Rollenspiele können soziale Fähigkeiten und Kommunikation trainieren. Sie trainieren auch Entscheidungsfindung und Problemlösung. Damit ist man im echten Leben besser aufgestellt, "resilienter".
Deine Argumentation geht seit dem ersten Post dahin, dass man belastende Situationen doch aushalten und damit Resilienz aufbauen soll, während das Vermeiden diese abbaut (Aber das betrifft ja nicht nur die X-Card, sondern auch Aufstehen und Gehen. Darf der Spieler das auch nicht?).
Für mich ist das Küchenpsychologie. Hast du irgendwelche Belege dafür, dass:
a) Ausweichen bei Belastungssituationen Resilienz abbaut? Dass es keine aufbaut, mag ich nachzuvollziehen, aber negative Effekte halte ich für ausgedacht.
b) Expositionen für jede Art von dahinterliegendem Trauma hilfreich ist? Denn du behauptest pauschal, dass es hilfreich ist, dann muss das für alle gelten, egal welcher Art und in welchem Stadium, das wage ich zu bezweifeln.
c) Rollenspiele hierfür hilfreich sind? Ich könnte mir vorstellen, dass Expositionen oft helfen, aber eher mit professioneller Begleitung in dafür geplanten Szenarien und nicht bei zufälligen und unvorhergesehenen Rollenspiel-Szenen.
Von daher würde ich deinen Resilienz-Einwand verwerfen wollen. Wir sind beide keine Psychologen (AFAIK), sodass keiner Fachwissen hat, Belege sehe ich nicht.
Dafür machst du dich trotzdem zum Therapeuten der Spieler, denn du entscheidest, was therapeutisch (nämlich für die Stärkung ihrer Resilienz) gut ist (nämlich Aushalten statt Abbrechen). Sportlich für einen Laien, zumal über ihren Kopf hinweg.
Ich finde die Möglichkeit durch die X-Card eine empfindliche Schwäche an die falsche Person weiterzugeben sehr gefährlich. (...). Vielleicht möchte man als Betroffener einfach nicht dass jemand außerhalb der Runde erfährt, wann man die X-Card eingesetzt hat.
Das Problem besteht aber immer noch in jeder Variante und hat mit der Karte nichts zu tun. Wenn jemand aufsteht und geht oder in Tränen ausbricht kann es auch passieren, dass jemand das weitererzählt. Weil alle wissen, an welcher Stelle das passiert ist. Sobald der Spieler nicht in der Lage ist, die Situation zu erdulden - und zwar so still, dass es keiner merkt -, ist für Außenstehende der Auslöser erkennbar. Aber gut, wie du sagst, soll die Person doch einfach resilienter werden.