Autor Thema: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?  (Gelesen 1991 mal)

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Offline Fillus

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These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« am: 30.01.2025 | 12:17 »
Wenn ich durch Abenteuer blättere, fällt mir immer wieder auf wie unsagbar viel Zeug in manchen Spielen gefunden wird. Bei D&D, bei vielen OSR, bei Dungeonslayers, etc.

Das führt meiner Meinung nach zu Problemen.
Zu viele magische Items bringen die Balance ins Wanken. Entwerten sogar Charakterfähigkeiten und werden sie verlauft Reichtum.
Zu viele Münzen, Edelsteine. Geld ist schnell nichts mehr wert, wird sogar zu weilen gar nicht mehr notiert, sobald man eine recht niedrige Stufe erreicht hat. Es hat keine Bedeutung mehr, weil man einfach alles (abgesehen von mächtigen magischen Items?) bezahlen kann. Außerdem schleppen Helden oft tausende Münzen mit herum.

Warum ist das so? Warum gibt es diese Fülle an Belohnungen? Um Glücksgefühle durch dauerhafte Belohnungen hervorzurufen? Irgendwie scheint sich das "Problem" auch auf Fantasysysteme zu konzentrieren. Ist es noch Zeitgemäß, oder sollte da ein Umdenken stattfinden.

Bin ich der einzige der erlebt hat, das D&D Kampagnen aufgrund von zu mächtigen magischen Items keinen Spaß mehr gemacht haben und deswegen abgebrochen wurden?

Würde es nicht mehr Spielspaß bedeuten, wenn man Geld noch sinnvoll einsetzen kann? Was sind die Lösungsansätze? Laufende Kosten? Gebäude, Raumschiffe, etc zum Ausbauen? Geld in Erfahrungspunkte umwandeln? Oder für sozialen Status?

Warum wollen Spielende überhaupt die mächtigen Items oder das ihr Charakter immer stärker wird? Ist ihnen nicht bewusst das es nur ein Wettrüsten ist und die Widersacher im gleichen Maße besser werden?

Was nütze es, wenn die "Helden" auf Stufe 3 schon so viel Gold haben, dass sie sich eigentlich schon den Rest des Lebens gut davon leben könnten?


Beispiel Dungeonslayers Oneshot: (Dungeon2Go1)
- 200 Gold Belohnung für die Quest (einseitiger Dungeon Stufe 1-4)
- Lager 14 Kurz-, 9 Langschwerter, 12 Dolche
- 4 Bier- (je 5GM) und 2 Weinfässer (je 10GM).
- Gegner je W20KM, Ring (12GM)
- Eisentruhe enthält 414KM, 313SM, 618GM, 2 Heiltränke, Kriegshorn.
- Gefangene 8xW20SM. 40GM bzw. 6GM für Befreiung
- Alchimistenwerkzeug (50GM), rußgeschwärzten
- Schutzring +1 & 20 rote Pillen (Heilwert je 15)
- Truhe, 2 Heiltränke, 1 Schwebetrank, mag. Krummdolch +1, 6 mag. Pfeilen (bei Aufprall Feuerball), 18 Goldbarren (je 20GM) und Schriftrolle mit Einschläfern, 2x Halt! und Schweben.
- Den Klimbim habe ich mal weggelassen.

Offline KhornedBeef

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #1 am: 30.01.2025 | 12:25 »
Kein Schwert+3 ? Das sind doch Anfängerzahlen!  ~;D

Tatsächlich ist das einfach ein Aspekt des Powergamings und auch des "das hat sonst keiner!!". Bei einigen D&D-Systemen ist ziemlich heftige Ausrüstung auch bei der Herausforderungskalkulation vorausgesetzt, d.h. ja, es entwertet evtl. Fähigkeiten etwas, aber es führt nicht zwangsläufig zu Langeweile durch einfache Kämpfe. Gut ist natürlich, wenn Ausrüstung und Fähigkeiten verschiedene Kategorien aufwerten.
Zum Thema Geld: Laufende Kosten verwalten ist in vielen Spielweisen eher langweilig. Persönlich kann ich da mit eher abstrakten Ansätzen (Bude mit Schmiede aufwerten ODER Beamte bestechen) leben. Das beißt sich aber etwas mit der klassischen D&D-Gold-Ökonomie.
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #2 am: 30.01.2025 | 12:55 »
Schaut man sich hinreichend alte D&D-Versionen mit ihrem XP-für-Gold-Ansatz an, dann erklären sich die Mengen an Geld und Wertgegenständen in den Dungeons eigentlich von selbst -- die da rauszuholen, war gewissermaßen das eigentliche Ziel des Spiels, während magische Gegenstände eher als Werkzeuge für die Spielercharaktere und ihre NSC-Gehilfen gedacht waren, um die nächsten Herausforderungen besser zu meistern. Und Spielgleichgewicht war damals, als das Hobby noch jung und unschuldig war, einfach noch nicht dasselbe Thema wie heute oft...

