Autor Thema: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?  (Gelesen 2473 mal)

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Offline DonJohnny

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #50 am: 26.07.2024 | 06:11 »
Bei uns im Verein ist es relativ ausgeglichen. Also am Ende wechseln sich Spielrundenmangel und Spielermangel immer wieder ab, die letzten zwei Monate haben wir eher die Spielrunden nicht voll bekommen. Laut meiner Zählung haben wir 23 Leute, die dieses Jahr mindestens eine Runde angeboten haben, wobei die drei aktivsten Spielleiter über ein Drittel der ca. 150 Runden seit Jahresbeginn geleitet haben.

Wie haben Maßnahmen, dass wir mehr Leute zum Spielleiten bringen wie z.B. einen Neuspielleiterstammmtisch um zu unterstützen und Ängste abzubauen, 'zwingen' aber niemandem zum Spielleiten.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Offline Zanji123

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #51 am: 26.07.2024 | 08:34 »
ich glaub viele haben auch einfach Schiss dank der ganzen D&D / Rollenspielstreamer

die Spieler (auch Neuspieler) erwarten ja teilweise regelrecht so einen SL und die neuen Spielleiter oder solche die sich evtl. dran versuchen wollen haben Schiss das die das nie so hinbekommen.

Hab auf reddit schon einige stories gelesen von der ersten Session die nicht wie in (insert online runde mit Profis) gelaufen ist und die Spieler jetzt total enttäuscht sind.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #52 am: 26.07.2024 | 08:58 »
Die hauptantwort waren Varianten von "Ich trau mir das nicht zu".

Das liest man immer wieder. Und ich kaufe das den meisten einfach nicht ab. Da muss niemand auf eine Bühne. Man sitzt (für gewöhnlich) mit Freunden oder Bekannten um einen Tisch rum und unterhält sich. Und macht im Grunde auch nicht viel anderes als als Spieler. Man entscheidet. Der einzige Unterschied ist, dass man als SL noch die Konsequenzen dieser Entscheidungen ausspricht. "Ich traue mir das nicht zu." oder "Ich schaff das nicht." sind sehr dankbare Argumente, da man die nur schwerlich entkräften kann. Außer "Es ist gar nicht schwierig. Versuch es doch mal." (oder irgendwelche Derivate davon) kann man da nicht viel auffahren - und da ists dann sehr leicht abzuwinken. Ich behaupte, dass die meisten schlicht keinen Bock auf den SL-Posten haben. Man muss einfach zu viel Zeit investieren. Wenn ich mir anschaue, dass viele Spieler nicht einmal die Zeit investieren (wollen), um die Regeln für ihren Charakter zu lernen, glaube ich nicht, dass ich mit meiner Behauptung weit von der Realität entfernt bin.

Disclaimer: Ja, natürlich mag es auch Spieler geben, die sich wirklich nicht trauen. Ich glaube aber, dass das ein verschwindend geringer Prozentsatz ist.
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Online First Orko

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #53 am: 26.07.2024 | 09:06 »
Der Trick ist, Runden mit anderen Spielleitern zusammen zu spielen  8]

Ist natürlich ein Pseudo-Trick, so ein bisschen Douglas Adams Trick, zu fliegen: Auf dem Boden fallen, aber daneben  ;D
Schwierig vor allem, weil das ja schon viele Dinge vorweg nimmt, von denen einige gegeben sein müssen, anderer erarbeitet werden wollen.

Aber der Reihe nach.

Zunächst ist die Frage: Wo will ich spielen: Am echten oder virtuellen Spieltisch? sehr zentral, den abhängig, wo man wohnt und wie die Demografie dort zum eigenen Alter passt, ist der Anteil von Mit-Hobbyist·innen sehr variabel.

Dann zum Geschmack: Was will ich spielen? Da muss ich, wenn ich sehr selbstkritisch rangehe einräumen, dass ich derzeit vermutlich keine SL finde, die mehr als 60-70% Übereinstimmung in Spielstil und Inhalten zu mir hat. Und dabei würde ich mich als ziemlich offen in Hinsicht auf Genres, Systeme und Settings bezeichnen. Einziges Problem: Auf die "Großen" (DSA, Shadowrun, Cthulhu, DnD5) hab ich einfach so gar keine Lust - es sei denn, mit anderem System! Das schränkt die Auswahl schon merklich ein! Abgesehen davon bin ich aber für Setting- und Regel-Experimente zu haben, brauch aber keine autoritären "Meister-Spielleiter" mehr.
Wichtig: Man muss erstmal für sich herausfinden, was man will, was man nicht will und vor allem und nicht zuletzt: Welche Kompromisse bin ich bereit, einzugehen?

