So, ich bin jetzt endlich auch dazu gekommen, die letzte Folge zu sehen, die für mich das Niveau gehalten hat. Insgesamt fand ich's nicht weltbewegend, aber gut. Sols Reise als Figur war interessant und am Ende auch plausibel - er ist deutlich schlechter weggekommen, als ich es erwartet hatte, letztendlich hat er bis kurz vor Schluss ("It's okay") immer an der Lüge festgehalten, dass er alles richtig gemacht hätte und nur die Umstände zu all den Toten geführt haben.
Oshas und Maes Entwicklungen haben für mich auch gut funktioniert: Im Prinzip ist die Serie ja noch mal eine längere Auserzählung der Idee, das die Unterdrückung/Verleugnung negativer Gefühle durch die Jedi im schlimmsten Fall durchaus mal ins Gegenteil umschlagen kann: Da Osha sich ihren Hass und ihre Wut nie eingestehen durfte bzw. sie immer nur als einen Makel (der verhindert hat, dass sie Jedi wurde) wahrnehmen konnte, musste sich beides halt irgendwann Bahn brechen. Mae hingegen konnte die ganze Zeit an ihrem Hass auf Sol laborieren, was ihr letztendlich dann die Möglichkeit gegeben hat, sich bewusst gegen eine Sith-Ausbildung zu entscheiden und sich klarzumachen, dass es nie das war, worum es ihr ging.
Blöd fand ich die Gedächtnislösch-Aktion. Was sollte das, so aus dem Hut gezaubert?
Insgesamt fand ich die Serie weitaus runder und von den Figuren her konsistenter und durchdachter als z.B. die Prequel-Trilogie. Jedenfalls war sie weit erfolgreicher dabei, mich mit einer tragischen Hauptfigur auf dem Weg zur dunklen Seite mitfiebern zu lassen als die ganze Anakin-"Buhuu-ich-bin-ein-psychopathischer-Massenörder-bitte-nimm-mich-in-den-Arm-Padme"-Nummer.