Jedenfalls: Die Regeln haben sich seitdem geändert, aber die Schätze sind im Wesentlichen dieselben geblieben. Vermutlich mit, weil (a) "das in D&D schon immer so war" und (b) die SC ja immer noch eine Motivation zum Abenteuern brauchen und "da draußen ist was zu holen" zumindest ansatzweise auch noch ganz ohne regelmechanische Unterfütterung funktioniert.

Und außerdem ist D&D sowieso auch heute noch einfach ein Rollenspiel zum Zahlen-beim-Wachsen-Zuschauen. Mehr Erfahrungspunkte, mehr Stufen, mehr Trefferpunkte, mehr Zaubersprüche, mehr, mehr, mehr...und da soll dann ausgerechnet der persönliche Reichtum der SC aus der Reihe tanzen? 8]

Offline Skaeg

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #3 am: 30.01.2025 | 13:02 »
Naja, bei OSR-Spielen/Klonen, die sich auf Gedeih und Verderb (und IMHO törichterweise) dem Paradigma "Gold = XP" verschrieben haben, ist das wohl dem Verlangen geschuldet, die eigenen Charaktere bei einem normalen Spielrythmus noch irgendwann einmal besser werden zu sehen, bevor man (als Spieler wohlgemerkt) in Rente geht.

Wenn ich, um beispielsweise in die 8. Stufe zu kommen, 100000 (einhunderttausend) XP brauche und <50% davon über Schätze einfahren muss, weil Monsterkill bei gefährlichen Monstern statistisch unweigerlich zum eigenen Ableben führt und man bei weniger gefährlichen eben auch Hekatomben von diesen niedermachen muss... dann kann man ja leicht ausrechnen, wie lange es dauert, wenn man bei einer Session sagen wir durchschnittlich 100 GM bekommt und einmal pro Woche spielt.

Nämlich roundabout 10 Jahre realer Zeit. a.) Wenn man wirklich einmal pro Woche spielt, b.) wenn der Charakter das überlebt (und nicht ge-energy-drained wird) und c.) bis zur achten Stufe (OSE-Cleric als Beispiel), was ja schon gut, aber noch lange nicht high-end ist.

******************************

Bei 3.x-D&D war es dann ja so, dass es eine quasi-vorgeschriebenen Wealth by Level gab, um die zur kampfkraftmäßigen Konkurrenzfähigkeit absolut notwendigen magischen Gegenstände besitzen zu können... im Grunde genommen alter Wein in neuen Schläuchen. Gefangengenommen und ausgeraubt zu werden war so gesehen eine spezielle Form von Level Drain.
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Offline Skaeg

