Autor Thema: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?  (Gelesen 1248 mal)

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Online Ludovico

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Hier im Tanelorn sind ja vor allem viele der älteren Generation, die schon sehr lange spielen und eine gewisse Entwicklung durchgemacht haben.

Mich interessiert, wie ihr euch im Laufe der Jahre verändert habt.

Bei mir sieht es folgendermaßen aus:

Als Spieler
-Ich mag eher kämpferische Charaktere, die ohne Magie auskommen. In Fantasy-Settings sind es Barbaren und Krieger in modernen und SF-Settings sind es Soldaten und Offiziere.
Früher war ich viel breiter aufgestellt in meiner Charakterwahl.
-Hintergründe gebe ich nur noch kurz und knapp wider. Früher dagegen konnte ich immer mal wieder tagträumen über den Charakter und so seinen Hintergrund aufbauen.

Als SL
-Ich bevorzuge verstärkt Kaufkampagnen und gekaufte Plots, weil mir anders als früher die Inspiration fehlt. Früher konnte ich gerade bei langweiligen Fleißaufgaben mir unglaublich gut Abenteuer und Kampagnen ausdenken. Insbesondere merke ich, dass ich Probleme habe, mir für die wöchentliche Kinderrunde jede Woche was auszudenken, obwohl das eine Kampagne ist - die Abenteuer also zusammenhängen.

Generell
-Was Regeln angeht, so bin ich mittlerweile viel gelassener als früher. Ich mag Hausregeln immer noch nicht, aber sie tun mir nicht weh. In meiner Anfangszeit hatte ich mein Lieblingssystem (7te See 1st) und dazu jede Menge Hausregeln. Dann begann System-ADHS und jedes System, was auch nur ein bißchen abwich in Sachen Regeln, von dem, was ich gut finde, flog raus.
Mittlerweile habe ich den Großteil der Sachen von damals verkauft. Ich hab ein paar Standard-Systeme und fertig.

Alles in allem bin ich viel ruhiger geworden, aber auch starrer im Denken. Insbesondere, dass ich nicht mehr richtig tagträumen kann, stört mich sehr. Da hab ich meine besten Abenteuer und Kampagnen entwickelt.

Online Metamorphose

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #1 am: 13.09.2024 | 09:30 »
Dann mache ich mal weiter:

Als Spieler:
- Ich war früher echt anstrengend was die Regeln angingen. Ich musste immer alles nachschlagen wenn Regeln diskutiert wurden, nur um es mir selbst nochmals zu zeigen. Falls dies dann vom gesprochenen abwich, habe ich das dann mitgeteilt. Zum guten Glück hatte ich immer SL, die dies dann zuliesen. Heutzutage bin ich nicht mehr so und schlage nur bei Regelfragen in der Gruppe mal was nach. Da ich kaum Spieler bin, sondern meist SL, ist das nachschlagen bei Regelfragen irgendwie einfach drin. Zum guten Glück gibts jetzt alles digital, mit Suchfunktion und Lesezeichen :)
- Was sich nur minimal geändert hat ist, dass ich eher ein ruhiger Spieler bin... entgegen dem, wenn ich als SL tätig bin. Ich bin eigentlich immer sehr risikobereit, jedoch möchte ich keine Gruppe sprengen. Deshalb bin ich meist ruhig und versuche kooperativ zu sein. Das hat sich insofern geändert, dass ich meist leicht austeste ob die SL dynamisch reagiert und ob wir auf einer Wellenlänge sind. Wenn ich mal was riskantes wagen wollen würde, bespreche ich es mit allen bevor ich es als Charakter umsetze. Hat sich gut bewährt.
- Früher war ich beim Setting eher vorsichtig und erforschte alles genau. Heutzutage - ausser das Setting ist unglaublich aussergewöhnlich - sehe ich vieles eher abstrakt und gehe schneller im Abenteuer voran.
- Früher spielte ich eigentlich eine variante von mir selbst, heutzutage finde ich es spannend einen Charakter zu spielen. Natürlich hat dieser Anteile von mir selbst, jedoch geniesse ich das erforschen einer anderen Perspektive und versuche meine Ansichten nicht zu fest in den Charakter hineinzuprojezieren.

