Autor Thema: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake  (Gelesen 2267 mal)

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #25 am: 3.05.2024 | 14:53 »
Naira
Am Tor von Willow Lake


„Wenn der Werte Herr Ugin Eichenfass bereits beim Thane ist, dann fehlt ja nur noch unsere Freundin Deirdre“ sagt Naira mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Ich sehe ihr wollt eure Arbeit gut machen und den Auftrag den man euch geheißen hat erfüllen. Aber wenn der Thane die Abordnung der Münzer sehen will, sollten wir nicht ohne Deirdre dort auftauchen, nicht das man euch noch tadelt wegen etwas das nur ein paar Augenblicke gebraucht hätte.“

Naira blickt sich zu dem Handkarren um.

„Wir haben gerade diesen Troll und seinen Wolf erschlagen, seht es euch an. Es wäre nur höflich, wenn wir uns vorher frisch machen dürften. Aber ich weiß, eure Zeit und die des Thane ist knapp bemessen, daher folgen wir, sobald Deirdre bei uns ist.“

Bei den letzten Worten blickt Naira dem Wachen direkt in die Augen.   
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #26 am: 6.05.2024 | 23:23 »
Der junge Mann scheint unter deinem Blick ein wenig zusammenzuschrumpfen, blickt an dir vorbei auf den Handkarren, zu Stiepen und wieder zurück.
Dann nickt er. "Ihr habt Recht, der Thane wird euch sicher alle sehen wollen." Er will sich schon umdrehen, als er es sich besser überlegt, wieder eine ruhige Haltung annimmt und meint: "Wo finden wir sie? Ich habe Order, euch zu begleiten, werte Münzerin!"

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #27 am: 8.05.2024 | 22:02 »
Naira
Am Tor von Willow Lake


„Ich denke…“ sagt die Münzerin „…sie wird bei Eileen der Heilerin sein. Ihr wisst sicherlich wo das ist, geht voran wir folgen mit dem Karren und den Trophäen.“

Mit einem Kopfnicken deutet sie dem Halbling an ihr beim Ziehen des Wagens zu helfen.
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Offline Hinxe

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #28 am: 9.05.2024 | 00:07 »
Stiepen
In Willow Lake, auf dem Weg zu Eileens Hütte


Stiepen beginnt, neben Naira den kleinen Wagen zu ziehen. Dabei flüstert er ihr zu: "Ich frage mich, wie Ugins Aufenthalt beim Thanen zu bewerten ist. Ist er vielleicht sogar gefangen, obwohl er mit den Münzern in Verbindung steht?"

Nach ein wenig Nachdenken fügt er noch hinzu: "Das schmeckt mir nicht sonderlich."
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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #29 am: 9.05.2024 | 12:30 »
Naira
In Willow Lake, auf dem Weg zu Eileens Hütte


„Ich frage mich genau das gleiche!“ flüstert Naira zurück. Immer darauf bedacht ein Auge auf die Wache zu haben.

„Ich habe Eileen ausgewählt, weil ich glaube das ihre Verbindung zu Eamonn und Nevynn vielleicht dem Thane ein Dorn im Auge sein könnte. Nevynn verschwunden, Eamonn tot, wer bleibt noch.  Wenn sie auch nicht da ist könnte das bedeuten das während unserer Abwesenheit mehr passiert ist als ein ungeduldiger Zwerg. Und ich gebe euch recht, was die Wache gesagt hat hörte sich nicht danach an als wenn der Zwerg sich am Tisch des Thane den Bauch vollschlägt. Wenn er gefangen wurde müssen wir damit rechnen das uns das gleiche Schicksal blüht und das Biest von Willow Lake war die ganze Zeit nicht außerhalb der Palisaden…“
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #30 am: 10.05.2024 | 10:37 »
Der junge Wachmann nickt und läuft euch voran die Hauptstraße von Willow Lake entlang.
Euer Weg führt euch einmal quer durch das Dorf und ihr müsst den Hügel umrunden, auf dem das Langhaus den Thane errichtet ist. Blicke folgen euch, einerseits von der Palisadenwand, die das Langhaus umrundet, andererseits von den Bürgerinnen und Bürgern des kleinen Ortes, die euren kleinen Wagen mit Rufen des Erstaunens kommentieren. Einen Trollkopf hat hier sicherlich noch niemand aus dieser Nähe gesehen und schnell bildet sich eine kleine Traube von Kindern, die hinter euch herlaufen und den Kopf kommentieren: "Ieeeeh, eklig..." "So groß..." "Das riecht ja wie alte Butter..." Ihr seid euch sicher, dass sich die Kunde eurer Ankunft in Windeseile in Willow Lake verbreiten wird.



Als ihr bei Eileens Haus angekommen seid, ist die Traube hinter euch bereits ziemlich angewachsen und laut, sofort laufen sie in Richtung der Heilerin. Diese steht vor ihrem Haus, lehnt an einem der Türpfosten, neben ihr kniet Deidre in einem kleinen Feld und zerreibt etwas zwischen ihren Fingern, bevor sie daran riecht. "Eileen, wer ist das?" "Wer ist die tätowierte Frau?" "Wem gehört der Kopf?" schallt es der Kindertraube. Sie scheinen sich nicht zu trauen, mit euch zu sprechen und finden in Eileen eine gelungene Möglichkeit, ihre Neugierde zu befriedigen.

