Autor Thema: Reading Challenge 2025  (Gelesen 1437 mal)

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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #25 am: 5.01.2025 | 18:02 »
Ich bin ja jetzt nicht wirklich drin in der Materie, aber die Kombination der Worte "liebenswerte Charaktere" und "Warhammer 40K" lässt mich vorsichtig gesagt verwirrt zurück... :think:

Bei Ciaphas Cain würde ich sagen, bleiben viele Charaktere etwas blass (was natürlich auch an der "Ich-Perspektive" des etwas ich-bezogenen Erzählers liegt), aber die meisten längerfristigen Charaktere sind auch eher sympathisch als unsympathisch. Charaktersterblichkeit bei denen ist auch nicht besonders hoch. Deshalb da ja, eher weniger grim-dark als man das von WH40k erwarten würde. Auch wird nicht ständig betont, wie schlecht die Lebensumstände der Leute sind (also kein Dystopia-Porn), etc.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #26 am: 6.01.2025 | 14:25 »
#1 Dan Jones - Essex Dogs

Ein erstaunlich erfrischendes Werk. Ist es ein historisches Werk? Dan Jones ist ja normalerweise für seine Sachbücher bekannt. Es hat zumindest ein historisches Thema. Die Sprache ist häufig stumpf, die historische Nähe bildet zwar einen bunten Hintergrund, wird aber nicht zu ernst genommen.

Stattdessen ist es ein tatsächlicher Roman, in dem die tatsächliche Geschichte nur der Inspirationsrahmen ist. Vielmehr ist es eine klassische Buddy-/Teamgeschichte, die gar nicht so richtig zünden will oder kann. Und das ist bewusst gesetzt, meines Ermessens nach.

Ich habe inzwischen viele Rezensionen gelesen, die fast verächtlich über das Werk schreiben, als hätte Jones die Verpflichtung, eine faktisch-trockene Geschichte des 100-jährigen Krieges schreiben. Andere mokieren sich, dass die Themen des Buches nicht klar erkennbar sein.

Das mag alles sein. Was Jones aber vorzüglich macht, ist die Verrohung und den Wahnsinn des Kriegsalltags zu beschreiben. Ja, auch das Lagerleben verkürzt er und opfert einiges, um seine Geschichte ausreichend spannend und kurzweilig zu halten, aber doch ist das zentrale Thema dieser Wechsel aus Hunger, Krankheit, Langeweile und die zunehmend stattfindende Verrohung der Teilnehmer. Und damit glorifiziert er das Wesen eines solchen Krieges nicht, und bildet seinen roten Faden. Und das verdient einiges an Aufmerksamkeit.
Gleichzeitig ist es ganz gefällig geschrieben. Er nutzt meist eine sehr einfache, ins Fäkale gehende Sprache für seine Protagonisten, aber trotzdem verbleibt dies in seinem Worldbuilding konsequent.

Obgleich er bisweilen diverse Charaktere breiter hätte aufstellen dürfen, und manche Unterschiede gerne hätte sorgsamer herausarbeiten dürfen - also bspw. das Ritterideal und sein verkommenes, "reales" Gegenbild - bleibt es eine kurzweilige Lektüre, mit genügend Selbstzweifel, mit Protagonisten die erkennbar, und dann am Ende trotz allem doch glaubwürdig auf Verschleiß konzipiert sind.

Ich werde also auch die weiteren Bücher dazu lesen.

7 von 10 Punkte.
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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #27 am: 7.01.2025 | 10:54 »
Ich mache dieses Jahr auch mit. ^-^

Stand 01.01.25 (0/25, 0/100)
Stand 10.01.25 (1/25, 3/100) https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129610.msg135257653.html#msg135257653

25 "volle" Bücher/Hörbücher und 100 Comic/Kurzgeschichten/Kinderbücher. :)

Da meine Stadtbücherei einen Wasserschaden hat, werden dabei viele alte Bücher zum wiederholten Male gelesen.
« Letzte Änderung: 10.01.2025 | 13:17 von Faras Damion »
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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #28 am: 8.01.2025 | 12:11 »
#2 - Bernhard Hennen u. Robert Corvus - Nordwärts - Die Phileasson-Saga #1

Die oben verlinkte Rezension kommt zu einem anderen Schluss als ich, das will ich fairerweise sagen.

