Autor Thema: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?  (Gelesen 4620 mal)

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #25 am: 29.10.2024 | 09:19 »
Scheint aber so eine Art hype gewesen zu sein alles "detailierter", und kleinteiliger zu machen. DSA 4 ging ja den selben schritt dann.

Optionen und "crunchy bits" zu wollen, ist ein nachvollziehbares Bedürfnis, denke ich. Selbst mir schießt bis heute bei deutlich leichtgewichtigeren Systemen gelegentlich mal der Gedanke "Müßte da nicht eigentlich noch...?" durch den Kopf, auch wenn ich den Paradigmenwechsel inzwischen recht weitgehend abgeschlossen habe und viele Kleinigkeiten, die sich auch wesentlich einfacher "rein erzählerisch" abbilden lassen, ausdrücklich gar nicht mehr einzeln verspezialregelt sehen will.

Und natürlich waren die Küstenzauberer schon vor dem Erwerb von D&D die Produzenten eines gewissen Gelddruckmaschinenkartenspiels, das sich seinerseits regelseitig schon längst zu einem dicken Brocken mit regelmäßigen Errata entwickelt hatte. Da lagen, vermute ich, bestimmte vertraute Grundansätze zur Erfüllung des genannten Bedürfnisses schon recht nahe...

Offline Arldwulf

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #26 am: 29.10.2024 | 09:23 »
Um mal Feuersänger dort zuzustimmen und noch ein paar Dinge zu nennen die 3.5 gut macht: Skilltricks hab ich damals echt gemocht. Im Prinzip war das die Vorstufe zu den Skillpowers der 4e.

Und es gab den Bereich in dem man einen Kompromiss zwischen "ich bau mir meinen Charakter so wie er möglichst mächtig ist / mithalten kann" und "ich bau ihn so wie ich ihn eigentlich spielen will" und "ich bau ihn so wie er die Gruppe und Spielwelt nicht sprengt" vereinen konnte.

Ja, ich kann sagen eigentlich sollte man diese Überlegungen nicht machen müssen und eigentlich ist es unnötiger Extraaufwand. Aber wenn man dies macht hat man halt ein System welches Spaß macht.

Es muss nicht das beste System sein um Spaß zu machen und 3e/3.5 hat mir zehn Jahre Spielspaß gebracht.

Zwischen "würde ich es heute noch empfehlen" und "hatte ich damals Freude dran" ist halt ein Unterschied.
« Letzte Änderung: 29.10.2024 | 09:30 von Arldwulf »

Offline 1of3

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #27 am: 29.10.2024 | 09:58 »
Jede beste D&D ist keins. Von D&D kann man verschiedene Sachen wollen.

  • Abenteurer, die mit Köpfchen Schätze finden und reich werden. Da kann man bei älteren Versionen einen stärkeren Fokus lesen. Deshalb die OSR. Und in Reinstform dann mit NSR-Spielen wie Cairn, die einfach gar nichts mehr anders möglich machen.
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  • Evokative Charakteroptionen, so dass ich mir einen farbenfrohen Charakter vorstellen kann. Das ist eine Stärke von D&D5, aber auch das geht noch besser. Vielleicht mit Brighter Worlds oder sowas.
  • Du möchtest Geschichten über die Abenteuer von Fantasy-Helden erzählen. Dann nimmst du Dungeonworld oder eins seiner vielen Ableger. Gibts eine nominelle D&D-Version, die das besser macht als 3.5?


Weil wenn nicht, wird 3.5 in allen vier Kategorien auch von anderen offiziellen D&Ds geschlagen.

Offline Edgar Allan Poe

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #28 am: 29.10.2024 | 10:01 »
Ich hätte zumindest D&D gern zu Zeiten von 3.0 und 3.5 am Tisch bespielt. Aber die Edition war mir nur am PC vergönnt (Baldur's Gate und Konsorten). Ich bin mir sicher, ich hätte viel Spaß damit gehabt. Deutlich mehr zumindest als mit dem von meiner Gruppe favorisierten deutschen System.