Der schwerste und aufwändigste Punkt von allen: Netzwerken, neudeutsch Networking! So ausgelutscht und überbeansprucht beide Begriffe im beruflichen Umfeld mittlerweile sind - im Hobby kommt man ohne einfach nicht weiter. Wer sich keinen Pool an Leuten aufbaut, mit denen man losen Kontakt pflegt (und sei es nur mal was wie "Ey hast du von demundem Kickstarter mitbekommen? Das wär doch was für dich?") und sich auf die eine, 30jährige Stammrunde verlässt, der steht schnell verlassen da, wenn die aufgrund von Jobwechsel, familiäre Veränderung oder einfach Prioritätenverschiebung bei mehr als 1 Mitspielende die Runde auf Dauereis gelegt wird.
Je weniger dicht die Gegend hobbymäßig besiedelt und ist je wichtiger einem Offline-Spieltisch ist, desto unweigerlicher wird dieser Punkt - leider, für die Introvertierteren unter uns  :'(
Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, passende Leute aus dem Rollen- und Brettspielverein zu "rekrutieren" in dem ich ein paar Oneshots angeboten habe und darüber Kontakte aufgebaut.
Tatsächlich kann es auch hilfreich sein, mal als "Gastspieler" bei alteingesessenen Runden reinzuschauen (auch wenn man zBsp keine Lust auf Shadowrun hat, aber SciFi mag) und sich in den Pausen mal mit dem Mitspielenden zu unterhalten. Meist sind da auch Andere dabei, die für die Runde Zugeständnisse machen und zBsp supergern mal ein anderes Cyberpunksystem leiten würden - nur in DER Gruppe will das niemand.

Und die Kür: Andere motivieren! Was ich damit meine? Wenn eine Gruppe gegeben ist, wo ich als Spieler andere potentielle SL zu erkennen glaube, diese aber noch Hemmungen haben, kann ich in gewissen Rahmen versuchen, den Spielstil aktiv mitzugestalten, indem ich mir Mühe geben, sehr aktiv mit der SL zusammenzuarbeiten - und zwar dem Spielstil der SL entsprechend, nicht dem, den ICH gerne hätte. Darüber hinaus kann ich aktiv mitgestalten, ein Rundenwiki pflegen, die Rundennotizen für alle machen oder Terminkoordination übernehmen - also der SL das Leben leichter machen! Ich sehe das als "Support-Spiel" mit dem Ziel, den Mitspielenden zu zeigen, dass der SL-Job nicht so undankbar sein muss, wie er oft noch ist.
Das kommt jetzt vielleicht einerseits "positiv-manipulativ" rüber, anderseits vielleicht nur als Variante von "Sei kein Arsch" - aber sich die Möglichkeiten, die man als Spielende hat, bewusst zu machen und zu nutzen, kann die Qualität einer Runde wirklich enorm verbessern und die Schwelle für Andere, auch mal einen Oneshot zu leiten, verringern.

tl;dr: Zusammenfassend würde ich antworten: Es ist auf jeden Fall nicht immer und für alle leicht, eine SL zu finden. Es ist aber nicht unmöglich, wenn man zumindest in gewissen Teilen offen gegenüber Neuem (und manchmal auch Altem) ist und sich von der Idee der "perfekten Runde mit dem perfekten System und dem perfekten Spielleiter" macht. Und es kommt nicht von selbst, man muss dafür aktiv werden!
« Letzte Änderung: 26.07.2024 | 09:09 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Online Sashael

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #54 am: 26.07.2024 | 09:24 »
Gruppen, die eine neue SL suchen, um mit ihren alten Charakteren in ihrer alten Kampagne in ihrem alten Setting weiterspielen zu können, obwohl die alte SL möglicherweise hingeschmissen hat, finde ich ... sehr sehr seltsam.

Ne Mischung aus naiv (glauben die echt, das geht dann genauso weiter wie bisher?), borniert (wenn eure Kamapgne gerade den Bach runtergegangen ist, macht nen Trauertag und fangt dann bitte was Neues an!) und mit Anspruchsdenke (nein, ihr habt kein Recht darauf, dass jemand euer Spiel weiterführt!).

Entsprechende Anfragen bei FB finde ich eher ...gruslig.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline felixs

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #55 am: 26.07.2024 | 09:34 »
Und ich kaufe das den meisten einfach nicht ab.

Ich habe auch starke Zweifel. Zumindest dann, wenn für diese Person die Teilnahme als Spieler überhaupt kein Problem ist.

Natürlich gibt es Leute, die Probleme mit sozialer Interaktion haben, Unsicherheiten aller Art etc. Aber das sind fast alles Dinge, die man dann wahrscheinlich auch als Spieler hat. Und in der Tat ist es bei allen Leuten, die ich kenne, die irgendwelche Einschränkungen in dieser Richtung haben, auch so: Die Hürden sind für Spielen und Leiten sehr ähnlich.

Entscheidend scheint mir viel mehr die Motivation zu sein, die Bereitschaft, Zeit und Mühe zu investieren. Daran mangelt es wohl meist. Und da bin ich dann raus.
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Offline ThinkingOrc

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #56 am: 26.07.2024 | 09:36 »
Gruppen, die eine neue SL suchen, um mit ihren alten Charakteren in ihrer alten Kampagne in ihrem alten Setting weiterspielen zu können, obwohl die alte SL möglicherweise hingeschmissen hat, finde ich ... sehr sehr seltsam.
[...]
Entsprechende Anfragen bei FB finde ich eher ...gruslig.
Echt sowas gibt's?
Das fände ich auch eher befremdlich.
Was ich schon gemacht habe, als Spielleiter für Star Wars einen weiteren Spieler zu suchen, der sich bereiterklärt, auch mal zu leiten. Da war dann schon die Erwartungshaltung, dass das gleiche Setting und evtl auch die gleichen Charaktere bespielt werden.
Wenn er aber gesagt hätte, dass er lieber mit ner anderen Charaktergruppe spielen würde wäre das für mich absolut ok gewesen.
Ich wollte halt nur gerne auch mal Star Wars spielen.
Was ich weiter oben meinte war explizit die Spielergruppe verliert ihren SL und will als Spieler zusammen bleiben. Dort war es fast völlig egal welches Setting und System der SL bevorzugte.

Ich habe auch starke Zweifel. Zumindest dann, wenn für diese Person die Teilnahme als Spieler überhaupt kein Problem ist.

Natürlich gibt es Leute, die Probleme mit sozialer Interaktion haben, Unsicherheiten aller Art etc. Aber das sind fast alles Dinge, die man dann wahrscheinlich auch als Spieler hat. Und in der Tat ist es bei allen Leuten, die ich kenne, die irgendwelche Einschränkungen in dieser Richtung haben, auch so: Die Hürden sind für Spielen und Leiten sehr ähnlich.

Entscheidend scheint mir viel mehr die Motivation zu sein, die Bereitschaft, Zeit und Mühe zu investieren. Daran mangelt es wohl meist. Und da bin ich dann raus.

Naja sowas mag es geben, aber es ist schon ein Unterschied einem Vortrag zuzuhören oder selbst vorzutragen. Und da meine ich jetzt nicht den Vorbereitungsaufwand und die Präsi zusammenzuklicken... Das eigentliche vor Menschen stehe und was präsentieren. Für viele ist das in der Vorstellung so. Und übrigens wird das mit weniger Leuten nicht unbedingt einfacher (wenn man denn solche Befindlichkeiten hat). Man kann nämlich viel schwieriger als bei einer undefinierten Masse die einzelnen Personen nd ihre Mimik ausblenden. Man fühlt sich richtig unter Beobachtung. Das ist nochmal was anderes als Sozialangst.