Als SL:
- Früher hatte ich eine eher langsamere, detaillierte Erzählweise als SL. Heutzutage gehe ich schneller in der Geschichte voran und spare Details für Schlüsselszenen oder Atmosphäre auf.
- Ich forderte viel mehr würfelei von den Spielenden. Jetzt möchte ich erst wenn es unsicher oder relevant ist einen Würfelwurf.
- Ich gehe extrem mehr auf die Spielenden ein. Es ist nicht meine Story und sie sind drin, sondern wie machen eine gemeinsame Story und ich hab da so ein paar Eckpfeiler die ich dynamisch einbringen kann - wenns geht.
- Ich habe Abenteuer genau so wiedergegeben, wie es in den Büchern stand. Ich musste viel nachschlagen und war sehr darauf erpicht, alles "richtig" zu machen. Wenn ich - selten - ein Abenteuer kaufe, dann lese ich es (meist quer) durch und nehme mir die groben Ideen davon, oder eine Location oder ein NSC. Dann stricke ich was eigenes daraus, was der Gruppe passen könnte.
- Früher wurden die Hintergrundgeschichten von den Spielenden eingebaut und ich hab sie ab und an referenziert. Heutzutage spreche ich mit den Spielenden kurz (!) über ihre Charaktere und was für sie cool wäre im Spiel eingebaut zu haben. Danach baue ich so eine Grundidee aufbauend auf der Hintergrundgeschichte in das Abenteuer ein. Dabei werden die Spielcharaktere griffiger und ich habe Spass mit Hintergründen.

Allgemein:
- Ich kaufe vermehrt das Grundregelwerk als Buch und PDF, zusatzbände als PDF. Falls es mir sehr gefällt, dann natürlich auch die Bücher.
- Ich las früher viel von einem System und grub mich dazumals in Vampire ein. Heutzutage lese ich darin, meist zuerst die Regeln und dann das Setting. Vielmals werde ich beim lesen schon so schnell mit Ideen erschlagen, was ich umsetzen könnte, dass ich das Setting nur querlese oder nur Teile davon. Etwa 1/10 dessen was ich lese, schafft es dann auch auf den Spieltisch. Gewisse Bücher sind einfach schön und dürfen schön im Regal stehen. Mein früheres ich würde mir dafür eine Standpauke halten.
- Ich habe früher was gelesen und gleich gespielt. Heutzutage nehme ich mir vor, was zu spielen... im Schnitt geht es dann 2-36 Monate bis ich es dann spiele. Das liegt aber vor allen Dingen daran, dass ich viel eigene Werke (Keys) spiele. DCC und AD&D ist schon so lange auf meiner Bucketlist.
- Ich mag lange Spielesessions (5+ Stunden) nicht mehr. Ich spiele im Schnitt 3 Stunden, manchmal 4. Finde ich eine gute Zeit für einen Abend.
- Ich mag weniger die "grossen" Rollenspiele als kleinere Indie-Spiele. Die halten mich im denken auf trab, was ich mag.
- Früher musste ein Rollenspiel alles abdecken, was ich darstellen wollte in dem Genre. Ich habe begriffen, dass die meisten Rollenspiele eine Idee oder Atmosphäre verkörpern, die man dann ausspielt. Damit konnte ich früher nicht umgehen.

Die neueste Entwicklung bei mir ist, dass ich Erzählspielen nicht mehr so zugeneigt bin. Viele Indies die ich habe, sind regeltechnisch minimal aufgebaut und eben erzählorientiert. Grundsätzlich mag ich aber Regeln und finde es vor allen Dingen gut, wenn Rollenspiele solche haben, welche die Welt und die Atmosphäre mechanisch wiederspiegeln können. Mittelschwer-Komplexe Indies sind derzeitig mein "go to".

Grundsätzlich möchte ich Rollenspiele mehr entdecken als in die tiefe (damals) zu gehen. Ich finde es erfrischend wenn klassische Spielweisen aufgebrochen werden, weil es somit auch was zu entdecken gibt. Ich kann dies aber auch machen, weil die grossen Rollenspiele existieren. Vampire (und zu einem gewissen Teil Splittermond) wird für mich immer eine Art "sicherer Hafen" sein, was ich spielen kann, wenn ich was altbekanntes erleben möchte.
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 09:36 von Metamorphose[NichtDa] »
Keys RPG - Durchgeknalltes Universalrollenspiel in verschiedenen Welten
vonallmenspiele - Rollenspiele aus der Schweiz
Alles ist ein Spiel - Alles mögliche zu Brett- und Kartenspielen
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Online aikar

