Autor Thema: Savage Monsterpocalypse  (Gelesen 1803 mal)

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Savage Monsterpocalypse
« am: 16.09.2023 | 20:00 »
Mal was ganz anderes! Ich hatte schon lange ein Abenteuer in der Schublade für das alte Wargame-Setting von

von Privateer Press. (https://monsterpocalypse.com/)
Läuft gut mit SWADE-Spielregeln, also poste ich das hier mal als kleine Conversion. Erinnert vielleicht mittlerweile ein wenig an "Dawn of the Daikaiju" (https://www.drivethrurpg.com/product/324021/Savage-Worlds-Adventure-Edition-Dawn-of-the-Daikaiju?term=Dawn+of+the+Daikaiju), was sehr wahrscheinlich auch Spaß macht, wenn man Bock hat auf herrlich trashige Monsterfilm-Settings. In dieser Story spielen die Wild Cards jedoch als normalsterbliche Menschen, aber nicht als solche, denen nix anderes übrig bleibt, vor den apokalyptischen Kaiju-Horden wegzurennen ... sie rennen direkt darauf zu, um die besten Szenen-Mitschnitte aufzunehmen!!

Also Vorhang auf für globale Massenpanik:



„NASA-Sprecher haben heute morgen die plötzliche Änderung in der bisherigen Flugbahn des „Harbinger-Kometen“ bestätigt. Binnen der nächsten Stunden rechnet die NASA auf der ganzen Welt mit Stromausfällen und Veränderungen in der –“
   –CNN-Sprecher Herbert Abernathy (die Sendung wurde plötzlich abgebrochen)

Some say a comet will fall from the sky
Followed by meteor showers and tidal waves
Followed by faultlines that cannot sit still
Followed by millions of dumbfounded dipshits

   –Tool, Aenema

Seit dem Anbeginn der Zivilisationsgeschichte hat der Mensch den Sternenhimmel abgesucht nach Vorzeichen für Gutes oder Böses. Hätten wir gewusst, was zwischen den Sternen lauerte, hätten wir womöglich unseren Blick firm auf den Boden gerichtet gelassen … Nach langer Zeit der ungestörten Zivilisationsgeschichte sieht sich der Mensch dieses Jahr erneut konfrontiert mit einer hässlichen Wahrheit, nämlich der, dass das Universum nun mal ein brandgefährlicher Ort sein kann, und die dem Zivilisationsmenschen sonst so vertrauten Regeln der Physik sich auch gegen ihn wenden können, und zwar mit einer Wucht, die der westlichen Welt vorher unvorstellbar war.

In diesem Jahr stürzt ein Komet auf die Erde, und verwandelt halb Zentralamerika in einen einzigen Krater. Flutwellen und eine undurchdringliche Aschewolke versetzen die Überlebenden in Angst und Schrecken, die Infrastruktur dort fällt zusammen wie ein Kartenhaus, und weltweite Panik macht sich breit wie Sau. Ist dies das Ende, fragt man sich, so wie es einst schon die Dinosaurier ereilt hat?



In Wahrheit ist der Kometeneinschlag jedoch erst der Anfang, der Beginn eines Aufstieges von Kräften, welche die Weltbevölkerung weitestgehend für reine Science Fiction gehalten hat, der Anfang von etwas, das nur wenige Monate später – nach den Geschehnissen in diesem Abenteuer – von den Medien reißerisch „die Monsterpokalypse“ genannt werden wird. Und auch die Dinosaurier sind schließlich nie ganz verschwunden, wie sich im Zuge der turbulenten Ereignisse dieser Geschichte herausstellen wird …

Die Helden dieser Geschichte sind von zweierlei Natur: Die Ungeheuer, die durch den Kometeneinschlag entfesselt erneut über die erbebende Erdoberfläche wandern, sind so immens, dass kein Mensch hoffen kann, sie zu besiegen – die Helden dieser Story können bei direkter Konfrontation nicht viel mehr tun als zusehen und fallenden Trümmern ausweichen. Ihre Rolle ist auch eine andere, nämlich die derjenigen, die Zeugnis ablegen. Kann die Welt schon nicht vor der beginnenden Monsterpokalypse gerettet werden, so ist es doch möglich, für die Weltöffentlichkeit Licht ins Dunkel der Vorgänge zu bringen, und die Story den Massen zugänglich zu machen. Dies stellt sich als ein ebenso heroisches Unterfangen heraus wie jede offene Konfrontation, denn Widerstand und Gegner kommen aus mehreren Richtungen, und düstere Verschwörungen finden hinter den Kulissen statt.

Wenn das Wort „Apokalypse“ eigentlich „Offenbarung“ bedeutet, ist es das poetische Schicksal der winzigen, menschlichen Helden dieser Geschichte, einen elementaren Teil dazu beizutragen, der Weltöffentlichkeit zu dieser Offenbarung zu verhelfen, indem sie diese für die anderen in Bild und Ton dokumentieren! Hierfür müssen sie alldieweil vorerst mal überleben, wenn sie im staubigen Katastrophengebiet in Zentralamerika und dem tiefsten Amazonas nach Hinweisen suchen.

Aber es gibt nicht nur menschliche Helden in den Ereignissen, die sich hier entfalten, auch monströse. Die Spieler werden in den Rollen der menschlichen Beobachter durch die Handlung geführt, aber wenn die Zeit reif ist, schlüpfen sie zwischenzeitlich in die Rollen von Wesen, welche als Verteidiger des Planeten völlig unerwartet in Erscheinung treten …
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 01:15 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #1 am: 16.09.2023 | 20:06 »
Was bisher geschah

Der “Harbinger“-Komet
Im diesem Jahr entdecken Astronomen einen neuen Himmelskörper: Einen sechsschweifigen, golden scheinenden Kometen, der auf seinem Weg ins Solarsystem der Erde ist. Die Flugrichtung des Kometen hält ihn auf einem Kurs, der ihn in fünf Jahren innerhalb von 67 Millionen Meilen am Planeten Erde vorbei führen würde. Dies ergibt eine einzigartige Gelegenheit für Wissenschaftler, um eine Sonde in diese Richtung zu schicken, um mehr über die Natur solcher wandernden Himmelskörper herauszufinden. Im Verlauf dieses Jahres startet diese Sonde, der „Harbinger Comet Explorer“, und passt acht Monate später den Kometen erfolgreich auf seinem Kurs ab. Die Sonde überträgt weniger als drei Sekunden ihr Video, in dem eine merkwürdige, chromfarbene Schicht und kreisrunde, grüne Lichter unter dem Gestein des Brockens zu sehen sind … bis der Kontakt plötzlich verloren wird.

Innerhalb der nächsten Stunden, die auf den Verlust zum Kontakt mit der Sonde folgen, scheint der Kurs des Kometen sich schlagartig zu ändern – beinahe wie von selbst! Die Raumfahrtbehörden ermitteln hektisch die neue Flugbahn, und vergleichen mit steigender Verblüffung und schließlich Entsetzen ihre Ergebnisse: Allen neuen Berechnungen nach wird der veränderte Kurs den Kometen innerhalb der nächsten 5 Monate sehr dicht an die Erde heran bringen.

Der Komet, nun mit dem Namen C-20XX klassifiziert, aber schlicht „Harbinger Comet“ genannt, nähert sich der Erde auf seiner neuen Bahn mit so hoher Geschwindigkeit, dass den Raumbehörden nur extrem wenig Zeit bleibt, ihn weiter zu erforschen und auf sein Erscheinen zu reagieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Flugbahn ihn die Erde treffen lassen könnte, übersteigt binnen Stunden nach der Feststellung seiner plötzlichen Kursänderung bereits die kritische 1%-Marke, Tendenz rapide steigend. Die NASA wird beauftragt, „Operation: Don Quixotte“ durchzuführen, bei der dem heran rasenden Himmelskörper zwei neue Raumsonden entgegen geschickt werden sollen, eine, die seine Flugbahn verändern soll, und eine, die dokumentieren soll, was dabei geschieht.



Milliarden von Menschen verfolgen den Versuch der NASA auf der ganzen Welt mit verzweifelter Hoffnung. Als das Unterfangen sich vor laufenden Fernsehschirmen als Fehlschlag herausstellt, wird hastig von den Verteidigungsministerien zahlreicher UN-Staaten ein gemeinsamer Versuch unternommen, um den Kometen noch durch eine Reihe von Explosionen von Atomraketen, die ihm entgegen geschickt werden, von seinem Kollisionskurs abzubringen – aber diese Taktik scheitert ebenso grandios wie „Operation: Don Quixotte“.
Vierhunderttausend Meilen von der Erde entfernt teilt sich der Harbinger Comet in sechs Fragmente und eine Unzahl von Schrapnellen auf, manche größer als andere.

Der Felsbrocken blitzt am Himmel auf, sichtbar für die panischen Massen, als die Teilbrocken und mehrere Schrapnelle auf direkten Kollisionskurs mit der Erde gehen. Viele skandieren in Panik, dies sei das Ende der Welt, und Hysterie greift in vielen Ländern maximal um sich. Die NASA verkündet, die einzelnen Kometensplitter wären jedoch nicht groß genug, um die Erde zu zerstören – was genau geschehen wird, trauen sie sich jedoch ebenfalls nicht öffentlich zu spekulieren …



Es gibt jedoch keine Zeit mehr für weitere Verwicklungen. Der größte Teil des Harbinger-Kometen schlägt in Mittelamerika ein, auf Höhe von Zacatecas, und verwüstet die Küstenlinien im Umkreis mit einer Serie von gewaltigen Tsunamis. Kuba und Jamaika werden vom Meer verschlungen, sowie viele Küstenstädte im Umkreis von 200 Kilometern. Über Mittelamerika senkt sich eine dichte Staubwolke herab, welche die Sonne verdunkelt.

Die kleineren Brocken treffen andere Erdteile, werden jedoch in der Aufruhr vorerst nicht genau lokalisiert …

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #2 am: 16.09.2023 | 20:12 »
Blotts Expedition
Der UN ist wochenlang noch unbekannt, wie gut die hastig aufgestellten Evakuierungspläne für Mittelamerika und die anliegenden Küsten von Nord- und Südamerika funktioniert haben – eine Zeit der betäubten Funkstille ist angebrochen. Die Augen der erschütterten Weltöffentlichkeit sind auf den Impakt-Krater bei Zacatecas gerichtet, diesen Krater, der einstmals Mittelamerika war, aber vorerst ist nichts dort zu entdecken. Die Nachrichtenkanäle sprechen von einem „apokalyptischen Szenario“, und „dem größten Albtraum in der Geschichte der westlichen Zivilisation“ – aber wissen selbst noch nicht, wie recht sie damit haben werden …



P. Thaddeus Blott, der Mann, der für uns alle Licht ins Dunkel bringen soll


Ein Team von international renommierten Wissenschaftlern der UN, vornehmlich Geologen und Astrophysiker, unter anderem der ursprüngliche Entdecker des Brockens, P. Thaddeus Blott, lokalisiert den großen Kometensplitter schließlich im Zentrum des Kraters knapp östlich vom ehemaligen Zacatecas. Über die nächsten Wochen nähern sie sich, untersuchen den Krater, und dann schließlich den Kometen selbst. Sein Kern kühlt erstaunlich schnell ab, und scheint nicht nur aus zu Glas geschmolzenem Gestein zu bestehen, wie bei anderen solchen Himmelskörpern, sondern großteilig aus einer auf der Erde unbekannten Art von kristalliner Mineralsubstanz, die unter seiner verkohlten Kruste zu entdecken ist, und die in leuchtenden Rot- und Gelbtönen von unbekannter Intensität das Licht reflektiert. Die Ergebnisse der Geologen werden nur zögerlich und in winzigen Portionen an die Medien weitergegeben: Fest steht vorerst nur eins, dieser Himmelskörper ist aus einem Teil des Universums gekommen, das weit, weit entfernt ist von unserem Sonnensystem, und in dem womöglich Naturgesetze gelten, die der menschlichen Wissenschaft bis dato unbekannt sind.

Die Wissenschaftler bekommen nach längerer Wartezeit endlich spezielles Equipment ins Katastrophengebiet geliefert, und können sich daran machen, mehrere Bohrungen in die Kruste von C-20XX durchzuführen. An die Medien wird dabei nur weitergegeben, dass man eine Serie von Hohlräumen unter der kristallartigen Außenschicht entdeckt habe, und versuchen würde, hinein zu gelangen, um von dort noch tiefere Bohrungen Richtung Kern zu machen …



Dann senkt sich erneut angespanntes Schweigen über das Einschlagsgebiet. Die Nachrichten berichten von den in Mexiko eintreffenden Hilfstruppen der UN, die versuchen, dem allgemeinen Chaos am Rand des Katastrophengebietes beizukommen. Vom „Harbinger“-Kometen selbst gibt es vorerst keine neuen Meldungen mehr. Völlige Anarchie soll angeblich unter den überlebenden Einheimischen ausgebrochen sein in den verwüsteten Landstrichen, wird vage verbreitet. Die westliche Welt wartet, gewissermaßen wie auf glühenden Meteoriten.



Bizarre Makro-Aufnahme von einer der Bohrungen im Kometen: Etwas regt sich
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 13:55 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #3 am: 16.09.2023 | 20:33 »
Funkstille & Halbwahrheiten
Eine kleine Gruppe von besonders wagemutigen Aufdeckungs-Journalisten wird in diesen Wochen im Kraterrand-Gebiet von Militärs erschossen. Angeblich haben die Journalisten „dort eine illegale Tätigkeit verfolgt“, zumindest ist es das, was die mexikanische Regierung in ihren ultra-knappen Statements dazu sagt. Durch die Medien der Industrienationen geht ein Schrei der Empörung, aber die Umstände des Verschwindens der Gruppe bleiben völlig nebulös.
Die Autoritäten scheinen verbergen zu wollen, was zuletzt im Impakt-Krater vorgefallen ist …




Spielerwissen & Gerüchte
Alles oben Beschriebene ist Startwissen für die Spielercharaktere. Insbesondere hat auch jeder von ihnen von der hässlichen Story von der erschossenen Journalistengruppe gehört. Zahllose weitere Gerüchte brodeln jedoch vor sich hin, was die Kratergegend betrifft, und jeder hat von anderen Geschichten gehört. Der Spielleiter verteilt die folgenden Gerüchte unter den Spielern. Nicht jeder von ihnen hat anfangs alle Informationen; sie müssen sich im Spielverlauf austauschen, um ihren Wissensstand abzugleichen.

Folgende Gerüchte sind im Umlauf:
• Der Komet ist nicht nur einzigartig durch die unbekannte Mineralschicht, aus der er hauptsächlich besteht: Ein weiterer sensationeller geologischer Fund hat die Wissenschaftler in seinem Inneren erwartet. In den kristallinen Schichten eingeschlossen waren angeblich Fossilien, Überreste von alten außerirdischen Tieren …

• Eine Reihe Labors in Mexico City und Houston, Texas, haben angeblich sehr geheime und sehr gut bewachte Lieferungen aus dem Krater erhalten. Alle Journalisten, die versucht haben, zu investigieren, sind den Orten verwiesen worden, in einem Fall sogar mit Warnungen vor einem Kontaminationsrisiko. Was auch immer in den kleinen, luftdichten Probenbehältern aus dem Krater geschafft wurde zur Analyse in diesen Laboratorien – es dürfte organischer Form sein, und womöglich … lebendig!

