Autor Thema: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"  (Gelesen 1886 mal)

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Offline tarinyon

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #25 am: 10.12.2024 | 13:40 »
Du deutest an, das sei je anders gewesen. Ich zweifle.

Natürlich war das schon mal anders, z.B. in der 3e. Da gelten ja sowohl für SC als auch NSC die selben Regeln. z.B. ist ganz genau geregelt, wie viele Feats, Skill-Points und HP ein Monster für jeden HD (je nach Typ) bekommt und ob es Klassenstufen haben kann usw. In 5e schaut man halt ins Monster Manual und wenn es nix passendes gibt, dann nimmt man halt etwas ähnliches. Funktionierende und nachvollziehbare Regeln für das Selberbauen von Monstern/NSCs gibt's nicht.

Und ich würde argumentieren, dass sogar in Basic D&D und AD&D 1e für Monster und NSC ähnliche Regeln galten wie für die SC. 5e ist also wohl eher die Ausnahme.

3e (und auch AD&D 1e) will halt eine Welt mit transparenten Regeln simulieren, während 5e eher so was wie ein Adventure Simulator ist. Da wird nur das Abenteuer simuliert, nicht die Welt.
« Letzte Änderung: 10.12.2024 | 13:42 von tarinyon »

Offline Galatea

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #26 am: 10.12.2024 | 14:49 »
Natürlich war das schon mal anders, z.B. in der 3e. Da gelten ja sowohl für SC als auch NSC die selben Regeln. z.B. ist ganz genau geregelt, wie viele Feats, Skill-Points und HP ein Monster für jeden HD (je nach Typ) bekommt und ob es Klassenstufen haben kann usw. In 5e schaut man halt ins Monster Manual und wenn es nix passendes gibt, dann nimmt man halt etwas ähnliches. Funktionierende und nachvollziehbare Regeln für das Selberbauen von Monstern/NSCs gibt's nicht.
Was echt cool war, weil es einem ermöglicht hat ohne ausufernden Auswand auch "Monstercharaktere" zu spielen (mit einigen Ausnahmen, mein angestrebter Galertwüfelpaladin ging leider nicht, weil der Galertwürfel 'Intelligenz -' hat).
Mag sein, dass man an der Stelle merkt, dass ich ursprünglich aus der Tabletopecke komme, aber ich bevorzuge es, wenn für (relevante) NSCs dieselben Regeln gelten wie für die Charaktere.
Das macht die ganze Sache nachvollziehbarer (mit Vereinfachungen für Trash-NPCs wie Zombiesschwarm, Bauernmob u.ä. habe ich jetzt kein Problem, mir geht es da eher um die namhaften/wichtigen NSCs bzw. NSCs die den Spielern ebenbürtig sind).

Und natürlich sollte man sich gerade bei solchen Baukastensystemen auch hin und wieder auch fragen, ob die Werte, die man herausbekommt, wirklich Sinn machen - nicht dass man am Ende so etwas in sein Buch druckt, wie einen Plasma Bug (ein laufendes Artilleriegeschütz, dass zum Nahkampf wahrscheinlich nicht mal in der Lage ist) mit einem +22 Base Attack Modifikator / +43 Grapple Modifikator und - noch schwachsinniger - einem Reflex Save Bonus von +12 (!!!).
Nur weil der Baukasten irgendwelche Zahlen ausspuckt, muss man dem nicht blind folgen.

