Autor Thema: Red Flags bei Spielleitern  (Gelesen 4883 mal)

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Offline unicum

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #50 am: 27.07.2024 | 21:25 »
Wie kommt man von "ich möchte gerne eure Charakterbögen mal anschauen" nach "Es ist egal was ihr spielt, steht eh alles schon fest"?  oÔ

Will ich eigentlich immer. (also die Charakterbögen sehen).

Da ich es eben schon erlebt habe das manche Charaktere nicht ... sehr, sehr höflich ausgedückt ... "regelkonform" sind, oder sonstwie Dinge haben die gelinde gesagt an den Haaren herbeigezogen sind.

Anderst formuliert: Ich habe auf Charakterbögen schon rote Flaggen gesehen, da sieht der Parteikonress in China farblos aus.

Offline Robert Paulson

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #51 am: 27.07.2024 | 22:09 »
Für mich ist vor allem wichtig dass Spieltermine tatsächlich zu Stande kommen. Da gibt's einige Red Flags zu:
- keine klare kurze prägnante Kommunikation bei Terminsuche
- keine Initiative bei Nachfolgetermine bzw. ewigen Pausen. Kein Nachhalten bei Spielern.
- Unzuverlässigkeit
- Will eine Kampagne aus dem Bodenstampfen
Mit Anfang 20 kurz nach dem Abi war ich da noch deutlich genügsamer aber heutzutage kann ich da keine Kompromisse mehr eingehen.
(Nachdem ich selbst gern leite und mir als Spieler genug zuverlässige gute Spielleiter potentiell zur Verfügung stehen bin ich da aber auch in einer privilegierten Position)

Handwerklich bei Spielabenden hab ich bisher nur wenig Enttäuschungen erlebt. Wenn jemand grob menschlich und emotional unreif ist und ein extremes Geltungsbedürfnis hat ist das für mich ne Red Flag. Das war aber ne Einzelperson die sich auch an alles rangeschmießen hat, was nicht um 2 auf den Bäumen ist, Spielerinnen (und manche Spieler) massiv bevorteilt hat und ihre eigenen ehemaligen SCs als Deus Ex Machina missbraucht hat.
« Letzte Änderung: 27.07.2024 | 22:14 von Robert Paulson »

Offline Fezzik

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #52 am: 27.07.2024 | 22:27 »
Ich hatte es beispielsweise schon, dass ich einen Charakter spielen wollte, der dann hintergrundtechnisch überhaupt nicht zur Gruppe gepasst hat. Das hat dann letztlich dazu geführt, dass ich den Großteil der ersten Sitzung nur zugucken konnte.
Ein anderes Mal hatte ich einen Charakter, der im Prinzip völlig nutzlos war, weil sich herausgestellt hat, dass es genau eine Gegnergruppe gab, gegen die der Charakter nichts ausrichten konnte - und dann kam in der Kampagne nur diese Gruppe vor.

Da hab ich aber auch das Gegenbeispiel. Spieler die Konsequent SC an der geplanten Kampagne vorbei bauen/schreiben.
Wenn die Ansage ist "Es geht alles aus dem Grundbuch, aber der Charakter muss ein fester Bestandteil dieses Dorfes in der Westmark sein" und der Spieler kommt mit "Ich bin so ein Sohn eines reisenden Händlers der so alle 4 Wochen mal durch das Dorf kommt"  ~;D
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Offline Zed

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #53 am: 27.07.2024 | 22:31 »
Für mich kommt auch nichts anderes als offenes Würfeln in Frage.
Bei  a l l e n  Wahrnehmungswürfen (auch "passiven")?  :think:

Offline nobody@home

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #54 am: 27.07.2024 | 22:38 »
Da hab ich aber auch das Gegenbeispiel. Spieler die Konsequent SC an der geplanten Kampagne vorbei bauen/schreiben.
Wenn die Ansage ist "Es geht alles aus dem Grundbuch, aber der Charakter muss ein fester Bestandteil dieses Dorfes in der Westmark sein" und der Spieler kommt mit "Ich bin so ein Sohn eines reisenden Händlers der so alle 4 Wochen mal durch das Dorf kommt"  ~;D

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Offline Feuersänger

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #55 am: 27.07.2024 | 22:41 »
Passiv heisst ja, dass nicht gewürfelt wird.
Wenn es passive Checks gibt, sollte der SL sich halt den relevanten Wert _vorher_ aufgeschrieben haben, dann kann er es selber abgleichen.