Ich muss zugeben, dass ich kein regelmäßiger DSA-Spieler bin, aber ich kenne zumindest die Kampagne grob. Die Aussicht, diese auserzählt zu haben, fand ich inspirierend, weshalb ich mich damit beschäftigen wollte. Ich habe also die Kampagne im Schrank und zumindest den ersten Titel der Buchreihe an mich gebracht.

Im April 2024 habe ich angefangen, mich in das Buch einzuarbeiten und zu lesen. Und ich wurde jäh enttäuscht. Ich habe Ewigkeiten gebraucht, um mich durch das Buch zu kämpfen. Warum?

Ist es inhärent schlecht? Nein, der Grundsatz im Sinne von Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" verbunden mit den Eigenarten von DSA und deutscher Fantasy ist verlockend. Aber tatsächlich habe ich mich lange nicht mehr so gelangweilt beim Lesen. Normalerweise ist das keine Kategorisierung, die ich vornehme. Aber hier wird mir v.a. das in Erinnerung bleiben.
Ich bewundere den Ansatz, möglichst viel Lore aus Aventurien einzubringen. Letztlich hat man sich aber für zu viele Charaktere entschieden, und in der Hoffnung, diese voneinander zu unterscheiden, übererzählt.

Übererzählung, das ist wohl das Wort, was ich am ehesten mit dem Buch verbinden wollen würde. Jede Szene, jede Charaktereigenschaft, alles ist übererzählt und dadurch zäh. Das Füllen mit Fakten und unzähligen Charakteren und Eigenarten, das wird detailverliebte Leser begeistert. Und das ist auch in Ordnung, wenn man dies mag.
Aber selbst die per se spannend angelegten Szenen sind dadurch zäh. Und trotz dieses Detailreichtum sind die Charakter durch die schiere Anzahl am Ende doch wieder stumpf und für mich nicht so interessant.

Nun habe ich dann überlegt, ob es vielleicht an der Art und Weise liegt, wie ich selbst lese; also habe ich mir noch das Hörbuch - von Detlef Bierstedt gesprochen - gegönnt und es nochmal probiert. Das fand ich noch störender als die fiktiven Stimme in meiner eigenen Lektüre.

Ich wähne, dass es nur an meinem eigenen Geschmack liegt. Aber das war einfach nicht my cup of tea.
So werde ich in Erinnerung behalten, dass die beiden Autoren sich viel Mühe gegeben haben, Lore einzubinden und alles in ein gewisses Spotlight zu rücken, aber meine Reise mit dem Foggwolf endet an dieser Stelle. Das wohl.

3 von 10 Punkte
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #29 am: 10.01.2025 | 12:58 »
#4 Heather Fawcett - Emily Wilde's Encyclopaedia of Faeries (Emily Wilde #1)

...hatte mir Goodreads vorgeschlagen, also mal ausprobiert. Ich fand es... dahinplätschernd. Es ist jetzt nicht unbedingt schlecht, aber so richtig große Höhepunkte hat es nicht, große Gefühle in irgendeiner Richtung hat es auch nicht ausgelöst und die Darstellung der Feen ist ok-ish. Der Plot ist so lala und der Klappentext liest sich viel aufregender als der eigentliche Inhalt. Für totale Faery-Fans vermutlich nett, aber ansonsten... Ist nicht wirklich "cozy", nur falls man das denkt, aber wenn man was eher unaufgeregtes lesen will, evtl.  Na ja. Der nächste Teil muss nicht wirklich sein für mich.

2-3 von 5 Pilzkreisen



Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #30 am: 10.01.2025 | 13:16 »
Stand 10.01.25 (1/25, 3/100)

Shorts:

1. Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat von Marc Uwe Kling
Hörbuch
6/10

Kurze, ganz witzige Kindergeschichte. Vielleicht funktioniert es als Bilderbuch besser.

Wirre Gedanken: Der Auto soll endlich Quality Land weiterschreiben. Stattdessen versucht er wohl das Autorenbingo vollzubekommen: Kinderbuch, Thriller, Fantasy-Jugend-Krimi,... :)

2. Avatar Sammelband 1: Das Versprechen von Gene Luen Yang
Softcover
6/10

Die Geschichte der Serie wird gelungen und spannend fortgesetzt. Die Zeichnungen sind passend. Dennoch hat es mich nicht 100% mitgerissen. Ich kann nicht genau sagen warum. Vielleicht war die Geschichte zu vorhersehbar.