Dass kein Regelsystem jeden möglichen Randfall abdecken kann (und man ab und zu sein Hirn einschalten muss) finde ich sollte sowieso eine Regel sein, die ganz fett vorne in jedes Regelwerk gedruckt gehört.
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #27 am: 10.12.2024 | 14:53 »
Jap, für die 3E gilt das definitiv. (ADnD1 habe ich nie gespielt, kann daher nichts dazu sagen). Es gibt in 3E zum Beispiel _keine_ Option (Feat oder dergleichen), die ausschließlich SC oder ausschließlich humanoiden NSC offen stünde.
Die SC/NSC- Transparenz ist derart umfassend, dass man Ausnahmen wirklich mit der Lupe suchen muss. Die einzige, die mir gerade einfällt, ist dass SC explizit immun gegen Diplomacy (Influence Attitude) sind. Was ja auch sinnvoll ist, welcher Spieler will sich schon gerne sagen lassen "du musst den jetzt mögen".
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #28 am: 10.12.2024 | 15:54 »
Ah, das meint ihr.

Das ändert natürlich nichts daran, dass die Regeln für SCs und NSCs fundamental anders sind. Wir haben zwar Preislisten, wie SCs Dinge kaufen können. Glauben aber nicht, dass die Wirtschaft so funktioniert und halten nicht nach, wie NSCs miteinander handeln.

Es gibt auch lustige Betrachtungen, wie eine Welt aussehen müsste, wenn NSCs so zauberte wie SCs. Kennt ihr ja.

Und publizierte NSCs sehen ganz selten aus, wie wenn sie als SV gedacht wären. Aber ja. Theoretisch kann man SCs und NSCs und gleich bauen. Das ist richtig.

Offline Feuersänger

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #29 am: 10.12.2024 | 16:48 »
Das mit der Wirtschaft -- naja. Das 3E-Crafting-System ist freilich behämmert, da gibt es nichts schönzureden. Man kann aber trotzdem für das Spiel getrost annehmen, dass sie NSCs mit Rängen in Craft oder Profession ihren Lebensunterhalt damit regelkonform verdienen ("Make a living"), macht man sich nichts mit kaputt.
Wo es schon eher iffy wird, ist wenn man sich zB eine Full Plate herstellen lassen will. Dann braucht selbst ein meisterlicher Rüstungsschmied (Craft +20) dafür laut Regeln schonmal ca 18 Wochen, und welcher Abenteurer hat schon so lange Zeit zu warten? Und dabei verdient dieser Schmied dann an der Rüstung keinen Kupferling mehr als wenn er in der selben Zeit ausschließlich Hufeisen geschmiedet hätte. "Fragwürdig."

Man _kann_ aber so spielen. (Man kann ja auch rationalisieren, dass der Schmied schon Halbzeuge vorrätig hat, und darum für die Fertigstellung nur noch ein paar Tage benötigt.) Anders als bei 5E, wo man nirgendwo hinkommt wenn man annimmt, dass NSCs ihre Produktivität und Lebensunterhalt nach Downtime-Regeln bestreiten müssten. 

Achja, die Preislisten -- ja, das ist eine sehr "mixed bag". Viele der Preise sind tatsächlich gar nicht so verkehrt - einen bestimmten Umrechnungsschlüssel zugrunde gelegt, scheinen sie tatsächlich von historischen Preislisten abgeleitet zu sein. Aber dann gibt es halt auch wieder völlige Ausreißer, vom Salz bis zum 10-foot-pole, der teurer ist als eine Leiter.
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Offline Ainor

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #30 am: 10.12.2024 | 16:52 »
Die Unzulänglichkeiten der d20 Regeln in diesen Fällen sind ja nun seit knapp einem Vierteljahrhundert hinlänglich bekannt.

Es ist keine Unzulänglichkeit de Regeln. Das "Problem" ist einzig und allein dass Leute irgendwas aus dem Internet unreflektiert nachplappern. Aber das Problem ist seit knapp einem Vierteljahrhundert hinlänglich bekannt....

Und ja, natürlich ist das offensichtlicher Unfug, der von den Regelschreibern so nicht beabsichtigt war.
Aber wenn es in einem Thema explizit um "Regeltreue" geht, dann ist die Frage, ob so etwas darin inbegriffen ist, schon relevant.

Nein, denn auch der "Teleporter" funktioniert nicht.

