Umfrage

Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?

Est Solarus oth Mithas - Die Ehre ist mein Leben = 100 Prozent "Holzkopf"
8 (21.1%)
Nur lebend kann ich meinem Gott dienen = 50 Prozent "Holzkopf"
28 (73.7%)
Tolle Fähigkeiten, toller Typ - was interessiert mich blinde Ehre? = Ehrenloser Nichtholzkopf
2 (5.3%)

Stimmen insgesamt: 37

Autor Thema: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?  (Gelesen 1216 mal)

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Offline Namo

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In einem Schwesterthread wurde gerade charmant der lawful stupid Paladin erwähnt. Also den rechtschaffend guten Paladin - der Stur immer nur das Gute tut egal ob es ihn oder andere das Leben kostet.

Und ich erinnere mich an meinen ersten Paladin den ich gespielt habe. Ich hatte Drachenlanze noch nicht gelesen und sah den Paladin als coolen Gotteskämpfer. Der natürlich straight zwischen gut und böse unterscheidet. Aber eben doch ein Mensch mit einem Leben war. Also kam eine Szene in der böse Gestalten gerade Gefangene gemacht hatten und der Truppe zahlenmäßig deutlich überlegen waren, so dass eine offene Konfrontation selbstmörderisch gewesen wäre. Jetzt kamen die Drachenlanzeleser und legten die Sturmschablone an - für sie die Urform eines Paladins damals. "Du bist lawful good und ein Paladin! Du musst da raus und die zu retten versuchen auch wenn es dein Leben kostet!" Hmmm, war so semi. Auch für den SL, der das so nicht unbedingt geplant hatte. Ich weiß nicht mehr wie die Szene am Ende ausging.

Aber ein Charakter muss auch Spaß machen. Und einen Holzkopf zu spielen, der quasi immer sein Gehirn ausschalten muss wenn ein Triggerpunkt kommt, finde ich nicht so spaßig.

Wir haben aktuell einen Paladin in der Spielergruppe (allerdings nicht D&D - nur hier passt die Umfrage am Besten). Den haben wir (Spieler und ich als SL) so definiert, dass der Spieler dem im Rahmen seines Kirchenkodexes schon so spielen kann wie er möchte. Natürlich muss er sich für die Armen und Schwachen einsetzen und dem Bösen mutig begegnen. Aber zu einem Himmelfahrtskommando kann er nicht gezwungen werden. Das möchte auch die Kirche nicht. Das findet nur statt, wenn er es eben selbst möchte.

Wie behandelt oder spielt ihr die Thematik bei euch? Wir werden rechtschaffend gute Charaktere bei den Ehre das Leben ist, oder eben Paladine/die Ritter von Solamnia allgemein ausgespielt? Stur nach Konzept oder mit Nuancen?

Edit. Die Umfrageoptionen sind eher nur für eine grundsätzliche Richtung gedacht um einen schnellen Überblick zu haben wie die Tendenzen so sind neben etwaigen verbalen Ausführungen.
« Letzte Änderung: 20.01.2025 | 14:05 von Namo »

Online schneeland

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #1 am: 20.01.2025 | 14:01 »
Bin mir gerad' nicht ganz sicher: geht's darum, was wir unter "lawful stupid" verstehen? Oder darum, wie wir selber unsere rechtschaffen guten Paladine spielen?
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Offline Ainor

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #2 am: 20.01.2025 | 14:04 »
Regelseitig gibt es "lawful stupid" seit 2008 nicht mehr. Und wirklich komplett selbstmörderisch haben wir das auch davor nicht gehandhabt. Warum solte man ansonsten einen Paladin spielen?

Aber für NPCs die der Gruppe Steine in den Weg legen ist eine gewisse Engstirnigkeit ganz nett.
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Offline Namo

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #3 am: 20.01.2025 | 14:06 »
Bin mir gerad' nicht ganz sicher: geht's darum, was wir unter "lawful stupid" verstehen? Oder darum, wie wir selber unsere rechtschaffen guten Paladine spielen?