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #2 am: 13.09.2024 | 10:11 »
Allgemein:
- Ich bin mir nach langer Suche inzwischen ziemlich sicher, was für (eine Art von) Regelsysteme ich mag und welche nicht und kann das bei einem neuen System recht flott einschätzen.
- Ich bin in meiner Genre-Auswahl viel breiter geworden
- Früher habe ich hart gegen Systeme geschossen, die meinen Geschmack nicht trafen (vor allem DSA, nachdem ich es verlassen hatte). Heute versuche (!) ich Systeme und Settings die mir nicht gefallen (und deren Spieler:innen) nicht mehr schlecht zu machen, sondern versuche es klar als unterschiedliche Geschmäcker, Spielstile und Vorlieben zu sehen.
- Ich bin lockerer damit, fertige Settings auch zu modifizieren, erweitern und als Steinbruch zu benutzen, anstatt als sakrosankt zu betrachten.
- Um 22:00 oder spätestens 22:30 ist Schluss, Spielen bis zwei Uhr morgens wie früher geht einfach nicht mehr.

Als SL:
- Ich improvisiere viel mehr und habe aufgehört, Abenteuer szenenweise vorzubereiten (früher habe ich sogar für einzelne Szenen konkrete Musikstücke vorbereitet).
- Ich denke bei Kampagnen nicht mehr endlos, sondern plane schon mit einem Ende.
- Ich finde lange detaillierte Fließtexte, wie sie besonders bei DSA- und Cthulhu-Abenteuern üblich sind, inzwischen für mich großteils mühsam und unnütz
- Ich gebe viel mehr Mitspracherecht an meine Spieler:innen, sowohl im Vorfeld als auch während der Kampagne/Abenteuer

Als Spieler:
- Ich bin leider wahnsinnig anspruchsvoll geworden. Ich denke mir oft, was ich an Stelle der SL anders gemacht hätte und verkneife mir dann ein Kommentar. Ich mag diese Eigenheit an mir nicht, kann es aber auch nicht ausblenden und damit Runden als Spieler nur mehr eingeschränkt genießen. Daher spiele ich nur mehr selten.
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 11:16 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline KhornedBeef

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #3 am: 13.09.2024 | 10:16 »
Hauptmerkmal bei mir ist zu wenig Zeit, aber das ist ja nicht direkt altersbedingt.
Ich habe allerdings manchmal, wenn Zeit wäre, nicht mehr die Konzentation für lange Lektüre, auch wenn es abends gehen würde. Ich bin nicht sicher, ob das mit ruhigerem Lebensstil nicht auch gut wiederkäme, aber jedenfalls macht das 15% oder so aus.

Wenn ich auf meine nicht irrsinnig weit entfernten Anfänge als SL Blicke, verlangt es mich immer noch nach geilen Setpieces, ein bisschen wow-Effekt. Mein Verhältnis zu Regeln ist sicher immer noch "vorher absprechen, nachher dran halten", auch wenn einige Systeme da ja sowieso weniger starr sind. Weggegangen bin ich erstmal von kompliziert verschachtelten Mystery-Plots mit mehreren Ebenen, die ich vordefiniere. Kommt vielleicht wieder, aber erstmal würde ich wieder auf Plots setzen, bei denen das Problem nicht daraus besteht, herauszufinden, was los ist, sondern was man dann tun soll. Das ist sicher auch durch GUMSHOE so gekommen.
Ich denke bei der Vorbereitung auch weniger in Begriffen literatischer Plots, und mehr an die Interessen der SpielerInnen am Tisch und was zu Ihnen passt.

Als spieler wäre ich früher auch mehr Kandidat für "ich muss jetzt meinen Charakter so ausspielen" gewesen, und heute mehr "Was wäre für uns alle spannende", aber im Großen und Ganzen bin ich mir ähnlich

Über mehr habe ich mit keine Gedanken machen können, aber prima Thread  :d

Edit:Tippfehler
« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 12:15 von KhornedBeef »
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Raven Nash

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #4 am: 13.09.2024 | 10:53 »
Ich hab mich ein wenig im Kreis bewegt. In meiner Anfangszeit hab ich Grim'n'gritty geliebt - und inzwischen ist es nicht mehr ganz so Grim, aber ich mag's immer noch Gritty. Dazwischen lagen aber Phasen, in denen es eher Larger-than-Life zuging.

Ich komm so wenig zum Spielen, dass ich eigentlich nur von SL-SCs/NSCs reden kann, und da liegen mir Magier & Co. eigentlich gar nicht. Das hat sich aber nicht verändert. Berüchtigt bin ich dafür, dass diese Figuren selten die Kampagne überleben...

Als SL: Voiceacting. Das ist das, was sich tatsächlich erst spät geändert hat. Stimmen hab ich früher schon gemacht, aber so wirklich damit beschäftigt, wie und warum Stimmen funktionieren, erst spät.
Ansonsten ist auch hier der Kreis entstanden. Hab ich anfangs Settings im Weltausmaß gebaut, bin ich inzwischen wieder dort gelandet. Inzwischen geistert sogar schon eine Galaxis in meinem Kopf rum, für ein eventuelles Voidrunner-Setting...
Aktiv: Dragonbane
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Offline Runenstahl

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #5 am: 13.09.2024 | 11:00 »
Spannende Thread Idee !

Als Spieler:
- Ich war lange Zeit ein klassischer "Sorry, aber mein Charakter ist halt so" Spieler (meist mit "rechtschaffen guten" Charakteren). Das war bisweilen auch Trotz weil wir suboptimale SL hatten deren Geschichten oftmals dazu eingeladen haben nicht der Story zu folgen (z.B. weil die Auftraggeber arrogante Arschlöcher waren die Charakter wie Dreck behandelt haben). Da bin ich inzwischen rausgewachsen. Und ich spiele auch nicht mehr mit solchen SL. In den letzten Jahren richtet sich mein Trotz mehr gegen die Internet-Nörgler die (vor allem bei D&D) der Welt erklären wollen was man spielen kann und was nicht. Da mache ich dann Charaktere die laut Internet unglaublich schlecht sind (standard Human oder Dragonborn als Barbar und dann auch noch Path of the Berserker etc.).

Was sich nicht geändert hat:
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Als Spielleiter:
- Alles in allem glaube ich das ich im Laufe der Zeit auf vielen Gebieten besser geworden bin. Man lernt halt nie aus und gerade in den letzten 1-2 Jahrzehnten gibt es auch einen großen Fundus an Material im Internet das man nutzen kann um sich als SL zu verbessern. Ich denke ich mache inzwischen vieles besser, habe aber immer noch Schwachpunkte in denen ich mich noch verbessern kann (vor allem meine Organisation ist noch schlecht und ich kämpfe stets damit mit meinen Beschreibungen eine gute Atmosphäre zu vermitteln).
- Inzwischen stelle ich auch die Story der Spieler in den Mittelpunkt. Meine Kampagnen haben immer noch einen Plot, aber ich bin offen was dessen Entwicklung angeht und letztlich können die Spieler machen was sie wollen.
- Auch ich lasse die Spieler inzwischen weniger würfeln. Ich nutze in vielen Situationen auch die "Roll with it" Regel aus Burning Wheel (keine Ahnung ob die wirklich so hieß). Sprich: Wenn die Spieler Schleichen oder Wahrnehmung gewürfelt haben, dann nutze ich das Ergebnis für die ganze Szene.

Allgemein:
- In meiner Anfangszeit war es noch schwer Spieler zu finden. Deshalb habe ich damals auch mit Leuten gespielt um die ich heute einen Bogen machen würde. Aber die Alternative war damals nur gar nicht zu spielen. Inzwischen habe ich einen großen Fundus aus Spielern (soviele das es meist mehr Interessenten für neue Kampagnen gibt als man sinnvoll haben möchte). Zudem kann man dank Online-Spielen jetzt auch mit Leuten spielen die auf anderen Kontinenten sitzen. Das ist schon eine krasse Veränderung für das Hobby und ich genieße das !
- Ich habe früher immer wieder dazu tendiert mir mehr Rollenspiel aufzuhalsen als ich Zeitlich wirklich sinnvoll genießen konnte. Inzwischen weiß ich wo meine Grenzen liegen und habe auch Tage an denen ich anderen Hobbys nachgehen kann (Serien oder Filme gucken, Videospiele zocken oder sogar mal wieder was lesen).
- Früher war der Sonntag der perfekte Rollenspieltag. Keiner mußte Arbeiten und wir hatten Zeit ohne Ende. Wir haben dann oft von 15 bis 23 Uhr gespielt (soweit ich mich erinnere). Inzwischen ist das Wochenende für mich (und viele andere auch) ein Familientag und wir spielen an Wochentagen Abends so 3-4 Stunden.

Was sich nicht geändert hat:
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"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline Zed

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #6 am: 13.09.2024 | 11:49 »
Als Spielleiter
In meiner Anfangszeit Mitte 80er bis 90er  :korvin: habe ich innerhalb der DnD-Familie ziemlich viele Hausregeln ausprobiert, zB diese: Es gab es die Menge an XP zwar "by the book", aber aufgeteilt wurde sie durch die Gruppe selbst. Auch wenn das Experiment wegen Mobbinggefahr ziemlich schnell beendet wurde, hinderte es mich nicht daran, weitere Dinge auszuprobieren, denn es war klar, dass AD&D nicht perfekt ist.

