Autor Thema: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings  (Gelesen 1775 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Tintenteufel

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.497
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mhyr
    • Tintenteufel
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #25 am: 6.04.2024 | 08:03 »
Ich weiss nicht, ob Begabung (hohe Attribute) immer zur gewählten Profession (Klasse) führen muss. Klar suchen sich das Spielende meistens so aus, aber manchmal haben sie auch eine fixe Idee im Kopf und ziehen das trotz Widrigkeiten durch.
« Letzte Änderung: 6.04.2024 | 08:05 von Tintenteufel »
Spiele/leite derzeit Swords & Wizardry, Mausritter, Mothership und VgdF.
Spielberichte - Karten - Instagram - Mastodon - Wiki - Blog

Offline Tintenteufel

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.497
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mhyr
    • Tintenteufel
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #26 am: 6.04.2024 | 08:07 »
In unserer Bruckstadt-Runde wurde generell so schlecht bei den Attributen gewürfelt, dass gespielt wird was gerade noch irgendwie hinhaut.  ;D
Spiele/leite derzeit Swords & Wizardry, Mausritter, Mothership und VgdF.
Spielberichte - Karten - Instagram - Mastodon - Wiki - Blog

Offline Rorschachhamster

  • Famous Hero
  • ******
  • Mob! Mob! Mob!
  • Beiträge: 2.598
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Fischkopp
    • Mein Weblog
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #27 am: 6.04.2024 | 09:18 »
Frei die Attribute zuweisen ist eine normale Methode, bspw. in AD&D.
Wer Charisma als Dumping Stat versteht, begeht übrigens einen großen Fehler und erschwert jede Kommunikation. Auch für die Loyalität von Mietlingen ist das schlecht.
Jo, trotzdem besteht die Gefahr. Das man Ge 7 statt Cha 7 als Kämpfer nimmt, z.B., finde ich eher unwahrscheinlich, wenn man die Wahl hat. Und was die Gruppendynamik angeht - wenn der Kämpfer eh nicht das "Mouthpiece" ist, dann bleibt nur die Loyalität von Mietlingen. Die auch jemand anders anheuern kann...
Grundsätzlich ist CH kein Dumpstat, da gebe ich aber vollkommen recht - genau wie alle anderen Attribute.  :d
Aber für bestimmte Klassen (oder Charakterkonzepte) ist es halt wenig sinnvoll, ein bestimmtes Attribut künstlich hoch zu setzen. Und die kommen dann tendentiell immer gleich(er) raus.
Normale Methode interessiert mich aber nicht, wenn ich was dran zu kritisieren habe.  >;D 
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

pale81

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #28 am: 6.04.2024 | 10:09 »
Frei verteilen ist fast so schlimm wie Point-Buy. Nicht weil das irgendwie böse ist, sondern weil man automatisch in ein MinMax-Mindset reinrutscht. Nicht gut. Ich finde das besser mal einen Kämpfer mit Ko 7 zu spielen, als jedesmal einen Kämpfer mit CH 7...  ;)

Wenn durch Frei Verteilen ein MinMax Mindset möglich ist, ist das System nicht gut ausgearbeitet, imho.

Offline ghoul

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.717
  • Username: ghoul
    • Ghoultunnel
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #29 am: 6.04.2024 | 10:16 »
Quatsch. Minimaxen ist nichts inhärent schlechtes.
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Rorschachhamster

  • Famous Hero
  • ******
  • Mob! Mob! Mob!
  • Beiträge: 2.598
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Fischkopp
    • Mein Weblog
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #30 am: 6.04.2024 | 10:35 »
Wenn durch Frei Verteilen ein MinMax Mindset möglich ist, ist das System nicht gut ausgearbeitet, imho.
MinMaxen ist möglich, sobald es zwei unterschiedliche Werte gibt - die Frage ist, wie einfach es ist, und ob es gewünscht ist. 
Quatsch. Minimaxen ist nichts inhärent schlechtes.
Kommt halt drauf an, was man will.  :)
Und es gibt ja selbst im MinMaxen allermeistens mehr als einen Weg zum Erfolg.
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Velpris

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #31 am: 6.04.2024 | 16:31 »
Das habe ich so noch nirgendwo anders gesehen (OSR) und passt auch irgendwie nicht so recht zum Waldläufer. Wenn schon Hitpoint-Monster, dann doch eher der Barbar (den es nicht gibt in S&W) mit Berserkerwut etc.

Das hat mich neugierig gemacht, und im Netz verschiedene S&W-Barbaren gefunden. Die scheinen sich wie der Waldläufer allerdings vom Konzept auch von dem zu unterscheiden, was man so allgemein als D&D-Standard ansieht.

Offline Fezzik

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.328
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Fezzik
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #32 am: 6.04.2024 | 19:20 »
Bei AD&D2nd gabs im "Alles über den Barbaren" den Ravager, der ist als Klassenkit/Subclass für den Barbaren quasi das was der Barbar seit der dritten Edition wurde.
Eigentlich war der Barbar eher so ein Outdoor Wildnischarakter ohne Rage. Kam glaub in der Unearthed Arcana für AD&D dazu, genau wie der Chevalier.
Edit. Falls der woanders früher erschien ( Magazin oder so) klärt mich bitte auf.
SL: Labyrinth Lord
Spieler: Brindlewood Bay, Mausritter, Dungeon Crawl Classics
Genres: Pulp, (Dark) Fantasy, Horror, Steampunk

"Falls du mich meinst: Ich spiele Regelwerke und Settings, keine Bilder" - Weltengeist

Velpris

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #33 am: 6.04.2024 | 19:29 »
Bei AD&D2nd gabs im "Alles über den Barbaren" den Ravager, der ist als Klassenkit/Subclass für den Barbaren quasi das was der Barbar seit der dritten Edition wurde.
Eigentlich war der Barbar eher so ein Outdoor Wildnischarakter ohne Rage. Kam glaub in der Unearthed Arcana für AD&D dazu, genau wie der Chevalier.
Edit. Falls der woanders früher erschien ( Magazin oder so) klärt mich bitte auf.

Hm, die S&W-Varianten orientieren sich an etwas von 1977. Sie haben alle eine Form von Berserkerwut. Andere wissen da bestimmt mehr.

pale81

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #34 am: 6.04.2024 | 19:42 »
Quatsch. Minimaxen ist nichts inhärent schlechtes.

Das behaupte ich auch nicht.
Ich meinte damit, wenn nur der Zufall dafür sorgt, das ein Wert nicht eher genommen wird, als ein anderer, ist das schlechtes Design.


Offline ghoul

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.717
  • Username: ghoul
    • Ghoultunnel
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #35 am: 6.04.2024 | 19:59 »
Deine Meinung sei dir belassen.
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Velpris

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #36 am: 6.04.2024 | 20:22 »
Und noch was: Kann es sein, dass es in S&W keine Zauberkomponenten (V, G, M) gibt?
Also kann ein Zauberer selbst bestimmen, wie er den Spruch anwendet?

Kleriker scheinen "oft" (meint wohl: optional) ein Heiliges Symbol für Klerikersprüche und das Vertreiben von Untoten zu brauchen.


Offline Guennarr

  • Adventurer
  • ****
  • PF- und Oldschool-Fan, Übersetzer / Redakteur
  • Beiträge: 765
  • Username: Guennarr
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #37 am: 7.04.2024 | 18:49 »
Und noch was: Kann es sein, dass es in S&W keine Zauberkomponenten (V, G, M) gibt?
Also kann ein Zauberer selbst bestimmen, wie er den Spruch anwendet?

Kleriker scheinen "oft" (meint wohl: optional) ein Heiliges Symbol für Klerikersprüche und das Vertreiben von Untoten zu brauchen.


Das ist richtig.
S&W ist da deutlich weniger komplex als spätere Editionen der Vorlage.


Was mir in der bisherigen Diskussion auffällt: Es wird von einigen in der Denkweise von 3e, 5e u.a. argumentiert. Andere oldschoolerfahrene Leute argumentieren, allerdings meist knapp auf die Frage bezogen.


Was ich gerne dazu sage ist, dass das trennende zwischen S&W und anderem klassischen Spielen einerseits und den aktuelleren D&D-Editionen andererseits die gemeinsame Regelsprache ist. ;-)


Die verdeckt nämlich, dass die Grundspielannahmen ganz andere sind. Entscheidender als ein Attributspunkt mehr oder weniger sind im Spiel meist clevere Taktiken der Spielenden.


Ich empfehle daher unbedingt die kostenlosen PDF-Fibelm „Oldschool-Fibel“ und „Philotomys Betrachtungen“, die beide kostenlos bei System Matters heruntergeladen werden können. Wenn du die Spiellogik besser verstehst, werden auch einige der Designentscheidungen verständlicher.


Weiterhin viel Spaß in einer viel freieren Form des Spiels!
Günther


—-
Deutsche S&W-Redaktion
« Letzte Änderung: 7.04.2024 | 18:51 von Guennarr »

Velpris

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #38 am: 7.04.2024 | 19:23 »
Die verdeckt nämlich, dass die Grundspielannahmen ganz andere sind. Entscheidender als ein Attributspunkt mehr oder weniger sind im Spiel meist clevere Taktiken der Spielenden.

Nach weiterer Beschäftigung mit S&W und dem Lesen dazu im Netz bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass die Attributwerte sehr viel weniger wichtig sind als in neueren D&D-Versionen. Es gibt ja keine Attributproben, die Boni und Mali sind extrem flach und extrem hohe Werte spielen nur geringfügig eine Rolle. Klar bringt es gewisse Vorteile, höhere Attribute (also alles ab 13+) zu haben, aber die sind irgendwie selten spielentscheidend.

Bemerkenswert fand ich, dass ein niedriger Intelligenzwert eines Charakters einen Spieler nicht dazu auffordert, "dumm" zu spielen. Überhaupt gehen diese OD&D-Attribute weit weg von der Idee eines Charakterspiels. Damals haben wir immer die Figuren anhand der Werte dargestellt. Das ist anscheinend ziemlich falsch.


Ich empfehle daher unbedingt die kostenlosen PDF-Fibelm „Oldschool-Fibel“ und „Philotomys Betrachtungen“, die beide kostenlos bei System Matters heruntergeladen werden können. Wenn du die Spiellogik besser verstehst, werden auch einige der Designentscheidungen verständlicher.

Die habe ich mir schon angeschaut! War extrem beeindruckt, wie stark sich RPG unterscheidet, wenn man ohne verregelte Fertigkeiten spielt. Anstatt bei jeder Sache auf Skills oder Feats zu schauen, die eine Figur auf dem Charakterbogen stehen hat, geht es viel mehr ums Erzählen und Beschreiben.

Cool ist auch, was Matt Finch über den Kampf erzählt. OD&D-Kämpfe sind ganz anders wie ich es von späteren D&D kenne. Viel erzählerischer und nicht so in Regelkorsett geschnürt. Weil es keine klassischen Kampfmanöver-Regeln gibt oder soetwas wie Kritische Treffer und Patzer, sind SL und Spieler ja recht frei bei der Darstellung von Kämpfen, da kann quasi alles mögliche passieren.

Frage mich langsam, wie OD&D später als D&D zu dem Ruf gelangte, reines Hack&Slay zu sein. OSR (mit Reaktionswürfen, Moralwürfen usw.) ist was völlig anderes, stelle ich fest.

Offline aikar

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 6.852
  • Username: aikar
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #39 am: 7.04.2024 | 20:35 »
Frage mich langsam, wie OD&D später als D&D zu dem Ruf gelangte, reines Hack&Slay zu sein.
Vermutlich aus der (sehr einseitigen) Schlussfolgerung "Neue RPs sind auf (von der SL) geplante Stories und Roleplay ausgelegt, das alte D&D war das noch nicht, also hat es keine Story, also muss es tumbes Monsterschnetzeln sein".
Und je nach Gruppe und SL mag das sogar stimmen. Allerdings kann man natürlich auch deutlich mehr herausholen.

Ist aber ähnlich wie der Vorwurf  "Storygetriebene Rollenspiele sind ja nur Railroading". Ja, schlecht gemacht sind sie das. Und schlecht gemacht ist OSR halt nur Hack & Slay Dungeoncrawl. Die "Ankläger" auf beiden Seiten sehen nur das jeweilige negative Extrem.
« Letzte Änderung: 7.04.2024 | 20:37 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Velpris

  • Gast
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #40 am: 7.04.2024 | 21:03 »
Vermutlich aus der (sehr einseitigen) Schlussfolgerung "Neue RPs sind auf (von der SL) geplante Stories und Roleplay ausgelegt, das alte D&D war das noch nicht, also hat es keine Story, also muss es tumbes Monsterschnetzeln sein".

Was mir jetzt aufgefallen ist, was OD&D anders macht als späteres DnD:

Das primäre Ziel ist das Erbeuten von Schätzen und nicht das Besiegen von Monstern (Schätze geben mehr EP als Monster). Weil es in ODnD kein Balancing gibt und die Kampagne kein Spielsetting (!) ist, werden Kämpfe eher vermieden oder aufgeschoben.

Ich finde das mit dem Spielsetting sehr spannend. Matt Finch versteht darunter wohl eine Welt, deren Ereignisse auf die Bedürfnisse der SC ausgerichtet ist, was zu der Idee von mathematisch passgenauen CR und Herausforderungen führt.

Monster scheinen in OD&D eher als Hindernisse zu funktionieren, die den Weg zum Ziel aufhalten als purer Selbstzweck für den Kampf zu sein. Deshalb auch die wandernden Monster.

Auch soetwas wie "Encounter" sind anscheinend anders gemacht: Ich erinnere mich noch, dass wir bei DnD unter einem solchen Encounter stets eine Kampfbegegnung verstanden haben, die dann unweigerlich zum Runterwürfeln der Hitpoints führte.

Bei OD&D ist der Kampf bei Begegnungen nur ein mögliches Szenario (Reaktionswurf), und Kämpfe gegen Zahlreiche ziehen sich gar nicht lange hin (Moralwurf).


Offline Rorschachhamster

  • Famous Hero
  • ******
  • Mob! Mob! Mob!
  • Beiträge: 2.598
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Fischkopp
    • Mein Weblog
Re: Swords & Wizardry Fragen eines Neulings
« Antwort #41 am: 7.04.2024 | 21:29 »
Ist aber ähnlich wie der Vorwurf  "Storygetriebene Rollenspiele sind ja nur Railroading". Ja, schlecht gemacht sind sie das. Und schlecht gemacht ist OSR halt nur Hack & Slay Dungeoncrawl. Die "Ankläger" auf beiden Seiten sehen nur das jeweilige negative Extrem.
den Schuh zieh ich mir an, :)
 aber grundsätzölich, wenn das eine oder andere WILL, ist da ja auch nix schlechtes dran. :think: Außer bei Railroading, natürlich!  ~;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."