Ich habe es jetzt mal noch etwas hoffentlich klarer ausformuliert. Immer gefährlich wenn einem selbst der Pfaden präsent ist bzw. man weiß was man meint. :) War mir nicht klar wie missverständlich das sein kann. Sorry.

Offline Namo

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #4 am: 20.01.2025 | 14:09 »
Regelseitig gibt es "lawful stupid" seit 2008 nicht mehr. Und wirklich komplett selbstmörderisch haben wir das auch davor nicht gehandhabt. Warum solte man ansonsten einen Paladin spielen?

Aber für NPCs die der Gruppe Steine in den Weg legen ist eine gewisse Engstirnigkeit ganz nett.

Auch wenn es das Konzept ja als solches nicht mehr gibt, ist es aber offensichtlich doch bei Vielen noch immer verfestigt wie man liest. Daher auch mein Interesse daran, wie das aktuell so ausgespielt und behandelt wird. Gerne systemübergreifend. Ich fand das halt immer etwas unglücklich, einen Charakter spielen zu müssen, den ich in bestimmten Situationen einfach aus der Hand geben muss, weil er in eine bestimmte Richtung zu sein hat.

Offline nobody@home

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #5 am: 20.01.2025 | 14:29 »
"Lawful stupid" war schon immer ein doofes Klischee. Ein richtiger Paladin weiß, was wann zu tun ist, und gibt sich mit solchem Kleinlichkeitsfirlefanz entsprechend gar nicht erst ab. ;)

Natürlich paßt der dann, wie ernsthaft "gute" Charaktere generell, andererseits auch nicht in eine stereotype Mörderhobogruppe -- und ich denke, da kommt an vielen Tischen dann der Hauptzündfunke her. Wenn ich wirklich eine halbwegs heldenhafte Figur spielen will, dann braucht die Mit-SC, die mit ihr auch in dieser Hinsicht einigermaßen harmonieren, sonst bin ich mit dem Konzept schlicht fehl am Platz.

Online schneeland

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #6 am: 20.01.2025 | 14:35 »
Ich habe es jetzt mal noch etwas hoffentlich klarer ausformuliert. Immer gefährlich wenn einem selbst der Pfaden präsent ist bzw. man weiß was man meint. :) War mir nicht klar wie missverständlich das sein kann. Sorry.

Kein Problem! Dann bleibe ich im Konsens - zumindest ein bisschen "Holzköpfigkeit" gehört für mich zu so 'nem Paladin schon mit dazu  ;D
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Offline Runenstahl

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #7 am: 20.01.2025 | 14:38 »
Aus Sicht eines D&D Spielers / SLs: bei uns darf jeder seinen Paladin (oder Warlock oder Priester) so spielen wie er möchte. In grauer Vorzeit war es mal so das Paladine stärkere Charaktere waren und sie deshalb einen Codex bekamen der sie ein wenig einschränken sollte. Heute sind die Paladine nicht mehr stärker. Deshalb kann man sich den Paladintypen raussuchen der ohnehin zum eigenen Spielstil paßt. Vom Eroberer (Conquest) über den Racheengel (Vengeance) bis hin zum klassischen Gutmenschen (Devotion) ist da für jeden was dabei.

Ob und wie sehr man dann am jeweiligen Codex klebt hängt natürlich von der Gruppe ab. Als SL würde ich bei Spielern die ihren Paladin absolut gegen ihren Codex spielen schonmal das Gespräch suchen ob das nun Absicht oder Unwissenheit ist. Derartiges kann ja auch Stoff für gutes Rollenspiel geben. Grundsätzlich würde ich aber keinem Charakter deswegen seine Kräfte entziehen... es könnte aber passieren das er letztlich einem anderen Paladin-Pfad (mit leicht anderen Fähigkeiten) folgt.

