Dean im Haus.
Mit einem Blick in die Zimmer kann Dean erkennen, das die offenen Türen zu den Zimmern der Kindern gehören. Beide sehen aus als wären sie fluchtartig verlassen worden. Eine Bettdecke welche halb aus dem Bett gezerrt ist, ein Tablett neben dem ein zerbrochenes Glas auf dem Boden liegt. Im Zimmer des Jungen zeigt sich das gewohnte Bild, ein paar Weltraum- und Dinosaurierposter an den Wänden, der Schal des Lieblingsvereins des Jungen, Regale mit Büchern, ein Kleiderschrank aus dem irgendeine Form von Trikot heraushängt. Auf einem Schreibtisch ein Monitor, irgendein Text ist dort geöffnet, die Bücher davor sehen so aus als wenn der Junge gerade Hausaufgaben gemacht hat.
Das Zimmer des Mädchens ist etwas aufgeräumter, über dem Bett sind Leuchtsterne an die Decke geklebt worden, eine abgedimmte Nachttischlampe erzeigt ein warmes, weiches Licht. Die Bettdecke hat Sponge Bob Figuren als Muster. Ein paar Kuscheltiere liegen verstreut im Zimmer herum. Es wirkt so als wenn das Mädchen sie aus dem Bett geworfen hätte. Dort wo sie gestanden haben ist außer einem zerknautschten Kissen nichts zu sehen. Ein paar Bilder hängen an den Wänden. Sie sind mit Reißzwecken oder Tesafilmstreifen befestigt.
Jetzt stockt Dean. Alle, ausnahmslos alle Bilder zeigen einen hässlichen, ja fast unheimlichen Teddybär mit mal gelben oder roten Augen. Vereinzelt sind ein paar strichmännchenhafte Figuren mit dem Bären zusammen zu sehen, welche wohl das Mädchen darstellen sollen. Mal picknickt der Bär, mal geht er Baden mal sitzt er am Tisch.
Das unheimlichste Bild jedoch liegt auf dem Bett.
Das mit Wachsmalstiften gezeichnete Bild zeigt die Familie West. Ganz rechts das Haus, krakelig aber erkennbar, dann eine Figur die wohl den Vater darstellen soll. Ein Dunkler strich an der rechten Hand könnte einen Aktenkoffer darstellen. Daneben, sie halten sich an den Händen, die Mutter, im Kleid, farbenfroher als der Vater. Dann einzeln der Junge, mehr ein grinsender Kopf mit zu kleinen Körper und dann das Mädchen. Es hält auch Händchen, aber nicht mit jemanden aus der Familie. Links von dem Kind, übergroß in dick aufgetragenen schwarzen und braunen Strichen, die Arme in langen Krallen endend etwas das an einen Bär erinnert. Breiter, massig gedrungener Körper, breiter Kopf mit einem sichelförmigen, grinsenden Mund voller Zähne. Der Bär ist im Vergleich zur Familie riesig und dominiert das Bild
Casey am Strand
Es sind nur noch wenige Meter bis zum Strand und das Rufen des Kindes wird lauter. Dort wo die Straße endet und in das Ufer des St. Clair Rivers übergeht schlägt Casey der kühle Nachtwind vom Fluss her entgegen. Sie kann eine kleine Gestalt erkennen welche hektisch am Ufer auf und abrennt als hätte sie das wichtigste in ihrem Leben verloren. Doch das kleine Kind mit den großen Kulleraugen und lockigen Haaren ruft nicht nach ihrem Bruder oder dem Vater oder der Mutter, es brüllt mit dünner Kinderstimme immer wieder etwas das sich wie „Bofuhls“ anhört.
Die nackten, kleinen Füße des Mädchens wirbeln dabei den Sand des Ufers auf. Bekleidet ist das Mädchen nur mit einer dünnen Strumpfhose und einem zu großen T-Shirt das vielleicht als Nachthemd gedient hat.