Autor Thema: Eure Auslöser  (Gelesen 4401 mal)

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Offline Jestocost

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Eure Auslöser
« am: 12.07.2004 | 10:38 »
Ich habe gestern mit meinen Spieler die Charaktere für meine Tatort-Soko Gruppe gemacht. Und ausnahmsweise haben wir uns mal an Empfehlungen aus dem Regelbuch gehalten und versucht, zusammen die Auslöser (Trigger Events) der einzelnen Charaktere zu bestimmen. Hier drei Beispiele:

Der Kriminalpsychologe: Am Anfang seiner Karriere geriet er in einen Unfall/Missgeschick/gefährliche Situation) und wurde dabei getötet. Er wachte trotzdem vollkommen gesund am nächsten Morgen auf. In der Zeitung war ein Bericht über jemand anderen, der genau wie er starb. Der Typ hatte sogar den gleichen Namen...

Der Rechtsanwalt: Auf der Uni geriet er in eine komische Geheimgesellschaft. Für ein Ritual entführten sie einen Sohn reicher Eltern und stahlen auf magische Weise sein Schicksal und verwendet es für ihre eigene Ziele. Der reiche Sohn und dessen ganze Familie starb auf tragische Weise in der Gosse... Aber die KArriere des Rechtsanwaltes hat seit diesem Zeitpunkt angezogen wie nix...

Der italienische Kommisar: In seiner Kindheit hatte er einen eingebildeten Freund. Dann vergass er ihn. Eines Tages erkrankte sein Vater schwer - und spräch plötzlich mit der Stimme des eingebildeten Freundes aus seiner Kindheit. Dann kam ein katholischer Priester und führte einen Exorzismus durch. Seitdem ging es dem Vater wieder besser.
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wjassula

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #1 am: 12.07.2004 | 12:35 »
Der Reverend: Mitten in der Nacht klingelt das Telefon. Am anderen Ende ist eine toter Bekannter. Der Reverend glaubt an einen Scherz und legt auf. Kurz danach bemerkt er, dass das Telefonkabel nicht in der Wand steckt. Mühsam unterdrückt er die Furcht und sucht nach einer Erkärung im Glauben - was hat der Tote gesagt? Eine letzte Botschaft aus Gottes Paradies oder die Einflüsterungen Satans?

Der Börsenmakler: Nach einem anstrengenden Arbeitstag sehnt er sich nach etwas Ruhe und Frieden vor dem Fernseher. Doch schon nach wenigen Minuten des Yankee-Spiels nur noch weisses Rauschen. Er schaltet um. Störung, Störung, überall Störung. Er galubt an einen Fehler an der Satellitenanlage, bis aus dem gerät eine Stimme ertönt. "So, Mr. Humbert, jetzt geht es mit ihrem Programm weiter". Sein Rage-Trigger ist "Inkompetenz", so dass er gleich die Installationsfirma der Satanlage verklagt hat, und noch heute bei der kleinsten Fehlfunktion das Handy, das Auto oder die Freunde wechselt.

Gast

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #2 am: 14.07.2004 | 20:40 »
Ich habe damals der Gruppe einen kollektiven Auslöser verpasst, der in den ersten paar Sitzungen ausgespielt, der war also dann auch etwas länger vorbereitet, weshalb ich hier auch etwas länger ausholen muss ;-):