Ich habe schon für Komillitonen und Kollegen / Mitarbeiter vorgetragen, weil die das nicht "konnten". Die haben dann alles an Vorarbeit gemacht und ich habe einfach nur vorgetragen. So hatten alle weniger Stress. Aber die empfanden das auch als guten Deal.
« Letzte Änderung: 26.07.2024 | 09:45 von ThinkingOrc »

Offline ThinkingOrc

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #57 am: 26.07.2024 | 09:40 »
sorry irgendwas ist hier komisch gewesen...
« Letzte Änderung: 26.07.2024 | 09:44 von ThinkingOrc »

Offline felixs

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #58 am: 26.07.2024 | 09:44 »
Naja sowas mag es geben, aber es ist schon ein Unterschied einem Vortrag zuzuhören oder selbst vorzutragen. Und da meine ich jetzt nicht den Vorbereitungsaufwand und die Präsi zusammenzuklicken... Das eigentliche vor Menschenn stehe und was präsentieren. Für viele ist das in der Vorstellung so. Und übrigens wird das mit weniger Leuten nicht unbedingt einfacher (wenn man denn solche Befindlichkeiten hat). MAn kann nämlich viel schwieriger als bei einer undefinierten Masse die einzelnen Personen nd ihre Mimik ausblenden. Man fühlt sich richtig unter Beobachtung. Das ist nochmal was anderes als Sozialangst.

Ist alles richtig, betrifft aber irgendwie alle in irgendeiner Weise.
Ich stehe auch nicht gern im Mittelpunkt einer Veranstaltung und ich mag Vortragssituationen nicht besonders. Trotzdem spielleite ich grundsätzlich nicht ungern. Und ich finde, dass man das auch von anderen erwarten kann - gerade dann, wenn es halt offensichtlich ein Problem ist. Was ich erwarte ist die Einsicht, dass einer den SL machen muss und dass es unfair ist, wenn das immer derselbe sein muss, auch wenn der lieber spielen auch mal spielen würde. Und da hakt es dann anscheinend.
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Offline ThinkingOrc

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #59 am: 26.07.2024 | 09:50 »
Ja, aber davor klang es so, als ob die alle nur zu faul wären und kein eigentliches Problem mit der Situation hätten. Das glaube ich eben nicht. Ich glaube aber auch, dass man das mit Übung besser hinkriegt, also diese, ich nenne es mal Angst, zu überwinden.
Durch Neurodivergenzen in meiner Familie weiß ich aber auch, dass so typische Vorurteile für gewisse Verhaltensweisen oft aus nem Unverständnis oder der Unfähigkeit über den eigenen Erfahrungshorizont hinauszusehen herrühren.

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #60 am: 26.07.2024 | 09:53 »
Ja, aber davor klang es so, als ob die alle nur zu faul wären und kein eigentliches Problem mit der Situation hätten. Das glaube ich eben nicht. Ich glaube aber auch, dass man das mit Übung besser hinkriegt, also diese, ich nenne es mal Angst, zu überwinden.
Durch Neurodivergenzen in meiner Familie weiß ich aber auch, dass so typische Vorurteile für gewisse Verhaltensweisen oft aus nem Unverständnis oder der Unfähigkeit über den eigenen Erfahrungshorizont hinauszusehen herrühren.

Ich glaube, dass die meisten (!) die behaupten, sie würden sich das nicht zutrauen, zu faul sind. Sicherlich nicht alle. Aber die meisten.
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Offline Selis

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #61 am: 26.07.2024 | 10:26 »
Entsprechende Anfragen bei FB finde ich eher ...gruslig.

Der Suchende verteilte dieses Gesuch über einen Haufen Kanäle, musste immer ein wenig hämisch grinsen.
War aber nicht die erste dieser Art, die mir über den Weg lief, die erste war eigentlich noch befremdlich er, weil sie einen interessierten SL, zum Schluss zur Bewerbung aufforderten. So weit kam man eigentlich gar nicht, weil die Liste der Anforderungen schon inakzeptabel waren.

Sieht man aber mal wieder, wie viele Menschen Spielleiter als kostenlose Dienstleister betrachten.
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Offline YY

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #62 am: 26.07.2024 | 10:39 »
Ich könnte mir also vorstellen das es viele SLs gibt die halt "ihre" Gruppe haben. Und abseits von mangelnder Zeit auch schon sehr stark auf diese adaptiert sind.

Das ist doch der klassische Fall "verlorener" Rollenspieler:
Eine Gruppe jahrelang gehabt, die geht irgendwann irgendwie in die Brüche und es kommt nie zu einer Folgegruppe - oft genug auch, weil die ursprüngliche Gruppe die einzige war, die sich aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zusammensetzen ließ.

