Autor Thema: Große und winzige Spielercharaktere  (Gelesen 2548 mal)

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Offline Raven Nash

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #25 am: 16.11.2023 | 17:43 »
Ich bin jetzt nicht sicher wie groß große Kreaturen bei DnD sind.
Wenn man sich so die Vertreter ansieht, dann hängt das nicht nur von Größe, sondern auch von Masse ab. Massige Wesen sind schnell mal Large, während welche mit vergleichbarer Körpergröße aber weniger Masse eher Medium bleiben. Gerade bei Tieren ist das oft nicht ganz einleuchtend.
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Offline Runenstahl

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #26 am: 16.11.2023 | 17:59 »
Als Faustregel: Menschen sind der Masstab für mittlere Kreaturen (sagen wir mal 100kg und 175 cm für Männer). Jede Größenklasse darüber verdoppelt die Größe und verachtfacht das Gewicht. Jede Größenklasse darunter halbiert die Größe und teilt das Gewicht durch 8. Man kann das Gewicht auch mit 10 multiplizieren bzw durch 10 teilen und ist immer noch dicht genug dran.

Heißt also:
Große Kreaturen wie Pferde oder Oger liegen also bei 800 kg und 3,5m größe (bei Pferden eher Länge). Tatsächlich wiegen Pferde übrigens je nach Rasse so zwischen 500 und 800kg, also gar nicht mal so weit daneben. Dabei sind das natürlich auch "Kategorien" innerhalb derer es so einiges an Varianz gibt.

Hier ist z.B. eine Liste aus älteren Editionen (bzw Pathfinder). Zumindest die Größen und Gewicht dort kann man immer noch als Masstab nehmen.
https://d20.pub/resources/table-of-creature-size-and-scale/

Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund dafür, Charaktere auf mittelgroß und vielleicht noch auf klein zu Begrenzen, eher Balancing und die Logik hinter den Regeln. D&D ist zwar Fantasy aber es folgt gewissen Regeln und versucht zumindest einen Anschein von Plausibilität zu wahren. Ein 2 cm großer Feenkrieger mit 100 Lebenspunkten währe da irgendwie unpassend. Immerhin gibt es ja keine negativen Attributsmodifikationen mehr. Ähnliches gilt für große Charaktere. Große Monster z.B. verdoppeln die Schadenswürfel ihrer Waffen. Das währe für Charaktere jedoch zu mächtig, selbst wenn der Charakter überhaupt keine sonstigen Rassenfähigkeiten bekommt. Man kann natürlich so unelegante Lösungen wie beim Zauber "Enlarge" nehmen der einfach nur 1W6 Bonusschaden gibt, aber selbst das währe schon recht stark.
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Offline Rodmalas

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #27 am: 17.11.2023 | 18:11 »
Gibt ein paar Gründe dir mir spontan einfallen:

1. Kontrollbereich
Large und größer nehmen mehr Platz ein. Je nach Kombination können Spielercharaktere dann einen nicht unerheblichen Teil einer Karte dichtmachen. SC kriegen da weitaus mehr Möglichkeiten wie etwa das Sentinel Feat oder Tragen einer Waffe mit hoher Reichweite um bequem 3x3 oder 4x4 oder gar 5x5 abzudecken. Das macht das Planen auf DM Seite schwierig und nervig ist es oben drein wenn keiner dran vorbei kommt (Freund wie Feind)

2. Größe als Referenz
Es gibt schon ein paar Zauber oder Racial Feats die die Größe verändern. So wird aus Large schnell Huge oder gar Gargantuan. Ich finde es zwar witzig mit einem Tarrasque zu Ringen, aber nicht jeder sieht das ähnlich. Und wo ist denn ein Drache episch, wenn er gleich-gross ist oder gar kleiner als ich?

3. Streamlined Design.
5e will nicht viel über Größe nachdenken. Die Maxime ist Zugänglichkeit. Es gibt die Kategorien und damit fast basta. Wenn jetzt große SC ins Spiel kommen, kommen damit auch unbequeme Fragen nach Extra-HP, Extra-Schaden, Items und Regeln.

4. Grid und Maps/Abenteuer
Wer jetzt eine Tiny Creature spielt dem reichen 1/4 des Feldes. Es gibt aber die FaustRegel das Zauber das Feld treffen wenn min. 50% drin sind. Ergo kommen damit auch wieder mehr Fragen auf für Winzlinge. Kann man durch das Schlüsselloch kriechen oder unter dem Türspalt her? Alles zusätzliche Möglichkeiten die der Dm auf dem Schirm haben muss und im Notfall entscheiden.
Im anderen Extrem hast du dann den 3x3 Kerl der durch keine Haustür passt oder Minenschacht.


Letztlich hätte das schon in der Urform des PHB gehört, hätte man es haben wollen. Ich kann verstehen wenn man da nicht unbedingt Bock hat noch irgendwelche Sonderregeln zu designen oder diese Ausreißer Größen zu berücksichtigen. Selbst jedes Modul was ich danach entwickele muss ja damit kompatibel sein, was extra Arbeit bedeutet.


Offline aikar

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #28 am: 17.11.2023 | 18:22 »
Ein 2 cm großer Feenkrieger mit 100 Lebenspunkten währe da irgendwie unpassend.
Es wurden schon gute Argumente genannt aber gerade die Trefferpunkte würde ich nicht als Maßstab hernehmen. Über die Stufen, Klassen und Attributsmodifkatoren hinweg schwanken Spielercharaktere zwischen 5 und über 300 TP. Letzteres ist mehr als ein gigantischer uralter Messingdrache.

Gibt ein paar Gründe dir mir spontan einfallen:

1. Kontrollbereich
Large und größer nehmen mehr Platz ein. Je nach Kombination können Spielercharaktere dann einen nicht unerheblichen Teil einer Karte dichtmachen. SC kriegen da weitaus mehr Möglichkeiten wie etwa das Sentinel Feat oder Tragen einer Waffe mit hoher Reichweite um bequem 3x3 oder 4x4 oder gar 5x5 abzudecken. Das macht das Planen auf DM Seite schwierig und nervig ist es oben drein wenn keiner dran vorbei kommt (Freund wie Feind)

2. Größe als Referenz
Es gibt schon ein paar Zauber oder Racial Feats die die Größe verändern. So wird aus Large schnell Huge oder gar Gargantuan. Ich finde es zwar witzig mit einem Tarrasque zu Ringen, aber nicht jeder sieht das ähnlich. Und wo ist denn ein Drache episch, wenn er gleich-gross ist oder gar kleiner als ich?

3. Streamlined Design.
5e will nicht viel über Größe nachdenken. Die Maxime ist Zugänglichkeit. Es gibt die Kategorien und damit fast basta. Wenn jetzt große SC ins Spiel kommen, kommen damit auch unbequeme Fragen nach Extra-HP, Extra-Schaden, Items und Regeln.

4. Grid und Maps/Abenteuer
Wer jetzt eine Tiny Creature spielt dem reichen 1/4 des Feldes. Es gibt aber die FaustRegel das Zauber das Feld treffen wenn min. 50% drin sind. Ergo kommen damit auch wieder mehr Fragen auf für Winzlinge. Kann man durch das Schlüsselloch kriechen oder unter dem Türspalt her? Alles zusätzliche Möglichkeiten die der Dm auf dem Schirm haben muss und im Notfall entscheiden.
Im anderen Extrem hast du dann den 3x3 Kerl der durch keine Haustür passt oder Minenschacht.
Danke
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Offline Feuersänger

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #29 am: 17.11.2023 | 18:32 »
Einerseits haben sie halt einfach Schiss vor Allem, was irgendwie denkbar mächtiger sein könnte als der Standardmensch. Natürlich war das nicht immer so. Eben drum. 5E ist halt die große Edition der dünnen Einheitssauce. In 3E zB waren Goliaths schon recht prächtige Brummer, zwar offiziell "Mittelgroß" aber dank Powerful Build konnten sie fast alle Vorteile großer Rassen abzocken, ohne deren Nachteile. Und was ist davon in 5E übrig geblieben? "Können mehr tragen" oder son Quatsch.

In 3E lässt sich aber halt auch viel Schindluder treiben durch stacken der Größenmodifikatoren. Da konnte man zB mit sehr sehr großen Waffen zuhauen dass kein Auge trocken blieb. Oder es wurde sich teilweise absichtlich tinzigwinzig geschrumpft um dafür schwerer zu treffen zu sein und - man höre und staune - selber besser zu treffen. Peak Blödsinn wurde in PF1 erreicht, als man die Kleinen Rassen von quasi allen Nachteilen, die ihr kümmerlicher Körperbau noch in 3.5 hat, freisprach (nur noch -1 statt -4 auf Kampfmanöver usw).

Wohlgemerkt, ich finde die Größenregeln der 3E enorm misslungen. Das geht schon bei Kleinen Figuren los. Der Maßstab ist halt auf 1.5m Felder ausgerichtet, das funktioniert schon nicht mehr wirklich gut wenn man da einen Wichtel draufstellt der selber nichtmal einen Meter misst -- aber das wird einfach komplett beiseite gewischt. Wenn es nach mir ginge, würden Kleine Kreaturen Kampfabzüge von hier bis Mittwoch reingedrückt bekommen, so etwa "Jeder Angriffsversuch gegen eine größere Kreatur provoziert einen Gelegenheitsangriff". Und noch kleinere Viecherl bräuchten es gar nicht erst versuchen.

-> insofern finde ich die Entscheidung, in 5E die Finger davon zu lassen, grundsätzlich in Ordnung.
Dass es dann doch wieder einzelne Klassen oder Subklassen gibt, die sich dann doch wieder darüber hinwegsetzen dürfen, das ist dann halt der eigentliche Fail daran.
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Offline Christian

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #30 am: 19.11.2023 | 10:54 »
Wird das Ganze nicht schon durch jeden Druiden mit Wild Shape ausgehebelt? Der kann ja auch einfach winzig (Ratte) oder groß (Pferd, Elch) werden.
Also braucht es so oder so Regeln dafür... :P
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Offline Arldwulf

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #31 am: 19.11.2023 | 13:29 »
Wird das Ganze nicht schon durch jeden Druiden mit Wild Shape ausgehebelt? Der kann ja auch einfach winzig (Ratte) oder groß (Pferd, Elch) werden.
Also braucht es so oder so Regeln dafür... :P

Riesenelche sind sogar huge und auch andere Charaktere können sich in dergleichen verwandeln, auch in z.B. Riesenaffen. Enlarge gibt es auch oder Möglichkeiten beschworene Kreaturen unterschiedlichster Größe herbeizurufen.

Aber die damit verbundenen Fragen zu klären hat halt wenig Priorität wie es scheint und genauso wenig Regeln anzubieten um dies auch als Charakter zu haben. 5e ist stark darauf ausgelegt eine "Standardspielweise" zu spielen. Und alles was davon abweicht ist halt nicht im Fokus. Genau betrachtet ist dies halt auch Teil des Erfolgsgeheimnis, so sehr dies dann auch einzelne Spielweise unter den Tisch fallen lässt oder der Langzeitmotivation das System zu spielen schaden kann.

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #32 am: 20.11.2023 | 11:44 »
1. Kontrollbereich
Large und größer nehmen mehr Platz ein. Je nach Kombination können Spielercharaktere dann einen nicht unerheblichen Teil einer Karte dichtmachen. SC kriegen da weitaus mehr Möglichkeiten wie etwa das Sentinel Feat oder Tragen einer Waffe mit hoher Reichweite um bequem 3x3 oder 4x4 oder gar 5x5 abzudecken. Das macht das Planen auf DM Seite schwierig und nervig ist es oben drein wenn keiner dran vorbei kommt (Freund wie Feind)

2. Größe als Referenz
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Wobei du da jetzt schon mit Rune Knight oder Giant Barbarian, einer Reach Waffe und Elarge Reduce auf ziemlich gigantische Kontrollbereiche kommst.
Aber mit nur einer Reaktion pro Runde aber auch nicht mehr so krass wie in älteren Editionen.


Ich hab persönlich kein großes Problem auf nicht menschen Große Chars zu verzichten, einfach weil das entweder kompliziert und oder unbalanciert wird, oder man so endet wie bei 5E wo es regetechnisch fast keine Konsequenz hat ob man mittel oder klein ist, und zumindest im aktuellen playtest sieht es so aus als würden da die unterscheide noch weiter reduziert.
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Offline Feuersänger

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #33 am: 20.11.2023 | 12:19 »
In 5E kann allerdings von "Kontrollbereich" sowieso keine Rede sein. Dann hast du halt meinetwegen 20 Fuß Reach -- so what, das heisst nur, dass der Gegner sich innerhalb dieses 140m²-Bereichs vollkommen frei bewegen kann und niemals eine OA von dir zieht, solange er diesen enorm großen Bereich nicht wieder verlässt.

Bewegen, Zaubern, Bogenschießen, Tränke schlucken, sich ein Butterbrot schmieren, Origami falten -- triggert in 5E alles keine OA, somit ist es völlig wurscht wie groß dein "Kontrollbereich" ist, weil du absolut nichts kontrollieren kannst. Da OAs ausschließlich durch _verlassen_ des bedrohten _Bereichs_ getriggert werden (und nicht jedes bedrohten _Feldes_), ist eine hohe Reichweite oft sogar eher von Nachteil.
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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #34 am: 20.11.2023 | 12:33 »
Naja mit Pole Arm Master (und eventuell ein paar wenigen Class featuren) kriegst du auch ein AoO wenn jemand in den Bereich rein läuft, und es gibt auch ein paar andere features die dir reaction attacks geben wo die größre Reichweite helfen könnte, aber es ist kein Vergleich zu 3.5.

Wobei du aber auch dadurch das du mehr Felder blockierst in gewissem Maße das Feld kontrollierst.


Und es gibt auch noch den effeckt das Zauber wie Spirit Guardians die in einem Radius um des Caster wirken, mehr Felder abdecken wenn der Caster größer ist. Mit einem mittleren Char deckt Spirt Guardians 7x7 Felder ab, bei einem großen 8x8.
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Offline Ainor

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #35 am: 26.11.2023 | 11:12 »
Wird das Ganze nicht schon durch jeden Druiden mit Wild Shape ausgehebelt? Der kann ja auch einfach winzig (Ratte) oder groß (Pferd, Elch) werden.
Also braucht es so oder so Regeln dafür... :P

Klar gibt es grosse Kreaturen, aber ich denke das ist weniger das Problem.Ein Druide verwandelt sich in einem Engen Dungeon nicht in einen Riesenelch. Aber grosse SC sind immer gross, und alles was für Menschen eng ist ist für sie unpassierbar.  Typischerweise müssen ja die Pferde der SC am Dungeoneingang warten. Wäre blöd wenn das dem Krieger passiert.

Warum ich eigentlich frage (aber das soll hier nicht ausarten): Ich mache mir ein bisschen Gedanken über Earthdawn mit 5e und da konkret dann über Windlinge, die 40-50 cm groß sind und ob es da ein echtes Problem wäre, sie winzig zu machen.

Bei Earthdawn hatte man ja massive Attributsmodifikationen. Windlinge -4 STR, Obsidianer +6 (in 1E, glaube ich), und ein System das damit funktionierte. Das passt aber nicht wirklich ins 5E Attributsystem. 
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline flaschengeist

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #36 am: 26.11.2023 | 11:59 »
Größenklasse finde ich ein sehr herausforderndes Thema fürs Game-Design. Bei DuoDecem habe ich da viel Arbeit reingesteckt und bin dennoch um größere Kompromisse zwischen glaubwürdiger Simulation (z.B., der Riese soll viel kräftiger als der Halbling sein) und gamistischen/balancing Erwägungen (z.B., Zauber wie Vergrößern oder Gestaltwandel sollen keine Gamebreaker sein) am Ende nicht herum gekommen.

Warum ich eigentlich frage (aber das soll hier nicht ausarten): Ich mache mir ein bisschen Gedanken über Earthdawn mit 5e und da konkret dann über Windlinge, die 40-50 cm groß sind und ob es da ein echtes Problem wäre, sie winzig zu machen.

Warum willst du sie unbedingt winzig machen? Rein von der Körpergröße her (darauf und nicht auf eine Kombination aus Größe & Gewicht referiert D&D 5  bei "racial traits" im PH) sind sie mit knapp 50 cm recht nahe an der Untergrenze dessen, was das PH für small angibt (nämlich 60 cm).

In 5E kann allerdings von "Kontrollbereich" sowieso keine Rede sein. Dann hast du halt meinetwegen 20 Fuß Reach -- so what, das heisst nur, dass der Gegner sich innerhalb dieses 140m²-Bereichs vollkommen frei bewegen kann und niemals eine OA von dir zieht, solange er diesen enorm großen Bereich nicht wieder verlässt.

Bewegen, Zaubern, Bogenschießen, Tränke schlucken, sich ein Butterbrot schmieren, Origami falten -- triggert in 5E alles keine OA, somit ist es völlig wurscht wie groß dein "Kontrollbereich" ist, weil du absolut nichts kontrollieren kannst. Da OAs ausschließlich durch _verlassen_ des bedrohten _Bereichs_ getriggert werden (und nicht jedes bedrohten _Feldes_), ist eine hohe Reichweite oft sogar eher von Nachteil.

+1. Ich finde viele Änderungen der 5E gut aber die alte Gelegenheitsattacke bei Verlassen eines Felds im Bedrohungsradius war für meinen Geschmack um Längen besser als die 5E Variante.

Bei Earthdawn hatte man ja massive Attributsmodifikationen. Windlinge -4 STR, Obsidianer +6 (in 1E, glaube ich), und ein System das damit funktionierte. Das passt aber nicht wirklich ins 5E Attributsystem.

Ich habe lange und gerne Earthdawn (1e & 4e) gespielt. Dass das System gut funktioniert (gerade in puncto balancing zwischen Disziplinen) würde ich jedoch bestreiten. Dennoch ist richtig, dass sowohl Windlinge als auch Obsidianer (wie alle anderen Rassen) nebeneinander funktionieren, wenn man eine zu den Stärken der Rasse passende Disziplin wählt. Passende Diszipline(n) sind (außer bei Menschen) bei allen Rassen hilfreich, für Windlinge und Obsidianer aber besonders relevant.

Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Ainor

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #37 am: 26.11.2023 | 12:13 »
Ich habe lange und gerne Earthdawn (1e & 4e) gespielt. Dass das System gut funktioniert (gerade in puncto balancing zwischen Disziplinen) würde ich jedoch bestreiten. Dennoch ist richtig, dass sowohl Windlinge als auch Obsidianer (wie alle anderen Rassen) nebeneinander funktionieren, wenn man eine zu den Stärken der Rasse passende Disziplin wählt. Passende Diszipline(n) sind (außer bei Menschen) bei allen Rassen hilfreich, für Windlinge und Obsidianer aber besonders relevant.

Das bezog sich jetzt nur auf die Attributboni. Mit DEX auf treffen und STR auf Schaden gibt es eine Balance zwischen den Attributen, währen bei 5E vor allem das hohe Hauptattribut zählt. Bei 5E wäre +6 STR und -4 DEX (oder umgekehrt) völlig übermächtig. Entsprechend ist es kaum möglich extreme Grössen durch Attribute darzustellen.

Größenklasse finde ich ein sehr herausforderndes Thema fürs Game-Design. Bei DuoDecem habe ich da viel Arbeit reingesteckt und bin dennoch um größere Kompromisse zwischen glaubwürdiger Simulation (z.B., der Riese soll viel kräftiger als der Halbling sein) und gamistischen/balancing Erwägungen (z.B., Zauber wie Vergrößern oder Gestaltwandel sollen keine Gamebreaker sein) am Ende nicht herum gekommen.

Naja, bei einem neuen System kann man die ja entsprechend verorten. Bei D&D hat man das Problem dass solche Zauber traditionell recht niedrigstufig sind und man nicht allzuviel umsortieren wollte.
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Offline flaschengeist

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #38 am: 26.11.2023 | 12:19 »
Das bezog sich jetzt nur auf die Attributboni. Mit DEX auf treffen und STR auf Schaden gibt es eine Balance zwischen den Attributen, währen bei 5E vor allem das hohe Hauptattribut zählt. Bei 5E wäre +6 STR und -4 DEX (oder umgekehrt) völlig übermächtig. Entsprechend ist es kaum möglich extreme Grössen durch Attribute darzustellen.

Verstehe, das ist ein guter Punkt.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #39 am: 26.11.2023 | 13:07 »
Das bezog sich jetzt nur auf die Attributboni. Mit DEX auf treffen und STR auf Schaden gibt es eine Balance zwischen den Attributen, währen bei 5E vor allem das hohe Hauptattribut zählt. Bei 5E wäre +6 STR und -4 DEX (oder umgekehrt) völlig übermächtig. Entsprechend ist es kaum möglich extreme Grössen durch Attribute darzustellen.
So richtig gut funktioniert hat das in 3.5 mEn aber auch nicht.

Wenn du genug Schandesquelle gefunden hast die nicht von Str abhingen hattest du als kleine Kreatur bessere AC und höheren Attack Bonus (durch Size Modifikatoren und Dex Bonus) und wenn du in der anderen Richtung genug Effekte gestapelt hast die dich größer gemacht haben oder dir erlaubt haben größere Waffen zu benutzen bzw. deine Waffen als eine Kategorie größer Zählen zu lassen konnte man glaub ich auch absurde Mengen an Schadenswürfeln anhäufen.
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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #40 am: 26.11.2023 | 13:31 »
So richtig gut funktioniert hat das in 3.5 mEn aber auch nicht.

Klar, aber warum sollte es? Du hast ja in D&D immer das Problem dass STR Treffer und Schaden gibt, und man entsprechend mit hoher Stärke zum Nahkampfmonster wird und DEX dann halt weniger wichtig ist. Nur mit viel DEX und wenig STR Schaden machen war in 3E etwas schwieriger.
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Offline caranfang

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #41 am: 26.11.2023 | 13:36 »
D&D hatte doch schon immer ein Problem mit nicht menschengroßen Charakteren, oder?

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #42 am: 26.11.2023 | 13:55 »
D&D hatte doch schon immer ein Problem mit nicht menschengroßen Charakteren, oder?

Ich denke, die meisten Rollenspiele haben das bei genauerer Betrachtung -- selbst Superheldenspiele mit Schrumpf- und Wachstumskräften kriegen da gerne ihre Schluckbeschwerden, wenn man mit seinem Charakter die Anwendungsmöglichkeiten alternativer Größen mal wirklich wie in den Comics voll und kreativ ausspielen und sich nicht bloß auf "Du bist auch nur ein Standardtyp mit ein paar Boni und Mali und das war's" beschränken lassen will.

Speziell bei D&D kommt halt noch erschwerend dazu, daß es sich trotz der Hunderte von intelligenten und potentiell auch mal als SC interessanten Spezies in seinem Multiversum bei der Auswahl der offiziell spielbaren Völker schon traditionell gerne krampfhaft auf "nur Sachen, die praktisch immer noch Menschen sind" beschränkt hat. Deutet mMn an sich schon nicht auf eine besonders große Bereitschaft der Designmannschaft hin, auch mal über diesen Tellerrand hinauszuschauen.

Offline Ainor

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #43 am: 26.11.2023 | 14:30 »
Das stimmt doch nicht. Es gab in 3E z.B. Savage Species. Und jede Menge Regeln in die Richtung. Ich glaube eher das das von den Spielern nur begrenzt gut aufgenommen wird weil es irgendwann zu freakig wird. 
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Offline caranfang

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Re: Große und winzige Spielercharaktere
« Antwort #44 am: 26.11.2023 | 14:39 »
Das stimmt doch nicht. Es gab in 3E z.B. Savage Species. Und jede Menge Regeln in die Richtung. Ich glaube eher das das von den Spielern nur begrenzt gut aufgenommen wird weil es irgendwann zu freakig wird.
Wohl eher von den Spielleitern, denn Exoten, um nichts anderes ging es ja in diesem Band, verändern zwangsläufig das Spiel.