Im Prinzip richtig. Nur ist der Haken an dem Szenario mit den Hunderten von inkompetenten Bauern mit Bögen halt, daß sich ein und dasselbe Ziel wahrscheinlich gar nicht erst in der Flugbahn sämtlicher Pfeile befindet; schließlich sind die Typen ja ausdrücklich inkompetent, und insbesondere ein Ziel mit hoher Rüstungsklasse ist vermutlich so beweglich und/oder hat so wenige angreifbare Schwachpunkte, daß es mMn schon Sinn ergibt, daß auch von allen diesen verschossenen Pfeilen höchstens eine kleine Auswahl pro Salve eine "echte" Gefahr darstellen dürfte.

Das wird ja schon dadurch berücksichtigt dass ein einzelner Pfeil nur ein paar Punkte Schaden macht. Mit genug AC und TP ist ein Pfeilhagel für SC so schon nicht besonders gefährlich (zumindest weniger gefährlich als er realistischerweise seinen dürfte). Insofern gibt es da kein Problem. Wesen die gegen Pfeile besser verteidigt sind brauchen dalt DR oder Immunität.

Ja, da sind die Unterschiede zwischen den Editionen so extrem, dass die 5E sich nur über Wasser halten kann indem man sich darauf beruft, dass die niedergeschriebenen Spielregeln ausschließlich für die Interaktion der SC mit der Welt gelten (und nicht unbedingt für NSC/Kreaturen untereinander).

Was für ein Blödsinn. Der einzige Unterschied ist dass die relativen Machtlevel anders sind.

Ich habe das ja schon oft genug am Beispiel "Drachen" vorexerziert. Wo in 3E auch 100 Bauern nichts gegen einen adulten Drachen machen, weil sie zwar bei einem 20er treffen aber dann nicht (nennenswert) durch die DR kommen, hätten sie in 5E erst schon eine deutlich höhere Trefferchance und dann gibt es keine DR, sodass sie ihn binnen 3 Runden gespickt haben wie ein Nadelkissen.

Und? Monster haben zwischen den Editionen halt etwas andere Werte. Drachen haben in keiner anderen Edition Waffenimmunität (und Drachen mit Pfeilen erledigen hat in der Fantasy ja eine gewisse Tradition).
Umgekehrt kann man in 3E Golems und Liches theoretisch mit Pfeilen erlegen, in 5E nicht.
Wenn ein Monster gegen Kleinkram immun sein soll, dann geht das problemlos in beiden Editionen. Der Unterschied liegt im Monster, nicht im System.

 :btt:

Was "Dinge die streng nach Regeln funktionieren und absurde Ergebnisse liefern" fiele mir aus der 3E der Hulking Hurler ein, z.b.:

https://www.dandwiki.com/wiki/War_Hulking_Hurler_(3.5e_Optimized_Character_Build)

ka ob diese spezielle Version korrekt ist, aber im Prinzip beruhte das auf einer furchbaren Regel aus einem Zusatzbuch (die mit anderen Regeln inkonsistent war) wo fallende Gegenstände mit wachsendem Gewicht linear mehr Schaden machten. Bei tonnenschweren Riesen die tonnenschwere Gegenstände werfen konnten wurden das dann schnell völlig lächerliche Zahlen.

Im sinne der Regeltreue ist das vielleicht ein ganz gutes Beispiel. Ich glaube dass die wenigsten auf absolute Regeltreue bestehen weil es immer seien kann das eine Regel die normalerweise vielleicht ganz gut funktioniert in Extremsituationen völlig alberne Resultate erzeugt, und dann macht es wenig Sinn sich daran zu halten.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline PmD

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #31 am: 10.12.2024 | 16:55 »
Wir haben zwar Preislisten, wie SCs Dinge kaufen können. Glauben aber nicht, dass die Wirtschaft so funktioniert und halten nicht nach, wie NSCs miteinander handeln.