Das verstehe ich auch insofern, weil es sehr mühsam und zeitraubend ist, unter quasi allen Rollernspielern die "richtigen" rauszusuchen, anstatt unter den sehr viel weniger Leuten, die man schon kennt und mit denen man gut klarkommt, Rollenspieler zu finden oder Leute zum Spielen zu bringen.
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Offline Yney

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #63 am: 26.07.2024 | 10:47 »
Sieht man aber mal wieder, wie viele Menschen Spielleiter als kostenlose Dienstleister betrachten.

Und in manchen Fällen sogar noch mehr, wie mir scheint. Denn der Spielleiter soll dann obendrein auch noch die eigenen Präferenzen bedienen. Da gibt es so manches Ausschlusskriterium, dass sicher nachvollziehbar ist (es soll ja auch menschlich zueinander passen). Aber es gibt auch Punkte, über die man nachdenken oder reden könnte. Oder noch besser: Man probiert es einfach mal aus – vielleicht macht es ja dennoch Spaß.

Kurz gesagt: So manche potenzielle Spielleitung sieht sich nicht nur der Mehrarbeit gegenüber, sondern auch einer gewissen Erwartungshaltung. Bei einer (auch mir seltsam erscheinenden) bezahlten Spielleitung kann ich das noch nachvollziehen, beim freundschaftlichen Spiel mit Bekannten tue ich mich da schwer.

Offline Selis

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #64 am: 26.07.2024 | 10:52 »
Einer der Gründe, warum ich 15 Jahre lang den Posten nicht mehr angerührt hatte, bis auf einer Ausnahme, die aber bestätigte, das ich es besser bleiben lasse und dabei handelte es sich nie um unbekannte aus dem Internet auf gesammelte Mitspieler.

Früher wurde es zur Leistungsshow und dann musste ich die persönlichen Präferenzen bedienen und da ich eher unsicher war und nicht locker flockig wie der Dauerspielleiter das handhabte, wurde halt gemeckert.

Einer unserer SLs auf meinem Server hatte zwei Personen mit einem Ragequit, weil Teile der Unterlagen in Englisch waren.
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Offline Fillus

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #65 am: 26.07.2024 | 11:48 »
Ich reklektiere mich zwar immer selbst, aber ich mache das mehr für mich.  Leistungsdruck verspüre ich keinen und wenn eine Runde mal nicht gut lief, lag das so gut wie immer an allen Personen am Tisch. Ich gebe aber zu, es hat viele Jahre gebraucht, bis ich diese Haltung an den Tag gelegt habe. Für mich sind alle am Tisch gleichermaßen für den Spielspaß aller verantwortlich. Das selbsthinterfragen dient auch einem gutem Teil dazu, wie ich meinen eigenen Spielspaß als SL verbessern kann.
Mir ist bewusst, nicht jede Person am Tisch hat immer eine Sahnetag, es gibt eben auch schlechte. Das müssen alle anderen dann mit auffangen, vorallem wenn es der SL passiert.

Das meine ich damit, warum ich Begriffe wie "Meister", "Master" oder "Gottgleiches Wesen" am Tisch vermeide. Als SL bin ich nur eine weitere Spielende Person, die mit und nicht gegen spielt und genauso ihren Spaß haben möchte. Man darf mich auch gerne auf Fehler hinweisen, natürlich mache ich welche. Und ebenso hinterher konstruktiv Kritisieren.

Pen&Paper ist ein kooperatives Spiel, wo alle am Tisch (oder virtuellen Tisch) Konpromiusse eingehen müssen. Wenn man als SL aber seinen Stil gefunden hat, lässt sich das nicht bis in unendliche biegen. Wenn ich keine Battlemapschlachten haben möchte, es aber für die Spielenden ein wichtiger Aspekt ist, kann und will ich das nicht leisten. Sowas klärt man halt vor der Runde ab. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich auch als SL auf so einen Beispiel einlassen udn Battlemapkämpfe zaubern, aber es wird niemals ein Hauptbestandteil sein wenn es der SL keinen Spaß macht.

