Autor Thema: Ausgefallene, (halbwegs) plausible Planeten-/Sonnesystemkonzepte als RSP-Setting  (Gelesen 685 mal)

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Offline Doc-Byte

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Okay, ausgegliedert aus dem Kalender-Thread.

Ich hab jetzt irgendwie Lust darauf, ausgefallene Planeten zu entwerfen, die auch "semi-realistisch" sein dürfen, aber dafür wäre ggf. ein eigener Thread passender, wenn ich später mehr Zeit habe. Aktuell spukt mir ein erdähnlicher Planet inklusive Mond durch den Kopf, der sich allerdings am L4 oder L5 Lagrange-Punkt eines Doppelsternsystems befindet, wobei der nähere Stern wiederum aber "nur" ein roter Zwerg ist. Der Planet hat durch seine Achsneigung zum Hauptstern mehr oder weniger reguläre Jahreszeiten, es gibt aber Jahre mit gewissen Schwankungen, die mit der Kombination der jeweiligen Zyklen beider Sterne zusammen hängen.

Reden wir doch mal über schräge Planetensysteme im Weltenbau für Rollenspiele & Erzählungen, die wenigstens halbwegs plausibel sind. Was fällt euch da an Ideen zu sein oder was sind eure Favoriten?

Mein bisher verrücktestes Konzept war ein Doppelsternsystem in dem eine Sonne mehrere (!) bewohnbare erdähnliche Planeten (darunter u.a. eine warme Wasserwelt und eine Eiswelt) hatte und die andere Sonne von Gasriesen umgeben war, die große Monde an ihren Lagrange-Punkten haben, die bewohnbar / bewohnt sind. Getrennt wurden beide Sonnen von einer Gaswolke, die es nicht "geschafft" hat, sich zu einer 3 Sonner oder wenigstens einem Gasriesen zu formen und durch diesen leuchtenden Nebel konnte man von den Planeten des einen Systems die jeweils andere Sonne nicht sehen... ~;D

Seitdem hab ich eigentlich nur noch mehr oder weniger "normale" Sonnensysteme gebaut, aber das oben zitierte Konzept fände ich im Rahmen eines Fantasy Settigns evtl. auch interessant. - Auf die Spitze getrieben vielleicht sogar mit zwei Monden am Nachthimmel. :think: ;D
(Und falls es doch ein "konstruiertes" System wäre, könnte man sowohl an L4 und L5 einen habitablen Planeten setzen und beide Welten durch eine System von "Portalen" verbinden. - Hey, das klingt für mich eigentlich ziemlich cool, könnte ich doch glatt in meinen Ratatouille Topf werfen... 8])

Ouh ja, schräge aber dennoch plausible Welten, das würde mir auch gefallen. =)

Spontan dachte ich an ein Binärsystem, in dem die Jahreszeiten tatsächlich dadurch verursacht werden, dass der schwache M-Stern den leuchtstärkeren Stern teilweise bedeckt, aber das funktioniert leider nicht, da die Umlaufzeit der beiden Sterne mehr so im Bereich von 10 Tagen liegen wird. Man könnte diese Periode als Weltenbauer auch auf 1 Woche justieren, zack haben wir ein Element für unseren Kalender.

Das könnte potentiell zu ziemlich extremem Tidenhub führen, oder? :think:
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Offline nobody@home

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Kommt ein bißchen drauf an, ob die Planeten unbedingt bewohnbar sein oder gar eigenes Leben hervorgebracht haben müssen(*). Denn wenn nicht, dann gibt's schon genügend exotische Systeme da draußen im All -- wie man am Beispiel der ersten sicher entdeckten Exoplaneten überhaupt schon sehen kann. :)

(*) Speziell in der SF kann es ja allemal auch Gründe geben, ein eigentlich "lebloses" System per Schiff aufzusuchen oder dort sogar Stützpunkte zu errichten, was es dann auch ohne einheimische Lebensformen potentiell wieder spielrelevant machen kann.

Offline Chaos

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Was mir persönlich mal rein als nicht allzu vertiefte Grundidee durch den Kopf gegangen ist, war ein Fantasysetting aufbauend auf einem Gasriesenplaneten umkreist von bewohnbaren Monden, natürlich verbunden durch entsprechende wenigstens teilweise natürliche (oder vielleicht doch nur so scheinende?) "Tore", so daß man auch mit Low-Tech-Methoden von einer "Welt" zur anderen gelangen kann, wenn man nur den Weg weiß und bereit ist, die damit ggf. verbundenen Gefahren und Strapazen auf sich zu nehmen. Und natürlich wissen zumindest einige Gelehrte davon, daß man diese anderen auf diese überlieferte Art erreichbaren Welten in den richtigen Nächten auch direkt am eigenen Himmel bewundern kann...nur zu dem Klotz, den sie alle umkreisen, führt anscheinend kein Tor, und entsprechend weiß niemand so recht, was dort sein mag.