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #4 am: 30.01.2025 | 13:12 »
Schaut man sich hinreichend alte D&D-Versionen mit ihrem XP-für-Gold-Ansatz an, dann erklären sich die Mengen an Geld und Wertgegenständen in den Dungeons eigentlich von selbst -- die da rauszuholen, war gewissermaßen das eigentliche Ziel des Spiels,
Und weil das so ist, ist es meiner Meinung nach auch albern, an diesem Paradigma so eisern festzuhalten: Denn bei Lichte betrachtet ist "Gold = XP" nichts anderes als eine spezielle Form von Achievement-XP. Ich schaffe es bis zum Raum X des Dungeon, überwinde alle Hindernisse, die mich daran hindern, Y da rauszuholen und schaffe es mit Y wieder raus: Dafür bekomme ich 500 XP. Ob Y jetzt der Siegelring des Riesenkönigs, der Welpe des kleinen Waisenknaben Timmy oder ein Sack mit 500 Goldmünzen ist, ist für diesen Vorgang tatsächlich eher sekundär. Was ich davon jetzt nehme, kommt drauf an, wie ich die Belohnung sonst so in der Welt verankern will.
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #5 am: 30.01.2025 | 13:25 »
Und weil das so ist, ist es meiner Meinung nach auch albern, an diesem Paradigma so eisern festzuhalten: Denn bei Lichte betrachtet ist "Gold = XP" nichts anderes als eine spezielle Form von Achievement-XP. Ich schaffe es bis zum Raum X des Dungeon, überwinde alle Hindernisse, die mich daran hindern, Y da rauszuholen und schaffe es mit Y wieder raus: Dafür bekomme ich 500 XP. Ob Y jetzt der Siegelring des Riesenkönigs, der Welpe des kleinen Waisenknaben Timmy oder ein Sack mit 500 Goldmünzen ist, ist für diesen Vorgang tatsächlich eher sekundär. Was ich davon jetzt nehme, kommt drauf an, wie ich die Belohnung sonst so in der Welt verankern will.

Matt Colville hat mal in einem seiner Videos den Punkt aufgeworfen, daß Geld eben etwas ist, was jeder Spielercharakter im Prinzip brauchen kann, egal, wofür er es dann konkret verwendet. Prinzipiell sicher nicht falsch...aber auch dazu braucht's dann eigentlich wieder eine anständige Weltanbindung, sonst sitze ich am Ende auch wieder bloß auf meinem imaginären Hort, ohne eine rechte Verwendung für ihn zu haben. :think:

Offline Skaeg

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #6 am: 30.01.2025 | 13:50 »
Genau.

Man kann ja nach der Überlegung "Was soll das, wofür ich Achievement XP vergebe, in der Welt bedeuten", wieder bei Gold landen. Aber gleich mit "Gold ist das Maß für Erfolg, weil ist halt so" einzusteigen, ist etwas fantasielos. (Und wie das an seine Grenzen stößt, sieht man dann am Paladin, der die Schätze auch fließig einsammeln, dann aber aufgrund seiner Bescheidenheitsschwüre ebenso fleißig abgeben soll.)

Vor allem, wenn es sich um derart absurde Mengen an Gold handelt. 50000 GM, die Summe für ein mittleres Level, sind bei alten D&D-Varianten über 2 Tonnen Gold.

(Die Goldgewichte sind übrigens ganz davon abgesehen etwas, was ich ändern würde... selbst bei modernen D&D-Varianten noch zu hoch IMHO.)
« Letzte Änderung: 30.01.2025 | 13:57 von Skaeg »
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Offline General Kong

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #7 am: 30.01.2025 | 14:22 »
Beim klassischen D&D finde Gold = EP super! Das einzige, was fehlt, ist die Regel, dass man das Gold sinnfrei (für den Sc nicht nützlich) verplemmpern muss.
Also: Spenden, verprassen, der Kirche einen Tempel bauen usw. (Zwerge können auch horten und darauf schlafen und wraten, bis sie sich wie Fafnir in einen Drachen verwandeln). Oder sinn vole Möglichenkeiten, die Marie auszugeben.

Bei anderen Versionen fehlte mir als Spieler oft bald der Anreiz nach Schätzen zu suchen: Was soll ich mit 100 Gm und Eldensteienen im Wert von 1500 GM, wenn ich die anderen Schätze schon nur so im Keller stapel.

Was die magische Gegenständeinflation angeht: Mohammed hatte nach islamischer Überlieferung 9 Schwerter, Billy the Kid nicht nur einen Colt und wenn sich mordene Polizei- und Armeeausrüstungen ansieht, dann haben die auch genug Auswahl.

Aber auch hier: Die Charakterfähigkeiten beim alten D&D waren übersichtlich und es kamne auch kaum welche hinzu: Der Kämpfer könnte sich bei AD&D auf EINE Waffe spezialisieren. Und bekam Mehfachangriffe. Der Dieb stieg bei den Fähigkeiten in %-Punkten und konnte dann irgendwann Schriftrollen lesen. Zauberer und Kleriker bekamne mehr und neue Sprüche.

Das war es.