Das geht Hand in Hand mit den Gesinnungen bei D&D. Die sind mMn nach (schon seit längerem) nie als Korsett sondern eher als Rollenspielhilfe gedacht gewesen (ähnlich wie Wesen & Verhalten bei der WoD z.B.). Ob ein rechtschaffen Guter Charakter sein Wort bricht wenn er dadurch Leben retten kann hängt vom individuellen Charakter ab ist aber grundsätzlich möglich. Der Unterschied zum chaotisch Guten Charakter ist das letzterer ohne drüber nachzudenken weitermacht während dem rechtschaffenen Charakter diese Entscheidung nicht ganz so leicht fällt. Anders herum kann es auch im Leben des chaotischen Charakters Schwüre geben die ihm trotz seiner Gesinnung heilig sind. Der beißt sich mMn nicht. Die Gesinnung soll nur aussagen wie sich der Charakter grundsätzlich verhält. Im Spiel (wie im Leben) wird es immer wieder Situationen geben in denen der Charakter sich außergewöhnlich verhalten wird und das ist gut so denn so wird der Charakter mit Leben gefüllt. Ansonsten kann man sich das Rollenspiel auch sparen und der SL legt in jeder Situation anhand der Gesinnung fest wie der Charakter sich verhält. Das will aber (hoffentlich) keiner.
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Offline Femenmeister

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #8 am: 20.01.2025 | 14:51 »
Achtung, persönlich-subjektive Meinung!!

Ein Paladin, der stupide sein Leben wegwirft, nur weil auf seinem Sheet „rechtschaffend gut“ steht, ist ein Beispiel dafür, wie man es meiner Meinung nach eben nicht machen sollte. Solche Situationen entstehen, wenn Spieler die Angebote aus dem Regelwerk ungefiltert umsetzen, damit sie sich keine Gedanken über die eigene Figur machen müssen.

Die Charaktere haben im Laufe ihres Lebens eine grob zu bezeichnende moralische Festlegung erlangt, die eine Summe aus bereits Erlebten, ihrer persönlichen Anlagen und bisherigen Lebensentscheidungen darstellen – also im Prinzip alles, was sie zu echten Persönlichkeiten macht. Diese Erfahrungen wurden vorher gesammelt und führten erst dann zu ihrer regeltechnischen Moralkategorie. Nicht umgekehrt. Kein Wesen wurde bei seiner Geburt mit einem Etikett versehen, nachdem er sich für den Rest seines Lebens richtet. Alles andere führt zu holzschnittartigen Figuren, die kein wirkliches Eigenleben haben.

Deswegen halte ich Option Nr. 1 auch nicht für realistisch. Selbst der fanatischste Gotteskrieger wird nicht einfach über jedes Stöckchen springen, das man ihm vorhält. Wieso sollte er auch? Wahrscheinlich hat er jahrelang seine Fähigkeiten trainiert, sich im Glauben schulen lassen und vielleicht als Kind schon davon geträumt, als rechtschaffener Recke einen wahren Unterschied in dieser Welt zu machen. Er hat ein Ziel und sein heiliger Auftrag lässt ihn sich zu Höherem berufen fühlen. Es ist unwahrscheinlich, dass er in einer vergleichbaren Situation denkt: „Eigentlich wollte ich nach besten Kräften und Urteilskraft meiner Lebensaufgabe nachgehen, aber doof, jetzt muss ich mich leider stattdessen sinnlos opfern.“

Natürlich kann es solche Paladine geben, die sich anders entscheiden würden. Aber dann sollte seine Entscheidung eine folgerichtige Konsequenz seiner übrigen Charaktereigenschaften sein. Vielleicht fürchtet er, mit den Schuldgefühlen nicht klarzukommen, die ein Nichthandeln zur Folge hätte. Oder der Fanatismus ist tatsächlich eine Eigenschaft von ihm, die ihn bereits in der Vergangenheit unbedacht hat handeln lassen und auch in Zukunft dazu verleiten wird – interessante rollenspielerische Momente mit dem Rest der Gruppe inklusive. Dann wäre es dem Innenleben der Figur geschuldet und nicht dem schnöden Satz einer regeltechnischen Moralkategorie.

Und abgesehen davon, darf natürlich jeder so spielen, wie er möchte.  ;)

Offline caranfang

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #9 am: 20.01.2025 | 14:52 »
Im Prinzip hat Runenstahl schon recht. Aber es gibt Fälle, die problematisch sind. Würde sich ein rechtschaffen guter Paladin an einem durchgeplanten Betrug an einer chaotisch bösen Person beteiligen? Oder ihn sogar mit planen? (Dies ist nämlich in einer AD&D-Runde passiert, und ich warder einzige, der damit Probleme hatte. Leider warich da nicht DM.)

Offline Runenstahl

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #10 am: 20.01.2025 | 14:58 »
Im Prinzip hat Runenstahl schon recht. Aber es gibt Fälle, die problematisch sind. Würde sich ein rechtschaffen guter Paladin an einem durchgeplanten Betrug an einer chaotisch bösen Person beteiligen? Oder ihn sogar mit planen? (Dies ist nämlich in einer AD&D-Runde passiert, und ich warder einzige, der damit Probleme hatte. Leider warich da nicht DM.)

Das kann man nicht Pauschal beantworten denke ich.
Geht es bei dem Betrug darum sich zu bereichern oder darum dem Bösewicht das Handwerk zu legen ?
Falls es darum geht ihm das Handwerk zu legen... kann man den Bösewicht auch "legal" drankriegen ?
Und wenn ja, reicht das um seine Pläne in der notwendigen Zeit zu stoppen bevor er Plan XY mit schlimmen Konsequenzen durchsetzt ?

Und WENN das in der Gruppe Knartsch gibt ist das mMn eine prima Gelegenheit für spannendes Rollenspiel (aber nur wenn sich die Charaktere und nicht die Spieler uneins sind).
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Offline Feuersänger

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #11 am: 20.01.2025 | 15:07 »
Der Paladin hat sich über die Jahre zu meiner Lieblingsklasse gemausert, nachdem ich ihn als Jugendlicher überhaupt nicht ausstehen konnte. Ich würde mich allerdings weigern, ihn als betriebsblinden Idioten zu spielen.

Ein Paladin gehorcht zum Beispiel nicht blind jedem Gesetz oder Herrscher, sondern prüft im Zweifel erstmal das Gesetz oder den Herrscher selber, ob dieses oder dieser Gut und gerecht ist. Und wenn er entscheidet, dass es ein schlechtes, ungerechtes oder gar böses Gesetz oder der Herrscher ein Tyrann ist, dann nimmt er das nicht hin sondern schickt sich an, für eine Änderung zu sorgen.

Zweitens, wie ich schon im anderen Thread angedeutet habe: es ist nicht mein Job als Paladin, _dich_ zu zwingen _meine_ Eide zu befolgen. Wenn man sich erstmal das verinnerlicht, ist schon eine Menge gruppeninternes Konfliktpotential aufgelöst. Als Paladin ist erstmal mein Selbstanspruch, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Freilich, wenn ein anderes Gruppenmitglied extrem advers handelt, zB ständig Unschuldige bestiehlt, betrügt, quält oder tötet, dann kann ich da nicht wegsehen. Das ist dann aber mE ein grundsätzliches Problem innerhalb der Gruppe und da lasse ich mir auch nicht als Paladinspieler den schwarzen Peter zuschieben. 

Drittens, früher war es lächerlich einfach, ein Kobayashi Maru zu konstruieren, aus dem der Paladin entweder nicht lebend oder nicht als Paladin rauskommen würde. Dazu hatten wir auch schon lange und ausführliche Threads, kann ich bei Gelegenheit raussuchen. Der eigentliche Sinn von solchen No-Win-Situations ist aber mE für den Paladin: sich nicht damit abfinden! Make life take the lemons back! Zeig der Welt, dass du so badass bist, dass du die Geiseln retten _und_ den Bösen aufhalten kannst!


Achja und noch was: es wird im Mainstream irgendwie als gegeben angenommen, dass Paladine immer einer Gottheit dienen und von dieser ihre Macht (Kräfte) verliehen bekommen. Quasi wie Kleriker, nur mit Schwert. Wenn es im bespielten Setting unbedingt so verlangt wird, halte ich mich dann eben in des jeweiligen Gottes Namen daran. Aber viel interessanter finde ich einen Paladin, der seine Macht aus seinen eigenen Überzeugungen zieht. Bzw im D&D-Multiversums-Kontext: aus den kosmischen Prinzipien, auf die er ausgerichtet ist, also aus seinem Alignment. Und so macht es auch am meisten Sinn, dass - wie in früheren Editionen - der Paladin seine Kräfte verliert, wenn er nicht mehr Lawful Good ist: weil er dann seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline caranfang

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #12 am: 20.01.2025 | 15:12 »
...
Geht es bei dem Betrug darum sich zu bereichern oder darum dem Bösewicht das Handwerk zu legen ?
...
Leider um ersteres.

Offline tartex

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #13 am: 20.01.2025 | 15:15 »
"Lawful stupid" ist ein Spektrum.
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Offline unicum

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #14 am: 20.01.2025 | 15:26 »
Für mich sind Paladine keine Holzköpfe.
Für mich sind Leute die dieses lawful stupid "vehement einfordern" Holzköpfe.

Das gesagt wird der Paladin alles in seiner möglichkeit stehende Tun um böses zu verhindern oder zu beenden. Die Betonung liegt auf "in seiner Möglichkeit" und nicht auf verhindern und beenden.

Ja es mag mal Situationen geben in welchen es eine entscheidung geben wird in welcher Paladin auch "playing Charachter" draufgehen kann/wird. "Ich deke den Rückzug, zündet in der Kathedrahle eine Kerze für mich an!" Aber - und das macht imho Rollenspiel aus - sollte das auch immer eine Entscheidung der Spielers sein.


Offline Isegrim

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #15 am: 20.01.2025 | 15:55 »
Naja, der Paladin hat halt viele Inspirationen von Leuten wie Leonidas Spartiaten an den Thermopylen aufgenommen, oder von Roland und den Paladinen (!) Karls aus dem Rolandslied. Da ist das mit dem heldenhaften Ende gegen eine feindliche Übermacht schon eine ziemliche zentrale Sache. Ich würd solche Charaktere als SL ja auch zu nichts zwingen oder ihnen die Kräfte nehmen oder ähnlich albernen Kram, aber je nach Lage der Dinge könnt ich anfangen, dass mein SC den auslacht und anfängt, mit dem Finger zu zeigen...
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Offline KhornedBeef

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #16 am: 20.01.2025 | 16:24 »
Nuanciert! Also. hypothetisch, ich habe ja noch keinen gespielt. Aber seit ich mal irgendwann in den Alignement Super Thread gestolpert bin, finde ich, dass man aus der Auslegung der klassischen 9 alignements geradezu einen ethikphilosophischen Sport machen kann ;)
Einer der schönen Kerngedanken des ersten Lawful Good - Artikels: Ein solcher Charakter sollte nicht bloß die Verfehlungen seiner Mitwesen bestrafen, sondern höchste Tugend in Ihnen hervorbringen, sie inspirieren und anleiten. Das kann sehr herausfordernd sein, aber eben nicht durch ständigen (erweiterten) Suizidversuch.


https://forums.giantitp.com/showthread.php?448812-Alignment-Handbook-Super-Thread
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Offline nobody@home

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #17 am: 20.01.2025 | 16:26 »
Eine Figur, die ich als Paladin-Inspiration ganz hilfreich finde, ist der gute alte Steve Rogers als Captain America. Der Mann mag zwar nicht besonders religiös eingefärbt sein (ist als weißer Modellamerikaner wahrscheinlich auch einigermaßen gläubiger Christ, nur eben privat), aber daß er seine Ideale und Prinzipien hat und man sich auch darauf verlassen kann, würden nicht mal seine Feinde abstreiten -- und ein Depp ist er trotzdem nicht.

