Mm. Ich denke, man kann SF grob in zwei Sorten einteilen.
-- Die eine erzählt relativ "normale" Geschichten einfach nur im zukünftigen Gewand. Junge trifft Androidenmädchen. Schiffsabenteuer auf hoher Sternensee. Mord in der Proxima-Kolonie. Kampf gegen die
rote gelbe grüne Gefahr aus dem All. Geht relativ einfach, ist einigermaßen populär, läßt sich wahrscheinlich generell auch recht leicht verrollenspielen.
-- Die andere stellt dann tatsächlich die mehr oder weniger schweren Was-wäre-wenn-Fragen. Was passiert, wenn dieser oder jener Trend so weitergeht? Wie könnte sich ein Erstkontakt mit Außerirdischen wirklich gestalten? Was machen noch mal fünfhundert Jahre technische Entwicklung mit dem Konzept "Mensch"? Da kann's dann mit dem Thema Rollenspiel ein wenig knifflig werden, wenn man die zentrale(n) Frage(n), um die es im Spielverlauf zumindest nebenbei
auch gehen soll, nicht erst mal halbwegs sauber herausarbeitet und sich überlegt, wie man sie am besten angeht...und dann braucht's natürlich auch noch die
Gruppe, die sich davon begeistern läßt.
Dabei schließen sich die beiden Kategorien nun aber keineswegs gegenseitig
aus, sondern sie lassen sich auf Wunsch praktisch beliebig kombinieren. Gerade länger laufende Serien wie die diversen Star Trek-Ableger oder Babylon 5 demonstrieren ja gelegentlich ganz gerne, daß man auch komplexere oder "philosophische" Themen schon mal in einzelnen Folgen einer eher "konventionellen" Abenteuerhandlung ansprechen kann -- und umgekehrt wird auch das tiefgründigste Werk, wenn es in Roman-, Film-, oder sonstiger Unterhaltungsform daherkommen soll, gut daran tun, die "menschliche" Dimension nicht allzusehr zu vernachlässigen, wenn das geneigte Publikum davon nicht größtenteils abprallen soll wie von einer Doktorarbeit aus einem fremden Fachgebiet. Ich denke, daraus läßt sich auch fürs Rollenspielhobby der eine oder andere Schluß ziehen.