Wenn der SL seine heimlichen Stealth-Checks würfelt, darf er das meinetwegen auch verdeckt tun, die Spieler wissen ja in dem Moment so oder so nur _dass_ er würfelt aber nicht _was_. Es sei denn, er ist richtig ausgefuxt und hat eine Liste mit Würfelwürfen vorbereitet die er dafür nun Zug um Zug abstreicht.

Im Ernst, was soll der Quark, wir wissen alle dass es vereinzelte Situationen gibt in denen verdecktes Würfeln auch mal sinnvoll ist. Wichtig ist mir, dass der SL nicht hinter seiner SL-Burg Würfel rollen lässt und mich dann informiert, dass ich soundsoviele HP verliere.

Allerdings: Ich hatte einmal eine Online-Runde (über ca 1.5 Jahre), in der jeder für sich daheim gewürfelt hat - und ohne Kamera oder so - weil wir den Online-Roller zu umständlich fanden. Das war aber eine besondere Vertrauenssituation, _und_ es ging ja schließlich in beide Richtungen -- sprich auch auf Spielerseite wurde "verdeckt" gewürfelt. Also, wenn wir diese Runde mit einbeziehen, muss ich meine Worte "es darf nur offen gewürfelt werden" doch fressen.  ;D
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Offline Zed

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #56 am: 27.07.2024 | 22:58 »
Ah, okay, dann sind wir auf einer Linie.

Offline Fezzik

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #57 am: 28.07.2024 | 09:07 »
Wobei sich das im Prinzip ja noch vereinen ließe: der Händler reist, sein Sohn lebt im Dorf und sieht den Vater halt auch nur einmal im Monat. :)

Ich will das nicht ztu sehr derailen hier.
Aber DAS wollte der Spieler nicht. Ich glaube der litt unter der Angst das sein Charakter eine anspielbare Schwachstelle haben könnte.
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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #58 am: 28.07.2024 | 09:25 »
Ich will das nicht ztu sehr derailen hier.
Aber DAS wollte der Spieler nicht. Ich glaube der litt unter der Angst das sein Charakter eine anspielbare Schwachstelle haben könnte.

Na ja, ich denke, das fällt dann eher unter "Red Flags bei Spielern". ;)

Offline unicum

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #59 am: 28.07.2024 | 10:44 »
Ich glaube es gibt durchaus Red Flags bei die sowohl Spieler als auch Spielleiter haben und solche die nur in einer gewissen Konstelation wirklich auftauchen.

Für mich sind etwa einige Regelwerke rote Flaggen, die sicher für andere Spieler ... was ist eigentlich das gegenteil einer roten Flagge?
Die Kostellation gibt es umgekehrt sicherlich auch.

Offline Village Idiot

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #60 am: 28.07.2024 | 11:37 »
was ist eigentlich das gegenteil einer roten Flagge?

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Offline Fillus

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #61 am: 28.07.2024 | 12:19 »
Hmm, was sind meine Redflags bei SLs.

