Autor Thema: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen  (Gelesen 333 mal)

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Moin!
Ich hatte das Glück mal wieder als Spieler an einer D&D -Kampagne, bzw. erstmal an einem Abenteuer teilnehmen zu dürfen. Ich war da motiviert Spielberichte zu schreiben, auch weil ich sie einfach selber gerne lese, aber irgendwie sind es dann doch eher Brief-Monologe geworden.
Vielleicht amüsiert es hier ja noch jemanden abseits von mir und meiner Gruppe. Warnung vorweg, mein Humor ist oftmals albern und das hat sich hier auf den Charakter übertragen. Es sind eben Briefe eines großen Bruders, der seine kleine Schwester liebt und wohl immer als kleines Kind sehen wird, und sich darüber freut ihr Held zu sein. Auch wenn er dafür die Ereignisse vielleicht etwas großzügig interpretiert.
Hier sind (nach und nach) die Briefe des kompletten Abenteuers, jetzt leite ich (leider) erst einmal wieder das Finale unserer Strahd-Kampagne, bei der die Spieler dann gestern prompt aus Ravenloft geflohen sind, nur um im Vorhof wieder umzudrehen und wieder hinein zu wandern  :D
Es ist nicht leicht als diätisch herausgeforderter Gastgeber mit ihnen...
 
Über Kommentare und Verbesserungsvorschläge freue ich mich sehr!
E PLURIBUS DUDEINUM
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #1 am: 28.10.2024 | 06:24 »
20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel

Liebes Schwesterlein,

heute bin ich endlich auf der Sturmwrack-Insel gelandet.
 Die Überfahrt von Niewinter war ruhig und Ereignislos.
Sind am frühen Vormittag mit der Flut ausgelaufen und erreichten unser Ziel am Nachmittag. Unterwegs nur sehr viel Wasser gesehen.
Verdammt viel Wasser.
Also richtig viel.
Und Möwen.
Wundere mich, was da alles drin ist.
Also im Wasser, nicht in den Möwen.
Vermute Fisch.
Trifft wohl auf beides zu.
Kann nicht ungefährlich sein.
Also das Meer.
Möwen scheinen keine Gefahr dazustellen, außer für unbeobachtete Speisen.

Das Drachenruh-Kloster ist in die östliche Klippe einer großen Bucht gebaut worden.
Auf der Höhe des Meeres gibt es neben der Anlegestelle, wir waren das einzige Schiff hier, ein paar Eingänge die in den Fels der Klippe führen. Offenbar Räume zur Unterkunft von Bewohnern und Gästen. Ein Weg mäandert den Felsen hinauf und über uns sind Gebäude zu sehen. Wie sich herausstellt, neben dem beeindruckenden Bahamuth-Tempel noch eine große Bibliothek und ein Speise-und Küchengebäude. Der Tempel beherbergt eine wunderschön gearbeitete Statue des Drachengottes und ist der See und den Elementen gegenüber offen.
Also der Seeseite meine ich. Für das Meer ist er definitiv zu hoch.
Das sollte keine noch so schlimme Flutwelle schaffen.
Was definitiv nicht als Herausforderung für den Gott der Stürme und Meere zu betrachten ist.
Ich glaube fest, ein Gott könnte den Tempel mit dem Meer erreichen, wenn er wirklich wollte.
Oder sie.
Nur im Normalfall sollte der Tempel sicher sein.
Zumal Bahamuth sicher auch nicht erfreut wäre, wenn sein Tempel unter Wasser gesetzt wird.

Jedenfalls wird das Kloster von einer freundlichen älteren Menschendame Namens Runara geleitet. Wir hatten ein sehr besinnliches Gespräch über die Pfade des Lebens, die uns hierher geführt haben und wie die Ruhe, die Gesellschaft und Stimmung innerhalb des Klosters bei der Seelenheilung helfen kann.
Ich glaube ich bin am richtigen Ort angekommen.
Neben Runara gibt es noch 2 weitere Menschen hier, Tarak, der sich um das leibliche Wohl der Bewohner kümmert und Vanot, die sich um alles andere zu sorgen scheint, was so anfällt.
Außerdem gibt es noch 7 Kobolde hier. Nach meinem ersten Schrecken haben sie sich als ungefährlich herausgestellt.
Außer für meine Nerven.
Ich hatte ja meiner kleinen Schwester Hanna immer vorgeworfen übermäßig Schwatzhaft und Neugierig zu sein.
In ihrer Sucht nach Unterhaltung, ha sie hat mir ja sogar das Versprechen abgewunden, ihr alles von meinen Reisen aufzuschreiben.

Hanna, ich schulde dir eine Entschuldigung!
Du warst gar nicht so schlimm.
Zumindest im direkten Vergleich mit 7 Kobolden.

Runara erzählte mir, dass es noch 3 weitere Gäste im Kloster gibt. Diese haben den einzigen Gastraum belegt, sind aber zurzeit mit dem Boot des Klosters unterwegs um etwas zu erledigen.
Was genau, hat sie nicht erwähnt, aber ich habe auch nicht nachgefragt.
Ich will ja nicht in irgendetwas rein gezogen werden.
Ich bin schließlich wegen der Ruhe und Abgeschiedenheit hier.
Nicht wegen Abenteuer.

