Autor Thema: Entspricht das Verbessern von SC überhaupt noch den Zeitgeist  (Gelesen 2736 mal)

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Klingenbrecher

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Ich stelle mir die Frage ob das Pflegen und Leveln eines Charaktere überhaupt noch den Zeitgeist trifft.

In den Runden wo es um eine sehr lange Kampagne geht sehe ich schneller Leute schwächeln als den in kurzen knappen Abenteuer von 4 bis 6 Abende.

Auch ich erwische mich, dass mir das Leveln und Verbessern als Langatmig vor kommt.

Systeme wie zb Im Schatten des Dämonenfürsten oder BtW treffen mehr mein Geschmack den je. DnD und PF sprechen mich nicht mehr so an. Aufgrund der sehr intensiven Charakter-Pflege.

Werewolf 5th habe ich noch nicht gelesen/gespielt. Ob ich mir dieses Regelwerk anschaffen hängt auch stark davon ab wie der Einstieg ist wie dann auch später die Charakter-Pflege.


Wie schaut eure Meinung aus?
« Letzte Änderung: 28.09.2023 | 12:09 von Klingenbrecher »

Offline Weltengeist

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DND und PF sind da eher auf dem Sterbenden Ast.

Das deckt sich jetzt aber nicht mit den Verkaufszahlen... ;)

Zeitgeist ist ja nicht zwingend das gleiche wie das, was man selbst gut findet. Ich selbst mag beispielsweise nur langsames Steigern (dafür aber vielleicht nicht auf Level "Bauerntölpel" anfangen), aber das würde ich deshalb nicht als Zeitgeist deklarieren.
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Offline Feuersänger

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Geschmackssache halt. Ich seh das überhaupt nicht so, für mich ist das Leveln und Verbessern ein integraler Bestandteil der Rollenspielerfahrung, und ich bin auch ein klassischer Kampagnenspieler. Wobei bei der "Kampagne" für mich irgendeine durchgehende Storyline auch nur eher zweitrangig ist, im Vordergrund steht für mich die Entwicklung der Gruppe bzw meines Charakters. Will heissen, Kampagne kann auch eine Abfolge an sich unzusammenhängender Abenteuer sein, solange sie nur von den gleichen Charakteren bestritten werden. 

Also exakt diametral umgekehrt wie bei dir, schätze ich. ^^
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Klingenbrecher

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Das deckt sich jetzt aber nicht mit den Verkaufszahlen... ;)


Unglücklich ausgedrückt. Habe das mal angepasst um nicht zu verwirren

Offline JollyOrc

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Ich halte das für eine nicht zu unterschätzende Spaßquelle für viele Leute, mich selbst mitunter eingeschlossen.

Im Endeffekt sehe ich diesen Eindruck eher daher kommend, dass wir "sehr passionierte Eliterollenspieler" [tm] so viel Kram haben, dass vieles eben als Oneshot gespielt wird - und da kommen dann die Verbesserungen nicht so vor..
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline JS

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Ich kann zwar mit und ohne Progression gut leben, je nachdem, welche Spielschwerpunkte eine Kampagne hat, aber grundsätzlich stimme ich mit Feuersänger überein. Ohne schönes "Builden" und eine spürbare Progression könnte ich die Hälfte meiner Spieler auf Dauer nicht begeistern und würde auch selbst nach einiger Zeit etwas vermissen. Im Rollenspiel ist es mir wichtig, keinen langjährigen Heldenalltag zu erleben, in dem außer dem Abtragen des Hauskredites und dem Aufziehen der Brut nichts mehr passiert. Ich meine ... dafür spiele ich echt nicht die phatten Helden in Fantasy und SciFi. Für Alrik Alltagsson bin ich einfach noch nicht alt oder gemütlich genug.
« Letzte Änderung: 28.09.2023 | 12:14 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline AlucartDante

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Eigentlich mag ich Systeme wie Traveller, wo völlig klar wird, ab 30 geht es halt mit den Fähigkeiten bergab. Man spielt nach der Ausbildung und damit am Höhepunkt seier Kräfte. Merkt man ja auch im eigenen Leben.

Ich spiele gerade mal wieder mit Aufleveln (D&D5e) und hatte ganz vergessen, wie viel Spaß das Verbessern selbst macht. Insofern habe ich auch nichts gegen verbessern.