Einen ersten Einstieg in D&D hab ich erst mit 4e gehabt und selbst gesammelt habe ich dann 5e. 4e hat mir ganz gut gefallen ... hab ich aber zu selten gespielt, um mir da eine wirklich fundierte Meinung zu bilden. 5e hat mir gut gefallen ... so glaubte ich zumindest. Am Tisch selbst hat sich dann schnell gezeigt, dass das System so gar nicht zu mir und meiner Art zu spielen/leiten passte. Zu sehr handwedelig. Zu seicht im Regelkern.

Ich glaube deshalb durchaus, dass 3.5 mitunter die beste D&D Edition war. Aber das kann ich nur in der Theorie sagen. Habe es nur über die Jahre gelesen. Selbst gespielt, hab ichs nie.
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Offline Feuersänger

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #29 am: 29.10.2024 | 10:08 »
Psst... Baldurs Gate 1+2 war auf dem Regelstand von AD&D2.

Auf 3E bzw 3.5 basieren: NWN, NWN2, ToEE. Glaube das war's schon.

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Offline Edgar Allan Poe

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #30 am: 29.10.2024 | 10:10 »
Ach guck ... das war mir gar nicht bewusst. Aber auch gar nicht so wild ... weil vom System hat man ja ohnehin im Videospiel nicht viel mitbekommen ~;D
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Offline Andropinis

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #31 am: 29.10.2024 | 10:10 »
Psst... Baldurs Gate 1+2 war auf dem Regelstand von AD&D2.

Auf 3E bzw 3.5 basieren: NWN, NWN2, ToEE. Glaube das war's schon.

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #32 am: 29.10.2024 | 10:13 »
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Offline Arldwulf

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #33 am: 29.10.2024 | 10:20 »
Evokative Charakteroptionen, so dass ich mir einen farbenfrohen Charakter vorstellen kann. Das ist eine Stärke von D&D5, aber auch das geht noch besser. Vielleicht mit Brighter Worlds oder sowas.

Inwieweit sollte das eine Stärke der 5e sein? Eigentlich sind da sowohl 3.5 als auch 4e besser darin. 3.5 durch viel mehr Material, die 4e durch bessere Individualisierung.

5e schafft das leider wieder ab, führt z.B. gemeinsame Zauberlisten wieder ein und lässt Nichtzauberer wieder gleicher werden in ihren Aktionen, schafft gleichzeitig aber auch Individualisierungen bei Gegnern ab.

Und hat gleichzeitig viel weniger Material als 3e/3.5 aber die gleichen Balancingprobleme so dass Charaktere in der Praxis noch mal eingeschränkter sind.

Ich war mal in einer 5e Runde da hatten drei von 5 Charakteren  gleiche Zauber und die restlichen zwei Charaktere machten die ganze Runde lang im Prinzip das gleiche. Trotz unterschiedlicher Klassen. Umgedreht hab ich in der 4e schon mal eine Runde nur aus Nahkämpfern ohne Magie gespielt und jeder machte jede Runde was anderes und war unterschiedlich, machte unterschiedliche Dinge im Spiel, hatte unterschiedliche Fahigkeiten, Schwächen, Stärken und Hintergründe. Ist ein Extrembeispiel, aber dennoch....die 5e geht den Trend eher dahin Charaktere deutlich weniger individuell zu gestalten.

Offline Andropinis

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #34 am: 29.10.2024 | 10:26 »
Korrektur: IWD 1 ist ADA&D 2nd, IWD2 ist D&D3

Danke, meinte auch IWD 2, hatte aber vergessen die 2 zu tippen  ;D
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Offline 1of3

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #35 am: 29.10.2024 | 10:40 »
Inwieweit sollte das eine Stärke der 5e sein? Eigentlich sind da sowohl 3.5 als auch 4e besser darin. 3.5 durch viel mehr Material, die 4e durch bessere Individualisierung.

Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt. Es geht nicht darum, was du im Spiel tust. Es ging mir um die Versatzstücke, die du auf dein Blatt schreiben kannst. Also Barbie-Spiel wie das hier zu Boarde heißt. Und da hilft insbesondere die Spezies (? heißt das jetzt so ?) mit ihren Unterauswahlen. Aber auch die grundsätzliche Option eine Subklasse zu nehmen.

Bei D&D3.5 habe ich mehr Optionen, aber nicht einfachere Optionen. Ich muss mehr Aufwand treiben um das zu tun. Mehr Quellenbücher lesen, ggf. Späße wie alternative Klassenfeatures wählen oder Feats in Reihenfolge oder Voraussetzungen für Prestigeklassen erfüllen sowas. Das ist allgemein, was ich bei allen Punkten meinte: Besser heißt, direkter, ohne dass ich andere Dinge beachten muss. Um ein Schlagwort der Nullziger zu beschwören: Kohärentes Design. Was willst du machen und wie machen wir genau das?

Bei der 4e ist das ganz eindeutig nicht Fokus. Ich kann zwar Dinge wählen, aber die sind weitenteils ungeeignet um mein Bild meines Charakters zu formen. Daily Attack Power So-und-so sieht nicht aus.
« Letzte Änderung: 29.10.2024 | 10:43 von 1of3 »

Offline Mouncy

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #36 am: 29.10.2024 | 10:48 »
Gefühlt ist 5e ist halt einfach die casual freundliche Version von 3.5 mit Stützrädern, mit einigen Einflüssen aus 4e die noch nachwirken wie ein Kater nach ner langen Nacht. 3.5 wird nach dem 3. Pils schwierig, 5e geht auch nach nem ganzen Sixpack noch. 5e ist ein Radler, ein Mixery oder so ein Schöfferhofer Grape, da hat eigentlich niemand was dagegen, und ist leicht bekömmlich, das D&D für alle und jeden. Über die 4e spricht man nicht. What happend in 4e stays in 4e.
Ich würde 3.5 nur dann nochmal spielen, wenn ausschließlich "Profis" am Tisch sitzen, die im System drin sind (und alle nüchtern). 3.5 ist wie Whisky, schmeckt nur den echten Kennern, und das drumherum muss stimmen.
AD&D2 ist die halb angetrunkene Flasche Asbach mit dicker Staubschicht die immer noch im Schrank steht. Weil dort viel Emotion und Nostalgie dran hängt wird die nicht weg geschüttet, aber wirklich anbieten will man das seinen Gästen ja nicht mehr.
Oldschool 1e usw. ist die gut gereifte Flasche Rotwein. Ein edles Getränk, das über lange Zeit genossen werden will, nichts für nen schnellen Umtrunk mit Biertrinkern.

Offline aikar

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #37 am: 29.10.2024 | 10:50 »
Für mich ein klares Nein. 3 und 3.5 habe ich getestet, hat mich aber nie abgeholt. Die Optionsmenge, die manche daran vermissen, brauche ich einfach nicht. Ich schätze 5e, weil es vergleichsweise übersichtlich, schlank und flott ist, gerade das Vorteil/Nachteil-System anstelle der Modifikatoren ist für mich ein Riesen-Pluspunkt und damit ist es nicht nur das erste D&D, das ich wirklich intensiv spiele und leite, sondern auch allgemein eines meiner Top-Systeme geworden. Etwas, das frühere D&D-Editionen nie geschafft haben.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Arldwulf

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #38 am: 29.10.2024 | 11:14 »
Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt. Es geht nicht darum, was du im Spiel tust. Es ging mir um die Versatzstücke, die du auf dein Blatt schreiben kannst. Also Barbie-Spiel wie das hier zu Boarde heißt. Und da hilft insbesondere die Spezies (? heißt das jetzt so ?) mit ihren Unterauswahlen. Aber auch die grundsätzliche Option eine Subklasse zu nehmen.