Ein Kämpfer der 10.Stufe ohne magische Gegenstände (Rüstung, Waffen, Heiltränke, Schutzringe) konnte trotz von Huase aus besserer Trefferchancen und mehr TP gegen einen gut ausgerüsteten Kämpfer der 5. Stufe einpacken! Du bist, was du hast.

Für Zauberer usw. gilt das sowieso, da Schriftrollen, eine Tüte voller Stäbe und sonstiger Magiequark die Zauberfähigkeit und -resistenz enorm erhöht.

Das wurden keine "Charakterfähigkeiten durch Gegenstände überschattet" - ich bin super, weil ich nen Plattenpanzer +3 und einen Flugring habe und ich dich aus der Luft mit meinem Bogen +2 und Pfelien +1 beschieße!

Das ist bei den neueren Versionen anders. Daher spielen sie sich auch anders. Nicht besser! Nicht schlechter! Anders.

Und alles andere ist Geschmackssache.
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #8 am: 30.01.2025 | 14:30 »
(Die Goldgewichte sind übrigens ganz davon abgesehen etwas, was ich ändern würde... selbst bei modernen D&D-Varianten noch zu hoch IMHO.)

Na ja, Gold ist schwer -- bei Zimmertemperatur knapp die zweieinhalbfache Dichte von Eisen und nicht allzu weit unter der doppelten von Silber. Bei gleichem Standard-Münzgewicht, wie's D&D ja gerne hat, müßten also die Goldmünzen eigentlich zusammen mit denen aus Platin die kleinsten von allen sein... ;)

(Wobei Platin im Fäntelalter ohnehin ein gewisser Anachronismus ist, wenn man sich die realhistorische Entwicklung anschaut; das Zeug war ewige Zeiten so gut wie unbekannt, geschweige denn, daß es irgendwer tatsächlich für zehnmal so wertvoll wie Gold gehalten hätte. :))

Offline Skaeg

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #9 am: 30.01.2025 | 14:43 »
Na ja, Gold ist schwer -- bei Zimmertemperatur knapp die zweieinhalbfache Dichte von Eisen und nicht allzu weit unter der doppelten von Silber. Bei gleichem Standard-Münzgewicht, wie's D&D ja gerne hat, müßten also die Goldmünzen eigentlich zusammen mit denen aus Platin die kleinsten von allen sein... ;)

(Wobei Platin im Fäntelalter ohnehin ein gewisser Anachronismus ist, wenn man sich die realhistorische Entwicklung anschaut; das Zeug war ewige Zeiten so gut wie unbekannt, geschweige denn, daß es irgendwer tatsächlich für zehnmal so wertvoll wie Gold gehalten hätte. :))
Ein Dukat, also quasi die europäische Standardgoldmünze seit dem Mittelalter, wiegt ~3,5 Gramm (und das Feingewicht ist fast genau so viel). Eine prä-2nd-D&D-Goldmünze wiegt ~45 Gramm, eine "moderne" D&D-Goldmünze immer noch ~10 Gramm.

D&D-Goldmünzen sind absurd schwer und wenig wert. Es gibt diverse (mundane) Ausrüstungsgegenstände, die buchstäblich so viel wert sind wie ihr Gewicht in Gold. (Und bei den meisten Waffen ist das nur deswegen nicht der Fall, weil sie auch absurd schwer sind.)
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Offline Mouncy

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #10 am: 30.01.2025 | 14:56 »
IMO ist der Metalltyp nicht wörtlich zu nehmen, das sind halt Platzhalter für die verschiedenen Münztypen / Währungen euerer eigenen Kampagnenwelt.

Bei mir sehen Münzen so ähnlich aus wie Euro Münzen, also ausen ein Ring aus Eisen innen drin dann Edelmetall. Copy Pasta aus meiner laufenden Kampagne Schmierzettel Notepad.

Münzbezeichnungen + ungefähre Euro Kaufkraft + Prägung
Platin Drachen -  1000€ - Kopf = Verschiedene legendäre Drachentöter, Zahl = Imperiales Drachensymbol
Gold Kronen - 100€ - Kopf = Verschiedene Imperatoren, Zahl = Krone und Zepter des Imperators
Silber Taler - 10€ - Kopf = A-Promis: Adlige, Generäle, Kleriker, Imperiale Zauberer, Zahl = Adels-Heraldik, Imperiales Armee Abzeichen, Klerikale Symbole der Kirchen, Symbol der imperialen Magiergilde
Kupfer Groschen - 1€ - Kopf = B-Promis: Gildenvorsteher, Bürgermeister, Schutzheilige, berühmte Barden, lokale Volkshelden, Zahl = Symboliken der Imperialen Handwerks und Händler Gilden, Stadtwappen, Heraldik lokaler Provinzen, usw.



