Ist das bei der 2nd ähnlich oder regelt die das anders? Denn was ich übertrieben finde, sind die vielen Talente und die vier Meta-Currencies. Ich mag solches Nitty-Gritty nicht, das man oft einfach übersieht. Ich finde Advantage schlecht geregelt (hatten in einem Kampf nen Spieler mit Advantage .
Den 4e-Kram zuerst:
Eigentlich sind es ja "nur" zwei Metacurrencies mit jeweils einer temporalen und einer (semi-)permanenten Verbrauchsweise. Dass man da noch mal mit jeweils eigenen Begriffen hantiert, ist einfach nur umständlich (war früher auch so und da auch schon nicht optimal - man vergleiche Shadowrun mit seinem Karmapool bzw. später Edge; so hätte man es auch machen können).
Und - nicht mehr RAW - ganz ehrlich tut es auch eine einzige Metawährung mit gebündelten Anwendungsbereichen. Mache ich seit längerem so, funktioniert gut.
Advantage auf dem Stand des GRW findet mittlerweile auch Cubicle7 schlecht geregelt
Die Variante aus
Up in Arms ist schon mal wesentlich dankbarer und auch da kann man noch ein bisschen weiter vereinfachen, wenn man will.
Ehrlich gesagt ist für mich nicht nachvollziehbar, wie Advantage in der Urform durch den Playtest gekommen ist. Also klar, Betriebsblindheit und selbstverständliche Anwendbarkeit von Dingen, die man selbst erfunden hat - aber trotzdem...
Die Talente finde ich noch ganz nett, auch wenn die teils wieder ziemlich komplex sind mit ihren mehreren Stufen und unterschiedlichen Auswirkungen pro Stufe.
Bei den Zuständen würde ich eher reduzieren wollen, weil da ganz viele so ähnlich sind, dass man sie zu einem allgemeineren bzw. abstrakteren Zustand zusammenfassen könnte.
Zur 2e:
Freilich kann man Nahkämpfe als vergleichende Würfe handhaben*, aber da hängt schon noch ein bisschen mehr dran.
Z.B. gibt es in 2e jede Menge Kampfmanöver, die mit vergleichenden Würfen nicht mehr ins Bild passen. Außerdem stellt sich die Frage nach dem Umgang mit Mehrfachattacken.
4e hat beides - also Manöver und Mehrfachangriffe (zumindest als Attribut) - weitestgehend rausgeworfen; das ist
eine Lösung (in diesem Fall sogar eine recht gute), aber nicht die einzige.
Außerdem hat 2e gewürfelten Schaden, was zum oft kritisierten "Whiff-Faktor" führt, d.h. nach einem gefühlt sehr guten Angriffswurf (nur gefühlt deswegen, weil es standardmäßig ja keine Erfolgsgrade und damit nur geschafft/nicht geschafft als Ergebnis gibt) kommt ein niedriger Schadenswurf und die Aktion, ggf. inklusive Vorbereitung in der Vorrunde, bleibt ohne jedes Ergebnis.
Da müsste man also auch einen Modus finden, wie man den deterministischen Schaden von 4e rüberzieht. Das kann ziemlich 1:1 übernommen werden, auch wenn man bestimmt die eine oder andere Waffe leicht anpassen muss.
*Und wenn man sowieso auf vergleichende Würfe umstellt, kann man mMn auch gleich auf die Methode von Advanced Fighting Fantasy gehen und pro Runde und Nase nur einen Nahkampfwurf machen, der dann in beide Richtungen Resultate liefern kann. 4e hat ja trotz vergleichenden Würfen immer noch getrennte Aktionen für die Beteiligten. Das kann man so machen, aber die AFF-Methode ist mMn konsequenter und stimmiger sowie einfacher, weil man keine Erfolgs- bzw. Misserfolgsgrade verrechnen muss. Damit hätte man übrigens auch eine sehr elegante Methode, die alten 2e-Mehrfachangriffe unterzubringen
Für mich erschreckend: Ich könnte aus dem Ärmel zum Beispiel nicht mal sagen, wo meine Figur irgendwelche Stärken oder Schwächen hat, und das nach 30 Sitzungen, weil die Stats so nichtssagend sind.
Nicht weil die Stats so nichtssagend sind, sondern weil dir die ganze Anwendung abgenommen wird.
Da bin ich ganz bei der weiter oben genannten Einschätzung: Software macht das nicht erträglich, sondern bestätigt zuallererst mal das Problem.
Wenn man keinen Bock oder keine Zeit hat, sich das Ding draufzuschaffen, dann ist die Lösung nicht Softwareunterstützung, sondern ein anderes System.
Dann man spielt Warhammer ja wegen der Edgyness der Welt und wegen dem Lore, aber nicht, weil man regelseitig irgendwelche Erwartungen bedient haben will.
Da frag mal die Designer der 3e nach ihrem großen Verkaufserfolg...
Der harte Kern der Warhammer Fantasy-Spielerschaft hat sehr konkrete Erwartungen an den Regelkern.
Es hätte andere Möglichkeiten gegeben, den Kleinscheiß auszuprägen und es hätte auch mit sehr viel weniger Crunch erreicht werden können.
Aber um ein paar Elemente kommst du nicht herum. Dagegen sind die DSAler mit ihrem Insistieren auf die 3W20 harmlos.