Ich habe ihnen ihre Charaktere gegeben und sie den letzen Schliff vornehmen lassen wie ich es im Thread "Vorgefertigte Chars" unter Spielleiterfragen beschrieben habe. Nachdem alle fertig und all zufrieden waren habe ich die Charaktere eingesammelt und ihnen einen Satz anderer Charaktere ausgeteilt. Die Besonderheit an diesen Charaktere war, dass diese im Jahre 1692 lebten, also spielten wir erst einmal ein Kapitel aus der Vergangenheit, das Farmersehepaar war immer noch ein Farmersehepaar, wober er in der Vergangheit Konflikte mit ihr mit einem breiten Gürtel auszidiskutieren, der Dorfsheriff war in der Vergangenheit der Dorfschmied und der Marshall war ein Kärmer und Landbesitzer.
Neben einigen "Spielereien", die ich zwischen den Charakteren verstreut hatte war der Grundplot recht simpel:
Der Großteil der Schafherde war von einem Wolf gerissen worden ungewöhnlich war, dass der Wolf einen sehr stabilen und ausreichend hohen Zaun überwinden konnte. Der Schmied und der Farmer fanden im Wald dann tatsächlich mit hilfe des ortsansässigen Jägers eine Wolfsfamilie und rotteten sie aus.
Wieder im Dorf ereigneten sich mehrere Ereignisse parallel:
Das Farmersehepaar stritt sich wieder mal woraufhin sich die Tochter der Beiden heimlich in den Wald stahl.
Gleichzeitig wird die Ehefrau des Schmiedes, die auch  Schwester des Krämers ist, mitten im Dorf von einem scheinbar unnatürlich großen, schwarzen Wolf angegriffen. Der Krämer schießt auf das Tier, worauf es auch flieht von der Wunde allerdings scheinbar nicht sehr eingeschränkt war. Schnell war allen Dörflern klar, dass es sich hierbei nur um einen Werwolf handeln konnte und ein Mob, der so ziemlich alle Männer des Dorfes umfasste, machte sich in den Wald auf, der Farmer und der Schmied setzten sich hierbei von dem großen Mob schon im Dorf und begeben sich auf eigene Faus in den Wald.
Zur selben Zeit entdeckt die Farmerin, dass ihre Tochter weg ist und rennt ihr hinterher in den Wald.
An dieser Stelle endete der Ausflug in den Wald, den Gegenwartscharakteren ist durch ihr Stadtbuch nur bekannt, dass damals fast alle in diesem Wald den Tod fanden und die wenigen Überlebenden nie über die Ereignisse sprechen wollten.

In der Gegenwart ist die Situation folgende:
Ein Schwerverbrecher, der verurteilt war mehrere Kinder auf dem Gewissen zu haben, sollte durch das Örtchen transportiert werden, begleitet wurde er von dem Marshall. Die Dörfler waren von so etwas natürlich alles andere als begeister und protestieren vor dem Büro des Scheriffs lautstark dagegen.
Bei den Farmer stand derweil der Geburtstag der Tochter an, was er aber vergessen hat, worauf es Abends einen heftigen Streit gibt. Ich kürze jetzt mal etwas ab: Die Tochter läuft wieder in den Wald, die Mutter wieder hinterher. Gleichzeitig gelingt dem Verbrecher die Flucht und er wird sowohl von den anwesenden Polizeikräften als auch von einem Mob in den Wald verfolgt.
Jetzt sind wir endlich beim Trigger ;-):
Während im Wald alles drunter und drüber läuft haben die Charaktere ständig "Flashbacks" in denen sie sich im Jahre 1692 wiederfinden und dort an den Ereignissen jenes Tages teilnehmen: Damals löste sich ein Schuß, der einen jungen Burschen tötete, was dessen Vater dem "Mörder" mit gleicher Münze vergolt, anschließend eskalierte die Situation vollkommen. Natürlich fühlten sich die Charaktere auch immer entsprechend angegriffen und gingen so auch in der Gegenwart wieder auf einander los, diesmal aber mit glücklicherem Ende als damals....

wjassula

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #3 am: 15.07.2004 | 10:43 »
Jo, sehr schön. Ist bestimmt ziemlich intensives Rollesnpiel. Viel Spass noch damit!

Offline Barbara [n/a]

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #4 am: 17.07.2004 | 13:24 »
Unsere Gruppe hat auch einen kollektiven Auslöser: wir gerieten in den Film "Final Destination II". 
Genauer: einer der Chars bot eine MfG nach dakota an, die anderen fuhren mit. Auf der Zufahrt zum Highway hatte die Fahrerin plötzlich die Vision, dass ein Sschwerlaster vor ihr seine last - Bäume - verliert und sie darunter begraben werden und sterben. Beim auffahren siehr sie den Laster und überholt ihn in rasantem Manöver. Danach sterben bis auf sie alle, die in der Vision gestorben wären auf myteriöser Weise ...
Der Auslöser entstand in einem Con-Abenteuer, aus dem sich eine Kampagne entwickelt hat :d