Deidre steht auf, macht zwei Schritte auf euch zu und wirft einen Blick auf den Kopf. Ihre Mundwinkel verziehen sich. "Ein Trollkopf? Wart ihr deswegen so lange weg?"

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #31 am: 10.05.2024 | 14:44 »
Naira
In Willow Lake, bei der Hütte von Eileen


Allem Misstrauen der Situation zum Trotz wird das Grinsen auf Nairas Gesicht immer breiter, je länger sie durch das Dorf gehen und je mehr Kinder sich hinter dem Wagen versammeln. Sie bemüht sich so gut es geht einen stoischen, erhabenen Blick beizubehalten, was eher weniger gut gelingt.

Jetzt muss mein Vater stolz auf mich sein. So ein Empfang, ein Trollkopf. Ob er in der Hauptstadt überhaupt davon hört?

Bei dem Haus angekommen lässt die Münzerin ihren Blick über die Kinderschaar gleiten bevor sie sich zu Deirdre umdreht.

„Es tut uns wirklich leid das ihr warten musstet in Ungewissheit und sicherlich auch in Sorge. Aber ja, wir haben das Monster von Willow Lake gestellt und in einem wilden Kampf erschlagen. Trotz des Wolfes den der Troll bei sich hatte konnten wir ihn mit vereinten Kräften zu Fall bringen und da ist er jetzt. Der Diener des bösen, tot. Leider ist das nur ein Teil der Geschichte…“ Naira senkt betreten ihre Stimme „…Eamonn, wir konnten ihn nicht retten. Der Troll hat ihn erschlagen.“
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Offline Hinxe

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #32 am: 11.05.2024 | 11:35 »
Stiepen
Willow Lake, vor Eileens Hütte


Stiepen hatte sich sehr über die Aufmerksamkeit der Kinder gefreut. Der Umstand, dass die größeren Kinder ebenso hoch gewachsen waren wie er, machte für alle deutlich, was für eine große Tat der kleine Halbling vollbracht hatte. Jedenfalls dachte er es sich so.

Bei Eileens Hütte angekommen, grinst er Deidre an. Er ergänzt Nairas Worten noch: "Es war aber auch ein sehr großer Troll, der selbst uns alles abverlangt hat. Es war eine Höhle eine ganze Strecke abseits des Sees. Wir sind den Spuren gefolgt. Als wir unter einem Wassefall in die Höhle eindringen, stieg uns sofort der abscheulich Gestank des Biests in die Nase..." Der Krieger setzt zu eine Beschreibung des Abenteuers an. Er erhebt Stimme immer mehr, so dass er nicht mehr nur zu Deidre spricht, sondern das ganze Publikum mit einschließt. Stiepen bemerkt es nicht, falls die Nachricht von Eamonns Tod eine Wirkung auslöst.

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #33 am: 12.05.2024 | 19:14 »
Während Stiepen immer leiser zu sprechen beginnt, hängen die Kinder an seinen Lippen und freuen sich sichtlich über die Abwechslung und die Abenteuergeschichte. Selbst die Wache scheint an seinen Lippen zu hängen, vielleicht von eigenen Heldentaten träumend.

Naira, bei deiner Nachricht über Eamonn hörst du, wie Deidre scharf die Luft einzieht und dich anstarrt. Ihr Gesicht ist weiterhin rätselhaft ausdruckslos, aber du meinst dennoch, eine Andeutung von Besorgnis zu erkennen. Sie flüstert dir leise zu: "Keine Spur von Nevynn?" Nach einer kurzen Pause von vielleicht drei Sekunden schielt sie leicht zu Eileen. "Das ist schlecht, in vielerlei Hinsicht! Eileen hatte viel von dem alten Mann zu berichten, er wäre ein guter Verbündeter für eure Sache gewesen. Sie hat ihn selbst gewählt und war ihm sehr verbunden - sie wird die Gewissheit verfluchen und an ihr heilen." Gedankenverloren blickt sie dich erneut an. "Habt ihr Spuren von Nevynn gefunden?"

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #34 am: 12.05.2024 | 21:38 »
Naira
In Willow Lake, bei der Hütte von Eileen


Elegant nimmt die Münzerin Deirdre am Arm und dreht sich fast beiläufig mit ihr zur Hütte um, so dass sie mit dem Rücken zur Menge und dem Wachen stehen. Mit gespielter Faszination hält sie den Stil der Pflanze hoch welche Deirdre gerade noch zwischen ihren Fingern zerrieben hat. Von außen sieht es so aus als wenn die zwei Frauen sich über das Gewächs unterhalten würden.

„Nein, leider keine Spur von Nevynn!“ sagt Naira leise „Und ich denke nicht, dass der Troll das Biest von Willow Lake war, auch wenn er Eamonn getötet hat. Das erschien mir wie eine Zufallsbegegnung am Wasser. In der Höhle des Trolls gab es nur Tierkadaver, keine menschlichen Knochen, bis auf die Leiche des armen Eamonn waren dort überhaupt keine Spuren davon dass der Troll mehr als nur Tiere jagen würde.“

Ein verstohlener Blick über die Schulter zeigt Naira dass die Wache immer noch beschäftigt ist.

