Autor Thema: Nachdem DnD jetzt ausrollt: Was ist denn das nächste große Ding?  (Gelesen 7841 mal)

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Offline Megavolt

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Siehe Titel. DnD hat mit der 5e den Vogel abgeschossen, viele neue Spieler ins Hobby gezogen, die Spielkultur maßgeblich beeinflusst. Allerdings ist spürbar die Luft raus. Das ist okay, alle hatten viel Spaß und 3-5 Jahre alles zu dominieren, das muss man ja auch erst mal hinkriegen.

Wo seht ihr denn die nächste große Aufmerksamkeits-Ballung? Was ist denn das nächste große bzw. wichtige Ding?

Falls ihr es nicht präzise benennen könnt, dann versucht doch stattdessen eine "Tendenz" bzw. eine "Richtung" zu artikulieren. Was kommt denn jetzt? Regelleichte Heile-Welt-Systeme? Narrative Space-Exploration? Regeldifferenzierte OSR? Märchen? He-Man? Sabrina? Saurier? Zombies? Wildwuchs? DSA7? Fate Turbo Turbo? 2. WK? Biblische Rollenspiele? Brennende Meerschweinchen und Jenga-Türme? DKWDDK? Die OGL-Umgehungsrollenspiele wie z.B. ORC?
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 10:40 von Megavolt »

Online Suro

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Ich würde ja vermuten, D&D (5) bleibt noch relativ lange relativ beliebt, weil die "Let´s Play"-Szene da außenrum tanzt. Da wird es Abstecher in andere Systeme und Genres geben, aber alleine um die Zuschauer abzuholen, werden die "Content Creator" immer wieder dazu zurückkehren. Baldurs Gate mit seinen ~3 Millionen verkauften Titeln und über 800.000 gleichzeitig aktiven Spieler:innen auf Steam spricht jetzt auch nicht dafür, dass die Marke sonderlich leidet.

Falls das Interesse an D&D tatsächlich abnimmt/verschwindet, glaube ich nicht, dass ein anderes Regelsystem das ersetzt; wenn die Anzahl an Spieler:innen bzw. "Rollenspielkonsumenten" im weiteren Sinn ein Abflauen von D&D überhaupt überlebt, dann zersplittert das vermutlich eher auf mehrere Systeme/Genres, als dass es einen weiteren monolitschen Trend gibt.

Alles nur meine Intuitions-basierte Meinung, natürlich.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 10:40 von Suro »
Suro janai, Katsuro da!

Offline felixs

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Ich glaube, weder "ausrollen" (roll out) noch "das nächste große Ding" (the next big thing) sind deutsche Ausdrücke.

Nachtrag: Ich habe "ausrollen" falsch verstanden. Erklärung siehe weiter unten.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 11:54 von felixs »
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Sidekick-Kai

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Ich glaube, weder "ausrollen" (roll out) noch "das nächste große Ding" (the next big thing) sind deutsche Ausdrücke.

Das macht Sinn. ;)

Offline First Orko

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Regelleichte Heile-Welt-Systeme?

Das. Ich glaube, angesichts der immer angespannteren Weltlage wird die Lust auf dystere Dystopien abflauen und mit einerseits steigendem Alter und Prioriätsverschiebung einerseits und der Konkurrenz der medialer Aufmerksamkeitsökonomie (bei jüngeren Generationen) wird ein Produkt, was "aus der Hand" spielbar ist und kein stundenlanges Regelstudium erfordert, höhere Anreize schaffen. Daggerheart fährt ja schon den Ansatz, möglichst alle SC-Regeln auf/am Charakterbogen zu haben und scheint mir damit durchaus wohlwollende Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Was Settings angeht, finde ich eine Prognose deutlich schwieriger. Ich meine: Mehr als Kristallkugel-Gerüchte können wir hier ja eh nicht fabrizieren  ;D Vielleicht hab ich auch unrecht und ab jetzt wird es auch im Rollenspiel immer darquer und dysterer und Menschen haben Bock auf "Köpper in die Apokalypse" (Ich reserviere mir den Namen gleich mal selbst für ein Rollenspiel, kay..?  8]) - ähnlich war es zum Ende das Jahrtausends ja auch schonmal.

