Autor Thema: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks  (Gelesen 2036 mal)

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Offline Zed

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #25 am: 26.01.2024 | 19:32 »
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Mich haben viele Argumente überzeugt, und ich möchte es jetzt so machen:

Zitat
• Einführung
• Grundlegende Mechanismen

   (Aktionen und Zeit; Kampf und Konflikte; Waffen und Rüstungen; Zustände etc)
• Charaktererschaffung
   (Attribute; Völker; Klassen; Kräfte; Feats, Fertigkeiten, Lebenspunkte)
• Magie
   (...ist ja quasi auch Teil der Charaktererschaffung)
• Die Welt
   (Gift, Feuer, Krankheit, natürliche Heilung, Gegenstände (auch magisch))

- Bei der Einführung möchte ich denen, die D20-Kenntnisse haben, vorschlagen, bei der Charaktererschaffung einzusteigen, weil ihnen viele Mechanismen bekannt vorkommen dürften. Unterschiede zu klassischen Systemen würde ich dafür extra hervorheben.

- Bei den Mechanismen denke ich, dass ich doch illustrierende Beispiele in Infoboxen dazuschreibe. Das sollte den Crunch zugänglicher machen.

- Während die Mechanismen generisch sind, findet sich einiges von dem Setting in der Charaktererschaffung wieder, insbesondere bei den Völkern. Das werde ich als Fluff stehen lassen, aber vielleicht farblich abheben, damit diejenigen, die nur den Crunch wollen, es schneller überlesen können.

- Mit "Die Welt" ist bislang eher "Die "Physik" und "Biologie" der Welt" gemeint, also Regeln zu Feuer, Kälte, Krankheit, Gift etc. (Und müsste das nicht doch zu "Mechanismen"? Wie könnte ich das griffig nennen, damit niemand auf die Idee kommt, dass unter "Die Welt" die Backgroundstory der Welt zu finden ist?

Offline Doc-Byte

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #26 am: 26.01.2024 | 21:08 »
Mit "Die Welt" ist bislang eher "Die "Physik" und "Biologie" der Welt" gemeint, also Regeln zu Feuer, Kälte, Krankheit, Gift etc. (Und müsste das nicht doch zu "Mechanismen"? Wie könnte ich das griffig nennen, damit niemand auf die Idee kommt, dass unter "Die Welt" die Backgroundstory der Welt zu finden ist?

Hm, vielleicht in Umwelt umbenennen? So als spontaner, erster Gedanke. :think: Nur "Welt" ist wirklich missverständlich.
If you want to take back what they stole / Feed the rage in your heart / Till it's ready to blister. / Now put your gun in your hand / And take it to Mister

Offline Feuersänger

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #27 am: 26.01.2024 | 21:49 »
Ja, denke auch sowas wie "Umwelt" / Environment wäre da passender. Oder du sortierst alle schädlichen Dinge unter "Hazards".
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #28 am: 26.01.2024 | 22:12 »
Vielleicht "Leben & Überleben"?
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"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

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Offline flaschengeist

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #29 am: 26.01.2024 | 22:18 »
Klingt nach einer soliden Lösung, allerdings finde auch ich, dass der Begriff "Welt" zu Missverständnissen einlädt. In DuoDecem heißt das äquivalente Kapitel "Gefahren und Reisen" (weil da eben noch Reiseregeln drin sind). Allerdings ohne Heilungsregeln, denn die stehen am Ende des Kampfkapitels. Ich würde daher das Kapitel schlicht "Gefahren & Magische Gegenstände" nennen und Heilung an eine passende Stelle in einem anderen Kapitel verschieben (kurz genug um überall hin zu passen, sollte der Abschnitt ja sein).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Metamorphose

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #30 am: 27.01.2024 | 10:29 »
Zitat
    • Einführung
    • Grundlegende Mechanismen
       (Aktionen und Zeit; Kampf und Konflikte; Waffen und Rüstungen; Zustände etc)
    • Charaktererschaffung
       (Attribute; Völker; Klassen; Kräfte; Feats, Fertigkeiten, Lebenspunkte)
    • Magie
       (...ist ja quasi auch Teil der Charaktererschaffung)
    • Die Welt
       (Gift, Feuer, Krankheit, natürliche Heilung, Gegenstände (auch magisch))

Ich finde den Aufbau sehr stimmig! Dazu ein paar Gedanken, auch zu deinen hervorgehobenen Punkten:
  • Mich würde der grobe Entwurf der Einführung und die Zielgruppe interessieren. Kommt in der Einführung beispielsweise schon ein Weltenentwurf vor? Ist es Weltenlos und das letzte Kapitel soll nur die Regeln liefern für spezielle Situationen?
  • Die Charaktererschaffung empfinde ich als stimmig. Ich weiss nicht, ob ich die Lebenspunkte früher in diesem Kapitel nennen würde.
  • Das Magiekapitel zu sondieren gibt der Magie per Se einen Extraposten. Wenn dies so gewollt ist, dann los :)
  • Ich finde den Begriff der Welt eher ungünstig. Im Keys Schnellstarter wird dies einzeln unter "Gefahr und Schaden" sowie "Zustände" geregelt. Die Zustände sind extra einzeln, dass man sie beim druchblättern schneller findet. Ich finde die Umsetzung von Flaschengeist sehr gut, zumal es soweit ich es verstehe, genau das abbilden soll. Magische Gegenstände würde ich ins Magie-Kapitel einpflegen.