Da liegt auch der Knackpunkt. Man wird vermutlic so gut wie nie haben, dass alle am Tisch exkat den selben Spielstil mögen. da einen Kompromiss zu finden, ist die Aufgabe. Das fängt beim Setting an und hört beim Regelsystem nicht auf. Und man kann jedes Spiel auf so unterschiedliche Weise spielen.

Ein weiterer Punkt ist, dass man sich als SL vorab in ein Spiel verguckt, was man toll findet, wofür man brennt. Nur finden sich dafür dann oft keine Spielenden. Stattdessen kommen Forderungen was man leiten sollte. An diesem Punkt beende ich dann oft die Kommunikation oder sogar den Kontakt. Ich kann kein Spiel leiten, nur weil es Mainstream ist und ich wenn ich es nicht "mag". Wenn ich als SL kein Bock auf das Spiel habe, bringt es genau Null.

Wie hier auch angesprochen, würde ich auch nie eine Kampagne weiterleiten, die unter einer anderen SL angefangen hat. Solche und andere Forderungen schrecken sicherlich viele ab.

Manchmal "überrede" ich Spielende für einen Abend zu leiten. Danach haben sie deutlich mehr Verständnis für den Posten und wissen sich als Spielende zu "benehmen".

Ich bin jetzt schon so lange dabei, ich kann inzwischen alles auf den Tisch bringen und es wird gespielt. Denke aber das ist die Ausnahme schlechthin. Ebenso habe ich Gruppen in der sich Menschen befinden, die auch gerne mal leiten. Überhaupt habe ich den Luxus so oft Runden zu haben wie ich möchte, auch wenn ich die meisten natürlich dann selbst leiten darf.

Aber, immer wieder lehne ich auch Spielende vor vorne herein ab, wenn es nicht passt. Die Hauptprobleme sind Egoistmus, mangelnde Kompromissbereitschaft und völlig falsche Erwartungen (SL ist ein Dienstleiser und ich kann mich berieseln lassen). Und dann noch die, welche ihren Spielspaß daraus ziehen, anderen den Spaß zu verderben und ihren Charakter über die Gruppe und über den Plot (so vorhanden) stellen.

Online Runenstahl

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #66 am: 31.07.2024 | 09:35 »
ich glaub viele haben auch einfach Schiss dank der ganzen D&D / Rollenspielstreamer

die Spieler (auch Neuspieler) erwarten ja teilweise regelrecht so einen SL und die neuen Spielleiter oder solche die sich evtl. dran versuchen wollen haben Schiss das die das nie so hinbekommen.

Hab auf reddit schon einige stories gelesen von der ersten Session die nicht wie in (insert online runde mit Profis) gelaufen ist und die Spieler jetzt total enttäuscht sind.

Zweifellos wird es solche Leute geben. Das sind mMn aber Idioten die nie zufrieden sein werden. "Wir haben neulich Fussball probiert und das war nicht so gut wie im Fernsehen". 

Meine Erfahrung ist, das Neulinge oftmals richtig viel Spaß haben. Und dabei ist es schnurz wie gut der SL im Vergleich zu irgendwelchen You-Tubern ist. Denn zuhause am Tisch ist der Spieler nicht nur Zuschauer sondern spielt selbst mit und das macht einen gewaltigen Unterschied !
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Offline felixs

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #67 am: 31.07.2024 | 11:52 »
Zweifellos wird es solche Leute geben. Das sind mMn aber Idioten die nie zufrieden sein werden.

Vermutlich kann man die meisten Probleme damit erklären, dass die meisten Leute (auch) Idioten sind.

Praktisch alles, was in dem Zusammenhang hier beschrieben wurde, läuft ja darauf hinaus, dass Leute sich in einer Weise verhalten oder Anforderungen haben, die nicht zu guten Ergebnissen führen. Insgesamt ist das wahrscheinlich sogar das Grundproblem der Menschheit.
« Letzte Änderung: 31.07.2024 | 11:53 von felixs »
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Offline Prisma

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #68 am: 31.07.2024 | 16:14 »
Ich kenne dieses Problem zwar nur aus dem Internet, aber es scheint speziell in 5E Kreisen vorzuliegen, Stichwort Matt Mercer Effect. (Hierzulande gibt es das auch über die Rocketbeans.)

Die Spieler sind eigentlich keine Idioten, sie sind bloß "verzogen", bzw. wurden mit einem Produkt (!) rollenspielsozialisiert, welches nur unter den Laborbedingungen von Mercer funktioniert. Dieses gibt es in der Realität gar nicht, denn am heimischen Spieltisch spielen sich keine bezahlten Voiceactors in einem Studio abgesprochene Bälle zu.

Darum sage ich immer das Mercer & Co eher schädlich sind. Einerseits können sie fürs Rollenspiel begeistern, andererseits ist die Enttäuschung der Leute um so höher, wenn sie auf die Realität stoßen. Doch nur dort findet die "echte Magie" statt und erscheint (!) dann unverdient minderwertig.
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Selis

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #69 am: 31.07.2024 | 16:27 »
So neu ist das aber auch wieder nicht.
Durfte mir vor 15 Jahren schon anhören, welche Grundsätze der Rollenspiel-Theorie ich nicht berücksichtigt habe oder mir von irgendwem anhand eines Beispiels erklären lassen musste, wir man RICHTIG leitet, was in meinem Zusammenhang mit der gegebenen Situation stand.

Darauf folgte 15 Jahre eine Pause.
Mit einer Unterbrechung, wo ich mit meiner Leistung nicht an einem routinierten Dauer Spielleiter heran reichte.
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Offline klatschi

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #70 am: 31.07.2024 | 17:13 »
Wie viele Leute beschweren sich im Netz und wie groß ist dieser Anteil an der Gesamtmenge? Ich halte die Debatte um den „Mercer-Effekt“ für absolut unnötig und für (sehr wahrscheinlich) absolut vernachlässigbar.

Aus meiner persönlichen Erfahrung (anekdotische Evidenz) habe ich keinerlei Rückmeldung in dieser Richtung bekommen, auch von Leuten, die davor CR oder RocketBeans konsumiert haben. Überschlagen wären das ca 20 Leute. Und ich glaube wirklich nicht, dass ich ein Überflieger bin.

Dieses gibt es in der Realität gar nicht, denn am heimischen Spieltisch spielen sich keine bezahlten Voiceactors in einem Studio abgesprochene Bälle zu.

Ohne CR verteidigen zu wollen (ist nicht mehr mein Format): gibt es Hinweise  dafür, dass das nicht am Tisch entsteht, sondern gescripted ist? Oder anders gefragt: ist es vielleicht nicht einfach wirklich ne Gruppe, die das spielt und das aus dem Spiel entwickelt - wir wir anderen „normalos“  auch?

Offline Raven Nash

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #71 am: 31.07.2024 | 18:05 »
Ohne CR verteidigen zu wollen (ist nicht mehr mein Format): gibt es Hinweise  dafür, dass das nicht am Tisch entsteht, sondern gescripted ist? Oder anders gefragt: ist es vielleicht nicht einfach wirklich ne Gruppe, die das spielt und das aus dem Spiel entwickelt - wir wir anderen „normalos“  auch?
Vor allem: die kennen sich ewig (sind auch zwei Ehepaare dabei) und arbeiten auch zusammen - als Voice Actors. Ich denke mal, abgesehen von einem sehr groben Skript gewisser Abläufe, brauchen die das gar nicht. Ist ein eingespieltes Team.

Bzgl. dem sog. "Mercer-Effekt": Tja, ich hab hier genau eine Spielerin, die CR überhaupt gesehen hat, der Rest hat vielleicht mal davon gehört. Rekrutiert man Spieler natürlich nur aus der Bubble an Leuten, die CR-Fans sind, hat man den Effekt vielleicht. Ansonsten eher nicht.
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Offline felixs

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Re: Spielleiter - Wie schwierig sind sie zu finden?
« Antwort #72 am: 31.07.2024 | 18:17 »
Zum Thema "Vorbelastung" von Spielern: Ich hatte mal das Phänomen, mit einer Spielerin zu spielen, die über die Comics zu den Knights of the Dinnertable zum Rollenspiel gefunden hatte. Da habe ich dann schon etwas Enttäuschung darüber wahrgenommen, dass es ganz anders war, als erwartet. Es hat, glaube ich, nicht geholfen, dass wir Castle Falkenstein gespielt haben, während sie eigentlich D&D erwartet hat.
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