„Er soll uns zum Thane bringen, der Zwerg ist wohl auch schon da. Das Ganze wirkt irgendwie….“ Naira sucht nach Worten „…ich kann es nicht beschreiben, aber ich habe kein gutes Gefühl. Habt ihr mitbekommen wie es Ugin ergangen ist, er soll sehr ungehalten gewesen sein?“

Bevor Deirdre Antworten kann fügt Naira noch schnell hinzu.

„Das Schwert und der Anhänger, sowie eine Kiste aus der Beute des Trolls sind auf dem Wagen. Wir müssen sie unbemerkt zu Eileen in die Hütte schaffen, ich möchte nicht, dass die Sachen dem Thane oder einem seiner Helfer in die Hände fallen! Habt ihr eine Decke oder irgendetwas anderes, einen Umhang vielleicht in den wir die Dinge hüllen können?“
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #35 am: 16.05.2024 | 19:09 »
Deidre nickt für sich, als sie deinen Ausführungen lauscht. "Sehr seltsam, ihr habt Recht. Das passt nicht zusammen. Aber auch ich muss Euch enttäuschen: Ich habe nichts von dem Zwerg gehört, dachte, Ugin sei bei euch."
Sie grinst etwas schalkhaft, als ihr offensichtlich ein Gedanke kommt und sie dich von oben bis unten mustert.

"Werte Naira," fängt sie laut zu sprechen an, "Eileen sollte sich die Wunden, die ihr im Kampf davongetragen habt, genauer anschauen. Nur, um sicherzugehen, Ihr beißt die Zähne zusammen und seid sicherlich tapfer, aber es kann auch zu inneren Verletzungen kommen, die nur das geschulte Auge einer weisen Frau oder eines Heilers aufzuspüren vermag."
An den Wachmann gewandt fügt sie hinzu: "Ich hoffe, ihr könnt kurz auf meine Gefährtin verzichten, wir sollten uns diese Quetschungen definitiv näher anschauen. Außerdem sollten wir etwas gegen den Gestank des Kopfes tun, wir wollen ja nicht das halbe Dorf damit verpesten. Ich kenne da ein Kraut, das helfen könnte, ihn etwas zu konservieren."

Sie fängt sofort an, den Wagen in Richtung Tür zu ziehen, während Eileen sie verwundert anblickt. Ein kurzer Blick zwischen den beiden genügt, dass Eileen zu nicken beginnt. "Kommt, Naira, wenn die Geschichte des Halblings nicht vollends übertrieben sein sollte, dann muss ich mir das wirklich genauer anschauen. So eine schwere Keule und die Bisse eines wilden Wolfes" sagt auch sie mit ihrer warmen Stimme, und arbeitet sich zwischen der Kindermenge zu euch durch.



Als Deidre Nairas Arm berührt, zuckt diese schauspielerisch, aber überzeugend zusammen. Der Wachmann schaut kurz zu euch, verliert sich dann aber wieder in Steigens Beschreibung des Kampfes.

Naira und Deidre nutzen die Ablenkung, und ziehen den Wagen vor die Haustüre von Eileens verwachsenem Haus, während die rothaarige Heilerin die Türe öffnet. Sofort packt Deidre eines der Bündel und nutzt die Möglichkeit, Naira eine Frage zuzuraunen: "Soll ich es ihr sagen? Oder wollt ihr das machen?"
« Letzte Änderung: 16.05.2024 | 22:00 von klatschi »

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #36 am: 17.05.2024 | 15:37 »
Naira
In Willow Lake, bei der Hütte von Eileen


Naira, immer noch die verletzte mimend, lässt sich von Deirdre in das Haus helfen. Auf die Frage nickt sie der Animistin zu.

Eileen würde eh wissen wollen warum wir Eamonns Schwert und Anhänger haben, aber ihn nicht finden konnten. Es ist besser sie erfährt es gleich.
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #37 am: 21.05.2024 | 09:12 »
Als ihr das erste Bündel durch die Tür getragen habt, erwartet euch bereits ein fordernder Blick Eileens. Sie reckt das Kinn trotzig vor, so als ob sie Antworten erwarten würde auf viele Fragen und befürchte, dass diese nicht zufriedenstellend beantwortet würden.

Deidre greift Eileen am Arm, blickt noch einmal kurz zu Naira und spricht mit einer erstaunlich sanften Stimme, die gar nicht zu ihrer sonstigen Art zu passen scheint.
"Eamonn ist tot, Eileen. Naira und Stiepen haben seinen Körper in der Höhle gefunden. Er hat das Biest gesucht und ist ihm erlegen." Sie drückt den Arm der rothaarigen Frau fester, streichelt ihn mit dem Daumen und zeigt Nähe, ohne Eileen zu sehr zu bedrängen, die sie nur weiter mit dem vorgereckten Kinn anstarrt. "Eamonn ist nun Teil des Bodens, des Windes und der Bäume. Er wird seinen Dienst für Willow Lake weiterführen und über euch wachen. Er hat das Dorf und seine Bewohner, er hat dich geliebt und seine Liebe wird fortbestehen."