Offline flaschengeist

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #11 am: 30.01.2025 | 14:57 »
Zu viele magische Items bringen die Balance ins Wanken. Entwerten sogar Charakterfähigkeiten und werden sie verlauft Reichtum.
Zu viele Münzen, Edelsteine. Geld ist schnell nichts mehr wert, wird sogar zu weilen gar nicht mehr notiert, sobald man eine recht niedrige Stufe erreicht hat. Es hat keine Bedeutung mehr, weil man einfach alles (abgesehen von mächtigen magischen Items?) bezahlen kann. Außerdem schleppen Helden oft tausende Münzen mit herum.

Geld (weiter) nachhalten, das einem gar nichts mehr bringt, hat mich auch immer gestört. Da XP=Gold aus meiner Sicht mit schweren Nachteilen einhergeht, ist "back to the roots" leider keine Lösung.

Würde es nicht mehr Spielspaß bedeuten, wenn man Geld noch sinnvoll einsetzen kann?

Diesen Ansatz halte ich hingegen für eine fruchtbare Alternative: Es muss über die gesamte "Levelprogression" sinnvolle Verwendungen für die all die Reichtümer geben, die Abenteurern bei typischen Fantasy-Kampagnen nun einmal in die Hände fallen. Bei DuoDecem wird dieses Ziel vor allem über das Crafting-System erreicht: Speziell zur Herstellung magische Gegenstände benötigen Charaktere hier eine spezielle Ressource. Je mächtiger ein magischer Gegenstand, desto höher der Herstellungsmindestwurf und aus selbigem leiten sich direkt die Kosten (= benötigte Menge der speziellen Ressource) ab. Das funktioniert in der Praxis super, ich habe bisher noch keine DuoDecem Kampagne erlebt oder berichtet bekommen, bei der die Spieler sich nicht bis in die höchsten Stufen über Geld gefreut hätten.
« Letzte Änderung: 30.01.2025 | 15:16 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline unicum

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #12 am: 30.01.2025 | 15:09 »
Ich hab mal in einem Abenteuerdesign Text gelesen das designer auch davon ausgehen das nicht alles gefunden wird.
Wobei ich durchaus es schon so erlebt habe. Meine letzen Dungeon erlebnisse als Spielleiter waren auch genau das - Gruppe ins Dungeon rein. Den zu sucheneden MacGuffin gefunden und dann so schnell es geht wieder raus, und dann kommt der Vorwurf "bei dir findet man zu wenig Gold,..." woraufhin ich meinte "Ihr wolltet das Abenteuer so spielen wie es geschrieben wurde, wenn ihr an allen Schätzen vorbeiläuft und erschlagene Gegner nicht plündert"...
Soviel also zur "Wahrheit dieses Design Textes" - und dann kommen andere Gruppen welche sich sagen "Dungeons müssen vor dem Verlassen besenrein sein! und im zweifelsfall nehmen wir auch noch die 200 Kettenrüstungen unserer erschlagenen Feinde mit!"

Offline Fillus

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #13 am: 30.01.2025 | 17:26 »
Ich hab mal in einem Abenteuerdesign Text gelesen das designer auch davon ausgehen das nicht alles gefunden wird.
Wobei ich durchaus es schon so erlebt habe. Meine letzen Dungeon erlebnisse als Spielleiter waren auch genau das - Gruppe ins Dungeon rein. Den zu sucheneden MacGuffin gefunden und dann so schnell es geht wieder raus, und dann kommt der Vorwurf "bei dir findet man zu wenig Gold,..." woraufhin ich meinte "Ihr wolltet das Abenteuer so spielen wie es geschrieben wurde, wenn ihr an allen Schätzen vorbeiläuft und erschlagene Gegner nicht plündert"...
Soviel also zur "Wahrheit dieses Design Textes" - und dann kommen andere Gruppen welche sich sagen "Dungeons müssen vor dem Verlassen besenrein sein! und im zweifelsfall nehmen wir auch noch die 200 Kettenrüstungen unserer erschlagenen Feinde mit!"