Ich war als SL 2 Jahre jünger als die meisten meiner Mitspieler (wir waren nur Jungs), und ich hatte mich damals von dem einen oder anderen zu "sinnvolleren" Regelungen beschwatzen lassen - wodurch unser Barde zum Superhelden wurde.

Diese Jahre mit meiner ersten Gruppe haben mich in vielerlei Hinsicht geprägt: Hinter einigen wenigen ausprobierten Regelungen, die sich bewährt hatten, stehe ich auch heute noch, wie eine vom Spielfortschritt abgekoppelte XP-Variante. (Meine zweite Gruppe, mit der ich seit den 90ern spiele, steigt alle 7 anwesenden Spieltage auf und fertig. Das hat unser Spiel deutlich befreit.) Das Spiel mit meiner ersten Gruppe hat mir einige Glaubenssätze für besser laufendes Rollenspiel beschert, zwei davon sind: 1) Die Gruppe trennt sich nicht. 2) Erstmal keine Eingriffe in Charakterregeln (da sonst "Superbarde").

Meine Motivation und meine Prinzipien für mein Systembastelprojekt "Beyond Time" (in progress) speisen sich aus dem, was in meiner ersten Gruppe alles schiefgelaufen ist und dem, was in meinen beiden Gruppen gut lief.

Es ist mit dem Ende der ersten Gruppe Ruhe in die Experimentiererei eingekehrt. Ich habe mit meiner zweiten Gruppe meinen SL-Stil gefunden. Meine persönliche Mischung aus "die Geschichte vordenken" und "die Geschichte entstehen lassen" (<- das sind oft Flowmomente) funktioniert sehr oft. Ich freue mich, wenn Flowmomente insbesondere in ausgespielter Diplomatie entstehen, aber ich habe auch die Gelassenheit, sie nicht erzwingen zu wollen.


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« Letzte Änderung: 13.09.2024 | 12:11 von Zed »

Online Ludovico

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #7 am: 13.09.2024 | 12:05 »
Kurze Erinnerung: Es geht nur um Rollenspiel

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #8 am: 13.09.2024 | 12:13 »
Da bin ich doch dabei:

Als Spieler

Ich wähle fast ausschließlich nur noch magiebegabte Charaktere. Das steht diametral zu meinen Anfängen. Da habe ich Magie eigentlich so gut ich konnte vermieden. Allerdings habe ich auch nicht sehr viel gespielt. Ich war meistens SL.

Als Spielleiter

Mir gehen Regeln zunehmend auf die Nerven. Ich würde am liebsten zu regelarmen Systemen greifen - komme aber eigentlich nicht dazu, weil die Leute, mit denen ich Spiele, ihre Handvoll Systeme haben, die sie mögen. Und nur diese. Das sorgt dafür, dass ich sehr viel häufiger und sehr viel entschlossener einfach handwedele. Dinge werden quasi nur noch nach Regeln gespielt, wenn die Spieler es einfordern. Ich hab auch keine große Lust mehr Regelsysteme zu studieren und dann anderen beizubringen. Es gibt Ausnahmen bei Systemen, auf die ich mich lange gefreut habe (wie Pendragon zum Beispiel) ... aber grundsätzlich nutze ich Regelbücher fast nur noch für Fluff oder enthaltene Abenteuer.
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

Offline Taktikus

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #9 am: 13.09.2024 | 12:28 »
Eigentlich wenig. Ich spiele seit 30 Jahren Diebe. Diese nie als Frontkämpfer auf GE basierend, wie in vielen Guides propagiert, und auch nicht als Killer im WOW-Stiel, sondern eben als Diebe (Sachen klauen) oder Scouts. In der Hinsicht bin ich echt langweilig, aber so gefällts mir. Wenn es eine Änderung gegeben hat dann die, daß ich alterstypisch (noch) zynischer geworden bin, eher die Typ häßlicher alter Bastard, aber sonst ...

@Zed Die Idee mit der Verteilung der AP durch die Gruppe finde ich gut. Ich würde es aber so halten, daß jeder einen Pool von Punkten auf alle anderen verteilt, sich selbst dabei aber ausnimmt. Dann werden alle Punkte zusammengezählt und in dem Verhältnis werden die AP verteilt.

Aber jeder alle 7 Tage ein lvl ist auch nicht schlecht. Leveln sollte nicht das Ziel des Spiels sein.
Veni, Vidi, Vomiti

Ich kam, ich sah, ich übergab mich

Offline Zed

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #10 am: 13.09.2024 | 12:36 »
Aber jeder alle 7 Tage ein lvl ist auch nicht schlecht. Leveln sollte nicht das Ziel des Spiels sein.
Es ist auf jeden Fall entspannter und befreiter: Wenn meine Gruppe ihre nächsten Strategien, Taktiken und Schritte untereinander aushandelt, dann funkt nie der Gedanke dazwischen „Was bringt uns am meisten XP?“.

Stattdessen entscheidet sich die Gruppe dafür, was sie am sinnvollsten hält.

Das Milestoneverfahren ist ähnlich, aber etwas weniger konsequent.

Offline Boba Fett

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #11 am: 13.09.2024 | 13:26 »
Als Spieler spiele ich inzwischen oft die Charaktere, die "im Team noch fehlen", weil ich inzwischen kaum noch Vorlieben für einen speziellen Typus an Charakter hab.
Das war früher anders. Und ich hab geschnallt, dass der Spielleiter möglichst viel Support und Motivation braucht, also versuche ich immer möglichst viel positives Feedback zu geben.
Immerhin macht sich der Typ die ganze Arbeit...

Als Spielleiter versuche ich inzwischen, Kampagnen mit klar umrissenen Umfang zu spielen, damit die auch zum Ende kommen. Früher sind uns eigentlich immer alle Kampagnen im Sande verlaufen.
Und ich hab geschnallt, dass ich die Suche nach dem bestmöglichen System aufgeben kann. Erstens gibt es das nicht und zweitens ändern sich meine Anforderungen einfach immer wieder.

Gleich geblieben ist meine Vorliebe für futuristische Welten. Cyberpunk, Traveller, Coriolis (+ Space Opera und Mecha ganz im allgemeinen) - da schlägt mein Herz einfach höher als bei Fantasy.

Und ich habe einfach einige Dinge eingesehen, die nicht funktionieren. Also lasse ich diese einfach.

Ausserdem spielen wir nicht mehr so lange. Früher haben wir nicht selten die Nacht durchgezockt, heute ist meistens um 23:00 Uhr Schluß und nur in Ausnahmefällen wir mal bis 1:00 Uhr gespielt..
« Letzte Änderung: 14.09.2024 | 08:36 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Kaskantor

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #12 am: 13.09.2024 | 13:55 »
Ich habe es tatsächlich geschafft mich auf 2-3 Systeme festzulegen.
Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus…
"Da muss man realistisch sein..."

Offline unicum

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #13 am: 13.09.2024 | 14:01 »
Und ich hab geschnallt, dass der Spielleiter möglichst viel Support und Motivation braucht, also versuche ich immer möglichst viel positives Feedback zu geben.
Immerhin macht sich der Typ die ganze Arbeit...

Ein ganz grosses  :d dafür.

Offline Jenseher

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #14 am: 13.09.2024 | 15:19 »
Früher haben wir nur auf eigenen und immer wieder wechselnden Welten gespielt.
Heute spielen wir aus Zeitgründen auch mal gekaufte Abenteuer (wobei man an den Abenteuern so viel ändert, dass es wieder zeitaufwendig wird und sich wahrscheinlich nicht lohnt).
Früher träumte ich als Spieler noch am nächsten Tag vom Spiel.
Heute träume ich als Spieler (auch manchmal nachts) noch Tage vom Spiel.
Früher hatte ich als Meister viele Ideen für eine Kampagne.
Heute habe ich als Meister bereits Ideen für zwei weitere Kampagnen.
Früher wie heute habe ich als Meister einen großen Anteil ohne Vorbereitung.
Früher gab es ab und an mal Streit.
Heute ist alles sehr viel harmonischer und es gab schon seit Jahren keinen Streit mehr.
Früher hat mich die Immersion ins Spiel gezogen.
Heute ist der Sog durch Immersions-basiertes Rollenspiel um ein Vielfaches größer geworden.