Eileens Augen füllen sich mit Tränen, ihr Gesicht zeigt Resignation. Naira, du erkennst, dass eure Nachricht nur das bestätigt, was sie sich schon längst gedacht hatte. Sie nickt, als ob sie diesen Eindruck bestätigen wollte. "Er kam sonst immer zurück," flüsterte sie, "er ist schon so lange fort." Deidre umarmt sie, drückt sie an sich und spricht leise ein paar Worte in einer Sprache, die du, Naira, nicht kennst. Die Worte wirken alt und schwer, die Sprachmelodie gleicht einem beruhigendem Singsang, wie bei einem Kinderlied, und Deidre ergänzt leise flüsternd in der Gemeinsprache: "Er wird nie wieder fortgehen."

Die Umarmung dauert nur kurz, ein schneller tröstlicher Moment, dann lösen sich die beiden Frauen. Deidre streicht die Tränen, deren Bahnen man auf den Wangen Eileens sieht, sanft mit den Daumen weg. "Wir werden ihn besingen, Eileen, aber jetzt benötigen die Münzer deine Hilfe."

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #38 am: 21.05.2024 | 11:02 »
Naira
In Eileens Hütte


In Nairas Hals bildet sich ein Klos während sie den beiden Frauen zusieht und kurz erwachen Zweifel in ihr.

Wären wir früher gekommen, vielleicht hätten wir dann etwas ändern können. Der Kampf am Gehöft hat Zeit gekostet. Aber nein, wir hätten nicht mehr für ihn tun können als seine Aufgabe beenden. Den Machenschaften des Trolls Einhalt gebieten.

Sie atmet einmal tief durch.

„Eileen, wir haben dir etwas mitgebracht und wollen das du entscheidest was damit passieren soll. Eamonns Schwert und sein Anhänger sind in dem Bündel, vielleicht wollt ihr sie als Andenken behalten. Wir hielten es für richtig die Sachen nicht mit zum Thane zu nehmen!“

Jetzt zögert die Münzerin kurz.

„Bei dem Troll haben wir nur Vieh gefunden!“ Schnell fügt sie hinzu „Außer den Körper von Eamonn natürlich.“

„Wir sind uns nicht sicher ob der Troll und sein Wolf wirklich das Monster ist welches die Dörfler zu fürchten haben. Eamonn war wahrscheinlich zur falschen Zeit am falschen Ort. Das nur als Gedanke an euch.“

„In dem Bündel ist noch eine Kiste die wir beim Troll fanden, zwergischer Machart und voll mit Münzen, bitte verwahrt auch diese für uns!“

An Deirdre gewandt fährt Naira fort: „Der Thane will uns sehen uns alle und es klang irgendwie nicht nach einer Einladung. Ugin ist schon bei ihm hat uns die Wache erzählt.“
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #39 am: 22.05.2024 | 10:27 »
Eileens Mundwinkel verkrampfen sich, als sie deinen Ausführungen hört.
"Zur falschen Zeit am falschen Ort, ja..." Sie wischt sich mit dem Handrücken die Nase sauber, als Deidre das Wort ergreift, nachdenklich. "Wenn dieser Troll wie ein wildes Tier war, würde das die gerissenen Schafe und Pferde erklären, von denen du gestern erzählt hast, Eileen. Aber wo ist dann Nevynn? Kann es sein, dass das etwas mit dieser Familie am Hof und den Rotkappen zu tun hat... Marten hießen sie?"

Eileen hört nur mit halbem Ohr zu, als sie das Bündel aufschlägt, da Naira vom Wagen geladen hatte. Sie nickt sich selbst stumm zu, als sie das Schwert nimmt und mit dem Daumen über den Griff streicht. "Ich passe gerne drauf auf," sagt sie mit belegter Stimme. "Der Anhänger sollte dem nächsten Hüter überreicht werden, aber bis das Ritual vollzogen wird, sind die Sachen bei mir sicher, die Kiste auch! Ich habe einen kleinen Kellerraum, wo ich sie verwahren kann."

Deidre nimmt Eileen nochmals schnell in den Arm und drückt ihr einen Kuss auf das rote Haar. "Pass auf dich auf!"
Mit einem Nicken deutet sie Naira an, dass sie bereit wäre, zum Thane aufzubrechen.

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #40 am: 22.05.2024 | 12:14 »
Naira
In Eileens Hütte


Als Deidre die Familie Martens erwähnt sagt Naira: „Stiepen und ich haben ebenfalls darüber nachgedacht ob die Rotkappen für den Troll gearbeitet haben könnten. Spuren dafür haben wir aber nicht finden können, es gab kein Diebesgut in der Höhle oder in seinem Lager außer der Kiste. Der Troll lagerte in dem was von alten zwergischen Ruinen übriggeblieben war. Der Eingang zu einer ihrer Berganlagen so wie es aussah. Ich denke die Kiste hat er dort gefunden. Von Nevynn fehlt jede Spur. Wir haben auf unserer Suche am See und im Wald keine anderen Abdrücke gefunden als die vom Troll.“

Dann wendet sich die Münzerin an Eileen.

„Danke, dass ihr die Sachen für uns aufbewahrt und ich sehe ihr habt richtig gewählt. Der nächste Hüter soll den Anhänger bekommen!“

Mit diesen Worten wendet sich Naira zum Gehen.