3. Avatar Sammelband 2: Die Suche von Luen Yang
Softcover
7/10

Diese Geschichte fand ich stärker als die vorherige. Überraschender und erwachsener. So kann es weitergehen.

Bücher:

1. Xenos - Eisenhorn 1 von Dan Abnett.
Hörbuch
8/10

Das werden die meisten hier ja kennen. Kann man immer noch super hören.

Wirre Gedanken: Vor 20 Jahren war das mein Einstieg in WH40k. Worauf ich Dummchen genau so Rollenspiel spielen wollte und natürlich sehr enttäuscht über die Mitspieler war, die andere Vorstellungen hatte. :)

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #31 am: 10.01.2025 | 15:26 »
Wirre Gedanken: Der Auto soll endlich Quality Land weiterschreiben.

Hat er doch?
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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #32 am: 11.01.2025 | 01:58 »
Hat er doch?

Ich meinte den fehlenden 3. Teil.

Teil 1 2019
Teil 2 2022
Teil 3 ... hoffen wir das beste.

Quengel.  ;D
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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #33 am: 11.01.2025 | 07:42 »
Also wenn ich das so richtig mitkriege, dann steht Kling gerade bei vielen seiner Projekte drauf, offene Enden oder ziemlich offensichtliche Anknüpfungspunkte für Fortsetzungen zu verwenden...
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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #34 am: 14.01.2025 | 13:54 »
#3 Harald Meller & Kai Michel - Das Rätsel der Schamanin: Eine archäologische Reise zu unseren Anfängen

Welch ein erfreuliches Werk. Dieses Buch versteht es durchaus, nicht nur Lust an archäologischer Forschung zu machen, es ist gleichzeitig auch nicht nur naturwissenschaftlich, sondern ebenso kulturwissenschaftlich und philosophisch erarbeitet; und alles dabei auch durchweg gut und mitnehmend erzählt.

Der Titel, der eine archäologische Reise verspricht, ist also konkret. Und dabei erleben wir viel auf dieser Reise, nämlich nicht nur die archäologisch-naturwissenschaftliche Seite, oder die archäologisch-kulturwissenschaftliche Seite, wir lernen viel über psychoaktive Substanzen, über das Wissenschaftsleben, wie Politik sich in Wissenschaft einmischt und sie absichtsvoll verfälscht oder verändert (bspw. SS-Ahnenerbe oder auch der historische Materialismus), wie Selbstzweifel und Fremdzweifel in der Wissenschaft aussehen und wie sich aus einem Begräbnis Leben, Umfeld und vieles mehr zumindest professionell erahnen lässt.

Das Buch ist dabei wunderbar offenherzig. Archäologie erscheint hier nicht als Geheimwissenschaft, sondern wird im Sinne alter Wissenschaft sinnstiftend verstanden und in dem Buch auch gelebt. Damit mag man persönlich seinen Hader haben, aber das Verbinden von diversen Wissenschaftsdisziplinen, ihre Begleitung, Beschreibung, das Wirken und die Konsequenz ihrer Arbeit ist hier wirklich befriedigend aufgelöst und macht Lust auf wissenschaftliche Arbeit. Denn das Buch und sein Ergebnis ist auch nicht abschließend, sondern lädt zur sinnhaften Beschäftigung mit der Thematik ein.

Eine ganz klare Leseempfehlung.

9 von 10 Punkte
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Offline Managarmr

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #35 am: 16.01.2025 | 09:37 »
Na dann versuchen wirs auch mal. Setze erstmal 24, wahrscheinlich schaffe ich mehr, aber da ich nun Sommerzeit mit dem Fahrrad pendle fällt viel Lesezeit im Bus weg....mal schauen.
Reine Bücher; rechne Comics, beruflichen Kram und die ganzen Zeitungen die ich lese, nicht mit ein.

