Autor Thema: Ausgefallene, (halbwegs) plausible Planeten-/Sonnesystemkonzepte als RSP-Setting  (Gelesen 2111 mal)

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Online Yney

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Wenn du dich in einem abgedrehten (sieh oben bei Feuersänger) System Außenposten oder Kolonien auf Planeten unterbringst, dann brauchst du ja für dieses System keine Lebenszeit in astronomischen Ausmaßen, die reicht, um Evolution stattfinden zu lassen.

Da kann sich ein Neutronenstern zwei oder drei Zwergsterne schnappen, die munter um ihn tanzen, um dann demnächst sonstwohin geschleudert zu werden, zu kollidieren …
Wenn das bis zur Katastrophe ein paar hundert Jahre dauert ist das genügend Zeit, in der sich da verschiedenste technische Siedlungen niederlassen können. Ein paar hundert Jahre sind astronomisch betrachtet nicht mal ein Wimpernschlag. Für Weltraumreisende ist es lang genug ;)

Offline Paßwächter

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Ich frage mich inzwischen, ob man überhaupt ein halbwegs realistisches Konzept bauen kann, was gleichzeitig ausgefallen und spannend ist.
Das dürfte wohl vor allem an der genauen Füllung von "halbwegs realistisch" hängen.
Wenn nichts drin vorkommen soll, was wir nicht in unseren Sonnensystem beobachten können, wird es schon schwierig. Wenn man andererseits die Lücken bereit ist zu füllen, die das derzeitige Wissen der Menschen halt noch so aufweist, sollte einiges drin sein - auch das eine oder andere, was "kopernikianisch" schwierig wäre, aber durch Zusatzannahmen ("Handwedeln") durchaus noch in den Rahmen des Denkmöglichen zu holen ist. Insbesondere, wenn akzeptabel ist, daß (rollenspielbare) Wesen sich dort nicht "entwickeln" mußten, sondern von anderen Orten "zugewandert" sind.

Online Kurna

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Da war übrigens letztens ein Artikel im Guardian, der hier vielleicht interessant sein könnte:
https://www.theguardian.com/science/2025/jan/19/luca-is-the-progenitor-of-all-life-on-earth-but-its-genesis-has-implications-far-beyond-our-planet

Neue Studien deuten nämlich darauf hin, dass Luca (der letzte gemeinsame Vorfahre allen heutigen Lebens) schon vor ca. 4,2 Milliarden Jahren existiert hat. Da die Studien auch darauf hindeuten, dass er ein schon relativ komplex entwickelter Einzeller war, würde das bedeuten, dass das Leben auf der Erde schon deutlich früher entstanden sein könnte als früher gedacht (bei einem Alter der Erde von 4,6 Milliarden Jahren also in [vermutlich deutlich] weniger als 400 Millionen Jahren).
Damit würden also auch Systeme interessanter, deren Stern nicht so lange brennen würde wie die Sonne.
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Offline gilborn

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Cooler Faden  :d
Ich bin gerade bei Traveller unterwegs und will einen sogenannten "Hell planet" ausgestalten. Warum es sich um eine Hölle handelt, hätte ich gerne etwas ausgefallener.
Dieser Thread hat mich auf zwei Ideen für solche Planeten gebracht:

A) Höllenplanet auf Lagrange Punkt:
Der Planet ist auf L4 oder L5 vom Doppelsternsystem und seine Rotation ist an den Primärstern gebunden. Damit verändert sich auch seine Position zum Sekundärstern nicht.
(Grundidee kam von hier)

Der Planet dreht sich also zu beiden Sternen nicht, der Große stünde am Mittagshimmel, der andere im Westen bzw. im Osten (je nachdem ob er auf L4 oder L5 ist).

Damit hätte man 4 Zonen die aufgrund der zu erwartenden Stürme einigermaßen fließend ineinander übergehen:
  • Zone die nur von Primärstern beleuchtet ist
  • Zone die nur von Secundärstern beleuchtet ist. Weniger heiß als Zone 1 (ggf. gerade noch habitabel)
  • Zone die sowohl von Primär- als auch Secundärstern beleuchtet ist und Zone 1 von Zone 2 trennt. Heißeste Zone: Lavaflüsse, volles Programm.
  • Zone die nicht beleuchtet ist (Schattenseite), Temperaturen weit unter 0.

Interessant wäre, wie weit die Sonnen entfernt sein müssen, damit Zone 1, 2 oder 3 bewohnbar wären.
(In meinen Fall ist es eh ein Wüstenplanet mit hohem Techlevel, da findet sich eine Lösung)


B) Höllenplanet mit Mond an der Roche Grenze
Wie lebt es sich auf einen Planeten, dessen Mond gerade die Roche Grenze überschreitet, also sich in ein Asteroidenfeld verwandelt - sehr viele Teile würden bestimmt auf die Oberfläche stürzen, hauptsächlich wohl in Äquatornähe. Aber für eine ausreichend hoch entwickelte Zivilisation an den Polen zurückgezogen mit Energieschilden...
Momentane Idee hier ist, dass absehbar ist, dass durch den Mond größere Wassermassen in Form von Eis auf den Wüstenplaneten stürzen. Irgendwann in, meinetwegen 20 Jahren wäre der Planet fruchtbar, was eben Kolonisten anlockt, bis dahin ist er aber eben ein Höllenplanet.
Eventuell hat man das überschreiten der Roche Grenze gar absichtlich herbeigeführt, um Wasser zu haben.

Online Yney

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Mir kam gerade ein simpler aber dennoch vielleicht interessanter Gedanke:
Ein Planet, dessen Rotationsachse in seiner Bahnebene liegt (oder nahe dran – Beispiel Neptun), produziert im Falle einer bewohnbaren Welt recht skurrile Tag-Nacht-Zyklen, da seine Rotationsachse ja weitgehend stabil ausgerichtet bleibt.

Zeigt diese direkt zum Zentralstern, so ist die eine Hälfte konstant im Sonnenlicht, die andere hat Dauernacht. Ein Vierteljahr später steht die Achse senkrecht auf dem Bahnradius und es kommt zu einem „normalen“ Tag-Nacht-Zyklus. Richtig lustig sind die Übergänge (die ich jetzt nicht zwingend berechnen will), in denen es zu einer Mischform kommt (Teile des Planeten in Dauernacht, andere Teile mit einem relativ periodischen Wechsel, andernorts Dauertag).

Sozusagen Wendekreise im Extremmodus.

Online nobody@home

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B) Höllenplanet mit Mond an der Roche Grenze
Wie lebt es sich auf einen Planeten, dessen Mond gerade die Roche Grenze überschreitet, also sich in ein Asteroidenfeld verwandelt - sehr viele Teile würden bestimmt auf die Oberfläche stürzen, hauptsächlich wohl in Äquatornähe. Aber für eine ausreichend hoch entwickelte Zivilisation an den Polen zurückgezogen mit Energieschilden...
Momentane Idee hier ist, dass absehbar ist, dass durch den Mond größere Wassermassen in Form von Eis auf den Wüstenplaneten stürzen. Irgendwann in, meinetwegen 20 Jahren wäre der Planet fruchtbar, was eben Kolonisten anlockt, bis dahin ist er aber eben ein Höllenplanet.
Eventuell hat man das überschreiten der Roche Grenze gar absichtlich herbeigeführt, um Wasser zu haben.

Hm, weiß nicht, wie lange so ein Vorgang in der Realität tatsächlich dauert -- immerhin ist das kein großes Kawumm mit in den Mond eingebauter Sprengladung, sondern "nur" das natürliche Auseinanderbröckeln desselben unter Kräften, die "unten" und "oben" (relativ zum umkreisten Planeten) gaaanz allmählich stärker auseinanderziehen, als seine eigene Schwerkraft noch gegensteuern und ihn zusammenhalten kann. Ich denke, der Prozeß dauert auch, wenn er erst mal richtig in Gang gekommen ist, meist länger als nur ein paar Jahrzehnte, auch, weil der Mond sich seinem Planeten währenddessen in vielen "natürlichen" Fällen immer noch nur recht gemächlich (vielleicht so ein paar Zentimeter pro Erdjahr) nähern wird.

Vermutlich bleibt dabei sowieso ein guter Teil der Mondmasse noch ein paar Jahrhunderttausende bis -millionen in der Umlaufbahn und formt einen Ring, der sich erst lange nach dem Aussterben oder der Abreise der ursprünglich vorhandenen Bewohner wieder auflöst und aus dem Zeit seiner Existenz einigermaßen fleißig Staubteilchen und ab und an auch mal ein größeres Trümmerstück auf den Planeten selbst abregnen. Zwanzig Jahre mögen ja für einen Menschen nach viel Zeit klingen, aber für einen anständigen Himmelskörper...?

Zugegeben: Wenn der Planet dann noch eine Atmosphäre mit brauchbaren Sichtbedingungen aufweist, gibt das wahrscheinlich irgendwann X Generationen später, wenn sich die Dinge am Himmel wieder halbwegs beruhigt haben, ein nettes allnächtliches Sternschnuppenspektakel. :)

Offline Doc-Byte

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Das Thema lässt mich einfach nicht los. Augehend von dieser Idee:

A) Höllenplanet auf Lagrange Punkt:
Der Planet ist auf L4 oder L5 vom Doppelsternsystem und seine Rotation ist an den Primärstern gebunden. Damit verändert sich auch seine Position zum Sekundärstern nicht.
(Grundidee kam von hier)

Der Planet dreht sich also zu beiden Sternen nicht, der Große stünde am Mittagshimmel, der andere im Westen bzw. im Osten (je nachdem ob er auf L4 oder L5 ist).

Damit hätte man 4 Zonen die aufgrund der zu erwartenden Stürme einigermaßen fließend ineinander übergehen:
  • Zone die nur von Primärstern beleuchtet ist
  • Zone die nur von Secundärstern beleuchtet ist. Weniger heiß als Zone 1 (ggf. gerade noch habitabel)
  • Zone die sowohl von Primär- als auch Secundärstern beleuchtet ist und Zone 1 von Zone 2 trennt. Heißeste Zone: Lavaflüsse, volles Programm.
  • Zone die nicht beleuchtet ist (Schattenseite), Temperaturen weit unter 0.

L1 ist ja instabil. Allerdings ist ein Halo Orbit um L1 wiederum stabil. Nehmen wir jetzt als wieder "unser" System aus zwei Sonnen (eine deutlich größer als die zweite) und setzen in den Halo Orbit von L1 einen Planeten ohne gebundene Rotation. Grob betrachtet ergeben sich im Laufe einer Rotation vier Zonen:

- Ein heller Tag vom größeren / näheren Stern
- Eine Nachtphase
- Ein dunkler(er) Tag von der entfernteren Sonne
- Eine zweite Nachtphase

Wenn wir jetzt noch sagen, dass die Eigenrotation des Planeten nur halb so schnell wie die der Erde ist, hätte man dort einen halbwegs regelmäßigen Tagesablauf von über den Daumen 8h Nacht, 16h Tag, 8h Nacht und 16h zwielichtigem Tag. Das würde einen relativ normalen Biorythmus auf diesem Planeten erlauben, während er trotzdem eine gewisse Eigenwilligkeit hat.

Interessant wäre evtl. auch der Jahresverlauf auf einem derartigen Planeten. Ein Monat könnte 60 Tage haben und das Jahr dafür nur 6 Monate. Die Verteilung und Ausprägung der Jahreszeiten darauf könnte man wahrscheinlich relativ frei nach den angenommenen Details des Orbits definieren, ohne allzu unglaubhaft zu werden. :think:

Und klar, für ein SciFi Setting kann man natürlich so einiges entwerfen, was besiedelt wurde, wenn es ein paar Millionen Jahre stabil ist, aber für Fantasy (ohne "die Götter wollten es so haben"), wird es schon schwieriger. (Zum Glück bin ich ja eigentlich mehr SciFi Fan. ;D)
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Offline gilborn

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Wenn du zwei verschieden Helle Sterne hast und die gebundene Rotation rausnimmst, hast du auch bei L4 und L5 interessante (wenn auch nicht ganz so ausgefallene) Tagesabläufe:
  • Nacht (etwa 2/6 eines Tages)
  • Lange Morgendmerung (Nur Sonne 1, etwa 1/6 eines Tages)
  • Tag (mit beiden Sonnen, etwa 2/6 eines Tages)
  • Lange Abednddämmerung (Nur Sonne 2, etwa 1/6 eines Tages)


Zum Thema Halo Orbit auf L1, 2 oder 3:
Cool, dass es hier auch Stabil ist, man erfährt hier echt interessante Sachen!

Zu L1:
Ein Planet hier hätte eigentlich gar keine Nachtphasen, oder?
Wenn Sonne 1 untergeht, geht Sonne 2 gerade auf, man ist ja dann genau zwischen den Sternen, und die beleuchten jeweils eine Halbkugel?

Wenn Sonne 2 z.B. ein roter Zwerg wäre, könnte man von der roten Nacht sprechen, die aufgrund der Strahlung eines roten Zwergs recht tödlich wäre.

EDIT: Satzbau
« Letzte Änderung: 4.02.2025 | 09:06 von gilborn »

Offline gilborn

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Jetzt musste ich nochmal zurück kommen.

Folgende Überlegung hatte ich:
Hat man 2 Sonnen gleicher Masse, ist L1 etwa auf 1/3 der Strecke von einer Sonne zur anderen.
Da die Sonnen die gleichen Massen haben, müsste es also zwei L1 geben, auf denen jeweils ein Planet sitzen kann. Zwischen denen könnte man dann auch munter hin und her reisen, was wieder eine außergewöhnliche Konstellation wäre.

Aaaaber:
L1 ist ja instabil. Allerdings ist ein Halo Orbit um L1 wiederum stabil.
Sicher dass das stimmt? Ich hätte es im Wikipedia Artikel so gelesen, dass auch der Halo Orbit um L1 bis L3 nicht stabil ist.

Offline Skaeg

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Hat man 2 Sonnen gleicher Masse, ist L1 etwa auf 1/3 der Strecke von einer Sonne zur anderen.
Äh... wieso?

Zitat
Da die Sonnen die gleichen Massen haben, müsste es also zwei L1 geben,
Nein, zwischen zwei Massen gibt es definitiv (i.s.d.W.) nur einen L1.
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Offline Feuersänger

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Äh ja ich möchte lösen:

bei 2 Körpern gleicher Masse wäre der (einzige) L1 logischerweise auf halbem Wege. Da ferner diese beiden Körper um ihren gemeinsamen Schwerpunkt rotieren würden, wäre dieser gemeinsame Schwerpunkt... L1.
Hier hättest du also tatsächlich die Chance auf ein geozentrisches Weltbild - es sähe so aus, als würden die beiden Sonnen um den Planeten kreisen.

Wenn es auf dem Planeten dabei nicht durchgängig und überall Tag sein soll, könnte ich mir vorstellen, dass einer der beiden Sterne ein Weißer Zwerg ist, und der andere ein normaler Hauptreihenstern. Zum Vergleich, beispielsweise hat Sirius B fast die gleiche Masse wie unsere Sonne; mit diesen beiden Sternen wäre das also möglich, und da Sirius B nur knapp 3% der Sonnenleuchtkraft hat, wäre das auch kein Problem für den Tag-Nacht-Zyklus.

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Offline gilborn

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Äh ja ich möchte lösen:

bei 2 Körpern gleicher Masse wäre der (einzige) L1 logischerweise auf halbem Wege. Da ferner diese beiden Körper um ihren gemeinsamen Schwerpunkt rotieren würden, wäre dieser gemeinsame Schwerpunkt... L1.
Hier hättest du also tatsächlich die Chance auf ein geozentrisches Weltbild - es sähe so aus, als würden die beiden Sonnen um den Planeten kreisen.

Wenn es auf dem Planeten dabei nicht durchgängig und überall Tag sein soll, könnte ich mir vorstellen, dass einer der beiden Sterne ein Weißer Zwerg ist, und der andere ein normaler Hauptreihenstern. Zum Vergleich, beispielsweise hat Sirius B fast die gleiche Masse wie unsere Sonne; mit diesen beiden Sternen wäre das also möglich, und da Sirius B nur knapp 3% der Sonnenleuchtkraft hat, wäre das auch kein Problem für den Tag-Nacht-Zyklus.
Vielleicht hab ichs auch mit den Formeln verkackt, das ist bei mir bei der Rechnung rausgekommen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lagrange-Punkte#Lagrange-Punkte_L1_bis_L3

Wenn ich hier die Masen auf 1 setze, und die Entfernung der Sonnen auf 3, komme ich mit l1 auf ~1 raus (und das sowohl mit der Näherungslösung als auch der Potenzreihe).

Dann könnte es schon so sein:

Sonne1 --------- Planet1 --------- Planet2  --------- Sonne2

Aber ich werd es demnächst nochmal nachrechnen.


Könnt ihr meinen Anderen Punkt, dass um L1 bis L3 keine stabilen Halo Orbite möglich sind bestätigen?

Offline Skaeg

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Ich weiß nicht, was das für Formeln sind, aber dass der L1-Punkt zweier annähernd gleicher Massen annähernd auf halbem Wege zwischen diesen liegen muss, ergibt sich aus der Natur der Lagrange-Punkte.

Das mit den Halo-Orbits überblicke ich nicht. Auch ich habe gelesen, dass es wohl in einigen Spezialfällen mögliche stabile Umlaufbahnen dieser Art um L1-Punkte gibt. Meine zugegebenermaßen eher intuitive Annahme ist allerdings, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Objekt von Planetengröße eine solchen Umlaufbahn um den L1-Punkt eines Binärsternsystems innehaben kann, gleich 0 ist.
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Offline Feuersänger

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Da musst du dich irgendwo vertan haben. Selbst mit der ersten Näherung kommt man auf 0,45r. Und mal ehrlich, wenn bei zwei gleich großen Massen irgendwas komplett anderes als 1:1 rauskommt, muss doch schon die Intuition Alarm schreien, dass da etwas nicht stimmen kann.
Die Näherung geht halt von einem möglichst kleinen Mü aus, und die Abweichung wird umso größer je ähnlicher sich die beiden Massen sind. Vermutlich weil sie nicht berücksichtigt, dass nicht ein Körper um den anderen rotiert sondern beide um den gemeinsamen Schwerpunkt.

Wie stabil die Punkte / Orbits sind habe ich allerdings keine Ahnung.
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Offline gilborn

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Zugegebenermaßen habe ich nicht groß drüber nachgedacht außer mit den Formeln gespielt.
Jetzt passt das Ergebnis...  :d

Offline Feuersänger

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Ich hatte gerade noch eine schräge Idee:

Vielleicht ist euch ja ein Begriff, dass die Saturnmonde Janus und Epimetheus ihre Umlaufbahnen miteinander tauschen. Sie kommen einander periodisch sehr nahe, wodurch der eine von außen nach innen und der andere von innen nach außen gezogen wird, und dann alle 4 Jahre geht es wieder andersrum. Bzw eigentlich sieht es eher so aus, dass sie im Zuge ihrer Annäherung immer wieder einen Teil ihres Bahnimpulses hin und her übertragen. Quasi wie Billiardkugeln, nur ohne Kollision. Hier eine anschauliche Simulation:

https://www.youtube.com/watch?v=6_Kq1EUkwqc

Jetzt könnt ihr euch denken, worauf ich hinauswill: was, wenn wir so eine Konstellation auch mit einem bewohnten Planeten hätten? Oder gar noch schräger: _beide_ Planeten bewohnt? Stellt euch das mal vor, ihr könnt am Himmel sehen wie ein anderer Planet jeden Tag größer und größer wird, bis man irgendwann fast rüberspucken kann - und dann schrumpft er wieder.

Nun kann man auch mit dem Setup rumspielen, wie oft so eine Annäherung vorkommen soll. Wie gesagt, schon bei zwei Gasriesenmonden reden wir von mehreren Erdjahren Intervall, dabei brauchen beide Monde nur ca 17 Stunden für einen Umlauf um ihren Planeten. Aber es spricht freilich nichts dagegen, dass unsere Fantasy (oder SF) -Welt(en) ebenfalls um einen Gasriesen kreisen.

Will man eher konservativ einen Planeten wie die Erde in typischem Sonnenabstand haben, der sich einen Orbit mit einem anderen Planeten teilt, dürften freilich auch die Intervalle viel, viel länger ausfallen. Wenn wir einfach mal die Verhältnisse der Saturnmonde von Umlaufzeit zu Annäherungsintervall linear hochskalieren, wäre das: einmal alle 2000 Jahre.
Daraus lässt sich dann freilich auch wieder einiges zusammenspinnen. Bei einem Zyklus von 2000 Jahren ist es nicht gesagt, dass das Wissen um dieses Phänomen entsprechend lange tradiert wird. Sodass dann Weltuntergangsstimmung ausbricht, wenn sich die Planeten nahe kommen.
Vielleicht ist diese sogar gerechtfertigt; es könnte ja durch Tidenkräfte größere Verwerfungen geben: Sintfluten, Erdbeben, Kataklysmus; dies wiederum wirft womöglich die Zivilisation über den Haufen und resettet sie, wodurch auch nochmal wahrscheinlicher wird, dass das Wissen um die Ursache verloren geht. Hier hat man aber die freie Auswahl. Vielleicht weiss man ja um den Zyklus und bereitet sich entsprechend vor, indem man sich zB die Jahre um den Wendepunkt herum in unterirdische Kaers zurückzieht.

Wenn beide Planeten bewohnbar sind, könnte es auch sein dass man zum Zeitpunkt der Annäherung mit primitiven Steampunk-Raumschiffen zwischen ihnen reisen kann.
Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig. =)
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Offline Streunendes Monster

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Kennt das wer?

http://planetmaker.apoapsys.com/

Vielleicht hilfreich  ;)
„Die Welt scheint voller guter Männer zu sein, obwohl sich Monster darin befinden.“

Offline Rorschachhamster

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Doppelsternsystem mit masseähnlichen Sonnen, um die der Planet in einer 8 kreist. In meinem Gehirn müßte das mit leicht Epiliptischen Bahnen möglich sein. Ansonsten schiebe ich das aufs "halbwegs". Wie hier schon ausgeführt können Sonnen mit gleicher Masse ja durchaus unterschiedlich sein... ein Jahr gebraten, ein Jahr gefroren oder hell und dunkel. Oder ein Jahr harte Strahlung, so daß alles inklusive Flora und Fauna sich für mehr als ein Jahr unter die Erde zurückzieht oder so.  ;)
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

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Doppelsternsystem mit masseähnlichen Sonnen, um die der Planet in einer 8 kreist. In meinem Gehirn müßte das mit leicht Epiliptischen Bahnen möglich sein. Ansonsten schiebe ich das aufs "halbwegs". Wie hier schon ausgeführt können Sonnen mit gleicher Masse ja durchaus unterschiedlich sein... ein Jahr gebraten, ein Jahr gefroren oder hell und dunkel. Oder ein Jahr harte Strahlung, so daß alles inklusive Flora und Fauna sich für mehr als ein Jahr unter die Erde zurückzieht oder so.  ;)

Wobei ja ohnehin nicht zwingend gesagt ist, daß sich das Leben überhaupt direkt an der Planetenoberfläche abspielen muß. Ist die zu feindselig, dann sind die örtlichen Lebensformen vielleicht schon von vornherein auf eine unterirdische oder Tiefsee-Existenz gepolt und rein "von oben" aus dem Orbit gar nicht direkt sichtbar. Ein paar ihrer Abgase mögen vielleicht noch meßbar sein, aber um Genaueres festzustellen, muß man schon landen und sich die Finger schmutzig machen.

Offline Doc-Byte

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Aaaaber:Sicher dass das stimmt? Ich hätte es im Wikipedia Artikel so gelesen, dass auch der Halo Orbit um L1 bis L3 nicht stabil ist.

Nein, nach deinem Hinweis auf Wikipedia bin ich nicht mehr sicher, aber ich hab das so auf einer Seite gelesen. - Blöderweise hab ich natürlich kein Lesezeichen abgelegt und finde die spontan nicht wieder. :-\

Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, umso weniger "realistisch" erscheinen mir ausgefallene Konstellationen, wenn sie habitabel sein sollen und das im Idealfall dann noch auch über Zeiträume, die eine natürliche Evolution ermöglichen. :(
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Für Evolution bleibt bei auch bei den „stabileren“ Vorschlägen, die teils oben formuliert wurden nicht genügend Zeit. Passend geschützte Kolonien (Schutzschirme, unterirdisch …) sind denkbar wie ich meine. Aber auch relativ moderate Schwankungen in einer Umlaufbahn hätten ziemlich ungemütliche Konsequenzen. Man bedenke, dass „mickrige“ 1,5 Grad für einen temperierten Planeten wie unseren schon nicht unproblematisch sind.

Zu den Lagrange-Punkten: Die instabilen Lagrange Punkte kann man sich als Hochpunkte im gemeinsamen Feld vorstellen. Was auch immer dort unterwegs ist muss aktiv nachsteuern, um die Position zu halten (so wie das beispielsweise James Webb ja tut). Das geht ziemlich energieeffizient, aber eben nicht mit null Energie. Ein passives Objekt kann sich dort nicht halten. In L1, L2 und L3 kann also in einem Sonnensystem nichts stabil umlaufen, so spannend das auch wäre. Dazu müsste man sich nicht nur vom „plausibel“ sondern auch vom „halbwegs plausibel“ verabschieden. Bei Science Fiction würde ich mich daran nicht stören, aber plausibel war hier ja das Ziel.

Aber es gibt doch jede Menge abgedrehte Dinge da draußen, die gar nicht ein überdehnen der Gesetze brauchen. Vielleicht muss es ja nicht eine skurrile Umlaufbahn sein:
  • Ein extrem ausgedehnter Planetoidengürtel zwischen zwei Gasriesen
  • Nächtlicher Ausblick auf einen richtig schicken Gasnebel
  • Ein kometenreiches System (süße kleine Kometen, die bei einem Treffer nicht alles auslöschen) mit dadurch bedingten Sternschnuppen en masse
  • Planeten in Systemen innerhalb eines NICHT aus der Mode gekommenen Spiralarms der Galaxis mit dadurch deutlich belebterem Himmel
  • Systeme in Nähe von jungen Sternhaufen, die dadurch keine wirklich dunklen Nächte erleben.
  • Eine hochtechnische Zivilisation, die auf einem Planeten ums Überleben kämpft, den vor einigen Jahrhunderten ein Nachbarstern aus seinem eigenen System gekegelt hat.

Alles nicht so spektakulär, fürchte ich. Aber weitgehend (nicht vollständig) schließen sich „cool und ausgefallen“ und „Leben durch Evolution“ gegenseitig aus. Kolonien mit Jahrzehnten oder vielleicht Jahrhunderten an Lebenszeit gingen dagegen auch in Systemen, die im astronomischem Maßstab extrem kurzlebig wären.

Oder solche Anregungen:
https://www.youtube.com/watch?v=ve0Bpmx8Fk0
Space is an incredibly cool space ;)

Offline Galatea

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Oder eine Welt, die einen relativ leuchtschwachen Stern in einer kleinen Satellitengalaxie umkreist. Da hat man dann keinen Mondaufgang, sondern einen Galaxienaufgang (also den der Muttergalaxie).
Macht jetzt nicht besonderes mit dem Planeten, dürfte aber unfassbar beeindruckend aussehen und zumindest mit den Gedanken intelligenter Bewohner sicher etwas anstellen.
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline Feuersänger

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Hmmmh... "relativ leuchtschwacher Stern" ist halt prinzipiell schwierig, wenn wir davon ausgehen dass der Planet in der habitablen Zone liegt, d.h. der Stern (in Verbindung mit Treibhauseffekt etc) dafür sorgt, dass es auf dem Planeten flüssiges Wasser gibt.
Aber wer weiß? Braune Zwerge etwa sind ja nur genauso groß wie Jupiter und leuchten vor allem im Infraroten. Ich kann gerade auf die Schnelle nicht finden wie hell sie im sichtbaren Spektrum leuchten, aber so pi mal Daumen dürfte es nur so etwa im Bereich Kerzenflamme sein. Was ich damit sagen will: vielleicht strahlt ein BZ doch genug Wärme ab, um einem - ihn relativ nah umkreisenden - Planeten genug Wärme zu spenden, dass es dort flüssiges Wasser geben kann und sich Lebensprozesse entwickeln. Also quasi Infrarot-Photosynthese, why not.
Zwar mag es sein, dass die Strahlung auf der Planetenoberfläche ankommt gefährlich wäre -- aber auf so einer Welt wäre es dann erst recht wurscht ob das Leben über- oder unterirdisch stattfindet, finster ist es ja so oder so. Also why not, lass den BZ die Kruste des Planeten aufheizen, und der Großteil des Lebens spielt sich in unterirdischen Ozeanen und Kavernensystemen ab.

Die Lebewesen auf so einer Welt dürften dann wohl auch entsprechend keine "normal" lichtempfindlichen Augen, sondern Infrarot-Sinnesorgane evolvieren.
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Offline gilborn

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Ich hatte gerade noch eine schräge Idee:

Vielleicht ist euch ja ein Begriff, dass die Saturnmonde Janus und Epimetheus ihre Umlaufbahnen miteinander tauschen. Sie kommen einander periodisch sehr nahe, wodurch der eine von außen nach innen und der andere von innen nach außen gezogen wird, und dann alle 4 Jahre geht es wieder andersrum. Bzw eigentlich sieht es eher so aus, dass sie im Zuge ihrer Annäherung immer wieder einen Teil ihres Bahnimpulses hin und her übertragen. Quasi wie Billiardkugeln, nur ohne Kollision. Hier eine anschauliche Simulation:

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Jetzt könnt ihr euch denken, worauf ich hinauswill: was, wenn wir so eine Konstellation auch mit einem bewohnten Planeten hätten? Oder gar noch schräger: _beide_ Planeten bewohnt? Stellt euch das mal vor, ihr könnt am Himmel sehen wie ein anderer Planet jeden Tag größer und größer wird, bis man irgendwann fast rüberspucken kann - und dann schrumpft er wieder.

Nun kann man auch mit dem Setup rumspielen, wie oft so eine Annäherung vorkommen soll. Wie gesagt, schon bei zwei Gasriesenmonden reden wir von mehreren Erdjahren Intervall, dabei brauchen beide Monde nur ca 17 Stunden für einen Umlauf um ihren Planeten. Aber es spricht freilich nichts dagegen, dass unsere Fantasy (oder SF) -Welt(en) ebenfalls um einen Gasriesen kreisen.

Will man eher konservativ einen Planeten wie die Erde in typischem Sonnenabstand haben, der sich einen Orbit mit einem anderen Planeten teilt, dürften freilich auch die Intervalle viel, viel länger ausfallen. Wenn wir einfach mal die Verhältnisse der Saturnmonde von Umlaufzeit zu Annäherungsintervall linear hochskalieren, wäre das: einmal alle 2000 Jahre.
Daraus lässt sich dann freilich auch wieder einiges zusammenspinnen. Bei einem Zyklus von 2000 Jahren ist es nicht gesagt, dass das Wissen um dieses Phänomen entsprechend lange tradiert wird. Sodass dann Weltuntergangsstimmung ausbricht, wenn sich die Planeten nahe kommen.
Vielleicht ist diese sogar gerechtfertigt; es könnte ja durch Tidenkräfte größere Verwerfungen geben: Sintfluten, Erdbeben, Kataklysmus; dies wiederum wirft womöglich die Zivilisation über den Haufen und resettet sie, wodurch auch nochmal wahrscheinlicher wird, dass das Wissen um die Ursache verloren geht. Hier hat man aber die freie Auswahl. Vielleicht weiss man ja um den Zyklus und bereitet sich entsprechend vor, indem man sich zB die Jahre um den Wendepunkt herum in unterirdische Kaers zurückzieht.

Wenn beide Planeten bewohnbar sind, könnte es auch sein dass man zum Zeitpunkt der Annäherung mit primitiven Steampunk-Raumschiffen zwischen ihnen reisen kann.
Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig. =)
Auch sehr cool  :d
Eine etwas bösere Variante für die Bewohner wäre, wenn nur eine der Bahnen in der habitablen Zone liegt. Dann gibt es alle 2000 Jahre eine Planetenwanderung und jedesmal werden welche zurückbleiben...
Gleichzeitig findet man auf den anderen Planeten die Überreste vom letzten Zyklus.

Offline Doc-Byte

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Alles nicht so spektakulär, fürchte ich. Aber weitgehend (nicht vollständig) schließen sich „cool und ausgefallen“ und „Leben durch Evolution“ gegenseitig aus. Kolonien mit Jahrzehnten oder vielleicht Jahrhunderten an Lebenszeit gingen dagegen auch in Systemen, die im astronomischem Maßstab extrem kurzlebig wären.

Vielleicht sollte ich den Grundansatz überdenken und alternativ überlegen, wie Völker auf "Fantasy Techlevel" von einem Planeten zum nächsten reisen können. - Tatsächlich hab ich dafür ja sogar schon mal eine Lösung gefunden, auf die ich aufbauen könnte... Und mir fällt gerade auf, dass sie eigentlich ziemlich gut in meine "Traumlande" passen würde. :o

[...]Die Lebewesen auf so einer Welt dürften dann wohl auch entsprechend keine "normal" lichtempfindlichen Augen, sondern Infrarot-Sinnesorgane evolvieren.

Bei meinem Weltenbau hab ich tatsächlich versucht, bei den nicht-menschlichen Spezies ihre Heimatwelt mit einfließen zu lassen. In diesem Beispiel hier ist es zwar "nur" ein Roter Zwerg, aber ich hab daraus ein paar evolutionäre Eigenheiten abgeleitet:

Zitat von: Kat'ol
Kat'ol sind eine humanoide Spezies, die auf dem Planeten Kat'ol Prime, einem der Gründungsmitglieder des Terranischen Sternenbundes, entstanden ist. Das System Kat'an besteht aus zwei Roten Zwergen, die von drei Planeten umkreist werden, welche grundsätzlich alle bewohnbar sind. Aber nur auf Kat'ol Prime hat sich höheres Leben entwickelt, während die Kat'ol erst mit dem Beginn der Raumfahrt auf Kat'ol Secundo und Kat'ol Tercio siedelten. Außerdem gibt es es im Kat'an System weiter außen noch zwei Gasplaneten.

Kat'ol sind eher klein gewachsen; mit einer durchschnittlichen Größe von 160cm bei Männern und 150 cm bei Frauen; dafür aufgrund der, im Vergleich zu Terra, höheren Schwerkraft jedoch sehr muskulös. Zudem sind sie mit einziehbaren Klauen an den Fingern und Reißzähnen ausgestattet. Da der Planet Kat'ol Prime mit durchschnittlichen Sommertemperaturen von nur rund 12° Celsius und Wintern von durchschnittlich 10° unter Null für eine bewohnte Welt relativ kühl ist, besitzen Kat'ol am ganzen Körper ein kurzes, dichtes Fell, das ihnen eine hohe Unempfindlichkeit gegen Kälte verleiht. Lediglich Hand- und Fußflächen sowie das Gesicht (auch bei Männern) sind unbehaart. Die Fellfarbe variiert stark, tendiert aber überwiegend zu eher dunkleren schwarzen und braunen Schattierungen. Die Augen der Kat'ol sind für das infrarote Spektrum des Lichts empfindlich, während die Kat'ol Schwierigkeiten haben, Grün- und Blautöne zu differenzieren.

[...]

Eine etwas bösere Variante für die Bewohner wäre, wenn nur eine der Bahnen in der habitablen Zone liegt. Dann gibt es alle 2000 Jahre eine Planetenwanderung und jedesmal werden welche zurückbleiben...
Gleichzeitig findet man auf den anderen Planeten die Überreste vom letzten Zyklus.

Jetzt stell dir mal die Überraschung vor, wenn man nach 2.000 Jahren zurückkommt und die Welt nicht verlassen vorfindet, weil die Zurückgelassenen noch ein, zwei Jahrhunderte Zeit hatten, sich technologisch so weit zu entwickeln, dass sie auf einer eigentlich zu kalten Welt überleben konnten. >;D
If you want to take back what they stole / Feed the rage in your heart / Till it's ready to blister. / Now put your gun in your hand / And take it to Mister