Runara sagte, sie wird mit den Gästen sprechen, wenn sie zurück kommen und ich kann dann mein Nachtlager im Tempel selbst aufschlagen.
Solange soll ich hier in der Bibliothek warten.
Darum habe ich die Zeit genutzt dir etwas zu schreiben.
Viele Bücher über Drachen hier.
Habe vor mir die besten Bilder dieser majestätischen Kreaturen heraus zu suchen.

Bis zum nächstes Mal Hanna,

dein über alles geliebter großer Bruder,

Helge
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #2 am: 28.10.2024 | 06:24 »
20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel

Liebe Hanna,
ich hoffe mein Brief erreicht dich bei guter Gesundheit.
Geht es Mutter und Vater gut?
Habt ihr die Fässer für den alten Grimgar noch rechtzeitig fertigbekommen?

Nun die Plattitüden erledigt, kommen wir zu dem, was du du eigentlich wissen wolltest. Ich vermute, dass du bei meinem letzten Schreiben schon hämisch über meine Wünsche nach Ruhe und Besinnung gekichert hast.
Ja, ich habe es mir selbst zuzuschreiben, mit meiner voreiligen Ankündigung...
Die Götter scheinen solche kleinen Wünsche als Herausforderung zu nehmen, wie du schon in unseren Kindertagen richtig festgestellt hast.

Waisenkinder leiden Hunger?
Untote überrennen Dörfer?
Kriege entvölkern ganze Landstriche?
Pah!
Beschäftigt!
Dieser Sterbliche hat es gewagt zu glauben, alles wird schon gut werden!

Kaum glaubst du, endlich in Frieden leben zu kommen, schicken sie dir einen Ordo.
Bahamuth steh mir bei!
Doch ich greife mal wieder zu  weit voraus.

Du erinnerst dich, wie ich im letzten Brief die andere Gruppe Besucher im Kloster erwähnte, denen ich versuchte aus dem Weg zu gehen?

Kurz, hat nicht geklappt.

Wir sind nun zusammen unterwegs, um gegen einen Drachen zu kämpfen und einen anderen Drachen zu retten. Scheinbar im Auftrag eines Drachengottes.
Verwirrt?
Überfordert?
Aufziehende Panik?

Geht mir genau so.

Wir holen nun gemeinsam einmal tief Lust und beginnen die Geschichte an der selben Stelle, an der wir unseren Helden, das bin übrigens ich, das letzte Mal verlassen haben.

Ich saß also in der Klosterbibliothek und schaute mir die wirklich herausragenden Bilder von den verschiedensten Drachen an, da machte eine Frau auf sich aufmerksam, die in der Tür des Raumes erschienen war.
Dein Bruder hatte sie natürlich Aufgrund seiner kampfgeschulten Sinne längst bemerkt und nur zum Schein ignoriert.
Weil ich weiß, das es deine erste Frage ist, ja sie ist hübsch. Circa Mitte 20, blasser Teint, langes kastanienbraunes Haar, schlank und nicht zu groß oder zu klein. Gut gekleidet.
Und nein, ich wollte sie nicht küssen.
Sei ruhig, oder ich schreibe nicht weiter.
Hör auf so frech zu grinsen!
Jedenfalls stellte sie sich als Avicia vor.
Bevor wir allerdings mehr als ein paar Worte wechseln konnten, passierte Ordo.
An ihr vorbei in den Raum stürmte ein junger Elf.
Erinnerst du dich, als Helgas zahmes Kaninchen diese seltsamen Kräuter gefressen hatte, die dieser Händler aus Niewinter dabei hatte? Die hat danach doch alle verrückt gemacht mit ihrer überschäumenden Energie. Sprang wild herum. Klettertest auf alles und jeden. Knabberte alles, Quiekste die ganze Zeit.
Und pinkelte alles voll.

So ungefähr ist Ordo.
Nur mit reden statt quieksen.
Meistens.
Und ohne das pinkeln.
Zumindest bis jetzt.

Ja auch er sieht ganz hübsch aus.
Für einen Kerl.
Etwas jünger als Alicia, Kurze Haare in einem helleren braun, typische elfische Statur. Reich bestickte Reisekleidung von guter Machart.

Nein, ich wollte ihn auch nicht küssen.
Wofür sein Mund auch gar nicht lange genug still stehen würde.
Und dir verbiete ich sämtliche Gedanken über das küssen schwatzhafter Elfen.
Oder küssen allgemein.
Du bist da viel zu jung für!
Als dein Bruder spreche, beziehungsweise schreibe ich da jetzt ein Machtwort.
Nein!
Wenn du 30 bist, können wir noch einmal darüber sprechen.
Als 16 jähriges Mädchen solltest du schön mit deinen Puppen spielen!

Und wenn du weiter so schmollst, schreibe ich nicht weiter.
Selber Doofkopp!