Offline tartex

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #15 am: 13.09.2024 | 15:55 »
Früher habe ich unzählige Regelwerke gekauft und oft auch gelesen.
Die letzten 30 Jahre kaufe ich unzählige Regelwerke ohne sie zu lesen.
Früher wollte ich lange ausgestaltete Abenteuer erwerben, ansonsten fand ich das lieb - und sinnlos.
Die letzten 20 Jahre will ich möglichst kompakte Kurzabenteuer haben, leite dann aber doch meist wieder dass Zeug von vor 30 Jahren, das ich noch im Kopf habe oder mache meine eigenen Abenteuer, weil mich jede Abenteuerlektüre extrem langweilt.
Früher habe ich viel mehr gelesen als gespielt.
Die letzten 20 Jahre spiele und leite ich viel mehr als ich lese.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
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Offline gilborn

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #16 am: 13.09.2024 | 21:26 »
Als Spieler:
  • Ich habe früher am liebsten ein Idealisiertes Ich mit Waffe in der Hand gespielt. Sie waren gute Menschen, am liebsten Krieger oder Magier.
  • Heute lege ich dynamische Charakter Arcs an und spiele Personen die oft sehr anders als ich. Es sind auch mal Verlierer oder auf den Untergang zusteuernde Charaktere. Das funktioniert nur, weil ich mittlerweile mit SL spiele, die das unterstützen.
  • Früher hatte ich Freude am Steigern. Heute bräuchte ich das gar nicht mehr (ausreichende Kompetenz vorrausgesetzt).
  • Ich hatte Freude am Crunch. Heute ist es nervig, sich da einlesen zu müssen.
    Allgemein bevorzuge ich leichte Systeme ohne viel Sonderregeln, Feats etc..
  • Meine Charaktere hatten bisweilen ausufernde Backgrounds, die eigentlich schon eine abgeschlossene Geschichte waren (also dem SL keine offenen Enden boten). Heute liefere ich unaufgelöste Situationen. Die Aufbereitung ist Spielleiterfreundlich: Alles ist Stichpunktartig, maximal zwei Seiten, wobei die zweite Seite eine Auflistung von Freunden und Feinden sowie möglichen Storyhooks ist.
  • Ich mag mich nicht mehr so in komplizierte Storys reinfuchsen. Ich mag es nicht mehr, mir Notizen machen zu müssen damit ich was kapiere. Wenn es nicht Klick gemacht hat, frage ich einfach beim SL nach.

Als Spielleiter:

  • Früher habe ich Kaufabenteuer gespielt. Heute nerven sie mich, weil der Vorbereitungsaufwand dadurch größer statt Kleiner wird. Charakterbackrounds / Arcs bilden ein großes Fundament meiner Kampagnen.
  • Als Spielleiter ist meine Abneigung gegen Steigern, Umfang und Crunch noch größer geworden. Da ich mehr Improvisiere als früher, sollten die Regeln das auch erlauben (Stichwort Gegnerwerte).
  • Ich mache keine Plots mehr, sondern nur noch interessante Ausgangsituationen die eine Reaktion der Spieler erwarten.
  • Meine Erwartungshaltung zu den Spielern hat sich geändert: Ich erwarte nicht mehr, dass sie aus vielen Kleinen Hinweisen das große Ganze zusammen puzzeln. Ich will, dass sie kapieren was los ist und es spaßig ist zu spielen, keine Arbeit, so dass ich meine Infos wiederholt mit dem Zaunpfahl und beim nächsten Recap nochmal plump präsentiere.
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Allgemein:
  • Früher nahm ich alles recht Ernst (Atmosphäre und so). Heute darf eine Session auch mal etwas lockerer und lustiger sein, sofern es nicht die Regel ist.
  • Die Spielzeit, sowohl was Häufigkeit als auch Spielzeit angeht, hat abgenommen.

Offline Eismann

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #17 am: 13.09.2024 | 22:06 »
Ich bin ungeduldiger geworden mit Systemen, die kleinteilige Regeln mit Ausnahmen in Ausnahmen haben, oder kleine Boni/Mali geben, die nur in bestimmten Situationen verwendbar sind. Das kann oder will ich mir nicht merken.
Ich hab letztens Mal wieder in Pathfinder 1 reingeschaut  und war nach ein paar Minuten hart genervt.
Als SL umgehe ich mittlerweile Kämpfe, auch wenn ich das System gut beherrsche, einfach weil ich keine Lust  habe mich damit herumzuschlagen. Als Spieler habe ich hingegen überhaupt kein Problem damit.

Offline Sphinx

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #18 am: 14.09.2024 | 05:36 »
Wenn ich so überlege hat sich hauptsächlich geändert das ich mit breiteren Pinselstrichen male. Früher wollte ich noch jedes Detail simulieren, jede Ingame Minute ausspielen und alles erleben was geht. Da wurde bei einer Reise von A nach B jede Etappe ausgespielt, das Lager aufgebaut, Wachen eingeteilt...
Heute empfinde ich so was als total lästig und will lieber zu den interessanten Sachen kommen. Ja ihr seit 3 Tage lang unterwegs gewesen, Wetter war nicht so toll, zum Glück sind die Nächte in der Wildnis ereignislos gewesen -> fertig.
Vielleicht war es damals auch das wir noch DSA gespielt haben, was IMO das klein klein begünstigt.

