Autor Thema: LiS Double Exposure  (Gelesen 299 mal)

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Offline Outsider

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LiS Double Exposure
« am: 2.12.2024 | 20:50 »
Um das "Was spielt ihr gerade?" Thema nicht zuzuspammen, mache ich hier mal ein eigenes Thema für das Spiel auf.

Ich habe jetzt das erste Kapitel durchgespielt aber irgendwie springt der Funke nicht über. Es ist alles ziemlich lahm oder besser gesagt unspektakulär. Max neue Fähigkeit bringt irgendwie keine Dynamik rein, sie ist nicht spannend einzusetzen, wirkt beliebig und zieht langweilige Szenen noch mehr in die Länge. Bei LiS 1 hatte man mit Chloe (egal was man von dem Char jetzt hält) immer einen Gegenpart, Sidekick, Teufel im Ohr mit dabei, das fehlt dieser Max in meinen Augen total. LiS 1 lebte erst aus dem Zusammenspiel der beiden Charaktere so auf. 

Was mich aber am meisten stört, trotz dass jemand gestorben ist wirkt die Handlung beliebig, austauschbar, ja irgendwie unpassend. Die Stimmung schwankt zwischen „das ist ja sooo traurig“ und „hihi ist das witzig“. Ich bin in dem Spiel auf jeden Fall noch nicht angekommen. Da muss das Spiel noch eine ordentliche Schippe drauflegen.

Spielt es noch wer und bleibt das Pacing so langatmig? Wenn es geht ohne Spoiler bitte. Noch will ich es zuende spielen.
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Offline Outsider

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Re: LiS Double Exposure
« Antwort #1 am: 9.01.2025 | 22:25 »
Ich habe es jetzt durch.

Eine schwache 4 von 10.

Nach drei extrem belanglosen und laaaaaaaangen ersten Episoden hechelt das Spiel in Episode 4 und 5 durch die Story. Da zeigt das Spiel ein bisschen was Story mäßig in ihm stecken könnte, wenn man die ganze Zeit so konsequent gewesen wäre.

Das Gameplay ist in allen Episoden mies, repetitiv, uninspiriert und eher hinderlich. Ja, klasse zwei Zeitlinien und ständig muss man wechseln um Altagsprobleme zu lösen was eine Szene unnötig in die Länge zieht.

Das Ende ist dann ebenfalls nichtssagend.

Ohne zu spoilern, es wird angekündigt das Max zurückkommen wird aka eine weitere Staffel ist bestätigt (laut Abspann). Ich denke Deck Nine Games wird sich keinen Gefallen damit tun, wenn sie das mache. Sie haben mit diesem Titel gezeigt, dass sie nicht willens sind die Entscheidungen eines Großteiles der Spieler angemessen zu respektieren, oder wenigsten den ersten Teil komplett auszuklammern. Sie haben gezeigt, dass sie nicht fähig sind Problemstellungen von Bedeutung zu kreieren, welche die Spieler erleben können. Als direkter Nachfolger von LiS 1 muss man leider den Vergleich ziehen und da schneidet Lis DE nicht gut ab, einzig die oben erwähnten Folgen 4 und 5 erreichen ein wenig das Vorbild (Teil 5 kopiert dann aber streckenweise extrem schlecht die Handlung aus LiS 1 Teil 5). 

Was vielleicht noch für eine Rückkehr von Max spricht ist, dass viele Entscheidungen die mit "diese Entscheidung wird Konsequenzen haben" markiert sind keine Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte zu haben scheinen. Mit viel gutem Willen könnte man hier also annehmen, dass dies erst in einem weiteren Teil der Fall sein könnte. In den Kapitelzusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels, in dem einem nochmal die Entscheidungen aufgezeigt werden die man getroffen hat und wieviel Prozent der Spielerschafft sich wie entschieden hat werden dann die Auswirkungen noch mal in Schlagwörtern zusammengefasst. Nur das stellt man im laufenden Spiel nie so richtig fest, weil Charaktere die man z.Bsp. „beleidigt hat“ keine Screen Time mehr bekommen.

Was von Anfang an richtig schlecht ist, der Holzhammer mit dem Max eine von zwei möglichen Romance Optionen aufgebunden wird. Es fällt schon richtig schwer Dialogoptionen zu finden die nicht schlüpfrig oder zweideutig sind. Das wäre okay, wenn man die Charaktere die einem das Spiel vorsetzt erst mal kennen lernen dürfte, aber der Part wird übersprungen.
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Offline Outsider

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Re: LiS Double Exposure
« Antwort #2 am: 31.01.2025 | 15:03 »
Ich konnte nicht anders und habe es noch mal durchgespielt und die ersten 3 Kapitel waren eine Qual besonders da man Dialoge nicht skippen kann. Also was auch immer D9 damit vorhatte, es ist an allen Ecken und Enden unvollständig, bzw. wirkt wie der Prolog zu etwas anderem. Das man den Prolog dann als Vollpreistitel verkauft und so übelst mit Nonsens in die Länge zieht ist nicht nachvollziehbar, genauso wie manche Entscheidungsketten.

Spoilerfreies Beispiel:

1. Versucht: In Zwischenszene stößt Max jemanden vor den Kopf ohne dass man es beeinflussen kann -> Max kann später zu der Person stehen oder nicht, ich habe es nicht getan (wobei ich dachte ich würde es tun, die Reaktion war aber anders) -> Auswirkung der Entscheidung die Person hilft Max am Ende, trotz dessen sie in jeder anderen Szene betont wie ätzen sie Max findet.

2. Versuch: In Zwischenszene stößt Max jemanden vor den Kopf ohne dass man es beeinflussen kann -> Max kann später zu der Person stehen oder nicht, diesmal habe ich zu der Person gestanden -> Danach behandelt sie Max in Dialogen als hätte sie nicht zu ihr gestanden ->  Auswirkung der Entscheidung die Person hilft Max am Ende nicht!

Die Auswirkung findet wieder quasi in einem Monolog statt ohne dass man darauf Einfluss nehmen kann. Weiterer NotSoFun-Fact, egal ob man die Unterstützung hat oder nicht, die Szene im späteren Verlauf geht genau gleich aus??? Beim ersten Mal hatte ich alle Voraussetzungen faktisch erfüllt und dachte mir, okay viel Wind um nichts aber passt schon. Beim zweiten Mal fehlte mir die Unterstützung und ja, es geht genau gleich aus.

Jetzt kann ich zumindest sagen ich habe es versucht :D das Ergebnis ist aber unbefriedigend.
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Offline Jiba

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Re: LiS Double Exposure
« Antwort #3 am: 31.01.2025 | 16:07 »
Gonna be honest here: Ich denke LiS ist besser mit der Strategie gefahren ist, in jedem Spiel eigene, neue Protagonisten zu haben. Die Max-Geschichte gehört für mich auch, gerade in den Schlussepisoden zu den Schwächeren der Reihe.

Und ich hatte schon in Teil 1 den Eindruck, dass die Designer nicht wussten, was sie mit den Zeitmanipulationskräften der Protagonistin eigentlich anfangen sollen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Outsider

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Re: LiS Double Exposure
« Antwort #4 am: 31.01.2025 | 18:15 »
Gonna be honest here: Ich denke LiS ist besser mit der Strategie gefahren ist, in jedem Spiel eigene, neue Protagonisten zu haben. Die Max-Geschichte gehört für mich auch, gerade in den Schlussepisoden zu den Schwächeren der Reihe.

Kommt in meinen Augen immer darauf an wie man es umsetzt, ich persönlich könnte auch mit Geschichten rund um die Hauptprotagonisten leben. In LiS I wird ja noch das eine oder andere Mysterium angetriggert was dann aber im Verlauf des Spiels keine Erwähnung mehr findet. Da wäre Potential rund um Blackwell gewesen. Ein zweites „Oh wir retten Chloe…“ oder „Oh wir müssen uns entscheiden Chloe oder X“ wäre natürlich grenzwertig.

Die fünfte Episode von LiS I ist ohne Frage die schwächste mMn. Liegt aber vielleicht auch daran, dass angeblich Don´t Nod Geld und Zeit ausgegangen sind. Im Quellcode gibt’s z.Bsp. noch Dialoge für das BAE Ende aus dem Krankenhaus die aber nicht mehr verwendet wurden. Die anderen Episoden mochte ich eigentlich alle gleich gern, sie hatten Höhen und Tiefen. 


Und ich hatte schon in Teil 1 den Eindruck, dass die Designer nicht wussten, was sie mit den Zeitmanipulationskräften der Protagonistin eigentlich anfangen sollen.


Aber zumindest haben sie es geschafft diese irgendwie bedeutend in das Spiel mit einzubauen (Kate auf dem Dach, Unfall verhindern usw.). Unabhängig davon ob die Logik dahinter wirklich Sinn gemacht hat oder nicht. Jedenfalls muss man das (oder besser kann man das) so sehen, wenn man DE kennt wo man mit den Kräften „Leitern“ aus anderen Zeitlinien holt, weil ein 3m Absatz runter zu klettern unmöglich ist.

Wo ich von überzeugt bin sie wussten nicht was sie mit dem Sturm wirklich anfangen sollten. So wie der eingebunden ist passt er nicht wirklich in die Handlung. Wenn er eine Folge des Missbrauchs von Zeitmanipulation sein soll, dann ist er eher schwach. Da jede Manipulation die wesentliche Dinge ändert schon extreme Auswirkungen hat. Das wäre wie den Zeitmissbrauch doppelt zu besteuern  ~;D
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