Vielleicht schreibe ich später noch etwas weiter, wenn du dich wieder beruhigt hast.

Dein dich liebender Bruder (definitiv kein Doofkopp),

Helge
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #3 am: 28.10.2024 | 06:25 »
Ebenfalls 20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel

Liebes Schwesterlein,
ich Entschuldige mich für meinen kleinen Ausbruch in unserem letzten Brief. Die ganze Geschichte mit den Drachen und dem Überfall durch den hungrigen Eulenbären scheint mich mehr mitgenommen zu haben, als ich dachte.
Ich habe den Eulenbären bisher gar nicht erwähnt?
Findest du nicht auch Drachen sind das größere Problem?
Sowohl metaphorisch, als auch buchstäblich!
Wobei der ursprüngliche Zieldrache ja sehr jung und damit kleiner sein soll.
Also vielleicht doch nicht in der Gesamtheit buchstäblich.
Zur Korrektur also, metaphorisch in der Summe und personell, nicht nach Masse, nur zur Hälfte buchstäblich das größere Problem!
Das klingt richtig.
Du hast es wieder geschafft, den eigentlichen Bericht völlig zu entgleisen. Du solltest doch wissen, wie leicht ich abzulenken bin Hanhan!
Konzentration!
Wir waren bei der Vorstellung, bzw. Dem ersten Zusammentreffen unserer wackeren Heldenschar. Es fehlt noch eine ganz besondere Dame, Nala Earrhaad, eine Drachengeborene mit eindrucksvollen goldenen Schuppen. Ich habe ja immer Probleme damit, das Alter von Drachengeborenen zu erkennen, aber nach ihrem Verhalten verorte ich sie irgendwo zwischen 20 und 30 Jahren. Sie scheint mir von der Truppe die vernünftigste und bodenständigste zu sein. Ehemalige Seesoldatin, sogar Offizierin.
Aber das kann man ihr nicht vorwerfen.
Für einen Offizier ist sie definitiv in Ordnung.

Fang nicht wieder damit an!
Möglicherweise.
Wenn sich die Gelegenheit bieten würde, wäre es doch unhöflich abzulehnen!?
Aber das ist jetzt gar nicht das Thema.

Nachdem wir uns also miteinander bekannt gemacht haben und um Ordos steten Redefluss herum, teilten mir die Damen und der Herr mit, dass Runara sie um einen weiteren Gefallen gebeten hat.
Und scheinbar mich, per Proxy durch anwesende Gruppe, ebenfalls zur Erfüllung der Aufgabe rekrutiert hat.
Wer bin ich denn, da abzulehnen? Zumal mich Ordo dazu auch erst einmal zu Wort hätte kommen lassen müssen.
Was nicht der Fall war.
Ergo, mehrfach erwähntes Abenteuer.
Was genau wir am nächsten Morgen, also Heute, nun machen sollten?
Am frühen morgen aufbrechen, um am anderen Ende der Insel den mehrfach erwähnten jungen Drachen in einem verlassenen Observatorium zu finden, um ihn zu überreden, wieder zum Kloster zurück zu kehren. Ideologischen Dissens zum trotze. Worin genau das Zerwürfnis besteht, ist mir zwar nicht klar, aber das werden wir schon richten.
Klingt doch soweit gar nicht so schwierig?

Schließlich ist dein geliebter großer ein wahrer Meister der Eloquenz und der Überzeugungskraft!
Ungezogen!
Ich kann genau hören wie du kicherst!
Böses Schwesterchen!
Wie du zugeben musst, da der Drache mich noch nicht kennt, könnte es schließlich funktionieren.
Und ich bin nicht alleine.
Zur Not hetzen wir Ordo auf ihn, bis er entnervt aufgibt oder besinnungslos geschwatzt wird.
Ein perfekter Plan!
Das beste, ich musste nun doch nicht im zugigen Tempel schlafen, sondern wurde in den Gastraum meiner wackeren Gefährtinnen und Gefährte aufgenommen.

Wir brachen also nach einem herzhaftem Frühstück auf, Runara Bitte zu erfüllen.
Die Insel selber ist eine eher monotone Reiseumgebung. Felsen, Strauchwerk, mehr Felsen, und du errätst es sicher, mehr Strauchwerk.
Zur Auflockerung der Atmosphäre dient der seltene, vom Wind zerzauste und gebeugte Baum.
Einige Stunden in unseren Marsch hinein brach dann plötzlich, mit lautem Gebrüll, ein Riese von einem Eulenbär aus dem zuvor beschriebenem Strauchwerk! Groß wie ein Händlerwagen, Klauen wie gebogene Schwerter und Zähne wie Messerklingen.
Ein wahres Ungeheuer!
Im ersten Moment sah ich schon mein Leben auf diesem Felsengrund enden, weit entfernt von meiner Heimat, umgeben von Fremden. Doch überraschte mich die kolossale martialische Kompetenz meiner Schicksalsgefährten! Nach nur wenigen Augenblicken war der heimliche Herrscher dieses wilden Unterholzes mit tiefen Wunden übersät und suchte sein Heil in der Flucht.
Doch nicht mit meinem Freund Ordo. Sein treffsicherer Pfeil beendete die Existenz dieser Geisel der Sturmwrack-Insel für immer.
Wir alle waren komplett unverletzt aus diesem Scharmützel hervorgegangen, so dass wir nach einer kurzen Verschnaufpause wieder aufbrachen endlich unser eigentliches Ziel zu erreichen.
Nicht einmal Zeit für etwas gegrillten Eulenbären haben wir uns in unserem Pflichtbewusstsein genommen.