Der Thane wartet.
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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #41 am: 23.05.2024 | 14:37 »
Als ihr das Haus verlasst, ruft dir, Naira, Eileen mit fester Stimme hinterher: "Ihr solltet den Arm schonen, damit die Quetschungen verheilen können." In der Zwischenzeit scheint sich auf die Wache etwas von Stiepens Erzählung gelöst zu haben, du siehst, wie er in der Nähe des Wagens steht und den Kopf des Trolls neugierig betrachtet. Er scheint vergessen zu haben, eine professionelle Miene an den Tag zu legen, seine Haltung ist weitaus schlampiger als auf dem Weg hierher und er wirkt weitaus weniger verkrampft, als er euch anspricht: "Seid ihr bereit? Der Thane wartet!"
Auf euer Nicken hin, geht er vor und macht keine Anstalten, euch mit dem Karren zu helfen. Die Kinder, die bisher an Stiepens Lippen hingen, verteilen sich über das Dorf und werden die Kunde sicherlich weitertragen und wahrscheinlich auch noch ein wenig ausschmücken. Ihr seid euch sicher, dass ihr heute Abend mehrere Versionen dessen hören könnt, was euch in der Höhle zugestoßen ist.

Ihr zieht weiterhin die Blicke auf euch, als ihr die Hauptstraße entlang auf den Hügel zumarschiert, der das Zentrum des Ortes bildet. Ein kleiner Weg führt hoch und ihr erblickt die Palisade, die einmal Rings um das Plateau oben errichtet ist, das Dach des Langhaus des Thane ragt darüber hinweg, Rauch steigt aus dem Schornstein. Ihr könnt die Verzierungen im hölzernen Dachaufbau sehen, uralte Schnitzereien, die dem Gebäude ein archaisches, für die Königreiche untypisches Äußeres geben. Ihr hört das Keuchen von trainierenden Soldaten, als ihr das geöffnete Palisadentor durchschreitet und wieder begleiten euch Blicke.
Eine Bande Söldner hält sich hier auf, wettergegerbte und grob aussehende Männer, kampferprobt. Zwei von ihnen arbeiten sich an einer hölzernen Übungspuppe ab, während ein anderer gelangweilt an der Palisadenwehr  steht und über den Ort blickt. Viele der Blicke richten sich auf den Trollkopf, ihr sehr grimmige Mienen, die euch anerkennend zunicken, ein Lächeln auf den Lippen. Diese Männer wissen, was ihr vollbracht habt - vielleicht haben sie selbst noch nicht gegen ein solches Ungetüm gekämpft, aber sie wissen doch, wie man es einzuschätzen hat.

Das Tor in der Palisade gewährt euch einen besseren Blick auf das Langaus und der archaische Eindruck bestätigt sich nur weiter. Das Haus ist wieder und wieder restauriert und renoviert worden, das Holz in der Außenwand weist verschiedene Grade der Abtönung auf, wobei es nicht so scheint, als seien in letzter Zeit größere Arbeiten notwendig gewesen. Das doppelflüglige Tor der Halle ist mit Schnitzereien verziert, auf der linken Seite dominiert eine stilisierte Weide das Bild, während den rechten Türflügel das euch bereits bekannte Abbild eines Hundes ziert.
Die Türe wird von zwei Söldnern flankiert, ein Hühne mit grobschlächtigen Gesicht und ein zweiter Mann, weniger breit gebaut, dafür mit einem gezeichneten Gesicht: Eine Narbe zieht sich über die linke Hälfte des Gesichts, die abrasierten Schläfen und Seiten des Kopfes zeigen nur, dass die rote Wulst sich fast bis auf den Hinterkopf zieht. Der Mann mit der Narbe grinst euch an, grummelt ein "na endlich" und öffnet die Tür, nur um vor euch einzutreten.

Das Innere der Halle ist mit zwei großen Feuerbecken versehen, die eine gemütliche Wärme ausstrahlen und jeglichen Schatten aus der Halle vertreiben. Verzierte, geschnitzte Säulen reihen sich links und rechts von euch auf, unterteilen den Raum in eine Haupthalle und zwei kleine Gänge an den Seiten. Ihr seht eine hölzerne Türe am hinteren Ende der westlichen Wand und direkt vor euch an der Stirnseite des Raums.
Ein Tisch steht neben der Tür, an dem Ugin sitzt, ein Krug Bier vor sich, sein Gesicht läuft zornesrot an, als er euch sieht.
"Wo wart ihr, bei den Gebeinen der Ahnen, hol euch der kalte Hauch, ich suche und suche nach euch und ihr taucht nicht auf!" Der Mann mit Narbe grinst und deutet mit seinen Augen an, dass das jetzt euer Problem sei, während er in den hinteren Teil des Raumes schreitet, auf die Tür an der Stirnseite zu.
"Ich bin an den verdammten nebeligen See und fast im Wasser ersoffen, als ich euch nicht gefunden habe. Wie soll ich euch beschützen, wenn ihr fortlauft? Eine Schande wäre es für mich und meine Familie gewesen, wenn ihr tot wärt!"

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #42 am: 23.05.2024 | 17:39 »
Stiepen
Im Langhaus des Thanen in Willow Lake


Stiepen hat sich die Bewaffneten des Thanen sehr genau angeschaut, um einen Eindruck ihrer Kampfkraft zu erhalten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft die Klingen kreuzen müssen. Es gefällt ihm, dass der Trollkopf Anerkennung auslöst.

