Ob ich einen Quantenoger guten Gewissens nutzen würde oder nicht, hängt für mich zuallererst an einem Aspekt, den ich hier noch nicht sehr prominent erwähnt finde: wie gefällt es den Spielern?
Nicht alle Spieler sind gleich, und worauf sie wert legen, kann unterschiedlich sein. Nicht alle Spieler verstehen dasselbe unter "relevanten Konsequenzen". Wenn es den Spielern darum geht, einen Aufhänger für ihre Aktion untereinander zu haben, dann schäme ich mich nicht, den Aufhänger da hinzutun, wo sie zufällig gerade sind. Die Spieler würden sich dann vermutlich viel mehr ärgern, wenn "ihre Entscheidungen Konsequenzen hatten", sie also leider die langweilige Tür genommen haben und deswegen der Aufhänger nicht erwischt wurde.
Wenn ich Spieler habe, denen es wichtig ist, in einer von ihnen unabhängig existierenden Welt zu sein - meinetwegen, keinesfalls Quantenoger, aber... was spielen wir dann, wenn sie an den Hinweisen vorbeigewandert sind, wo etwas Interessantes für sie gewesen wäre? Wegbeschaffenheiten, Wetter, Rastplatzsuche...? Wenn man zu straff durchzieht, daß allein die Spieler ihren Weg bestimmen und die restliche bespielte Welt davon unabhängig bleibt, würden sog. "Abenteuer" doch Nadeln im Heuhaufen bleiben müssen. Selbst der Hinweisgeber für "points of interest" könnte ja gerade beim Putzen sein, statt am Wegesrand oder in der Kneipe herumzuhängen. Mit genug Nadeln läßt sich das etwas abmildern, aber das müsste dann ja auch wieder zur bespielten Welt passen, weil es ansonsten unter den Verdacht von Manipulation geriete.
Insofern bevorzuge ich Spielerrunden, in denen ich (mit Wissen und Billigung der Spieler) auch (!) nach anderen Kriterien wähle, was ich präsentiere. Wenn der Krieger mal endlich wieder was zu tun braucht nach ganz viel sozialer Interaktion, dann... naja, dann ist halt zufällig mal ein Oger da. Ich würde ihn vermutlich versuchen etwas "einzuführen", d.h. Hinweise auf ihn einfließen lassen (womit er schon kein Quantenoger mehr wäre, oder?), aber sein einziger Existenzgrund und -zweck ist doch eh, daß der Krieger auch mal wieder glänzen kann. Er würde seinen Existenzzweck glatt verfehlen, wenn er nicht da wäre, wo der Krieger entlangkommt. Oger mit anderen Existenzzwecken würden natürlich dann da bleiben, wo sie in der Welt hingehören.
Wie geschrieben: wenn die Spieler das nicht so möchten, kein Ding. Ich kann auch andere Aspekte der bespielten Welt anbieten. Aber wenn ihr Interesse doch auch eine gleichmäßige Verteilung von Aufmerksamkeitsfoki am Spieltisch ist, dann kann es schonmal zu einem Quantenoger kommen.