Dann geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte.
Ein schwarzer Drache flog hoch am Himmel über uns hinweg. Definitiv kein Jüngling, sondern ein ausgewachsenes Exemplar dieser todbringenden Kreaturen. In der selben Richtung, in der auch unser Ziel lag. Sollte das Leben unseres unbekannten geschuppten Freundes in Gefahr sein?
Würden wir rechtzeitig ankommen, um unsere Klingen in die Waagschale des Schicksals zu werfen? Jegliches zaudern Aufgrund der drohenden Gefahr für unser Leib und Leben zur Seite werfend, trieb ich meine Kameradinnen und meinen Kameraden zu größeren Eile an!
Mutig und Entschlossen, wie du deinen geliebten großen Bruder eben kennst!

Und mehr erfährst du dann in meinem nächsten Brief. Und sei dir nicht zu sicher, dass ich das ganze schon überlebt habe.
Vielleicht ist dies ja ein Gespenster-Brief?
Wer weiß das schon?
BUH!

Ich wünsche dir alles gute und eine geruhsame Nacht.

Dein dich liebender Bruder,

 Helge

Vielleicht jetzt ein Gespensterbruder?
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #4 am: 28.10.2024 | 06:26 »
So, nun auf zur Arbeit. Der Rest dann heute Nachmittag.
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #5 am: 28.10.2024 | 15:53 »
Ebenfalls 20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel

Liebes Schwesterlein,

heute passiert so viel aufregendes, dass ich jeden freien Augenblick nutzen muss, um die Geschehnisse zu Papier zu bringen. Darum ist mein Bericht dieses Mal in so viele Teile zerstückelt.
Das liegt nicht an mangelnder Konzentration meinerseits!
Dieses Mal.
Größtenteils.
Zum Teil wenigstens.
Egal!
Vorweg, um dich zu beruhigen, bislang kein Gespensterbruder!

Jedenfalls erreichte unsere wackere Schar, angetrieben von meiner energetischen Führung, alsbald das verlassene Observatorium.
Das, wie sich herausstellte, gar nicht verlassen war.
Eigentlich sogar ziemlich voll.
Vergleichsweise.
Also verglichen mit anderen verlassenen Observatorien.
Ja, ich berufe mich da auf meinen reichhaltigen Erfahrungsschatz bezüglich verlassener Observatorien!
Der Komplex bestand aus einem größeren Hauptgebäude und 3 einzelnen Türmen, die jeweils auf eigenen Felsen vor der Küste der Sturmwrack-Insel errichtet worden waren. Allem war ein allgemeiner Zustand des Verfalls gemein. Sämtliche Dächer waren zerstört, und die Räume darunter seit langem den gnadenlosen Elementen ausgeliefert. Doch lies sich an vielen Stellen noch die einstige Pracht der Bauwerke erkennen. Scherben von Buntglasfenstern, die gezackten Überreste von geschwungenen Kuppeldächern und vom Wind und Wetter geschliffene Drachenstatuen, um nur einiges zu nennen.
Zuerst sahen wir keine Möglichkeit um den tiefen, 15 Meter weiten Abgrund zwischen uns, und dem Eingang des Hauptgebäudes zu überwinden, eine Brücke über die tosenden Wellen weit unter uns schien es nie gegeben zu haben. War dies alles nur mit den flugfähigen Drachen, den einstigen Herrschern dieses Eilandes, im Sinn errichtet worden?
Doch nein, schnell fanden wir einen Weg hinüber. Mithilfe eines Schlüsselsteins, den meine Gefährten von Runara erhalten hatten, aktivierten wir einen schillernde Brücke, gefertigt aus purer Magie, die uns die Passage ermöglichte.
Meine Kameradinnen und Kamerad gingen voran, während unseren Rücken  vor etwaigen Gefahren schützte.
Papperlapp!
Natürlich hatte ich keine Angst!
Glaub das ja nicht Hanna!
Warum sollte ich mich fürchten, über eine 15 Meter lange Brücke zu wandern, die nur aus leuchtendem Nebel zu bestehen schien?
10 Meter oberhalb spitzen Felsklippen, die von eiskalten Wellen umspült wurden?
Nur gehalten von uralten Zaubern, die nie jemand in Stand gehalten hat. Und deren Ankerpunkte seit Jahrhunderten von den Elementen zerschlissen wurden?
Mach dich doch nicht lächerlich!
Wir reden hier schließlich von deinem mutigen Bruder, dem großen Krieger Helge Sternbaum!
Wenn du mir so anfängst beenden wir den Brief an dieser Stelle und setzen in später fort.
Erzähle ich dir halt nichts von den Kobolden, dem Kampf gegen einen (fast) ausgewachsenen Drachen, oder den Bergen von Münzen.
Das hast du jetzt davon!