Dazu kenn ich 'nen wunderschönen Rant, den viel mehr Leute kennen sollten, und den ich aufgrund der Gegebenheit deshalb hier mal verlinke;
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Offline tarinyon

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #32 am: 10.12.2024 | 16:56 »
Dass Regeln abused werden, um absurde Ergebnisse zu erhalten, gibt es ja auch in der echten Welt. Man muss da nur in die USA schauen. Insofern sind so Sachen wie die City Bomb in einer Welt, wo magische Terroristen eigentlich harmlose Zaubersprüche als Waffe benutzen könnten, IMHO immersiv. Auch das Powergaming und Wettrüsten der SC mit den Gegner findet doch in der echten Welt genauso statt.

P. S. Die ganze Preisdiskussion finde ich müßig. Im echten Leben machen Preise oft auch keinen Sinn.
« Letzte Änderung: 10.12.2024 | 16:57 von tarinyon »

Offline Feuersänger

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #33 am: 10.12.2024 | 17:13 »
Was für ein Blödsinn. Der einzige Unterschied ist dass die relativen Machtlevel anders sind.

Und? Monster haben zwischen den Editionen halt etwas andere Werte. Drachen haben in keiner anderen Edition Waffenimmunität (und Drachen mit Pfeilen erledigen hat in der Fantasy ja eine gewisse Tradition).
Umgekehrt kann man in 3E Golems und Liches theoretisch mit Pfeilen erlegen, in 5E nicht.
Wenn ein Monster gegen Kleinkram immun sein soll, dann geht das problemlos in beiden Editionen. Der Unterschied liegt im Monster, nicht im System.

"Geht" in beiden Editionen, wurde aber eben in den meisten Fällen nicht so gemacht. Zumal, wie du da wunderschön demonstrierst, der Werkzeugkasten der 5E extrem beschränkt ist, da er nur 3 Hebelstellungen kennt: "normal -- 50% resistant -- immune (use with caution!)". Schwellen wie die DR der 3E sind da eben nicht mit abzubilden.

Die einschlägigen DR der 3E-Monster machen da genau, was sie sollen: sie machen das jeweilige Monster quasi unantastbar _für Commoner_, weswegen Abenteurer einen Job haben. 5E verkackt hier halt, da von den ganz wenigen "immune" Ausnahmen abgesehen ein Fähnlein Bogenschützen für jedes Monster absolut shreddermäßig tödlich ist und somit keine Sau mehr auf die Hilfe von Abenteurern angewiesen ist. Also, WENN man zugrunde legt, dass die Regeln für alle gleich gelten.
Die Alternative ist halt, zu sagen dass dies nicht der Fall ist.
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #34 am: 10.12.2024 | 17:24 »
P. S. Die ganze Preisdiskussion finde ich müßig. Im echten Leben machen Preise oft auch keinen Sinn.

Im echten Leben hast du aber auch mit Kik und Opel Alternativen zu Gucci und Ferrari. Mir fällt auf Anhieb kein System ein, in dem du für 1/100 des Preises nahezu identische Funktionalität bekommst. Wenn der DM/Das System sagt "Preis ist X" dann gibt es da RAW nur sehr wenig dran zu rütteln.

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #35 am: 10.12.2024 | 17:37 »
Das Problem mit Spamattacken gibt's ohnehin nicht nur in D&D5. Ich kann mich ein gutes Stück weit aus der D&D-Blase herausbewegen und dann beispielsweise in Fate Core eine Teamwork-Regel finden, die, wenn man sie einfach nur stur mechanisch durchzieht, ähnliche Ergebnisse produziert.