Aber bitte Verbessern im Regelfall nur unter zwei Bedingungen:
1. man fängt bereits als Profi an und nicht als Bauernjunge.
2. Die Progression ist gering und verändert nicht plötzlich das Spielgefüge.

Ich denke an Shadowrun, DSA, etc.

Bei DnD erscheint mir als Spielleiter es unangenehm kompliziert passende Herausforderungen zu finden. Ständig muss ich überlegen, wieweit die Charaktere verbessert wurden. Die eine Herausforderung killt die Level1 Gruppe, die Level 4 Gruppe lacht nur darüber. Das erscheint mir anstrengend, weil ich dann ein Rollenspiel nicht nur einmal lernen muss, sondern für die verschiedenen Levels mehrfach. Auch geht einfach viel Zeit dafür drauf.
Perspektivisch will ich sowas seltener spielen.

Offline JS

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Das trifft aber für DSA oder Shadowrun ebenso zu, je nachdem, wieviele Charakterpunkte im Spiel sind. Gerade bei DSA straucheln SL gerne mal vor sich hin und haben offenbar furchtbare Angst davor, zuviele AP zu verteilen. Die Gruppe könnte ja mal gut werden ...
Wenn man bei D&D dagegen mit Stufe 3 oder 5 beginnt, hat man schon solide Charaktere, die deutlich über Otto Normalus stehen.
In jedem System gibt es die Schwelle, ab der Chars wohl als Profis bezeichnete werden können, also ihre Nischen ziemlich professionell bedienen können. Die darauf folgende Progression kann man als SL ja gut steuern.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Eigentlich mag ich Systeme wie Traveller, wo völlig klar wird, ab 30 geht es halt mit den Fähigkeiten bergab. Man spielt nach der Ausbildung und damit am Höhepunkt seier Kräfte. Merkt man ja auch im eigenen Leben.

Hmm, im echten Leben würde ich aber generell die Fähigkeiten von Leuten ü30 höher einschätzen als von Twens. Oder ist der Mythos, dass nur Leute unter 30 coole Kompetenzbomben sind, inzwischen als alternativer Fakt anerkannt?

Das mag auf körperliche Leistungsfähigkeit zutreffen, aber ein 60jähriger Ägyptologe lässt ein 25jähriges Gegenstück weit hinter sich zurück, dito für Ingenieure, Taktiker etc.

Und auch bei Traveller (zumindest aktuellem Mongoose-T) lernen die Leute immer noch dazu.
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Offline Quaint

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Keine Ahnung was der aktuelle Zeitgeist ist.
Aber ich mag es ganz gerne wenn Charaktere mit der Zeit besser werden und sich vielleicht auch charakterlich verändern.
Ich kenn da aber auch jemanden, der einfach nie seine Charaktere steigert und trotzdem viel Freude an Rpg hat.
Tagelang über irgendwelchen Büchern brüten um den perfekten Build auszubaldowern ist aber nicht so meins. Mir ist lieber, wenn die Steigerungen auch ein wenig das erlebte wiederspiegeln. Ständig nur gequatscht? Vielleicht mal was in Sozialkram stecken. Auf einer Insel gestrandet und dort 10 Tage bis zur Abholung überlebt? Vielleicht Konstitution und Naturkrams steigern. Etc.
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Offline KhornedBeef

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Wisst ihr eigentlich, dass solche Threads wie die hier das Lebensblut für Foren wie unseres sind, die es von einem Kleingruppen-Archiv unterscheiden? So die großen Fragen, meine ich?
Und auch ein schönes Beipspiel, wo keiner sagen muss "Gab es schon, haben 1996 User Elminstroll und Schlocknard ausreichend geklärt", sondern die Dinge eben neu verhandelt werden, schon weil (da draußen) neue Leute dazukommen. Nice, Klingenbrecher!

Bezogen auf Rollenspiel: Persönlich mag ich mal, mal so, aber ich habe im Moment zu wenig Spielpraxis, um mich da sicher "selbst zu finden". Idealerweise findet jedes Spiel die perfekte Synthese irgendwo zwischen reinem "play to find out" und "Horticultix kann sich jetzt mit Rindenhaut buffen, dann knacken wir den Troll aus dem Abenteuerpfad" und was einen sonst noch so interessiert. Aber Spielstile werden ja wirklich woanders diskutiert.
Die aktuelle Rollenspielwelt geht eher in eine andere Richtung: Da fließen Elemente aus dem MMORPG wieder zurück ins P&P-Leben, dass ja oft längst "Maus&VTT" heißen sollte, angetrieben durch die Dominanz von DnD. Und wenn alle das gleiche System kennen, kann man überhaupt erst richtig vergleichend mit jedem/r über seine Charaktere schwadronieren, ne?
Ich glaube, das entspricht dem Zeitgeist, weil der Zeitgeist durch diese Entwicklung dahin gedrängt wurde.
Gegenbewegungen gibt es immer, und man kann sie als Teil des Zeitgeist betrachten, aber die Hauptströmung.?