Wer weiß?
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Offline NekoNeko

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Hey,

sowas ist schwer zu sagen, weil hier wohl jeder SEINE Lieblinge natürlich groß im Kommen sieht. So wie ich :)

Ich denke, dass WotK und Hasbro zu professionell sind, um nicht die Suppe, die wir alle löffeln, kalt werden zu lassen. Das sieht man schon daran, dass D&D Filme aufwändiger produziert werden als in der Vergangenheit und trotz nicht so gutem Ergebnis über einen Teil 2 diskutiert wird. Auch die Gerüchte über einen Ausbau des Leistungsspektrums im Rollenspiel: mehr Digitalisierung: VTT zusammen mit Regeln, Charakteren und Abenteuern aus einem Guss, digitale Charakterverwaltung, schicke Würfelsets Online.... Das sind Leistungen, wo die schicken Independent Verlage einfach nicht mithalten können. Das wird aber viele Leute ziehen und halten.

Fazit, ich sehe D&D noch nicht sterben, da kommt noch fett was auf uns zu. Es wird viel tiefgreifender eine andere Art zu spielen sein als die Frage, welches Setting boomt als nächstes...
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Offline Megavolt

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Ich glaube, weder "ausrollen" (roll out) noch "das nächste große Ding" (the next big thing) sind deutsche Ausdrücke.

Ich bin ja ein threadlibertärer Typ, aber wenn man sich auf Seite 1 ein bisschen Mühe gäbe, sich mit dem Threadinhalt auseinanderzusetzen, das fände ich schon nützlich, auch im Sinne etwaiger Leser.

Aber bitte erkläre doch gerne, wie du die Situation prädikativ erfassen würdest, wenn ein Bollerwagen den Berg heruntergeschossen ist, mittlerweile die Ebene erreicht hat und jetzt schön langsam ... ?  ~;D

 
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 10:45 von Megavolt »

Offline nobody@home

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Ich denke, als nächstes werden die meisten in Richtung der Versuche von Wizbro schielen, D&D auf die elektronische Plattform zu hieven und angemessen zu "monetarisieren". Denn wie das Experiment ausgeht, wird ziemlich stark mitentscheiden, wie sich der Rest der Rollenspiellandschaft anschließend entwickelt.

Verglichen damit vermute ich, daß sich im Rest der Rollenspielwelt nicht so viel groß tun wird, denn die ist ja -- Marktdominanz von Doppel-D mal außen vor gelassen -- schon recht bunt und im bescheideneren Rahmen auch recht gesund.

Offline Zed

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Allerdings ist spürbar die Luft raus. Das ist okay, alle hatten viel Spaß und 3-5 Jahre alles zu dominieren, das muss man ja auch erst mal hinkriegen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Du das Empfinden Deiner (nachlassenden) Spielfreude beschreibst oder ob Du beschreibst, was Du in der Communitiy wahrnimmst ("alle hatten viel Spaß"). Im letzten Fall ist mein Gefühl ein anderes: Die 5e-Kuh ist noch lange nicht leergemolken.

Der DnD-Film zieht sicher noch einige ins 5e-Hobby, so etwas dauert etwas. BG3 hat aktuell seinen Hype. Und die WotC gehen weiter Richtung digitale Unterstützung und werden da neues rausbringen, denke ich.

Das Dominieren durch die 5e wird noch ein paar Jahre weitergehen.

Offline Megavolt

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Die Frage war: Was kommt nach DnD?