Naja, die Abenteuer erziehen die Spielenden ja dazu wirklich überall zu suchen. Ich sehe den Kontrast immer ganz gut, wenn ich mit den selben Spielenden von Fantasy zu Sci-Fi wechsel und sie jeden Raum in einem Raumschiff auf dem Kopf stellen, obwohl es da absolut nichts zu holen gibt.

Edit: Was den Transport angeht ... die Erfindung des nimmervollen Beutels macht die Sache nicht besser. Obwohl es lustig ist, diesen dann mit den Waffen der letzten 50 Gegner aus einem Ballon auf die neuen Gegner auszukippen (was rein regeltechnisch bei D&D5 aber total sinnlos ist).
« Letzte Änderung: 30.01.2025 | 17:28 von Fillus »

Offline Ainor

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #14 am: 30.01.2025 | 18:16 »
Teilweise gibt es sehr viel Geld weil Belohnungen, Schätze und Ausrüstung von Gegner zusammenkommen, und es auch wenig wirkliche Kosten gibt (z.B. Keine Ausrüstungsreparatur oder relevante Kosten für Standardzauber). Das mag garnicht so beabsichtigt sein, aber das summiert sich halt sehr schnell, und mit mehr Reichtum müssen dann auch folgende Belohnungen grösser werden. Es ist quasi ein Teufelskreis.

Bei 3.x-D&D war es dann ja so, dass es eine quasi-vorgeschriebenen Wealth by Level gab, um die zur kampfkraftmäßigen Konkurrenzfähigkeit absolut notwendigen magischen Gegenstände besitzen zu können... im Grunde genommen alter Wein in neuen Schläuchen. Gefangengenommen und ausgeraubt zu werden war so gesehen eine spezielle Form von Level Drain.

Ja, das war in der Tat immer etwas albern wenn Wiedererweckung quasi Routine war aber ausgeraubt zu werden war quasi Charaktertod.

Ein Dukat, also quasi die europäische Standardgoldmünze seit dem Mittelalter, wiegt ~3,5 Gramm (und das Feingewicht ist fast genau so viel). Eine prä-2nd-D&D-Goldmünze wiegt ~45 Gramm, eine "moderne" D&D-Goldmünze immer noch ~10 Gramm.

D&D-Goldmünzen sind absurd schwer und wenig wert.

Aureus war etwa 8, ebenso die Euromünze. Anderswo (Japan) gab es auch schwerere Münzen. Da sind 9 Gramm ganz sicher nicht absurd, sondern innerhalb der Rundungsgranzen absolut korrekt, insbesondere wenn man bedenkt dass Traglasten ja eher grosszügig sind.

Es gibt diverse (mundane) Ausrüstungsgegenstände, die buchstäblich so viel wert sind wie ihr Gewicht in Gold. (Und bei den meisten Waffen ist das nur deswegen nicht der Fall, weil sie auch absurd schwer sind.)

Welche denn?

Münzbezeichnungen + ungefähre Euro Kaufkraft + Prägung
Platin Drachen -  1000€ - Kopf = Verschiedene legendäre Drachentöter, Zahl = Imperiales Drachensymbol
Gold Kronen - 100€ - Kopf = Verschiedene Imperatoren, Zahl = Krone und Zepter des Imperators
Silber Taler - 10€ - Kopf = A-Promis: Adlige, Generäle, Kleriker, Imperiale Zauberer, Zahl = Adels-Heraldik, Imperiales Armee Abzeichen, Klerikale Symbole der Kirchen, Symbol der imperialen Magiergilde
Kupfer Groschen - 1€ - Kopf = B-Promis: Gildenvorsteher, Bürgermeister, Schutzheilige, berühmte Barden, lokale Volkshelden, Zahl = Symboliken der Imperialen Handwerks und Händler Gilden, Stadtwappen, Heraldik lokaler Provinzen, usw.