• Viele der Wissenschaftler sollen von merkwürdigen Halluzinationen und periodischen Wachalbträumen geplagt worden sein während der ersten Bohrungen. Das Gerücht geht um, der Komet habe irgendwelche halluzinogenen Stoffe mit sich gebracht, die die Wahrnehmung der Wissenschaftler vor Ort verändert haben.

• In den Hohlräumen unter der Außenkruste des Kometen sollen die Wissenschaftler Einlagerungen von langen, gebogenen Metallstücke gefunden haben, eingeschlossen in die Kristallschichten. Das Metall muss sehr alt sein, sieht aber mit etwas Fantasie aus, wie „in Form gegossen“, und wurde vom Aussehen (in Ermangelung eines besseren Vergleichs) mit einem scharfkantigen Auto-Kotflügel verglichen. Erste Analysen solcher Funde haben zu sehr verwirrenden Resultaten geführt: Dies seien demnach keine hergestellten Objekte. Die Struktur weise darauf hin, dass sie eher in diese Form „gewachsen seien“.

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Setup: Die Story ihres Lebens
Zu diesem Zeitpunkt, nur Wochen nach dem Meteoriteneinschlag, ist die Welt noch gelähmt vor Entsetzen. Die UN scheint schwerfällig und hat bisher nur wenige Hilfstruppen in die Kratergegend geschickt. Die Geologen haben sich vom Krater zurückgezogen und brüten nun über ihren bisher gesammelten Erkenntnissen, so wenige dies auch sind. Die entsetzte Öffentlichkeit wird nach wie vor am ausgestreckten Arm verhungern gelassen: News aus dem Katastrophengebiet sind rar, und beschränken sich fast immer auf das Leben in den unversehrten Städten und den zahllosen Flüchtlingslagern, und beschäftigen sich nie mit dem Gebiet um den Krater selbst.

Die Charaktere in diesem Abenteuer sollten Aufdeckungsjournalisten oder eine andere Art von Medienleuten sein; und dies ist allem Anschein nach die Story ihres Lebens. Wie auch immer ihre Karrieren bis dato verlaufen sind: Die Gelegenheit, mit dem Geologen Professor P. Thaddeus Blott zu sprechen und mit Chance den nebulösen Gerüchten um die Katastrophe des neuen Jahrtausends auf den Grund zu gehen, ist eine Gelegenheit, die nie wieder kommt. Für welche Medien sie arbeiten, liegt alldieweil bei den jeweiligen Spielern: Vielleicht gehören sie zu großen Nachrichtensendern, die es fuchsteufelswild macht, dass es bisher nicht einmal ihnen gelungen ist, die Ereignisse in Mittelamerika genauer zu beleuchten, und die die Story als gefundenes Fressen zur Primetime vor die Weltöffentlichkeit zerren wollen, koste es, was es wolle. Vielleicht gehören sie zu einer kleinen, altmodischen Zeitung, deren Auflage mit einer derartigen Geschichte gerettet werden könnte, und sie haben nicht viel Ressourcen, aber dafür solide Fähigkeiten, und Biss. Vielleicht sind sie im Individualfall renommierte Journalisten oder Autoren, die der Medienmaschinerie den Rücken gekehrt haben, und nun für ihr eigenes nächstes Buch recherchieren. Vielleicht sind sie freie Fotografen, die sich durchschlagen, und nun Fotos einer großen Sensation an den Höchstbietenden verkaufen wollen, Fotos, welche keine Presseagentur der Welt bisher ergattern konnte. Vielleicht sind sie auch durchgeknallte Hobby-Blogger, oder unabhängige Journalisten und Schnüffler, die für ihre eigene Website oder Nachrichtenplattform im Internet News sammeln, und ihren Usern die Fakten ungefiltert und unzensiert präsentieren wollen, wie sie diese vorfinden.

Will übrigens jemand keinen Journalisten spielen, kann mit dem Spieler ein anderes Konzept ausgearbeitet werden, das in die Story passt: Hilfswissenschaftler, die bei den Bohrungen selbst mit im Kometen waren, aber nicht so viel gesehen haben wie Professor Blott, und nun, außerhalb des scharfen Auges der Regierung, noch einmal mit ihm sprechen wollen, sind denkbar als Charaktere; freiwillige Katastrophenhelfer aus dem Kraterrandgebiet können in der zweiten Etappe der Geschichte zu den anderen SCs stoßen, ebenso wie mexikanische Deserteure, die ein Zusammentreffen mit der Bedrohung knapp überlebt haben (ohne zu sehen, worum genau es sich handelt); reiche Sensations-Touris mit Handykamera; erlaubt ist, was reizvoll erscheint.

• Wild Cards starten in diesem Abenteuer auf dem Seasoned-Rang, und beginnen mit 15 Skillpunkten.
• Mindestens ein Charakter sollte den Vorteil Connections haben. Diese Verbindung sorgt im Verlauf der Geschichte für den Telefonanruf aus Manaus, der die Gruppe auf den Ethnologen Emmerich bringt.
• Die Gruppe sollte des weiteren ein Fahrzeug ihr Eigen nennen, oder genug Ressourcen, um am Rand des Katastrophengebietes eins zu mieten. Je mehr Ressourcen Spieler in ihr Equipment investieren, und je klarer ihre Vorstellungen von ihren Besitztümern sind, desto bessere Fortbewegungsmöglichkeiten, Aufnahmegeräte, und auch Verstecke für ihre gesammelten Daten werden sie im Krisengebiet haben.

Die Charaktere werden durch den Umstand vereint, dass sie alle auf die eine oder andere Weise vom Gesprächstermin mit Professor Blott gehört haben, und dort in exklusiver Runde erscheinen. Haben sie einmal die Infos, werden sie wohl zusammenarbeiten müssen, zumal sie alle dasselbe Ziel haben. Ob sie auch das gesammelte Doku-Material teilen, ist dabei eine ganz andere Frage, und sollte von ihnen im Vorfeld der gemeinsamen Reise geklärt werden, immerhin sind sie Profis.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #4 am: 16.09.2023 | 20:46 »
„Bringt mir eine Sensation!“
In jedem Fall ist der Erwartungsdruck bei der Mission der Charaktere hoch. Ihre Auftraggeber erwarten nicht irgendwelches Material, sondern etwas Spek!-Tak!-Uläres! (Beziehungsweise muss dies ihr Selbstanspruch sein, wenn sie in Eigenregie arbeiten.) Zudem ist Bilddokumentation ein Muss: „Ein Bild brüllt mehr als tausend noch so laut geschriene Worte!“ Selbst wenn die SCs eigentlich eher Schreiber als Filmer sind: Eine Mobiltelefon-Kamera werden sie sich wohl leisten, oder von ihrer jeweiligen Redaktionen organisiert bekommen.



Ein einfaches System bewertet die Qualität der Aufnahmen, seien es nun Fotos oder Videos: In „Doku-Punkten“ wird in diesem Szenario gemessen, wie gelungen das von ihnen aufgenommene Material ist, sprich: Wie reißerisch!!! Doku-Punkte werden vom GM verliehen, jedes Mal für einzelne Einstellungen und Zooms, oder ganze Szenenmitschnitte, für das Folgende:

Dokumentation
• Entsprechend Umgebung und Akteuren, bei Kapitelbeschreibung im Szenario angegeben: 1 bis 3

Erfahrungen der Dritten Art
• Hinweis auf Monster (Spur der Verwüstung): 2
• Ersterscheinen von Monstern: 6
• Erneuter Auftritt von Monstern: 5
• Aufmarsch einer Monsterhorde inklusive Monster: 5
• Gruppen von Hordenwesen: 3
• Einzelne Hordenwesen: 2

Modifikatoren hierbei:

• Gut erkennbare Landmarken weisen auf den Ort der Aufnahme hin: +1
• Angriff: +1
• Starke Gefühlsausbrüche Umstehender: +1
• Kampfszenen mit mehreren Akteuren: +1
• Zerstörung von Gebäuden: +3
• Explosionen: +4
• Stunts von Charakteren in der Aufnahme: +3
• Besondere Kampfmanöver von Monstern in Zweikämpfen: +4

Filmhandwerk
• Erkennbare Kontinuität zum vorhergegangenen Mitschnitt: +1
• Moderation/Kommentierung durch Wild Card: +2
• Besonders dramatisch gewählter Schwenk: +2
• Kameramann wird von etwas getroffen: +1
• Bild ist größtenteils unscharf oder verwackelt: -2



Einen Mitschnitt zu machen kostet mindestens eine Aktion (für das Heranzoomen) ohne dass in dieser Runde Multi-Actions für den SC möglich sind. Wenn man beispielsweise einen Schwenk über panische Umstehende, dann eine Explosion, dann ein Monster filmen möchte, benötigt man 1 Runde für jedes der drei Bestandteile dieses Schwenks (das Video ist in diesem Beispiel dann aber auch 10 Doku-Punkte wert). Ein Wurf auf Electronics wird dafür nötig. Ein Erfolg führt zu einem kurzen, aber möglicherweise leicht verwackelten oder aus einem schlechten Winkel aufgenommenen Bild. Die entsprechenden Doku-Punkte für den Zoom werden verdient, aber mit –2, wie oben angegeben.
Ab einem Raise gibt es die vollen Doku-Punkte für die Einstellung, wie in der obigen Liste angegeben. In Actionsequenzen gibt jede zum Draufhalten verwendete Runde nach der Ersten einen Bonus von +2 auf den Wurf (der Charakter würfelt erst bei seiner Aktion in der letzten so verwendeten Runde). Dieser Bonus steigt bis zu +6 (für mindestens vier ununterbrochene Runden zum Filmen in Reihenfolge). Wird das Draufhalten durch etwas vorzeitig beendet (der SC wird angegriffen, zu Boden geworfen, etc.), macht der Spieler den Wurf sofort, mit dem bisher verdienten Bonus.
Bei ganzen Szenenmitschnitten (außerhalb von Kämpfen) addiere einfach einen Bonus von +2 pro Minute, erneut bis zu +6. Doku-Punkte werden dem SC verliehen in Höhe aller beim Mitschnitt gefilmten Details aus der obigen Liste.
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 13:07 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #5 am: 16.09.2023 | 20:59 »
„Wir nannten es Bohrtiefe B...“
Die Charaktere haben erfahren, dass es in London die Möglichkeit für ein einzelnes Gespräch mit P. Thaddeus Blott gibt, einem bekannten Astronomen, der auch mit dem Team aus internationalen Geologen für Bohrungen im Kometen waren. Das Forschungsteam ist offensichtlich gerade größtenteils von dort zurückgekehrt, obwohl es davon keine öffentlichen Meldungen gab. Professor Blott kommt ebenfalls direkt aus dem Katastrophengebiet. Er soll auf seiner Rückreise nach London mehrmals anderen Journalisten und Rechercheuren schon kurze Gelegenheiten gegeben haben, mit ihm zu sprechen – inoffizielle Gelegenheiten. Niemand weiß Näheres, und Blott redet nicht Tacheles darüber, aber scheinbar hat die Regierung ihn und seine aus Mexiko abgereisten Kollegen sozusagen am Wickel, und versucht, zu überwachen, was und wie viel sie von ihrer Arbeit verraten!

Es wird die Charaktere (oder ihre Arbeitgeber) viel Geld, Arbeitszeit mit ihren Connections, und/oder Überzeugungskraft gekostet haben, diesen Gesprächstermin mit ihm zu bekommen. Klar ist im Vorfeld des Termins nur, dass Blott keine weiteren solchen geheimen Interviews mehr geben wird; dies ist die allerletzte Chance, mit ihm zu sprechen, während er noch in London ist. Aus diesem Grund treffen die Charaktere hier zusammen, ob ihnen die Gesellschaft lieb ist oder nicht. Blott hat für Einzeltermine keine Zeit mehr. Sie mussten sich einverstanden erklären, alle gemeinsam mit ihm zu reden.



Die Großstadt ist ein Hexenkessel: Viele der Leute sehen den Kometeneinschlag des "Harbinger" als Zeichen, die Zeit sei reif für Aufruhr. Die Woge von Massenpanik, die durch London (wie auch durch alle anderen Großstädte) geschwappt ist, als der Einschlag unmittelbar bevorstand, hat sich wieder etwas gelegt, aber ein aufgekratztes und nervöses Klima hinterlassen, als sich in Mexiko der Staub zu legen begonnen hat und klar wurde, dass der Planet Erde durch den Impakt nicht geplatzt ist oder so, und der jüngste Tag also doch noch nicht da ist. Es herrscht nun ein Klima, bei dem der neue Ausbruch von Hysterie zu keinem Zeitpunkt sehr weit entfernt zu sein scheint.

Anarchy in the UK
Auch vor dem unauffälligen, etwas abgefackten Hotel in Soho, in dem P. Thaddeus Blott eingemietet ist, sammeln sich Trauben von Punks, sowohl junge als auch ältliche, scheinen innerlich in den Startlöchern zu stehen, um ein paar Schaufenster einzuschlagen und anzufangen, zu plündern, und sie beäugen auch die Charaktere misstrauisch bei deren Eintreffen. Wenn sie durch den Haupteingang ins Hotel wollen, müssen sie durch die Traube hindurch. Aus einem übergroßen, abgeschrabbelten Ghettoblaster plärrt der Klassiker „Anarchy in the UK“. Die SCs sind genau die Art von Leuten, auf die es die Punks heute abgesehen zu haben scheinen.

Punks
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d6
Skills: Athletics d6, Common Knowledge d6, Fighting d6, Intimidation d6, Notice d6, Stealth d6, Thievery d6
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 6
Hindrances: Habit (Minor: Punk), Mania (Minor: “The End is at Hand!“), Mean
Edges: Brawler
Gear: Shabby outfits, cell phones, 80s-style ghetto blaster.

Mit einem erfolgreichen Stealth-Wurf (es gibt auch einen kleinen Hintereingang ins Gebäude) oder einem erfolgreichen Test (Einschüchtern, Überzeugen, etc.) kann man die Punks umgehen, oder ansonsten, indem man eine Klopperei mit ihnen übersteht. Pro SC ist ein kampfbereiter Punk vor Ort. Wie auch immer die Spieler die Situation auflösen, jeder SC erhält dadurch bei einem Erfolg +1 Benny.

P. Thaddeus Blott
Der Wissenschaftler Blott ist ein sportlicher Fünfzigjähriger mit eisgrauen Haaren. Er hat eine Stotter-Macke mitgebracht vom Schrecken, den er beim Erwachen der vermeintlichen Fossilien gekriegt hat, aber ist im Gegensatz zu seinen überlebenden Kollegen nur leicht traumatisiert. (Er klammert sich fest an der Vorstellung, dass es nur ein Zucken in den toten Muskelsträngen war, das seine Kollegen für Bewegungen hielten – die Vorstellung, derart mumienhafte Urzeitwesen sollten durch alle die Jahrhunderte im luftleeren Raum und die Kollision mit der Erde hindurch überlebt haben, ist zu haarsträubend, als dass sein Unterbewusstsein zulassen könnte, dass er es glaubt.) Er hat bereits mehreren vertrauenserweckenden Einzelpersonen Berichte abgeliefert, aber keinen gegenüber der Weltöffentlichkeit. Der Grund dafür scheint zu sein, dass die mexikanische Regierung den Daumen drauf hat auf den Geschehnissen in ihrem Land, und auch die eine oder andere Raumfahrtbehörde.