Da gilt nämlich per Voreinstellung, daß der Bonus für auch nur halbwegs qualifizierte Unterstützer bei derselben Aktion mit derselben Fertigkeit direkt linear skaliert: +1 für jeden Helfer, der in dieser Fertigkeit wenigstens selbst +1 hat. Also +1 für einen, +2 für zwei, +100 für hundert...in einem System, in dem Fertigkeiten für den Einzelnen meist so von 0 bis vielleicht +5, +6 gehen und die Würfel ihrerseits nur eine Glockenkurve von -4 bis +4 beschreiben, kann man sich die theoretischen Auswirkungen großer Helfermassen unter Auslassung des gesunden Menschenverstandes also ungefähr vorstellen. ;) (Fate Kompakt, das seine sieben, acht Jahre später herausgekommen ist und ein paar Regeln leicht überarbeitet, sieht denn jetzt auch tatsächlich ein offizielles Limit vor: Helfer können danach den Fertigkeitswert des Teambesten nur noch maximal verdoppeln.)

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #36 am: 10.12.2024 | 18:01 »
Gerade Fate ist ja kein gute Beispiel, weil da ja Fiction First gilt, d.h. du sollst ja überlegen, ob deine Regelanwendung die Fiktion gut beschreibt, und sie sonst eben ändern. Aber das führt ja hier weg. Lasst uns lieber über lustige Regelverdreher bei D&D reden. Oder DSA  >;D
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #37 am: 10.12.2024 | 18:14 »
Dazu kenn ich 'nen wunderschönen Rant, den viel mehr Leute kennen sollten, und den ich aufgrund der Gegebenheit deshalb hier mal verlinke;
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Ach, schade dass ich den damals nicht mitbekommen habe, da hätt ich einiges dazu zu sagen gehabt.
Denn ich bin ja genau so ein Nerd, der gerne das Wirtschaftssystem in sich schlüssig und funktional hätte und nicht nur als reine Spielmechanik.  ;D

Wobei da halt der Mensch da auch wieder mit gefährlichem Halbwissen glänzt. Zum Beispiel müsste bei seiner Rechnung mit dem Zweihänder jeder, der ein bisschen was von Schmiedekunst auch nur in der Theorie versteht, arge Zahnschmerzen bekommen. Wie er mal eben so Eisen mit Stahl gleichsetzt. Aber wie heisst es so schön in der Logik, auch aus falschen Annahmen kann man wahre Schlüsse ziehen, ist dann halt n Glückstreffer.  ::)
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #38 am: 10.12.2024 | 18:31 »
Wobei da halt der Mensch da auch wieder mit gefährlichem Halbwissen glänzt. Zum Beispiel müsste bei seiner Rechnung mit dem Zweihänder jeder, der ein bisschen was von Schmiedekunst auch nur in der Theorie versteht, arge Zahnschmerzen bekommen.

Als Zerspanungsmechaniker, der durchaus auch ein bisschen Metallurgie kennt, sag ich da mal ganz selbstbewusst; wo ist die Rechnung für die Holzkohle? ... Ganz im Ernst; Holzkohle ist kacke zeitaufwendig im Meiler zu erzeugen. Und für ein (1) Schwert braucht man, so pi mal Daumen, eine halbe bis eine ganze Tonne (SI-Einheit) davon (Erz einschmelzen, Raffinieren, Schmieden... Das kostet alles teuer Geld.) Und 50% Materialverlust sind, zumindest heutzutage, nicht weiter ungewöhnlich.

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #39 am: 10.12.2024 | 18:34 »
Jap, danke, so ungefähr das meine ich. Und dass man wirklich _so_ viel Kohle für ein einziges Schwert braucht, hätte ich jetzt nichtmal selber gedacht. Aber es kommt schon einiges zusammen.

(Die Preisliste nennt zwar auch einen Betrag für 20 Pfund Holzkohle, aber ob der wiederum plausibel ist... weiß ich nicht.)
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #40 am: 10.12.2024 | 18:38 »
"Geht" in beiden Editionen, wurde aber eben in den meisten Fällen nicht so gemacht. Zumal, wie du da wunderschön demonstrierst, der Werkzeugkasten der 5E extrem beschränkt ist, da er nur 3 Hebelstellungen kennt: "normal -- 50% resistant -- immune (use with caution!)". Schwellen wie die DR der 3E sind da eben nicht mit abzubilden.