Im Langhaus angekommen versucht der Halbling möglichst zerknirscht auszusehen. Er antwortet Ugin mit entschuldigendem Ton in der Stimme: "Verzeih uns, Ugin, wir haben Dir keine Sorgen bereiten wollen. Es hat sich so gefügt, dass wir einem Troll gefunden haben, mit dem wir sofort kämpfen mussten. Danach waren wir so erschöpft, dass wir nicht mehr in der Nacht zurück kommen konnten."

Mit einem Lächeln fügt der kleine Krieger noch an: "Wie viele Rotkappen zählen ein Troll mit seinem Wolf. Hast Du in der Zeit auch Gegner überwunden?"
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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #43 am: 24.05.2024 | 17:58 »
Naira
Im Langhaus des Thane in Willow Lake


Ähnlich wie Stiepen versucht Naira die Söldner abzuschätzen, wie viele es wohl sind, wie gut sie ausgerüstet sind, sind es erfahrene Soldaten und wem halten sie die Treue. Was sie sieht gefällt ihr überhaupt nicht.

Der einzige Vorteil den wir haben ist, dass sie sehen das wir ohne größere Blessuren einen Troll und seinen Wolf erschlagen haben. Das sollte ihnen zu denken geben, vielleicht lässt sie das Zögern, was unser Vorteil sein könnte.

Dem Mann mit der Narbe gegenüber setzt die Münzerin ein schüchternes Lächeln auf.

„Es tut uns leid, es dauert so lange wie es dauert. Die Dörfler wollten die Geschichte hören wie wir alleine den Troll in seiner dunklen Höhle erschlagen haben!“

Dann blickt sie dem Mann nach hinterher wie er zur Tür an der Stirnseite geht.

„Ugin…“ sagt sie dann freundlich „…es ist eine Freude euch wohlbehalten wiederzusehen!“ Dann überlässt sie den Zwerg dem Hobbit kann aber bei Stiepens letztem Satz ein Kichern nur schwer unterdrücken was in einem breiten Grinsen endet.

Jungs!
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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #44 am: 25.05.2024 | 09:23 »
Ugin sieht euch erstaunt an. "Ihr habt... einen... Troll..." Er schnappt nach Luft, seine Augen verengen sich.
"Ihr heuert einen Leibwächter an, lasst ihn bei einem verkrüppelten Idioten und seinen Hunden zurück und reibt es mir auch noch unter die Nase, Herr Stiepen?" Ihr merkt, dass der Krieger verärgert ist und Stiepens freundliche Anspielung vollends ignoriert.
"Man hat mir verweigert, nach Schließen der Tore in die Stadt zurückzukehren, so dass ich vor dem Tor unter meinem Wagen schlafen musste wie ein streunender Hund! Und ihr fragt mich, wie viele Gegner ich überwunden habe? Hätten diese Feiglinge sich nicht hinter ihrer Palisade versteckt, wären es einige, Herr Halbling!"

Deidre scheint das Gespräch vollends zu ignorieren und blickt dem vernarbten Mann hinterher.
Lapidar spricht sie mit tonloser Stimme: "Haltet den Mund, Ugin. Ihr bekommt euren Sold, ihr habt euer Bier bekommen und euer Benehmen in der Halle eines Thane ist beschämend."

Offline Hinxe

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #45 am: 26.05.2024 | 00:15 »
Stiepen
Im Langhaus des Thanen von Willow Lake


Der kleine Krieger wird von der Reaktion des Zwergen überrascht, er versteht nicht, warum Ugin ihn und Naira nicht für ihren Sieg lobt. Er als Krieger müsste doch verstehen, wie schwer das war. Warum berichtet er von seinem ereignislosen Tag? Zunächst weiß Stiepen gar nicht, was er sagen soll.

Als Deirdre den anderen Kämpfer zurecht weist, macht das den Halbling verlegen. Er richtet leise Worte an Ugin: "Es tut mir Leid, ich wollte Dich nicht, dass Du Dich schlecht fühlst."
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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #46 am: 2.06.2024 | 16:39 »
Ugin scheint von Stiepens Worten nicht beruhigt zu werden und auch die Aussage Deidres trägt nicht dazu bei, dass sich der Zwerg beruhigt. Bevor er jedoch ansetzen kann, öffnet sich die Tür im hinteren Ende des Raumes und Than Wulfric tritt ein. Der vernarbte Krieger spricht ein paar knappe Worte, doch der Thane scheint nur Augen für euch zu haben. Abwesend nickt er dem Söldner zu, und geht dann auf euch zu.

Wulfric wirkt jung für sein Amt, er ist um die dreißig, schlank und gut gekleidet - modischer und an die Hauptstadt angepasster, als die Stellung hier im fernen Norden vermuten lassen würde. Sein Blick wandert zwischen euch hin und her, beim Anblick Deidres und ihrer Tätowierungen runzelt er die Stirn und ihr habt das Gefühl, dass er das Abzeichen der Münzer sehr aufmerksam anblickt, während er auf euch zugeht. Er scheint kurz zu überlegen, sein Ausdruck ist jedoch wieder neutral, als er an eurem Tisch zu stehen kommt.