P. Thaddeus Blott

Attributes: Agility d6, Smarts d10, Spirit d10, Strength d6, Vigor d8
Skills: Academics d10, Athletics d8, Common Knowledge d10, Intimidation d4, Notice d6, Persuasion d8, Research d12, Science d12 (+2), Stealth d6
Pace: 6; Parry: 4; Toughness: 5
Hindrances: Cautious (Spied on by Governments), Code of Honor (Truthfulness)
Edges: Scholar (Geologist)
Gear: Phones, fancy laptop computer, traveling gear.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #6 am: 16.09.2023 | 22:15 »
In seinem Hotelzimmer gibt es wie vereinbart das geheime Gespräch. Dies ist der Punkt, an dem die Charaktere zusammentreffen, wenn sie nicht vorher schon zusammen als Team auf das Gespräch hingearbeitet haben sollten. Der Astronom zeigt dabei Fotos und ein wackeliges Luftvideo vom Kometen. Er gibt allerdings von den Fossilien nur vage Beschreibungen: Er hat sie nur durch die Kristallschichten gesehen, während sie sich zu bewegen begonnen haben, später nicht mehr (die meisten Wissenschaftler wurden dann vom Militär evakuiert). Blott hat alle der Gerüchte gehört, welche die Spieler vom Anfang des Szenarios kennen, geht aber nur wenig darauf ein, wenn man ihn dazu befragt, und bringt selbst nichts davon zur Sprache. Sein Unterbewusstsein und nicht zu vergessen die Obrigkeiten verbieten ihm, sich genauer darüber zu äußern. Der Mann hat echt Schiss, unter seiner abgeklärten, nüchternen Fassade.

Die folgenden Punkte ergibt das Gespräch mit ihm:

• Es gab eine Serie von Hohlräumen in der kristallinen Schicht des Kometen. Einmal aufgebohrt, wurde der kühne Plan gemacht, in luftdichten Schutzanzügen dort hinunter zu steigen.
• Unter der ersten Schicht entdeckte das Team in knapp über zehn Metern Tiefe eine zweite Serie von Hohlräumen, diese noch größer und verzweigter. Für einen derartigen Himmelskörper eine äußerst merkwürdige Eigenschaft: Das glasige Mineral, aus dem C-20XX hauptsächlich besteht, ist der Geologie bisher völlig unbekannt, und seine Molekularstruktur muss verblüffend sein. (Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.)
• Nachdem ein Teil der Bohrer ins erste Höhlensystem herunter geschafft worden war, wurde eine zweite Bohrung vorgenommen. Diese war noch viel schwieriger durchzuführen. Das Equipment war unzureichend, und fiel immer wieder aus.
• Schließlich wurde, etwa 30 Meter unter der Außenkruste, die zweite Serie von Hohlräumen erreicht. „Wir nannten es Bohrtiefe B“, sagt Blott grüblerisch. Nur eine kleine Expedition schaffte den körperlich anstrengenden Abstieg dort hinunter, und die Expedition hatte plötzlich mit immensem Zeitdruck zu ringen, aufgrund neuer Befehle der Obrigkeiten. Blott und seine Leute konnten Bohrtiefe B nicht lange untersuchen, aber lange genug, um auf komplett erhaltene Fossilien zu stoßen. Man hatte schon in Bohrtiefe A fossile Einzelteile entdeckt, aber die Funde hier unten spotteten jeder Wahrscheinlichkeit. Diese Tiere, eingeschlossen in die Mineralwände, waren so massig, dass Blott fast aufgeben muss beim Versuch, sie nun zu beschreiben: Einige der unbeweglichen Überreste waren so groß wie Scheunen! Wer weiß, wie viele solcher Funde noch hinter den glasigen Kristallschichten warteten! Man sah hauptsächlich nur Schemen ihrer toten Leiber.
• Die Expedition wurde dann per Funk abgebrochen. Wenige Tage später wurden die Wissenschaftler vom Militär evakuiert, ohne noch einmal im Innern des Kometen gewesen zu sein. Keine genauen Gründe wurden ihnen genannt, aber es mag einen Zusammenhang geben zu den unregelmäßigen Fällen von Umnachtung in den Reihen der Wissenschaftler und ihrer Unterstützungs-Crews.
• Blott kennt das Gerücht von halluzinogenen Stoffen aus dem Weltall, die der Brocken mitgebracht haben soll, aber hält es für unwahrscheinlich; der Grund für das Überschnappen der Forscher ist für ihn eher Überarbeitung und blankes Entsetzen in Anbetracht der schieren Ungeheuerlichkeit des historischen Fundes.
• Es scheint alldieweil durch (zumindest mit einem Notice-Erfolg), dass da noch etwas ist, irgendein Faktor, der die große Hektik der Obrigkeit beim Abblasen der Untersuchungen bedingt hat, den Professor Blott selber aber halb verdrängt. (Die Charaktere werden diesem nicht auf den Grund gehen können, die Info ist zu tief verschüttet – aber im Kratergebiet werden sie mehr davon erfahren.)




Was wirklich geschehen ist
Der Komet hat tatsächlich Leben aus fernen Welten transportiert – grässlichen Welten. Wie sie dort hinein kamen, ob es ihre Absicht war oder sie von einer anderen Intelligenz dort versiegelt worden waren, ist unmöglich zu spekulieren. Die Leiber der Fremdwesen in den äußeren Schichten sind erfroren, bei den Atomschlägen der UN verdampft, oder beim Impakt zertrümmert worden, aber in den Kammern im Kristall der tieferen Schichten (was Blott „Bohrtiefe B“ nennt, und noch tiefer darunter) waren die Kreaturen stabil genug, um den Aufprall zu überstehen und aus ihrer langen Stasis zu erwachen. (Sie sind nicht wirklich von den Wissenschaftlern der Expedition aufgestört worden – früher oder später hätten sie ihre Starre sowieso abgeschüttelt.)

Dies sind die Planetenfresser, extraterrestrische Scheusale aus Muskelfleisch und metallartigen Schichten, getrieben von einer wahnsinnigen Fressgier und dabei auch noch (in Ermangelung eines besseren Begriffs, um ihr Empfinden zu beschreiben) großartiger Laune. Aus dem rotgelben Mineral brachen die ersten Schwärme hervor, als die Wissenschaftler vom UN-Militär gerade evakuiert worden waren und nach hause geschickt wurden, ohne, dass man ihnen sagte, was vorfiel. Dies ist der Fakt, an den Professor Blott sich nicht zu erinnern wagt. Die kleineren – später wird man sie kennen als Crawler, Scorcher, Destructomites, und Explodohawks – befreiten sich relativ schnell, die größeren brauchen längere Zeit dafür. Bisher ist nur eins der wirklich immensen Exemplare aus den Tiefen des Kometen frei gekommen: Das 61 Meter große und 32.000 Tonnen schwere Weltraum-Monstrum Gorghadra. Die immensen, aufgewirbelten Staubwolken haben es bei seinem Aufbruch vor den Augen möglicher Beobachter verhüllt. Die Planetenfresser-Kreaturen stieben in alle Richtungen und begutachten nun aus ihren hungrigen Schweinsäuglein das Kratergebiet …

Die Geschichte mit den halluzinogenen Stoffen oder Lebensformen stimmt im Grunde auch, aber sie wird völlig überbewertet von denen, die das Gerücht bisher gehört haben. (Sie ist als falscher Hinweis geplant: Vielleicht kommen die Charaktere anhand dieses Gerüchtes ins Zweifeln, ob es wirklich wahr ist, was um sie her geschieht, oder eine Massenhalluzination?)

Die Militärschläge gegen die Planetenfresser laufen fernab der Augen der Öffentlichkeit ab, und die Flüchtigen im Katastrophengebiet werden in den zahllosen Auffanglagern gesammelt, aber nicht über die Grenze gelassen. Besonders Augenzeugenberichte über die Ungeheuer werden zwar von den Militärs aufgenommen, aber durch Falschmeldungen gekontert, und Zweifel wird gestreut. In dem Milieu von Panik und Verwirrung gehen die Berichte von Planetenfresser-Sichtungen dieser Tage auch schnell unter – noch. Die Bewegungen und Aktionen der Armeen von Mexiko, USA und der UN scheinen derweil unkoordiniert und defensiv zu sein – als würden sie es gar nicht wirklich determiniert versuchen! (Eine massive Konspiration in den obersten Etagen der Regierungen steckt dahinter. Wer dabei die Fädenzieher sind, liegt alldieweil jenseits des Umfangs dieses ersten Abenteuers …)


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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #7 am: 16.09.2023 | 22:32 »


Spurensuche
Die SCs kommen an im Kraterrandgebiet, in wahlweise Houston oder Tampico. (Flüge sind rar und schwer zu ergattern. Alternativen zu diesen Flughäfen gibt es derzeit nicht.) Der Lärm, die Aufregung, die Luft! Alles ist aufgeschreckt wie ein wimmelnder Ameisenhaufen, läuft von A nach B, Militärjeeps und LKW stehen an jeder Ecke, Scharen von Flüchtlingen aus dem Süden werden zu ihren Auffanglagern bugsiert, Helicopter kreisen im Tiefflug. Und erst dieser Geruch von Menschenschweiß und Stresshormonen, und diese rauchige Note, wie von altem, verbrannten Barbecue! Und erst dieses Licht, ein diffuses Grau, aber mit einem Stich ins Goldene; dumpf dringt die pralle Sonne durch den Staub in der Atmosphäre.



Die Aschewolke südlich von hier beginnt, sich aufzulösen, und Sonneneinstrahlung erwärmt das wochenlang in eisige Dunkelheit getauchte Kratergebiet dort unten langsam wieder. An Mobilfunk ist alldieweil wegen restlichem aufgewirbelten Staub und massiver, atmosphärischer Störungen nicht zu denken. Das Mobilfunknetz ist überall tot, unter anderem, weil zu viele Satelliten und Funkmasten zerstört worden sind, und in der Atmosphäre hängt noch so viel Staub, dass sowieso kein Satellitenkontakt möglich wäre. Kein WLAN und nicht einmal Funk nützen den Charakteren, um vom Recherchegebiet selbst aus Material in den Rest der Welt zu senden. Auch, wenn die Charaktere Satellitentelefone besitzen, können sie die Daten, die sie sammeln, nicht per Funk nach hause schicken, oder ins Internet stellen, sondern müssen sie per Speichermedium bei sich behalten, alles entstehende Material vorsichtig sammeln, und schließlich zurück über die Grenze und selber nach Hause schmuggeln!



Unfreundliche Fragesteller
In der Stadt gibt es allerdings die erste Militärkontrolle für sie. Mexikanische Soldaten sind überall, und nicht alle scheinen Katastrophenhelfer zu sein …! (Ausländer, die als Journalisten zu erkennen sind, sind bereits hier absolut nicht gern gesehen von den Truppen, und werden gefragt, ob sie ins Sperrgebiet weiterreisen wollen. Ihr Equipment zu beschlagnahmen ist den Soldaten ein Leichtes.) Die Begegnung mit den Soldaten muss mit einem erfolgreichen Test aufgelöst werden (+1 Benny). Ist dies ein Misserfolg, resultiert ein Quick Encounter.



Auf allen größeren Straßen stehen Militärjeeps und -transporter, Helikopter verbreiten allgemeinen Rotorenlärm. Die Regierung hat die Gegend jenseits der Stadtgrenze abgeriegelt. Alles Material, was gesammelt wird, muss unter den Augen der mexikanischen Militärs rausgeschmuggelt werden. Mehrere weitere Kontrollen stehen den SCs zu solchen Gelegenheiten bevor. Diese funktionieren ebenfalls wie oben beschrieben. Wenn man die Charaktere mit Filmausrüstung erwischt, vielleicht gar bereits mit Aufnahmen aus dem Katastrophengebiet, wird man versuchen, sie zu inhaftieren, für Wochen und Wochen. Dabei hilft es nur, rechtzeitig zu türmen, oder fürstliche Bestechungsgelder rauszuhauen. Die Spieler sollten sehr genau im Blick behalten (und notieren), wo welche Aufnahmen von welchen Szenen versteckt sind – denn der fiese Spielleiter wird dies auch tun!

Soldier
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d8
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d6, Fighting d8, Intimidation d8, Notice d6, Persuasion d4, Shooting d8, Stealth d6
Pace: 6; Parry: 6; Toughness: 6
Hindrances: Obligation (UN)
Edges: Soldier
Gear: Pistol, combat knife, headset radio, cell phone, steel helmet, uniform.

Commandante Calvino: Calvino will sich vor allem aufspielen, und kanalisiert den enormen Druck von seinen Vorgesetzten direkt in Unterdrückung aller Leute, die ihm unterstellt sind (und das sind seiner Meinung nach im Grunde alle, die einen niedrigeren Rang im mexikanischen Militär haben als er, oder Zivilisten). Calvinos Temperament rangiert zwischen „Erzfeind“ (er hat das Sagen bei vielen der Militärs, die den Helden begegnen) und „Witzfigur“ (er ist ein fuchsteufelswilder, übereifriger Waffenfetischist, noch dazu mit Lispel-Sprachfehler). Calvino weiß bereits von Gorghadra und den Planetenfressern, und hat die Mission, die Katastrophe vorerst von der Weltöffentlichkeit fern zu halten, vielleicht können das mexikanische Militär und die spärlichen UN-Truppen dem Übel ja alleine ohne weitere Massenpanik beikommen. Dabei trifft er womöglich auf die Charaktere bei ihrer Recherche.



Commandante Calvino ist allzeit bereit, den Wild Cards das Leben sauer zu machen


Commandante Estefan Calvino
Attributes: Agility d6, Smarts d8, Spirit d10, Strength d8, Vigor d8
Skills: Academics d6, Athletics d10, Battle d8, Common Knowledge d8, Fighting d8, Intimidation d8, Notice d6, Persuasion d6, Science d4, Shooting d8, Stealth d6, Taunt d8
Pace: 6; Parry: 6; Toughness: 6
Hindrances: Curious, Jealous (Major: Successful people who don't obey any orders), Obligation (UN), Quirk (Funny lisp)
Edges: Command, Soldier
Gear: Pistol, headset radio, cell phone, clipboard, sweaty uniform.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #8 am: 16.09.2023 | 22:53 »
Spurensuche im Kraterrand-Gebiet
Mit einem Research-Wurf können die SCs in der Ankunftsstadt Gerüchte der Einheimischen hören (zum Teil müssen sie dafür auch rausfahren auf die umliegenden Dörfer). Daraus kann eine Liste mit Sichtungs-Orten in der Umgebung des Kratergebietes erstellt werden. Jeder Erfolg und Raise gibt einen Hinweis aus der folgenden Liste. Der Wurf kann beliebig oft gemacht werden von beliebig vielen SCs, aber jeder Kritische Misserfolg führt zu einem Quick Encounter mit Militärs (wie oben beschrieben).

