Wobei bei den Filmkosten natürlich immer auch die liebe Inflation mit hineinspielt. Nur weil ein Film heute in Dollar gerechnet doppelt so teuer in der Produktion sein mag wie einer vor meinetwegen aus der Luft gegriffenen zwanzig Jahren, heißt das noch lange nicht, daß er auch wirklich effektiv das doppelte Budget hat.
Klar, Inflation ist ein riesen Thema und ein großer Teil der Kostenexplosion.
Das wäre an sich auch ein kein Problem, wenn die Einnahmen in gleichem Maße steigen würden. Dann verschiebt sich nur einfach alles.
Das Problem ist eher, dass das Gesamt-BoxOffice, also die Einnahmen, im Wesentlichen stagnieren, bzw. zusätzlich zur Stagnation noch nicht wieder auf vor-Corona Niveau angekommen sind.
Disclaimer: Ich hab jetzt nur die Zahlen für domestic (USA und Canada) genommen, weil etwas einfacher und weniger komplex... soweit ich weiß sieht es international nicht besser aus, aber da hab ich keine Zahlen.
Wenn man sich die Übersicht des Box Office anschaut, also der Gesamteinnahmen in einem Jahr (z.B.
hier), sieht man, dass
- es bis etwa 2010 ein relativ stetes Anwachsen des Box Office hab
- zwischen 2010 und 2018 das BO zwischen 10 und knapp 12 Milliarden schwankt/stagniert. Es gab immer mal gute und schlechte Jahre, aber keine fortlaufende Entwicklung mehr. Ich hab da mal mit einem Studio Exec drüber gesprochen, dem das wirklich Sorgen bereitet, weil das im Endeffekt heißt, dass sich die Studios nur noch gegenseitig das Geld wegnehmen. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich Streaming - was auch erklärt, warum die Studios notgedrungen auf Streaming setzen... kommt aber wieder mit ganz eigenen Problemen.
- der Einbruch durch Corona bis heute nicht wieder aufgeholt wurde
Das heißt die letzten ca. 15 Jahre haben die Studios zwar weiterhin (zum Teil massiv) gestiegene Kosten, auch Dank Inflation, aber eben im Mittel sinkende Einnahmen.
Wie gesagt, in Realität ist das alles noch viel komplexer. Aber es vermittelt vielleicht einen ersten Eindruck