Jo, solche Werte kommen eigentlich ganz gut hin.
« Letzte Änderung: 31.01.2025 | 02:24 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline Skaeg

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #15 am: 30.01.2025 | 23:37 »
Aureus war etwa 8, ebenso die Euromünze. Anderswo (Japan) gab es auch schwerere Münzen. Da sing 9 Gramm ganz sicher nicht absurd, sondern innerhalb der Rundungsgranzen absolut korrekt, insbesondere wenn man bedenkt dass Traglasten ja eher grosszügig sind.
Es gibt auch in Europa schwerere Münzen. Nur nicht als gewöhnliches Zahlungsmittel.

Zitat
Welche denn?
z.B.
Handspiegel: Kostet 1 Pfund Gold.
Knoblauch: Kostet 0.5 Pfund Gold.
Diebeswerkzeug: Kostet 2.5 Pfund Gold.

Langbogen: Kostet 4 Pfund Gold.

Auch wenn wir einen anderen Maßstab mal anlegen: Nahrungsmittel (keine eisernen Rationen) für eine Person kosten pro Woche 5 GM, pro Jahr also 260. Kannst ja mal nachschauen, wie lange man sich mit dem entsprechenden Gewicht an Gold in historischen Zeiten (oder auch heute) ernähren kann.

Es ist absurd, wirklich. Tatsächlich passen die Ur-D&D-Zahlen noch besser, weil man die einfach durch 10 teilen und für gut befinden kann.
« Letzte Änderung: 30.01.2025 | 23:44 von Skaeg »
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Offline Ainor

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #16 am: 31.01.2025 | 14:18 »
Es gibt auch in Europa schwerere Münzen. Nur nicht als gewöhnliches Zahlungsmittel.

Mag ja sein, aber das ist ein historischer Zufall in einer goldarmen Region. Silbermünzen und andere Goldmünzen waren halt schwerer. Es stimmt dass 10 Münzen pro Pfund komisch ist. Aber wenn man beachtet dass alle Münzen gleich schwer seien sollen und das Gewicht rund seien muss beiben ja nur 50 oder 100 Münzen pro Pfund, und da ist 50 (9g) vermutlich näher an dem was man sich allgmein unter einer Münze vorstellt.


z.B.
Handspiegel: Kostet 1 Pfund Gold.
Knoblauch: Kostet 0.5 Pfund Gold.
Diebeswerkzeug: Kostet 2.5 Pfund Gold.

Langbogen: Kostet 4 Pfund Gold.

Weiss jetzt nicht auf welche Tabelle du dich beziehst. Aber AD&D1 hat extra erklärt dass Preise in Abenteuerregionen völlig überhöht sind weil es dort viel Gold und wenig Waren gibt. Und ja, es gab immer einzelne Preise die einfach falsch sind.

Auch wenn wir einen anderen Maßstab mal anlegen: Nahrungsmittel (keine eisernen Rationen) für eine Person kosten pro Woche 5 GM, pro Jahr also 260. Kannst ja mal nachschauen, wie lange man sich mit dem entsprechenden Gewicht an Gold in historischen Zeiten (oder auch heute) ernähren kann.

Der Goldpreis ist momentan 90 mal höher als der Silberpreis. Das Gold zu Silberverhältniss auf der Erde ist aber 1:16. Vielleicht ist einfach der moderne Goldpreis absurd (bzw. durch Spekulation in die Höhe getrieben).

Wenn man den Silberpreis von 1000 Euro/Kilo nimmt hat man 11 Euro pro Silbermünze. Bei AD&D1 kostet ein
Merchant's meal eine Silbermünze. Finde ich jetzt irgendwie nicht absurd...
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline heja

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #17 am: 31.01.2025 | 15:14 »
Im Spätmittelalter war der Rheinische Gulden die weitverbreitetste Goldmünze im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Sie enthält etwa 3,5g Gold, nach heutigem Goldpreis knapp über 300 Euro. (Originale aus dem 15. Jahrhundert kosten heute etwa 1000 Euro.)
30 Gulden wiegen also soviel wie eine Tafel Schokolade, 300 Gulden soviel wie ein Liter Milch.

Der Monatslohn eines Handwerkermeisters lag bei etwa 3-4 Gulden. Kaufkraftvergleiche sind schwierig, aber generell: Essen & Kleidung sind teuer, Wohnung viel billiger. Das Dürerhaus in Nürnberg - ein Patrizierhaus in bester Lage - kostete 1509 275 Gulden. Kein Problem die in einem Beutel zu tragen.
Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.
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Offline tartex

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #18 am: 31.01.2025 | 15:30 »
Matt Colville hat mal in einem seiner Videos den Punkt aufgeworfen, daß Geld eben etwas ist, was jeder Spielercharakter im Prinzip brauchen kann, egal, wofür er es dann konkret verwendet.