Bezogen auf die weitere Welt: Da wird glaube ich das unbedingte Wachstum als Königin der Lebensmaximen wieder zunehmend mehr in Frage gestellt, und solange die Selbstbeharrungskräfte im Großen dem entgehenstehen, werden wir im Kleinen weiter mehr davon sehen. Und das kann sich auch in unserem Hobby wieder ausprägen. Das liegt dann noch in der Zukunft, aber warten wir es ab.
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Offline Shihan

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Verbesserung ist auf jeden Fall auf der mechanischen Ebene ein toller Teil des Spielens; da bin ich voll bei Feuersänger und JS.

Aber manchmal wird es auch stark übertrieben. Hatte vor einigen Monaten nochmal eine Runde DSA probiert. Anscheinend gibt es bei DSA5 jetzt die Möglichkeit, mit erfahreneren Helden einzusteigen. Aber die Runde wollte auf dem unerfahrensten Level anfangen, weil "man das so macht". Man müsse "den Helden ja hochspielen und die guten Werte verdienen".

Ganz ehrlich, als 35+ habe ich mittlerweile keine Lust mehr auf einen 17-jährigen Helden, der noch feucht hinter den Ohren ist und gerade mal weiß, an welcher Seite er das Schwert halten soll.
(Habe mich dann auch nach einem Abend höflich bedankt und bin gegangen)

Also, verbessern ja und gerne, aber diese Idee, immer und nur auf "Stufe 1" zu starten, ist mittlerweile Quark für mich.

Offline Raven Nash

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Eigentlich mag ich Systeme wie Traveller, wo völlig klar wird, ab 30 geht es halt mit den Fähigkeiten bergab. Merkt man ja auch im eigenen Leben.
Erstmal: Nein. Hängt vor allem an den Lebensumständen - ich kenne Leute, die sind mit 60+ fitter als die 20jährigen, die neu in den Verein schneien. Und das sind nur körperliche Sachen. Geistiger Verfall tritt eher durch übermäßigen Konsum von YT und TV ein, als durch das Alter...
Und direkt nach der Ausbildung kann auch keiner wirklich was.

Ansonsten gehört das Steigern zum RP dazu, wie die Heldenreise zu Fantasy allgemein. Weil es im Grund das selbe ist - der Held entwickelt sich weiter, wird mächtiger und ist irgendwann in der Lage, seine Nemesis zu erledigen.
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Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, Dragonbane, LevelUp! A5e
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Klingenbrecher

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Wisst ihr eigentlich, dass solche Threads wie die hier das Lebensblut für Foren wie unseres sind, die es von einem Kleingruppen-Archiv unterscheiden? So die großen Fragen, meine ich?
Und auch ein schönes Beipspiel, wo keiner sagen muss "Gab es schon, haben 1996 User Elminstroll und Schlocknard ausreichend geklärt", sondern die Dinge eben neu verhandelt werden, schon weil (da draußen) neue Leute dazukommen. Nice, Klingenbrecher!

Bezogen auf Rollenspiel: Persönlich mag ich mal, mal so, aber ich habe im Moment zu wenig Spielpraxis, um mich da sicher "selbst zu finden". Idealerweise findet jedes Spiel die perfekte Synthese irgendwo zwischen reinem "play to find out" und "Horticultix kann sich jetzt mit Rindenhaut buffen, dann knacken wir den Troll aus dem Abenteuerpfad" und was einen sonst noch so interessiert. Aber Spielstile werden ja wirklich woanders diskutiert.
Die aktuelle Rollenspielwelt geht eher in eine andere Richtung: Da fließen Elemente aus dem MMORPG wieder zurück ins P&P-Leben, dass ja oft längst "Maus&VTT" heißen sollte, angetrieben durch die Dominanz von DnD. Und wenn alle das gleiche System kennen, kann man überhaupt erst richtig vergleichend mit jedem/r über seine Charaktere schwadronieren, ne?
Ich glaube, das entspricht dem Zeitgeist, weil der Zeitgeist durch diese Entwicklung dahin gedrängt wurde.
Gegenbewegungen gibt es immer, und man kann sie als Teil des Zeitgeist betrachten, aber die Hauptströmung.?