Bei D&D3.5 habe ich mehr Optionen, aber nicht einfachere Optionen. Ich muss mehr Aufwand treiben um das zu tun. Mehr Quellenbücher lesen, ggf. Späße wie alternative Klassenfeatures wählen oder Feats in Reihenfolge oder Voraussetzungen für Prestigeklassen erfüllen sowas. Das ist allgemein, was ich bei allen Punkten meinte: Besser heißt, direkter, ohne dass ich andere Dinge beachten muss. Um ein Schlagwort der Nullziger zu beschwören: Kohärentes Design. Was willst du machen und wie machen wir genau das?

Bei der 4e ist das ganz eindeutig nicht Fokus. Ich kann zwar Dinge wählen, aber die sind weitenteils ungeeignet um mein Bild meines Charakters zu formen. Daily Attack Power So-und-so sieht nicht aus.

Mhh, kannst du mal ein Beispiel nennen?

Denn die Dinge die du in dem Text nennst (Multiclassing, Hintergrundinfos fürs Barbie Spiel, Rassenwahl, Klassenoptionen) gibt es ja in allen D&D Editionen - aber in der 5e halt eingeschränkter als in 4e oder 3.5.

Und auch wenn du schreibst es geht dir nicht darum was im Spiel geschieht, sondern um den Charakterbogen bist du dir wahrscheinlich ja dennoch im klaren, dass für die Individualisierung von Charakteren das was sie im Spiel tun ziemlich wichtig ist.

Wenn ich drei Kämpfer hab und alle machen im Spiel das gleiche so habe ich für die Charakterbeschreibung dieser wenig Ansätze. Sie sind gleichförmig. Habe ich ein System in dem sogar unterschiedliche Klassen im Spiel das gleiche tun wird dies noch verstärkt.

Es macht halt einen riesigen Unterschied wenn ich Kämpfer, Waldläufer und Dieb hab und auf die Frage des SLs "was macht ihr" antworten alle "na draufhauen" und nur die Boni sind anders.

Oder ob die Antworten eher sind "Ich versuche den Gegner mit einer Finte ins leere laufen zu lassen und dies mit einem Schlag auszunutzen", "ich lenke ihn ab damit mein Wolf ihn gemeinsam mit mir attackieren kann", "ich blocke den Schlag den er auf den Magier macht"

Nehme ich nur diese Aussagen so ist es halt viel einfacher mir darunter Charaktere vorzustellen. Einen trickreichen, geschickten Schwertkämpfer der mit vielen unterschiedlichen Finten agiert. Einen Waldläufer der nicht einfach nur zuhaut während sein Wolf beißt, sondern mit diesem tatsächlich im Team agiert. Jemand der andere Unterstützt und ihnen hilft und sie beschützt.

Rollenspiel lebt von solchen Individualisierungen. Und sie im Spiel zu haben ist wesentlich wertvoller als sie nur auf einen Charakterbogen zu schreiben. Aber vor allem nichts was irgendjemanden dran hindert dies dennoch zu tun.


Offline Andropinis

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #39 am: 29.10.2024 | 11:24 »
Die Diskussion ist bisher ja rein regelseitig. Finde das ist aber nur ein Aspekt. Ich finde alles bis einschl. 3.5 hatte tolle Hintergrund- und Fluff Materialien, ich finde dagegen fällt 4e und 5e ab.
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Offline Sashael

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #40 am: 29.10.2024 | 11:25 »
Das stimmt allerdings. Was Settingbeschreibungen angeht, hatten AD&D und D&D 3 die Nase weit vorn.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Feuersänger

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #41 am: 29.10.2024 | 11:27 »
Gefühlt ist 5e ist halt einfach die casual freundliche Version von 3.5 mit Stützrädern, mit einigen Einflüssen aus 4e die noch nachwirken wie ein Kater nach ner langen Nacht. 3.5 wird nach dem 3. Pils schwierig, 5e geht auch nach nem ganzen Sixpack noch. 5e ist ein Radler, ein Mixery oder so ein Schöfferhofer Grape, da hat eigentlich niemand was dagegen, und ist leicht bekömmlich, das D&D für alle und jeden. Über die 4e spricht man nicht. What happend in 4e stays in 4e.
Ich würde 3.5 nur dann nochmal spielen, wenn ausschließlich "Profis" am Tisch sitzen, die im System drin sind (und alle nüchtern). 3.5 ist wie Whisky, schmeckt nur den echten Kennern, und das drumherum muss stimmen.
AD&D2 ist die halb angetrunkene Flasche Asbach mit dicker Staubschicht die immer noch im Schrank steht. Weil dort viel Emotion und Nostalgie dran hängt wird die nicht weg geschüttet, aber wirklich anbieten will man das seinen Gästen ja nicht mehr.
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 ;D

Sehr schön! Ich mag ja solche Metaphern. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mit AD&D2 noch vor ca 10 Jahren eine der besten Runden meines Lebens hatte (Kampagne über ca 1.5 Jahre). Aber das war schon speziell.

Was die 3E angeht, sag ich ja immer: da ist es sehr wichtig, dass die Spieler alle auf einer Wellenlänge sind. Gerade weil das System so unglaublich weit und flexibel ist und so eine große Bandbreite zulässt. Da müssen sich die Spieler schon untereinander einig sein, was sie wollen, sonst rückt dann der erste mit einem wackeren Rittersmann an um die Artussage nachzuerleben, und der zweite mit einem geflügelten psionischen vierarmigen Gorilla.

Und das ist dann auch der größte Nachteil an der 3E: sie hat die Tendenz, mehr als andere Systeme einen gewissen Spielertypus anzuziehen, der eine besondere Freude daraus zieht, getroffene Vereinbarungen nur dem Buchstaben nach zu befolgen während er ihren Geist vollumfänglich unterläuft. Damit will ich nun umgotteswillen nicht alle 3E-Spieler über einen Kamm scheren - ich bin ja selber einer - aber es reicht halt wenn man einen solchen in der Gruppe hat, um das Spiel sehr anstrengend zu machen.
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Offline Arldwulf

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #42 am: 29.10.2024 | 11:34 »
Das stimmt allerdings. Was Settingbeschreibungen angeht, hatten AD&D und D&D 3 die Nase weit vorn.
Wobei man dazu sagen muss, dass 3.5 dort stark vom Forgotten Realms Campaign Setting der 3e lebte, der Players Guide der 3.5 war vom Umfang her natürlich deutlich geringer als das Campaign Setting plus Players Guide der 4e. Und die 4e hatte mit dem Dark Sun Campaign Setting und der Neuauflage von Eberron nochmal zwei weitere Settings in Petto plus einige sehr interessante Settingbücher z.B. zum Unterreich oder der Feenwildnis. Plus natürlich Elminster's guide to the Realms und die ganzen Materialien in den Magazinen.

Da kam schon einiges zusammen was ich auch heute noch viel nutze.

Aber die Realms sind ja ohnehin ein großartiger Steinbruch wenn man einfach Material aus allen Editionen nimmt. Ich hab eine Weile lang in Marsember gespielt z.B. da hat man die Entwicklung einer Stadt über Jahrhunderte mit Settingwerken unterstützt und kann dies dann natürlich in Abenteuer einfließen lassen.

Darum würde ich auch nicht zwingend sagen die 5e habe wenig Unterstützung für das Setting, die Bücher und Infos aus früheren Editionen sind ja noch da und nutzbar.

Aber ganz generell ist es gerade bei den Realms

Offline 1of3

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #43 am: 29.10.2024 | 11:54 »
Mhh, kannst du mal ein Beispiel nennen?

Denn die Dinge die du in dem Text nennst (Multiclassing, Hintergrundinfos fürs Barbie Spiel, Rassenwahl, Klassenoptionen) gibt es ja in allen D&D Editionen - aber in der 5e halt eingeschränkter als in 4e oder 3.5.

Und auch wenn du schreibst es geht dir nicht darum was im Spiel geschieht, sondern um den Charakterbogen bist du dir wahrscheinlich ja dennoch im klaren, dass für die Individualisierung von Charakteren das was sie im Spiel tun ziemlich wichtig ist.

Ja, das scheint vor allem für dich wichtig zu sein, wie du schreibst. Es gibt sicher andere Leute, die deine Priorität so teilen. Du musst mir nun glauben, dass es Personen gibt, für die exakt das interessant ist, was ich oben schrieb. Es sind offensichtlich unterschiedliche Schwerpunkte. Mehr kann ich dir dazu nicht.

Aber du möchtest noch einmal Ausführungen: Mein Charakter bei D&D5 hat notwendig eine Spezies, eine Subspezies, einen Hintergrund, eine Klasse, eine Subklasse. Ich kann das nicht nicht tun. Es ist Teil des Grundkonzepts des Spiels. Diese Auswahlen sind alle ikonisch. Bei D&D3 kann ich nicht als Rock Gnome, Folk Hero, Life Cleric anfangen. Möglicher Weise kann ich einen Gnomen Kleriker mit gewissen Domänen machen. Möglicher Weise kann ich noch passende Feats wählen oder sowas oder später eine Prestigeklasse. Aber es ist nicht BÄMM, BÄMM, BÄMM, BÄMM, BÄMM.

Offline Skyrock

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #44 am: 29.10.2024 | 12:06 »
Was die 3E angeht, sag ich ja immer: da ist es sehr wichtig, dass die Spieler alle auf einer Wellenlänge sind. Gerade weil das System so unglaublich weit und flexibel ist und so eine große Bandbreite zulässt. Da müssen sich die Spieler schon untereinander einig sein, was sie wollen, sonst rückt dann der erste mit einem wackeren Rittersmann an um die Artussage nachzuerleben, und der zweite mit einem geflügelten psionischen vierarmigen Gorilla.
Dies - und es braucht auch ein gewisses Maß an Systemmeisterschaft, um überhaupt erst zu erkennen ob man über, unter oder komplett neben die angepeilte Machtkurve schießt. D&D 3.5 macht es unglaublich leicht, seinen Charakter unbeabsichtigt in alle drei Richtungen zu verhunzen. Das Spiel kann nur mit engagierten Spielern funktionieren, die Lern- und Leseaufwand auf sich nehmen.

Bücherbeschränkungen machen es eher noch schlimmer, da einige der gröbsten Schnitzer schon im PHB drinstecken und von da immer wieder abgeleitet und abgeleitet wurden. Der schnellste und einfachste Balance-Fix für 3.5 wäre es, einfach das PHB zu bannen.

Unter den publizierten Milieus mit eigener abgeschlossener Crunchlandschaft ist 3.0 Oriental Adventures überraschend gut balanciert, hauptsächlich weil vorbereitete Caster nur eine massiv reduzierte Spruchliste haben. Das nimmt viele viele Probleme mit Caster Supremacy weg, die selbst schon in einem reinen Core-Spiel auftreten.
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- Ludwig von Mises

Offline Arldwulf

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #45 am: 29.10.2024 | 12:08 »
Aber du möchtest noch einmal Ausführungen: Mein Charakter bei D&D5 hat notwendig eine Spezies, eine Subspezies, einen Hintergrund, eine Klasse, eine Subklasse.

Mhh nur...genau dies hast du halt z.B. in der 4e ebenfalls. Nur das ich dort zusätzlich zum Hintergrund auch noch ein Thema wählen darf. Und auch Individualisierung dieser Art auf Basis meiner Rasse machen kann und dabei nicht an die Klasse gebunden bin. Das ich die Klassen stärker individualisieren kann und sich so zwei verschiedene Charaktere der gleichen Klasse stärker unterscheiden.


Offline Koenn

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #46 am: 29.10.2024 | 12:43 »
@ topic: Das kann man überwiegend nur subjektiv beantworten.

Vor 3.0 kann ich nicht mitreden, aber Aussagen anderer alten Hasen zufolge war AD&D mathematisch und in der Beschränkung mancher Wunschselektionen für SCs kompliziert.

Die 3.0 mit zum Teil ausgemerzten Problemen in der 3.5 (aber anderswo neuen ...) war und ist bei vielen Rollenspielern in meinem Bekanntenkreis deren liebste Edition, wobei mehr als 2/3 dann bei Pathfinder hängen geblieben sind, wenn wir das mal 3.75 bezeichnen. Gerade gegen Ende der 3.5 haben sich dann manche Regelwerke mit höher/weiter/besser/merkwürdiger überschlagen. Wenn sowohl diese weggelassen hat, als auch sich darauf besonnen hat eine Klasse oder eine Prestige Klasse zu spielen (anstatt Cherrypicking mit x Klassen zu betreiben), dann war die 3.5 wirklich gut. Wäre ich nicht bei Pathfinder gelandet, dann wäre die 3.5 wohl meine Wahl.

Die 4.0 ist im Müll gelandet. Also sprichwörtlich. Die Definition Rollenspiel zieht hier in meinen Augen nicht.

Die 5.0 hat viel Komplexität vergangener Editionen entschlackt, für Anfänger und Wiedereinsteiger aus vor-3.0-Tagen ideal. Wem das aber zu wenig Customizing und Tiefe angeboten hat, wird nicht so glücklich. Ich versuche mich mal als Rollenspieler in andere Rollenspieler hinein zu versetzen und bewerte aufgrund mehr aktiver Spieler, deutlich weniger abschreckendem Regelwulst und weniger Notwendigkeit wie bei der 3.5 hauszuregeln die 5.0 objektiv als besser.
Ritzelschnick.

Offline Arldwulf

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #47 am: 29.10.2024 | 13:41 »
Ich denke die unterschiedlichen Stärken der Editionen liegen letztlich auch in gänzlich verschiedenen Themenbereichen.

AD&D hat die Nostalgie, viel Settingmaterial und viele wunderschöne Ecken und Kanten. Hat viele kleine Regeln die es später nicht mehr gab und viele kleinteilige Balancingmöglichkeiten die zwar nicht dem Spiel Übersichtlichkeit bieten aber dafür Charme haben.

3e/3.5 bringt ungeschlagene Bastelmöglichkeiten und von allen D&D Editionen das höchste Powerlevel. Es ist die beste Edition wenn man "höher schneller weiter" betreiben will. Hat über Pathfinder eine Weiterführung die immer noch Spieler hält. Und es hat über die gleichen Regeln für NSC und Spieler (bei allen damit verbundenen unnötigen SL Aufwand) auch einen Simulationstischen Touch.

4e hat den breitesten Bereich den das Spiel unterstützt von Nichtkampfbegegnungen über investigatives Spiel, Erkundung über taktische Kämpfe mit dem besten Zusammenspiel. Und hat den stärksten Fokus auf "wie kann man Spielern und Spielleitern helfen". Jemand hat das hier mal unfreiwillig perfekt zusammen gefasst mit einer Aussage: "du willst ja nur über Regelhilfen reden weil es deine geliebte 4e gut dastehen lässt!" Stimmt. Wenn man nur Regeln betrachtet hat die 4e für die meisten Fragen die beste Antwort. Bloß kennen viele die Regeln halt kaum und die Editionskriege haben massiv Spieler davongetrieben.

5e hat es geschafft Spieler heran zu schaffen wie kaum eine Edition zuvor. Manches ist holprig und unnötig kompliziert aber wenn man heute Spieler sucht findet man sie dafür. Und das hat gute Gründe, dann so wenig flexibel das System auch sein mag es macht was es will wirklich gut und wenn man einfach nur Casual in den Dungeon rein will und ein paar Monster verhauen will ohne groß drüber nachzudenken welche Alternativwege man anbietet, wie man die Gegner individuell gestaltet oder die Charaktere vor Entscheidungen stellt die ihre Charaktereigenschaften im Spiel hervortreten lassen ist es wahrscheinlich eine der besten Editionen dafür. Es ist quasi das "Bier & Bretzel" D&D und darin ungeschlagen solange man halt bereit ist manche Sachen einfach in Kauf zu nehmen.
« Letzte Änderung: 29.10.2024 | 13:48 von Arldwulf »

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #48 am: 29.10.2024 | 14:01 »
AD&D 1 und 2 haben für immer einen Platz in meinem Herzen, weil sie mich dank ihrer epischen Möglichkeiten zum Rollenspiel gebracht haben. Ihre Ecken und Kanten sah ich schon damals, und mir war klar, dass AD&D nur ein erster Aufschlag sein konnte.

Heute würde ich sagen, dass auch die Rolle der Spielleitung in den ersten Editionen nicht einem Verständnis entspricht, das ich für kollaboratives Geschichtenerzählen für hilfreich halte.

3e und 3.5 hat DnD nochmal neu gedacht, und waoh, wie cool waren die Möglichkeiten, wieviel klarer und einleuchtender oft waren die Regeln. Alle Vor- und Nachteile sind schon genannt worden, aber nicht zu unterschätzen ist der große evolutionäre Schritt, den die 3e/3.5 ausmachte.

Die 4e klingt für mich heute spannender als damals. Die ersten Rückmeldungen, die behaupteten, dass sich nun alle Klassen gleich anfühlen würden, hatten mich abgeschreckt. Stimmt das im Rückblick noch?

Die 5e als vereinfachte 3.5e: Kann man machen. Anstatt Richtung Vereinfachung zu gehen, hätte ich mir lieber ein gut ausgebautes Skillsystem gewünscht. Na gut, dann muss man es halt selbst machen. 🙂

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Re: War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
« Antwort #49 am: 29.10.2024 | 14:10 »
Die 4e klingt für mich heute spannender als damals. Die ersten Rückmeldungen, die behaupteten, dass sich nun alle Klassen gleich anfühlen würden, hatten mich abgeschreckt. Stimmt das im Rückblick noch?

Hat es schon damals nicht, eigentlich war die 4e von Anfang an stärker auf Individualisierung getrimmt und hat das über die Jahre immer weiter ausgebaut. 4e Charaktere machen unterschiedlichere Dinge als in anderen Editionen, es kommt kaum vor das Charaktere das gleiche tun, auch nicht die Nichtzauberer.

Aber: Genau das war auch der Grund Dinge möglichst auf Spielbarkeit zu trimmen. Übersichtlicher, schneller findbar und kürzer beschrieben zu machen. Ist letztlich nur logisch, wenn ich z.B. jeder Zauberklasse eigene individuelle Zauber statt gemeinsamen Zauberlisten gebe mache ich sie zwar unterscheidbarer aber habe eben auch mehr unterschiedliche Dinge die im Buch gedruckt werden müssen.

Die 4e Lösung dafür waren farblich und mit Schlüsselworten markierte Beschreibungen. Dein Magier macht also immer noch einen Unsichtbarkeitszauber und lässt Leute einschlafen und das ist was anderes als wenn der Kämpfer ein Kampfmanöver macht. Aber beides steht in farbigen Boxen und wenn man nur über das Buch drüber blättert sieht das gleich aus auch wenn man tatsächlich etwas völlig anderes macht.

Auch wirkte dadurch dieser Teil beim drüber blättern viel dominanter, dabei ist es im Spiel dann nur ein Teil des Charakters. Beispielsweise würdest du dort auch das von dir gewünschte besser ausgebaute Skillsystem finden. Aber diese Dinge kamen dann in den Diskussionen kaum noch vor.

Oder kurz gesagt: für die Spielbarkeit war es eine tolle Sache, fürs Marketing und Mundpropaganda katastrophal.
« Letzte Änderung: 29.10.2024 | 14:20 von Arldwulf »