Ja, da ist auf jeden Fall was dran, oft hat die Spielleitung auch noch die Aufgabe der TErminfindung, des Streitschlichters zwischen den Spielern und noch vieles mehr. Daß sich das viele nicht zutrauen ist dann natürlich gegeben.
Die Aufgaben teilt sich die SL aber auch zum Teil selbst zu. Mit der Terminfindung ist irgendwie klar. Weil die SL ja meinst auch am meisten in der Runde fürs Spiel brennt und weil es ohne SL ja nicht geht, sie muss also als erstes mal Zeit haben.
Das mit der Streitschlichtung ist so eine Sache. Ich sage jedesmal wenn ich neue Spielende am Tisch sitzen habe, dass ALLE für den Spielspass ALLER verantwortlich sind. Ich nehme mir dann aber heraus, sofern ich die Runde leite, jemanden dort rauszunehmen, der dieses Kriterium nicht erfüllt.
Charakterspiel ist so eine Sache. Klar wichtig, aber genauso wichtig ist das Gruppenspiel und je nach System auch das Plotspiel. Ein "Mein Charakter würde das nicht tun weil ..." ist nicht imemr der klügste Satz. Die SL muss Kompromisse eingehen, die Spielenden mit ihren Charakteren zum Wohle aller, aber auch.
Viele haben noch ein "altes" Bild im Kopf, was die Spieleitung angeht. Meister, Master, Gott. Die SL ist heutzutage eine weitere mitspielende Person, die zwar mehr Entscheidungen treffen muss, aber mit und nicht die Spielenden spielt. Aber wegen solcher und anderen Dinge, die man immer mal wieder liest, schrecken auch viele davor zurück.
Dazu kommt, dass man als SL nicht alles machen muss. Man kann jemanden von den Spielenden als Regel SL ernennen, die Initiative von ihnen verwalten lassen, sie selber Szenen beschreiben lassen, usw. Was ich meine, weicht man den Posten auf, trauen sich viellleicht auch mehr.
Zum Thema:
Ja, es gibt zu wenig SL. Das liegt aber meiner Meinung nach auch daran, dass immer mehr neue SL lieber regelarme Systeme mit wenig Vorbreitungszeit bevorzugen, die Spielenden aber meist nur die Regelmonster mit 1000 Charakteroptionen (wovon sie nur einen Bruchteil nutzen, D&D5 50 von 350 Zauber?). Für Settings mit hunderten Büchern, DSA, Shadowrun und Co, fehlt heute einfach die Zeit sich einzuarbeiten. Es spielen also noch viele der älteren Rollenspielgenerationen, die aber auch oft ihre festen Spielenden haben.
Es suchen also immer sehr viele Spieler nach bestimmten Mainstreamspielen wie D&D5 und bleiben oift erfolglos (außer Online vielleicht).