• Die Vokabel „Monstruo“ hat sich in der Stadt herumgesprochen und man hört sie hier und da, flüchtig und unkonkret. (Offenbar hat die Regierung auch hier nicht alles von der Story vertuschen können.)
• Hinter Tampico liegt östlich der Sierra Madre und (damit dem Beginn des Katastrophengebiets) ein Landstrich, in dem alle Ressourcen verbraucht wurden, als wenn er von irgendetwas komplett leergefressen wurde (man vermutet eine Heuschreckenplage, fälschlicherweise). Diese Gegend ist militärisch abgeriegelt worden.
• In der Nähe der Stadt liegt die Farm der Delgado-Familie, wo die Militärs eine Weile alles abgesperrt hatten. Niemand weiß, warum.
• Einer der Militärbosse der Gegend ist Commandante Estefan Calvino, ein langer, dünner Choleriker. Man erkennt ihn an den unaufhörlichen Schweißflecken an seiner ansonsten perfekt sitzenden Militärjacke, den langen, fettigen Locken, den bösen Äuglein, und einem miesen Temperament.
• Auf einer Alligator-Farm in Naranjos haben die Tiere mehrheitlich kurz nach dem Einschlag ein unerklärliches Phänomen ausgelöst: Sie haben Laute von sich gegeben, die Alligatoren sonst nicht ausstoßen, und noch dazu in einer Lautstärke und sogar mit einer Art Melodie, welche die Zoologen verblüfft. Es gab bisher natürlich in dem Chaos keine Möglichkeit, diesem Phänomen weiter nachzugehen. Es soll sich jedoch mehrmals wiederholt haben, und angeblich sollen auch Tonaufnahmen davon existieren.
• Ein exzentrischer Bauer namens Billy Dilly Pizarro hat eine Farm außerhalb der Stadt, und mehrere Journalisten haben ihn letztlich befragt, nachdem er herumerzählt hat, auf seinem Gelände etwas Unglaubliches beobachtet zu haben nach dem Kometeneinschlag.
• Die Stadt Tuxpan ist beim Kometeneinschlag zerstört worden. Die Ruinen sind ebenfalls gründlichst von Militärs abgesperrt worden – obwohl die Überlebenden schon längst erfolgreich evakuiert wurden. Eigentlich ist dort doch nichts mehr …

In einigen Gerüchten der Mexicanos wird nicht nur von Monstruos gesprochen, sondern das Wort „Gorghadra“ verwendet. Dies scheint nüchtern betrachtet tatsächlich eine Massenhalluzination zu sein, oder ein neues Volksmärchen: Die Leute haben der Katastrophe einen Namen gegeben, weil ihnen die Worte fehlen, sie wirklich zu erfassen. (Diese Sicht der Dinge können übrigens auch Leute aus Rängen der die UN-Katastrophenhelfer anbieten, wenn man mit ihnen spricht.)


Die Wild Cards können sich den verschiedenen Schauplätzen annehmen, wenn sie wollen, und in Reihenfolge ihrer Wahl:

Das Farmland vor der Sierra Madre: Die Planetenfresser sind durch diese Gegend durchgezogen, aber bereits wieder verschwunden. Ihre Spuren sind offensichtlich: Irgendwas hat nicht nur alles Weideland verschlungen und durchwühlt, sondern auch gleich die Farmgebäude und sämtlichen anderen Strukturen. Es bleiben nur Sand und zernagte Reste. Alle Helden müssen bei diesem Anblick gegen Nausea würfeln. Eine Schneise durchwühlter Erde ist entstanden, die 11 Kilometer breit ist und sich von Horizont zu Horizont dahin zieht. Diese Schäden wurden definitiv nicht durch den Meteoriteneinschlag herbeigeführt (wie ein erfolgreicher Wurf auf Notice mit -1 oder auf Science mit +2 feststellen lässt).
Die Zerstörung im Farmland aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.



Das Delgado-Farmland: Das Farmhaus ist verlassen, und eine Scheune scheint explodiert zu sein. Alles ist ähnlich verheert wie oben beschrieben, wenn auch nicht so vollständig. Familie Delgado ist längst geflohen. Ein Van voller sensationsgeiler US-Kids ist in der Gegend auf der Landstraße anzutreffen, die sich ebenfalls (mit Glück statt Verstand) ins Krisengebiet geschmuggelt haben. (Auf ihrem Van steht „The Hysteria Machine“ in abgeblättertem Pink.) Sie wollen ihrerseits die SCs ausfragen, was es hier so zu sehen gäbe. Wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt, kann man dennoch einen interessantes Detail erfahren: Ihr Anführer Rosco hat gehört, in Panama City gäbe es seit wenigen Stunden einen Roadblock vom Militär, von dem ebenfalls nichts in irgendwelchen Nachrichten bekannt sei; aber so weit runter zu fahren trauen sie sich doch nicht mehr.



Rosco, von der "Hysteria Machine"-Bande


Abgesehen davon locken die Kids mit ihrem Ungeschick eher die Militärs auf die Spur der SCs, statt irgendwie hilfreich zu sein. Die Kids haben allerdings geschafft, eine Kopie der Aufzeichnungen der Alligator-„Gesänge“ zu bekommen in Naranjos, und können diese den SCs kopieren. Die Tonqualität ist leider ziemlich schlecht. Dennoch: Alle Helden müssen gegen Nausea würfeln, wenn sie die Aufzeichnung hören.
Die Zerstörung im Farmland aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.
Die Aufzeichnung der Alligator-Geräusche kopieren: 1 Doku-Punkt.




Das Farmland von Billy Dilly Pizarro: Es geht eine Geschichte um vom dicken Farmer Eduardo Pizarro, einem verschwitzten, alkoholsüchtigen Außenseiter, der sich allerseits "Billy Dilly" nennen lässt (auch von den SCs) und der im Ödland, weit vor der Stadt, eine kleine, etwas heruntergekommene Farm hat. Nach Billy Dillys Geschichte hat sich im Schutz der schwarzen Staubwolke ein Riesen-Monstruo aus dem Komet befreit, und er führt bereitwillig, angetrunken, wie er ist, die SCs zu der Spur der Verwüstung auf seinem Grundstück (die durchaus eine Fußspur sein könnte). Die Trampelabdrücke sind teilweise auf seinem trockenen Farmgelände, aber außer an der Stelle, an der sie ein schlammiges Flussbett kreuzen, großteilig wieder verweht. Es könnten auch irgendwelche anderen Gruben sein – beispielsweise selbst angelegte Gruben! – man würde womöglich Billy Dilly auch einen solchen Schwindel zutrauen.


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Billy Dilly Pizarro, ein junger Farmer, der jenseits von gut und böse zu sein scheint


Billy Dilly sagt, er sei der einzige Augenzeuge gewesen (aber kennt selber noch nicht den Namen „Gorghadra“ für das Monstruo, dieser ist anderswo gebräuchlich). Seine Beschreibung geht ganz klar über die von Professor Blott genannten Dimensionen (der die Fossilien ja nur als „so groß wie eine Scheune“ beschrieb) hinaus. Er ist zum Zeitpunkt des Treffens mit den Charakteren übrigens mal wieder betrunken (wie auch in der Nacht, als er Gorghadra gesehen hat, wie er vor ihnen recht schamlos zugibt).
Science mit +1, oder Common Knowledge mit -2 lässt darauf kommen: Sollte seine Aussage stimmen, hieße das, dass eins der vermeintlichen „Fossilien“ aus dem Kometen, sollte es wirklich etwas derartiges gewesen sein, innerhalb kürzester Zeit bereits Hunderte von Meilen durchquert hätte. Pizarros Farm vor Tampico ist weit entfernt vom Zentrum des Impaktkraters …
Die gewaltigen Fußspuren aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.



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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #9 am: 16.09.2023 | 23:08 »
Die Alligatorfarm bei Naranjos: Die Stadt Naranjos liegt direkt am Meer, nachdem die Laguna de Tamiahua über ihre Ufer getreten ist. Eine kleine Alligatorfarm hat überlebt, die an den städtischen Zoo angebunden ist. Hier wurden von einigen der größeren Alligatoren Geräusche gehört, die bisher im Tierreich gänzlich unbekannt waren. Ein übernächtigter Wissenschaftler vor Ort hat versucht, das merkwürdige Verhalten in Verbindung zu bringen mit dem Kometeneinschlag – möglicherweise ausgelöst durch die vermuteten halluzinogenen Stoffe, die dem Meteoriten entwichen sein könnten. Dieser Forscher, ein Hernando Filipez, hat bereits zahllose Tests mit den Alligatoren gemacht, aber sie scheinen völlig normal (abgesehen natürlich von ihrem erhöhten Stress). Filipez teilt gern seine Einblicke mit den SCs. Von der Leiterin der Alligatorfarm, Christina Poloncha, kann man mit einem Erfolg bei einem Persuasion-Versuch auch die Tonaufnahme erhalten: Das Krächzen klingt tatsächlich so fremdartig und beinahe melodisch, dass sich einem davon die Zehennägel hochrollen können. Alle Helden müssen gegen Nausea würfeln, wenn sie die Aufzeichnung erstmalig hören. Mit einem Raise bei dem Persuasion-Versuch erhalten sie eine Audio-Kopie (+2 Doku-Punkte).



Was hat die Alligatoren in Naranjos zu diesem absonderlichen Verhalten gebracht?


Ruinen von Tuxpan: Die mexikanische Stadt Tuxpan ist weitgehend durch die Wucht des nahen Einschlags in Schutt und Asche verwandelt worden. Alles ist totenstill und von dickem Staub bedeckt. Es kommt hier jedoch zu einer Begegnung mit einem vereinzelten, zurückgebliebenen Scorcher. Wahrscheinlich wird dies der erste der Planetenfresser sein, dem die Wild Cards ansichtig werden. Zum Glück sind solche Kreaturen nur ganz kleine Exemplare ... etwa so groß wie ein Doppeldecker-Bus.



Scorcher
Scorchers are highly mobile, flying assault entities that frequently accompany the greater Planet Eater monsters on their rampages. Capable of emitting blasts at extremely high temperatures, these beings can melt even advanced alloys to slag.
Attributes: Agility d8, Smarts d6 (A), Spirit d6, Strength d12+4, Vigor d12
Skills: Athletics d6, Fighting d6, Intimidation d8, Notice d4, Shooting d8, Taunt d8
Pace: Crawling: 1, Flying: 24; Parry: 5; Toughness: 24 ( 8 )
Special Abilities:
• Armor: These creatures are covered in thick skins and a a metal-like substance of unknown alloy, which give them +8 Armor.
• Bite: Str+d10, AP 6
• Fear (-2)
• Flight: Scorchers glide motionless through the air on mysterious gravity fields with Pace 24.
• Scorching Breath: Range: Cone Template, RoF 1, 3d10 damage, AP 4. Flammable targets check to see if they catch Fire.
• Size 8: This creature can take an additional two Wounds before it's Incapacitated, can be hit with a +4 Scale bonus, and its attacks have Reach 2.
• Tail Spike: Str+d8, Reach 2

Die SCs werden anfangs nicht in der Lage sein, ein Ungeheuer von derartigen Proportionen überhaupt als solches wahrzunehmen, ihre Sehgewohnheiten reichen dafür schlichtweg nicht aus (unabhängig von ihren Würfen, um dem Terror zu widerstehen). Möglicherweise werden sie es für einen Bus oder Zeppelin halten, bis ihre Instinkte endgültig einsetzen, und ihnen klar machen, dass sie hier in einer Klemme von kosmischen Ausmaßen stecken!
Das Erscheinen des Scorchers aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.



So sehen sie aus als winzige Plasikfigürchen; das Exemplar hier wiegt acht Tonnen


Den Scorcher mit Stealth zu umgehen ist nicht allzu schwierig, und gibt jedem Beteiligten +1 Benny. Andernfalls resultiert womöglich eine Verfolgungsjagd durch die Ruinen! Wenn die Wild Cards ihn abhängen, dreht der Scorcher lautlos ab und führt seine Nahrungssuche woanders fort. Ein Schwarm von zahllosen weiteren Scorchern und einigen Explodohawks zieht hinterher über die Gruppe hinweg. Beim Fliegen machen sie keine Geräusche außer einem hohen Zischen, und dem Vibrieren von erhitzten Luftschichten ...
Den Flug der Scorcher aufzeichnen: 3 Doku-Punkte.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #10 am: 16.09.2023 | 23:31 »
Panzerblockade in Panama City
Durch diesen spektakulären Roadblock scheint niemand rein oder raus zu kommen, das Katastrophengebiet ist an dieser Stelle geradezu paranoid von Truppen abgeriegelt worden.



Viele bekannte Panzertypen verschiedener Nationen sind hier aufgefahren, aber auch einige schwarze, brandneue Modelle eines futuristisch aussehenden Monstrums, deren Geschütze experimenteller Natur zu sein scheinen. Mit Ferngläsern ist das Wort „G-Tank“ auf den Panzern eingeprägt zu erkennen. (Mit einem Science-Erfolg mit -4 hat ein Charakter davon gehört, dass die UN an dem Prototypen von etwas derartigem vor einigen Jahren gearbeitet hat, er wurde jedoch damals "für die Schublade produziert", hieß es.)


<
Future Shock: Die ersten Modelle des futuristischen "G-Tank" sind plötzlich hier aufgefahren


Truppen sollen an der Grenze zu Guatemala zusammengezogen werden. Sie scheinen sich auf etwas Großes vorzubereiten, die mexikanische Armee hat zahlreiche Einheiten hingeschickt, wie auch die UN. Offensichtlich befürchtet man, dass die Monstruos das Einschlagsgebiet verlassen wollen und von hier nach Süden ziehen wollen.
Die Panzerblockade aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.
Die G-Tanks aufzeichnen (inklusive Zoom auf den Schriftzug): 2 Doku-Punkte.


Die Erde erzittert
Schließlich ist ferner Donner zu hören, ein Erdebeben – aber der Grund ist kein Naturphänomen. Das erste Monstruo, das außerhalb des Kraterrand-Gebietes von erbleichenden Menschenmassen gesichtet wird, erscheint vor der Panzerblockade beim mittlerweile vollständig evakuierten Panama City. Im höllischen Flackerlicht der Panzersalven wird eine Kreatur sichtbar, die so groß ist, dass es aus dieser Nähe schlicht unmöglich ist, sie in ihrer Gesamtheit ins Bild zu bekommen. Sie zertrampelt die Blockade mit einer Zerstörungswut, die geradezu infernalisch erscheint. Der Koloss scheint Bestandteile zu haben, die an Diamant erinnern, und die sie sengende Lichtstrahlen aus ihrem Inneren als Offensivangriff abfeuern lassen, gebündelt von den grünen Diamanten wie von Prismen. Die Medien sollen sie wenig später „Gorghadra“ nennen.



Gorghadra ist von den SCs zu entdecken im Qualm des Panzerfeuers, als das Militär versucht, ihn aufzuhalten. Eine riesige Staubwolke nimmt die klare Sicht. Die SCs müssen zu Beginn der Begegnung gegen Terror mit -2 würfeln. Den Kampf in der Staubwolke zu dokumentieren kann allein schon 4 Doku-Punkte bringen.
Die Vehikel der SCs werden hierbei lahmgelegt, von fliegenden Trümmern zerstört, oder von Soldaten beschlagnahmt. Wie auch immer es passiert, von hier an sind sie vorerst wieder Fußgänger.