- Unzuverlässigkeit
- Menschlich nicht mit mir kompatiblel, mir unsympatisch.
- Neinsager. Also stur an den Plan haltend, immer nur eine Lösung (die der SL) führt zum Ziel. Keine Ideen von Spielerseite zulassen. Alles was nicht Standard ist, nicht zulassen.
- Würfeldreher. Ich weiß, ein Punkt den viele anders sehen, aber ich leite schon zu lange und bemerke es wenn die Würfel hinter dem Schirm gedreht werden. Merke ich, wird mir ab dann mein eigener Würfelwurf völlig egal, ich verliere vollkommen die Lust überhaupt zu würfeln. Ist Wumpe was ich würfle, wenn das Ergebnis sowieso verfälscht wird. Ein Sieg ist kein Sieg mehr, meine Spielfigur hat nur überlebt weil es plötzlich weniger Schaden gab. Mag ich überhaupt nicht, darum benutze ich selber keine Schirme, sondern würfle immer offen. Und es gibt andere Wege, Dramatik zu erzeugen als die Würfel zu drehen.
- "Auf alles Würfeln" Lasser. Ich möchte nicht würfeln ob ich meine Schuhe zubebunden bekomme oder ich bemerke ob man die Tür drücken oder ziehen muss. Ich möchte würfeln, wenn es eine negative Reaktion auslösen kann, wenn es um was geht.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #62 am: 28.07.2024 | 12:40 »
- was quasi bedeutet, dass es egal ist, ob man mitspielt, weil die Geschichte so oder so schon feststeht.
Kommt darauf an, ggf ist es egal weil es eure Entscheidung ist was ihr wie macht oder zumindest wie



Zitat
"Wenn das für die SC gilt, dann muss das auch für die NSC gelten!" - nein.
Warum?

Zitat
"Ich bin am besten, wenn ich improvisiere." - heißt für mich meist,
das ich versuche so vorzubereiten, das ich darauf zum Improvisieren aufbauen kann
Wobei sich das im Prinzip ja noch vereinen ließe: der Händler reist, sein Sohn lebt im Dorf und sieht den Vater halt auch nur einmal im Monat. :)
oder bleibt aus Gründen da hängen



“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Bad_Data

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #63 am: 28.07.2024 | 14:13 »
@Lichtschwerttänzer

Ich finds sehr gut, wie du das mit das Improvisieren formulierst!
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass SL davon ausgegangen ist, dass man ja nichts vorbereiten müsse, weil man ist ja so gut im improvisieren.
Nur sagt da halt keiner, dass der eigentliche Grund ist, dass man zu faul zum vorbereiten ist.
Fürs Protokoll: Ich bin tatsächlich der Meinung, dass man mit der richtigen Vorbereitung viel besser improvisieren kann.

Regeln für SC und NSC: Kannst du etwas genauer sagen, worauf sich das "Warum?" bezieht? Geh es darum, warum das eine Red Flag für mich ist, oder warum ich der Meinung bin, dass Regeln für SC nicht unbedingt für NSC gelten müssen?

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Offline Feuersänger

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #64 am: 28.07.2024 | 14:33 »
Regeln für SC und NSC: Kannst du etwas genauer sagen, worauf sich das "Warum?" bezieht? Geh es darum, warum das eine Red Flag für mich ist, oder warum ich der Meinung bin, dass Regeln für SC nicht unbedingt für NSC gelten müssen?

Ich quatsch mal eben dazwischen:
Bei mir triggert das Erinnerungen an SLs, die mit so Aussagen daherkommen wie "Wenn die SCs das und das dürfen, dann dürfen die NSCs das auch". Das bezieht sich meistens auf Dinge wie: eine sehr starke Kombo skillen, mit der man viele Gegner oneshotten kann.
Ich kann mir da mittlerweile nur noch ans Hirn langen. Warum sollten die NSCs das genauso können wie die SCs? Möchtest du mit den NSCs eine Kampagne über 50 Sitzungen mit hunderten von Kämpfen bestreiten, oder vielleicht doch lieber mit den SCs? Warum ist es dir dann wichtig, die SCs oneshotten zu können? Das sind die Fragen, die ich solchen SLs dann gerne stelle.