"Das Licht der Kaiserin scheine auf euch, ich bin Than Wulfric und verwalte Willow Lake und ihr Land in ihrer Statt." Eine förmliche Anrede.
"Ich bin überrascht, dass Abgesandte Synwael, von der Gilde der Münzer noch dazu, so weit im Norden vorstellig werden und hatte gehofft, dass wir bereits gestern nach eurem Eintreffen hätten sprechen können. Viele unangenehme..." und damit lächelt er kurz dem Zwerg zu "Situationen wären zumindest eurem Begleiter erspart geblieben. Ich hoffe, das Bier entschädigt euch für die Nacht unter eurem Wagen. Die Wache hat strikte Order, die Tore bei Nacht geschlossen zu halten."
"Wurde mir gesagt..." grummelt Ugin, plötzlich erstaunlich kleinlaut im Gegensatz zu seinem vorherigen Aufbrausen.

Wulfric blickt auf Deidre: "Ihr seid Deidre, die ehemalige Schülerin des Gelehrten, wenn ich die Gerüchte in Willow Lake richtig interpretiere? Ich freue mich, euch wieder in Willow Lake begrüßen zu dürfen, auch wenn es mit schwerem Herzen geschieht: Nevynn ist verschwunden. Aber ich vermute, das wisst ihr bereits aus der Forelle? Solltet ihr ihn Suchen biete ich euch meine volle Unterstützung an und teile gerne jegliches Wissen, das meine Mannen zusammentragen können. So wenig das leider ist."
Deidres Gesicht bleibt versteinert, sie blickt den Thanen nur starr in die Augen und scheint dabei nicht einmal zu blinzeln.

"Eure Namen kenne ich leider nicht..." richtet er seine Wort an Naira und Stiepen, "und ich muss gestehen, dass ich überrascht bin, Münzer hier zu sehen. Solltet ihr einen Blick in die Verwaltungsbücher des Ortes werfen wollen, so kann ich euch diese gerne zur Verfügung stellen, wobei ich gestehen muss, dass ich mit der Dokumentation meines Vorgängers selbst meine Probleme habe, sie ist etwas... erratisch." Wieder umspielt ein Lächeln seine Lippen. "Ein Trollkopf vor der Tür des Langhauses erzählt mir aber eine Geschichte, dass ihr nicht nur wegen der Dokumentation der Abgaben hierhergekommen seid?"

Sein Lächeln verschwindet und er blickt euch ernst an, als er meint: "Willow Lake ist euch zu Dank verpflichtet, ich bin euch zu Dank verpflichtet. Ihr habt eine große Tat im Namen ihrer Majestät vollbracht und ich hoffe, ich kann mich dafür erkenntlich zeigen!"

Offline Hinxe

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #47 am: 5.06.2024 | 00:57 »
Stiepen
Im Langhaus des Thanen von Willow Lake


Stiepen mustert Wulfric aufmerksam, wobei er zu ergründen versucht, ob der Mann ein Kämpfer ist oder nicht. Dann lauscht er den Worten des Thanen aufmerksam und lächelt zum Ende hin geschmeichelt, als seine Heldentat gewürdigt wird.

"Mein Name ist Stiepen Grünfuß. Ich diene der Kaiserin als Münzer, wie Ihr es schon festgestellt habt, Than Wulfric. Manche Nachricht aus Willow Lake hat für Unbehagen gesorgt, so dass wir geschickt wurden. Verzeiht, dass wir sogleich einer Spur nachgingen. Daher konnten wir uns erst jetzt Euch vorstellen." Stiepen deutet eine Verbeugung an. "Aber das Ergebnis gibt uns Recht, möchte ich meinen, immerhin haben wir einen Troll nicht allzu weit von Willow Lake aufgespürt...und erledigt."

Mit deutlichem Stolz in der Stimme wendet sich der Halbling Naira zu. "Willst Du dem guten Wulfric mehr von unserem Abenteuer berichten?"
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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #48 am: 6.06.2024 | 21:45 »
Naira
Im Langhaus des Thanen von Willow Lake


„Naira, Tochter des Bronwig und Dienerin der Kaiserin, möge ihr Licht über uns Wachen, Lüge und Niedertracht vertreiben und für Wohlstand und Ordnung sorgen!“ stellt sich Naira auf die förmliche Ansprache des Thane hin vor. Dabei deutet sie eine leichte Verbeugung an wie es in der Hauptstadt in der Oberschicht Sitte ist. Den Thane lässt sie dabei nicht aus den Augen.

„Wir sind auf Wunsch der Kaiserin hier und werden später sicherlich auch ein Blick in die Bücher werfen jedoch…“ jetzt runzelt die junge Frau die Stirn „…wurden wir von Gerüchten über ein Monster abgelenkt das die Gegend hier unsicher machen soll. Ihr versteht sicherlich, dass es unsere Pflicht war dem nachzugehen, schon um der Leben der Untertanen der Kaiserin willen! Wie mein Reisegefährte euch mitteilt konnten wir das Monster von Willow Lake…“

Auch wenn ich meine Zweifel habe, dass es das wirkliche Monster ist!