Gorghadra (Wild Card)
Gorghadra, a gigantic 60 meter high cosmic beast of armored plating and muscle, leads a ravenous horde of towering creatures of impenetrable flesh and glistening metal. Parasites the size of small houses swarm in Gorghadra’s shadow, feasting upon the scraps that fall from the monster’s fanged maw. Driven by the need to feed, they consume all who are foolish enough to stand against them.
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d10, Strength d12+15, Vigor d12+2
Skills: Athletics d8, Fighting d10, Intimidation d12, Notice d6, Shooting d10, Stealth d6 (-4), Taunt d8
Pace: 25 (running 3d4); Parry: 7; Toughness: 46 (20)
Hindrances: Greedy (Major: Feeding on Earth’s biomass), Mean (Gleeful evil), Obese (Fat-bellied space monster, Pace -5)
Edges: Frenzy, Two-Fisted
Special Abilities:
• Armor (20): This creature is covered in thick skin and a a metal-like substance of unknown alloy, which give it +20 Heavy Armor.
• Bite: Once per round, Gorghadra can bite with its maw. Str+d10, AP 6, Heavy Weapon
• Riled: Gorghadra knows how to transform his pain into power when riled, adding an additional +1 bonus to damage totals for each Wound level he’s sustained.
• Fear (-6)
• Diamond Blast: Range: 12/24/48, RoF 2, Damage 3d10, AP 10. Gorghadra can project beams of concentrated light from the diamonds on his metallic outer crust. When it successfully hits a character (even if it causes no damage), she must make a Smarts roll or be Stunned.
• Hardy: Gorghadra is so tough only the most serious damage can harm him. If he is Shaken, additional Shaken results have no effect.
• Pincers: Str+d10, AP 10, Heavy Weapon.
• Stomp: Giant monsters can slam everything which is at least 2 Sizes smaller than themselves in a Large Burst Template or Cone Template (creature’s choice). Targets may make an opposed Agility roll at –4 (no penalty if they were on Hold) to jump out of the attack if they have enough movement to do so. The targets are knocked prone on a raise.
• Size 16: This creature is 60 meters high and can take an additional three Wounds before it's Incapacitated (for a total of six), can be hit with a +6 Scale bonus, and its attacks have Reach 3.


Jagd im Zug
Es entsteht daraufhin eine Verfolgung mit Gorghadra auf Schienen, nachdem er sich von der Panzerbrigade abgewandt hat und nun als Silhouette im Rauch zu sehen ist, ganz klar Richtung der Fliehenden trampelt. Der abfahrende Zug an der einsamen Station unweit des Schlachtfeldes ist die einzige Möglichkeit, hier jetzt noch unverzüglich wegzukommen. (Dies ist ein alter Güterzug, der jüngst notdürftig zum Personenzug umgebaut wurde.) Flüchtige und Soldaten retten sich ebenfalls in die Waggons, viele bleiben zurück, als der Lokführer Panik bekommt und abfährt. Die SCs schaffen es gerade so in den drittletzten Waggon!



Gorghadra löst sich aus dem Rauch, und ist erstmalig ganz zu sehen. Die SCs müssen gegen Terror mit -6 würfeln. Ab hier kann man filmen oder fotografieren. Anfangs muss man das durch ein Fenster tun (oder, besonders sportlich und wacker, vom Dach aus!), während der Wagen mit den SCs noch der drittletzte ist.
Gorghadras Ersterscheinen aufzeichnen: 6 Doku-Punkte.

• Gorghadra trampelt mit Wucht auf den hintersten Wagen des Zuges, als dieser anfährt. Glücklicherweise ist dieser leer außer etwas Fracht, und die Verbindung bricht, ohne dass der Rest des Zuges umgeworfen wird. Alle Helden müssen bei diesem Anblick gegen Nausea würfeln.
• Der Zug gewinnt etwas an Tempo, und Gorghadra setzt sich in Bewegung, um auf der Höhe zu bleiben. Im Laufen zerstört er die beiden nun hintersten Wagen: Hier sind die SCs, und sie müssen sie fluchtartig verlassen. Den ersten Waggon zerschneidet das Monster mit der Scherenhand, den zweiten hebt es auf und frisst ihn, was es einen Moment verlangsamt. Alle SCs müssen bei diesem Anblick erneut gegen Nausea würfeln. Offenbar wird Gorghadra von Hunger getrieben, wie ein Notice-Erfolg aufzeigt.
• Im Waggon, in dem die SCs nun sind, sind Güter, auch Kisten mit Konservendosen. Im nächsten Waggon noch viel mehr: Gekühlte Schweinehälften und Kisten mit tiefgefrorenem Burgerfleisch. Die SCs können das Cargo ans abgetrennte Ende des Zuges tragen und durch den Funkenregen, den die Stahlfetzen beim Schleifen auf den Schienen bei voller Fahrt erzeugen, auf die Strecke werfen. Dies wird Gorghadra weiter aufhalten, wenn viel zusammenkommt. (Wenn die Spieler von selbst darauf kommen und Sprengstoff besitzen sollten, wird ein abgesprengter Waggon übrigens denselben Effekt erzielen.) Wenn sie das nicht tun, wird Gorghadra mit dem nun letzten Waggon verfahren wie mit dem Vorigen, ihn abreißen und ganz verschlingen. (Ein neuerlicher Spirit-Wurf ist jedoch nicht nötig.)
• Gorghadra feuert aufbrüllend seinen grünen Laserbeam auf den Zug, und der zweite Waggon, weiter vorne bei der Lok, wird lichterloh in Brand gesetzt. Der Zug donnert ungebremst weiter durch die Nacht. Die SCs können weiter füttern oder filmen, und nun auch versuchen, auf ihn zu feuern: Ein Duo mexikanischer Soldaten hat sich ebenfalls in den hintersten Wagen vorgewagt, aber ist in Grauen erstarrt. Einer von ihnen hat eine Bazooka umgeschnallt. Ansonsten ist der Waggon panisch von allen Passagieren verlassen worden. Ein direkter Treffer mit der Bazooka (Range 24/48/96, Damage 4d8, AP 8, RoF 1) kann Gorghadra möglicherweise etwas verlangsamen. Für einen Treffer gibt's jedenfalls einen Benny, und eventuell zusätzliche  Doku-Punkte, wenn mitgefilmt wird!
• Der Zug donnert brennend und schwankend auf eine eiserne Brücke über einer staubigen Schlucht. Gorghadra kann dort nicht laufen und müsste den Abhang herabklettern, um weiter zu verfolgen, und bleibt stehen. Hier wird er abgehängt. Er röhrt wütend seinen kehligen Schrei dem Zug hinterher ...

Es stellt sich anschließend heraus, dass er von dort aus nach Süden läuft: Gorghadra durchquert den Panama-Kanal, und räumt dabei spielerisch die ‚Bridge of the Americas‘ aus dem Weg. Die meisten Schwärme der kleineren Kreaturen scheinen ihm zu folgen …


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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #11 am: 16.09.2023 | 23:48 »
Der „Eroberer-König“

I'm gonna to fight you
I'll fuckin' bite you
Can't stand nobody like you
You can't run
You can't hide
No surprise
Close your eyes
Come with me!

– Seam Combs, Come With Me

Die SCs bekommen eine wohlverdiente Verschnaufpause, nachdem sie mit dem Zug entkommen sind. Sie können versuchen, ihre Speichermedien irgendwo zwischenzulagern. Wenn sie Wunden hingenommen haben bei ihrem bisherigen Abenteuer, haben sie nun mehrere Tage Zeit für medizinische Versorfgung, und einen Natural Healing-Wurf. An den Rückweg aus dem Katastrophengebiet ist jedoch noch nicht zu denken …

Die Planetenfresser-Schwärme bewegen sich vom Kratergebiet aus hungrig nach Süden, wie man mitbekommt, nachdem sie die Panzerblockade von Panama City durchbrochen haben – in Richtung des Amazonas. Was dort geschieht, ist allen ein Rätsel – ein paar verwackelte Internet-Videos werden in den folgenden Stunden veröffentlicht, denen zufolge die in Brasilien eingeschlagenen Schrapnelle und nun das Nahen der Planetenfresser-Schwärme dort noch etwas Anderes aufgestört hätten, etwas Irdisches, das jedoch seit Ewigkeiten geschlafen hätte …

Der entscheidende Hinweis
Auf einen telefonischen Hinweis einer Connection hin können die SCs von Tampico aus nach Manaus in Brasilien fliegen. Dort gab es einen Vulkanausbruch, so wie es auch an anderen Orten nahe des Impaktkraters geschehen ist, und die Region hat dadurch ihre eigenen Sorgen; laut dem Informanten der SCs ist das aber vermutlich nicht alles, was vor sich geht. Ein Wissenschaftlertrupp habe stichhaltige Hinweise auf weitere Gerüchte von den Kreaturen aus dem Kometen dort aufgedeckt. Ein kleinerer Einschlagskrater des auseinander gebrochenen Kometen befindet sich dort, am Rand des Amazonas.

Ein eiliges Treffen kann ausgemacht werden mit dem Ethnologentrupp um den Schweizer Erik Emmerich in Manaus: Sein Interview mit einem Regenwaldindianer namens Xig’G Cuun wurde kürzlich gemacht, und war bereits mehrere Stunden online – bis Unbekannte die Seite gehackt und das Video wieder gelöscht haben. Darin hat Emmerich den Eingeborenen interviewt bezüglich einer „unbekannten Tierart“ aus den finstersten Dschungeln, deren Erscheinen mit dem Kometeneinschlag in Mexiko unmittelbar zu tun haben solle.

Emmerich vermutet, dass es die Außerirdischen aus dem Kometen waren, welche die Eingeborenen auch dort beobachtet haben, und er fragt seinen mysteriösen Interviewpartner in dem Video nach den Worten Monstruo und Gorghadra, aber bekommt keine klare, bestätigende Antwort darauf. Sensationell an dem Interview ist bereits schon, zumindest in den Fachkreisen, dass es Emmerich gelingt, die Sprache dieses kleinen Stammes zu verstehen - welche lange als unübersetzbar galt - und seinerseits zu vermitteln, was er sagen will. Dass er es geschafft hat, Xig’G Cuun freiwillig vor seine Kameras zu bewegen, ist eine weitere Sensation.



Xig’G Cuun hat erstmals mit Menschen von außerhalb des Regenwaldes gesprochen


Die Forscher von der Universität in New York kommen nun nicht mehr weg aus Manaus, und brauchen irgendeine Möglichkeit, ungehindert vom Militär, die Rückreise anzutreten. Im Tausch gegen Logistik, Connections oder Geldmittel können die Charaktere die Informationen des Forscherteams bekommen.

Doktor Erik Emmerich ist ein ziemlicher Hippie (immerhin ist er ja auch Ethnologe). Er ist ein großer, hagerer, schlachsiger Kerl um die Ende 30 mit langen, welligen Haaren und einer kleinen, runden Brille, auf dem Kopf eine bunte Strickmütze. Er hört immer gefasst und nachdenklich zu und überlegt seine Antworten bei jeder Frage gründlich. Dies kommt auch zum Teil, weil er sich und sein Team in Lebensgefahr wähnt, natürlich nicht mehr ausgehend von den Ureinwohnern, sondern von unbekannten Machthabern im Hintergrund, womöglich der Regierung. (Er geht davon aus, dass amerikanische Geheimdienste seinen Video-Upload mit dem Interview entfernt haben.) Er will zurück in die Staaten, um dort ein niedriges Profil zu wahren, bis mehr über die ganze Katastrophe herausgekommen ist, sein Interview dann wieder online gehen kann als Warnung für alle, und er seine Ergebnisse an seiner Uni in New York offiziell veröffentlichen kann.



Der zwielichtige Schweizer Wissenschaftler Dr. Emmerich


Dr. Erik Emmerich
Attributes: Agility d8, Smarts d10, Spirit d10, Strength d8, Vigor d8
Skills: Academics d12 (+2), Athletics d10, Common Knowledge d10, Fighting d6, Intimidation d6, Notice d10, Persuasion d12, Research d12, Science d8, Shooting d4, Stealth d8, Survival d10
Pace: 6; Parry: 6; Toughness: 6
Hindrances: Curious, Driven (Major: Unveil Terra Khan’s Mystery)
Edges: Charismatic, Linguist, Scholar
Gear: Pistol, headset radio, cell phone, heavy-duty laptop computer with a lot of extra power banks.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #12 am: 16.09.2023 | 23:58 »
Im Gespräch mit Emmerich kommt folgendes heraus:
Ein fast unbekannter Stamm von Regenwaldindianern, die Vientonegro-Indianer (was Spanisch ist für "Schwarzer Wind"; der eigene Name für ihr Volk ist für die meisten westlichen Leute unbuchstabierbar), kommen auf ihren nomadischen Wanderungen gelegentlich nahe heran an ein nur wenig erforschtes Gebiet im Herzen des Amazonas-Regenwaldes. Dieses Gebiet ist von hohen, dicht bewaldeten Steilhängen umgeben, aber in ihrer Mitte ist eine meilenweite Senke, die sehr tief abfällt – überraschend tief, bis weit ins uralte Juragestein … Von außen betrachtet hält man die Gegend für eine dicht bewaldete Berggegend. Hierhin führt kein Weg und die Sicht keiner Sattellitenkamera dringt so tief herab.



Dieser undurchdringliche Bereich ist noch nie kartografiert worden


Die Vientonegro-Indianer sind seit Beginn ihrer Stammesgeschichte der Ansicht, „schreckliche Götter“ würden dort drunten leben. Eine Gruppe von diesen Eingeborenen behauptet nun, etwas sei geweckt worden, das seine Aufmerksamkeit seinerseits auf die Planetenfresser richte.

Die Sprache der Vientonegro galt lange als unübersetzbar, und sie sind eines der Naturvölker, das noch sehr wenig Kontakt zu den Zivilisationsmenschen gehabt hat. (Auch der für sie verwendete Name, Vientonegro, entstammt nicht ihrer Sprache, sondern wurde ihnen von früher hier forschenden Ethnologen gegeben.) Gerüchte von den Planetenfressern haben Emmerich und seine Leute darauf gebracht, nachzuforschen, ob solche Wesen es sein könnten, die hinter den Legenden der Indianer stünden. (Dies hätte bedeutet, dass die Kreaturen aus dem Kometen bereits erschreckend weit nach Süden vorgedrungen wären – jetzt schon bis in den tiefsten Amazonas.) Emmerich hat es letzten Monat geschafft, die Nomaden nicht nur anzufinden, sondern sogar bei seinem Besuch mit ihnen zu kommunizieren. (Es hatte nur einen der Entdecker das Leben gekostet, bei einem Speerangriff, der, wie Emmerich überzeugt ist, auf einem Missverständnis beruhte.)

Der Vientonegro-Medizinmann Xig’G Cuun hat ihn unverhofft ins Vertrauen gezogen und erklärt, die „schrecklichen Götter“ in der Senke seien mitnichten die Ungeheuer aus Mexiko, von denen die Weißen ihnen erzählten, welche mit dem Kometen gekommen sein sollen, im Gegenteil, sie seien schon seit unermesslich langer Zeit dort. Länger selbst als die Ahnen der Vientonegro. Gelegentlich würden Vientonegro-Jäger welche der Ungeheuer von Weitem sehen, wenn sie sich zu hoch die Steilhänge hinauf wagten; andere Stämme kennten kaum auch nur Geschichten über sie; der Weiße Mann erst recht nicht. (Nur ein paar Bauern in kultivierten Randgebieten vermissen manchmal auf unerklärliche Weise Rinder, wie Emmerich selber hierbei zu ergänzen weiß. Er vermutet einen Zusammenhang.)

