Autor Thema: Rüstungsrechtfertigung  (Gelesen 7563 mal)

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #75 am: 26.09.2023 | 18:07 »
Achja? Vielleicht operiert mein Schurke ja aber auch auf einem Segelschiff for Kap Hoorn, dann gehört das Knarzen mit zur Tarnung!
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #76 am: 26.09.2023 | 18:09 »
Ich hasse es, wenn ich argumentativ so locker überholt werde  ^-^
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #77 am: 4.10.2023 | 12:29 »
Bump, auch wenn es jetzt eher um realhistorische Entwicklungen geht und weniger um RPG -- also quasi Rüstungsrechtfertigung andersrum, wäre vllt auch ein Thema für Science w/o Fiction:

Der klassische römische Helm "Imperial Gallic" ist nach meinem Dafürhalten eins der besten Designs aller Zeiten. Schädelschutz, Wangenschutz, Nackenschutz, ohne Sicht, Atmung und Gehör nennenswert zu behindern. Herz, was begehrst du mehr.
Dass dieser Helmtyp im Zuge der Reichskrise(n) aufgrund der aufwendigen und sicherlich recht kostspieligen Konstruktion verschwunden ist bzw durch stark entfeinerte Modelle abgelöst wurde, ja, das kann ich nachvollziehen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Man beachte, dass auch der spätrömische Spar-Helm Aussparungen für die Ohren hatte.

Aber wieso ist auch später, also sagen wir in den 1000 Jahren zwischen FrüMi und Renaissance, kaum ein vergleichbarer Helm mehr evolviert? Ich finde hier erst viel später (schon mehr Barock) so Typen wie Pappenheimer oder Sturmhaube, die ähnliche Eigenschaften haben dürften. Aber dazwischen Ewigkeiten nur entweder Deckel die über eine Kettenhaube gehören, oder dann später solche die Gehör, meist auch Sicht und Atmung erheblich einschränken.

Gibt es da wirklich handfeste Gründe, oder war das mehr eine Laune der Geschichte?

Anders gefragt: wenn jetzt zB auf einem Schlachtfeld des sagen wir 11. oder 12. Jh eine Einheit mit solchen kaiserzeitlichen Helmen aufgetaucht wäre, hätten die dann aufgrund ihrer Behütung eher Vor- oder Nachteile gehabt?
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #78 am: 4.10.2023 | 12:38 »
Naja, vom 8. bis zum 13. Jahrhundert hats du ja auch ne ziemliche Entwicklung von Helmtypen, und da ich den Menschen dieser Zeit genau so viel Pragmatismus wie Römern oder uns heutzutage zugestehe, ist doch schwer anzunehmen, dass da auf Notwendigkeiten reagiert wurde.

Vom materiellen Aufwand steht so ein hochmittelalterlicher Topfhelm einem Imperial Gallic Type in nichts nach, aber man bedenke, dass in dieser Zeit Reiterei dominanter ist als im römischen Imperium des 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. Da sind für einem Kampf vom Pferd aus bzw. gegen einen Gegner zu Pferd als Fußkrieger andere Formen sinnvoller. Z.B. braucht ein früher Topfhelm weniger einen Nackenschutz, weil Kettenkapuze drunter ist, und man mit so einem Ding öfters auf dem Pferd sitzt und daher nicht unbedingt einen Hieb von oben herab in den Nacken bekommt.


Sehr vereinfachtes Schema fürs 11.- 14. Jahrhundert (und da fehlen viele der obskureren Typen):
« Letzte Änderung: 4.10.2023 | 12:40 von KWÜTEG GRÄÜWÖLF »
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #79 am: 4.10.2023 | 12:47 »
Die römischen Legionäre fochten zu Fuß, in Formation und mussten dabei den Befehlen ihrer Zenturionen folgen.

Früh- und hochmittelalterliche Helme wurden va von Panzerreitern getragen (oder für sie optimiert), die zu Pferd fochten, dabei naturgemäß keine so enge Formation halten konnten wie Fußsoldaten, und die Rolle als Einzel- & Universalkrieger war viel wichtiger. Besonders das Problem mit dem Hören dürfte hier eine geringere Rolle gespielt haben, daher waren Varianten ohne Ohrlöcher vorherrschend, seien das Nasalhelme über Kettenhaube, sei das der spätere Topfhelm.