„…aufspüren und erledigen!“

Danach schildert Naira ein wenig dramatisierend und mit ausladenden Gesten den Kampf in der alten Zwergenruine, Stiepens Rolle in dem wechselseitigen Austausch von Hieben und Stichen und wie er zum Schluss sowohl den Wolf und den Troll mit seinem Bogen die letzte Gnade erwiesen hat.

„…und so sank das Scheusal röchelnd und sterbend zu Boden, durchbohrt von den Pfeilschäften meines Begleiters und nahm im Tode seinen Wolfsgefährten mit sich!“

Nach dem letzten Satz verstummt die Münzerin kurz, dann wendet sie sich wieder an den Thane.

„Da ihr Nevynns verschwinden erwähnt komme ich nicht umhin festzustellen, dass ich kaum glauben kann das weder ihr noch eure Leute eine Spur von ihm gefunden haben. Dieser Ort ist nicht die Hauptstadt ich bringe einfach nicht die notwendige Geisteskraft auf mir vorzustellen das so niemand einen Hinweis oder eine Spur von ihm hat. Ich möchte euch nicht vor den Kopf stoßen, aber ich bin ein wenig enttäuscht!“

Bei dem letzten Satz macht Naira eine verdrießliche Mine.

„Vielleicht mögt ihr erzählen was ihr unternommen habt?“
« Letzte Änderung: 6.06.2024 | 21:47 von Outsider »
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 4 - Der zweite Tag in Willow Lake
« Antwort #49 am: 20.06.2024 | 09:05 »
Während ihr von eurem Kampf gegen den Troll berichtet, tritt ein Diener hinter einem Wandteppich in den Raum, ein alter, greiser Mann. Er trägt ein Tablett mit einem Krug und mehreren Bechern und ein weiterer Steinkrug. Trotz des schlurfenden, etwas wackligen Ganges des Alten Mannes scheint kein Tropfen aus den Gefäßen herabzufallen. Der Wein und ein weiteres Bier für Ugin werden auf den Tisch gestellt.
Than Wulfric hört eurer Schilderung aufmerksam zu und reißt die Augen bei der Beschreibung des Kampfes gegen den Troll auf, nicht theatralisch, sondern ernsthaft erstaunt und erfreut über eure Leistung.

"Beim Lichte der Kaiserin, ihr habt gut daran getan, das Ungetüm zu erledigen! Und ich bin froh, dass die Kaiserin solch verwegene und tüchtige Vertreter nach Willow Lake entsendet hat." Mit diesen Worten erhebt er einen der Becher und prostet euch zu.

Naira, du erwartest halb, dass er über deine gezielte Provokation vollends hinweg geht und sie einfach ignoriert. Doch der Thane vor euch blickt sich um, und deutet dem narbigen Söldner mit einem Kopfnicken einen stummen Befehl an. Dieser schaut grimmig, gehorcht aber und verlässt das Langhaus zügigen Schrittes an euch vorbei durch die Doppeltür, die mit einem lauten Krachen zufällt. Ein paar Herzschläge ist nur das Knistern des Feuers zu hören, das die Kälte aus dem Langhaus vertreibt. Wulfrics Schultern sacken herab, er reibt sich die Augen und setzt sich an den Tisch. Seine Statur scheint kleiner und schmächtiger als zuvor.

"Fürwahr, ich bin sehr froh, dass die Kaiserin solch tüchtige Vertreter entsendet hat. Hätte ich von euren Taten gewusst, bevor ihr losgezogen seid... nun, das ist nun egal." Er schüttelt den Kopf. Wieder eine Pause.
"Die Leute hier misstrauen mir, egal, was ich mache. Ich höre, dass Wort in der Forelle umgeht, ich sei tatenlos und blass. Schwach." Ein gequältes Grinsen zeichnet sich auf dem Gesicht ab, er blickt euch der Reihe nach an. "Nun, ich bin, was ich bin. Ich bin kein Kämpfer wie Aemonn, ich bin nicht steinalt und weise wie der Borkenthan. Willow Lake hat ein Problem mit mir als Thanen, einfach, weil ich anders bin als diese beiden alten Bären, mit denen der Großteil des Dorfes von Klein auf aufgewachsen ist. Und weil ich Aemonns..." er stockt kurz, wählt seine Worte mit Bedacht... "Marotten nicht dulde. Geduldet habe, seine Seele ruhe in Frieden."
Wieder schüttelt er den Kopf.
"Ein Troll, das gibt Sinn. Ich muss gestehen, ich habe der Geschichte um das Biest ehrlicherweise nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ammenmärchen, dachte ich, verschwundene Schafe und Pferde treffen die Bauern hart, aber hier an der Grenze zur Wildnis werden allerlei Tiere gerissen. Aemonn wollte die Sache unbedingt in die Hand nehmen, wollte nochmal das Gefühl genießen, als strahlender Held durch die Gassen zu spazieren."
Der Than nimmt einen Schluck und starrt einen Moment auf den schweren, säuerlichen Rotwein, schwenkt den Becher und scheint seine Gedanken zu ordnen.
"Ich hatte versucht, es ihm auszureden. Auch er hat mich schwach genannt, feige. Wahrscheinlich ist die Hälfte der Geschichten in der Forelle auf Aemonn zurückzuführen, ein alter Mann, der nicht einsehen will, dass unser Problem nicht ein paar gerissene Schafe sind."