@"Mächtige Klerikale sind selten"
Ja, wiederbelebungsfähige wunderwirkende Geistliche sind selten (und Kosten sind Adeligen wie den Royals wohl egal, wie Ainor schreibt), aber Feuersänger hat nochmal gut zusammengefasst, dass gegen die meisten Wunden/Knochenbrüche/Infektionen und auch schwerere, weltliche Krankheiten Cure Wounds und Lesser Restoration ausreichen. Für die Dorfleute sind diese beiden Zauber schon sehr mächtig - man stelle sich vor, woran Leute ohne die Zauber alle krepieren könnten. Zugleich gilt aber: Beide Zauber kann man mit 1. und 3. Level zaubern, das ist echt nicht hochstufig.
So ein Dorfheilkundiger der 1. Stufe kann (außer in Kriegssituationen) sehr viele Schäfchen gesund erhalten. Wieviele eingriffsnotwendigen Unfälle passieren pro Monat pro 1000 Leute? Weniger als 30 vermute ich. Das schafft ein einfacher Heilmagiekundiger.
Verhältnis Kirche und Gesellschaft
Ich versuche mich immer zuerst in der irdischen Geschichte zu bedienen: Allzuviele Wanderprediger kann ich mir in religös schon erschlossenen Gebieten nicht vorstellen. Klerikale auf Bekehrungsmission (Ansgar zB) dagegen und herumziehende Reformierte/Abweichler während Glaubensauseinandersetzungen wie der Reformation natürlich schon.
Analog zur Kirche sehe ich Tempel fest in den Staat integriert, mit weltlichem und "kirchlichem" Adel. Entsprechend sehe ich Klerikale ganz selbstverständlich für den Feudalstaat im Fronteinsatz, wenn benötigt. Ohne Extrakosten.
Wo in der irdischen Realität den Schäfchen mit der Hölle so richtig Angst eingejagt wurde, um Alle zu weit geöffneten Geldbörsen zugunsten der Kirche zu ermutigen, kann in der Fäntelwelt die Dankbarkeit wegen eines guten Seelenheil- und Heildienstes herangezogen werden, um die Tempel zu finanzieren. Wunder, die keine Kosten verursachen, werden in unserer Fantasywelt Aon kostenlos an die Gemeinde (bei Bedarf) verteilt, und das sorgt damit für eine gute finanzielle Bindung der Gemeinde zu ihrem Tempel.
Das Maximum an Verweigerung einem normalen Gemeindemitglied gegenüber, das ich mir vorstellen kann, würde für mich so aussehen:
"Ja, Matin, ich sehe Dein Humpeln. Der Ischias muss wirklich höllisch schmerzen. Aber siehst Du, die Sache ist die: Du hast zuletzt nicht viel auf Doramis gegeben, zumindest habe ich Dich in den letzten Jahren bei keiner Messe gesehen, und Spenden haben uns auch nicht erreicht. Wie kommst Du darauf, dass Doramis Dir helfen kann, wenn Du ihr keine Liebe entgegenbringst?"
"Grrg, ja, das sehe ich ein. Es tut mir leid. Ich kann mit den Schmerzen aber nicht mehr das Feld bestellen. Kann Doramis mir verzeihen? Ich werde ganz sicher wieder alle Opferfeste mitfeiern und keine Messe auslassen, das schwöre ich!"
"Gut, lass uns sehen, was Doramis zu Deinen Schmerzen und zu Deinem Versprechen sagt..."
Die Heilung kostet Matin vorerst nur ein Stück Würde, je nachdem, wie man es sieht...
Von den Regeln, wofür es Erfahrungspunkte gibt.
Ein Kleriker der die ganze Zeit im Tempel hockt und Kranke heilt steigt schlicht nicht auf.
Hier wäre mir (nochmal) die Unterscheidung wichtig: Die Spielregeln sind für die SCs gemacht, nicht für die NSCs. NSC-Klerikale kriegen bei mir zB die Stufe, die ich für angemessen habe, auch wenn sie seit dutzenden Jahren nur in Bibliotheken geforscht haben.