Der Anführer dieser Tiere hat einen beinahe unübersetzbaren Namen in der Sprache der Vientonegro. Die Worte bezeichnen einen „König – beziehungsweise Eroberer – der Erde“. Erik Emmerich hat ihn für sein Interview übersetzt in „Terra Khan“, nach Dschingis Khan, und in Ermangelung einer direkten Beschreibung.

Terra Khan, was immer er genau ist, und sein Pantheon aus anderen schrecklichen Göttern sollen die Senke nach dem Kometeneinschlag im Norden und dem resultierenden Vulkanausbruch verlassen haben, aufgestört und zornig. Xig’G Cuun hat Emmerich (und nur ihm) nach dem Interview den Zugang zur Senke gezeigt. (Eine verwackelte Szene vom Hinweg kommt im Online-Video kurz vor.) Hier finden sich tatsächlich Spuren einer Art Stampede: Das größte der Raubtiere (was der Medizinmann ihren „König“ nennt) treibt den Rest der Räuber voran, einem unbestimmbaren Instinkt folgend.



Die Vientonegro sind sich sicher, dass die „schrecklichen Götter nun auf dem Kriegspfad seien“, und losziehen würden, um Jagd auf die fremden Kräfte zu machen. Der Grund sei nicht vorrangig der Vulkanausbruch gewesen, oder der Impakt des Kometen, sondern tatsächlich die Anwesenheit der „Feinde“ selbst. Terra Khan „sei lange im Zorn gewesen“ über die Außenwelt jenseits der Dschungel, die Brandrodungen, die Jahr für Jahr seinem Land näher kommen, und die Flugzeuge und Fahrzeuge der Weißen um ihn her. Nun sei „der Moment gekommen, an dem sein Zorn am Größten sei, und er würde ihn gegen die Feinde richten“. Xig’G Cuun projiziert dabei (wie Emmerich weise blinzelnd die Sachlage beurteilt) das eigene Selbstverständnis der Vientonegro auf die angeblichen Dschungelgötter: Der Stamm ist bedroht von Land Grab und amoralischen Brandrodungen durch Bauvorhaben der Weißen, und hält sie, da sie Unbekannte sind, gewissermaßen für Schreckgespenster. Xig’G Cuun setzt sie deswegen mit den Planetenfressern fast gleich („ein Punkt, der uns, als diejenigen, die hier mit den Planetenfressern verglichen werden, zu denken geben könnte“, fügt der Ethnologe hinzu). Die Indianer gehen offenbar fest davon aus, dass die Dschungeltiere und „schrecklichen Götter“ ebenso wie sie empfinden.

Viele Tiere haben in den Wochen seit dem Einschlag merkwürdiges Verhalten gezeigt in den ländlichen Gebieten von Brasilien – genauer gesagt, Reptilien, und manche Vögel. Alle haben mehrstimmig Geräusche ausgestoßen, die völlig atypisch für ihre jeweilige Spezies sein sollen. Erik Emmerich hat allerdings keine Aufzeichnungen von diesem Phänomen, aber die Vientonegro-Indianer haben kurz ein „Kriegslied der Tiere für die schrecklichen Götter“ erwähnt. Emmerich hat diese Aussagen bisher für eine Metapher gehalten.

Das Gespräch mit den Ethnologen mitzuschneiden kann sozusagen wie ein Backup für deren eigenes Interview dienen, weil dieselben Sachen erzählt werden (nur weniger authentisch, weil keine kleinen, runzeligen Indianer und kein Urwald darin vorkommen). Das Gespräch dokumentieren: 1 Doku-Punkt.

Terra Khans Spuren
Erik Emmerich und drei seiner hartgesottensten Hilfswissenschaftler haben vor, erneut zu versuchen, die „schrecklichen Götter“ der Vientonegro zu finden. Sie sind froh über die Mitarbeit der SCs, wenn diese sie anbieten. Emmerich kann in jedem Fall die SCs zu der Stelle begleiten, wo die Spuren aus dem Kratergebiet hinaus führen.

Der Schlüssel hierbei ist das Audio von den Alligatoren in Naranjos. Wenn die SCs es in Kopie haben, und dies Emmerich gegenüber erwähnen, bringt ihn dies zum Grübeln. Vielleicht hängt das Phänomen dieser Tiergeräusche nicht direkt zusammen mit dem Kometeneinschlag – sondern mit etwas anderem.

Doktor Emmerichs Leute bestehen aus dem jungen, bärtigen Mexikaner Pepe Hernandez, der Hippie-Schönheit Zaza Carmichael mit den prächtigen, blonden Dreadlocks, und der analytischen Brillenschlange Stacy Mercer, alle drei Ethnologie-Studenten, und körperlich recht zäh. Sie sind nach den vergangenen Ereignissen überzeugt, einem neuen Weltwunder auf der Spur zu sein.
Hier wird unübersehbar deutlich: Was immer Terra Khan für eine Kraft darstellt, er hat tatsächlich den tieferen Regenwald verlassen. (Siedlungen und Farmen im Rodungsgebiet am Dschungelrand sind buchstäblich plattgewalzt, wie man unterwegs entdecken kann, wenn man der Spur der Verwüstung folgt.)
Die Spuren der Stampede dokumentieren: 2 Doku-Punkte.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #13 am: 17.09.2023 | 11:29 »


Der König erhebt sich
Emmerich und sein Team können die SCs an den Ort im Vientonegro-Gebiet zurück führen, den Xig’G Cuun dem Ethnologen gezeigt hat. Ein undurchdringlicher Nebel ist mittlerweile hier aufgezogen, der jede Sicht verwehrt. Das, was Xig’G Cuun in den Tiefen der Senke vermutet, ist direkt unterhalb dieser Stelle gelegen, aber dies ist ein Ort, den selbst die gewandten Vientonegro nicht erklettern können. Die einzige Möglichkeit wäre, sich mit der Seilwinde eines der Jeeps dorthin herabzulassen, wenn man eine Chance haben will, einen Blick darauf zu erhaschen, was sich dort in Dschungel und Nebelschwaden verbirgt.<



Hat man das Audio von den Alligatoren, kann man es dort abspielen, um zu sehen, ob dies irgendeine Reaktion hervorruft. Vielleicht ist das Phänomen ja tatsächlich mit dem, was die Vientonegro glauben, verwoben …

Die Stärke der Boxen, welche die SCs auftreiben konnten, und die Tonqualität der Aufzeichnung bestimmt darüber, wie einfach es ist, eine Reaktion zu erzielen. Die Persone(en), die sich an den Seilwinden ablassen, können sich daran versuchen, die Boxen ihrem Gehör nach möglichst effektiv auszurichten, damit der Schall tief hinab in die gräuliche Dunkelheit dringt.
Vampirfledermäuse umschwärmen sie in größeren Mengen, und sie werden gegen Nausea würfeln müssen und sich dann sich gegen diese Schwärme erwehren müssen.

Vampire Bats
Attributes: Agility d8, Smarts d4 (A), Spirit d6, Strength d4, Vigor d6
Skills: Athletics d8, Fighting d4, Intimidation d6, Notice d8, Stealth d12
Pace: 1 on ground 12 when flying; Parry: 4; Toughness: 3
Special Abilities:
Bite: Str+1
Blood Sucker: When hitting with a raise on the Fighting roll, the bat has found exposed skin and bites. It can automatically cause Bite damage again on its following Actions, until the victim freed itself with a successful Fighting or Agility roll.
Flight: Bats have a Flying Pace of 12” with a Climb of +1.
Size -2: Opponents take a -2 to any attack rolls against them.
Sonar: Bats can ”see” in complete darkness with a form of sonar; they ignore all lighting penalties. However, when attacking opponents standing still (i.e., those who take no action, such as movement or attacking, or who are on Hold), they're at a -4 to attack rolls.

In Position bringen: Die SCs am Seil müssen nach dem Fledermausangriff ihre Lautsprecher ausrichten, mit einem Athletics-Wurf. Haben die SCs die kopierte Aufzeichnung von den Kids bei der Delgado-Farm, ziehen sie -1 von dem Wurf ab, haben sie ein Audio direkt aus der Alligatorfarm in Naranjos, ist der Wurf unmodifiziert.
Bei einem Erfolg sehen die SCs nach einigen Minuten, wie der Nebel sich zu kräuseln beginnt, wie von einem Windhauch bewegt, der merkwürdigerweise von unten her aufzusteigen scheint. Sie können alle gleichzeitig spontan Notice Würfeln (-4 wegen dem Nebel, und -4 wegen der Dunkelheit, wenn sie keine starken Lichtquellen dabei haben): Bei einem Erfolg sehen sie einen Schemen im sich bewegenden Nebel, und dann – für einen verschwommenen Sekundenbruchteil – ein titanisches, rotgelbes Auge. Dies löst einen Terror-Wurf mit -2 aus. Wer sich bereit hält (und den Spirit-Wurf gegen den Terror schafft) kann einen kurzen Mitschnitt machen.
Das Auge aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.

Wenig später hört man in jedem Fall ein fernes Donnern – etwas Großes hat sich in Bewegung gesetzt. Dies klingt fast wie ein Erdrutsch, aber es ist keiner; in der dichten Nebelsuppe erkennt man allerdings nichts. Alle SCs erhalten dadurch +1 Benny.


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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #14 am: 17.09.2023 | 12:14 »
Der Marsch der Terrasaurier
Flüge nach Mittelamerika sind nun vorerst gar nicht mehr zu bekommen, man kommt per Flugzeug nicht weiter als Medellín. Die Charaktere können nur noch einen Geländewagen mieten an einer Mietstation in Manaus, Medellín, etc. (die Gefahrenzulage, welche die Verleihfirma verlangt, kostet buchstäblich ein Vermögen.) Sie haben eine längere Fahrt auf dem PanAm-Highway vor sich.
Alle Radiosender im Sendegebiet des südlichen Panama scheinen plötzlich tot, wenn die SCs auf dem Rückweg sind.
Auf der Fahrt durchs Nichts entdecken die SCs einen grotesken Anblick: Einen von den Klauen riesiger Tiere zerlegten, gebäudegroßen Leichnam am Wegrand von einer golden gepanzerten Kreatur (welche später gemeinhin Crawler genannt werden wird). Der verendete Crawler löst einen Sprit-Wurf gegen Nausea aus. Mit dem außerirdischen Überrest am Wegrand, völlig ausgestorben, scheint dieser staubige Highway hier draußen, mit seinen Straßenschildern mit Schrotlöchern und Kuhschädeln, buchstäblich wie das Ende der Welt.
Den Crawler-Kadaver dokumentieren: 2.



Das Creature Design für den Crawler


Die donnernde Stampede der Terrasaurier zerstört die Panzereinheiten in Panama City endgültig, welche ihrerseits gerade kleinere Horden von lebendigen Crawlern unter Feuer genommen haben. Die Schlacht dauert nur Minuten, während sich tobende Terrasaurier durch die Panzerreihen und Crawler-Rotten hindurch kämpfen. Die titanische Bestie an der Spitze der Reptilien kommt immer deutlicher in Sicht, als die Wild Cards sich nähern ...
Terra Khan’s Ersterscheinen aufzeichnen: 6 Doku-Punkte.



Er ist zu groß für diesen Thread, hier der Link: https://static.wikia.nocookie.net/monsterpocalypsegame/images/a/ad/ESnQAl1XsAEv5UC.jpg/revision/latest/scale-to-width-down/1000?cb=20200814184216


Terra Khan (Wild Card)
Of all the great beings defending the planet, Terra Khan is perhaps the most terrifying, a gigantic reptilian creature that embodies the rage of nature itself. His roar can send saucers falling to the ground, and his step can provoke high-magnitude earthquakes. The destruction left in his aftermath is an inevitable price required to obliterate those threatening all life on Earth.
Attributes: Agility d8, Smarts d6, Spirit d10, Strength d12+14, Vigor d12+2
Skills: Athletics d10, Fighting d10, Intimidation d12, Notice d8, Stealth d6 (-4)
Pace: 30 (running 3d6); Parry: 7; Toughness: 46 (20)
Hindrances: Driven (Major: Save Earth), Ruthless (Major: Crush everything in his path)
Edges: Ambidextrous, Frenzy
Special Abilities:
• Armor: This creature is covered in thick skin and bone plates, which give it +20 Heavy Armor.
• Bite: Once per round, Terra Khan can bite with his maw. Str+d10, AP 6, Heavy Weapon
• Claws: Str+d10, AP 10, Heavy Weapon
• Earthshake: The character can cause a circle of earth to tremble and shake. The size of the tremor is equal to a Large Burst Template, positioned up to 24” distant from the creator. All those within must make an Agility roll or be Shaken. Normal buildings within the area of effect generally suffer significant damage. Hardened buildings suffer minor damage at best, but might be breached if the power is repeated for several minutes.
• Fear (-6)
• Roar: Range: 12/24/48, RoF 1, Damage 3d6, AP 10. When it successfully hits a character (even if it causes no damage), she must make a Smarts roll -2 or be Stunned.
• Hardy: The character is so tough only the most serious damage can harm him. If he is Shaken, additional Shaken results have no effect.
• Horn: Str+d10, AP 12, Heavy Weapon
• Stomp: Giant monsters can slam everything which is at least 2 Sizes smaller than themselves in a Large Burst Template or Cone Template (creature’s choice). Targets may make an opposed Agility roll at –4 (no penalty if they were on Hold) to jump out of the attack if they have enough movement to do so. The targets are knocked prone on a raise.
• Size 16: This creature can take an additional three additional Wounds before it's Incapacitated (for a total of six), can be hit with a +6 Scale bonus, and its attacks have Reach 3.
• Tail: Str+d10, Sweep, Heavy Weapon


Als der Staub dieser Schlacht sich legt, treffen die SCs ein, wenn sie diese Route genommen haben.
Mit Driving mit -2 können sie einen Weg durch die staubigen Hügel finden, der sie in Sichtweite des Kolosses führt (was den Terror-Wurf auslöst, als sie klare Sicht bekommen). Nun können sie der unaufhaltsamen Stampede der Terrasaurier folgen. Raptix, Brontox, und Carnidons werden mit der Stampede unermüdlich vorangetrieben; es scheint wie eine der von Paläontologen vermuteten Mischherden der Jura- und Kreidezeit, bei der verschiedene Spezies von einem gemeinsamen Fressfeind zu Herdenbildung gebracht wurden. Nur eben sehr viel größer! Die kleinsten Exemplare von Terrasauriern sind 20 Meter lang. Sie bewegen sich mit riesigen Schritten nordwärts. Wenn die SCs sich gar zu nahe heranwagen, riskieren sie, von vereinzelten Raptix angegriffen zu werden!

