernsehen" und dergleichen mehr nur "ein Angebot". Wird ja außerhalb vielleicht der Schulpflicht niemand zum Lernen gezwungen... ;)

Nur: Gerade, wenn ich mit dem Sim-Ansatz und damit der Annahme, daß die Regeln wenigstens teilweise die konkrete Physik der Spielwelt einfangen und abbilden sollen, an ein System herangehe, dann bleibt mir halt -- wenn ich dieses System so verwenden will, wie es ist, ohne gleich den Hausregelschreiber in die Hand zu nehmen -- erst mal gar nix anderes übrig, als mich dem Weltbild der Verfasser zumindest ein Stück weit unterzuordnen, denn was die zur Zeit des Schreibens für sachlich korrekt und fürs Spiel relevant gehalten haben (Kämpferisches ist da natürlich ein Dauerbrenner...), das ist jetzt eben Teil dieser Regeln. Da steckt also das "belehrende" Element zwangsläufig schon mit drin -- nur merke ich das gegebenenfalls erst, wenn ich auf ein Regeldetail stoße, das sich mit meinem Weltbild hinreichend beißt, denn solange beide Seiten zufällig schon genau der gleichen Meinung sind, fällt das natürlich längst nicht so auf.

(Derartige Kollisionen sind denn auch einer der Gründe, aus denen zumindest ich persönlich Spielen, die ihren "Realismus" in Regeln verankern wollen, so ziemlich abgesagt habe; die scheitern meiner eigenen anekdotischen Erfahrung nach schlicht irgendwann an genau diesem Anspruch -- insbesondere natürlich, wenn ich selber leicht zum Thema recherchieren und ihnen ihre Fehler nachweisen kann. 8])

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #71 am: 8.08.2023 | 11:51 »
Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen...

Übrigens auch noch ein interessantes Thema: Die Abnutzung von Waffen und Rüstungen, bzw. deren Beschädigung.

Ich erinnere mich an den Bruchfaktor bei DSA 3, den ich eigentlich ganz gut fand. Ansonsten haben wir, soweit ich mich entsinne, nie mit Abnutzungsregeln für Waffen und Rüstungen gespielt.

Gerade ein Schild sollte der Sache nach recht schnell Reparaturbedarf haben. Und ein wuchtiger Kontakt zwischen (Schutz-) Waffen sollte ebenfalls schnell reparaturwürdige Spuren hinterlassen.

Stimmt im Prinzip. Aber dann muß man das eben auch alles nachhalten und die Spielercharaktere müssen regelmäßig für neue Waffen, Schilde, und Rüstungen löhnen, die nicht mal wirklich eine Verbesserung darstellen, sondern die alten abgenutzen einfach nur ersetzen sollen. (Es mag hier und da SC geben, die das nötige Können zum Selberwerkeln mitbringen, aber selbst die brauchen erst mal passendes Rohmaterial, geeignetes Werkzeug -- alle Hand hoch, die schon mal Amboß und Blasebalg ins Abenteuer mitgenommen haben! ;D --, einen halbwegs tauglichen Ort, und dann natürlich Anstrengung und Zeit...haben wir die immer und überall?)

Man kann natürlich auch sagen: "Okay, Reparatur und Ersatz handwedeln wir unter ferner liefen und fürs Spiel interessieren uns nur Schäden während des Kampfes selbst und vielleicht bis zur nächsten Rastabblende." Da werden sich dann halt die interessanten "Abnutzungsgrade" im Wesentlichen auf "tut noch" und "kaputt" beschränken -- wer's wirklich ausdrücklich kompliziert will, baut dazwischen vielleicht noch eine oder zwei Ebenen von "tut noch mit Abzügen" ein, aber mehr lohnt bei diesem Ansatz dann einfach nicht.

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #72 am: 8.08.2023 | 14:37 »
Bei jedem schlechtesten Würfelergebnis wird bei mir gegen einen Wahrscheinlichkeitfaktor für Beschädigung abhängig von Waffe oder Rüstung gewürfelt.

Das hat den gleichen kleinen Schönheitsfehler wie bei weitläufig interpretierten Fertigkeitsproben und Folgen des Scheiterns, die mit dem Anwender eigentlich nichts zu tun haben: Oft genug macht man alles richtig und die Abnutzung bzw. das Schadensereignis finden trotzdem statt.

Aber wenn das zumindest der Häufigkeit nach halbwegs passt, kann man das dort mit aufhängen, ja.

Da steckt also das "belehrende" Element zwangsläufig schon mit drin -- nur merke ich das gegebenenfalls erst, wenn ich auf ein Regeldetail stoße, das sich mit meinem Weltbild hinreichend beißt, denn solange beide Seiten zufällig schon genau der gleichen Meinung sind, fällt das natürlich längst nicht so auf.

Das ist genau der Knackpunkt bei der Systemsuche für die Simulationisten: Man sucht ein Regelwerk, mit dem man so weit auf einer Linie liegt, dass man nur hier und da kleine Anpassungen vornehmen muss.

insbesondere natürlich, wenn ich selber leicht zum Thema recherchieren und ihnen ihre Fehler nachweisen kann. 8])

Ich sage mal ins Blaue: Wer aus der Simulationswelle der 80er in Folgeeditionen oder Nachfolgern im Geiste übrig geblieben ist, ist da eigentlich ganz gut aufgestellt.

Mit eher bösartiger Interpretationsweise kann man natürlich alles zerreden, aber da ist dann nicht der Sender Kernaspekt der Nachricht.
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Offline Issi

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #73 am: 8.08.2023 | 15:28 »
Aus dem Bauch raus:
Es braucht vor allem Kraft, um schwere Rüstungen zu durchbrechen.
(Balista besser als Armbrust besser als Bogen)
Also:Stärke + Waffe
Im Normalfall sucht man deshalb den Schwachpunkt einer Rüstung.
(Unter den Armen, am Hals, durchs Visier etc.)
Also eher :Geschicklichkeit (Waffe ist zweitrangig)
Edit.
Im Zweifel muss man den Gegner in Ritterrüstung erst zu Fall bringen ( Rüstung durchdringen ist gar nicht das primäre Ziel im Kampf) und wenn er dann liegt, ist er quasi besiegt.... ;D
« Letzte Änderung: 8.08.2023 | 15:42 von Issi »

Offline felixs

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Re: Waffen vs Rüstung
« Antwort #74 am: 8.08.2023 | 15:35 »
Oft genug macht man alles richtig und die Abnutzung bzw. das Schadensereignis finden trotzdem statt.

Das ist ja auch in der Realität so. Zumindest insofern "man macht alles richtig" noch Raum lässt für blöde Zufälle, geringe Unachtsamkeiten, Mikrosekungen der Unaufmerksamkeit, kleine Fehler im Material etc. In einem Szenario, in dem Perfektion erreichbar ist, mag das anders aussehen; mir scheint aber realistischer, davon auszugehen, dass Perfektion unwahrscheinlich ist.
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