Offline KhornedBeef

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Fantasy bleibt weiter King. D&D bleibt groß. Parallele Art zu spielen wird dominieren, neue Innovatoren werden WotC ironischerweise gerade da Tortenstücke abnehmen, aber die Torte wächst, also egal. Unser kuchen wird langsam schrumpfen, relativ dazu. Absolute Zahlen abhängig von Wohlstandsentwicklung der Welt, viel zu unsicher und von größeren Umwälzungen bedroht.
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Offline nobody@home

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Die Frage war: Was kommt nach DnD?

Darauf wäre meine Antwort: im Moment ist ein "nach D&D" schlicht noch nicht abzusehen, die Frage ist also müßig. Genausogut könnte ich fragen "Was kommt nach Windows?".

Offline Megavolt

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Ich halte den Rollenspielmarkt für einen nahezu idealen Markt. Gerechte Zugangsbedingungen, niedrige Hürden, hohe Vergleichbarkeit, hoch flexible Beteiligte, usw.

Aus diesem Grund müsste ein übermächtiger Marktführer eigentlich zwingend einen Antipoden erzeugen, der die ganzen Macken und Mängel von DnD angeht und die von ihm entwickelten Verbesserungen betont.

Aus dem Ärmel hieße das für mich, nach DnD kommt ein System
- mit relevanter Hintergrundwelt
- mit intelligenten Abenteuern
- ohne Dauerkampfgeknüppel

oder jedenfalls irgendwie sowas. Nach dem DnD-Biedermeier muss wieder etwas intelligent-Emotionales kommen.

Es klingt in meinen Augen sehr stark nach einer DSA-Dekade.  ~;D Aber da sind wir uns vielleicht alle einig, dass das ausgeschlossen ist.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 10:56 von Megavolt »

Offline felixs

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Aber bitte erkläre doch gerne, wie du die Situation prädikativ erfassen würdest, wenn ein Bollerwagen den Berg heruntergeschossen ist, mittlerweile die Ebene erreicht hat und jetzt schön langsam ... ?  ~;D

Das ist eindeutig "ausrollen". Aber in einem völlig anderen Sinn. Und das weißt Du selbst.

Nachtrag: Hier habe ich Dich missverstanden. Mir war nicht klar, dass Megavolt hier tatsächlich erklärt, wie es in seiner Überschrift gemeint war. Ich ging danach weiterhin vom Anglizismus, abgeleitet von "roll out" aus.
Die Aufklärung im nächsten Beitrag von Megavolt habe ich überlesen. Das tut mir leid.


Ansonsten hast Du natürlich dahingehend recht, dass das nicht zum Thema gehört. Aber es wäre doch schön, wenn wir die deutsche Sprache nicht übermäßig mit Anglizismen verunstalten. Abgesehen davon, dass beide Redensarten auch im Englischen schon unter die Kategorie Dummsprech gehören. Dass das zum normalen Youtube-Jargon und auch zum Schlagzeilen-Stil amerikanischer Zeitungen gehört, das macht es ja nicht besser; ein Symptom für den Verfall unsere kulturellen Kompetenzen ist es allemal.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 12:29 von felixs »
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Offline Megavolt

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Das ist eindeutig "ausrollen". Aber in einem völlig anderen Sinn. Und das weißt Du selbst.

Ne, denn GENAU SO ist mein Threadtitel gemeint: DnD rollt aus, so wie der Bollerwagen ausrollt.

Was "das nächste große Ding" angeht, damit wurde schon nach der Borbaradkampagne für das Jahr des Feuers geworben.

Offline YY

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Die Frage war: Was kommt nach DnD?

D&D-Klon(e) ;)

Fantasy wird weiter mit riesigem Abstand das erfolgreichste Genre bleiben und regelseitig gibt es einfach zu viel Massenträgheit, als dass man an D&D vorbei käme.
Was WotC eventuell "schafft": dass der erfolgreichste D&D-Ableger wieder von jemand anderem kommt. Oder dass wir quasi eine mehrsäulige D&D-Landschaft kriegen.
Das wars dann aber auch. 


