Autor Thema: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?  (Gelesen 1321 mal)

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Online Galatea

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #25 am: 3.01.2025 | 04:23 »
Also mich irritieren einige der Pseudo-Fantasy-Namen und 4th-Wall-Breaker ja deutlich mehr.
Paradebeispiel DSA - einen Kontinent ausgerechnet "Aventurien" zu nennen, ist schon ein bisschen cringe, wenn man mal genauer darüber nachdenkt.
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Offline afbeer

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #26 am: 3.01.2025 | 04:33 »
Realweltliche Bezüge helfen mir ich im Setting auszukennen, insbesondere wenn die beschriebenen Settingsetzungen sich auf Menschen (Reiche, Personen, Kulturen, Familien, Ereignisse , ...) beziehen. Ein anderes unkritisches Feld sind Monster etwas Zwerge, Kobolde, Hexen, verrückte Wissenschaftler, Golems. Yetis, Feen, Vampire, Werwölfe, Dracula, die großen Alten Götter. Auch wenn sie staatenbildend ... vorkommen.

Wenn aber nicht-menschlichen Kulturen, Spezies eine menschliche zugeschrieben wird etwa Gnolle als Pyramiden als Grabmäler  bauende, unter einem Gottherrscher an einem regelmäßig das Ufer überschwemmenden Fluss in einer großen Wüste lebend mit tierköpfigen Göttern beschrieben werden, ist das nicht gut.
(Ich wüsste nicht das das jemand so geschrieben hat, aber es soll mit Orks vorgekommen sein.)

Mit einer menschlichen Kultur aus Ägyptern habe ich dort keine Probleme.

Alles das unter der Maßgabe, es handele sich um ein SF oder Fantasy Rollenspiel.


Gar keine Probleme habe ich mit dem Setting wenn es explizit auf einer Alternativerde (etwa wie in den Settings von CoC, 7te See, Engel, Paranoia, Gamma World, Twilight 2000, ...)

Offline Holycleric5

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #27 am: 3.01.2025 | 08:56 »
Verstehe ich es richtig? Bevor du es wusstest, war alles ok, aber seit du es erfahren hast, konntest du es nicht mehr mögen?
Das ist für mich persönlich ziemlich schwer zu schlucken.

Danach habe ich die Settingbeschreibungen (leider) mit anderen Augen gelesen.
Und die ganzen Anspielungen haben es mir einfach schwerer, gemacht, in Aventurien als "Fantasy"-Welt abzutauchen, weil ich eher auf der Hut vor Wortspielen/Kalauern war. Dadurch bin ich immer zwischen Aventurien und der echten Welt hin- und hergesprungenstatt mich vollständig auf die Fantasywelt einlassen zu können.
In einem DSA-Let's play gab es sogar ein aventurisches Käseblatt namens "Schild"-Zeitung(!)

Gegen eine grobe Anlehnung an irdische Kulturen (wie z.B. in Lorakis) habe ich nichts einzuwenden, da sie eine grobe Richtung angeben.
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Online Ludovico

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #28 am: 3.01.2025 | 08:59 »
Also mich irritieren einige der Pseudo-Fantasy-Namen und 4th-Wall-Breaker ja deutlich mehr.
Paradebeispiel DSA - einen Kontinent ausgerechnet "Aventurien" zu nennen, ist schon ein bisschen cringe, wenn man mal genauer darüber nachdenkt.

Wieso? Was bedeutet denn Aventurien?
Persönlich kriege ich gerade sogar wieder mal Lust auf DSA.

@topic
Persönlich finde ich realweltliche Bezüge größtenteils gut bei Fantasy-Spielen.
Bei 7te See fand ich sie überaus unterhaltsam und sie halfen mir, gut und schnell in das Setting hineinzukommen. Es war mir und allen klar, dass es sich um eine Art magisches Paralleleuropa handelt (Mist! Jetzt kriege ich wieder Lust auf 7te See... aber nicht die 2. Edition. Die Settingänderungen verkrafte ich nicht).
Für SL und Spieler war der Zugang somit überaus einfach.
Castle Falkenstein ist aus meiner Sicht auch ein großartiges Setting.

Auch in reinen Fantasy-Welten finde ich solche Bezüge ganz angenehm.