Vorher lebten die Charaktäre recht normal ihr Leben. Ab dann änderte sich so einiges ... man kann sagen, sie sind seit dem auf einem Höllentrip ;)
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Re: Eure Auslöser
« Antwort #5 am: 17.07.2004 | 20:01 »
Daytona. Dakota ist was gaaanz anderes, die beiden Staaten mit diesem Begriff im Namen liegen auch wo ganz anderes... und so wie es aussieht, landen wir irgendwann trotzdem bei den Dakota....  ;)
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Offline Tom

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #6 am: 28.07.2004 | 08:13 »
Vom einzigen Magier aus unserer UA Runde:

John war schon immer Method Actor. Er steigerte sich in jede Rolle, die er spielte, enorm hinein. Je länger er vor einem Vorsprechen in Kostüm seine Rolle üben konnte, desto besser war er (daß er dabei übte, "Charges" aufzuladen, war und ist ihm unklar). Vor einigen Mona-ten rief ihn sein Agent Simon Goldberg an - ein sehr seltenes Ereignis, normalerweise be-kam John mal bestenfalls mal von Mr Goldbergs Sekretärin auf beharrliches Nachfragen hin Bescheid für ein Vorsprechen für einen neuen dussligen Werbespot oder ähnliches, der A-gent selbst war für ihn nie erreichbar. Diesmal aber hatte ein Produzent Johns Setcard als geeignet herausgepickt. Geeignet für eine Rolle in einer eher billigen Produktion, in ei-nem mittelmäßigen Dinner-Theater, aber in Johns Traumrolle: Cyrano de Bergerac.
 
Der Vorsprechtermin war am späten Nachmittag, doch schon am Vorabend, gleich nach ei-nem kurzfristigen Nebenjob bei MacDonalds, begann John seine Vorbereitung. Die ganze Nacht und den ganzen Vormittag hindurch schminkte er sich, legte die künstliche falsche Nase an, rezitierte Text, übte vor dem Spiegel Fechten. Schließlich brach er zum Theater auf, doch er kam nie dort an. Er kam gar nicht auf die Idee, zum Theater zu fahren, da er sich so in die Rolle hineingesteigert hatte, daß er überhaupt nicht mehr an Autos dachte. Er ging zu Fuß, mitten durch einen der übelsten Straßenstriche New Orleans, im Kos-tüm aufgetakelt. Die Leute lachten ihn aus - er dachte, es läge an seiner langen Nase und ignorierte sie äußerlich, erfüllt aber von innerem Schmerz. Da sprach ihn eine junge, blon-de Prostituierte an. Wie das Schicksal es wollte, stellte sie sich als "Roxy" vor. Er hielt sie für seine geliebte Roxanne und antwortete ihr in umständlichen theatralischen Versen. Sie verstand sie nicht, fühlte sich bedroht, rief nach ihrem Zuhälter. Der albern kostümierte John redete aber weiter auf sie ein. Schnell fand er sich umringt von etwa einem halben Dutzend übler Zuhälter und Schläger, bewaffnet mit Klappmessern, Baseballschlägern, und sogar mit Schußwaffen. Sie pöbelten ihn an, veralberten ihn, schubsten ihn herum.
 
Da machte es "klick".
 
Zum ersten Mal setzte John, ohne es zu wollen, Magie ein. Er hatte eigentlich keine reale Chance gegen die Zuhälter, doch plötzlich hatte er seinen Degen in der Hand, und er war schneller als die Blicke der Zuhälter, schneller als ihre Finger am Abzug. Und dennoch hatte er irgendwie noch genug Zeit, spontan spöttische Reime auf seine Opfer zu verfassen, wäh-rend er sie erstach. In Zeitlupe fielen sie zu Boden, spritzte ihr Blut in Strömen. Die Zeit ge-horchte plötzlich anderen Gesetzen, seinen Gesetzen.
 
Sein klares Denken setzte erst wieder ein, als ihm eine panisch und hysterisch kreischende Roxy/Roxanne ihre Handtasche ins Gesicht schlug, bevor sie in Todesangst davonrannte. Und plötzlich war er wieder John. Er konnte nicht fassen oder verstehen, was geschehen war, torkelte nach hause, sprach nie mir irgendjemanden ein Wort darüber. Er flüchtete sich stattdessen immer mehr in seine Rollen.
 
Die Polizei ermittelte nicht lange. Sie tat das ganze als Bandenkrieg ab, schrieb die toten Zuhälter - Latinos und Farbige - der Yakuza oder den Russen zu, denen sie aber allen nichts nachweisen konnte. Das einzig seltsame ist, daß außer der geschlossenen Akte noch heute etwas sehr ungewöhnliches in einer Asservatenkammer in New Orleans ruht. Eine kaputte Theaternase aus Pappmache.
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Re: Eure Auslöser
« Antwort #7 am: 30.09.2004 | 14:45 »
Hi Tom,

habe das gerade erst gelesen und kann mich irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, dass der Auslöser irgendwie nicht so richtig zu UA passt. Versteh' mich nicht falsch, er ist nicht schlecht, aber irgendwie wirkt es auf mich als würde jede Zeile deines Schriebs mir lauthals das Wort "MAGE" ins Gesicht schreien.
Dein Auslöser ist ein 1a Erwachen für Magus mit allem was dazu gehört: Sphären, die der Magus lernen, Foki, die er anwenden wird und natürlich ordentlich Wyld Magick.
Vielleicht es es aber auch einfach mein Problem, dass es sich für mich einfach viel, viel zu sehr nach Magus anfühlt als das ich es zu UA sortieren kann ... habe Magus schließlich jahrelang gespielt ;-)

Offline Jestocost

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #8 am: 30.09.2004 | 15:12 »
Ich finde, dass passt schon: Dieser Auslöser ist genauso ein Erwachen wie der Intro-Text zum Entropomanten...

Der Unterschied zu Mage ist: John ist enttäuscht, wenn er wieder nur John ist - und
Zitat
Er flüchtete sich stattdessen immer mehr in seine Rollen.

Und dadurch wird erst richtig zum Personamanten... Q.E.D.
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Re: Eure Auslöser
« Antwort #9 am: 30.09.2004 | 15:29 »
Ich sage ja vielleicht liegt das Problem bei mir, aber wenn man mir den Text unkommentiert zum Lesen gibt würde ich ihn nach Mage soriteren und nicht nach UA. Das "John ist enttäuscht, wenn er wieder nur John ist" und "flüchtet sich in seine Rollen" sind durchaus Facetten, die ich auch bei Magus einbringen kann. Sehr gut sogar.
Aber ich bin vermutlich auch einfach nur jahrelang auf Magus konditioniert ... und da ich meine UA-Kamapagne abgeschlossen habe und mich mit dem Mage-Abenteuer für Hessenstein beschäftige, denke ich vermutlich im Moment wohl ohnehin eher in diese Richtung.

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #10 am: 11.10.2004 | 17:44 »
Für meine Schnupper-UA-Gruppe hab ich auch die Trigger festgelegt. Sie sollten ja ein wenig zum Thema des Abenteuers passen:

Der Lebenskünstler: Sein Vater starb, als er 10 war. Danach hing seine Mutter an dem falschen Typen, der immer fieser wurde. Irgendwann hörte er durch die Tür, wie sein Vater auf seine Mutter einredete, sie solle "aufwachen". Kurz darauf verließen beide den fiesen Typen und gingen in eine andere Stadt.

Die Psychologin: Am 11.09.2001 war sie im World Trade Center, und sie wäre auch gestorben, wenn ein junges Mädchen sie nicht herausgeführt hatte. Das Mädchen hatte dieselbe KZ-Tätowierung auf ihrem Handgelenk wie die verstorbene Großmutter des Chars...