Aus diesem Grund müsste ein übermächtiger Marktführer eigentlich zwingend einen Antipoden erzeugen, der die ganzen Macken und Mängel von DnD angeht und seine Verbesserungen betont.

Passiert doch seit ca. 1975 in schwindelerregender Anzahl.

Nur stören sich verschiedene Leute an verschiedenen Dingen und so verteilt sich dann das Alternativangebot auf viele, viele verschiedene Ansätze (inklusive teils fast schon nicht wahrnehmbar veränderter D&D-Klone).

D&D bleibt eben für die Mehrzahl der Gruppen der naheliegendste Kompromiss.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline ComStar

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Ich halte den Rollenspielmarkt für einen nahezu idealen Markt. Gerechte Zugangsbedingungen, niedrige Hürden, hohe Vergleichbarkeit, hoch flexible Beteiligte, usw.

Aus diesem Grund müsste ein übermächtiger Marktführer eigentlich zwingend einen Antipoden erzeugen, der die ganzen Macken und Mängel von DnD angeht und die von ihm entwickelten Verbesserungen betont. [...]
Das würde aber doch voraussetzen, dass es so  etwas wie ein allgemeingültig optimales Ideal-Rollenspiel gäbe. Was für den einen Macken und Mängel von DnD sind, findet ein anderer aber vielleicht gerade super daran.

Offline First Orko

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Die Frage war: Was kommt nach DnD?

Einfach - noch mehr DnD? Nur anders. Ich glaube, da sind NekoNeko und nobody schon nah dran:

Auch die Gerüchte über einen Ausbau des Leistungsspektrums im Rollenspiel: mehr Digitalisierung: VTT zusammen mit Regeln, Charakteren und Abenteuern aus einem Guss, digitale Charakterverwaltung, schicke Würfelsets Online.... Das sind Leistungen, wo die schicken Independent Verlage einfach nicht mithalten können. Das wird aber viele Leute ziehen und halten.

Fazit, ich sehe D&D noch nicht sterben, da kommt noch fett was auf uns zu. Es wird viel tiefgreifender eine andere Art zu spielen sein als die Frage, welches Setting boomt als nächstes...

Ich denke, als nächstes werden die meisten in Richtung der Versuche von Wizbro schielen, D&D auf die elektronische Plattform zu hieven und angemessen zu "monetarisieren". Denn wie das Experiment ausgeht, wird ziemlich stark mitentscheiden, wie sich der Rest der Rollenspiellandschaft anschließend entwickelt.

Die Frage, welches Setting oder irgendein System "nach vorn" kommt und alles verdrängt, ist schon eher rückwärtsgewandt und aus Erfahrung unserer Bisher-Welt geboren. Das Forum hier bildet doch eh schon lange keinen sauberen Querschnitt der realen Spieler·innenlandschaft mehr ab. Ehrlich gesagt glaube ich, dass schon Viele mit der Spielweise "von heute" abgeschlossen haben und sich gar nicht mehr wirklich dafür interessieren werden, was "morgen" kommt.
Was im Übrigen glaube ich für jedes Hobby auch normal ist. Man gehört halt irgendwann zu Dinosauriern. Und was die so tröten, kann dem Rest sehr egal sein  ~;D



Aber es wäre doch schön, wenn wir die deutsche Sprache nicht übermäßig mit Anglizismen verunstalten.