Ich schreibe die vorläufige Struktur des Keys Schnellstarters und des Regelwerks ein, setze es aber in Spoiler, da es eher als Anregung und nicht als Diskussionspunkt dienen soll. Gedanken zur Struktur habe ich auch eingeschrieben.

Schnellstarter
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Keys Grundregelwerk
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Offline Yney

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #31 am: 27.01.2024 | 14:32 »
Zunächst hierzu:
Zitat
Es macht natürlich Sinn direkt am Anfang eine Anleitung zur Nutzung zu geben, welche Teile wann für wen relevant sind.
Im Fall von Feenlicht habe ich mich an diese Idee gehalten. Bei mir ist aber die Welt und ihre Funktionsweise der zentrale Punkt, der sich auch sehr stark mit den Regeln verbindet. Darum habe ich eine „Bedienungsanleitung" integriert, die vorschlägt, wie man schnell die Luft des Systems und der zugehörigen Welt in die Nase bekommt. Die Regeln sind da immer nur Mittel zum Zweck und nicht Ausgangspunkt.

Ich denke dein System ist da deutlich anders ausgerichtet, nach allem, was ich davon gesehen und (hoffentlich) hier verstanden habe. Deine jetzt geplante Struktur erscheint auch mir auf jeden Fall stimmig. Ganz wichtig ist denke ich auch immer: Bei all den herzlich gut gemeinten Ratschlägen stecken halt immer auch persönliche Vorlieben in der Sache (wie hier ja mehrfach auch klar betont wurde). Was dem einen das Herz höher schlagen lässt geht dem anderen gegen den Strich. Es fällt mir bei solchen Hilfestellungen (denn diese sind fast immer wirklich gut gemeint und durchdacht) immer wieder sehr schwer, jemand wissentlich zu enttäuschen. Aber über die Jahre ist mir klar geworden, dass es sich trotz aller Ratschläge am Ende für mich richtig anfühlen muss, da ich sonst nicht dazu stehen kann.

Und wenn es nur um die Reihenfolge geht: Dank eines Inhaltsverzeichnisses sollte jeder in der Lage sein, in der eigenen bevorzugten Reihenfolge durch ein Regelsystem springen zu können. Selbst wenn du also nicht nach meinem Geschmack sortieren würdest könnte ich mich ja als Leserin anpassen ;)

Im Moment würde ich sagen: Mach das so – das ist meiner Ansicht nach auf jeden Fall eine solide klare Lösung (es gibt andere, aber die sind auch nur anders und nicht zwingend besser).

Ich hoffe das hilft.

Offline Zed

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #32 am: 27.01.2024 | 22:27 »
Danke für Eure nachvollziehbaren und sehr hilfreichen Rückmeldungen!

Offline flaschengeist

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #33 am: 28.01.2024 | 00:49 »
Und wenn es nur um die Reihenfolge geht: Dank eines Inhaltsverzeichnisses sollte jeder in der Lage sein, in der eigenen bevorzugten Reihenfolge durch ein Regelsystem springen zu können. Selbst wenn du also nicht nach meinem Geschmack sortieren würdest könnte ich mich ja als Leserin anpassen ;)

Sehr guter Punkt :d.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Zed

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Re: Der ideale Aufbau eines Grundregelwerks
« Antwort #34 am: 6.02.2024 | 17:43 »
Ich habe die allgemein gestellte Frage nach dem idealen Aufbau des Grundregelwerks natürlich auch mit Blick auf mein eigenes Bastelprojekt gestellt.

Obwohl einige der besten Argumente zugunsten von "Erst Mechanismen erklären, dann Charaktererschaffung" gegen meine Intuition gingen, haben sie mich doch überzeugt. Ich habe mein System in progress jetzt so umgestellt, und es fühlt sich für mich nun nach einem guten Fortschritt an!

Für mich ist dieser Thread ein weiterer Beweis, wie hilfreich das :T: häufig ist.

Vielen Dank an alle, die die Eingangsfrage so konstruktiv und interessant abgewogen haben!

Zu der Bonusfrage, wie ich auf Englisch die Kategorie(n), in die bestimmte Dinge wie natürliche Feuer/Brände, Heilung, Gift und Bewusstlosigkeit passen, nenne:  Ich habe jetzt die Begriffe "Natural Law" und "Supernatural Law" (für magische Gegenstände und Alchemie etc) gewählt.
« Letzte Änderung: 13.02.2024 | 11:58 von Zed »