Raptix
Among the swiftest and most agile of Terrasaurs are the raptix, smaller but still lethal carnivores that are noteworthy for their powerful legs and leaping ability, allowing them to intercept low-flying aircraft.
Attributes: Agility d10, Smarts d6 (A), Spirit d8, Strength d12+4, Vigor d12
Skills: Athletics d10, Fighting d8, Intimidation d10, Notice d6, Survival d10
Pace: 18 (d10 running die); Parry: 6; Toughness: 24 ( 8 )
Special Abilities:
• Armor: These creatures are covered in thick leathery skins, which give them +6 Armor.
• Bite: Str+d10, AP 4
• Claws: Str+d8, AP 6.
• Death From Above: The Raptix adds +2 damage when making any Fighting attack after jumping at least 4’’.
• Fear (-2)
• Leaper: The Raptix can jump twice as far as listed under Movement. In addition, it adds +4 to damage when leaping as part of a Wild Attack instead of the usual +2 (unless in a closed or confined space where he cannot leap horizontally or vertically — GM’s call).
• Size 8: This creature can take an additional two Wounds before it's Incapacitated, can be hit with a +4 Scale bonus, and its attacks have Reach 2.
• Tail: Str+d6, Reach 2


Die Viecher sind ja viel größer als die Paläontologie lehrt - was haben die zwischenzeitlich gefressen?!
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 12:17 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #15 am: 17.09.2023 | 12:40 »
Chaos auf der Autobahn
Die SCs können mit ihrem Fahrzeug Terra Khan begleiten auf seiner Stampede nach San José. Benzin und Wasser der SCs sind fast alle, und dies ist die einzige Möglichkeit, am Wegrand ein paar Ressourcen aufzufrischen, ohne die Stampede womöglich zu verlieren.

Die Stadt Cartago liegt in Ruinen, von den tobenden Planetenfressern in Gestalt von Crawlern und Destructomites auf spektakuläre Weise völlig zerstört, und hier und da liegen ihre ausgebrannten Kadaver unter der Asche.
Die Ruinen von Cartago dokumentieren: 2.


Cartago: Alles zernagt


Calvino schon wieder: Die Reste einer Panzerbrigade der UN sammeln sich hier, nebst verängstigten flüchtigen Zivilisten. Der alte Bekannte der SCs, Obernervensäge Calvino, ist mittlerweile hier unten, überraschenderweise nun im direkten Dienste der UN, als Kommandant mehrerer mexikanischer Truppen. Calvino ist nur zu happy, ein Ventil für seine Wut zu finden, in Form der ausländischen Journalisten! Die SCs werden besonders behutsam vorgehen müssen, um ihn und seine Soldaten zu umgehen – insbesondere, weil sie mittlerweile sicherlich sowohl extrem wertvolles - und in Calvinos Augen extrem belastendes - Videomaterial mit sich führen!



Aufklärungshelicopter des mexikanischen Militärs machen sich ein Bild der Zerstörung, nachdem die Panzerblockade bei Panama City durchbrochen wurde


In jedem Fall wird der Leihwagen bei einer Kontrolle beschlagnahmt (hoffentlich ohne noch die Mitschnitte an Bord zu haben!), bei einer Flucht von Salven zersiebt bis zum Totalschaden, oder von einem fallenden Brocken zermalmt, den ein vereinzelter Terrasaurier schleudert.

Die SCs müssen erneut improvisieren! Glücklicherweise stehen diverse Fahrzeuge herum auf der Autobahnauffahrt Richtung der Hauptstadt San José. Mehrere wurden von blindlings Fliehenden zurückgelassen, andere bei Crashs oder durch Planetenfresser-Überfälle zerstört und liegen nun auf der Fahrbahn. Die Autobahn scheint hier nur sehr wenig befahren, und ist voller Hindernisse. Unter den zurückgelassenen Fahrzeugen befindet sich glücklicherweise ein achtachsiger Monster-LKW. Der Schlüssel steckt …!



Mit dem Riesen-Truck können die kreuz und quer stehenden verkohlten Autos auf der Fahrbahn einfach weggeschoben werden. Wenn man Stoff gibt, kann man bald wieder zu Terra Khans bedrohlicher Silhoutte aufschließen, welcher unermüdlich weiter marschiert inmitten seiner prähistorischen Herde. Die SCs können fahren und wieder filmen, solange Terra Khan eine Route nimmt, die halbwegs parallel zum Highway verläuft. (Er scheint derzeit grob auf San José zuzuhalten, aber die Stadt links liegen lassen zu wollen …)



Hinter Cartago wird der Verkehr dichter, besonders, weil Menschenströme in ihren Fahrzeugen aus der Gegenrichtung fliehen! Vorerst müssen die SCs sich wieder an die Stampede annähern. Hierfür muss der schwerfällige Truck beschleunigt werden (mit Driving) durch den dicht werdenden (Gegen-)Verkehr und vorbei an panischen Geisterfahrern.

Sobald sie sich auf Höhe des Monsters halten, können sie wieder anfangen, zu filmen. Terra Khan treibt brüllend das Gros seiner Herde vor sich her und bildet selbst gewissermaßen das Schlusslicht.

Nach einer halben Stunde passiert das Unvermeidliche: Terra Khan, seinerseits nicht an eine Fahrbahn gebunden wie das Auto der SCs es ist, schwenkt seinen Kurs schlagartig nach Westen. Im letzten Moment kann der Fahrer des Trucks die Ausfahrt erkennen, die sie nehmen müssen, um die Herde nicht wieder vorerst zu verlieren, mit Notice. Den schweren Truck dann noch abbiegen zu lassen, bedarf Driving mit -1. Man verliert etwas Zeit, am Autobahnkreuz zu drehen und die andere Autobahn Richtung Westen zu nehmen.

Sich wieder auf Höhe ihres Ziels bringen kann die Gruppe mit einem weiteren erfolgreichen Driving-Wurf. Die Straßenschilder bestätigen: Nun marschiert das Monster direkt auf San José zu. Wenn Charaktere das Radio andrehen sollten, hören sie zwischen dem allgemeinen Sendeschnee auf den meisten der Kanäle undeutlich auch die Notfall-Meldung, dass „das sogenannte Monster Gorghadra“ sich in San José befindet, und für erhebliche Verwüstung sorgt (der Sprecher verliest die Nachricht mit zitternder Stimme).

Terra Khan kommt nun sehr nah und läuft direkt neben dem Highway, was phantastische Bilder gibt.
Die Prozession aufzeichnen: 3 Doku-Punkte.

Dann aber wechselt er die Straßenseite, mit wenigen Schritten über den Highway hinweg tretend. Der Truck der Wild Cards braust einfach unter dem Riesenmonster hindurch, und sie sehen es aus nächster Nähe, sogar die Unterseiten seiner einen Fußsohle! Dies löst einen neuerlichen Furcht-Wurf gegen Nausea aus. Alle weiteren Autos auf der Autobahn versuchen panisch auszuweichen, ob notwendig oder nicht, und eine Massenkarambolage entsteht! An zwei Stellen setzt Terra Khan seine Füße auf der Fahrbahn auf, was das Risiko für den 16-Wheeler bedeutet, platt gestampft zu werden, oder in einen direkt vor ihm entstandenen Fußabdruck zu rumpeln. Ein Quick Encounter (mit wenigstens einem erfolgreichen Driving-Check) ist erforderlich, um die entstehende Karambolage zu umfahren, oder zum rücksichtslosen Durchbrechen, für das Manövrieren um den ersten Fußtritt/Fußabdruck, während es Dreck und Betonbrocken regnet, von der Fußsohle unmittelbar über dem Truck – nebst einem flach gelatschten Motorrad!).

Wenn die SCs sich mit Calvino angelegt haben und zu irgendeinem Punkt dem Militär auffällig geworden sind, schließen nun Militärvehikel zu ihnen auf, ein Räumungspanzer, gefolgt von einem Jeep, wenn die Gruppe die Soldaten besonders angepisst hat und sie der Fahndung besondere Priorität beimessen. Der Räumpanzer rammt den 16-Wheeler in voller Fahrt, was einen Driving-Check erfordert, um nicht an die Leitplanke zu ditschen und dabei kostbares Tempo zu verlieren. Dann nimmt der Beifahrer des Räumfahrzeugs den Truck unter Beschuss (und wenn ein Jeep dabei ist, feuert dessen Beifahrer ebenfalls). Abhängig von der Reaktion der SCs und den Resultaten ihrer Checks lassen sich die Soldaten entweder defensiv wieder zurückfallen oder bleiben auf der Höhe ihres Zielfahrzeugs.



San José kommt dabei endlich in Sicht! Der LKW muss sich durch einen zähen Verkehrsfluss manövrieren, die meisten Vehikel stehen hier still (die Fahrer sind bereits in heiloser Panik getürmt, oder stieren das vorbeiziehende Monster einfach an und halten Maulaffen feil). Militär-Helikopter steigen bei der Skyline auf und fliegen auf Terra Khan zu. Dieser wischt grollend einen aus der Luft, der sich explodierend in der Szenerie verteilt, als scharfkantiger Schrott. Das Gros des Helis kracht in einen Tanker-Truck auf der Autobahn, welcher in einer riesigen Feuerkugel aufgeht. Der Fahrer des 16-Wheelers muss mit Driving der Explosion ausweichen (bis zu zwei Wild Cards können einen Support-Wurf dabei machen).

Die Abfahrt vom Highway, unter einer Überführungsbrücke, ist von einer Polizeiblockade verbarrikadiert. Davor befindet sich ein unbeweglicher Stau, fast alle Autos stehen verlassen durcheinander. Am Stauende muss der Fahrer die Barrikade durchbrechen, wenn die SCs in die Stadt wollen, um Terra Khan im Blick zu behalten! Dies ist mit Driving und zusammengebissenen Zähnen zu machen: Cops springen nach links und rechts in Sicherheit, Funken fliegen, als beide quer geparkte Polizeiwagen auseinander geworfen werden vom Kühler des rasenden Riesentrucks! (Glücklicherweise sind Stau und die Reste der Blockade zu viel an Hindernissen für die Fahrzeuge der Soldaten, so dass sie spätestens jetzt erst einmal wieder abgehängt sind.)
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 14:07 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #16 am: 17.09.2023 | 12:51 »
Kampf der Giganten!
Gorghadras Schrei, krächzend und schneidend, aber gleichzeitig unglaublich guttural, begrüßt Terra Khan, als er zwischen die Wolkenkratzer des Stadtzentrums tritt. Die Stadt wimmelt von Planetenfressern, und die Stampede der Terrasaurier wirft sich ihnen entgegen.<

Showdown:
Terra Khan prallt hier endlich mit unkontrollierter Wucht gegen Gorghadra. Dies bedeutet den Fall von San José – kein Stein wird auf dem anderen geblieben sein, nachdem dieser Kampf der Giganten getobt hat. Die Wild Cards können Filmen bei diesem titanischen Clash nach den Doku-Regeln (je spektakulärer die Moves und Szenen, desto mehr Punkte können verliehen werden).



Nachdem die Planetenfresser sich hier gesammelt haben in den vergangenen Stunden ist die Hauptstadt bereits völlig verlassen. Die SCs können sich frei positionieren, wo sie wollen. Die Straßen sind voller stehender Autos und erster Trümmerbrocken, aber einfach genug man kann ein eigenes Fahrzeug hindurch manövrieren. Von der Straßenbahnstrecke (zu entdecken mit Notice), die in schwindelnder Höhe durch die halbe Innenstadt führt, haben sie einen großartigen Blick auf die Szenerie, und können sich auch darauf vor und zurück bewegen, um ihren Kamerawinkel anzupassen. Sie müssen nur hinfahren, eine Haltestelle finden, und die Treppe hochgehen, um darauf zu gelangen.

Ein paar mögliche Situationen für den Kampf der Giganten aus der Beobachterperspektive der Wild Cards:

• Die dünnen Laserstrahlen aus Gorghadras Kristallöffnungen tasten über Terra Khan und bringen seine Schuppen zum Qualmen. Brüllend räumt er ein Hochhaus beiseite, um schneller an den Gegner herankommen zu können. Die SCs müssen mit je einem Agility-Erfolg mit +1 autogroßen Betonbrocken ausweichen, die auf sie niedergehen (5W6 Schaden wenn ein SC getroffen werden sollte). Der Steinchenregen und Staub allein bringt ihnen ein Level Fatigue ein, wenn sie nicht mit einem Vigor-Erfolg Bumps & Bruises widerstehen.
• Weitere Armeehelikopter donnern über die Position der SCs hinweg, unwissend, dass Leute in den Straßen noch nicht evakuiert sind oder ungeachtet ihrer. Mit Agility (erneut mit +1) müssen sie ihre Ohren zuhalten, um nicht betäubt zu werden vom Lärm der Tiefflieger, und damit Shaken. Die aufeinander zu marschierenden Monster werden von kleinen Raketenexplosionen überzogen, bevor die Helis um Gorghadra eine Wende fliegen – offenbar fast ohne irgendeinen Effekt auf die Kolosse zu haben!



• Gorghadras Laserstrahlen zucken in mehrere Richtungen, und drei der Helikopter explodieren. Ein weiterer wird von zwei Scorchern in Flammen gehüllt. Die übrigen Helikopter drehen ab.
• Die Monster erreichen sich gegenseitig und beginnen, beißend und kratzend zu ringen. Ihr Gerangel lässt sie vor und zurück wogen, kleine Gebäude gehen in Staubwolken oder Flammen auf zu ihren Füßen. Ein Raptix schließt zu den SCs auf und schickt sich an, sie anzuspringen! Erneut müssen sie gegen den Terror würfeln, die das Monstrum auslöst. Ein fliegender Trümmer oder von schräg oben kommender Fußtritt der Ringenden zermalmt ihn jedoch mitten im Sprung!
• Wenn die SCs auf der Hochbahn-Strecke sind, wird diese getroffen von einem trudelnden Scorcher, den Terra Khans Rückhand darauf befördert, immerhin weit genug weg von den SCs, dass sie nicht getroffen werden können. Die Brücke aber ächzt, wankt, und stürzt dann halb in sich zusammen! Die Charaktere müssen hastig ihre Position verlagern, rennend mit je einem Athletics-Erfolg. (Bonus-Bennies für denjenigen Reporter, der so hartgesotten ist, im Rennen weiter zu filmen!)
• Gorghadra hebt Terra Khan hoch und wirft ihn – grob Richtung der Charaktere! Ein Hochhaus blockt die Flugbahn, aber sie müssen dennoch Agility-Erfolge erzielen, um Trümmern und Glas zu entgehen (2W6 Schaden), und danach ihre Position verlagern. Sind sie auf den Hochbahn-Gleisen, müssen sie mit ihrem Equipment herabklettern auf die Autobahnbrücke, die an einer Stelle den Schienenstrang kreuzt (Athletics). Terra Khan liegt in dem rauchenden Skelett des Wolkenkratzers auf der Seite – scheinbar ist die Urzeit-Bestie tot. Die Wild Cards können dokumentieren, wie er dort liegt (Gorghadra röhrt triumphierend im Hintergrund mit erhobenen Scherenhänden) und sich plötzlich wieder aufrichtet, um 3 Doku-Punkte zu erhalten.
• Terra Khan rennt mit gesenktem Haupt in Gorghadra hinein und schmettert ihn mit aller Wucht ins Elektrizitätswerk! Funkenregen, Blitze, und eine aufsteigende Explosion nehmen kurzzeitig die Sicht.

Ein Monster nach Wahl der Spieler entscheidet dann mit ein oder zwei finalen Attacken den Kampf. (Wenn sie uneins sein sollten, können sie Bennies um die Wette setzen.)