Dein dich liebender und gar nicht beleidigter großer Bruder,

Helge

(Sehr mutig!)

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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #6 am: 28.10.2024 | 15:54 »
Ebenfalls 20. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel

Liebes Schwesterlein,

auch wenn ich weiß, das du die Fortsetzung meines Berichtes mit Spannung erwartet hast, ist das noch lange kein Grund, den Umschlag so wild aufzureißen.
Wenn du dich so undamenhaft benimmst, verschreckst du noch jeden Verehrer!
Hmmm...
Nach genauerer Überlegung, ignoriere das bitte.
Du machst alles genau richtig!

Wir setzen jedenfalls unsere Geschichte fort, als Helge, also dein mutiger großer Bruder, und seine wackere Schar Gefährten, also Ordo der schwatzhafte Elf, Nala, die goldgeschuppte Drachengeborene und Avicia die bücherliebende Klerikerin sich aufmachten, die Brücke aus Licht und Feenstaub zu überqueren.
Kaum waren die ersten auf der anderen Seite angekommen, da konnten sie Geräusche aus der Ruine hören.
Sofort war klar, Kampflärm!

Und ich betone hier noch einmal, das die Reihenfolge der Überquerung gar nichts zur Sache tut.
Oder irgendwelche Rückschlüsse über die Mutigkeit der Anwesenden aufgibt!

Im Schatten einer riesigen halb zerfallenen arkanen Apparatur kämpften 2 Kobolde gegen einen Schwarm katzengroßer Mörder-Moskitos um ihr Leben. Bevor wir noch helfend eingreifen konnten, wurde auch schon der erste Kobold dahingerafft.

Ich möchte an dieser Stelle kurz unterbrechen die Erzählung unterbrechen.
Ich weiß, untypisch für mich.
Nur das du dich zu sehr grämst, wir haben den toten Kobold später rechtzeitig zum Kloster zurückbringen können und die Hohepriesterin konnte ihn wiederbeleben.
Also kein Grund für Tränen!

Wo waren wir?
Ach ja.

Unsere Helden stürmten dem verbliebenem Kobold rasch zur Hilfe und gemeinsam war der Schwarm, trotz seiner biesthaften Stärke schnell besiegt.
Anschließend fanden wir in einem sehr anstrengendem Gespräch, Kobolde sind beileibe keine Meister der  Konversation, heraus, dass der blaue Drache mit Namen Funkenschinder unseren (zukünftigen) Schützling, den bronzenen Drachling, dessen Name mir gerade entfallen ist, nach einem Streit eingekerkert hat.
Er selbst halte nun ein Nickerchen im nächsten Turm Richtung offener See, den Eingang zum Kerker blockierend, während seine Diener, der tote und halbtote Kobold, hier ein Ritual für ihn vorbereiten, um die Kräfte der einst auf dem Eiland gefallen großen Drachen zu absorbieren. Damit er Tod und Vernichtung über die Welt bringen kann.
Den letzten Teil mag der Kobold so nicht direkt gesagt haben, aber der ist bei dieser Art von Ritualen eigentlich immer implizit.

Was?
Ich habe in meinem vorherigen Brief etwas von einem schwarzen Drachen geschrieben und nun ist es plötzlich ein blauer Drache?
Nun, möglicherweise lag es an einer optischen Täuschung wegen der Sonne und den Schatten der Wolken.
Keinesfalls war es eine Anpassung, weil schwarzer Drache dramatischer klingt.
Solche billigen Tricks würde ich doch niemals benutzen.

Jaaaaaaa, damals.
Aber ich bin diesem Stadium künstlicher Theatralik schon lange entwachsen.
Schon seit Wochen!
Nun höre auf, die Geschichte mit deinen spitzfindigen Bemerkungen zu unterbrechen!
So werden wir ja nie fertig!

Wir entschieden uns die Gunst der Stunde zu nutzen, und schlugen alle bedenken mutig in den Wind. Statt eines Rückzugs oder vorsichtiger weiterer Erforschung der anderen Gebäude wollten wir uns direkt den blauen Wyrmling vorknöpfen!
Der einzige Zugang zum oberhalb von uns gelegenem Schlafplatz des Drachen, war eine wacklige hölzerne Plattform aus Koboldfertigung, die über einen, ebenfalls wackligen, Seilzug bedient wurde.
Aufgrund ihrer besseren Fähigkeiten, sich unbemerkt einem schlafenden Drachen zu nähern und so den Raum auszukundschaften ließen sich erst Ordo und Alicia nach oben befördern.
Nala und ich folgten im nächsten Durchlauf, blieben aber vorerst außerhalb des Raumes, um das Überraschungsmoment zu wahren.
Dort war er dann also tatsächlich.
Funkenschinder
Auf einem Berg von Münzen schlief das blaue Ungeheuer.
Seine tiefen Atemzüge von gelegentlichen leuchtenden Funken untermalt, die aus seinen Nüstern knisterten.

Und ist hier nicht der Ideale Zeitpunkt, um diesen Brief zu beenden?

Selber doof!

Mach so weiter und ich lasse mir mit dem abschicken des nächsten Briefes wieder mehr Zeit!

Bis zum nächsten Mal,

dein dich liebender Bruder,

Helge Sternbaum

Mutig und nicht doof!
« Letzte Änderung: 28.10.2024 | 15:59 von Orok »
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #7 am: 28.10.2024 | 15:58 »
21. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Schwesterlein,

Du hast ja sicher schon einmal das Sprichwort gehört, "schlafende Drachen soll man nicht wecken"?
Nun, Ordo scheinbar nicht.
Wir hatten den Raum rund um unseren schlummernden Widersacher gerade erkundet, also Alicia und Ordo natürlich, ich und Nala waren wegen unserem geräuschanfälligen Metallgelumpe noch immer in Lauerstellung vor dem Eingang, da beschloss Ordo seine Krähenfüße rund um den Drachen zu verteilen.
Taktisch sicher keine schlechte Idee, aber In der Ausführung ungenügend.

Kurz zur Erklärung, Ordo selbst hat natürlich keine Füße wie eine Krähe. Das sehe sicher ziemlich seltsam aus.
Lustig, aber seltsam.
Selbst wenn man die Krähenfüße im Ausmaß seiner Körpergröße anpassen würde, oder es die Füße einer menschen- bzw., in diesem Fall,elfengroßen Krähe wären. Eine menschengroße Krähe ist wiederum ein ganz anderes Fass voller Alpträume, das wir hier gar nicht erst anstechen wollen.
Und er trägt auch keinen Beutel mit abgeschnittenen Füße von Rabenvögeln mit sich herum.
Soweit es mir bekannt ist.
Zutrauen würde ich es ihm allerdings schon irgendwo...

Hier geht es jedenfalls um metallene Vorrichtungen, bei denen Spitze Dornen so miteinander verschweißt werden, das immer ein Dorn nach oben zeigt, wenn man diese auf dem Boden verteilt.
Eine ziemlich fiese Erfindung, aber äußerst praktisch, wenn der Gegner sich damit auseinandersetzen muss.
Nun Metall und Stein in Verbindung mit einem aufgeregten Elfen und Schwerkraft, führte leider zu einem Geräuschpegel, der den Zustand des Drachen vom präferierten „Schlafend“ zum weniger erstrebten „Erwachend“ wandelte.
Du magst zurecht fragen, wo war Alicia, als verantwortliche Erwachsene in dieser Situation?
Sie hatte den versteckten Weg in den tiefer gelegenen Keller gefunden, und sich hinab begeben, um unser eigentliches Ziel, den Drachling Aidron zu befreien.
Übrigens ein Zugang, der sich nur mit einem ausgeklügelten Mechanismus öffnen ließ. Das hätte ich natürlich auch leicht enträtselt, ich war nur eben zu dem Zeitpunkt nicht im Raum.

Wohl!
Du warst doch gar nicht dabei!
Wer erzählt hier die Geschichte?!
PÖHH!

Jedenfalls, erwachender blauer Drache.
Elf allein und in tödlicher Gefahr.
Auf zur Rettung!
Nala und ich preschten mit bereiten Waffen herbei, um Funkenschinder das letzte Quantum Schlaf aus den Schuppen zu prügeln!
Mit diesem Ohrfeigenfrühstück hatte der zu groß geratenen Fledermaus-Salamander wohl nicht gerechnet und alsbald verstärkt von den aus dem Kerker auftauchenden Alicia und Aidron, schlugen wir ihn in kürzester Zeit in die Flucht.
Als ob es je einen Zweifel gegeben hätte, wer einen Kampf gewinnen würde. Dein Bruder Helge, oder ein Drache. Selbst wenn es nicht nur eine vergleichsweise kleiner Drache gewesen wäre, der Ausgang hätte sicher gleich ausgesehen. Zumal meine tapferen Gefährten ja dabei waren. Besonders Nala, die sowohl für eine ehemalige Soldatin, als auch für eine ehemalige Seefahrerin erstaunlich wenig flucht.
Eine echte Schuppendame eben.
Aber weißt du was das allerbeste an der ganzen Situation war?
Du erinnerst dich an den Berg Münzen, der als Bett des Drachen diente?
Ja.
Alles unser!
So viele Münzen wie wir nur tragen konnten, landeten in jeder nur erdenklichen Tasche.
Mein bester Elfenfreund Ordo bewies einmal wieder seinen Wert als Mitglied meiner Abenteurergemeinschaft und improvisierte aus seiner Reisedecke einen Beutel für mehr Münzen!
Drachen sind gar nicht so schlimm wie alle sagen.
Sie haben Schätze!