(Deutsche) Anglizismen sind per Definition Teil der deutschen Sprache! Das ist ihre einzige Aufgabe: Ein Teil einer Fremdsprache in die eigene Sprache eingliedern  wtf? 8]
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 11:14 von First Orko »
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline aikar

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Für den RollenspielMainstream (ja, das gibt es inzwischen wohl  :D) würde ich D&D(5) noch nicht abschreiben. Es ist immer noch die bei weitem bekannteste Marke, Baldurs Gate 3 schlägt gerade ein wie eine Bombe und an vielen Spieler:innen ist die OGL-Krise spurlos vorbei gegangen. Und die, die von WotC die Nase voll haben, werden sich wohl erstmal Tales of the Valiant oder Pathfinder 2 (Das ja auch ein D&D-Spinnoff ist) anschauen.
Ansonsten würde ich auf die neuen Systeme setzen, die Critical Roll/Matthew Mercer rausbringt. Sie haben einfach eine so extreme Reichweite (die ja schon D&D5 groß gemacht hat), dass sie einfach viel mehr Leute erreichen als jeder andere Werbekanal.

In der zweiten Ebene scheinen die "Schweden-Rollenspiele" weiterhin zu ziehen, vor allem die Year Zero-Sachen von Free League und auch wenn man sich anschaut, was sonst so am Markt jenseits von D&D ankommt, würde ich sagen "Leichtgewichtige klassische Rollenspiele". Die Erzählspielschiene von Fate oder PbtA ebenso wie OSR sind und bleiben wohl (vergleichsweise erfolgreiche) Nischen in der Nische. Cthulhu macht wie immer auch sein Ding, da bin ich gespannt, wann ihnen mal die Ideen ausgehen, aber momentan geht es ja offenbar noch. Shadowrun hat sich mit der 6e von der großen Bühne genommen.

"Wildwuchs" ist auch noch denkbar. Wenn D&D den Status an der Spitze durch die Skandale der letzten Zeit verspielt haben sollte (und wie gesagt bin ich da noch skeptisch), aber das entstandene Interesse an Rollenspielen anhält, könnte es tatsächlich erneut zu einer starken Aufsplittung des Marktes kommen.

Für den deutschen Markt bin ich sehr gespannt, wie sich die Separierung der DSA-Hintergrundbände von den Regeln auswirkt. Ich bin persönlich nicht ganz happy damit, WIE Ulisses es angeht (Hintergrundband, Regelband, Spielleiterband mit Regeln, Hintergrundgeheimnissen und Abenteuer), aber die Richtung hat Potential.

Ich denke, als nächstes werden die meisten in Richtung der Versuche von Wizbro schielen, D&D auf die elektronische Plattform zu hieven und angemessen zu "monetarisieren". Denn wie das Experiment ausgeht, wird ziemlich stark mitentscheiden, wie sich der Rest der Rollenspiellandschaft anschließend entwickelt.
Das wiederum glaube ich nicht. Sandcastle zielt nicht auf klassische Rollenspieler, das Interesse von dieser Seite ist auch eher verhalten. Die wollen/werden eine neue Zielgruppe erschließen, zwischen MMO und klassischem RP. Das kann evtl. sogar gelingen. Aber ich denke, die Auswirkungen auf die Pen & Paper-Szene werden gering sein.

Es klingt in meinen Augen sehr stark nach einer DSA-Dekade.  ~;D Aber da sind wir uns vielleicht alle einig, dass das ausgeschlossen ist.
Wenn Ulisses sich nach dem Hintergrund-Abspalten überwinden kann, auch ein massentaugliches Regelsystem anzubieten (DSA hat seine Zielgruppe, aber die ist klar begrenzt) UND es schafft damit am englischsprachigen Markt Fuß zu fassen (was sie bisher nach einem guten Start noch jedes mal in den Sand gesetzt haben) könnte das tatsächlich ein Thema sein, sind aber zwei sehr große Wenns. Im Grunde wäre das ja nicht viel anders, als der Erfolg der World of Darkness in den 90ern, die ja auch primär als Story- und Charakter-getriebene Alternative zum "kämpferischen" D&D positioniert wurde.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 11:02 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Megavolt

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Das würde aber doch voraussetzen, dass es so  etwas wie ein allgemeingültig optimales Ideal-Rollenspiel gäbe. Was für den einen Macken und Mängel von DnD sind, findet ein anderer aber vielleicht gerade super daran.

