Umfrage

Wie geht ihr damit um, wenn ihr ein Rollenspiel (Welt + Regeln) toll findet, aber euch einige Sachen auch hart nerven?

Ich spiele sie trotzdem so, wie sie vorgesehen sind.
4 (4.7%)
Ich passe an, was mir nicht gefällt.
59 (68.6%)
Ich schlachte sie aus und verwende die tollen Teile als Bausteine für etwas Eigenes.
12 (14%)
Ich kaufe das nächste Spiel (die nächste Edition) und hoffe, dass es mir besser gefällt.
6 (7%)
Sonstiges (siehe Thread)
5 (5.8%)

Stimmen insgesamt: 83

Autor Thema: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?  (Gelesen 2251 mal)

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Offline Weltengeist

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Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« am: 9.02.2024 | 16:34 »
Im "Wer mag Splittermond"-Thread schrieb Swanosaurus:

Ich warte ja immer noch drauf, dass sie ein SpliMo nur für mich machen - die Welt mag ich in vielen Ansätzen (Unreich am Graulenkamm, Dakardsmyr), auch wenn sie mich nicht umhaut, aber aus einem Guss mit einem tollen Regelsystem auf genau meinem Wunsch-Komplexitätsniveau wäre sie ein ziemlicher Hammer.

Also bitte:
Tickleiste gegen ein sehr viel einfacheres Strike-Rank-System austauschen.
Erfolgsgrade irgendwie mit weniger Rechnerei. Keine Ahnung wie das gehen soll, aber (Ergebnis-Schwierigkeit):3 ist anstrengend, und negative Erfolgsgrade mag ich erst recht nicht berechnen. Vielleicht einfach: 10 drüber, Supererfolg, 10 drunter: Supermisserfolg, ein gewürfeltes Pasch legt noch einen (Miss-)Erfolgsgrad drauf, und Patzer und Crits geben ein festes Maximum.
Das Lebensenergie-System im Kern beibehalten, aber auch verschlanken.
Weniger Balancing-Fetisch, das macht alles noch mal extra-kompliziert!
Raus mit den Meisterschaften, alles Essenzielle können alle (und hier auch weniger detailliert verregeln und mehr abstrakt-allgemeine Regeln für Spezialmanöver).
Raus mit dem Crafting aus dem Basisbuch! Packt das in irgendein Supplement, das ich nicht kaufen muss.

In solchen Gedanken habe ich mich extrem wiedererkannt; so geht es mir mit quasi jedem Rollenspiel - insbesondere, wenn es auch noch ein Setting dabei hat.

So finde ich beispielsweise Eberron super, aber muss es denn unbedingt D&D sein? So viele schöne Ideen, aber dann schon wieder Elfen und Zwerge und Orks und Zauberer, die morgens ihre Sprüche auswendig lernen müssen? Warum hat man nicht den Mut gehabt, die Dragonmarked als einzige Zauberer zuzulassen und den ganzen Rest zu schrotten? Wieso endete die Katastrophe, die Cyre vernichtet hat, genau an dessen erratischer Ländergrenze? Wieso merken die ehrenhaften Karrnathi nicht, was aus ihnen geworden ist und wer da im Hintergrund die Strippen zieht? Und überhaupt empfinde ich Sarlorna und seine Geschichte (und die Kalashtar) als völlige Fremdkörper, die überhaupt nicht zum übrigen Eberron passen wollen. Und, und, und...

Natürlich war das jetzt nur ein Beispiel (also bitte nicht das Beispiel diskutieren). Das gleiche Spiel kann ich mit so gut wie jedem anderen Rollenspiel-Setting-Kombination spielen. Ich will jetzt gar nicht anfangen, hier Dutzende Rollenspiele aufzulisten (auch wenn ich es problemlos könnte), mir geht es um das immer gleiche Muster von "Ach wie geil", gefolgt von "Aber dieses Detail nervt und jenes ist ätzend und überhaupt mag ich die Regeln nicht und - aaaargh!!!".

