Bei PDFs sind die Margen zwar generell höher, aber vielleicht auch für Verlage mittlerweile relevanter.
So pauschal würde ich das bezweifeln.
Wenn du DTPRG benutzt, gehen von sagen wir einmal 20 € zunächst 3,8€ Umsatzsteuer ab und dann behält DTPRG 35% ein, also noch mal 5,67 €, d.h. du bekommst 10,53 €, also ungefähr 50%.
Wenn wir für ein gleichwertiges Buch jetzt 40 € ansetzen, 128 Seiten in A5 bei einer Auflage von 300 annehmen und daraus einen Nettoproduktionspreis von 9 € ableiten, dann gehen von 40 € erst mal 2,8 € ermäßigte Umsatzsteuer ab, dann will der Groß- und Einzelhandel zusammen um die 40%, also 14,88 € und du bekommt noch 13,32 €, was nur 33% sind, aber durch den doppelten Basispreis trotzdem mehr.
Allerdings müsste ich die 300 Bücher bis zum Verkauf wahrscheinlich selbst lagern und die brauchen ein Volumen wie etwa 100 L Wasser, also ca 1/2 Badewanne. Wenn ich selbst verschicke, ich ich eine Rechnung und Antwort-Email mit dem PDF in vielleicht 6 Minuten schreiben, was dann nach Mindestlohn 1,35€ entspricht. Ich kann dadurch meinen Verdienst um 4,3€ steigern. Bei einem Buch, das ich ja auch noch zur Post bringen muss, brauche ich vielleicht 12 Minuten, also 2,7€ plus 0,3€ für den Briefumschlag und kann meinem Verdienst um 11€ steigern – dafür aber vielleicht längere Zeit nicht mehr baden.
In beiden Fällen ist das gedruckte Buch attraktiver oder anders ausgedrückt: Das PDF muss mehr als nur die Hälfe vom Buchpreis kosten, damit es als Alternative mir nicht weniger einbringt. Denn wie du ja auch schon richtig sagtest, die Druckauflage ist entscheidend. Ich hatte mir eben auch noch ein Angebot für 600 Bücher geben lassen und da würde ich über 3€ pro Buch sparen.
Nachtrag: Google hatte mich gerade falsch informiert: Auch für PDFs gilt seit 2019 der ermäßigte Steuersatz. Man muss also nur 1,4€ abziehen, und dann 6,51€ behält also ~12€ bzw. 60%. Dann steht es nahezu gleich für PDF vs. Buch.