Terra Khan als Ally: Stattdessen hat der GM die Möglichkeit, zu Beginn des Kampfs der Giganten die Kontrolle über Terra Khan an die Spieler abzugeben! Er ist gewissermaßen ihr Ally, und ihre Würfe für ihn entscheiden, ob er Gorghadra in San José bezwingen kann. Gleichzeitig können die Spieler ihn womöglich so agieren lassen, dass ihre SCs die bestmöglichen Chancen haben, spektakuläre Bilder davon aufzunehmen!
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 14:01 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #17 am: 17.09.2023 | 12:58 »
Egal, welches der beiden Kaiju gewinnt: Ob das besiegte Monster wirklich vernichtet ist oder nur bewusstlos, wird die Zukunft noch zeigen müssen. Die Horden der beiden Seiten hören auf, sich gegenseitig platt zu machen, und stieben nach und nach davon ins Umland, um nicht vom Sieger des Zweikampfes verschlungen zu werden.

Raus aus der Evac Zone
Beim Weg der Charaktere raus aus der Evakuierungs-Zone laufen sie an mindestens einer Stelle erneut Gefahr, Militärfahrzeugen zu begegnen, die nun wieder heranpirschen. Erneut werden sie sie umschleichen oder abhängen müssen, um das Bildmaterial und den Erfahrungsbericht zu retten, die sie jetzt haben – wahrscheinlich genug, um um die ganze Welt zu gehen.
Datenauswertung: Daheim werden sie pro Doku-Punkt jedes Mitschnitts, den sie besitzen, eintausend Dollar (oder das Äquivalent in ihrer entsprechenden Währung) aushandeln können.
Wenn alles glatt läuft dabei, das Material zu machen und aus dem Krisengebiet rauszuschmuggeln, werden die SCs die ersten sein, die Dokumentationen der wahren, haarsträubenden Vorgänge dort präsentieren können. Dies wird ihnen, wenn sie es richtig drehen, womöglich Weltruhm einbringen (und damit den Fame-Vorteil gratis).

Als der Staub sich legt
Vorerst ist das Monstruo aus dem Einschlagsgebiet von der Bildfläche verschwunden. Die Armeen bombardieren die Gebiete, durch welche die Planetenfresser-Schwärme ziehen flächendeckend, und merzen das Gros der geringeren Kreaturen aus. Die Aschewolken über dem Kratergebiet lösen sich in den nächsten Wochen weiter auf, und mit ihnen dank den Taten der SCs zwangsläufig auch die Geheimniskrämerei. Die UN hebt nach und nach die Abriegelung vom Katastrophengebiet auf.



Neben den SCs haben auch weitere Aufdeckungsjournalisten mittlerweile einiges an Filmmaterial aus dem Gebiet heraus geschmuggelt, und immer weitere Videos tauchen im Internet auf, schneller als die Regierungen der Länder sie löschen können. Die Weltöffentlichkeit begehrt, zu erfahren, womit man es in Mittelamerika zu tun hatte. Den Regierungen ist klar, dass sie eine Entdeckung dieser Größe sowieso unmöglich lange vertuschen können. Vorsichtig werden Brocken für Brocken die erschütternden Nachrichten freigegeben, und Nachrichtensendungen, die das Material erstmals offiziell ausstrahlen, schlagen die Zuschauer weltweit in ihren Bann. Das Verschwinden Gorghadras aus San José gibt allen Rätsel auf, und erneut kursieren die wildesten Gerüchte. Im Zuge dessen wird einige Zeit später der Term „Monsterpokalypse“ auftauchen, denn zwar atmet die Weltbevölkerung nun auf, nachdem ein Monster besiegt scheint und eins im aschewolken-verhangenen Krisengebiet abgetaucht ist, aber bald werden neue Ereignisse kolossale Schatten vorauswerfen.

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #18 am: 17.09.2023 | 14:30 »
Soweit das Abenteuer! Ich habe damals noch ein paar andere Ideen zu dem Setting zusammengeschrieben, das sind die Folgenden. Das Spielgefühl sollte sich hierbei im Verlauf einer Kampagne weg entwickeln von "Cloverfield" und mehr hin zu "Pacific Rim", während weitere Fraktionen auftauchen, und die Welt von Monsterpocalypse immer abgedrehter wird!


Das zweite Exemplar von Gorghadras Größe: Das Kaiju Rogzor geht in der russischen Kleinstadt Magadan an Land


Außer Kontrolle
Wenige Wochen darauf erscheint das nächste Monstruo. Es taucht aus dem Ochotskischen Meer unweit von Magadan auf und geht unaufhaltsam an Land. In der Öffentlichkeit wird ihm der Name „Rogzor“ gegeben, und es scheint aus seinem Mineralkern heraus von kosmischer Energie zu glühen, die Strahlungswerte seiner Fußspuren sind beträchlich, und die Videoaufnahmen von Wärmebild-Kameras sprechen Bände. Massiver Einsatz von Kampfjets verlangsamt es nur, und auch hier erscheinen Schwärme von kleineren Kreaturen, fliegend und kraxelnd, die sich gierig den russischen Militärflugzeugen entgegen werfen. Die Regierung greift in ihrer Panik zu drastischen Methoden: Russland graut davor, dass in ihrem Land ebenfalls ein Szenario entsteht wie im Kratergebiet von Mittelamerika. Eine taktische Atomrakete wird auf das 60 Meter hohe und 25.000 Tonnen schwere Alien abgefeuert, nachdem Magadan und die Region eilig komplett geräumt wurden.



Die Welt hält den Atem an, als der Staub der Atomexplosion an der russischen Küste sich zu legen beginnt. Der Jubel der russischen Nachrichtensprecher verebbt, als sich in den Aschewolken plötzlich erneut etwas bewegt, und die Kameras hastig an etwas heranzoomen, das sich als Rogzors wankende Kulisse entpuppt. Es richtet seine torpedoförmigen Glieder in Richtung der beobachtenden Militärposten aus, wo auch die Kameras positioniert wurden, und sammelt glühende Energie in ihnen. Dann bricht die Aufzeichnung ab.

In Japan wird die Bedrohung aus dem All mittlerweile allgemein Kaiju genannt. In ihrer Kultur gab es schon lange ein Wort dafür, auch wenn es in früheren Zeiten nur Science Fiction war. Die Welt wird sich bewußt, dass es unmöglich erscheint, festzustellen, wie viele Planetenfresser-Kolonien mit den Kometenteilen auf der Erde angekommen sind, und wie viele den Impakt überlebt haben. Nach Gorghadra und Rogzor könnten noch weitere Kaiju erscheinen. Militärschläge gegen die verschiedenen Impaktkrater sind teuer und schwer durchzuführen, besonders, weil diese Krater neben dem Haupteinschlag in Mittelamerika erst einmal genau lokalisiert werden müssten. Das russische Militär ist draußen in den sibirischen Einöden nicht einmal in der Lage, den angeschlagenen Rogzor wiederzufinden. Erst als er Yakutsk erreicht, feuern sie einen weiteren Nuke auf ihn ab, und verlieren ihn dadurch erneut außer Sicht. Alles was sie vorerst tun können, ist, seine Schwärme aus Crawlern unjd Scorchern auszulöschen so, schnell es geht.



Die einzige Nahaufnahme von Rogzor nachdem er den zweiten Atomschlag überdauert hat bei Yakutsk.
(Er scheint aufgrund seiner Schädelform groteskerweise immer noch zu grinsen, finden die erschütterten Beobachter.)



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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #19 am: 17.09.2023 | 15:02 »
Neue Hoffnung
In Anbetracht der Katastrophe werden in Brüssel weitere Bemühungen der UN-Staaten unternommen, ihre geschichtlichen Differenzen beiseite zu legen und eine Allianz zu schaffen, um dieser Bedrohung gemeinsam entgegen zu treten. Der Grundstein dieser Bewegung wurde bereits gelegt, als die UN-Staaten kollaboriert haben, um den „Harbinger“-Kometen aus seinem Kollisionskurs zu schießen. Die Verhandlungen zeigen bald immer größere Erfolge und die Schaffung einer multi-nationalen Sicherheits-Streitmacht wird eingeleitet. Die G12 und eine große Zahl anderer Staaten unterzeichnen schließlich in Brüssel die Unified Earth Treaty, welche dem Völkerbund ein neues Gesicht geben soll. Die Sprecher der UN treten in Brüssel vor die Weltöffentlichkeit und sprechen von einem Bündnis, dem sie den Namen G.U.A.R.D. geben – Globally United Advanced Research & Defense.

GUARD ist es gelungen, die größten wissenschaftlichen Denker und die namhaftesten Militärführer von über einem Dutzend Ländern zusammenzubringen, und sie will den außerirdischen Invasoren mit der technisch fortschrittlichsten Streitmacht entgegentreten, die die Welt je gesehen hat. Der kürzlich bei Gorghadras Wüten getestete Prototyp des "G-Tank" soll die erste Waffe in GUARDs neuartigem Arsenal sein.

In den gleißenden Hochhäuserschluchten von Brüssel marschieren wenig später die ersten ganz neuen Kampfmaschinen aus den unterirdischen Anlagen heraus, in denen sie von internationalen Wissenschaftlerteams zusammengesetzt wurden: Teilweise bis über 60 Meter hohe Mecha, grob anthropromorphe Maschinen, bestückt mit den modernsten Waffensystemen aus den bisher geheimen Arsenalen der UN-Staaten.



„Upright Walker“, einer der ersten Mecha, welche von GUARD in Brüssel präsentiert wurden, und direktes Vorläufermodell von den Modellen
„Sky Sentinel“ und „Defender X“, welche bereits doppelt so groß und schwer sind wie er



Unglaubliche Durchbrüche in der Roboter- und Fahrzeugtechnologie haben es ermöglicht, die Körperkontrolle eines Piloten direkt auf die Maschine zu übertragen, die er steuert. Die wolkenkratzergleichen Kolosse sind das Resultat dieser Forschungen, gesteuert von kleinen Teams von trainierten Piloten, bei dem verschiedene Personen die Steuerung verschiedener Sektionen der Kampfmaschine übernehmen.

Ausgestattet mit diesen kleineren, größeren, und kolossalen Mecha, hochmoderner Luftunterstützung, umfangreichen Panzerbattallionen und einem Dutzend an High-Tech-Stützpunkten auf dem gesamten Globus und im Orbit, ist GUARD dazu in der Lage, überall auf der Erde innerhalb weniger Stunden Truppen aufzustellen, sobald der nächste Kaiju-Angriff erfolgt.
Der Anblick der riesigen Maschinen, die durch die Prachtstraßen vieler Weltstädte marschieren mit einer fast tänzerischen Anmut und Sicherheit, lässt die Hoffnung in den Herzen der Menschen der Industrienationen wieder entflammen. Junge Leute träumen von einer Karriere als Mech-Pilot, der Position an der Spitze des Kampfes gegen die Planetenfresser.

Die ersten Siege werden verzeichnet gegen die Alien-Schwärme in Mexiko und Russland. Auf den Überresten der Inseln der einstigen Dominikanischen Republik erscheint ein drittes Kaiju, das bullige Ungeheuer Zorog. Der GUARD-Mech namens „Sky Sentinel“ wird ihm entgegen geschickt, noch während in Brüssel die hitzige Debatte läuft, ob man erneut einen Kernwaffeneinsatz versuchen sollte wie es in Russland geschehen war. Die Amerikaner befürchten, dass ein Kaiju dieser Größe das Festland der USA erreichen könnte, und stellen die russischen Atomraketen bei Magadan und Yakutsk als Teilerfolg dar. Während die Politiker noch streiten, ist GUARD bereits im Kampf mit den Planetenfressern.

« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 15:04 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #20 am: 17.09.2023 | 15:20 »
Sky Sentinel löscht mit Unterstützung durch Helicopterschwadronen und Kampfjets Zorogs Schwarm aus, und treibt das Kaiju selbst schwer angeschlagen ins Meer zurück. Die halb überfluteten Ruinen von Puerto Plata sind dabei fast völlig ausgelöscht worden, womit die Träume einer Wiederbesiedlung der Insel endgültig dahin sind. Die USA werfen 6 Stunden nach Sky Sentinels Kampf in Puerto Plata ihre Atombombe auf die eingeebneten Ruinen ab, um Zorog den Rest zu geben, der sich noch unter der Wasseroberfläche befinden muss. GUARDs Kommandant General George Norman spricht sich im Nachhinein öffentlich gegen den Atomwaffeneinsatz aus: „Wir können nicht jeden verdammten Ort nuken, wo ein Kaiju erscheint, das haben die Russen doch bereits bewiesen. Aber wir können uns auf Sky Sentinel verlassen. Dort stand sowieso schon kein Stein mehr auf dem anderen.“



Der Stand der Dinge wenige Jahre nach dem Meteoriteneinschlag, mit den größten bekannten Kometen-Kratern,
Nuke-Zonen, und dem Hauptquartier von GUARD



Kontrovers denkende Mitglieder der Unified Earth Treaty kritisieren in den nächsten Monaten GUARD immer wieder dafür, ihrerseits ebensoviel Verwüstung anzurichten wie sie verhindern mit ihrer „Cowboy-Attitüde“. Die meisten Menschen akzeptieren GUARD jedoch bereits jetzt als einen integralen Teil der Bestrebungen, die Erde zu verteidigen, trotz der unglaublichen Kosten, welche sie verursachen. Die Mecha sind die fortschrittlichste Art der Robotertechnik und GUARDs Waffe der Wahl im Kampf gegen die Kaiju. Sie werden mittlerweile nicht mehr nur in Brüssel hergestellt, sondern auch in GUARD-Installationen in Tokyo, Detroit, Frankfurt, New York, und Moskau. Manche Mecha sind aerodynamisch und in der Lage, mit gewaltigen Turbinen zu fliegen, und können so in jedem Einsatzgebiet erscheinen, andere müssen von Helicopterschwadronen eingeflogen werden. Schon allein ihr Transport ist aufsehenerregend – und kostet die UN ein Vermögen.



Sky Sentinel und der wiedererschienene Gorghadra tragen es aus


Die Pilotenteams und Techniker, die in den Mecha ihren Dienst tun, sind die beliebtesten Prominenten in den USA, Europa, und Asien, und manche werden wie Rockstars gefeiert und leben wie Ikonen der Popkultur, wenn sie nicht gerade Mecha steuern. Die von so vielen Unheilspropheten seit dem Auftauchen des „Harbinger“-Kometen vor wenigen Jahren beschriiene Apokalypse scheint von diesen tapferen Menschen zu verzögern zu sein – oder gar abzuwenden.



Einige der berühmtesten Mecha-Piloten sind gleichzeitig die Jüngsten

« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 15:36 von Schalter »

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #21 am: 17.09.2023 | 15:47 »
Übrigens, gerade zufällig auf YouTube gefunden: Der Trailer für die aktuelle Version des Spiels ist ganz sehenswert, wenn man sowas mag: https://www.youtube.com/watch?v=c6oJ5OLKzZU
Noch sehenswerter: Der alte Fan-Made-Film von Team Covenant: https://www.youtube.com/watch?v=1LH5XFDZIvE
« Letzte Änderung: 17.09.2023 | 16:31 von Schalter »

Offline Kurna

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #22 am: 17.09.2023 | 15:59 »
Es sieht toll aus, was du hier gepostet hast. Vielen Dank fürs Teilen.  :d
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

KRIS

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #23 am: 17.09.2023 | 16:17 »
Es sieht toll aus, was du hier gepostet hast. Vielen Dank fürs Teilen.  :d

 IOch kann das bloß bestätigen. Geiler shit!!!

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Re: Savage Monsterpocalypse
« Antwort #24 am: 17.09.2023 | 16:21 »
Hey danke Ihr beiden! Vielen Dank fürs Lesen!