Bezogen auf die weitere Welt: Da wird glaube ich das unbedingte Wachstum als Königin der Lebensmaximen wieder zunehmend mehr in Frage gestellt, und solange die Selbstbeharrungskräfte im Großen dem entgehenstehen, werden wir im Kleinen weiter mehr davon sehen. Und das kann sich auch in unserem Hobby wieder ausprägen. Das liegt dann noch in der Zukunft, aber warten wir es ab.

+1 Vielen lieben Dank das ich deinen Gedanken spazieren durfte.

Offline Megavolt

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Ich schließe mich der Grundidee des Threads an, der Zeitgeist geht eher weg von der Langfristigkeit und damit auch von der Figurenpflege.

Offline AlucartDante

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Das trifft aber für DSA oder Shadowrun ebenso zu, je nachdem, wieviele Charakterpunkte im Spiel sind. Gerade bei DSA straucheln SL gerne mal vor sich hin und haben offenbar furchtbare Angst davor, zuviele AP zu verteilen. Die Gruppe könnte ja mal gut werden ...
Wenn man bei D&D dagegen mit Stufe 3 oder 5 beginnt, hat man schon solide Charaktere, die deutlich über Otto Normalus stehen.
In jedem System gibt es die Schwelle, ab der Chars wohl als Profis bezeichnete werden können, also ihre Nischen ziemlich professionell bedienen können. Die darauf folgende Progression kann man als SL ja gut steuern.

Naja fürs gut steuern musst du dich aber auskennen und je größer die Spanne, desto genauer musst du austarieren. Bei DSA hat der Held dann auf der 2. Stufe 33 statt 30 Lebenspunkte, das sind 10%. Bei DnD 10 statt 6, das sind 50+%

Und was den Start angeht gibt es halt Normen. Du kannst DSA ja auch unter Stufe 1 anfangen und Shadowrun nicht auf Shadowrunner Niveau. Bei DnD sind Level 1 Charaktere ja auch stärker als normale Menschen. Aber die Verbesserung ist einfach extrem.

Ich glaube es ist auch ein Tanelornüberalterungsthema: Je jünger man ist, desto stärker will man die Progression. Im mittleren Alter werden andere Dinge spannener. Wie ist das im Rentenalter? Findet man dann die Progression lächerlich oder braucht man das umso mehr, um vom eigenen Sterben abzulenken?

Hmm, im echten Leben würde ich aber generell die Fähigkeiten von Leuten ü30 höher einschätzen als von Twens. Oder ist der Mythos, dass nur Leute unter 30 coole Kompetenzbomben sind, inzwischen als alternativer Fakt anerkannt?

Das mag auf körperliche Leistungsfähigkeit zutreffen, aber ein 60jähriger Ägyptologe lässt ein 25jähriges Gegenstück weit hinter sich zurück, dito für Ingenieure, Taktiker etc.

Naja Fußballer sind mit 28 oder so am fittesten. Wissenschaftler haben ihre besten Würfelwürfe / Erkenntnisse meistens zwischen 30 und 40. Der 60jährige Taktiker schlägt vielleicht den 25jährigen. Aber schlägt ein 60jähriger Taktiker, Ägyptologe, Ingenieur den 40jährigen?

Schwierig zu sagen, weil es selten faire Wettbewerbe gibt. Gucken wir uns die letzten drei Schach-Weltmeister an:
Ding Liren wurde aktueller Weltmeister mit 30 Jahren
Magnuc Carlsen war Weltmeister im Alter von 23 bis 33 Jahren
Viswanathan Anand wurde mit 31 Jahren FIDE-Weltmeister und trug den neuen Titel im Alter von 38 Jahren bis 44 Jahren.

Es erscheint mir also nicht so, dass ein 60jähriger Taktiker einem 30jährigen Taktiker überlegen ist. Es ist sicher eine Frage des Spezialgebiets, bestimmte Sportarten gewinnen immer Teenager und man ist da einfach mit 21 schon zu alt für.
Aber meine These lautet weiterhin:
In der Regel ist man körperliche Skills im Alter von 20-30 Jahren am höchsten und geistige Skills im Alter von 30 bis 40 Jahren.