Der Arzt: Auf einer Party hatte sich einer seiner Kommilitonen eine Leiche als Partygag "ausgeliehen". Er mußte sie wieder zurückbringen, und bei der Leichenhalle traf er einen Typ, der nach seiner Frau suchte - der Toten. Der Typ war unheimlich, der junge Arzt floh. Am nächsten Tag lag in der Leichenhalle eine ganz andere Leiche, aber sein Kommilitone schwor Stein und Bein, das wäre schon die richtige.

Der Stahlarbeiter: Seine Frau und sein kleiner Sohn sind bei einem Autounfall gestorben, und er versank in Depressionen. Als er sich aber selbst volltrunken in sein Auto setzen wollte, war seine Frau plötzlich da und fuhr ihn heim. Und im Auto roch es danach nach ihrem Parfüm.
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Re: Eure Auslöser
« Antwort #11 am: 11.10.2004 | 19:01 »
@Marcel,

So hab das grad hier wieder gelesen. Irgendwie hast du recht. Der Auslöser erinnert mich auch an Mage. Mag es daran liegen das der Spieler jahrelang unter meiner Leitung Mage gespielt hat?  ;D

@Jesto,

ja John entwickelt sich immer mehr zum Personamanten und hat es immer schwerer in die Realität zurückzukehren bzw. sein ursprüngliches Ich zu finden.
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wjassula

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #12 am: 28.01.2005 | 11:26 »
Hier ein Klau von Douglas Couplands "Girlfriend in a Coma":

Im letzten Schuljahr ereignet sich in eurem Freundeskreis ein tragisches Unglück. Ein junges Mädchen fällt urplötzlich ins Koma, nachdem sie ein paar Tage für ihre Bikinifigur gehungert hat, und dann bei einer Party Schlaftabletten und Vodka einwirft. Ein paar Tage später fällt euch wieder ein, dass sie euch neulich mit ein paar seltsamen Andeutungen einen Briefumschlag gegeben hat, mit der Bitte, ihn für sie aufzubewahren und ihr an einem bestimmten Tag wiederzugeben. Da sie aber am Abend vor diesem Tag ins Koma fiel, habt ihr das ganz vergessen. Nach einigem Zögern öffnet ihr den Brief, und erfahrt, dass eure Freundin in einer Vision vorausgesehen hat, dass sie ins Koma fallen wird...und den Weltuntergang.

selana

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #13 am: 4.04.2005 | 12:36 »
mal was ganz profanes:

Reiche Studentin (von Beruf Tochter): Eine völlig Unbekannte hat sie vor einiger Zeit auf der Straße angesprochen und wusste Dinge aus ihrer Vergangenheit, über die so noch nie mit jemandem geredet hatte. Dann ging die Unbekannte einfach weiter und ist seitdem nie wieder aufgetaucht

Offline Lord Verminaard

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #14 am: 5.04.2005 | 14:48 »
Profan aber wirkungsvoll. Das sind eigentlich die besten, finde ich. Gehen unter die Haut, weil man das Gefühl hat, dass es einem selbst passieren könnte... *schauder*

In Sachen Trigger Event fällt mir gerade eine Szene aus David Lynchs "Lost Highway" ein: Du triffst auf einer Party einen seltsamen Typen, der dir erklärt, er sei gerade bei dir zu Hause. Zum Beweis sollst du bei dir zu Hause anrufen. Gespannt beobachtet er dich, während du die Nummer wählst. Auf der anderen Seite der Leitung geht er ans Telefon.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #15 am: 24.05.2005 | 16:32 »
Mir ist gerade noch einer eingefallen, war zwar ein KULT-Charakter, hätte aber vielleicht auch ein UA Trigger sein können:

Meine Frau (eine Marokkanerin) hatte eine schlimme Schwangerschaft. Ich war bei der Geburt dabei und hatte noch nie so viel Blut gesehen. An den Gesichtern der Ärzte erkannte ich, dass sie sterben würde. Dann sah ich in die Augen des Kindes, und das waren nicht die Augen eines Menschen. In ihnen wohnte eine namenlose Bosheit. In Raserei ergriff ich das Kind und rannte hinaus auf den Parkplatz des Krankenhauses. Dort erwartete mich ein seltsamer Marokkaner, der mich mit einem Messer bedrohte, mir das Kind abnahm und verschwand. Ich sah weder ihn noch das Kind je wieder. Von dem Vorwurf des Mordes an dem Säugling wurde ich nach einem langen und quälenden Prozess aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
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Morgh

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Re: Eure Auslöser
« Antwort #16 am: 31.08.2005 | 11:47 »
Bei Sleepers geklaut:

Der Hacker der Gruppe hat als Teeny Ende der 90er mit einem Kumpel eine bedeutende Rechneranlage gehackt. Alles lief prima, sie wussten dass niemand im Rechnerlabor war und sie nicht bemerkt werden konnten - hatten sich auch ausreichend gegen Aufspürung abgesichtert.
Kurzum sie waren sich absolut sicher, dass ihnen nicht passieren würde.

Als der Char dann vom Pizza holen wiederkam, stand ein gutes Dutzend dunkler BMWs vor der Wohnung und sein Kumpan wurde gerade abgeführt.

Für den Char war das absolut unmöglich und er achtet seitdem darauf sich dem System weitmöglichst zu entziehen, da er befürchtet, dass das was seinen Kumpel erwischt hat immernoch hinter ihm her ist:
Das Rechnersystem das sie gehackt haben.

Kriegstrauma:


Der Legionär ist um seinen eigenen Diebstahls- und Drogenstraftaten in Frankreich zu entgehen der Fremdenlegion beigetreten.
In Elfenbeinküste war es die Aufgabe seiner Einheit vom Norden in das Land eindringende Rebellenkämpfer zu stoppen.

Während einer "Durchsuchung" eines Grenzdorfes wird auf die Einheit geschossen, der Legionär soll ein Haus sichern, brüllt hinein -niemand kommt heraus- er wirft eine Granate und stürmt hinein. Im Inneren findet er eine Frau wieder die ihm -selbst halb verbrannt- ihr Totes Baby hinhält und ihn anfleht es zu retten.
Es folgte ein grosses Chaos als die gesuchten Rebellen tatsächlich auftauchen und ein Grossteil der Einheit zusammengeschossen und in ein Lazarett eingeliefert wird.

Das ganze verfolgt ihn fortan und nach einer Weile -die er die Tote Frau und ihr Baby überall zu sehen glaubt- desertiert er aus dem Lazarett um zu erfahren ob sie wirklich tot ist.

Im Dorf kann er nichts erfahren nur eine alte Frau ist bereit ihn "zu ihr zu führen". Es folgte eine Vodun Zeremonie bei der der Legionär einige merkwürdige Getränke zu sich nehmen soll und alles immer weiter um ihn herum verschwimmt.

Manchmal träumt er heute noch davor, was er dann zu sehen glaubte - ebenso häufig hat er aber auch Alpträume von seinem Erwachen:
In einem Zinnsarg auf dem Weg zurück nach Frankreich.

Der Schläfer:

Ursprünglich Simultanübersetzer für den KGB in der DDR war der jetzige Bonvivant der Gruppe unter anderem für Übersetzungen während der Verhöre zuständig.

Bei einem dieser Verhöre wurde ein Spezialist für psychologische Kriegsführung verhört der es -selbst Adept- fertig brachte in den zu übersetzenden Sätzen unterbewusste Botschaften zu verstecken die nur den Übersetzer betrafen und ihn zwangen ihm zur Flucht zu verhelfen.

Der Bonvivant war danach ein psyschisches Wrack und wurde in eine geschlossene Anstalt eingeliefert.
Bis er dort wiederentdeckt und als Schläfer reprogrammiert wurde und zwar mit dem Auftrag "sich an alles genau zu erinnern und zu berichten".

Seitdem hat er ein absolutes Gedächtniss. Leider wurde er nach dem Zusammenbruch der Sovietunion allerdings schlichtweg in Berlin vergessen und hat nun niemand mehr an den er Bericht erstatten kann.

Mit einem stetig wachsenden Druck von Erinnerungen in seinem Kopf versucht er nun diese künstlerisch umzusetzen um auf diese Weise zu "berichten" und nicht wieder in den katatonischen Zustand zurück zu fallen, den er nur zu gut kennt.