Ich unterstelle da eher ganz allgemeine Pendelbewegungen im großen Maßstab. In den 2000ern wollten alle präzise historisch-technisch simulieren, in den 2010ern wollte man dagegen alles schlank haben usw. Es sind letztlich Moden, die sich voneinander abgrenzen und auch abgrenzen müssen.

Aber YY hat schon Recht, DnD steht eh unter erfolglosem Dauerfeuer.

Online Suro

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Die Frage war: Was kommt nach DnD?

Also ich bin wie gesagt unsicher, dass überhaupt etwas kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass Hasbro selbst irgendeine Variante herausbringt (SciFi-D&D! "Magic the Gathering"-Rollenspiel!) und die eine Weile gut ankommt, aber das ist schon gewagt. Für unwahrscheinlich aber noch möglich halte ich, dass irgendein anderer Konzern (Zenimax? Microsoft? Disney?) ein Stück vom D&D-Kuchen abhaben möchte und damit mit riesigem Werbeaufwand etwas Erfolg hat, aber ich glaube D&D=RPG ist zumindest in den USA zu stark im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert.

"Auf natürliche Art und Weise" wird sich denke ich kein monolithischer "Konkurrent" etablieren, dafür gibt es in der Rollenspielszene einfach nicht genügend Bedarf (wenn man schon von D&D abweicht, gibt es jetzt schon genügend Nischenprodukte mit denen man alles mögliche machen kann, und selbst bauen kann man ja auch noch).

Das ist eindeutig "ausrollen". Aber in einem völlig anderen Sinn. Und das weißt Du selbst.

Ansonsten hast Du natürlich dahingehend recht, dass das nicht zum Thema gehört. Aber es wäre doch schön, wenn wir die deutsche Sprache nicht übermäßig mit Anglizismen verunstalten. Abgesehen davon, dass beide Redensarten auch im Englischen schon unter die Kategorie Dummsprech gehören. Dass das zum normalen Youtube-Jargon und auch zum Schlagzeilen-Stil amerikanischer Zeitungen gehört, das macht es ja nicht besser; ein Symptom für den Verfall unsere kulturellen Kompetenzen ist es allemal.

Bitte was? Habe ich etwas verpasst, oder ist "roll out" Teil irgendeiner amerikanischen Redensart die einen "Niedergang" bedeutet? Ich kenne "roll-out" nur als "Veröffentlichung" bzw. ursprünglich "Auslieferung". Ganz abgesehen davon, dass ich diese Sprachwächter-Allüren für ganz furchtbar halte, sollten sie doch zumindest inhaltlich irgendwie Sinn machen. Aber gut  :btt:
Suro janai, Katsuro da!

Offline YY

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In den 2000ern wollten alle präzise historisch-technisch simulieren

Wer wollte das denn?
Gurps 4 und wer noch? :think:
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Megavolt

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Wer wollte das denn?
Gurps 4 und wer noch? :think:

DSA4? Halt alle diese inhaltlich feinziselieren dickbändigen Rollenspiele aus der Zeit. Lass es wegen mir 1995-2005 gewesen sein, keine Debatte über die korrekten zeitlichen rollouts jetzt.  ;D

"Auf natürliche Art und Weise" wird sich denke ich kein monolithischer "Konkurrent" etablieren, dafür gibt es in der Rollenspielszene einfach nicht genügend Bedarf (wenn man schon von D&D abweicht, gibt es jetzt schon genügend Nischenprodukte mit denen man alles mögliche machen kann, und selbst bauen kann man ja auch noch).

Ich verstehe absolut, was du meinst, aber die Welt ist sicherlich nicht so statisch wie unterstellt. Wir tragen auch nicht alle die gleiche praktische Kleidung des 17. Jahrhunderts, obwohl wir das durchaus könnten, nur die Amish machen das noch.