Auch politische Themen können gerne realweltliche Bezüge haben, aber hier ist es mir wichtig, dass es nicht missioniarisch und belehrend wird.
Das finde ich als erwachsener Mann, der Rollenspiel zwecks Eskapismus betreibt, generell nervig finde und weshalb ich auch Spiele, die derartige Themen stark nach vorne kehren, meide wie der Teufel das Weihwasser.
Es gibt Leute, die solche Spiele mögen. Entsprechend haben sie auch eine Daseinsberechtigung.

Online gunware

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #29 am: 3.01.2025 | 09:21 »

weil ich eher auf der Hut vor Wortspielen/Kalauern war.
Du bist auf der Hut vor Kalauern, wobei du weißt, dass das dein Spaß reduziert?
Sorry, falls ich nerve, das will ich ja gar nicht. Mir kommt es halt sehr seltsam vor. Ich liebe zum Beispiel Xanth, die Welt ist auf Kalauern gebaut. Deshalb ist mir wahrscheinlich deine Herangehensweise fremd. Sich freiwillig den Spaß zu nehmen...
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Online Paßwächter

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #30 am: 3.01.2025 | 09:36 »
Ich kann das Problem nachvollziehen, obwohl es bei mir nicht so stark auftritt.

Wenn ich es richtig verstehe, (zer)bricht es den Eskapismus an einer Stelle, wo das nicht hilfreich ist.

Denn natürlich muß es realweltliche Elemente geben - sonst müsste man als erstes eine Sprache schreiben, in der man dann das Material veröffentlicht, und alle müssten es lernen. Inwieweit, ich sage mal, "kulturelle Konglomerate" hilfreich sind, ist sicher unterschiedlich. Mich läßt es eher die Stirn runzeln, wenn ich ein zu deutliches kulturelles Zerrbild finde (wie in Splittermond Zhoujiang). Andererseits erkenne ich darin den Vorteil, daß man viele nicht beschriebene Elemente spontan aus dem Fundus der eigenen Zerrbilder herauspflücken und einbauen kann. Allerdings um den Preis, daß man unter Umständen eine sehr andere Vorstellung entwickelt als jemand anders, der eben aus seinem Fundus völlig andere Elemente an die entsprechenden Stellen gesetzt hat. Das geht gut, solange diese Elemente ohne Relevanz bleiben, aber wenn sie wichtig werden, kann es zu ernsthaften Differenzen am Spieltisch kommen. Aber zunächst einmal erweitert es die Spielwelt, ohne daß man alles selbst schreiben respektive lesen muß. Ich betrachte es daher als notwendiges Übel, so zu verfahren. Und solange es ausreichend verfremdet ist, steht es auch dem Eskapismus nicht allzu sehr im Weg. (Es ist hilfreich, wenn man sich bewußt macht bzw. sogar mal darüber spricht, welche Vorbilder man im Kopf hat, um darauf gefasst zu sein, wenn andere sich plötzlich eine andere Situation vorstellen als man selbst.)

Bei Eigennamen ist das anders. Eigennamen verweisen auf konkrete Elemente der Welt, aus der man sich gerade lösen möchte - und nicht selten leider noch dazu in einer herabwürdigenden oder hämischen Weise. Wenn sie sich dann noch nicht einmal glatt und bruchlos in die Welt einfügen, dann kann das tatsächlich sehr störend sein. Wenn man meint, daß da die eigene Agenda des Schreibers (jedweden Geschlechts) plötzlich wichtiger war als die Konsistenz der Spielwelt... dann hinterläßt das zumindest ein Geschmäckle. Denn wo muß man dann noch überall damit rechnen, daß man statt einer konsistenten Welt Agenda vorgesetzt bekommt? Und wie kittet man die dadurch bedingten Brüche?

Wenn das Kalauern konsistent ist - okay, keine Einwände. Aber wenn es unnötigerweise die Konsistenz bricht... dann ist das zumindest schade.

Offline Runenstahl

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #31 am: 3.01.2025 | 09:38 »
Mich selbst stören auch Dinge die für mich die Immersion brechen. DSA hatte (früher als ich das noch gespielt habe) recht viele davon. Da gab es z.B. "wahnsinnige" die behaupteten die ganze Welt wäre nur ein Spiel. Das mag mancher lustig finden, mich stört sowas hingegen. Meist finde ich die entsprechende Stelle im Abenteuer dann blöd kann aber letztlich darüber hinwegsehen. Genau wie die teilweise sehr wilden Namen bei Warhammer. Aber da hat jeder seine eigene Schmerzgrenze.