(Für den "realistischen" Ansatz wäre der Grund für den Mangel an Verbindungen zur Zentralwelt klar -- da ist für nicht super-duper-gut geschützte Menschen ebenso wie auf einem unserer eigenen Riesen außer dem sicheren Tod halt nichts zu holen. Will ich's etwas fantastischer, dann gibt's da unten natürlich vielleicht doch zumindest einzelne Zonen, in denen man zumindest für eine Weile recht sicher ist -- irgendwer oder -was muß ja wahrscheinlich auch mit entsprechenden Mitteln gezielt dafür gesorgt haben, daß alle diese Mondwelten zumindest halbwegs "erdähnlich" ausfallen, da kann der entsprechende Faktor im Hintergrund auch gleich so etwas einrichten --, und dann sind die Tore, die es doch gibt, und die Geheimnisse, zu denen sie führen, natürlich so gut geschützt, daß nur Spielercharaktere vielleicht mal über sie stolpern...)

Offline Doc-Byte

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...wie man am Beispiel der ersten sicher entdeckten Exoplaneten überhaupt schon sehen kann. :)

Also, wenn du deine Spieler ins Lich System mit den Planeten Draugr, Poltergeist und Phobetor schickst, löst das ganz sicher gewisse Bilder im Kopfkino aus. >;D

Was mir persönlich mal rein als nicht allzu vertiefte Grundidee durch den Kopf gegangen ist, war ein Fantasysetting aufbauend auf einem Gasriesenplaneten umkreist von bewohnbaren Monden, natürlich verbunden durch entsprechende wenigstens teilweise natürliche (oder vielleicht doch nur so scheinende?) "Tore", so daß man auch mit Low-Tech-Methoden von einer "Welt" zur anderen gelangen kann, wenn man nur den Weg weiß und bereit ist, die damit ggf. verbundenen Gefahren und Strapazen auf sich zu nehmen.

Bei so einer Konstellation müsste man mMn nur halbwegs plausiebel für ausreichend Licht und Wärme auf den Monden sorgen, aber das stört ja auch weder bei Endor noch Yavin 4 irgendwen groß. ;)
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Offline Yney

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Wie wäre es mit einer Klemperer-Rosette? (https://en.wikipedia.org/wiki/Klemperer_rosette)

Das gibt sehr hübsche Bahnen, aber ziemlich tote Welten, fürchte ich (das wird sehr heiß und sehr kalt). Aber wenn man genügend Fantasyfaktor einbaut wären die Tage und Jahreszeiten sicherlich eine sehr abwechslungsreiche Geschichte.

Man könnte evtl. mit mehrfach rekursiv gestapelten Systemen was anfangen:
Um einen schweren heißen Zentralstern (oder einen Neutronenstern) kreist in respektablem Abstand ein deutlich kleinerer Stern, den wiederum ein Gasriese umkreist, den ein Gesteinsplanet umkreist, den ein Mond umkreist. Dass Dank eines ziemlich bald durchdrehenden Zentralsterns das ganze System zu früh gegrillt würde, bevor sich da Leben entwickeln kann, müsste man aber klammheimlich ignorieren …

Offline nobody@home

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Wie wäre es mit einer Klemperer-Rosette? (https://en.wikipedia.org/wiki/Klemperer_rosette)

Gibt's ja tatsächlich mindestens zwei Beispiele bei Perry Rhodan (dessen Autoren die Umlaufbahnen mit Sicherheit auch nicht akribisch auf Stabilität abgeklopft haben): das Arkon-System, in dem die Bewohner ihre drei bewohnten Hauptwelten schon vor Jahrtausenden auf eine gemeinsame Umlaufbahn gebracht haben, einfach nur, weil sie die Mittel hatten und von einem gepflegten Größenwahn beseelt waren; und das Twin-System im intergalaktischen Leerraum zwischen Milchstraße und Andromeda mit gleich acht Planeten auf ein und derselben (immerhin der Einfachheit halber praktisch kreisförmigen) Umlaufbahn um einen Doppelstern, ebenfalls künstlichen Ursprungs.

Aber die Serie ist ja für eine gewisse Gigantomanie nicht ganz unbekannt -- und wo man Konstruktionen findet, die eigentlich allein schon unter ihrem eigenen Gewicht direkt zu schwarzen Löchern kollabieren sollten und das trotzdem nicht tun (das Tiefenland hatte wenigstens noch die Ausrede, nicht im "normalen" Universum zu existieren, aber Klongheim und Parsfon waren praktisch direkt vor dem irdischen Sonnensystem geparkt...), da kann man auch schon mal mit nicht ganz so überkandidelter Supertechnik mit ein paar Planeten jonglieren. Spätestens alles, worauf sich dieser spezielle Absatz bezieht, erfüllt das Plausibilitätskriterium für diesen Faden aber natürlich nicht. >;D

Offline Quaint

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Ich find sowas wie the Verse aus Firefly ja spannend. Das ist einfach ein mehrfach Sternensystem, aber eben mit relativ vielen Planeten und Monden, von denen zumindest dort viele auch terraformiert sind. Da kann man dann so typisches Weltraum-Raumschiff Zeugs machen, brauch aber keinen Überlichtantrieb. Die fliegen ja alle im gleichen Sternensystem rum.
Große und komplexe Sternensysteme dürfte es ja geben, die Bewohnbarkeit ist freilich ein anderes Thema.
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Offline Paßwächter

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Eine meiner Fiktionen ereignet sich in einer Welt, die um einen Doppelstern kreist. Die lichtstärkere Sonne definiert Tag und Nacht, die schwächere das "Nachtlicht", das für kürzere oder längere Zeit eine gewisse Orientierung erlaubt. Jahreszeiten sind entsprechend gedämpft wahrnehmbar.
Wenn es Monde gibt, sind sie klein und lösen in der Welt keine merklichen Effekte aus. Sehen kann man ohnehin nichts davon: der bespielte Teil des Lebens geschieht in großen (!) Gesteinsblasen, die miteinander mehr oder weniger stark verbunden sind. Für das Licht gibt es eine Art "Leitungsbahnen".

Rein technisch würde sich das Lichtspiel in ähnlicher Weise auch ergeben, wenn die Welt ein Mond um einen Planeten mit entsprechender Aldebo kreisen würde. Das "Nachtlicht" wäre, wenn ich es richtig überschlage, gleichmäßiger und länger sichtbar.

Durch die Anordnung der Blasen im Raum, ihre jeweiligen Verbindungen (als Windkanäle) und die verschieden starke Versorgung mit Licht (und Wärme) können verschiedenartige Lebensräume enger zusammenrücken.
Es entfällt allerdings in höher technisierten Zivilisationen das Heereswesen: jeder gehört ja plausiblerweise zu seiner Blase. Andere Blasen zu überfallen und zu annektieren, geht allenfalls mit kleineren Blasen rund um eine größere, die als "Außenbereiche" bzw. "Satelliten" wahrgenommen werden. Einen "Napoleon" oder "Alexander" habe ich jedenfalls noch nicht entworfen. Siedlungsbewegungen dagegen lassen sich durchaus nachvollziehen, vor allem um die "Meere", also weitgehend submerse Blasen, über die Handel per Schiff möglich ist.
Das hat natürlich dann auch Auswirkungen auf die Inhalte der Fiktion: es gibt z.B. (fast) keine Kriegs- und Massenkampfkulte, keine stehenden Heere (nebst entsprechender Posten), ...

Ob es regnen kann, habe ich noch nicht geschafft herauszufinden. Ich gehe derzeit davon aus, daß Regen aus Wolken eher seltener ist und in vielen Fällen Tropfwasser von der Decke, das aber auf dem langen Weg zum Boden hinreichend regenartige Formen annimmt. Der Wind jedenfalls ist grob vorhersehbar, kann aber irritierend "umschlagen", wenn in einer anderen Blase, die durch entsprechend weite Höhlungen mit der betrachteten verbunden ist, irgendetwas passiert. Auch der Jahresverlauf ist weitgehend durch die periodischen Windverhältnisse geprägt.

Offline Aedin Madasohn

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Dass Dank eines ziemlich bald durchdrehenden Zentralsterns das ganze System zu früh gegrillt würde, bevor sich da Leben entwickeln kann, müsste man aber klammheimlich ignorieren…

bliebe halt nur der Klassiker: "Raumschiff" mit fortschrittlicher Gen-Frankensteiner-Labor an Bord, wo nach "dem Lost in Space" die in Wahrheit längst durchgedrehte Bord-KI ganz ohne störende Ethikkommisson im Nacken "ihre" Vorstellung von Gen-Fortschritt realisieren will.

alternativ: so hochgeheim-versteckte und daher "jetzt" vergessene (Plottwist: wirklich?  :ctlu: ) militärische Basis für Frankensteiner-Chimären-Super-Autonome_selbstreplizierende_BioWaffen Entwicklung.
Erklärt spielend, warum so viele hochkriegsbereite Specis auf so engen Raum über das Faustkeil-Niveau hinaus kamen  ;D
wer Level 20 erlebt, wird übrigens zum "Gott" erhöht und von dem Anuki-Taxi "in den WalhallaOlympus" entrückt

Offline Paßwächter

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Das gibt sehr hübsche Bahnen, aber ziemlich tote Welten, fürchte ich (das wird sehr heiß und sehr kalt).
Muß das zwingend? Ich sehe in dem Wiki-Artikel keine Angabe zu einem Mindestabstand zwischen den Brennpunkten der Ellipse. Wenn die Bahnen einigermaßen rund um einen zentralen Punkt laufen und die Achsneigung moderat ist, müsste das Klima halbwegs ausgewogen bleiben können, oder übersehe ich etwas?

Offline nobody@home

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Muß das zwingend? Ich sehe in dem Wiki-Artikel keine Angabe zu einem Mindestabstand zwischen den Brennpunkten der Ellipse. Wenn die Bahnen einigermaßen rund um einen zentralen Punkt laufen und die Achsneigung moderat ist, müsste das Klima halbwegs ausgewogen bleiben können, oder übersehe ich etwas?

Das Hauptproblem der Klemperer-Rosette ist, so wie ich das lese, ihre Anfälligkeit gegenüber Störungen. In einer "typischen" elliptischen Umlaufbahn, wo die Geschwindigkeit des umkreisenden Körpers ganz natürlich mit dem Bahnabschnitt variiert und sich die einzelnen Planeten also auch ursprünglich perfekt symmetrisch aufgereiht mal näher kommen und sich dann wieder voneinander entfernen müßten, ergeben die sich aber schon ganz von selbst...und da sie sich dann aufschaukeln, fliegt das ganze System, sich selbst überlassen, früher oder später von allein auseinander.

Eventuell -- da bin ich dann nicht mehr tief genug drin -- ließe sich das vermeiden, wenn man die Rosette auf einer tatsächlich mal perfekten Kreisbahn ohne Exzentrizität so arrangieren würde, daß der umlaufene Stern exakt in der Mitte liegt. Dann gäbe es aus meiner Sicht zumindest keinen Grund mehr für eine sich "automatisch" aufschaukelnde Katastrophe; anfällig für alle hinreichenden Störungen von außen, die die Kaskade dann doch noch lostreten könnten (eventuell schon durch die Schwerkraft anderer Nicht-Rosettenplaneten im System), wäre das Arrangement aber immer noch.

Ansonsten brauche ich für so eine Rosette halt die nötigen Mittel, um sie aktiv zu warten und instandzuhalten, weil sie rein von sich aus eben auf Dauer nicht hält.

Offline Yney

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Muß das zwingend? Ich sehe in dem Wiki-Artikel keine Angabe zu einem Mindestabstand zwischen den Brennpunkten der Ellipse. Wenn die Bahnen einigermaßen rund um einen zentralen Punkt laufen und die Achsneigung moderat ist, müsste das Klima halbwegs ausgewogen bleiben können, oder übersehe ich etwas?

Die einzige stabile Variante wäre da auch nichts anderes als eine Bahn mit besetzten Lagrangepunkten. Das ginge natürlich so, dass es sich da leben lässt. Mir stach im verlinkten Artikel nur die Beispielbahn ins Auge. Denn damit die Bahnen wirklich hübsche Rosetten bilden, wird eine größere Exzentrität unvermeidlich sein. Wenn man bezüglich der Stabilität freizügiger ist, dann ließe sich da sicher etwas machen. Du hast also Recht.
Zwecks Plausibilität würde ich dann da aber eher Kolonien platzieren und nicht von selbst entwickelte Welten. Denn „nicht stabil“ ist ja astronomisch zu sehen. Vielleicht gibt es ein System, indem sich etwas Ähnliches mal einige hundert Jahre hält. Für Evolutuion im größeren Umfang wird das aber sehr eng.
Insgesamt kommt es bei allen solchen Ideen wohl immer darauf an, wie nahe an der Realität man denn bleiben möchte.

Wenn es um hübsche Rosetten als Bahnkurve allein geht: die malt jeder Planet ;)

Offline Galatea

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Ich find sowas wie the Verse aus Firefly ja spannend. Das ist einfach ein mehrfach Sternensystem, aber eben mit relativ vielen Planeten und Monden, von denen zumindest dort viele auch terraformiert sind. Da kann man dann so typisches Weltraum-Raumschiff Zeugs machen, brauch aber keinen Überlichtantrieb. Die fliegen ja alle im gleichen Sternensystem rum.
Große und komplexe Sternensysteme dürfte es ja geben, die Bewohnbarkeit ist freilich ein anderes Thema.
Das "Verse" von Firefly ist ein absoluter Mess von dem ich mir nicht vorstellen kann, dass er so über Milliarden von Jahren stabil bleiben würde (nicht ohne massive Wartung mit "Planetenschiebern").
Es sind quasi mehrere Sternensysteme, die alle in einem Cluster ziemlich nahe beisammen liegen. Die Distanzen dazwischen sind immernoch ziemlich groß (nicht so groß, dass man FTL brauchen würde, aber nen Superspeed-Spezialantrieb schon - gemütlich von System zu System tuckern dauert dann doch etwas zu lange).

« Letzte Änderung: 11.01.2025 | 14:16 von Galatea »
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Offline nobody@home

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Also, wenn du deine Spieler ins Lich System mit den Planeten Draugr, Poltergeist und Phobetor schickst, löst das ganz sicher gewisse Bilder im Kopfkino aus. >;D

...na ja, für ein Fantasy-Weltraumsetting böte sich in der Tat an, das System schlicht mit Geistern, Untoten, und sonstigen atmosphärisch passenden Spukgestalten zu bevölkern. Ein Friedhof ist es ja in gewisser Hinsicht ohnehin, und wer weiß schon, welche übernatürlichen Phänomene in so einem Universum mit Sternenleichen verbunden sein mögen... :ctlu:

Offline Feuersänger

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Zitat
Das könnte potentiell zu ziemlich extremem Tidenhub führen, oder?

Eigentlich nicht. Ich meine hier sowas wie:
Zentralsterne - zum Beispiel 1x G mit ca 1 Sonnenmasse, 1x G mit ca 0,2 Sonnenmassen, die zB im Abstand von 0,1AU umeinander kreisen. Und dann ein bewohnter Planet so ungefähr in 1AU Entfernung plusminus. Da dürften die Sterne mE keine besondere Auswirkung auf die Tiden haben.

Close binaries können ja nahezu beliebig nah beieinander sein, womöglich bis zu wenigen Sonnenradien. Aber je enger sie beinander sind, desto kürzer auch ihre Umlaufzeit umeinander, aber auch desto geringer die Varianz der gravitativen Effekte in größerer Entfernung (die beiden Sterne gelten dann für den Rest des Systems quasi als ein Körper)
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Zitat von: ErikErikson
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Da wir bis heute nicht recht wissen, was genau alles dazu gehört, einen "bewohnbaren" Planeten zu produzieren und zu erhalten...wie wär's spekulativerweise mit einem Binärsystem a la Pluto/Charon, nur in etwas größer und näher an seiner Sonne? Die Rotation der beiden Mehr-oder-weniger-Zwillingswelten wäre zwar mit ziemlicher Sicherheit aneinander gekoppelt, so daß sie sich ständig gegenseitig praktisch dieselbe Seite zukehren würden...aber ihre Bewegung um den gemeinsamen Schwerpunkt herum würde immer noch für eine Art von Tag-und-Nacht-Zyklus gegenüber dem Stern sorgen, wenn auch vermutlich einen deutlich längeren als auf der Erde.

Offline Paßwächter

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Die Rotation der beiden Mehr-oder-weniger-Zwillingswelten wäre zwar mit ziemlicher Sicherheit aneinander gekoppelt, so daß sie sich ständig gegenseitig praktisch dieselbe Seite zukehren würden...
Würde das (je nach Größe und Distanz natürlich) für eine Gravitationsanomalie reichen?  :think:

Offline Feuersänger

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Ja, prinzipiell ist das freilich möglich. Im Prinzip ist das ja nur ein Sonderfall von "Planet und Mond". Und ja, wenn sie gleich groß sind werden sie bestimmt auch zueinander rotationsgebunden sein. Wenn die gemeinsame Bahn der Zwillingsplaneten nicht exakt auf der Ekliptik liegt, gibt es auch nicht bei jedem Umlauf eine Sonnenfinsternis (so wie wir ja auch nicht jeden Monat eine solche vom Mond ausgelöst bekommen).

Aber: wenn die beiden Planeten so ungefähr Erd-groß sind, wird ihre Umlaufzeit umeinander - abhängig von der Halbachse - mehr so im Bereich von Wochen bis Monaten liegen. Wenn sie z.B. so weit voneinander entfernt wären wie Erde und Mond (grob 1 Lichtsekunde), betrüge die Umlaufzeit etwa 13,5 Erdentage. Also dementsprechend 7 Erdtage Tageslicht, 7 Erdentage Finsternis.

Ich berechne die Umlaufzeiten übrigens mit diesem Tool:
https://www.omnicalculator.com/physics/orbital-period

Ob sich unter den Umständen irgendwie erträgliche Oberflächentemperaturen ergeben, halte ich allerdings für zweifelhaft. Das dürfte dann schon sehr extreme Schwankungen geben, so Größenordnung  "+100° am Tag, -100° in der Nacht".
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Zitat von: ErikErikson
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Also, Doppelsternsysteme haben es mir ja irgendwie angetan und wo hier gerade so hemmungslos die wildesten Konstellationen in den Raum geworfen werden... 8]

Bleiben wir bei einem System aus einem Gelben Zwerg und einem Roten Zwerg. Dann setzen wir an L4 und L5 jeweils einen jupiterähnlichen Gasriesen und treiben die statistische Wahrscheinlichkeit auf die Spitze, indem wir jedem Gasriesen zwei oder drei erdähnliche Planeten als Monde zuschreiben. ~;D

...na ja, für ein Fantasy-Weltraumsetting böte sich in der Tat an, das System schlicht mit Geistern, Untoten, und sonstigen atmosphärisch passenden Spukgestalten zu bevölkern. Ein Friedhof ist es ja in gewisser Hinsicht ohnehin, und wer weiß schon, welche übernatürlichen Phänomene in so einem Universum mit Sternenleichen verbunden sein mögen... :ctlu:

Wieso eigentlich Fantasy, das klingt irgendwie zu 100% Dr. Who-kompatibel. ;D
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Offline Feuersänger

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Also, Doppelsternsysteme haben es mir ja irgendwie angetan und wo hier gerade so hemmungslos die wildesten Konstellationen in den Raum geworfen werden... 8]

Bleiben wir bei einem System aus einem Gelben Zwerg und einem Roten Zwerg. Dann setzen wir an L4 und L5 jeweils einen jupiterähnlichen Gasriesen und treiben die statistische Wahrscheinlichkeit auf die Spitze, indem wir jedem Gasriesen zwei oder drei erdähnliche Planeten als Monde zuschreiben. ~;D

Alles denkbar. ^^
Das mit den Lagrange-Punkte musste ich mir jetzt erstmal veranschaulichen. Okay, da wird also die Jahreslänge durch den Umlauf des Roten Zwerges um den Gelben definiert. Wenn der Gelbe Zwerg quasi ein Sonnenzwilling sein soll, muss also der Abstand zum Roten Zwerg (und den gewünschten Gasriesen) jeweils ca 1AU betragen zwecks habitabler Zone. Der Umlauf wird also etwas flotter vonstatten gehen. Wenn der Rote Zwerg zB 0.2 Sonnenmassen hat, sind das ca 333 Tage.

Man kann da natürlich noch mehr schrauben:
Wenn der Primärstern zB eine Klasse F mit 1.33 Sonnenmassen ist, wird der ungefähr die 3.6fache Leuchtkraft haben, entsprechend muss die Umlaufbahn mehr so bei 1.8AU liegen - Schwupp haben wir eine Jahreslänge von 713 Tagen.

Dann zu den erdähnlichen Monden:
Um hier elend große Tageslängen zu vermeiden (so nach der Art 200 Stunden hell, 200 Stunden dunkel), haben wir zwei Möglichkeiten:
a) Planet sehr eng am Gasriesen, sodass die Umlaufzeit so kurz ist, dass hier ein tages-tauglicher Takt herauskommt (Beispiel Mimas, Enceladus) -- aber man beachte die Roche-Grenze
b) Planet so weit vom Gasriesen weg, dass er nicht mehr rotationsgebunden ist - da reden wir aber schon so von einer Größenordnung von 0.1AU. Das verursacht natürlich dann ein neues Problem, weil dadurch der Abstand zum Primärstern schon sehr signifikant z.B. von 1.7 bis 1.9 AU schwankt. Könnte also auch ungemütlich werden.

Naja und der Sekundärstern, wenn wir den als typischen Roten Zwerch so mit 0.2 Sonnenmassen ansetzen, wird er wohl nicht so einen nennenswerten Einfluss auf den Strahlungseintrag haben. Er würde am Himmel wohl eher als so eine Art Super-Venus erscheinen, und je nach Rotationsrichtung immer 1/6 Tageslänge vor oder nach der Hauptsonne auf- und untergehen.
Edit: gerade mal verglichen; das entspräche etwa der scheinbaren Helligkeit der Sonne vom Neptun aus.
« Letzte Änderung: 11.01.2025 | 19:20 von Feuersänger »
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Wieso eigentlich Fantasy, das klingt irgendwie zu 100% Dr. Who-kompatibel. ;D

Na ja, beim Doktor wären das vermutlich quasi-untote Cybermen oder so was (organische Bestandteile längst mumifiziert, aber irgendetwas hält die Implantate noch am Laufen und erfüllt die Kombination mit einem gruseligen Scheinleben...:gasmaskerly:). Aber ich dachte im ersten Impuls schon an etwas quasi-D&D-mäßiges, beispielsweise mit dem Neutronenstern als natürlicher Antenne zur negativen Energieebene, deren Einfluß er dann selbstverfreilich mit allem anderen gleich mit ausstrahlt...

Gibt natürlich auch noch andere Alternativen, nur kommen wir dann wahrscheinlich irgendwann an die Grenze zu "Eigentlich ganz normales System, nur halt mit ausgefallenen Einwohnern (oder sogar ihrerseits 'nur' Besuchern)". Was auch ein nicht zu verachtendes Thema ist, nur darüber, ob's dann hier noch hingehört, kann man sich streiten. :)

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Das mit den Lagrange-Punkte musste ich mir jetzt erstmal veranschaulichen. Okay, da wird also die Jahreslänge durch den Umlauf des Roten Zwerges um den Gelben definiert. Wenn der Gelbe Zwerg quasi ein Sonnenzwilling sein soll, muss also der Abstand zum Roten Zwerg (und den gewünschten Gasriesen) jeweils ca 1AU betragen zwecks habitabler Zone. Der Umlauf wird also etwas flotter vonstatten gehen. Wenn der Rote Zwerg zB 0.2 Sonnenmassen hat, sind das ca 333 Tage.

Ja, die beiden Gasriesen befinden sich auf der selben Umlaufbahn wie der Rote Zwerg, jeweils 60 Grad vor und hinter ihm. Die Frage wäre, ob man dem Roten Zwerg eine signifikante Wärmeabgabe an dieses beiden Planeten bzw. ihre Monde zusprechen kann. Eine ganz schnelle Googleanfrage ergibt, dass Rote Zwerge durchaus eine Habitable Zone haben (können) und wenn man die Einstrahlung beider Sonnen kombiniert, könnten diese evtl. etwas weiter außen (in Bezug auf beide Sterne) liegen. Denn sehr weit entfernt vom Roten Zwerg alleine wäre sie nicht. :think:

Zitat
Dann zu den erdähnlichen Monden:
Um hier elend große Tageslängen zu vermeiden (so nach der Art 200 Stunden hell, 200 Stunden dunkel), haben wir zwei Möglichkeiten:
a) Planet sehr eng am Gasriesen, sodass die Umlaufzeit so kurz ist, dass hier ein tages-tauglicher Takt herauskommt (Beispiel Mimas, Enceladus) -- aber man beachte die Roche-Grenze

Hm, ich hab mir mal die Daten der Jupitermonde angesehen, die brauchen zwischen rund 2 und fast 17 Tage für einen Umlauf um Jupiter. Durch den Roten Zwerg wäre ja grobe gesagt nur ein Vierte dieser Zeit komplette dunkel. Auf eine kurze Nacht würde ein Tag mit einer langen Abenddämmerung folgen. Wobei die Nacht auf der dem Gasriesen zugewandten Seite wohl noch mal deutlich kürzer als auf der abgewandten Seite wäre. Jahreszeitliche Schwankungen würde es so wohl dann auch keine geben, was alle Monde relativ gleich und aus erzählerischer Sicht eher langweilig machen würde.

Zitat
b) Planet so weit vom Gasriesen weg, dass er nicht mehr rotationsgebunden ist - da reden wir aber schon so von einer Größenordnung von 0.1AU. Das verursacht natürlich dann ein neues Problem, weil dadurch der Abstand zum Primärstern schon sehr signifikant z.B. von 1.7 bis 1.9 AU schwankt. Könnte also auch ungemütlich werden.

Das würde schon eher Jahreszeiten und auch unterschiedliche Klimabedingungen auf den Monden ermöglichen. (Und klar, bewohnte Planeten mit einer einzigen Klimazone sind eher eine Erfindung von Star Wars und Co.) Vielleicht ist der Ansatz generell auch einfach schlecht und das ganze würde mit zwei anderen Sonnentypen besser aufgehen? Aber wenn die jeweils eine ähnliche Masse haben, werden die Bahnen um den gemeinsammen Schwerpunkt ziemlich wild, die Sonne mit den beiden Gasriesen sollte daher wohl signifinkant weniger Masse haben, als die entferntere Sonne und es besteht das "Risiko", dass alle Monde zu "Wüstenplaneten" werden, wenn sie zu viel Sonne abbekommen. :think:

Zitat
Naja und der Sekundärstern, wenn wir den als typischen Roten Zwerch so mit 0.2 Sonnenmassen ansetzen, wird er wohl nicht so einen nennenswerten Einfluss auf den Strahlungseintrag haben. Er würde am Himmel wohl eher als so eine Art Super-Venus erscheinen, und je nach Rotationsrichtung immer 1/6 Tageslänge vor oder nach der Hauptsonne auf- und untergehen.
Edit: gerade mal verglichen; das entspräche etwa der scheinbaren Helligkeit der Sonne vom Neptun aus.

Ja, es läuft wohl echt darauf hinaus, dass man das Konzept noch mal mit zwei Hauptreihensternen durchspielen müsste...

Aber ich dachte im ersten Impuls schon an etwas quasi-D&D-mäßiges, beispielsweise mit dem Neutronenstern als natürlicher Antenne zur negativen Energieebene, deren Einfluß er dann selbstverfreilich mit allem anderen gleich mit ausstrahlt...

Hm, wenn es ein Fantasy Setting ist, muss man mMn eigentlich gar keine wissenschaftlich klingende Erklärung bemühen, da ist das halt einfach so. - Wobei halt, wir wollen hier ja ausdrücklich "plausible" Systeme entwerfen, von daher vielleicht doch nicht so verkehrt, eine Erklärung zu suchen. :d
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Offline Feuersänger

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Ich spiele ja fleissig Elite Dangerous, da werden die Sonnensysteme (etwa 400 Milliarden an der Zahl) durch eine Engine namens Stellar Forge generiert - und angeblich so, dass es sie auch tatsächlich ziemlich genau so geben könnte. Diese Behauptung habe ich jetzt nicht ganz genau auf Korrektheit abgeklopft, aber anyway: da findet man echt _vieles_. Durchaus auch Multi-Systeme mit mehreren Hauptreihensternen (Rote Zwerge sind übrigens ebenfalls solche) _und_ noch Neutronensternen oder gar Schwarzen Löchern dabei. Gasriesen mit Gasplanet-Monden. Umeinander rotierende Planetenpaare. Also, da muss man sich wirklich nicht genieren.

Aber jedenfalls sind Sterne in Mehrfachsystemen dort entweder _sehr_ nah beieinander, sodass man gefühlt von einem zum anderen Stern rüberspucken kann...



...oder aber sie liegen so in der Art von 100.000 Lichtsekunden auseinander, also etwa 1-2 Lichttage oder um 200 AU. Auf diese Distanz sind durchschnittliche Sterne freilich für den Beobachter nicht mehr heller als für uns die Venus.

Das nur eben so am Rande.

--

Rote Zwerge können theoretisch schon eine habitable Zone haben, diese wäre aber so dicht am Stern dran, dass ein solcher Planet quasi zwangsläufig rotationsgebunden wäre, und dann sähe es wieder schmal aus mit dem Wetter. Außerdem haben Rote Zwerge das Problem, dass sie nicht wie größere Stern aus mehreren Schalen aufgebaut sind sondern sich quasi die ganze Zeit durchmischen, was zu gewaltigen Strahlungsausbrüchen führt - auch wieder schwierig wenn man in 0.2AU Abstand davor hockt.

Also kurz, ein M-Stern im Sonnensystem müsste quasi so versorgt werden, dass er quasi nur "Schmuck" ist. Auf 1-2AU kann man die Wärmeeinstrahlung quasi vergessen. Siehe meinen obigen Vergleich mit der Sonneneinstrahlung am Neptun: auf Triton wird es nicht wärmer als ca 40 Kelvin (-235°C). Wie hell es einem Triton-Bewohner da vorkommen würde -- keine Ahnung. Vielleicht ... doppelt so hell wie eine Vollmondnacht? Schwer zu sagen.

Dann andere Baustelle, ich bin mir auch nicht sicher ob man beliebig große Objekte an einem Lagrangepunkt aufhängen kann -- und ein Gasriese ist ja schon ein _sehr_ großes Objekt. In Echt sind ja die Schäfermonde des Jupiter auch eher kleine Brocken.

Anyway, wenn du wirklich ein System mit 2 veritablen Sonnen haben willst, die sich bei ähnlich prominent über den Himmel schieben wie etwa auf Tattooine, das wird schwierig.
Vielleicht wären da zwei K-Sterne eine Möglichkeit, die also in Größe und Leuchtkraft geometrisch zwischen Rotem und Gelbem Zwerg liegen. Diese könnten sich ziemlich eng umkreisen (unter 0,1AU) und somit für den Rest des Systems als 1 Körper betrachtet werden. Das wäre relativ handzahm, aber auch entsprechend eher unspektakulär: dann hat man halt zwei eher orange Leuchtscheiben am Himmel, die immer nah beieinander liegen und in sehr kurzem Abstand auf- und untergehen. Maximal wenn eine Sonne die andere verdeckt und somit für ein paar Tage nur die halbe Leuchtkraft auf dem Planeten ankommt, wäre es solange etwas "speziell". Aber wie gesagt, zwei solche Sterne würden vermutlich innerhalb von grob 2 Wochen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt kreisen.

Du möchtest aber vermutlich lieber so einen Effekt, dass mal die eine, mal die andere Sonne Tag macht, die Tageslängen stark variieren und auch mal deutlich mehr oder weniger Strahlung ankommt. Da muss man halt aufpassen, dass man nicht in einem Dreikörperproblem landet, denn dann kannst du eine stabile Umlaufbahn des Planeten und somit erträgliche Lebensbedingungen vergessen.


Was ich mir noch grob vorstellen könnte:

Ein ziemlich großer, heller Stern im Zentrum. Sowas wie ein B oder A Stern. Der könnte zB um die 100 Sonnenleuchtstärken haben, was seine habitable Zone irgendwo auf 10AU rausschiebt.
Dann relativ weit draußen, vielleicht auf 14AU oder so, ein kleinerer Stern, aber kein Roter Zwerg, sondern vielleicht ein K Stern. Und um den kreisen dann ganz normal einige Planeten, meinetwegen auch Gasriesen mit bewohnbaren Monden. K-Stern hat diverse Vorteile: nicht so spuck-aktiv wie M, Planet muss nicht rotationsgebunden sein, aber der Stern ist dennoch auch sehr langlebig.
Das könnte nun so austarierbar sein, dass erst die Strahlung von beiden Sternen kombiniert stark genug für einen bewohnbaren Planeten ist.

Von der Oberfläche so eines Planeten dürfte das nun so aussehen, dass der nähere Stern sich ungefähr so verhält wie unsere Sonne, der weitere aber eher so wie etwa die Bahnen die Jupiter am Himmel zieht, jedoch halt annähernd (wie gesagt, beide grob 50% effektiv) so hell und warm wie die Sonne.
Der Tag-Nacht-Rhythmus dort dürfte aber sehr... "spannend" sein. Wirklich Nacht wird es dort dann wohl nur ein paar Monate im Jahr, und den Rest der Zeit wird ein beliebiger Punkt auf der Oberfläche immer von mindestens einer der Sonnen bestrahlt. Und bei diesen Distanzen kann man es quasi knicken, dass die eine Sonne die andere verdeckt.
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Zitat von: ErikErikson
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