Also bei mir würde es wahrscheinlich noch mehr Gunporn geben (und auf jeden Fall bessere Illustrationen) ...
Lustigerweise schließt sich das ja nicht mal aus; zwei recht erfolgreiche Waffenbücher sind jenes von CoC und Ultramodern Firearms für Millennium's End - und in beiden kann man den eigentlichen Regelteil auf zwei Seiten unterbringen.
Ähnlich im aktuellen Twilight: 2000.
Dessen Handfeuerwaffenbestand ließe sich nach Kategorien zusammengefasst auf wenigen Zeilen unterbringen, aber im Buch frisst das Thema ordentlich Platz wegen Bildern und kurzer Beschreibung.
Da hätte man allerdings noch mehr unterbringen können, wenn man nicht den ohnehin fast immer identischen Wertesatz der Waffen einer Kategorie jedes mal wieder abgedruckt hätte, sondern eben nur zusammengefasst am Ende, ggf. mit den leichten Abweichungen einzelner Vertreter als Fußnote.
2. Das Regelsystem ist verbuggt und da wird man auch nichts retten - was völlig neues wird nicht akzeptiert werden.
Über die Editionen gab es für viele jeweils typische Macken recht gangbare Lösungen; wenn man die zusammenträgt, ist schon viel gewonnen.
Für anderes gibt es zumindest anderswo weitgehend fertige Lösungen und beim kleinen Rest muss man sich dann noch mal dransetzen.
Aber ein "sauberes" Regelwerk mit sehr ähnlichem Spielgefühl lässt sich auf Basis bestehender SR-Editionen allemal basteln. Wurde ja für alles von der ersten bis zur vierten Edition bereits gemacht, nur eben nicht vom jeweiligen Verlag
3. Das Setting ist auch verbuggt - von der Realität überholt, konzeptionell völlig unplausibel
Was heißt denn von der Realität überholt?
Ja, die Timeline ist nicht so eingetreten - diese Kritik kann ich angesichts der fantastischen Elemente allerdings eh nicht wirklich ernst nehmen.
In Sachen Technik ist selbst SR1 immer noch deutlich futuristisch, da lässt sich manch einer nur zu leicht von der altbackenen Aufmachung täuschen und dem Umstand, dass einzelner moderner Techniknippes natürlich damals nicht explizit mit dem heute verwendeten Begriff benannt wurde.
Unplausibel an Runnern sind höchstens die späteren Auswüchse, in denen es zu viele tatsächliche Überschneidungen zwischen dem Medienphänomen Runner und den Runnern an sich gibt. Für das Medienphänomen an sich gäbe es ja heute etwa mit Spionen und Söldnern auch Präzedenzfälle, aber man hat es in SR spürbar übertrieben. Das ist aber nichts, was sich nicht korrigieren ließe.
Ansonsten fehlt für ein etwas bodenständigeres SR mMn
der heute weltweit bewährte Mittelsmann "dubioses Sicherheitsunternehmen". Dass Runner sich über ihren Schieber als Einzelperson einzelne Jobs suchen, mag auch vorkommen, insbesondere für hochgradig illegale Aktionen. Bei den semi-legalen Sachen dürfte es aber viel eher die Regel sein, dass man die genannte Schiene fährt und die Firma "erst" wieder verschwindet, wenn sie mit einer Aktion groß aufgefallen ist.
Man kann nicht den Pink Mohawk Punk Style und das "Heist Spezialisten SWAT Team" miteinander vereinbaren.
Nicht am selben Tisch oder zumindest nicht am selben Tisch zur gleichen Zeit, aber die beiden Stile sind wohlgemerkt aus dem selben Setting und dem selben Regelwerk entstanden.
Hier im Thread wurde ja schon angedacht, das z.B. bei Erweiterungsbüchern entsprechend zu berücksichtigen und die nicht nur thematisch, sondern auch nach Stil zu sortieren.
Es gibt ja Felder, die für das eine interessant und für das andere völlig egal sind.
Wie man das da handhabt, wo es beide betrifft, wäre dann die Frage: ob mit zwei dünneren Büchern oder mit einem, das beide Stile deutlich getrennt beackert.
Oder man geht einen ähnlichen Weg wie Night's Black Agents und macht schon aus dem Grundregelwerk einen Stilbaukasten.