Mit 50 hat man allerdings deutlich mehr Ressourcen, so dann man die geringeren Skills mehr als wettmachen kann.
« Letzte Änderung: 28.09.2023 | 12:56 von AlucartDante »

Offline Hotzenplot

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Ich stelle mir die Frage ob das Pflegen und Leveln eines Charaktere überhaupt noch den Zeitgeist trifft.

Für mich ist das auf jeden Fall (noch) so. Das ist das Spiel im Spiel, was ich daran mag. Allerdings spiele ich auch gerne Systeme, bei denen es nicht so eine steile oder überhaupt keine Verbesserungskurve gibt. Ich fühle mich also bei beiden Varianten (mit und ohne Verbesserung) wohl.
Was ich nicht mehr so mag, ist, wenn die Verbesserung der SC für mich zu kleinteilig wird (ist inzwischen bei DSA so), was ja vermutlich meistens mit der Anzahl von Skills (oder was man auch immer für Bezeichnungen hat) einhergeht.


Allerdings glaube ich ebenfalls einen Trend zu erkennen, der weg von der Komplexität zur Einfachheit geht. Nerd sein ist cool geworden, aber das Nerdigkeitslevel von Rollenspielen hat sich auf ein Maß des Mainstreams eingestellt. Bestes Beispiel dafür ist m. E. D&D 5.
Die Zeit der Grognards und Systemmastery neigt sich dem Ende. Die 80er-Jahre-Metalbandthirts hängen bald im Altenheim und die Jugend "zockt" Rollenspiel als eines von vielen popkulturellen Angeboten. ;)
« Letzte Änderung: 28.09.2023 | 12:59 von Hotzenplot »
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Weltengeist

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Hmm, im echten Leben würde ich aber generell die Fähigkeiten von Leuten ü30 höher einschätzen als von Twens. Oder ist der Mythos, dass nur Leute unter 30 coole Kompetenzbomben sind, inzwischen als alternativer Fakt anerkannt?

Das mag auf körperliche Leistungsfähigkeit zutreffen, aber ein 60jähriger Ägyptologe lässt ein 25jähriges Gegenstück weit hinter sich zurück, dito für Ingenieure, Taktiker etc.

Ingenieure? Echt jetzt? Deshalb sehen die Firmen auch zu, dass sie die Leute über 50 so langsam loswerden? >;D

Nein, ich fürchte, AlucartDante hat da schon nicht unrecht.

Körperlich geht es sehr früh bergab - ab Anfang 30 lässt die Geschwindigkeit nach, ab Ende 30 auch alles andere, und ab 50 bist du im besten Fall noch "ganz gut für dein Alter".

Auch das Sehvermögen fängt ab 40 an zu leiden (gerade in Settings relevant, in denen es keine Sehhilfen gibt, gell? ;)), was sich dann beispielsweise auf Diebesskills, Feinmotorik, Fernkampf etc. auswirkt.

Und geistig kommt es ein wenig auf die Disziplin an. Wenn du immer noch mit dem Wissen von vor 30-40 Jahren glänzen kannst, okay - dann schlägst du den Jungspund mit soliden Grundlagen plus Erfahrung. Aber wenn du in einer Disziplin bist, wo man sich auch mal den neuen Entwicklungen anpassen muss, geht dem älteren Kollegen meist irgendwann die Luft aus - er versucht dann gerne, die Probleme mit heute mit den Methoden von damals zu lösen. Im Zweifel müsste man hier nach Genre argumentieren - bei Settings mit seit 50 Jahren unverändertem Know-How (insb. Fantasy) mag das kein Problem sein, aber bei modernen Settings ist der 80-Jährige Superhacker aus gutem Grund kein Standard-Trope. Und der alte, geniale Erfinder à la Doc Brown ist leider eher eine fiktive Figur als etwas, was man IRL häufiger antrifft...
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Offline Feuersänger

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Ich denke, der Zeitgeist geht - nicht erst seit vorgestern, sondern schon locker 10 Jahre - vor allem in die Richtung simplerer, überschaubarer Systeme. Da war vielleicht 5E nicht unbedingt der Vorreiter, aber man hat wohl im Hause Wizards sehr wohl gerochen wo der Wind hinweht, und das eben mit der 5E voll umgesetzt. Okay, im Prinzip ging ja schon 4E in die Richtung, aber das war in diesem Sinne "seiner Zeit voraus" und traf einfach den Nerv seiner Zeit nicht so, wie es dann 5E tat.