Was Namen angeht möchte ich noch darauf hinweisen das es schonmal vorkommen kann das derselbe Name einfach per Zufall auftaucht. Tolkien berichtete davon das er mal von einem realen Sam Gamgee angeschrieben wurde. Heißt das jetzt das Herr der Ringe damit einen realweltlichen Bezug hat ? Ich selbst bin kein großer Freund von Fantasy Namen voller XYZ und Apostrophs, da kann ich mit normalen Namen viel besser leben auch wenn es dann mal vorkommen kann das es reale Personen mit demselben Namen geben mag. Sprich: Wenn ich eine Region Bavaria nenne weil mit der Klang gefällt und die Region dann von der Stimmung her eine völlig andere ist als das Klischee-Bayern wäre das für mich okay.
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Online Arldwulf

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #32 am: 3.01.2025 | 09:41 »
Manche Sachen finde ich okay. Das Reiternomaden aus der Steppe beispielsweise umliegende Länder attackieren ist etwas was schon in unserer Welt nicht nur mit den Mongolen geschah.

 Mich würde eher wundern wenn sie es nicht tun.

Auch Dinge wie Rittertum dürften prinzipiell als parallele Entwicklung auch auf Fantasysettings funktionieren.

Ungefähr dort würde ich auch die Grenze ziehen, bei allem was sich prinzipiell parallel entwickelt haben kann. Wenn eine Gegend im Osten eines Reiches liegt ist Ostmark ein völlig legitimer Name dafür, zum Beispiel. Trotz realweltlichem Bezug.

Das es zum Äquator einer Welt hin wärmer wird und dies auf Landschaft und die dort lebenden Wesen Einfluss hat auch. Also kein Problem mit heißen Landen, Dschungel oder Wüsten im Süden.

Wichtig ist eher die Unterschiede welche die Lande zu unserer Welt haben Auswirkungen auf ihre Kultur haben zu lassen.
« Letzte Änderung: 3.01.2025 | 09:44 von Arldwulf »

Offline Aedin Madasohn

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #33 am: 3.01.2025 | 09:49 »
Wie schnell wollen wir die Immersion und Vorfreude auf ein Fantasy-Setting durch Bezüge zur realen Welt zunichte machen?

Die ganzen realweltlichen Anspielungen haben mir schon Midgard, 7te See und die Alte Welt madig gemacht. Muss das jetzt echt auch noch bei einem frischen Setting sein?

mal meine 50 Cent

wenn Namen wie Berlin und Batavia fallen ist das wie Bab´ilim (für eine große Stadt mit dunklen Geheimnissen, die auf Sand gebaut ist) und Turan (eine stete Quelle mordgieriger Reiter)

wenn es "keiner" (er)kennt kann man trotzdem mit arbeiten (muss halt mehr erklären)
wenn es mit den Toppics erkannt/asoziiert wird, erleuchtert es die Gestaltung des gemeinsamen Vorstellungsraumes

wenn es mit den "nicht im Setting berücksichtigten" Toppics asoziiert wird, erschwert es die Gestaltung des gemeinsamen Vorstellungsraumes
ist also ein zweischneidiges Schwert

verhohepippelnde Namen haben schnell das Problem, dass es zum Fremdschähmen wird. Will man mit so was selbst asoziiert werden, weil man es spielt?
andererseits muss man auch mal Namen sich so zurechtrendern, dass sie am Tisch aussprechbar bleiben.
wo zurechtrendern zu verhohnepippeln wird, kann ein sehr schmaler Grat werden. Ist wie mit dem "wohlwollenden Lesen"

was immer schlecht kommt, sind zu deutliche Anleihen in der Historie, die dann "alle Knackpunkte" trotz Setting-Demirugen-Allmacht nicht glattziehen.
etwa wenn Karl der Große aus Bruchstücken seiner Heeresschildordnung so vollkommen ohne Nachdenken bemüht wird für ein Wehrfreiensystem in Fäntel-Austrien.
Hier könnten die Setting-Demirugen ruhig mehr "klappt dat ooch"-Filter drüberlegen und "eigendurchdachtes" bringen.

sprich, Anleihen an realweltlichen Bezügen nur so weit, wie sie auch "sachlich funktionieren"
wenn die Nil-Orks genügend Arbeitskraft übrig haben, dürfen sie auch Steinquader zu Pyramiden auftürmen
wenn die Nil-Orks aber so unorganisiert-wild dargestellt werden, dass keine drei Orken bei einem Seil in nur eine Richtung ziehen würden...wie soll dann eine Pyramidenbaustelle funktionieren?

müsste man dafür wirklich bei dem Namen Nil bleiben?
Euphrates, Tigress (hey, der könnte aber zu Orks passen)?
irgendeine Überlieferungsform der Paradiesflüsse in syro-aramäisch?
das Siebenstromland aus dem Bundesh bemühen?
oder ist das schon zu viel Aneignung? wie von anderen schon gesagt, die Anzahl an Silben ist begrenzt 



Offline Edgar Allan Poe

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #34 am: 3.01.2025 | 09:52 »
Ich habe über die Ausgangsfrage seit gestern etwas nachgedacht. Zunächst habe ich eigentlich zustimmen wollen. Inzwischen muss ich aber sagen, dass ich eher das Gegenteil behaupten würde. Die realweltlichen Bezüge - sofern sie nicht völlig plump sind - können eher helfen (!) ein gutes Erlebnis zu liefern. Weil sie das Fremde der Welt betonen. Für mich wirkt etwas deutlich interessanter, wenn ich irgendwann im Spiel merke "Ach guck ... das ist hier an Schottland angelehnt ... aber doch so völlig anders ..."

Wenn ich mir hingegen Welten mit sehr geringen realweltlichen Bezügen anschaue (bzw. die, wo sie mir nicht wirklich auffallen) - nehmen wir mal die Forgotten Realms - wirkt die Welt sehr schnell sehr generisch. Eine graue Masse. Und vor allem gruppenintern kein so wirklicher Konsens, wie etwas aussieht oder wie sich etwas anfühlt.
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Offline Namo

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #35 am: 3.01.2025 | 10:01 »
Mich stört das auch-unheimlich. Ich mag Fantasy wegen der Fantasy. Eine ganz andere Welt die es zu bewundern gilt.

Erinnere mich noch gut an meine D&D Zeit damals. Hat toll angefangen. Dann kamen nach und nach neue Gazetters heraus und plötzlich war alles wie bei DSA. Das waren keine Fantasyreiche mehr, sondern Abbildungen unserer Welt. Da gab es plötzlich Wikinger und Reiter von Dschingis Khan etc. Das holt mich auch komplett raus und stört mich.

Im übrigen auch ein Grund weshalb ich damals den Masters Film so mistig fand. Der spielt größtenteils auf unserer Erde. Wollte ich nicht. Ich will Eternia.

Natürlich ist vieles eine Vermischung mit unserer Weltgeschichte. Aber die Frage ist ja wie man es macht. Die Wikinger nochmal als Beispiel. Die Rohirrim bei Tolkien sind an ihnen orientiert und dennoch eben etwas ganz eigenständiges. Es ist ein schmaler Grad. DSA hat mich diesbezüglich auch oft gestört. Aber an Havenna habe ich mich zb nicht gestört. Das wiederum war zu sehr eigenständig. Zumindest habe ich das damals so empfunden, kann mich aber auch irren, da es zu lange her ist.

Ich bin aber auch high fantasy Fan und quasi mit Tolkien, Elric von Melnibone und Drachenlanze "groß" geworden. Das war genau meine cup of tea. Da konnte man geistig in eine andere Welt abtauchen ohne dass es Berührungspunkte mit unserer gab die mich heraus gerissen hätten.

Online Skaeg

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #36 am: 3.01.2025 | 10:03 »
Havena versteh ich dabei nicht so richtig. Mag sein, dass der Name von Havanna inspiriert wurde (weiß ich ehrlich nicht, DSA-Wiki sieht es anders), aber die Stadt hat doch nichts mit der realen Stadt zu tun. Irgendwie muss man zu Namen kommen, und es gibt halt nicht unbegrenzt viele Silben, aber sehr viele reale Städte...
Sehe ich auch so. Ich meine, eine große Hafenstadt "Havena" zu nennen, weil im Deutschen die Namen von Hafenstädten mehrmals auf "-haven" enden, erforderte vermutlich auch kein längliches Brainstorming.

Phileasson Foggwulf war ein besonders ins Auge stechendes Beispiel, weil man den kaum verbrämten Namen des Romanhelden gegen die eigentliche Spielweltlogik eingebaut hat. Phileasson ist ja ein "Nachname", woraus zu schließen ist, dass sein Vater einfach nur Phileas hieß. In der Neuüberarbeitung wurde das auch so gehandhabt, er heißt jetzt Asleif Phileasson.

Ganz generell ist es mMn noch eine andere Sache, Figuren und Namen aus der realen Welt oder auch aus anderen Werken so unverblümt (was oft als Kalauer erscheint) zu übernehmen, als Kulturen und Konzepte. Und DSA war ja in seinen Glanzzeiten voll von Ersterem: KGIA, Ferrara, Schmitt & Westen, das Hotel "Haus Steiner" (geführt von Melissa Lyran)... es gab nicht umsonst das Bonmot, dass, wenn dir ein Name original erschien, das nur daran lag, dass du die Quelle, aus der er abgekupfert wurde, nicht kanntest.

Wieso? Was bedeutet denn Aventurien?
Naja, "Abenteuer-Land" halt, mit dem mittelhochdeutschen (oder französischen) Wort für Abenteuer. Auch das war vermutlich nicht etwas, über das man als Setting für das "Abenteuer-Basisspiel" sich nächtelang den Kopf zerbrochen hat.
« Letzte Änderung: 3.01.2025 | 10:11 von Skaeg »
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Offline Zed

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #37 am: 3.01.2025 | 10:36 »
Ich bin aber auch high fantasy Fan und quasi mit Tolkien, Elric von Melnibone und Drachenlanze "groß" geworden. Das war genau meine cup of tea. Da konnte man geistig in eine andere Welt abtauchen ohne dass es Berührungspunkte mit unserer gab die mich heraus gerissen hätten.

Ich denke seit Tagen darüber nach, wie Tolkien, dessen Mittelerde ich am höchsten als gelungene Welt schätze, es denn gemacht hat.

Natürlich gibt es auch bei ihm irdische Vorbilder, aber sie sind stark abgewandelt. Mir fällt zB ein

- Ar-Pharazon von Numenor: Ein Pharao aus Atlantis mit Adam-und-Eva-Komplex plus anschließender Sintflut.

- Rohan: Angelsachsen gekreuzt mit pferdevernarrten Skythen

- Haradrim: Berber mit Hannibalschem Hang zu Kriegsolifanten

Es fällt mir auf, dass zu Ringkriegszeiten des HdR die Protagonisten eher nicht so direkt aus der irdischen Vergangenheit angelehnt sind (Hobbits mal außen vorgelassen): Zwerge, Maiar, Elben, Drachen, Baumhirten, ein König aus einem Waldläufervolk, ein untotes Heer, Sauron und seine Orks…

Die oben genannten und realweltlich leichter zuzuordnenden Völker stammen entweder aus der Vergangenheit oder sind nur ein kleiner Aspekt der Geschichte.

Da steckt doch ein Rezept drin, wie man es richtig machen kann…

Offline Boba Fett

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #38 am: 3.01.2025 | 11:05 »
Inzwischen stört es mich eigentlich nur noch, wenn es einem "unverhofft" ins Gesicht springt oder wenn es albern / absurd wird.

Ich packe das mal in ein Spoilerpaket, damit sich niemand aufregt, wenn er meinen bissigen Humor liest oder auf irgendwas gestossen wird, was ihm den Spielspaß verdirbt.

Also nur lesen, wenn Ihr  :Ironie: abkönnt.

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« Letzte Änderung: 3.01.2025 | 11:18 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Online Skaeg

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #39 am: 3.01.2025 | 11:17 »
Die oben genannten und realweltlich leichter zuzuordnenden Völker stammen entweder aus der Vergangenheit oder sind nur ein kleiner Aspekt der Geschichte.
Ich stecke in Tolkien nicht so drin. Aber diese Vorgehensweise sehe ich häufig. Bei der zentralen grob vormodern-europäisch konzipierten Bühne des Settings sind die offenen realweltlichen Bezüge geringer bzw. ihre Spuren sind gut verwischt. Bei den "Randbereichen", die aber zu einer ganzen Welt auch irgendwie dazu gehören, kommt dagegen oft einfach eine stereotype, an unsere Welt angelehnte Kurzfassung zur Anwendung. Japan, China, der nahe Osten sind da häufige "Opfer".

Ist auch irgendwie logisch: Was man zum einen zum zentralen Setting machen will und zum anderen gut kennt, kann man zum einen eleganter verfremden; zum anderen ist man gewillt, mehr Arbeit hineinzustecken. Denn das ist bei den kulturellen Anleihen (nicht bei der Kalauer-Schiene, klar) wohl ein wichtiger Faktor: Es ist schlicht einfacher. Ich kann mir einen eigenen Götterhimmel ausdenken. Oder ich kann einfach sagen: Diese Kultur hat die nordischen Götter, jene die griechischen, dann noch einedie mesopotamischen, und bei der "asiatischen" Kultur nehme ich die chinesischen Tierkreiszeichen als Götter. Und fertig.
« Letzte Änderung: 3.01.2025 | 11:24 von Skaeg »
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Online manbehind

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #40 am: 3.01.2025 | 11:24 »
Also mich irritieren einige der Pseudo-Fantasy-Namen und 4th-Wall-Breaker ja deutlich mehr.
Paradebeispiel DSA - einen Kontinent ausgerechnet "Aventurien" zu nennen, ist schon ein bisschen cringe, wenn man mal genauer darüber nachdenkt.

Das sehe ich anders. Denn 1984 erschien ein kommerziell enorm erfolgreicher Film zu einem kommerziell enorm erfolgreichen Buch zu einer Fantasywelt, die sich "Phantásien" nannte.

Du übersiehst hier schlicht den Zeitgeist. Die Kriterien, die du heute an den Namen anlegst, waren 1984 offensichtlich völlig irrelevant.

Offline unicum

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #41 am: 3.01.2025 | 11:29 »
Ich habe generell keinerlei Probleme damit wenn es realweltliche Bezüge gibt. Ich kenne aber durchaus Leute die solche Probleme haben, meist solche mit etwas mehr wissen über die "wirkliche" Geischtsschreibung oder zumindest mit vermeintlichem Wissen darüber.

Wenn mal wieder "Kämpfer" in Vollkörper Rüstungen zu Pferde gegen Katanaschwingende Leichter gerüstete Bodentruppen angehen. bruch ich nicht mal irgendwie die Länder zu benennen um an Gotische Harnische und falsch verstandene Samurai zu denken ;)

Und ich hab immersionstechnisch so ziemlich gar keine Probleme damit.

Ich kann ja auch SiFi anschauen ohne jedesmal Lachen zu müssen wenn ich die Akustik von Laserschüssen im Weltall höre.

Argumentativ kann es durchaus sein das es ein Vorteil ist wenn man eine Menschliche Kultur mal hinsezt damit ist alles schnell erklärt. "Römisches Kaiserreich" "Hunnen unter Attila" "Griechen unter Alexander" da hat sofort jeder ein Bild vor augen (wie richtung und wie falsch das auch immer sein mag. Verfeinern kann ich das ja immer noch "... das Römische Kaiserreich als Inselstaat mit einer Ausrichtung auf Seemacht analog zum Britische Empire aber eben mit Galeeren,..."

Da hab ich mit ein paar Sätzen eben durchaus viel erklärt für was ich ohne diese Analogien eben lange Zeit aufwenden müsste.

Auf der anderen Seite denke ich das es die Mischung ausmacht. 100% etwas abkupfern von unserer Welt halte ich auch schon für zu schwierig. Spätestens wenn ich mir vorkomme wie in einer Geschichtsstunde mit dem SL als Geschichtslehrer (hatte ich mal ansatzweise bei einer Werwolf-Runde wo wir in Polen gegen den Deutschritterorden kämpften. (ja das ist nicht 100% aber den anspruch hab ich schon rausgehört aus dem SL,...)

Offline felixs

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #42 am: 3.01.2025 | 11:32 »
Du übersiehst hier schlicht den Zeitgeist. Die Kriterien, die du heute an den Namen anlegst, waren 1984 offensichtlich völlig irrelevant.

Gleichwohl können sie aber doch jetzt relevant sein?
Man spricht ja davon, dass Dinge "schlecht altern".
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Online Skaeg

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #43 am: 3.01.2025 | 11:33 »
Das sehe ich anders. Denn 1984 erschien ein kommerziell enorm erfolgreicher Film zu einem kommerziell enorm erfolgreichen Buch zu einer Fantasywelt, die sich "Phantásien" nannte.
... die aber als Fiktion in der Fiktion mit der "realen Welt" direkt verwoben ist. Das war nun nicht gerade der Weg, den man mit Aventurien beschritten hat.

Gibt's eigentlich Rollenspiele mit dieser Prämisse? Personen aus "unserer" Welt, die als Helden in die Fantasy-Welt eintauchen? Ich gehe angesichts der nervtötenden Popularität des Isekai-Genres fest davon aus, dass solche zumindest in Japan existieren - habe nie darauf geachtet - aber kennt jemand welche?
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Offline Eiserne Maske

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #44 am: 3.01.2025 | 11:39 »
Ganz schlimm finde ich die Albernheiten bei Aventurien, hauptsächlich aber deshalb, weil sich DSA ansonsten simulationistisch bierernst nimmt.
Havena kann ich verschmerzen, Phill Foggwulf auch, aber KGIA, Ferrara, Schmitt & Westen, das Hotel "Haus Steiner" (geführt von Melissa Lyran) -
So etwas geht einfach nicht, wenn man sich ansonsten Fäntelalter und Simulationismus auf die Fahne schreibt und allen, die nicht bierernst spielen wollen,
20 Jahre lang (also jetzt nicht mehr, aber jetzt spielt die Masse ja auch D&D und die DSA'ler sind die Underdogs [Schmidt Spiele hat den Kampf also doch verloren...]) vorwirft, gar kein echtes Rollenspiel zu betreiben.
Bei solchen "schlechten Witzen" ist bei mir der Immersions-"Bruch" dann einfach zu groß, wenn ansonsten Wert auf die Anwesenheit von Plausi den Plausibilitätsbären gelegt wird. Es muss doch authentisch sein. Oder wie das heisst, wenn man Tisch-Reenactment betreibt. (okay, das war gemein, sorry! DSA5 ist da ganz anders

Ich kann Deine Position gut verstehen, man sollte aber bei DSA vielleicht noch eine Unterscheidung machen: Das von Dir erwähnte Bierernste kam ja erst mit ungefähr der dritten Generation an Autoren um die Jahrtausendwende auf, eben so ungefähr nachdem Ulrich Kiesow nicht mehr die Zügel in der Hand hatte. Die ersten Generationen an DSA-Autoren waren, dem Geist der Alt-Achtundsechzig-Zeit ganz entsprechend, sehr bewußt klamaukig - aber dadurch war die Spielwelt eben auch anarchischer und sehr viel ungewöhnlicher. Es war sicherlich ein beizeiten dooferes, aber eben auch farbigeres, freieres Aventurien und die Autoren gingen, wie ich zumindest glaube, mit der möglichen Überschreitung der Grenze zur Idiotie ganz bewußt ein Risiko ein.

Dass sich das mit dem heutigen, ernsteren Zeitgeist und den daraus entwachsenen Autoren und Publikum beißt, ist wohl unvermeidlich. Seltsam finde ich allerdings dass beim heutigen Publikum dieser Meta-/Pupshumor bei Marvel-Filmen und Konsorten dann doch wieder akzeptiert wird.
 
Aber letztlich ist es wohl wirklich eine Sache des Zeitgeists.




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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #45 am: 3.01.2025 | 11:54 »
Wenn die Bezüge auf die Realität nicht zu plump und zu forciert rüberkommen, dann stört mich das nicht. Ich habe in Computerspielen schon extrem gute realweltliche Inspirationen erlebt (z.B. die Umsetzung der Geschichte des neuen Testaments), die die Welt für mich extrem immersiv machten.
Von daher gerne mit (gut gemachten) realweltlichen Bezügen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #46 am: 3.01.2025 | 12:00 »
Ich kann Deine Position gut verstehen, man sollte aber bei DSA vielleicht noch eine Unterscheidung machen: Das von Dir erwähnte Bierernste kam ja erst mit ungefähr der dritten Generation an Autoren um die Jahrtausendwende auf, eben so ungefähr nachdem Ulrich Kiesow nicht mehr die Zügel in der Hand hatte. Die ersten Generationen an DSA-Autoren waren, dem Geist der Alt-Achtundsechzig-Zeit ganz entsprechend, sehr bewußt klamaukig - aber dadurch war die Spielwelt eben auch anarchischer und sehr viel ungewöhnlicher. Es war sicherlich ein beizeiten dooferes, aber eben auch farbigeres, freieres Aventurien und die Autoren gingen, wie ich zumindest glaube, mit der möglichen Überschreitung der Grenze zur Idiotie ganz bewußt ein Risiko ein.

Dass sich das mit dem heutigen, ernsteren Zeitgeist und den daraus entwachsenen Autoren und Publikum beißt, ist wohl unvermeidlich. Seltsam finde ich allerdings dass beim heutigen Publikum dieser Meta-/Pupshumor bei Marvel-Filmen und Konsorten dann doch wieder akzeptiert wird.
 
Aber letztlich ist es wohl wirklich eine Sache des Zeitgeists.
Hm, weiß nicht. Bei DSA1 gab es ja 'ne Menge abgefahrenen Gonzo-Kram, aber die vielen Realwelt-Kalauer haben mEn erst mit DSA2 so richtig Fahrt aufgenommen - also zeitgleich mit der Formel vom "fantastischen Realismus".
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Offline nobody@home

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #47 am: 3.01.2025 | 12:05 »
... die aber als Fiktion in der Fiktion mit der "realen Welt" direkt verwoben ist. Das war nun nicht gerade der Weg, den man mit Aventurien beschritten hat.

Das würde ich anhand des Einführungstextes aus der ersten Basisbox, der Aventurien meiner dunklen Erinnerung nach recht klar als Welt "jenseits des Alltags" präsentiert hat, gar nicht mal so sagen -- die Charaktere mögen nicht gerade Isekai-Avatare der Spieler selbst gewesen sein, aber so weit weg von Phantasien kann Aventurien zumindest ganz am Anfang mMn nicht gelegen haben. :)

Selbst die "konkrete Spielwelt" mit Karte und allem gab's ja erst im Ausbau-Set, vorher war "Aventurien" eigentlich nur das, was das Spiel (ggf. mit Hilfe des einen oder anderen frühen Kaufabenteuers) in der Vorstellung der Gruppe selbst wachgerufen hat.

Offline Eiserne Maske

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #48 am: 3.01.2025 | 12:15 »
Hm, weiß nicht. Bei DSA1 gab es ja 'ne Menge abgefahrenen Gonzo-Kram, aber die vielen Realwelt-Kalauer haben mEn erst mit DSA2 so richtig Fahrt aufgenommen - also zeitgleich mit der Formel vom "fantastischen Realismus".
Phantastischer Realismus im aventurischen Sinne hatte doch aber mit den Kalauern nichts zu tun? Die meinten damit damals vereinfacht gesagt nur, dass es eine Machtbegrenzung geben sollte, dass anders als bei D&D niemand gottgleiche Fähigkeiten haben sollte, da sonst die Spielwelt Gefahr laufen würde zu "kippen."  Außerdem bin ich mir ziemlich sicher dass die Abwandlung des Begriffs des Phantastischen Realismus für aventurische Zwecke ebenfalls ein Kalauer ist.

Online Isegrim

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Re: Realweltliche Bezüge in Fantasy-Settings - ein Nachteil?
« Antwort #49 am: 3.01.2025 | 13:03 »
Was Namen angeht möchte ich noch darauf hinweisen das es schonmal vorkommen kann das derselbe Name einfach per Zufall auftaucht. Tolkien berichtete davon das er mal von einem realen Sam Gamgee angeschrieben wurde. Heißt das jetzt das Herr der Ringe damit einen realweltlichen Bezug hat ?

Natürlich.

https://en.wikipedia.org/wiki/Gamgee_Tissue#Tolkien

Selbst bei Tolkien ist man vor Kalauern nicht sicher...

https://www.ardapedia.org/wiki/Smaug#Etymologie

"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides