Autor Thema: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?  (Gelesen 2062 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #25 am: 25.11.2024 | 08:35 »
Es hängt teilweise ja von etablierten Begriffen aus passenden Genres ab. Wenn jetzt in "Alien" 40mal der Begriff "Mutterschiff" fiele, wäre das gesetzt.
Ich wäre deswegen ja für "MUTTERschiff" ;)
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Offline Runenstahl

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #26 am: 25.11.2024 | 09:43 »
Ich würde das auch eher nach Bauchgefühl als nach festen Regeln entscheiden wollen. Tendenz bei mir geht eher zu Orginaltiteln. Bei Settings die "altbacken / quasi historisch" rüberkommen (das genannte König Arthur z.B.) finde ich deutsche Titel jedoch ganz passend.

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Offline Smoothie

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #27 am: 25.11.2024 | 10:03 »
Ich tendiere auch eher dazu selten zu übersetzen.

Da ich, wie sehr viele andere, auch viel englische Rollenspielsachen lese, wäre mir sehr wichtig, dass bei der Übersetzung absolut klar ist, um welches englische Produkt es sich handelt, gerade wenn mehrere Produktlinien wie z.B. bei Cthulhu oder mehrere Editionen mit ähnlich klingenden Titeln am Start sind.
Das spricht dann leider häufig gegen besser klingende "freie" Übersetzungen und für möglichst wörtliche, die dann aber oft doof klingen, so dass ich sie nicht übersetzen würde.

Übersetzungen finde ich dann sinnvoll, wenn die englischen Wörter schwierig sind und von vielen erstmal nachgeschlagen werden müßten.

In den Beispielen: King, Mothership, Hero Kids, verstehen doch sehr viele auch eigentlich nicht wirklich englischsprechende Menschen.
Clockwork und Chivalry ist schwieriger, genauso Destined, Exalted, etc. Da müßte man schon überlegen, aber wie oben beschrieben, mit Rücksicht auf die Verständlichkeit in einer mehrsprachigen Rollenspielgemeinde.
« Letzte Änderung: 25.11.2024 | 10:25 von Smoothie »
Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...

Offline Jed Clayton

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #28 am: 25.11.2024 | 11:32 »
So aus dem Bauch raus:

[...]
PENDRAGON
Entweder so wie Paßwächter sagt oder gleich das "König Arthur" weglassen und von "Pendragon (Rollenspiel)" sprechen

In diesem Fall hätte ich es gern einfach übersetzt als "Pendragon - Das Rollenspiel in König Artus' Britannien" oder auch "Pendragon - Rollenspiel im Britannien der Artussage" (nur auf dem Cover, im Alltag sagt doch sowieso jeder nur "Pendragon").

Zitat
CLOCKWORK & CHIVALRY
Kann man schon übersetzen und Paßwächters Vorschlag passt schon ganz gut - die Alliteration möchte man ja gern beibehalten. Ich würde aber vermutlich "Räderwerk & Rittertum" oder "Räderwerk & Ritterstand" verwenden.

Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht, aber alliterierend als "Räderwerk & Ritterstand" gefällt es mir ausgezeichnet.

Zitat
HERO KIDS
Nicht wörtlich übersetzen, sondern eher sowas wie "Kleine Helden" verwenden (auch wenn sich das mit den Illustratoren überlappt)

Ist denn "Kleine Helden" nicht schon der Titel eines Comics oder Webcomics und so weiter? Es kommt mir irgendwie bekannt vor. Hero Kids geht aber auch unübersetzt.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #29 am: 25.11.2024 | 11:34 »
KING ARTHUR PENDRAGON
So lassen, oder übersetzen als "König Artus Pendragon"?


mal meine 50Cent

Artus ist die Form des höfischen Ritterromans mit allem christlich Ornament und Roman-Minne voller Edelritter auf AventurienQuesten
- genau was soll den Gespielt werden.
wenn christlich Ornament und Roman-Minne voller Edelritter auf AventurienQuesten geliefert wird, sollte Artus genannt werden

der sagen-walisische Arthur ist ein wandernder Held (samt Kriegsbande), der am Tor mit seinen Geschichten sich den Einlass erkaufen muss
oder ein König (wo alle 3 Hunderterschaften sich jemand zum König ausrief), wo sein Neffe auf Hilfesuche für eine frivolblutige Märchenmission vorbeischaut

der 12.Schlachten Arthur ist ein völkerwanderungszeitlicher Kriegsherr - jenseits aller Minne und höfischen Ritterlichkeit mit einem christlichen Ornament, welches
mehr nach nachträglicher mönchischer Hinzufügung aussieht als "waschecht" zu sein.

auch so ein rauer völkerwanderungs-HeldRecke im Kampf gegen piktische, irische und sächsische Invasoren mit etwas DruidenMagie&KeltenMystic gibt ein formidables Setting ab  :d

Pendragon ist nicht der (Blei)Stiftdrache  ;D den bitte als walischsaexenanach "Haupt des Drachen" "Drachenhaupt" oder so lesen (Pen/Ben = wird wie im deutschen Haupt auch für Berge, Köpfe, Oben benutzt)

ein kleiner Wortwitz
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Offline Jed Clayton

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #30 am: 25.11.2024 | 11:50 »
So müsste Shadowrun nicht unbedingt "Schattenlauf" heißen, sondern zum Beispiel "In den Schatten". Für Dungeons & Dragons war damals "Drachen & Dämonen" im Gespräch, aber man wollte von US-Seite nichts mit Dämonen (war gerade Satanistenhatz) und so nahm man nur den Kürzel D&D.
Seltsamerweise war das bei Tunnels & Trolls =  Schwerter & Dämonen kein Problem ..

Ach ja. Ich erinnere mich noch, dass die D&D-Zeichentrickserie für Kinder, im Original "Dungeons and Dragons", in Deutschland zuerst "Im Land der phantastischen Drachen" hieß. (Das ist die Serie, in der die Kinder durch ein Portal in einer Art Geisterbahn auf einem Rummelplatz in die magische Welt von D&D gesogen werden und dort dann die Rollen bestimmter Charakterklassen übernehmen.)

Ich gehöre zu den mutmaßlich wenigen Personen heutzutage, die diesen Titel eigentlich gut finden. "Im Land der phantastischen Drachen" (bei der Erstausstrahlung war die Schreibweise mit ph- noch richtig ;) ) ist bloß ein bisschen zu lang für den Namen eines Spiels. "Land der Drachen" wäre vielleicht mal eine Möglichkeit gewesen, aber nun ist es natürlich bequemer, den Titel D&D einfach als "dee un' dee" auszusprechen.
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Offline General Kong

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #31 am: 25.11.2024 | 12:01 »
Ja, die Serie habe ich auch ganz gerne geschaut. Mit den ganzen AD&D-Charakterklassen inkl. Unearthed Arcanas Barbar und der Dieb-Akrobatin. Und dem DM, der da immer als Auftgageber durchzottelte :)
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Offline Skaeg

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #32 am: 25.11.2024 | 15:01 »
Seltsamerweise war das bei Tunnels & Trolls =  Schwerter & Dämonen kein Problem ..
Flying Buffalo hat das vermutlich entspannter gesehen als TSR.
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Offline General Kong

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #33 am: 25.11.2024 | 15:06 »
Denke auch. Da schiss der Büffel drauf. Im Fliegen.
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Offline Skaeg

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #34 am: 25.11.2024 | 15:17 »
Mein Eindruck ist aber auch, dass die Originalautoren/-verlage mittlerweile gern die Marke gestärkt sehen, und dass eine Verwendung des englischen Titels auch für andere Sprachversionen dabei als hilfreich betrachtet wird.
Das ist wohl so, auch außerhalb des Rollenspielmarktes. Krieg der Sterne und Raumschiff Enterprise sind auch in der Mottenkiste verschwunden.
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Offline AndreJarosch

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #35 am: 25.11.2024 | 15:55 »
Das ist wohl so, auch außerhalb des Rollenspielmarktes. Krieg der Sterne und Raumschiff Enterprise sind auch in der Mottenkiste verschwunden.

Beim "Raumschiff Enterprise" war das sogar ein (kleines) Problem.
Der Name "Raumschiff Enterprise" war der Name der Serie. Der Originalname "Star Trek" wurde nie verwendet.
Als dann "Star Trek - Der Film" ins Kino kam, gingen viele Leute mit der Erwartung ins Kino eine Art Star Wars zu sehen, denn beides war ja SciFi und beide Titel begannen mit "Star". Und viele Leute waren überrascht, als dann plötzlich Kirk und Spock aus "Raumschiff Enterprise" auf der Leinwand waren.

Offline Jiba

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #36 am: 25.11.2024 | 16:36 »
Es hätte ja auch "Die Erhabenen" heißen müssen.

Und weil das sperrig ist, warum nicht einfach folgender Titel: „Erhaben“.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Jed Clayton

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #37 am: 25.11.2024 | 16:48 »
Denke auch. Da schiss der Büffel drauf. Im Fliegen.

Pruuuuust! LOL. :D
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Offline Alexandro

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #38 am: 25.11.2024 | 16:55 »
Zitat
Und weil das sperrig ist, warum nicht einfach folgender Titel: „Erhaben“.

Wie ich an anderer Stelle schon sagte:
"die Erhabenen" alleine klingt gut, aber "Erhabene der Sonne/des Mondes/der Sterne" klingt doof.
Umgekehrt klingt "die Hohen" für sich alleine ziemlichen doof, aber im Kontext ("Hohe der Sonne/des Mondes/der Sterne") schon deutlich besser.
Am Besten würde mir wahrscheinlich noch "Erwählt/Erwählte" gefallen, aber das ist persönliche Präferenz.
« Letzte Änderung: 25.11.2024 | 17:18 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Jed Clayton

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #39 am: 25.11.2024 | 17:02 »
Beim "Raumschiff Enterprise" war das sogar ein (kleines) Problem.
Der Name "Raumschiff Enterprise" war der Name der Serie. Der Originalname "Star Trek" wurde nie verwendet.
Als dann "Star Trek - Der Film" ins Kino kam, gingen viele Leute mit der Erwartung ins Kino eine Art Star Wars zu sehen, denn beides war ja SciFi und beide Titel begannen mit "Star". Und viele Leute waren überrascht, als dann plötzlich Kirk und Spock aus "Raumschiff Enterprise" auf der Leinwand waren.

Oh ja, das wissen die jüngeren Generationen vermutlich gar nicht. Der Name "Star Trek" war damals nirgendwo in Deutschland bekannt oder gebräuchlich.
Für die deutschen Zuschauer war dieser erste Kinofilm auch höchstens 6 oder 7 Jahre von der TV-Ausstrahlung der Originalserie entfernt (TV-Erstausstrahlung 1972, Kinofilm 1979 bzw. in der BRD erst 1980).
Ich kann mich erinnern, dass die Taschenbuchromane mit den zusätzlichen "Folgen" der Originalserie in Buchform auf Deutsch auch als "Die neuen Abenteuer des Raumschiffs Enterprise" erschienen. Oder hieß es doch Raumschiff Enterprise: Die neuen Abenteuer?

Das ist schon sehr lange her. Es spielt heute keine Rolle mehr. The Fast & the Furious, Pirates of the Caribbean und nicht zuletzt auch Dungeons & Dragons (der Kinofilm von 2023) heißen vermutlich in allen Ländern gleich.
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Offline Paßwächter

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #40 am: 25.11.2024 | 18:35 »
Am Besten würde mir wahrscheinlich noch "Erwählt/Erwählte" gefallen, aber das ist persönliche Präferenz.
Ich kenne Exalted nicht, insofern die Frage: Würde ein Wort passen, für das als Synonyme "erhaben, Ehrfurcht gebietend, alt, ehrwürdig, hoch, vornehm, stolz" angeboten werden? Es ist allerdings etwas angestaubt: "hehr", also "Here(r) der Sonne / des Mondes / der Sterne". (Die "Erlauchten" ist bei mir nicht so passend konnotiert.)

Offline Galatea

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #41 am: 25.11.2024 | 18:45 »
Ich sehe kein Problem mit "Erhabener der Sonne".
"Hoher des Sonne" ist dagegen ohen Kontext schon ein bisschen unverständlich (Ist der jetzt besonders hochgewachsen oder wie? Klingt ein wenig wie der tagaktive Cousin von Slenderman).

"Die Erwürdigen" wäre noch eine Option.
« Letzte Änderung: 25.11.2024 | 18:46 von Galatea »
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Offline Raindrop

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #42 am: 25.11.2024 | 21:07 »
Das ist schon sehr lange her. Es spielt heute keine Rolle mehr. The Fast & the Furious, Pirates of the Caribbean und nicht zuletzt auch Dungeons & Dragons (der Kinofilm von 2023) heißen vermutlich in allen Ländern gleich.

Fluch der Karibik
Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

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Offline Jed Clayton

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #43 am: 25.11.2024 | 21:55 »
Fluch der Karibik
Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

und besonders schön F&F 4: Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. ;)

Ich hatte mal gehört, dass bei den Karibik-Piraten-Filmen nur der erste "Fluch der Karibik" hieß, als man noch gar nicht abschätzen konnte, dass das mal so einschlagen und ein Franchise werden würde. Ich denke, ab dem zweiten Teil stand Pirates of the Caribbean auf Englisch auf den Plakaten, aber genau weiß ich es auch nicht mehr.

Jetzt fällt mir ein, dass der Film Captain America mit Chris Evans in mehreren Ländern nur als The First Avenger beworben wurde, weil man in den Ländern damals antiamerikanische Gefühle vermutete oder sich der Patriotismus der Figur außerhalb der USA nicht gut verkaufen ließ. Auch bei den Fortsetzungen wurde der Name "Captain America" möglichst durch "The First Avenger" ersetzt. Aber da sind wir schon wieder bei einem anderen Thema - nämlich dem, wo original englische Titel in einem anderen Land (ohne Englisch als Landessprache) durch neue englische Titel ersetzt wurden.
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Offline Nebelwanderer

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #44 am: 25.11.2024 | 22:08 »
Naja, grade Herr der Ringe, der Eine Ring sind ja bereits vor dem Rollenspiel in Deutschland bekannt gewesen und übersetzt worden und "Der Herr der Ringe" wird viel mehr Menschen ein Begriff sein wie "Lord of the Rings", vorallem weil es ja im Zeitrahmen der Kinofilme erschienen ist.

Cyberpunk genauso, das war bereits "eingedeutscht" durch literarische Vorgaben.

Bei Shadowrun und Earthdawn wird es vermutlich so gewesen sein das da gar nicht drüber nachgedacht wurde um Umbenennung oder Lizenztechnisch ein Problem dargestellt hätte weil Shadowrun ja TM ist, man war halt froh heissen shice aus Übersee in Deutschland zu verkaufen. StarQuest, Warquest, Magic wurden ja auch nicht eingedeutscht und stammen alle aus dieser Zeit

Offline Alexandro

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #45 am: 25.11.2024 | 22:35 »
Ich hatte mal gehört, dass bei den Karibik-Piraten-Filmen nur der erste "Fluch der Karibik" hieß, als man noch gar nicht abschätzen konnte, dass das mal so einschlagen und ein Franchise werden würde. Ich denke, ab dem zweiten Teil stand Pirates of the Caribbean auf Englisch auf den Plakaten, aber genau weiß ich es auch nicht mehr.

Wird wohl eher was rechtliches sein. Hierzulande gab es einen vierteiligen deutsch-italienischen Fernsehfilm (u.a. mit Mario Adorf), welcher "Die Piraten der Karibik" hieß (1999 kam der raus, also noch deutlich vor FdK, aber auch nicht so lange davor, dass man sagen könnte "Ach, der ist inzwischen schon in Vergessenheit geraten"). Da musste man halt einen anderen Titel nehmen, sie hatten Glück dass es in den Fortsetzungen von Pirates of the Caribbean auch immer um Flüche ging, so dass der deutsche Titel noch passte (zum Vergleich: der Titel von "Die Hard" lautet in Spanien "Jungla de Cristal", also "Dschungel aus Glas"... dieser Titel funktioniert bei "Die Hard 2" schon nur noch sehr bedingt, und bei den weiteren Fortsetzungen gar nicht mehr).  :D
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Online CK

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #46 am: 25.11.2024 | 22:53 »
Vielleicht wäre noch ein (wenn auch kleiner) Punkt, dass man oft auch das Titeldesign bei einer Übersetzung erhalten möchte. Manche Titellogos haben ein künstlerisches Design (oder nur einen einfachen Kniff), das sich nicht immer gut "übersetzen" lässt.
Beispielsweise der Verlust eines optischen Ringes, wenn man von The One Ring auf Der Eine Ring geht.

Solche optischen Bedenken gibt es imho eher selten, aber sie können ein Beweggrund sein:
Das Drachen-"S" von Shadowrun kann man natürlich auch in einem Schachtenläufer-"S" abbilden, aber das Earthdawn Originallogo hatte schon im amerikanischen Original ein Balance-Problem (EARTH (5 Buchstaben), dann das Logo in der Mitte und DAWN (4 Buchstaben)). Bei ERDEN-Logo-DÄMMERUNG hätte man optisch ein ziemlich wackeliges Brandlogo und müsste es vermutlich komplett umgestalten für die deutsche Version. Bei 7th Sea und 7te See hat man dagegen so gut wie 0 optische Veränderung beim Übersetzen.

Wird vermutlich nur selten eine Rolle spielen, aber wenn, kann es unter Umständen ein Dealbreaker für eine Titelübersetzung sein.
« Letzte Änderung: 25.11.2024 | 23:12 von CK »

Offline Galatea

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #47 am: 26.11.2024 | 00:08 »
[...] (zum Vergleich: der Titel von "Die Hard" lautet in Spanien "Jungla de Cristal", also "Dschungel aus Glas"... dieser Titel funktioniert bei "Die Hard 2" schon nur noch sehr bedingt, und bei den weiteren Fortsetzungen gar nicht mehr).  :D
Die hard ist im Deutschen aber auch ziemlich dämlich übersetzt. Langsam gestorben wird da jetzt echt nicht.
Eigentlich bedeutet das ja sowas wie "schwer tot zu kriegen".
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Offline General Kong

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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #48 am: 26.11.2024 | 08:00 »
Die Hard hätten man in Deutschland besser nachdrehen sollen mit Götz George in der Hauptrolle:
"Terroristen im Münchner Allianz-Hochhaus haben die Rechnung ohne den Duisburger Bullen Hotte Kraminski gemacht ...
GÖTZ GEORGE in einer neuen, spannungsgeladenen Bernd-Eichinger-Produktion: DU KRISSEN EINFACH NICH KAPUTT!"
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Re: RPG-Titel: Wann übersetzen und wann nicht?
« Antwort #49 am: 26.11.2024 | 08:47 »
Nicht übersetzen, wenn es für einen normalen Muttersprachler einen verstehbaren (oder nachfühlbaren) Inhalt gibt und der Begriff im Original "griffig" ist und etwas vermittelt, dass es in der deutschen Übersetzung nicht machen würde.

Man kann heutzutage davon ausgehen, dass fast jeder in Deutschland mit denglisch umgehen kann. Insofern sollten Schlagwort-Begriffe (und Titel zählen dazu) okay sein.
In manchen Fällen ist englisch auch pointierter, griffiger, stimmungsvoller, geheimnisvoller, cooler, more fancy oder was auch immer. Stimmungsvermittelnd halt.

Zur Übersetzung von Kinotiteln möchte ich mich nicht äußern, das wird nur ein Rant.
Nur vielleicht soviel: Dass man "Pirates of the Caribbean" in "Fluch der Karibik" umgewandelt hat, finde ich okay.. Und zwar wegen dem "Caribbean", das für den Otto Normaldeutschen schwierig ist. "Piraten der Karibik" wäre auch gegangen, hätte ich vielleicht sogar besser gefunden.
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