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #65 am: 28.07.2024 | 14:53 »
Geh es darum, warum das eine Red Flag für mich ist, oder warum ich der Meinung bin, dass Regeln für SC nicht unbedingt für NSC gelten müssen?
Ja  ~;D beides
Warum sollten die NSCs das genauso können wie die SCs?
Herausforderung, Lehrer, sonstige sinnige Funktion im Spiel
aber als "Strafe" oder Sanktion grosse rote Flagge
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“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
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Offline Irian

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #66 am: 28.07.2024 | 15:00 »
Bei mir triggert das Erinnerungen an SLs, die mit so Aussagen daherkommen wie "Wenn die SCs das und das dürfen, dann dürfen die NSCs das auch". Das bezieht sich meistens auf Dinge wie: eine sehr starke Kombo skillen, mit der man viele Gegner oneshotten kann.
Ich kann mir da mittlerweile nur noch ans Hirn langen. Warum sollten die NSCs das genauso können wie die SCs? Möchtest du mit den NSCs eine Kampagne über 50 Sitzungen mit hunderten von Kämpfen bestreiten, oder vielleicht doch lieber mit den SCs? Warum ist es dir dann wichtig, die SCs oneshotten zu können? Das sind die Fragen, die ich solchen SLs dann gerne stelle.

Dein Argument halte ich für schwach, so könnte man auch fragen: "Warum sollten die NSCs Schaden machen können? Ist es dir wichtig, die SCs töten zu können?". Teilweise reden wir hier einfach von Balancing. Je nach Regelwerk kann es mehr oder minder große "Lücken" geben, die man ausnützen könnte oder so oder so auslegen könnte. Und da ist dann "Wenn wir das so machen können, können die NSCs ja auch" teilweise eine recht sinnvolle Überlegung. Das Balancing nur für eine Seite über Bord zu werfen, erscheint mir nicht gerade sinnvoll.

Kommt halt natürlich auch immer auf den Einzelfall an, wenn es um irgendwelche völlig gewollten Kombos o.ä. geht die nicht jeden Kampf völlig einseitig machen, trifft das vermutlich seltener zu, wenn es irgendeine trivialere Lücke ist, dass quasi jeder Kampf davon Schlagseite bekommt, schon eher.

Generell (abseits von Rollenspielen, die z.B. extra Regeln für "Mook" NSCs definieren) würde ich aber rein persönlich auch davon ausgehen, dass in Konflikten, etc. mit den SCs, relativ gleiche Regeln für NSCs wie SCs gelten - mal spezifische Charaktereigenschaften, etc. außen vor. Dass ein Stufe-1-Prügelknabe NSCs nicht das gleiche kann wie ein Stufe-20-SC-Barbar ist ja irgendwo klar, aber ein vergleichbarer NSC-Barbar? Wieso sollte der automatisch nach anderen Regeln spielen? (Natürlich sind SCs häufig hyper-kompetent, d.h. "vergleichbare" NSCs sind auch ned gerade häufig).


« Letzte Änderung: 28.07.2024 | 15:05 von Irian »
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #67 am: 28.07.2024 | 15:07 »
Ich quatsch mal eben dazwischen:
Bei mir triggert das Erinnerungen an SLs, die mit so Aussagen daherkommen wie "Wenn die SCs das und das dürfen, dann dürfen die NSCs das auch". Das bezieht sich meistens auf Dinge wie: eine sehr starke Kombo skillen, mit der man viele Gegner oneshotten kann.
Ich kann mir da mittlerweile nur noch ans Hirn langen. Warum sollten die NSCs das genauso können wie die SCs? Möchtest du mit den NSCs eine Kampagne über 50 Sitzungen mit hunderten von Kämpfen bestreiten, oder vielleicht doch lieber mit den SCs? Warum ist es dir dann wichtig, die SCs oneshotten zu können? Das sind die Fragen, die ich solchen SLs dann gerne stelle.