Während ich auch das Bauergaming (super low power, einfach in der Welt herumstolpern) früher ganz unterhaltsam fand. Möchte ich heute ne gute Story die ruhig abgefahren werden kann. Interessanterweise traue ich mich selbst nicht sowas zu erstellen, weil ich mir selbst im Weg stehe und denke "Ne das ist zu abgefahren". Deshalb leite ich lieber fertige Abenteuer die ne coole Story haben. Dabei meine ich mit Abgefahren nicht das jedes mal die Welt untergehen muss, aber es muss irgendwas für die Charaktere wichtiges auf dem Spiel stehen.

Da ich schon immer mehr Spielleite hat sich speziell dafür erst kürzlich was raus kristallisiert. Nach Jahren von DnD 5e, hab ich gemerkt das ich nicht mehr mit Systemen klar kommen die mich als Spielleiter nicht respektieren und mein Leben schwer machen. Seit ich weg von der 5e bin, hab ich gemerkt das es so viel angenehmer sein kann als Spielleiter. Und auch wenn ich grade mit PF2 zufrieden bin, kann ich 100% sagen das mir jedes System gestohlen bleiben kann, das mich als Spielleiter nicht mind. genauso gut unterstützt.

Offline Nebelwanderer

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #19 am: 14.09.2024 | 06:27 »
Rückblickend auf 25 Jahre Rollenspiel (bin 40, mit 15 angefangen)

Ich bin DSA und Shadowrun aufgewachsen und kleinteilige Systeme waren das Maß aller Dinge. Heute leite/Spiele ich Cyberpunk Noir, Shadowrun 6, Fate und andere leichtgewichter.

Früher war es eine Mischung aus Gore und Splatter, sowie billige Zombiefilme. Heute leite ich deutlich tiefsinniger.

Am Powerlevel hat sich nichts geändert, ich bevorzuge "starke" Charaktere

Ich habe kein linkes und rechtes Knie, ich habe ein gutes und ein schlechtes.

Offline Inquisitor_Majoris

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #20 am: 14.09.2024 | 08:52 »
Bei mir ist der größte Unterschied eigentlich die zeitliche Ressource. Früher ohne Kinder, konnte ich stundenlang an einem Encounter basteln, war definitiv perfektionistischer, hatte abgestimmte Minis für jeden Kampf und alle Abenteuer selbst erfunden. Heute mit wirklich sehr eingeschränktem zeitlichen Pouvoir sind es gekaufte Abenteuer (die geringfügig adaptiert werden), statt Minis ist es nun das Map-Tool auf DnD Beyond. Vom Spielstil ist es in unserer Runde definitiv gelassener, alle nun Ü40. Auch die Runden sind deutlich kürzer, wir spielen meist so 1x/Monat 4-6 Stunden, früher war es alle 14 Tage meist 10-14 Stunden.

Online Jiba

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #21 am: 14.09.2024 | 09:13 »
Was gilborn sagt. Also quasi alles davon.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #22 am: 14.09.2024 | 09:16 »
Früher habe ich unzählige Regelwerke gekauft und oft auch gelesen.
Die letzten 30 Jahre kaufe ich unzählige Regelwerke ohne sie zu lesen.

Kann ich unterschreiben  ;D
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Offline Horsinand

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Re: Was hat sich bei euch mit zunehmenden Alter verändert?
« Antwort #23 am: 14.09.2024 | 12:29 »
Früher: Das war die Zeit von DSA1. Ich stand in Spielzeugläden oder -abteilungen und habe mir in den dafür vorgesehenen Metallständern (?) die neuesten DSA Abenteuer angeschaut, das Taschengeld zusammengekratzt und ein Softcover gekauft. Wenn noch ein Mitspieler anwesend waren, haben wir uns abgestimmt, wer welches Abenteuer kauft. Dann haben wir gespielt/wechselnd geleitet. Ohne das Wort zu kennen stand Looten und Dungeoncrawling im Mittelpunkt.

Heute leite ich nur noch und schreibe Abenteuer. Vieles von früher ist nostalgisch verklärt. Da gehört es aber auch hin - in die Erinnerung.