1. Dick Harrison 1066 - Slaget vid Hastings nicht auf Deutsch übersetzt
(Hab ich allerdings schon 2024 begonnen)
Geschichtsprofessor in Lund, Populärhistoriker mit einer Menge Artikeln, Bücher, regelmässig mit im schwedischen Öffentlich Rechtlichen.
Kurz, kurzweilig, wie üblich gut aufbereitet, und mit einem Schmunzeln gründlich erzählt.

2. Barbara Hambly - "House of the Patriarch" nicht auf Deutsch übersetzt
(Hab ich allerdings schon 2024 begonnen)
Eine ihrer Reihen, das mittlerweile 18. Buch in der Benjamin January Reihe, historische Krimis aus der Sicht eines ehemaligen Sklaven in den USA (und andere Plätze) antebellum 1830-1840iger
Bei lang laufenden Krimireihen tritt irgendwann das Problem auf dass sich zu viel um eine Person zuträgt, resp. diese mehr und mehr können muss um neue Wendungen bieten zu können. <Wäre vielleicht an der Zeit mal in Rente zu schicken und was Neues in der Reihe zu machen> war mein Gedanke rund Buch 15. (Auf der anderen Seite, hat man als Autor(in) soviel in eine Person und deren Welt investiert, ist das auch nicht so einfach). Ab 15 gings aber wieder aufwärts.
Das Buch hier war auch wieder interessanter, spielt in New York, und die Religionshistery zu der Zeit, samt der weitverbreiteten Gewalt, Misere und Diskriminierung von Nicht-Weissen und Frauen. Hambly hat einen Masters in Geschichte, und macht ihre Hausaufgaben supergründlich, deswegen mag ich ihre Bücher.

------
Dazwischen:
Sylvia Douyé (Autorin), Paola Antista (Illustratorin), Loweneal u.a. - Sorceline 1-6 , in der schwedischen Ausgabe
Lese ab und zu Comics, die sind oft gute Inspiration als Spielleiter. Sehr nett und liebvoll illustriert, Steinbruch für NPCs/Wesen. Zielgruppe ist ein wenig Richtung Mädchen 9-12, Geschichte mit vielen Twists, hat mir gut gefallen.

3. Håkan Nesser "Det kom ett brev från München" auf Deutsch gibts das als "Ein Brief aus München"
Solider bodenständiger Krimi, manche seiner Werke gehen in Richtung Weird-Fantasy, das hier ist mehr Wirklichkeitsverankert.

"Meine angenehmsten Ratgeber sind Bücher; denn weder Furcht noch Hoffnung hindern sie daran mir zu sagen, was ich tun soll"
Alfons V. von Aragonien

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #36 am: 17.01.2025 | 11:34 »
#4 Stephen R. Covey - The 7 Habits Of Highly Effective People

Das ist so eine der inzwischen klassischen Management-Self-Efficiency-Bibeln, mit ordentlich Außenwirkung dank der Werbung durch u.a. Bill Clinton in den 90ern. Ich bin kein großer Ratgeberleser, ich habe das schon mehrfach angebracht.

Man kann und darf aber mit Fug und Recht behaupten, dass sich die Seven Habits etwas unterscheiden, denn sie sind weder dogmatisch aufgebaut, noch suggerieren sie den einen, unfehlbaren, ideell leichten Weg moderner Managementliteratur. Im Gegenteil bieten sie einen vorsortierten Werkzeugkasten, der gar nicht auf die großen Durchbrüche baut und auf revolutionäre Einzelerkenntnisse zielt, sondern auf eine Verstetigung von eben jenen angepriesenen Habits.

Ich verzichte an dieser Stelle auf eine en détail-Analyse des Werkes, weil es so oft rezipiert worden ist, dass man überall dazu fündig wird. Stattdessen will ich zumindest in Kürze mitgeben, dass es für einen Ratgeber positiv unaufdringlich ist und eher eine eklektisch aufbereitete Ansammlung von Common Sense-Erkenntnissen und anderen Management-Efficiency-Ergebnissen ist. Es hält deswegen keiner klassisch-wissenschaftlichen Betrachtung stand - so wird u.a. die Eisenhower-Matrix verwendet, ohne ihre Herkunft zu klären - aber das ist auch nicht Absicht. Der Autor sagt sogar sehr offen, dass er nichts beigetragen hat, außer die Sortierung, Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten gezielt zu illustrieren. Eben ein Werkzeugkasten.

Das ist unaufgeregt und dadurch nimmt man dies beim Lesen eher an als die durchschnittlich, häufig an Schwachsinn grenzende, moderne Management-Literatur.

Das lässt mich entsprechend auch mit einem grundsätzlich positiven Gefühl zurück, hat mir aber auch keine gänzlich neuen, tiefen Einblicke gegeben. Dennoch ist das Buch - wer sowas mag - eine Einladung zur Selbstreflexion und zum Self-Empowerment, ohne eben zwingend oder abstrus positivistisch zu sein. Alles ist als Prozess mit Rückschlägen und Herausforderungen herausgearbeitet.

In Hinblick auf den inzwischen verstorbenen Autor ist anzumerken, dass er sehr amerikanisch-christliche Werte hat und insofern auch ein klassisch-amerikanisches Familienbild der unterstellten weißen Einheitsfamilie vorsieht. Das ist in den 80ern sicher noch Tagesstand in der Ratgeberliteratur gewesen. Das ist nicht als Kritik gemeint, sondern einfach als Feststellung, dass diese Familienideale seiner Person dieses Buch sehr durchweben. Allerdings auch hier nicht in rigider Dogmatik, sondern einfach als Beschreibung seines Wertekanons.

Insofern: wer sonst von Ratgeberliteratur Abstand nimmt, weil sie oftmals schwachsinnig bis missionarisch ist, erhält hier eine Einladung zur geführten und durchaus sinnführenden Selbstreflexion.

8 von 10 Punkte
« Letzte Änderung: 17.01.2025 | 12:27 von Menthir »
„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen“ - Johann Gottfried Frey

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Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #37 am: 18.01.2025 | 15:00 »
#01 Mass Effect . Die Offenbarung von Drew Karpyshyn
Mass Effect hat mich nie getroffen, ich bin kein PC-Gamer, aber jemand hat mir gesagt, dass meine Einleitung für die anstehnde RPG-Runde von Twilight Imperium - Ember of the Imperium ihn an Mass Effect erinnere...
Wie auch immer - ich habe also diesen Roman gelesen und fand ihn besser als ich erwartet habe: kurzweilig, unterhaltsam, spannend und geeignet für gutes Space-Opera-Kopfkino.
Bände 2 und 3 liegen im Regal...
10 von 15 Punkten

#02 Vermächtnis der Kai - Legends of Lone Wolf 1 von John Grant & Joe Dever
Der Roman erzählt die Vorgeschichte zum ersten Einsamer Wolf Spielebuch von Joe Dever und verknüpft die Handlungsstränge von Lautloser Wolf, Banedon, Vonotar, Zagarna und dem halbgöttlichen Wesen Alyss.
Ich fand das Buch gut lesbar, nicht überragend und an manchen Stellen mit Abstrichen, aber doch lesenswert und keineswegs enttäuschend und werde mir den zweiten Band mal auf die "zu lesen-Agenda" setzen.
9 von 15 Punkten
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Offline Albrun Gebikung

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #38 am: 18.01.2025 | 18:31 »
Ich mach mit, ich mach mit!!
Ich hab hier eine Kiste mit Büchern, die weggelesen werden muss. Da sind folgende Bücher drin:

Die Windrose-Trilogie von Barbara Hambly
Miss Gladys und ihr Astronaut
Der dunkle Wächter
Das Dorf
Murder Park
Ich schreib Dir morgen wieder
Runenschwert
Was wäre ich ohne Dich
Acacia
Böses Herz
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Ein ganz neues Leben
Stieftöchter und andere Katastrophen

Meine Fortschritte dokumentiere ich hier in Kürze einmal monatlich und in unregelmäßigen Abständen in meinem Blog https://sindyk.wixsite.com/vomlesenschreiben :headbang: :headbang:

Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #39 am: 18.01.2025 | 18:40 »
#1 Dan Jones - Essex Dogs

Ein erstaunlich erfrischendes Werk. (...)
7 von 10 Punkte.

Hmm, sieht so aus, dass ich mir das doch mal anlesen muss?  :think:
"Nichts ist so gerecht verteilt wie der gesunde Menschenverstand. Niemand glaubt mehr davon zu brauchen als er hat." René Descartes

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Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #40 am: 18.01.2025 | 19:59 »
Ich mach mit, ich mach mit!!
Ich hab hier eine Kiste mit Büchern, die weggelesen werden muss. Da sind folgende Bücher drin:

Die Windrose-Trilogie von Barbara Hambly
Miss Gladys und ihr Astronaut
Der dunkle Wächter
Das Dorf
Murder Park
Ich schreib Dir morgen wieder
Runenschwert
Was wäre ich ohne Dich
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Böses Herz
Kind 44
Ein ganz neues Leben
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Meine Fortschritte dokumentiere ich hier in Kürze einmal monatlich und in unregelmäßigen Abständen in meinem Blog https://sindyk.wixsite.com/vomlesenschreiben :headbang: :headbang:

Willkommen bei der Reading Challenge, ich habe dich mal mit 13 Büchern (meiner Zählung nach waren das soviele in deiner Kiste) eingetragen.

@all: Wenn ich irgendwas vergessen sollte, einzutragen, stupst mich ruhig an :)
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #41 am: 20.01.2025 | 07:05 »
#5 Sandy Mitchell - Choose Your Enemies (Ciaphas Cain #10)

An dieser Stelle mag man die Serie entweder oder man hat sie lange beiseite gelegt. Man weiß, was man bekommt und genau das bekommt man auch. Man könnte bemäkeln, dass es ein wenig vorhersehbar wird, aber sonst...
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #42 am: Gestern um 07:12 »
Hier meine ersten Bücher 2025:

    1. Kevin Kwan: Rich People Problems
Hat mich wieder sehr unterhalten. Die Großmutter baut gesundheitlich stark ab und die vielen Verwandten gehen unterschiedlich damit um. Dieses Mal ist Rachel weniger zentral, es werden einige Familiengeschichten weitergeführt und zu einer Art Abschluss gebracht. Auch wenn ich das „Crazy Rich“ Millieu nicht kenne, sind mir kulturell einige Dinge vertraut. Einiges ist wahrscheinlich sehr überzogen dargestellt, aber manchmal denke ich bei Sätzen trotzdem „Das hätte glatt von xyz (asiatische Verwandte einsetzen) kommen können.“ Da Kwan selbst aus Singapur stammt trifft er den Ton/Sprachgebrauch von gebildeten Singapurern / Malaysiern sehr gut.
    2. G Geschichte 1/2025: Die  Mongolen & 2/21 Der erste Kreuzzug
Ein recht interessanter Überblick über die Mongolen, die in unterschiedliche Richtungen „expandierten“. Auch ein Thema, das im üblichen Geschcihtsunterricht eher wenig behandelt wird. Einerseits kamen sie bis nach Europa, andererseits ging es auch nach Osten bis Japan und prägen so verscheidenste Entwicklungen in nah und fern. Sonstige Themen noch Kirchenväter, Nachtzüge, Oscar Wilde , Nellie Blie (von der ich vorher noch nie etwas gehört habe). In dem anderen Heft geht es vor allem um den Beginn der Kreuzzüge. Erinnerte mich daran, dass ich auch ein Buch über selbige aus nicht-europäischer Perspektive auf dem „to read“ Stapel habe… Kreuzzüge gehören für mich definitiv zu den Dingen, die unglaubliches Unheil angerichtet haben. Eigentlich doch nicht nachvollziehbar, dass man von Liebe predigen kann und dann „Heiden“ töten geht… Andere Themen: Verschwörungstheorien, Fürst Pückler (kannte nur das Eis), Kneipe, Rose O’Neal Greenhow (nie von gehört. Mit ihren Ansichten über Sklaverei auch nicht schlimm, wenn man sie schnell wieder vergisst).
    3. Tehlor Kay Mejia: Paola Santiago and the river of tears
Aus der Reihe Rick Riordan presents. Hier lateinamerikanische Folklore im Mittelpunkt. Nett, aber keine echten Überraschungen. Für „fast Teens“. ABer unterhält als leichte Lektüre ausreichend, um die Reihe weiter zu lesen. Kann meine Tochter dann in ein paar Jahren zum Englisch festigen nehmen und dlernt gleich noch ein bisselr über die Mythologie Lateinamerikas.

Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2025
« Antwort #43 am: Gestern um 19:42 »
#6 Sandy Mitchell - Vainglorious (Ciaphas Cain #11)
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.