Kommt mMn auch immer drauf an, wer SC und NSC überhaupt sind. Im D&D-Kontext beispielsweise (was ja der zu sein scheint, in dem "starke Kombos/Builds/usw." am häufigsten vorkommen) arbeitet 'ne SC-Gruppe ja meistens mit Standard-Klassentricks, auf die NSC prinzipiell auch Zugriff haben...wenn also als klassisches 3E-Beispiel etwa Scry/Buff/Teleport als Taktik für die Spielercharaktere funktioniert, dann steht zu vermuten, daß andere Leute in derselben Spielwelt zumindest hier und da auch Zugriff auf diese Kombo haben, womöglich schon vor ihnen auf dieselbe Idee gekommen sind, und man also schon mal auch auf ein NSC-Eliteteam treffen kann, das zumindest das Grundschema desselben Tricks gegen die SC selbst einsetzt.

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #68 am: 28.07.2024 | 15:08 »
Mir gerade erst wieder eingefallen, ein echter chinesische parteikongress von roten Flaggen ist für mich wenn man etwa bei Session 0 einige Dinge definiert hat und die dann gebrochen werden.

Also exemplarisch sagt session 0: "Folter und ähniches gibt es in der Kampange nicht" und dann ein Inquisitonsprozess "durchgespielt" wird.
Ist aber wieder so ein "sowohl SL als auch Spieler" Ding, denn ich hab auch schon Spieler erlebt die das brechen "Wir verhören den Gefangenen und ich fange damit an das ich ihm ... abschneide, dann weis er gleich das es ernst ist".

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #69 am: 28.07.2024 | 15:21 »
Und da ist dann "Wenn wir das so machen können, können die NSCs ja auch" teilweise eine recht sinnvolle Überlegung. Das Balancing nur für eine Seite über Bord zu werfen, erscheint mir nicht gerade sinnvoll.
dann gehört das in den Giftschrank, nicht wenn du mach ich das auch
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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #70 am: 28.07.2024 | 15:33 »
dann gehört das in den Giftschrank, nicht wenn du mach ich das auch

Offen gesagt haben wir sowas in meinen aktiveren Shadowrun-Zeiten sowieso immer als Gruppe diskutiert und der Punkt "Hm, wenn wir das können, können das die NSCs natürlich auch." war da regelmäßig mit ein Grund zu sagen "Ne, lassen wir mal lieber, Hausregel drüber, fertig.". Das eine war quasi die Konsequenz aus dem anderen.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #71 am: 28.07.2024 | 15:42 »
Mein Punkt ist: die SCs müssen sich im Laufe einer Kampagne durch unzählige Kämpfe und voraussichtlich Gegnerhorden durchbaggern. Da _muss_ das Spiel die Wahrscheinlichkeiten stark zugunsten der SCs verschieben, weil man sonst keine Chance hat durchzukommen. Ungleich starke Charakteroptionen sind da ein typischer Kniff von Spieldesignern, bei nomineller Parität (NSC verwenden die gleichen Klassen und wählen ebenfalls Feats aus) solche punktuellen Schwerpunkte zu ermöglichen, die wiederum für das erfolgreiche Absolvieren der ganzen Kampagne unabdingbar sind.

Andersrum betrachtet: wenn der SL nur 1x pro Stufe einen 50-50 Encounter bringt, bei dem also die NSC genau so viel drauf haben wie die SC, liegt die Chance, jemals auch nur Level 9 zu erreichen, bei sagenhaften 0,4%. Das kann doch niemand wollen!

Wenn der SL mit der fraglichen Aussage ("Wenn ihr mein Förmchen wegnehmt, dann nehm ich euer Förmchen weg") eigentlich sagen will "Ich finde One-Hit Moves blöd und möchte sie nicht im Spiel haben, verzichtet bitte darauf", dann _soll_ er halt das einfach auch genau so sagen. Und nicht diesen Mein-Förmchen-Kindergarten. Dann kann man auf dieser Ebene weiterreden.
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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #72 am: 28.07.2024 | 16:00 »
Mein Punkt ist: die SCs müssen sich im Laufe einer Kampagne durch unzählige Kämpfe und voraussichtlich Gegnerhorden durchbaggern. Da _muss_ das Spiel die Wahrscheinlichkeiten stark zugunsten der SCs verschieben, weil man sonst keine Chance hat durchzukommen. Ungleich starke Charakteroptionen sind da ein typischer Kniff von Spieldesignern, bei nomineller Parität (NSC verwenden die gleichen Klassen und wählen ebenfalls Feats aus) solche punktuellen Schwerpunkte zu ermöglichen, die wiederum für das erfolgreiche Absolvieren der ganzen Kampagne unabdingbar sind.

Andersrum betrachtet: wenn der SL nur 1x pro Stufe einen 50-50 Encounter bringt, bei dem also die NSC genau so viel drauf haben wie die SC, liegt die Chance, jemals auch nur Level 9 zu erreichen, bei sagenhaften 0,4%. Das kann doch niemand wollen!

Wenn der SL mit der fraglichen Aussage ("Wenn ihr mein Förmchen wegnehmt, dann nehm ich euer Förmchen weg") eigentlich sagen will "Ich finde One-Hit Moves blöd und möchte sie nicht im Spiel haben, verzichtet bitte darauf", dann _soll_ er halt das einfach auch genau so sagen. Und nicht diesen Mein-Förmchen-Kindergarten. Dann kann man auf dieser Ebene weiterreden.

Das ist aus meiner Sicht auch eine Systemfrage. Wenn ich im Extremfall nur die Wahl zwischen "Spieler gewinnen" einer- und TPK andererseits habe, die Regeln an sich also einen Ausgang wie "die Spieler verlieren auch mal, ohne daß ihre Charaktere gleich abkratzen" schon unmöglich machen...dann kriegt das Ausbalancieren natürlich gleich einen anderen Stellenwert als in einem von vornherein weniger blutrünstigen Regelwerk.

Ähnlich sieht's natürlich mit Killertricks und -kombos im System überhaupt aus. Wenn ich die nicht will, dann warum Regeln verwenden, die sie doch nur gleich wieder mit im Gepäck haben?

Edit: Okay, wenn eine SL unbedingt auf der Verwendung von Regelsystemen besteht, von denen ich aus einigermaßen gutem Grund schon nichts halte, dann mag das gelegentlich als Red Flag zählen. Je nachdem halt, wie hartnäckig sie an ihnen festhält und wie genau sich das ausdrückt. :)
« Letzte Änderung: 28.07.2024 | 16:04 von nobody@home »

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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #73 am: 28.07.2024 | 16:07 »
sowieso immer als Gruppe diskutiert
Gruppe stellt es in den Giftschrank ist was anderes als Meister kommt, wenn ihr das Macht - Mache ich das auch


Andersrum betrachtet: wenn der SL nur 1x pro Stufe einen 50-50 Encounter bringt, bei dem also die NSC genau so viel drauf haben wie die SC,
ist das wirklich so, bzw hat der SL dann nicht den Nachteil das er alleine die ganzen Figuren führen muss mit entsprechend weniger Zeit und Vertrautheit mit den NSC, während jeder Spieler nur eine Figur und die dauerhaft führt
Wobei  Niederlagen mit und ohne tote SC  durchaus als Option gewünscht sein können
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Re: Red Flags bei Spielleitern
« Antwort #74 am: 28.07.2024 | 16:11 »
Ja  ~;D beidesHerausforderung, Lehrer, sonstige sinnige Funktion im Spiel
aber als "Strafe" oder Sanktion grosse rote Flagge

Im Grunde geht es mir dabei weniger um die Regeln, als beispielsweise um bestimmte Handlungsweisen. Grundsätzlich sollten die SC meiner Meinung nach die Hauptpersonen sein und damit generell einen größeren Spielraum als die NSC haben (wobei ich mich jetzt nicht darauf festlegen will, dass es in bestimmten Situationen nicht auch anders sein kann, aber es geht mir erstmal um den Standard).