Jedenfalls brachen wir dann auch schon bald auf, um noch bei Tageslicht den Rückweg zum Kloster zu vollenden.
Schließlich galt es unsere Münzen in Sicherheit zu bringen.

Und natürlich den befreiten Drachen Aidron.
Das war natürlich das wichtigste!
 Bevor es an den Aufbruch ging, zerstörten noch schnell sämtliche Bemühungen, die die Kobolde zur Vorbereitung von Funkenschinders finsterem Ritual gemacht hatten. Wäre schließlich ziemlich idiotisch gewesen, das alles einfach unberührt zurückzulassen.

Ich verbitte mir diese Unterstellungen!
Ich war vielleicht nicht derjenige, der diese Vorgehensweise als erster artikulierte, aber ich hätte es sicher auch noch getan, wäre mir nicht jemand anders zuvor gekommen!

Wohl!
Doppel-Pöhh!

Um diesen Abschnitt der Geschichte endlich zu beenden, wir erreichten das Inselkloster ohne weitere Zwischenfälle.

Mit Münzen, Drache, und Kobolden.

Alles übel ist abgewehrt, Ritual sabotiert, Gefangener Zuhause, Schatz gesichert.

Von der erfolgreichen Wiederbelebung des Mörder-Moskito Opfers hatte ich ja schon geschrieben, so dass wir nun mit einem „Ende gut, Alles gut“ abschließen können.

Ich meine, was sollte denn jetzt noch schief gehen?


Dein dich liebender Bruder,

Helge Sternbaum

Hat nun haufenweise Münzen.
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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #8 am: 28.10.2024 | 16:00 »
21. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Schwesterlein,
Wir haben es geschafft. Der Drache ist tot!
Also einer von der ganzen Bande.
Immerhin der, den wir auch tot haben wollten.
Funkenschinder liegt erschlagen darnieder, sein Leichnam von Nala und Ordo zerstückelt und ausgeschlachtet, die klägliches Überreste im Meer versenkt.
Der Kampf selbst war gar nichts im Vergleich zu diesem anschließenden Gemetzel.
Erinnerst du dich an den kleinen Stirke beim Rote Grütze Wettessen vor 5 Jahren?
So, nur mit weniger Beeren. 
Dafür deutlich mehr Fleischbrocken.
Zähne, Knochen, Schuppen, nichts war vor ihnen sicher.
Naja, dem Sieger gehört eben die Beute, und ruhig schlafen wollte ich in nächster Zeit sowieso nicht.

Doch, zu Recht magst du fragen, “Aber mein geliebter und innig verehrter großer Bruder, du warst doch beim letzten mal im sicheren Kloster. Wie kam es da zu deinem heldenhaften erschlagenen eines finsteren blauen Drachen von aussergewöhnlicher Stärke und überragender Gestalt? Wie hast du seinen beinahe unumkehrbaren Plan zur Weltherrschaft fast im Alleingang nur durchkreuzen können? “

Gerechtfertigte und klug formulierte Fragen liebste Hanna!

Nun, der letzte Abschnitt unseres Abenteuers begann, als wir am Morgen vom Kloster aufbrachen, um im nicht ganz so verlassenen Observatorium nach dem Rechten zu sehen. Zwar hatten wir ja am Vortag die Ritualvorbereitungen durchkreuzt, aber Funkenschinder war weiterhin da draußen und einige der ihm hörigen Kobolde waren des Nachts aus der Obhut des Klosters entschlüpft und in der Dunkelheit verschwunden. 
Ein schlechtes Omen, für das, was wir dort wohl vorfinden würden.
Die Strecke über die Insel war schnell vollendet, trotz Nalas andauernder Verweigerung, ihre nautischen Talente zu nutzen, um uns bequem und sicher ans Ziel zu rudern.
Wieder keine Gelegenheit meinem Lieblingssport nachzugehen…

Angeln ist sehr wohl ein richtiger Sport!
Nein, es ist auch ein Sport, wenn man nicht schwitzt!
Egal was Mutter sagt!
Es ist sehr strategisch und lehrt Geduld und Feinmotorik.
Nicht nur rumsitzen und sich vor der Arbeit drücken!
Immer noch egal was Mutter sagt!

Dieses Mal jedenfalls keine Eulenbären oder auch nur Eulen oder Bären auf dem Weg.
Die magische Brücke war schnell rekonstruiert und noch ehe wir die zur Gänze bewältigt hatten, konnten wir sehen was sich im Inneren des zerfallenden Observatoriums abspielte.
Tatsächlich war das befürchtete Ritual in vollem Gange.
Rund um das große magische Astrolabium in der Mitte des Raumes waren grob geformte
Drachenfiguren verteilt. Die beiden verschwunden Kobolde, ebenfalls mitten im Geschehen, in ihr koboldkultisches tun vertieft, bemerkten und nicht.Ich
Von arkanen Schwaden umgeben, in tiefe Trance verfallen, schwebte der blaue Drache Funkenschinder über dem ganzen Ritualaufbau.
Wir wussten sofort, es galt keine weitere Sekunde zu verlieren, wenn wir die Vollendung dieses dunklen Zaubers noch verhindern wollten!

Und ist dies nicht der ideale Zeitpunkt, um den Brief zu beenden?
Ich verspüre jedenfalls das große Verlangen, etwas Angeln zu gehen.

Das soll dir eine Lehre sein, einen solch edlen Sport zu verspotten!

Dein dich liebender großer Bruder,

Helge Sternbaum

Kein Doofkopp!
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Offline Orok

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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #9 am: 28.10.2024 | 16:01 »
22. Alturiak 1490 Sturmwrack-Insel
Liebes Hannalein,

Vorweg, es geht beim Angeln eigentlich gar nicht darum auch wirklich etwas zu fangen. Viel mehr ist die meditative Tätigkeit sich in ihrer Ausübung als solches schon genug.
Es erübrigt sich also die Frage ob ich etwas gefangen habe.
Und es ist komplett in Ordnung, dass ich nichts gefangen habe!
Ja, auch dieses mal nicht...
Aber willst du nicht eh viel lieber von dem spannendem Kampf gegen den fiesen Sturmdrachen lesen?
Genau!

Nun wo waren wir verblieben?
Das hochmagisches Drachengeister-Einverleibungs-Ritual war in vollem Gange, inklusive intonierenden Kobold-Kultisten und schwebendem Funkenschinder.
Wir stürmten also gemeinsam, mal wieder, über die Zauberbrücke in das zerfallene Observatorium um die Vollendung besagtem Rituals noch vor seinem Höhepunkt zu forcieren.
Ritualis Interruptus, sozusagen.

Ich bin nicht albern!
Du bist albern!
Immer einmal mehr als du!
„Plus unendlich“ ist kein vernünftiges Argument!
Du hast NICHT gewonnen, ich will nur mit der Geschichte weiter kommen.

Meine Hellebarde und Nalas Säbel schlugen also blutige Wunden in den Leib des schwebenden Drachen, während sich Ordo und Avicia stürzten auf Kultisten und die bunten Drachenstatuetten, die Hauptfoki des Ritualaufbaus waren.

Wir tranchierten also quasi den trancierten.
Hihi.
Na gut, das war jetzt wirklich albern...

Leider beendete unser An- und Eingriff auch die Trance des Drachen, und wir mussten seinen Blitzatem über uns ergehen lassen. Keine schöne Erfahrung, dass kann ich dir wohl sagen. Es entbrannte ein harter Kampf, Statuetten wurden zerschlagen, Schuppen zerteilt, und Helden verwundet.
Aber am Ende hatten wir doch tatsächlich gewonnen, auch wenn es uns einiges an Blut und Schweiß gekostet hatte.
Noch ehe wir wirklich wieder zu Atem kommen konnten, war Alicia wieder im alten Bibliothekskeller des Nachbarturmes verschwunden. Diese Frau liebt Bücher mehr, als du flauschige Welpen.
Ja das geht!
Ich hätte es auch nicht geglaubt, bevor ich sie kennen gelernt habe, aber ich wurde eines besseren belehrt.
Wir anderen feierten jedenfalls unseren Sieg, Nala und Ordo mit ihrer Metzger-Einlage, ich, indem ich den Rest des Gebäudekomplexes erforschte.
Ich habe nicht nur die Zeit genutzt, um den Rest des Drachenhortes einzusacken!
Außerdem haben wir am Ende alles fair aufgeteilt.
Ich habe mir also nichts von irgendjemanden vorwerfen zu lassen!
Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu Berichten. In einem weiteren halb eingestürzten Teil des Gebäudekomplexes fanden wir noch einen hilfreichen Trank gegen Blitzschaden und ein Rätsel, dass uns wohl bei dem Statuen-Puzzel mit dem geheimen Buchkeller- bzw. Drachenkerkereingang geholfen hätte.
Alles überstürzen war vielleicht doch nicht die ideale Vorgehensweise?
Aber der Erfolg gibt uns recht.
Also keine Fehler zum daraus lernen vorhanden!

Schließlich gelang es uns Alicia aus ihrem Buchrausch zu befreien und wir kehrten Siegreich ins Kloster zurück.
Was als nächstes ansteht?
Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube ich werde diese Bande verwegener Helden noch ein wenig  weiter begleiten.
Schließlich sollst du noch viele Abenteuer gefüllte Briefe bekommen.
Und ohne mich sind die auch völlig verloren!

Dein dich liebender Bruder,

Helge Sternbaum

Drachentöter!
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Offline Orok

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Re: (D&D5e) Sturmwrackinseln - Briefe ans Schwesterchen
« Antwort #10 am: 28.10.2024 | 16:03 »
Und damit ist Helge Sternbaums erstes Abenteuer auf der Sturmwrack Insel beendet. Ob und wann es weiter geht, weiß ich leider zurzeit nicht.
Ich hoffe der ein oder andere hatte Spaß am lesen, ich hatte ihn zumindest am schreiben ;)
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