Offline KhornedBeef

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #18 am: 20.01.2025 | 16:37 »
Allerdings, wenn das seine Ideale sind, persönlich, ist eher eher Neutral Good. Man kann allerdings ohne weiteres argumentieren, dass er z.B. im MCU seine Gesinnung ändert. Als inspirierend angelegt ist er natürlich immer.
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Offline Raven Nash

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #19 am: 20.01.2025 | 16:41 »
und ein Depp ist er trotzdem nicht.
In den Comics ist er zumindest ein nervtötender Ausbund an US-Patriotismus, noch schlimmer als Superman. Es gibt eine geile Szene, wo er Moon Knight vollquasselt und Khonshu hinter ihm steht und sagt: "Kill him! Please, kill him! - Just to make him shut up! Kill him!" Und ich kann's ihm sooo nachempfinden.  ~;D

Der Paladin ist ja eigentlich ein Kreuzritter, also jemand, der seinen Glauben mit dem Schwert verbreitet. Eigentlich müsste man ihn als religiösen Fanatiker spielen - aber wer will das schon?
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Offline Ainor

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #20 am: 20.01.2025 | 16:50 »
Fanatiker nur im Sinne dass er bereit wäre sich für ein höheres Ziel zu opfern. Aber zwangsbekehrung gibt die Definition von rechtschaffen gut nicht her.

Er ist auch kein Kreuzritter sondern ein idealisierter mittelalterlicher Ritter.
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Offline Boba Fett

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #21 am: 20.01.2025 | 16:55 »
Antwort: gar nicht.
Ich versuche, Paladine so zu spielen, wie Karotte Eisengießer Sohn.
Sprich: Klar, wenn jemand zur Bedrohung wird, nutzt man die Mittel, die notwendig sind, um die Bedrohung abzuwenden, aber deswegen schlägt man Dieben nicht instant die Hände ab oder schleift sie zum Pranger. Nein, die wollen bekehrt werden - sie wissen das eben halt nur noch nicht...
Und das finde ich auch nicht unehrenhaft.
Welche Ehre wäre es, irgendwelchen Strolchen mit komplizierter Jugend gleich ins Jenseits zu schicken, wo sie dann in die Hölle fahren, wenn noch Hoffnung besteht, sie zu guten Wesen zu erziehen, damit sie dann den guten Gottheiten dienen können...?
Sollte es im Setting irgendwelche "evil" Kreaturen geben, die nicht bekehrt werden können und die Schaden anrichten (oder das vorhaben) werden sie bekämpft. Liquidierung ist aber immer das letzte Mittel, wenn es keine Alternative gibt und nicht das Standard-Verfahren...
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #22 am: 20.01.2025 | 16:59 »
Ich habe die erste Option gewählt, weil das zweite mir schon etwas zu liberal erscheint. Er sollte geradlinig sein, auch wenn es unbequem ist, aber halt auch nicht blöd. Kingdom of Heavens mag als Beispiel dienen. Oder Lir aus das letzte Einhorn.
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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #23 am: 20.01.2025 | 17:03 »
Fanatiker nur im Sinne dass er bereit wäre sich für ein höheres Ziel zu opfern. Aber zwangsbekehrung gibt die Definition von rechtschaffen gut nicht her.

Zwangsbekehrung wäre potentiell dann mit RG vereinbar, wenn der Glaube des Paladins tatsächlich der einzig wahre wäre und Anhänger aller anderen nach dem Tod direkt zur Hölle o.ä. führen (was zumindest zu Kreuzfahrerzeiten der eine oder andere tatsächlich mit Überzeugung geglaubt haben mag). Dann wäre das nämlich potentiell die einzige Möglichkeit, sie vor diesem Schicksal zu bewahren...

...natürlich könnte sich derselbe Paladin dann auch irgendwann berechtigterweise die Frage stellen, wer eigentlich dieses ganze Scheißsystem überhaupt erst so eingerichtet hat und welche Möglichkeiten es gibt, besagte(n) Verantwortliche(n) selbst dafür zur Rechenschaft zu ziehen. ;)

Offline AlucartDante

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Re: Wie lawful stupid werden Paladine von euch ausgelegt?
« Antwort #24 am: 20.01.2025 | 17:07 »
Ich habe es nie verstanden, in welchen Rittergeschichten Dummheit als besonders ehrenhaft gelten soll? Zumal ein Paladin ja ein Gotteskrieger ist, der sich meiner Meinung nach besonders intellektuell mit der Theologie und mit Weisheit geübt hat. Deswegen sind Paladine für mich immer besonders ehrenhaft, intelligent und gebildet.