Aber ich fange mal mit den Regeln an: Für mich funktionieren NSC in den allermeisten Spielen regeltechnisch anders, als SC, bspw. werden diese nach anderen Regeln erschaffen, haben andere Limits (Attribute zum Beispiel) oder sind sonstwie anders. Das ist aus verschiedenen Gründen für mich sinnvoll, sei es, weil es dem SL die Arbeit erleichtert oder NSC vielfältiger sind als es SC sind. Es gibt regeltechnische Grenzen, welche für SC gelten, für NSC aber nicht und umgekehrt.
Dann zu argumentieren, dass Regeln die für SC gelten, auch für NSC gelten müssen widerspricht dem ziemlich direkt. Dieselben Regeln müssen nicht für NSC und SC gleichermaßen gelten. Können, ja, aber nicht müssen.
Insbesonders, wenn es um einen permanenten Charaktertod geht halte ich es für überlegenswert, unterschiedliche Regelungen zu haben. Meines Erachtens sollten zum Beispiel SC immer die Gelegenheit haben, einen Charaktertod vermeiden zu können. Ohne jede Chance permanent auszuscheiden sollte auf NSC begrenzt sein, schlichtweg, weil der Tod eines NSC niemals die gleiche Tragweite entwickeln kann, wie der Tod eines SC. Natürlich kann man hier meinethalben für bestimmte wichtige NSC eine ähnliche Regelung treffen, der umgekehrte Fall (SC müssen auch ohne Chance umfallen können, weil das ja bei NSC auch so ist).
Ich kann übrigens total nachvollziehen, wenn das in anderen Runden anders gehandhabt wird. Dann würde ich da einfach nicht mitspielen und wir sind alle glücklicher.

Es gibt da allerdings noch eine weitere Komponente, die mich massiv stört. Auch hier ist das natürlich erstmal meine Empfindlichkeit, aber es geht ja auch um eine Red Flag für mich, nicht für jemand anderes. Immer wenn diese Aussage gemacht wurde, hatte ich den Eindruck, dass es die Kreativität der Gruppe reduziert. Die Gruppe plant irgendwas, was vielleicht etwas riskanter oder sonst was nicht unbedingt typisches ist. Dann kommt der Satz und der Großteil der Gruppe befürchtet, dass es dann später mit der groben Kelle zurückkommt und einen in den Hinter beißt und man kehrt zu Schema F zurück.
Dazu kam das meines Erachtens immer mit einer Art Unterton (ja, heftige Interpretation meinerseits, aber so habe ich das empfunden), die von SL-Seite dem Spieltisch klar gemacht hat, wer der Boss ist. "Natürlich könnt ihr das so machen, aber dann mache ich das auch, dann bin ich nicht mehr so nachsichtig und denkt immer daran, ich bin der SL, ich ziehe dann mal ganz andere Saiten auf".
Zur Klarstellung: Es geht mir darum, wenn der SL das an die Gruppe richtet. Das Handlungen von SC natürlich Reaktionen von NSC hervorrufen und diese drastischer ausfallen, je mehr die SC eskalieren ist irgendwo schon klar. Nur muss dies weder die gleiche Tragweite wie die Handlungen der SC haben, noch muss der Erfolg zwingend genauso groß sein.
Viele Worte und ich bin nicht sicher, ob ich das gut erklärt habe. Insgesamt hat es sich einfach nicht gut angefühlt, so was gesagt zu bekommen, daher für mich eine rote Flagge.

Nachtrag: Jetzt haben schon ganz viele andere wieder geantwortet, daher wirken Teile meiner Antwort vielleicht schon veraltet. Ich lasse es trotzdem jetzt mal so stehen und hoffe, dass es trotzdem nützlich ist, was ich hier schreibe :)
"Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen."