Kurzer Kommentar zur Diskussion um Regelabdeckung: Die meisten Regelwerke haben explizit nicht den Anspruch,
alles abzudecken. Sie geben eine Richtschnur vor und die konkreten Situationen sind dann mehr oder weniger komplexe Anwendungsfälle dieser Regeln. In der Tat kann man darüber streiten, wie sinnvoll das Beharren auf vorhersehbaren Regeln ist, wenn eben nicht vorhersehbar ist, welche Situationen im Spiel vorkommen und wie die sich auf die Regeln auswirken. Zuschläge und Abzüge auf Probenwürfel sind ja im Grunde bereits Regelungen (auch wenn gute Regeln dafür Leitfäden beigeben.
Kampfregeln sind vermutlich der Teil des Regelwerks (der "rules"), welcher in den meisten Regelwerken am meisten ins Detail geht und welcher noch am ehesten mechanisch anwendbar ist. Aber selbst das deckt nie alle Situationen ab. Und man kann auch darüber streiten, ob es akzeptabel ist, einen Gegner mit Werten zu versehen, die von den im Regelwerk gegebenen abweichen (z.B. der oben genannte Ork mit dem Spezialangriff; oder mehr oder weniger Lebenspunkte z.B.). Ich meine, dass es allgemeine Konvention ist, dass es in Ordnung ist, wenn der SL Gegner aufstellt, deren Werte nicht den im Regelbuch gegebenen Werten entsprechen. Die Konvention ist aber eigentlich willkürlich, wenn man aus einer Perspektive argumentiert, der es auf Vorhersehbarkeit und Planbarkeit ankommt.
Nichtsdestoweniger ist diese Diskussion ganz interessant, weil sie wieder einmal zeigt, dass 1) wir nicht alle das gleiche Spiel spielen (ich bin immer wieder - wertungsfrei - erstaunt über manche Ansätze) und 2) es doch einige grundsätzliche Unterschiede auch innerhalb der verschiedenen Spiele gibt, die wir spielen.
Für Dich wäre die Regelung ein Ruling, weil sie einen speziellen Einzel- oder Sonderfall erfasst und nicht zu verallgemeinern ist. Das kann man sicher als Kriterien heranziehen.
Für mich wäre es kein Ruling, weil es keine Regellücke schließt und nicht von der Gruppe kommt, sondern im (Regel-)Text steht.
Meinem Bauchgefühl nach ist das ebenfalls keine Regelung, weil es eben den Konventionen entspricht.
Eine Regellücke wird durchaus geschlossen: Es gibt für die Darstellung dieser speziellen Figur (oder hier: Hindernis) keine Regeln. Also gibt es eine Regellücke und die wird durch die Regelungen bezüglich dieser Figur geschlossen. (Ich finde das aber zugegenermaßen selbst etwas arg eristisch und spiele hier nur den Teufelsanwalt - von der Praxis sind wir hier weit entfernt).
Ansonsten müsste man das Fass aufmachen, was Regeltext ist und wer die Rechte besitzt, diesen zu verfassen.