Helmtypen, die sich direkt auf antike Helme beziehen, kamen im späteren Mittelalter auf, als die Infanterie sich ihren Weg zurück auf die Schlachtfelder erkämpfte. Ein Beispiel ist der Barbuta, der zumindest in manchen Typen stark vom griechisch-antiken korinthischen Helm geprägt ist (allerdings kenn ich hier auch keine Varianten Aussparungen für die Ohren).
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #80 am: 4.10.2023 | 12:57 »
Auch im Mittelalter wurde in Formationen gekämpft, der chaotische Haufen mittelalterlicher Krieger, der nur in aufgelöster Form und in Einzelgefechten durchbrettert, ist purstes Hollywood. Bildliche und schriftliche Darstellungen belegen das zigfach, der Hauptunterschied zum römischen Fußvolk ist eher, dass der Ausbildungsstandard nicht ganz so hoch war - aber auch das ist in vielen Sonderfällen anders, die Infanterie des lombardischen Städtebundes z.B. war auch sehr gut gedrillt.

Und auch wenn im Mittelalter die Reiterei dominanter war, und das Helmtypen stark beeinflusste, bestand ein mittelalterliches Heer öfters aus mehr Fußtruppen als Reitern. Und letztere haben oft auch abgesessen gekämpft, bei deutschen Rittern kam das auch nicht so selten vor, oder bei Anglonormannen (Battle of the Standard).

Mittelalter ist sowieso ein sowohl geographisch als auch epochenmäßig weites Feld, da ist es schwer, allgemeingültige Aussagen zu treffen.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #81 am: 4.10.2023 | 12:58 »
Chices Schaubild. Ich nehme an, der rechte Zweig ist Reiterei, der linke Fußvolk, und der mittlere "universell"?

Wurden eigentlich auch die Eisenhüte / Kettle Hats mit Kettenhaube zusammen getragen? Die konischen Kappen des mittleren Zweiges ja afaik schon, und die schwersten Typen des rechten Zweiges kamen dann ja sogar _über_ eine Haube _und_ Metallkappe obendrüber.

Für Reitertruppen folge ich deiner Argumentation, die Designs machen schon durchaus Sinn wenn man eh immer vom Pferd runter hackt.

So ein Eisenhut ist auch sicherlich kein blödes Design, auch wenn er dämlich aussieht und in RPGs wenn überhaupt dann als lausiger Einsteigerhelm vermarktet wird  >;D - der breite Rand hilft sicherlich, eine ganze Menge Angriffe, die mehr von oben kommen, harmlos abrutschen zu lassen. Aber da würde ich rein vom Schutzwert doch den Vorteil beim Imperial Gallic sehen. War das dann mehr eine Kostenfrage, weil so ein Eisenhut halt schnell und billig zu produzieren war und für Infanterie halt nicht viel Geld da war?

Wenn ja, bringt uns das wieder auf das eigentliche Thema des Threads:
Welche Helme könnten in einem (typischen) Fantasysetting en vogue sein, das keinen so starken Kavallerie-Bias hat und auch die reicher ausgestatteten Truppen eher zu Fuß kämpfen? Sähen die dann vielleicht mehr römisch, korinthisch oder gotisch-byzantinisch aus?
« Letzte Änderung: 4.10.2023 | 13:00 von Feuersänger »
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #82 am: 4.10.2023 | 13:09 »
Chices Schaubild. Ich nehme an, der rechte Zweig ist Reiterei, der linke Fußvolk, und der mittlere "universell"?

Wurden eigentlich auch die Eisenhüte / Kettle Hats mit Kettenhaube zusammen getragen?

Sowohl mit als auch ohne, man findet alles in Darstellungen. Es gibt auch schwerere Fußtruppen, die komplette Kettenpanzerung plus Eisenhut tragen





Und klar, die Dinger sind einfacher und billiger herzustellen als ein Imperial Gallic. Im Mittelalter hat man halt das Problem, dass der individuelle Krieger für seine Ausrüstung selber sorgen muss, da wird gerne gespart.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #83 am: 4.10.2023 | 13:57 »
Wenn ja, bringt uns das wieder auf das eigentliche Thema des Threads:
Welche Helme könnten in einem (typischen) Fantasysetting en vogue sein, das keinen so starken Kavallerie-Bias hat und auch die reicher ausgestatteten Truppen eher zu Fuß kämpfen? Sähen die dann vielleicht mehr römisch, korinthisch oder gotisch-byzantinisch aus?

Gegenfrage: Wieviele Angreifer aus der Luft (die's ja im realen Mittelalter so nun überhaupt nicht gab) kommen dafür in einem "typischen" Fantasysetting so dazu, und wie schützt man sich als Fußtruppler am besten gegen die? :think:

Offline Isegrim

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #84 am: 4.10.2023 | 14:05 »
Auch im Mittelalter wurde in Formationen gekämpft, der chaotische Haufen mittelalterlicher Krieger, der nur in aufgelöster Form und in Einzelgefechten durchbrettert, ist purstes Hollywood.

Nicht wirklich, denn sobald die gegnerische Reiterei sich näherte, blieb kaum eine mittelalterliche Infanterie standhaft, sondern gab nach und lief auseinander. Die Fälle, wo dies nicht der Fall waren, und Heere aus (va) Fußtruppen Reiterheere überwanden, sind selten genug, dass sie als Ausnahmen gelten können. Das war der Stand vor dem Auftauchen der Schweizer, danach änderte sich eh alles.

Aber auch die Fußtruppen, die es gab, waren meilenweit von den Möglichkeiten der Römer entfernt, was das Manövrieren in Formation angeht. Römische Kohorten konnten als unabhängige Einheiten über das Schlachtfeld bewegt werden, die Disziplin und das Training waren da; die Legionäre mussten aber verstehen, was ihre Kommandierenden von ihnen wollten. Mittelalterlichen Fußtruppen fehlte diese Möglichkeit, hier war die Übermittlung von Befehlen schlicht weniger wichtig.

Man vergleiche die antike Entwicklung vor den Römern: Griechischen Helmen, va der korinthische, schränkten Sicht & Hörfähigkeit idR auch stark ein. Das war ein geringesProblem, solange die Phalanx die Hauptwaffengattung war, deren taktische Möglichkeiten stark eingeschränkt waren. Je mehr leichte Truppen & Reiter eine Rollespielten (Stichwort verbundene Waffen), je flexibler die Phalanx selbst mit der Zeit wurde, desto mehr wurden diese Einschränkungen zum Problem. Daher setzten sich leichtere Helmformen (bspw thraktisch, attisch, chalkidisch) immer mehr durch.

Und auch wenn im Mittelalter die Reiterei dominanter war, und das Helmtypen stark beeinflusste, bestand ein mittelalterliches Heer öfters aus mehr Fußtruppen als Reitern.

Wenn es um den Kampf zu Fuß/zu Pferd geht: Sicher. Aber die Regel war, dass die Kombattanten zu Fuß eher als Hilfstruppen fungierten, oft mit Fernwaffen ausgerüstet waren, und sich auf eine direkte Konfrontation mit Panzerreitern nicht einlassen konnten; und das (oft) auch nicht erwartet wurde.

Zu Transportzwecken wär das nochmal anders zu betrachten, aber darum geht es ja nicht.

Mittelalter ist sowieso ein sowohl geographisch als auch epochenmäßig weites Feld, da ist es schwer, allgemeingültige Aussagen zu treffen.

Das stimmt, deshalb werden sich auch immer Ausnahmen finden lassen. Die (durchaus interessante) Frage wäre: Wenn wir uns grob einig sind, dass der Unterschied Reiter vs Fußgänger hier eine Rolle gespielt hat, lassen sich bei den zu Fuß Kämpfenden Unterschiede in der Helmform feststellen?

Du erwähnst bspw den Lombardischen Städtebund (12./13.Jh.). Kann ich nichts zu sagen. Später wären mir grad italienische Helmformen eingefallen, die eher für Fußkämpfer gedacht sind, und die die Formen der Antike wieder aufnehmen, wasja passen würde. Würdest du sagen, dass gab es schon beim Lombardbund?

EDIT
Und klar, die Dinger sind einfacher und billiger herzustellen als ein Imperial Gallic. Im Mittelalter hat man halt das Problem, dass der individuelle Krieger für seine Ausrüstung selber sorgen muss, da wird gerne gespart.

Wurde bei den römischen Legionen die Ausrüstung zu i-einem Zeitpunkt gestellt? Wär mir neu, ich wills aber auch nicht kategorisch ausschließen. MWn mussten auch Legionäre ihren Kram selber von ihrem Sold bezahlen.

Eher könnten hier Unterschiede in den Produktionsverhältnissen bestanden haben. Ab dem 1. Jh. v. Chr (min) wurden römische Waffen & Rüstungen manufakturmäßig en masse produziert,um sie möglichst billig zu machen. Inwieweit das im Früh- & Hochmittelalter möglich war? In den ja vorhandenen Zentren der Schmiedekunst evtl, aber ich würde vermuten, in geringerem Umfang, und mit geringerem Ausstoß.
« Letzte Änderung: 4.10.2023 | 14:15 von Isegrim »
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #85 am: 4.10.2023 | 14:32 »
Das mit dem Auseinanderlaufen von Fußtruppen gegenüber Ritterheeren gilt, wenn man sich sehr eng auf Westeuropa 12.-14. Jahrhundert eingrenzt, und auch da ist es nicht zwangsläufig. Ansonsten haben Fußtruppen durchaus standgehalten, siehe karolingische Sachsenkriege, Angelsachsen bei Hastings, Ostmen im Irland des 12. Jahrhunderts, Stadtaufgebote der Reichsstädte etc. etc.

Und auch für Westeuropa in der Hochfeudalzeit (11.-14. Jh.) gilt: Das Bild "Ritterheer annihiliert Fußtruppen" ist deswegen so präsent, weil das in der Epik und der Chronistik gerne überbetont wurde, und da schreiben Leute aus Oberschicht (also der Reiterei) für Leute aus der Oberschicht. Ich habe für meine Magisterarbeit über anglonormannische Fußtruppen unter Richard Löwenherz und Heinrich II. da mich durch alle Quellen durchackern müssen, und da begegnet man andauernd Fußtruppentypen, die durchaus standhalten können, bei Löwenherz sind das walisische und baskische Hilfstruppen, sowie Brabanzonen, also flämische Söldner.

Die wurden aber nicht andauernd auf Feldzügen mitgenommen, denn gerade bei Kriegsführung á la chevauchée kommt es auf Schnelligkeit an, da hat sich ein Trupp Reiter nur ungern mit durchaus verfügbaren guten Fußtruppen belastet.

Dass eine gut organisierte und geführte Rittertruppe eine nicht gut aufgestellte Fußtruppe in die Flucht schlagen kann, klar, das kommt auch öfters vor. Ist aber nicht so das Standardmuster im Hochmittelalter, wie einen die gängigen Darstellungen glauben lassen wollen. Wenn man mal alle Schlachten statistisch durchguckt, und dann auch mal die eigentlichen 80% der damaligen Kriegsführung anschaut (Belagerungen und Plünderungszüge - Schlachten sind Ausnahmeererscheinungen), kommt man zu einem sehr anderen Bild.

Rüstungstechnisch ist mir nichts bekannt, das die lombardischen Stadttruppen von anderen abheben würde, aber da ist der entscheidende Unterschied zu einem ineffektiven Spontanaufgebot nicht unbedingt ne bestimmte Helmform, sondern einfach die Tatsache, dass das sehr motivierte Stadtbewohner sind, die wöchentlich die Waffenhandhabung üben.

Natürlich ist der Ausbildungsstand einer römischen Legion im 1. Jahrhundert bei kaum einem dieser Truppentypen zu erwarten, aber ineffizient waren Leute wie flandrische Brabanzonen und Lombarden keineswegs.
« Letzte Änderung: 4.10.2023 | 14:35 von KWÜTEG GRÄÜWÖLF »
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #86 am: 4.10.2023 | 15:05 »
Das mit dem Auseinanderlaufen von Fußtruppen gegenüber Ritterheeren gilt, wenn man sich sehr eng auf Westeuropa 12.-14. Jahrhundert eingrenzt, und auch da ist es nicht zwangsläufig. Ansonsten haben Fußtruppen durchaus standgehalten, siehe karolingische Sachsenkriege, Angelsachsen bei Hastings, Ostmen im Irland des 12. Jahrhunderts, Stadtaufgebote der Reichsstädte etc. etc.

Möchtest du über die Angelsachsen bei Hastings nochmal nachdenken? ;)

(Ja, ich weiß, du willst darauf hinaus, dass die ne Weile lang gekämpft haben und nicht sofort in Muppet-Panik wild durcheinandergerannt sind, aber man sagt ja nicht ohne Grund, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben... ;) )

Ja, es gab immer wieder solche Fälle, aber sie blieben immer Episode. Die Dominanz der Panzerreiter auf den Schlachtfeldern* wurde erst von den Schweizern gebrochen. Daher wundert es mich auch nicht, dass die Entwicklung der Rüsttechnik va von der Reiterei bzw der Auseinandersetzunge mit dieser geprägt wurde.

Die wurden aber nicht andauernd auf Feldzügen mitgenommen, denn gerade bei Kriegsführung á la chevauchée kommt es auf Schnelligkeit an, da hat sich ein Trupp Reiter nur ungern mit durchaus verfügbaren guten Fußtruppen belastet.

Oft hatten ja auch Kämpfer, die zu Fuß fochten, für Transportzwecke Pferde; vom karolingischen Aufgebot bis hin zu englischen Langbogenschützen.

*
und dann auch mal die eigentlichen 80% der damaligen Kriegsführung anschaut (Belagerungen und Plünderungszüge - Schlachten sind Ausnahmeererscheinungen), kommt man zu einem sehr anderen Bild.

Ja, wichtiger Punkt. Schlachten waren die Ausnahme, Belagerung & Kleinkrieg kamen in der Praxis weit häufiger vor.

Aber grade die am besten gepanzerte Elite konnte hier als Einzel-/Unversalkrieger glänzen, und gewann dabei mE wenig von offeneren Helmtypen. Für weniger Gerüsteten gab es ja Helme, die weniger einschränkten,sei das der Nasalhelm, sei es der Eisenhut (jeweils ohne aufwendige Kettenhaube, Eisenbart etc).

Natürlich ist der Ausbildungsstand einer römischen Legion im 1. Jahrhundert bei kaum einem dieser Truppentypen zu erwarten, aber ineffizient waren Leute wie flandrische Brabanzonen und Lombarden keineswegs.

Es geht mir nich um "ineffizient"; aber die römischen Legionen waren schon eine Ausnahmeerscheinung, was die taktischen Möglichkeiten angingen. Da gewannen Dinge wir Kommandoübermittlung eine Bedeutung, die sie in einem Schildwall oder einer Phalanx idR schlicht nicht hatten.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #87 am: 4.10.2023 | 15:22 »
Möchtest du über die Angelsachsen bei Hastings nochmal nachdenken? ;)

Ich wusste, dass der kommt  ;D


Und natürlich bin ich wie jeder, der sich mal damit beschäftigt hat, Römische-Legion-Fanboy.

Ich hab aber auch ein Herz für die im Schatten der Chronisten  vor sich hindümpelnden mittelalterlichen Fußtruppen, die viel mehr geleistet haben, als man ihnen zugesteht, da bin ich sehr engagiert im Artenschutz!  ^-^
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #88 am: 4.10.2023 | 15:31 »
damit eine ausreichende Datenbasis da wäre. Spaßig wars jedenfalls.
da müsste man auch den psychologischen Effekt einkalkulieren.

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #89 am: 4.10.2023 | 15:39 »
da müsste man auch den psychologischen Effekt einkalkulieren.

Da wüsste ich schon, wie man das einkalkulieren könnte, aber: mit echten Pfeilen auf echte Leute schießen gäbe das eine oder andere Itzibitzi-Haarspalterproblem mit den Gesetzeshütern, leider leider.  |:((

 ^-^
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #90 am: 4.10.2023 | 15:45 »
Ich hab aber auch ein Herz für die im Schatten der Chronisten  vor sich hindümpelnden mittelalterlichen Fußtruppen, die viel mehr geleistet haben, als man ihnen zugesteht, da bin ich sehr engagiert im Artenschutz!  ^-^

Wäre Artenschutz nicht gewesen, die armen Jämmerlinge vom Schlachtfeld fernzuhalten, wo ihnen so viel Unbill durch die bösen Ritter drohte? :P ;)

Ne, du hast schon recht, ich vernachlässige die allzu gerne mal, vielleicht auch über Gebühr. Insgesamt waren Panzerreiter halt lange sehr dominant, und selbst wo sie nicht als Reiter antreten konnten (Belagerungen zB), oder nicht "in Masse" auftraten (Kleinkrieg, Geplänkel) bildeten sie doch fast immer den Kern, die Elite des Aufgebots.

Aber ich hat die Debatte fast genauso vor Jahren mit einem Bekannten vo LARP, der eine Arbeit (Magister? Doktor?) über die Schlacht von Tannenberg geschrieben hat. Du bist aber nicht Karl, oder? ;)

Nochmal ein anderer Punkt: Bei den Panzerreitern des römischen Reiches, den Kataphrakten (EDIT bzw Clibanarii), gab es Helmformen, die sich mE eindeutig aus dem gallisch-römischen Typ entwickelt haben. Die haben vergrößerte Wangenklappen ohne Öffnungen für die Ohren (evtl noch kleine Löcher), keinen Schirm am Rückrand des Helmes, und ähneln insgesamt den geschlosenen Helmen des Mittelalters vielleicht mehr als den Infanteriehelmen, von denen sie abstammen.


« Letzte Änderung: 4.10.2023 | 15:53 von Isegrim »
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #91 am: 4.10.2023 | 16:19 »
Ich kenne diese Kataphraktenhelme, aber gab es da nicht nachweislich ne Beeinflussung durch iranische Helmtypen? Das würde passen, weil ja auch die Idee der Panzerreiter aus diesem Raum kam.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #92 am: 4.10.2023 | 16:46 »
Ich kenn verschiedene Helmtypen bei diesen Reitern. Die, die ich meine, stammen von römischen Helmen ab, auch wenn sie natürlich verschiedene Einflüsse aufgenommen haben können. Andere sind vielleicht direkt von Parthern oder Persern übernommen.

I-wie bin ich zu blöd, ein entsprechendes Bild einzustellen. Die Entwicklung scheint mir da von Helmen wie dem römisch-gallischen in Richtung geschlossenerer Helme zu gehen. Google mal nach Clibanarii, die wirst du Rekonstruktionen finden.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #93 am: 4.10.2023 | 17:21 »
Ich hab dir jetzt die Arbeit abgenommen  ;D



Eh ein schönes Bild, weil da verschiedene Rüstungstraditionen zusammenkommen.

Ich hab mich übrigens früher über die Maskenhelme immer gewundert, das kam mir zu operettenhaft rüber, aber ich hab dann mal Leute in rekonstruierter Aufmachung gesehen, und Scheisseeeeee, so ein gepanzerter Typ auf nem prunkvoll ausgestatteten Pferd mit diesem starren Maskenhelm, der macht einem Angst.

Um zum Topic zurückzukehren - ich hab das Gefühl, dass spätantike Panzerreiter allesamt die SC von irgendwelchen transdimenisonalen Rollenspielwesenheiten waren, anders kann ich mir diesen Protz-and-Power-Overkill in der Aufmachung echt nicht erklären. Sowas tut doch kein normaler Mensch!  ^-^
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #94 am: 4.10.2023 | 17:36 »
Ich hab dir jetzt die Arbeit abgenommen  ;D

Thnx!  :d

Den Typ rechts mein ich. Beim mittleren könnt ich mir vorstellen, dass der aus dem Nahen Osten übernommen wurde.

Ich hab mich übrigens früher über die Maskenhelme immer gewundert, das kam mir zu operettenhaft rüber, aber ich hab dann mal Leute in rekonstruierter Aufmachung gesehen, und Scheisseeeeee, so ein gepanzerter Typ auf nem prunkvoll ausgestatteten Pferd mit diesem starren Maskenhelm, der macht einem Angst.

Das letzte mal, dass ich mich damit beschäftigt hab, war gar nicht sicher, ob die nicht primär für Paraden und Reiterspiele waren. Aber Topf- oder Visierhelme gabs ja auch zum Feldeinsatz, warum nicht die Dinger?

Um zum Topic zurückzukehren - ich hab das Gefühl, dass spätantike Panzerreiter allesamt die SC von irgendwelchen transdimenisonalen Rollenspielwesenheiten waren, anders kann ich mir diesen Protz-and-Power-Overkill in der Aufmachung echt nicht erklären. Sowas tut doch kein normaler Mensch!  ^-^

Naja, mittelalterliche Ritter hatten Pferde mit Gardinen und Dioramen auf dem Helm. Nicht, dass man die Typen für normal halten muss... ;)
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #95 am: 4.10.2023 | 17:39 »
Um zum Topic zurückzukehren - ich hab das Gefühl, dass spätantike Panzerreiter allesamt die SC von irgendwelchen transdimenisonalen Rollenspielwesenheiten waren, anders kann ich mir diesen Protz-and-Power-Overkill in der Aufmachung echt nicht erklären. Sowas tut doch kein normaler Mensch!  ^-^

Die normalen Menschen stellen halt schon das Fußvolk, da muß man für die reitende Gebirgsmarine eben notgedrungen nehmen, was an Sonderlingen noch so übrig ist. ~;D

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #96 am: 4.10.2023 | 17:41 »
Zitat
Das letzte mal, dass ich mich damit beschäftigt hab, war gar nicht sicher, ob die nicht primär für Paraden und Reiterspiele waren. Aber Topf- oder Visierhelme gabs ja auch zum Feldeinsatz, warum nicht die Dinger?

Also bei den Maskenhelmen ist inzwischen Konsens, dass die im Gefecht genutzt wurden, soweit ich Junkelmann in Erinnerung habe. Wenn die gut angepasst sind, sieht man einwandfrei, ist maximal geschützt, und der psychologische Faktor ist nicht zu unterschätzen. Die eiskalte Killerstatue ist ja nicht erst seit Terminator so ein Gänsehauterzeuger...

Zitat
Naja, mittelalterliche Ritter hatten Pferde mit Gardinen und Dioramen auf dem Helm. Nicht, dass man die Typen für normal halten muss...

Und ja, ein spätmittelalterlicher Ritter in vollem Ornat ist natürlich auch nur damit erklärbar, dass da der Spielleiter viel zu viel seinen Lieblingsspielern hat durchgehen lassen. Bis er dann aus SL-Willkür-Gründen nach Kuhdung riechende Schweizer Gewalthaufen die pretty bois hat vermöbeln lassen...
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Offline Isegrim

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #97 am: 4.10.2023 | 17:48 »
Bis er dann aus SL-Willkür-Gründen nach Kuhdung riechende Schweizer Gewalthaufen die pretty bois hat vermöbeln lassen...

Tja, gekonntes Minmaxing war ausuferndem Barbiespiel halt schon damals effizienzmäßig voraus...  >;D
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Offline Feuersänger

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #98 am: 4.10.2023 | 17:56 »
Zitat
ich hab das Gefühl, dass spätantike Panzerreiter allesamt die SC von irgendwelchen transdimenisonalen Rollenspielwesenheiten waren, anders kann ich mir diesen Protz-and-Power-Overkill in der Aufmachung echt nicht erklären

Kann nicht sein, SCs tragen doch nie Helme.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #99 am: 4.10.2023 | 18:50 »

Ne, du hast schon recht, ich vernachlässige die allzu gerne mal, vielleicht auch über Gebühr. Insgesamt waren Panzerreiter halt lange sehr dominant, und selbst wo sie nicht als Reiter antreten konnten (Belagerungen zB), oder nicht "in Masse" auftraten (Kleinkrieg, Geplänkel) bildeten sie doch fast immer den Kern, die Elite des Aufgebots.
oder wurden so dargestellt, bekamen die gute Presse wie Roms Legionen während die Männer zu Fuß bzw. Auxiliareinheiten die harte Blutarbeit machten.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”