Die einschlägigen DR der 3E-Monster machen da genau, was sie sollen: sie machen das jeweilige Monster quasi unantastbar _für Commoner_, weswegen Abenteurer einen Job haben. 5E verkackt hier halt, da von den ganz wenigen "immune" Ausnahmen abgesehen ein Fähnlein Bogenschützen für jedes Monster absolut shreddermäßig tödlich ist und somit keine Sau mehr auf die Hilfe von Abenteurern angewiesen ist. Also, WENN man zugrunde legt, dass die Regeln für alle gleich gelten.
Die Alternative ist halt, zu sagen dass dies nicht der Fall ist.

Genau. IRL braucht man ja kleine, schlagkräftige Trupps nicht weil man ja stattdessen eine Panzerdivision schicken kann  :)
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #41 am: 10.12.2024 | 18:43 »
(Die Preisliste nennt zwar auch einen Betrag für 20 Pfund Holzkohle, aber ob der wiederum plausibel ist... weiß ich nicht.)

Persönliche Erfahrung und daher auch nicht Zitatwürdig... aber;
20 Pfund (Salop; 10KG Holzkohle) is grade so genug für die Wärmebehandlung zum Härten und Anlassen, wenn du schnell unterwegs bist.

Offline Feuersänger

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #42 am: 10.12.2024 | 19:10 »
Persönliche Erfahrung und daher auch nicht Zitatwürdig... aber;
20 Pfund (Salop; 10KG Holzkohle) is grade so genug für die Wärmebehandlung zum Härten und Anlassen, wenn du schnell unterwegs bist.

Es spricht ja nichts dagegen, 500 oder 1000 oder 2000 Pfund Holzkohle anzuschaffen... aber selbst die von dir genannte Tonne würde halt nach dieser Preisliste nur 3gp kosten, und da habe ich wiederum meine Zweifel ob das plausibel ist. Ich meine, wieviele Tonnen Holzkohle kann ein einzelner Köhler denn so herstellen?

Ich hab nur so grob im Kopf, dass vor vielen Jahren mal ein Kumpel zusammen mit ca 5 anderen Leuten unter fachlicher Anleitung Holzkohle hergestellt haben, so original mit Meiler, und das ganze hat 1 Woche gedauert und am Ende sprang für jeden sowas wie ein 50kg Sack dabei raus. Das klingt jetzt für mich nicht nach "15 Kupferstücke", wenn ein typisches Wocheneinkommen ca 10 Goldmünzen (1000 Kupfer) ist.

--

Edit:
Genau. IRL braucht man ja kleine, schlagkräftige Trupps nicht weil man ja stattdessen eine Panzerdivision schicken kann  :)

Das gibt jetzt von vorn bis hinten sowas von absolut dermaßen überhaupt keinen Sinn, dass ich auch nicht weiter darauf eingehen werde.
« Letzte Änderung: 10.12.2024 | 19:12 von Feuersänger »
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Offline Arldwulf

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #43 am: 10.12.2024 | 19:29 »
"Geht" in beiden Editionen, wurde aber eben in den meisten Fällen nicht so gemacht. Zumal, wie du da wunderschön demonstrierst, der Werkzeugkasten der 5E extrem beschränkt ist, da er nur 3 Hebelstellungen kennt: "normal -- 50% resistant -- immune (use with caution!)". Schwellen wie die DR der 3E sind da eben nicht mit abzubilden.

Die einschlägigen DR der 3E-Monster machen da genau, was sie sollen: sie machen das jeweilige Monster quasi unantastbar _für Commoner_, weswegen Abenteurer einen Job haben. 5E verkackt hier halt, da von den ganz wenigen "immune" Ausnahmen abgesehen ein Fähnlein Bogenschützen für jedes Monster absolut shreddermäßig tödlich ist und somit keine Sau mehr auf die Hilfe von Abenteurern angewiesen ist. Also, WENN man zugrunde legt, dass die Regeln für alle gleich gelten.
Die Alternative ist halt, zu sagen dass dies nicht der Fall ist.

Wäre eine andere Alternative nicht: Der Grund weshalb es Abenteurer gibt ist nicht in "deren Schwerter tun weh, die der anderen nicht" zu suchen?

Abenteurer müssen nicht die größten und stärksten in der Spielwelt sein und eine Stadt in der der Hauptmann der Stadtwache mit ihnen den Boden aufwischt ist nicht weniger interessant als eine in der sich die Charaktere alles erlauben können.

Offline PmD

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #44 am: 10.12.2024 | 19:31 »
[[...]]Es spricht ja nichts dagegen, 500 oder 1000 oder 2000 Pfund Holzkohle anzuschaffen... aber selbst die von dir genannte Tonne würde halt nach dieser Preisliste nur 3gp kosten...[[...]]

Was uns zu dem Kernpunkt des von mir verlinkten rants bring; "Den meisten Leuten ist die In-Game Wirtschaft scheißegal, solange man sich nicht direkt damit befassen muss" ... kann ma' so oder so finden
« Letzte Änderung: 10.12.2024 | 19:33 von PmD »

Offline Chaos

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #45 am: 10.12.2024 | 19:33 »
Der große Vorteil von Abenteurern im Vergleich zu Soldaten oder einem Bauern-Lynchmob ist doch, dass es niemandem schade drum ist, wenn die Abenteurer bei der Sache draufgehen.

Ab einem gewissen Bedrohungspotential schreibt man halt lieber eine Belohnung aus, anstatt sein eigenes Leben (oder das seiner langwierig ausgebildeten Soldaten) zu riskieren.
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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #46 am: 10.12.2024 | 19:35 »
Im echten Leben hast du aber auch mit Kik und Opel Alternativen zu Gucci und Ferrari. Mir fällt auf Anhieb kein System ein, in dem du für 1/100 des Preises nahezu identische Funktionalität bekommst.

Die RPG-Preise sind die von Kik. Ich kenn kein System, wo du nicht das Hundertfache für gleichwertige Ware ausgeben kannst, weil ein bestimmter Name drauf steht, wenn du willst... ;)
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #47 am: 10.12.2024 | 19:44 »
Die RPG-Preise sind die von Kik. Ich kenn kein System, wo du nicht das Hundertfache für gleichwertige Ware ausgeben kannst, weil ein bestimmter Name drauf steht, wenn du willst... ;)

Deine Spieler suchen nach einem Discounter. Sei ehrlich; wie oft finden deine Spieler einen echten Discounter?

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #48 am: 10.12.2024 | 19:51 »
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Offline Runenstahl

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Re: Vom (Un)Sinn der "Peasant Railgun"
« Antwort #49 am: 10.12.2024 | 20:44 »
Die RPG-Preise sind die von Kik. Ich kenn kein System, wo du nicht das Hundertfache für gleichwertige Ware ausgeben kannst, weil ein bestimmter Name drauf steht, wenn du willst... ;)

Die Preise in den Regelwerken sind der "Regelpreis". Der SL kann ja durchaus festlegen das Waren teurer oder günstiger sind. Das mache ich als SL auch eher selten, aber es kommt vor. Gerade bei teuren magischen Gegenständen gibt es bisweilen mehrere Quellen. Nicht so respektable sind oftmals günstiger (da kann man aber pech haben das man später jemandem über den Weg läuft dem genau dieser Gegenstand gestohlen wurde... da war nur ein Wappen an der Stelle an der jetzt eine abgefeilte blanke Stelle ist) und andere Händler/Handwerker lassen sich mehr bezahlen weil sie behaupten bessere Qualität zu liefern.
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