Jedoch...

Zitat
Und wenn alle das gleiche System kennen, kann man überhaupt erst richtig vergleichend mit jedem/r über seine Charaktere schwadronieren, ne?

Das ist einerseits richtig, aber durch die Simplifizierung und Verdünnung wird dann wieder dem Schwadronieren über die Kompetenzen der Charaktere das Wasser ziemlich abgegraben. Erst recht, wenn man wie etwa in PF2 die Kartoffel zwar stampfen und rollen und panieren und fritieren kann, aber am Ende doch nur Kartoffel herauskommt. Weil es halt einfach diese geilen Synergien, die man unter den ca 10.000 Charakteroptionen von 3E raussuchen und zusammenstöpseln konnte, einfach nicht mehr gibt.

Klar, man kann sich (wie eh und je) darüber unterhalten was die Charaktere _erlebt_ haben... aber mal ehrlich, das ist in der Regel für den Zuhörer der selber nicht dabei war nur so mäßig interessant. :/ Ich meine diese Tendenz auch hier bei den Diaries erkannt zu haben: viel Feedback bzw Interaktion gibt es vor allem bei Abenteuern, die die Mitlesenden auch schon gespielt haben und sich dafür interessieren, wie eine andere Gruppe mit den Situationen umgegangen ist.

Also ich hoffe das war jetzt nicht zu abschweifend... kurz und gut, ich meine halt der Zeitgeist liegt vor allem eher bei simpler gestrickten Systemen, die man mit weniger Investment konsumieren kann. Kann sein, dass dann dabei auch die Steigerungen eher unter den Tisch fallen.
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Wie schaut eure Meinung aus?

Man könnte erstmal lange darüber sprechen was überhaupt Zeitgeist ist,...

Zum einen hat man ja irendwie immer seine eigene Brille auf (die der anderen sind mit ziemlichen Kopfschmerzen verbunden) und hat meistens nur so seine Blase im Blickfeld. Da sind selbst Cons etwas das nicht den Blick aufs Ganze ermöglichen. Da werden schon mal Systeme ausprobiert die man so nicht spielen würde.

Ich würde eher sagen das es dem heutigen zeitgeist entspricht wenn die Charakterpflege auf die IT ausgelagert wird. Sei es das Smartphone oder den PC,... wobei .... ist das noch Zeitgeist wenn ich schon anno 1987 einen Charaktereditor für Rolemaster (wohlgemerkt das erste) unter Turbo Pascal geschrieben habe?
Aber heute sehe ich das bei den Systemen welche eher mehr auf Charakterentwicklung ausgerichtet sind durchaus schon so das es da genügend Programme gibt, welche einem die Arbeit abnehmen.

Das gilt natürlich nicht unbedingt für Systeme welche so regelleicht sind das sie das nicht brauchen oder es eben nur sehr geringe möglichkeiten an Progress gibt.

Aber wenn ich mir den Markt (durch meine Brille) so ansehe so denke ich schon das die mehrzahl der Systeme mit einem Regelwerk daher kommt das auf Progress ausgerichtet ist.

Und ja ich bin definitiv ein Kamapangenspieler. Denn eigentlich nur in einer Längeren Geschichte kann ich einen Charakter entwickeln und da meine ich nicht nur das ich etwa die Stats auf dem Charakterbogen verbessere und ggf auch Munchkinmäsig/Powergamerisch das Optgimum herraushole (was man durchaus da genauso machen kann wie wenn man einen oneshot Char bastelt) sondern eben die Entwicklung einer Figur auch Spielt.

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Der "Zeitgeist" wird erst mal noch eine ganze Weile primär D&D heißen, denke ich. Selbst wenn die Küstenzauberer doch mal so kompletten Mist machen sollten, daß wirklich niemand mehr ihre "offizielle" Version auch nur mit der Kneifzange anfassen will, gibt's doch (und teilweise genau aus solchen Gründen) schon genügend "unabhängige" Verwandte, die im Prinzip genau dasselbe in grün machen.