Obwohl zwar die Marke die gleiche ist, ist DnD5e doch ein anderes Spiel als die vorangegangene Version und war ein sichtbarer Ausschlag des Pendels.

Ne, keine Ahnung. Es wird eine Zeit nach DnD5e geben.
Gegen eine DnD-Beyond-Dominanz spricht: Hasbro ist eine Firma aus Knalltüten, es gibt keine Zwangslockdowns mehr, niemand will sich so krass an die Leine legen lassen, und dazu die von mir weiter oben genannten Faktoren, die Konkurrenz begünstigen.

Mein Bauchgefühl sagt, wir kriegen ein Anti-DnD.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 11:21 von Megavolt »

Offline felixs

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Bitte was? Habe ich etwas verpasst, oder ist "roll out" Teil irgendeiner amerikanischen Redensart die einen "Niedergang" bedeutet? Ich kenne "roll-out" nur als "Veröffentlichung" bzw. ursprünglich "Auslieferung". Ganz abgesehen davon, dass ich diese Sprachwächter-Allüren für ganz furchtbar halte, sollten sie doch zumindest inhaltlich irgendwie Sinn machen. Aber gut  :btt:

Im Deutschen?
Kann man machen und mag bei Software nicht unüblich sein (dann aber bitte auf Englisch), ist aber unnötig, weil man einfach (und schöner) "veröffentlicht" schreiben könnte.
Und auch im Englischen würde man sinnvollerweise von "published" sprechen.

Und ich halte es für sehr sinnvoll, ein wenig auf die Sprache zu achten. Verwahrlosung beginnt in kleinen Dingen. (Ich verweise auf Karl Kraus und seine "Beistrichprobleme").
In diesem Sinn ist es auch gemeint: Ein Hinweis auf allgemeine Zustände. Nicht persönlich gemeint.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 11:28 von felixs »
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Offline aikar

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"Auf natürliche Art und Weise" wird sich denke ich kein monolithischer "Konkurrent" etablieren, dafür gibt es in der Rollenspielszene einfach nicht genügend Bedarf
Vor allem würde das voraussetzen, dass es neben dem "D&D-Stil" noch einen weiteren einigermaßen homogenen Block ausreichender Größe gibt und das sehe ich momentan nicht. Selbst die vergleichsweise verbreiteten Sachen wie "narrative/Erzählspiele" und "OSR" spielen nicht mal annähernd in der selben Liga.

Obwohl zwar die Marke die gleiche ist, ist DnD5e doch ein neues Spiel als die vorangegangene Marke und war ein ordentlicher Pendelschlag.
Was hier halt wichtig ist: Der Pendelschlag kam durch D&D, nicht durch die Konkurrenz.

Gegen eine DnD-Beyond-Dominanz spricht: Hasbro ist eine Firma aus Knalltüten, es gibt keine Zwangslockdowns mehr, niemand will sich so krass an die Leine legen lassen, und dazu die von mir weiter oben genannten Faktoren, die Konkurrenz begünstigen.
Da stimme ich dir zu  ;D

Mein Bauchgefühl sagt, wir kriegen ein Anti-DnD.
Die gibt es ja schon in vielfacher Ausführung. Aber keines davon schafft es halt, eine ausreichend große kritische Masse aufzubauen um als DAS Anti-DnD zu gelten, das ihm die Stirn bietet.
Das einzige mal, dass man evtl. von einem solchen hätte reden können, war die Hochzeit der World of Darkness in den 90ern und selbst da war D&D nie wirklich bedroht. Selbst als D&D zu 4e-Zeiten am schwächsten war, war die einzige echte Konkurrenz ein direkter Ableger (Pathfinder) mit ähnlichem Stil.
Und aktuell ist D&D deutlich stärker, als es damals war.
« Letzte Änderung: 10.08.2023 | 11:31 von aikar »
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