Tatsächlich habe ich bis heute keine für mich wirklich gute Lösung gefunden. Natürlich kann ich das Spiel zähneknirschend so akzeptieren und bespielen, wie es ist, aber es bleibt immer das nagende Gefühl, dass es noch so viel cooler sein könnte, wenn es mehr so wäre wie ich es mir vorstelle. Ich habe es auch schon mit Anpassen versucht, aber das ist fast immer viel mehr Arbeit, als ich dachte, und überhaupt habe ich nie eine gute Vorgehensweise gefunden, um diese Mischung aus Originalkram und Anpassungen dann auch so festzuhalten, dass ich mich später noch selbst darin zurechtfinde. Und zu guter Letzt kann man das gekaufte Rollenspiel auch als Ideensteinbruch verwenden für etwas eigenes, aber das ist natürlich noch mehr Arbeit als das Anpassen und hat mit meinem Zeitbudget keine Chance, jemals fertig zu werden.

Naja, und dann gibt es noch die Variante, die Swanosaurus oben andeutet (auch wenn er die sicherlich nicht ernst gemeint hat): Man hofft - völlig unsinnigerweise natürlich - dass die nächste Edition oder das nächste gekaufte Rollenspiel so viel näher an den eigenen Vorstellungen ist, dass man endlich glücklich wird. Was es natürlich nicht tut, aber die große Geldausgebemaschine am Laufen hält...

Jetzt aber zur eigentlichen Frage: Wie macht ihr das?
Und falls ihr zu den Anpassern oder Ausschlachtern gehört: Habt ihr konkrete Techniken, die ihr mit uns teilen wollt?
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Offline diogenes

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #1 am: 9.02.2024 | 16:49 »
Das bezieht sich jetzt ausschließlich auf die Setting- nicht auf die Regelfrage: Anpassen, aber im Laufenden Prozess. Grundsätzlich starten mit der Grundannahme dass alles, was vorgegeben ist wahr sein *kann*, aber wirklich wahr wird es erst, wenn es am Spieltisch tatsächlich vorkommt. Das ist mMn auch der einzig sinnvolle Umgang mit so Kitchen Sink-Settings wie die meisten D&D settings oder Golarion (Pathfinder). Man spielt ja meist in einer bestimmten Region, zu einem bestimmten Thema. Und bevor etwas tatsächlich am Spieltisch wahr wird, kann es durchaus auch nochmal von allen Spielenden gevetoed werden oder ggf. angepasst.
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Offline Swanosaurus

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #2 am: 9.02.2024 | 16:52 »
Ich hab einfach mal ehrlich geantwortet, obwohl es mir schwerfiel!
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Offline Megavolt

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #3 am: 9.02.2024 | 17:09 »
Jetzt aber zur eigentlichen Frage: Wie macht ihr das?

Sonstiges:
Ich lege Savage Worlds auf den Elfer-Punkt, rotze einmal auf den Rasen, nehme ein paar Schritt Anlauf und donnere dann voll drauf, mit nur halb geöffneten Augen.  ~;D

Offline gunware

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #4 am: 9.02.2024 | 17:10 »
Ich habe sonstiges genommen, aber nur, weil ich nicht alles anklicken konnte. Im Grunde genommen, ist es bei mir eine Mischung aus allen gesagte.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Boba Fett

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #5 am: 9.02.2024 | 17:31 »
Spielweltelemente passe ich an, wenn sie mir nicht gefallen.
Spielregeln eigentlich nicht, von Minor Rulings vielleicht mal abgesehen. Wir versuchen immer möglichst 'by the book' zu spielen.
Allerdings habe ich auch nichts dagegen, ein komplettes System gegen ein anderes auszutauschen.
Wenn Aventurien mit DSA Regeln für mich nicht geht, könnte ich es auch mit D&D5 Regeln spielen. Okay, das war jetzt ein ziemlich krasses Beispiel...  ;)

Im Moment liebäugel ich ja schon länger mit dem Genesys System als Regelsystem meiner Wahl. Mir fehlt nur die Gelegenheit es einfach mal auszuprobieren...

Ach ja: Warum ich den Motor austausche, wenn mir die Karosserie gefällt?
Naja, "system matters" natürlich. Aber es ist nicht das einzige, das "matters".
Eine Runde, die lange zusammenspielt hat auch ihr individueller "how" gefunden und das mattert zum Beispiel in meinen Augen viel mehr.
Und zwar so viel mehr, dass sich Rollenspiel immer ähnlich anfühlen wird, egal welches System (in einem gewissen Rahmen natürlich) verwendet wird.