Persönlich ist das "Verbessern" von Spielercharakteren für mich einfach etwas, das i-wie gewohnheitsmäßig dazugehört und auch nicht hinter irgendwelche Superspezialanforderungen weggeschlossen werden sollte. Andererseits ist die große Heldenreise vom Tellerwäscher zum Titanen für mich auch schon lange kein so großartig lohnender Selbstzweck mehr, daß ich ihn mir von den Regeln ausdrücklich aufzwingen lassen möchte, egal, ob ich überhaupt in Stimmung dafür bin oder nicht. Manchmal will ich einfach einen kompetenten Charakter spielen, der im Lauf seiner Karriere ruhig immer noch mal ein Stück kompetenter werden darf, aber deswegen nicht automatisch gleich drei komplette Ligen eine nach der anderen hinter sich läßt...

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Ingenieure? Echt jetzt? Deshalb sehen die Firmen auch zu, dass sie die Leute über 50 so langsam loswerden? >;D

Nein, ich fürchte, AlucartDante hat da schon nicht unrecht.

Körperlich geht es sehr früh bergab - ab Anfang 30 lässt die Geschwindigkeit nach, ab Ende 30 auch alles andere, und ab 50 bist du im besten Fall noch "ganz gut für dein Alter".

Auch das Sehvermögen fängt ab 40 an zu leiden (gerade in Settings relevant, in denen es keine Sehhilfen gibt, gell? ;)), was sich dann beispielsweise auf Diebesskills, Feinmotorik, Fernkampf etc. auswirkt.

Und geistig kommt es ein wenig auf die Disziplin an. Wenn du immer noch mit dem Wissen von vor 30-40 Jahren glänzen kannst, okay - dann schlägst du den Jungspund mit soliden Grundlagen plus Erfahrung. Aber wenn du in einer Disziplin bist, wo man sich auch mal den neuen Entwicklungen anpassen muss, geht dem älteren Kollegen meist irgendwann die Luft aus - er versucht dann gerne, die Probleme mit heute mit den Methoden von damals zu lösen. Im Zweifel müsste man hier nach Genre argumentieren - bei Settings mit seit 50 Jahren unverändertem Know-How (insb. Fantasy) mag das kein Problem sein, aber bei modernen Settings ist der 80-Jährige Superhacker aus gutem Grund kein Standard-Trope. Und der alte, geniale Erfinder à la Doc Brown ist leider eher eine fiktive Figur als etwas, was man IRL häufiger antrifft...

Da ist durchaus so einiges dran, aber ich kannte gerade im Handwerk (Schreiner, Offsetdrucker, Bäcker) das Phänomen: der 60jährige schlägt auch die 40jährigen, jedes Mal.
Das Klischee vom alten Sack, der ab einer gewissen Phase ums Verrecken nicht mehr dazulernen will, das gibst natürlich auch, aber das ist ein individueller Charakterfehler. Ich kannte zu viele alte Leute, die bis zum Ende bereit waren, was Neues zu lernen, und deren Vorsprung kannst du einfach nicht einholen.

Klar gibt es Phänomene wie Altersstarrsinn, aber dafür gibt es im Gegenzug in der Jugendzeit absoluten Größenwahn und Selbstüberschätzung, das gleicht sich aus.
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Offline Zanji123

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Naja fürs gut steuern musst du dich aber auskennen und je größer die Spanne, desto genauer musst du austarieren. Bei DSA hat der Held dann auf der 2. Stufe 33 statt 30 Lebenspunkte, das sind 10%. Bei DnD 10 statt 6, das sind 50+%

Und was den Start angeht gibt es halt Normen. Du kannst DSA ja auch unter Stufe 1 anfangen und Shadowrun nicht auf Shadowrunner Niveau. Bei DnD sind Level 1 Charaktere ja auch stärker als normale Menschen. Aber die Verbesserung ist einfach extrem.


*hust* DSA 4.1 erlaubt übermächtige Charaktere schon nach Generierung *hust* musst nur wissen wie du die Regeln ausnutzen kannst und du hast RAW einen Geweihten der was weis ich alles rausballern kann *hust*

:-P ist jetzt evtl. in DSA5 anders


Generell gehört für mich das "verbessern" des Charakters auch irgendwie dazu.

