Ich spiele relativ viele story-orientierte, kooperative Brettspiele - im Moment regelmäßig die Iron Kingdoms Dungeon Crawler (leider gehen uns jetzt die Missionen aus) und alle paar Monate über das ganze Wochenende eine "Kampagne" Arkham Horror. Das macht extrem viel Spaß, ist aber kein Ersatz für Rollenspiel.
Was für mich das Rollenspiel unvergleichbar macht, ist erstens seine große Vielfalt: Taktische Kämpfe, Exploration, detektivische Ermittlungen, diplomatische Verhandlungen, immersive Charakterinteraktion, das Entwickeln des Charakters über die Zeit (sowohl was Werte als auch was Story/Persönlichkeit angeht), zurücklehnen und unterhalten lassen bei spannenden Szenen, die der DM gut inszeniert hat.
Zweitens ist RPG einfach unvergleichlich flexibel: Selbst bei Regelmonstern mit simulationistischem Fokus sagen die Regeln nur, wie etwas mechanisch abgehandelt wird. Sie begrenzen dich aber - anders als Computer- und Brettspiele - nicht notwendigerweise darin, welche Herausforderungen du wann wählst, welche Herausforderungen überhaupt verfügbar sind und mit welchen Mitteln du sie bewältigst.
Eine besondere Rolle spielt für mich dabei die "Bindung" an den Charakter und davon abgeleitet der Thrill, der dadurch erzeugt wird, dass mein jeweiliger Charakter - wenn auch nur mit winziger Wahrscheinlichkeit - die nächste Gefahr vielleicht nicht überlebt. Aus genau diesem Grund finde ich im RPG One/Fewshots deutlich weniger spaßig als (Kurz)Kampagnen.