Klar, Aventurien aufs Skateboard zu stellen und die D&D5 Regeln als Rollen drunter zu schrauben, wird eine High Powered Achterbahn, und die Alteingesessenen werden es als Sakrileg empfinden.
Vielleicht klappt das aber sogar, wenn man D&D ein Level Cap verpasst. Sagen wir: Bauerngaming bis zur 2. Stufe, Helden bis zur 5. ? (nicht ernst nehmen, ich alber nur herum)...
Zurück zum Ernst:

Wenn ich Robotech spielen wollen würde, mir das Palladium System zu krude ist, dann schau ich mir halt Heavy Gear oder BESM oder Star Wars (d6 oder Edge of the Empire) an.
Shadowrun mit Cyberpunk 2020 Facelift haben schon etliche gespielt, man könnte auch Shadows of the bEanstalk (Genesys) nehmen.
Die Year Zero Engine finde ich bei Alien echt nett, bei Coriolis, das mir vom Setting extrem gefällt ist es für mich eher "meh". Warum also nicht Star Wars EotE nehmen (oder d6?)...?

Es bleibt für mich das persönliche Fazit: Ich bin überzeugt, dass Rollenspiele wegen dem Setting und nicht wegen der Regeln gekauft und gespielt werden.
Manches spielt man dann sogar "trotz der beiliegenden Regeln". Und warum dann nicht ein passendes Regelkonzept nehmen? Auch wenn das sich nicht ganz so nativ anfühlt ist es wahrscheinlich immer noch besser, als die ganze  Zeit verkrampft zu überlegen, warum sich das grad so blöde anfühlt, wo die Welt doch so schön ist...

Und natürlich darf das jeder anders sehen...  8)
« Letzte Änderung: 9.02.2024 | 17:57 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Olibino

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #6 am: 9.02.2024 | 17:39 »
Ich habe anpassen angekreuzt.

Ich glaube man muß das grundlegende Regelsystem und das grundlegende Setting schon mögen. Sonst macht es keinen Sinn dieses Spiel zu spielen.

Aber wenn Details stören ...
Z.B. mag ich bei Monster of the Week die negativen Auswirkungen von Glückspunkten nicht, also lasse ich sie einfach weg.
Bei Pasion de las Pasiones habe ich die XP-Vergabe deutlich angepaßt.
Bei Settings kann man sich ja z.B. einen Ort rauspicken den man mag und eine Rasse die man nicht so mag erst einmal weglassen.

Bei Splittermond habe ich aufgegeben. Ich wollte es mögen, aber da hätte man das halbe System anpassen müssen.

Online schneeland

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #7 am: 9.02.2024 | 17:58 »
Grundsätzlich wär' das wieder so ein "kommt drauf an"-Ding, aber ich habe mal "neues Spiel/neue Edition" angekreuzt, weil meine Toleranz diesbezüglich in den letzten Jahren deutlich geschrumpft ist.
Jetzt ist es schon so, dass es immer ein paar Sachen gibt, die mich nerven (die gäbe es vermutlich selbst bei einem Eigenbau), aber wenn ich das Gefühl habe, dass es mehr als eine Handvoll Hausregeln oder die Entfernung von randständigeren Settingelementen geht, ist meine Motivation, das System wirklich an den Spieltisch zu bringen, schon deutlich reduziert. Wenn ich mich auf der Spielerseite befinde, bin ich da ein bisschen entspannter und der soziale Faktor spielt eine größere Rolle, aber der allgemeine Trend ist trotzdem da.
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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #8 am: 9.02.2024 | 17:58 »
Anpassen oder Ausschlachten. Hab Anpassen gewählt weil mur eins ging.
Ich bin ein leidenschaftlicher auf OSR Anpasser. Da gibts so viele Bausteine mit denen man sich das so hinbiegen kann das es passt. Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile viel zu faul um mich in neue Regelwerke reinzulesen...
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Offline 1of3

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #9 am: 9.02.2024 | 18:10 »
Ich spiele sie ironisch und nur so nebenbei.

Offline Megavolt

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #10 am: 9.02.2024 | 18:31 »
Ich spiele sie ironisch und nur so nebenbei.

Da bin ich gar nicht drauf gekommen, das sind tatsächlich zwei vollwertige Optionen. "Augenrollend" könnte man noch aufnehmen.

Offline Jiba

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #11 am: 9.02.2024 | 18:40 »
Ich passe sowohl Spielregeln als auch Settingelemente an.

(Was soll ich auch sonst machen? Etwa Getimian Exalted in meinen Runden zulassen?!?! Come on...)
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #12 am: 9.02.2024 | 18:57 »
Anpassen oder Ausschlachten -- je nachdem, ob es wirklich mehr ein tolles Spiel mit doofen Elementen oder doch eher ein doofes Spiel mit ein paar tollen Elementen ist. :)

Offline Weltengeist

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #13 am: 9.02.2024 | 19:10 »
Ich spiele sie ironisch und nur so nebenbei.

Mag sein, aber trotzdem wirst du dich dazu ja wahrscheinlich zwischen "lassen wie es ist" und "anpassen" entscheiden müssen, oder?

@all:
Bisher stimmt die überwältigende Mehrheit für Anpassen. Wie geht ihr dabei vor?
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Offline YY

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #14 am: 9.02.2024 | 20:06 »
Wenn es nicht zu viel Störkram ist, passe ich an.
Andernfalls wird auf ein gefälligeres System gewechselt und das Setting angepasst dorthin portiert.


Meistens habe ich diese Konversionen ziemlich ins Unreine geschrieben oder sogar aus dem Kopf geleitet, von daher habe ich an großen Techniktipps nicht viel zu bieten - also jenseits von: das genutzte Regelwerk so gut beherrschen, dass diese Methode auch funktioniert.

Hier und da bringe ich auch mal etwas zu Papier und ja, das ist immer viel mehr Arbeit, als man anfangs denkt. Aber unterm Strich ist es weniger Arbeit und langfristig weniger nervig, als ständig neuen Kleinkram anzupassen und dann doch wieder zur nächsten Großbaustelle zu tingeln.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Weltengeist

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #15 am: 9.02.2024 | 20:40 »
Meistens habe ich diese Konversionen ziemlich ins Unreine geschrieben oder sogar aus dem Kopf geleitet, von daher habe ich an großen Techniktipps nicht viel zu bieten

Muss ja auch nichts wahnsinnig Ausgefeiltes sein. Meine eigene Vorgehensweise ist beispielsweise sehr nah an dem, was diogenes oben schreibt: Ich arbeite anfangs eigentlich gar nichts zum Setting aus, sondern entscheide im Laufe der Kampagne, welche Elemente ich verwende und welche nicht. Eine Setzung wird erst dann auch eine Setzung unserer Runde, wenn sie zum ersten Mal im Spiel vorgekommen ist. Bis dahin ist sie nichts anderes als ein Gerücht: "Vielleicht habt ihr solche Geschichten gehört, aber ob die stimmen...?"

Um dabei nicht von meinem eigenen schlechten Gedächtnis betrogen zu werden, schreibe ich Sitzungsberichte - etwa eine Seite pro Stunde Spielzeit. Dann kann ich im Zweifelsfall später nachschlagen, wie wir das Setting gestaltet haben.

Ach ja, ganz wichtig bei dieser Vorgehensweise ist natürlich: Spiel nicht mit Setting-Fanatikern in deren Lieblingssetting. Ja, mach am besten gleich einen großen Bogen um Settings, die dafür bekannt sind, dass manche Leute die Lore perfekt beherrschen und davon ausgehen, dass alle anderen das auch tun (Star Wars, Star Trek, WH40K, Aventurien...). Tatsächlich nehme ich inzwischen am liebsten Settings, die die Spieler noch gar nicht kennen, da kann das "in Band 3 der Krslwnx-Saga steht aber..."-Problem gar nicht erst auftreten...
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Klingenbrecher

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #16 am: 9.02.2024 | 20:57 »
Antwort 1.

Wir haben Fragged Empire gespielt da wir die Welt/Setting super fanden/finden. Jedoch haben wir es nach ca 6 Sitzungen abgebrochen aufgrund von zuviel Regeln die uns gestört haben.

Offline aikar

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #17 am: 10.02.2024 | 08:19 »
Ich habe sonstiges genommen, aber nur, weil ich nicht alles anklicken konnte. Im Grunde genommen, ist es bei mir eine Mischung aus allen gesagte.
Das.
Mal übernehme ich ein Spiel wie es ist, trotz der Macken und bespiele dann z.B. nur die Teile die mir gefallen
Mal wechsle ich das Regelsystem
Mal schlachte ich es als Steinbruch aus

Das einzige was ich eigentlich nie mache ist Teile des Settings umgestalten (höchstens füge ich was dazu oder verwende gewisse Teile einfach nicht, sie existieren aber trotzdem im Setting). Wenn das notwendig ist, zerlege ich es eher gleich komplett und mache was eigenes draus.

Wir haben Fragged Empire gespielt da wir die Welt/Setting super fanden/finden. Jedoch haben wir es nach ca 6 Sitzungen abgebrochen aufgrund von zuviel Regeln die uns gestört haben.
Regeln wechseln war keine Option?
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Blizzard

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #18 am: 10.02.2024 | 08:36 »
Jetzt aber zur eigentlichen Frage: Wie macht ihr das?
Und falls ihr zu den Anpassern oder Ausschlachtern gehört: Habt ihr konkrete Techniken, die ihr mit uns teilen wollt?
Ich gehöre zu den Anpassern. Ausschlachten tu' ich schon auch - aber eher selten.
Eine konkrete Technik oder bestimmte Vorgehensweise habe ich bei Elementen, die mich in einem ansonsten "tollen" System stören, nicht.
Für gewöhnlich sind das dann solche Dinge, die mir schon beim 1. Mal Durchlesen als "störend" oder "unpassend" ins Auge springen.

Ich glaube, ich versuche dann als Erstes, diese Dinge einzuordnen und zu differenzieren: Stört mich da nur die Art der Umsetzung oder ein Teilaspekt davon? Oder fällt das in die Kategorie "schlichtweg überflüssig, brauch' ich nicht?"
Wenn mich nur ein Teilaspekt stört, dann überlege ich, wie den so umbauen kann, dass es für mich (zum Spielgefühl und Regeln) passt. Und versuche dabei, möglichst am/beim Originalsystem zu bleiben oder mich daran zu orientieren (bei der "Lösung"). Wenn ich da aber nichts Passendes finde, dann überlege ich mir, wie andere Systeme das umgesetzt haben und ob ich das entsprechend adaptieren kann.
In dem Fall, dass mir etwas als unnötig kompliziert oder überflüssig erscheint, lasse ich diese Dinge meistens einfach weg.

Und wenn ich tatsächlich mit dem Regelsystem als Solchem oder insgesamt unzufrieden bin, dann überlege ich auch, welches alternative Regelsystem ich stattdessen verwenden könnte.
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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #19 am: 10.02.2024 | 08:40 »
Wenn ich mich entschieden habe ein Setting zu bespielen ändere ich in dem Setting in der Regel nichts. Ich passe die Regeln an das System das ich verwenden will an und mach mir da im Vorfeld gedanken wie ich den Effekt erziele den das ursprüngliche System erzeugen will. Z.B. wenn Magie beim zaubern Korruption erzeugt sollte sie das auch wenn ich OSR verwende und dann klau ich mir irgendwo aus der großen OSR Schublade ein Magiesystem das das bedient. So mach ich das mit Völkern und anderen Spezialfähigkeiten, meist gibts was passendes und dann kann ich das ganze entsprechend bespielen ohne mich in was neues reinzuarbeiten und dadurch das ich die Regeln beherrsche hab ich mehr Zeit mich auf das "leiten" zu konzentrieren.
Meist schreib ich das als Blattsammlung runter, damit ich nachschauen kann.
Beim spielen versuch ich spontane Settingänderungen die sich aus dem Spiel ergeben kontinuierlichen zu notieren, damit ich sie nicht vergesse.
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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #20 am: 10.02.2024 | 08:45 »
Ich gehöre zu den Anpassern. Ausschlachten tu' ich schon auch - aber eher selten.
Eine konkrete Technik oder bestimmte Vorgehensweise habe ich bei Elementen, die mich in einem ansonsten "tollen" System stören, nicht.
Für gewöhnlich sind das dann solche Dinge, die mir schon beim 1. Mal Durchlesen als "störend" oder "unpassend" ins Auge springen.

Ich glaube, ich versuche dann als Erstes, diese Dinge einzuordnen und zu differenzieren: Stört mich da nur die Art der Umsetzung oder ein Teilaspekt davon? Oder fällt das in die Kategorie "schlichtweg überflüssig, brauch' ich nicht?"
Wenn mich nur ein Teilaspekt stört, dann überlege ich, wie den so umbauen kann, dass es für mich (zum Spielgefühl und Regeln) passt. Und versuche dabei, möglichst am/beim Originalsystem zu bleiben oder mich daran zu orientieren (bei der "Lösung"). Wenn ich da aber nichts Passendes finde, dann überlege ich mir, wie andere Systeme das umgesetzt haben und ob ich das entsprechend adaptieren kann.
In dem Fall, dass mir etwas als unnötig kompliziert oder überflüssig erscheint, lasse ich diese Dinge meistens einfach weg.

Und wenn ich tatsächlich mit dem Regelsystem als Solchem oder insgesamt unzufrieden bin, dann überlege ich auch, welches alternative Regelsystem ich stattdessen verwenden könnte.

Sehr treffend beschrieben, so gehe ich auch vor :d
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Offline Olibino

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #21 am: 10.02.2024 | 08:50 »
Ach ja, ganz wichtig bei dieser Vorgehensweise ist natürlich: Spiel nicht mit Setting-Fanatikern in deren Lieblingssetting. Ja, mach am besten gleich einen großen Bogen um Settings, die dafür bekannt sind, dass manche Leute die Lore perfekt beherrschen und davon ausgehen, dass alle anderen das auch tun (Star Wars, Star Trek, WH40K, Aventurien...). Tatsächlich nehme ich inzwischen am liebsten Settings, die die Spieler noch gar nicht kennen, da kann das "in Band 3 der Krslwnx-Saga steht aber..."-Problem gar nicht erst auftreten...
Ich habe schon öfter erlebt, dass ein SL schon gleich in der Ausschreibung geschrieben hat, dass die Kampagne in einem bestimmten Setting spielt, es aber deutliche Abweichungen von dem Kanon gibt. Wäre auch eine Möglichkeit.

Offline 1of3

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #22 am: 10.02.2024 | 11:57 »
Mag sein, aber trotzdem wirst du dich dazu ja wahrscheinlich zwischen "lassen wie es ist" und "anpassen" entscheiden müssen, oder?

Es ist definitiv ein "Lassen wie es ist". Für einen Abend kann man fast alles spielen. Außer eben Spiele, die sich so furchtbar ernst nehmen.

Ach ja, ganz wichtig bei dieser Vorgehensweise ist natürlich: Spiel nicht mit Setting-Fanatikern in deren Lieblingssetting. Ja, mach am besten gleich einen großen Bogen um Settings, die dafür bekannt sind, dass manche Leute die Lore perfekt beherrschen und davon ausgehen, dass alle anderen das auch tun (Star Wars, Star Trek, WH40K, Aventurien...).

Star Trek nur zwischen 2380 und 2440. ;)

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Offline Herr Moin

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #23 am: 10.02.2024 | 12:40 »
Was Regeln angeht: Da gab es immer schon die eine oder andere Hausregel, die man eingeführt oder von bereits existierenden Runden übernommen hat. Das waren aber immer bloß Kleinigkeiten, die im Gesamtbild wenig ins Gewicht fielen.

Inhaltlich habe ich die eierlegenden Orks in Harn Master geretconned, weil ich das zu albern fand.

Klingenbrecher

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Re: Tolles Spiel mit doofen Elementen - Was tun?
« Antwort #24 am: 10.02.2024 | 12:52 »
Regeln wechseln war keine Option?

Regeln und Setting sind sehr stark verzahnt. Wenn einem die Regeln nicht gefallen dann liegt leider kein leichtes Problem vor.