Häh? Was hatte Mathe damit zu tun?
Laß es mich mal anders ausdrücken. Leute, die in ihren Settings gerne Magie haben wollen, wollen sich offensichtlich wenigstens ein Stück weit von der nüchternen Realität verabschieden; so weit, so gut, gehe ich auch gerne mit. Aber dann wäre es gelegentlich nett, wenn sie auch klarer beschreiben würden,
wie weit eigentlich -- denn in dem Moment, in dem mir einer mit "höhö, Physik gilt da einfach nicht!" ankommt, vermittelt er mir erst mal den Eindruck, daß er in seiner Ignoranz eben gleich die
ganze vertraute Wirklichkeit (von der Physik zufällig "nur" die am besten funktionierende Beschreibung ist, die wir haben) mit dem Bade ausschütten will.
Und
da kann ich mir dann einigermaßen sicher sein, daß das so nicht stimmen kann, denn natürlich wird derjenige in 99.99... Prozent aller Fälle immer noch eine Welt haben wollen, in der Regen und Äpfel nach unten fallen (Schwerkraft), Feuer normalerweise heiß ist (exotherme chemische Reaktion), und so weiter und so fort. Und irgendwelche Naturgesetze wird's dafür auch wieder brauchen. Sie müssen nicht bis ins letzte Detail mit unseren übereinstimmen -- tun sie in den allermeisten halbwegs "fantastischen" fiktiven Settings auch gar nicht, weil die praktisch immer mit Sachen aufwarten, die es als realphysikalische Unmöglichkeiten bei uns so schlicht nicht gibt --, aber den Drahtseilakt, sie gleich auf eine
komplett neue Basis zu stellen und das dann auch konsequent durchzuziehen, während sich gleichzeitig die Endresultate praktisch nicht von den für uns bereits gewohnten unterscheiden sollen, den traue ich den allerwenigsten zu. Mir nicht, dir nicht, Tudor nicht, den mir bekannten etablierten Settingschreibern nicht, und auch sonst will mir spontan nicht wirklich ein guter Kandidat einfallen. Na ja, vielleicht die eine oder andere Fantasieversion von Albert Einstein...
Also erzähle mir bitte keiner was von "Magie braucht sich um die Regeln für Normalos schlicht nicht zu kümmern, weil die darf alles und gewinnt immer", denn das gilt ja selbst im rein erzählerischen Kontext schon nicht. Auch da darf sie nur in begrenztem Maß an den Konventionen rütteln, bevor das Publikum unruhig wird und anfängt, von "wirrem Zeuch" und ähnlichem zu murmeln. Daß sich Magie also bitteschön ein paar Gedanken machen soll, wie sie eigentlich mit dem "normalen" Rest der Welt in Wechselwirkung treten möchte (und daß sie das will, sollte klar sein --
ohne jeglichen Berührungspunkt wäre von ihr ja nichts zu hören, sehen, oder sonstwie zu bemerken, fast wie im richtigen Leben
), ist von daher aus meiner Sicht eher eine absolute Mindestanforderung.