In DSA generierten wir unsere Helden aber nicht auf dem GP Minimum sondern hauten etwas drauf da die Charaktere schon etwas erfahrener sein sollten (oder du dich dann mit Nachteilen zupflastern musstest)

Shadowrun: da ebenfalls ... also "lokal bekannte Runner" die hin und wieder mal kleine Aufträge hatten

Schatten des Dämonenfürsten (bzw. für mich jedes RPG mit "Level"): irgendwie Sonderfall  da ich hier Level mit Alter nicht umbedingt gleichsetzen kann. Eine Stadtwache wird weiterhin Stufe 1 sein (max 2) wenn die nur hin und wieder mal einem Dieben einen auf die Finger gibt... ob der jetzt 30 Jahre oder 17 Jahre ist, Stufe 5 ist dann schon ein erfahrener Oberhauptmann gedöns der entweder sehr jung ausgebildet worden ist oder "learning by doing" und halt älter ist.
« Letzte Änderung: 28.09.2023 | 14:01 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Boba Fett

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Ich stelle mir die Frage ob das Pflegen und Leveln eines Charaktere überhaupt noch den Zeitgeist trifft.
...
Wie schaut eure Meinung aus?

Meine Meinung ist, dass mein Geschmack inzwischen immer weniger vom Zeitgeist getroffen wird...

Ganz allgemein scheint progressionsbasierende Charakterentwicklung im Rollenspiel immer noch angesagt werden,
denn was gibt es denn groß an wirklich erfolgreichen Alternativen?
Und welche alternativen Konzepte, dass man innerhalb eines Kompetenzrahmens (nennen wir das mal "Powerlevel") spielt, sich da innerhalb weiterentwickeln kann, ohne ständig besser zu werden. Es gibt kein Rollenspiel, das sagt: Du fängst an als X im Powerlevel n, und im Verlauf der erspielten Story kannst Du zu YZABC weiterentwickeln, ohne n jemals zu verlassen. Also kein: Du bist Straßenpolizist, kannst gut laufen, und als Cop im Auto lernst Du das Autofahren, aber die "zu Fuß Verfolgung" baut sich dank es Autos und der Donuts immer mehr ab... Oder der Wissenschaftler, der als vergeistigte Theoriesprudelquelle anfängt, aber durch die Abenteuer Kontakt mit Realität bekommt, dadurch "überlebensfähiger" wird, aber auch durch zB eines dazugewonnenen sozialen Leben and Kreativität verliert.
Und ja das sind alles Stereotype, na und? Es geht um das "Umstrukturierung ohne Erweiterung" Konzept. Sozusagen das "Ich baue mein Lego Set immer wieder um, aber die Anzahl der verfügbaren Steine bleibt in Anzahl gleich groß" anstatt "ich nörgel solange rum, bis ich immer wieder ein neues Legoset bekomme, bis mein Zimmer so vollgebaut ist, dass ich keinen Platz zum spielen mehr habe"...
Aber das gibt es ja nicht.

Witzig ist, dass das prägende Medium Mercer eigentlich sehr storyorientiert gespielt (geleitet) hat, ohne dass es da um Powerlevel, Kompetenz-Zugewinn und dergleich gehen würde. Da standen eher charakterliche Entwicklungen und Veränderungen des Charakteres in der Spielwelt im Vordergrund.
Blöd nur, dass das Rollenspiel (der Wahl) sowas zwar zulässt, aber in keinster Weise reguliert.

Statt dessen bauen alle 5e 3rd Party Zombies jetzt ihr eigenes 5e - weil man da so schön Progression bekommt. Belohnungssystem - Kinder, wer will Schokolade?
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline unicum

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Ingenieure? Echt jetzt? Deshalb sehen die Firmen auch zu, dass sie die Leute über 50 so langsam loswerden? >;D

In welchen Firmen arbeitest du denn?

Also bei uns heits es lebenslanges lernen, Weiterbildung etc. und ja wenn ich mich heute mit meinem Alter Ego um die 20 vergleiche dann sag ich zwar das ich damals körperlich deutlich Fitter war aber mir auch vieles an Wissen gefehlt hat und solange ich schneller neues aufnehmen als altes vergesse ist alles im grünen bereich. Und wenn ich damals etwas selbst durch die Firma geschleppt hätte weis ich heute wo die passenden Hilfsmittel stehen ;)

Ich könnte jezt noch zusätzlich das Wort "Fachkräftemangel" in den Raum werfen und die Sache das ich, als ich bei den Photovoltzarikanbietern die bei mir im Haus waren erwähnte das ich im weitesten Sinne Elektronigenieur bin mir sofort eine Stelle angeboten wurde.

 :btt:

ps: ich bin auch schon 50+
« Letzte Änderung: 28.09.2023 | 14:27 von unicum »