Möchte da gleich mal widersprechen: wir haben z.B. Hot Springs Island gespielt (meine zweite OSR-Kampagne als Spieler) und der Spielleiter hat die so angelegt, dass wir von Sklaventreibern auf der Insel abgesetzt wurden, um für sie Gold zu bergen. Mein Charakter hatte 0 Motivation das auch zu machen. Ich wollte freikommen und mich absetzen.
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #19 am: 31.01.2025 | 15:40 »
Nach Wikipedia wog der römische Aureus gewöhnlich 8,19g und bei der Einführung unter Sulla etwas über 10g, da ist 10g pro Münze also völlig ok. Rom ist meiner Meinung nach in vielen alltäglichen Belangen sowieso ein besserer Maßstab als Mittelalter-Europa für Fantasy.  :)
Aus einer Old-School-Perspektive: Was die magischen Gegenstände angeht - die meisten haben Ladungen, d.h. sind eine endliche Ressource oder sie sind zumindest nur xmal pro Tag anzuwenden, also auch eine Kosten-Nutzen-Abrechnung, denn wer weiß schon, was heute noch kommt.
Die +1 Schwerterschwemme ist ein Problem (das ich für mich mit unterschiedlichem Angriffs und Schadensbonus und anderen Fähigkeiten gelöst habe), aber man darf nicht vergessen, das viele Monster nur mit Magie getroffen werden können...
Und verkaufen ist eher schwer. Wer kauft ein +1 Schwert? Zur Ruhe gesetzte Abenteuerer haben noch einige im Keller, andere können sich das nicht leisten... bzw.  würden entsprechend wenig bezahlen. Gefolgsleute werden Loyaler, wenn man sie entsprechend beschenkt. Und wirkungsvoller im Kampf. Außerdem gibt es bei AD&D zumindest noch die Kosten für den Aufstieg, das ist happig und ein Grund noch mehr zu wollen. Magieläden gibt es bei mir jedenfalls nicht...

Oh, und es gibt die Regelvariante wo es EP nur für ausgegebenes Gold gibt. Haben wir ne Zeitlang gespielt, der Festungsturm der Spielercharaktere damals steht immer noch halbfertig herum... ;D
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #20 am: 31.01.2025 | 15:42 »
Mein Charakter hatte 0 Motivation das auch zu machen. Ich wollte freikommen und mich absetzen.
Und ohne Gold ist das einfacher?  wtf?
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Offline tartex

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #21 am: 31.01.2025 | 15:53 »
Und ohne Gold ist das einfacher?  wtf?

Ja. Wenn ich auf einem Floss oder als blinder Passagier das Weite suche, bringt mir das Gold nicht viel. Das zieht mich höchstens in die Tiefe.

Anderes Beispiel: jedes Ausbruch-Szenario oder Undercover-Missionen: wer sich unäuffällig wo einschleicht, will höchstwahrscheinlich gar nichts mitgehen lassen, damit evtl. niemand überhaupt merkt, dass jemand eingedrungen ist.
« Letzte Änderung: 31.01.2025 | 15:55 von tartex »
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #22 am: 31.01.2025 | 15:57 »
Und ohne Gold ist das einfacher?  wtf?

Ist in der speziellen Situation tatsächlich etwas fragwürdig. Wenn mein Charakter sich eigentlich nur ein Boot bauen und von einer einsamen Insel wieder verschwinden will, dann hilft ihm alles Geld der Welt vor Ort nicht besonders weiter, das ist richtig. Theoretisch könnte er zwar trotzdem etwas Gold einsammeln, um es dann bei seiner Flucht mitzunehmen und dann an der nächsten bewohnten Küste nicht völlig mittellos dazustehen...aber so viel, daß sein behelfsmäßiges Fluchtfahrzeug davon absäuft oder er bei nächster Gelegenheit seiner Schätze wegen gleich wieder erschlagen wird, sollte es dann ja auch wieder nicht sein.

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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #23 am: 31.01.2025 | 17:29 »
Der Monatslohn eines Handwerkermeisters lag bei etwa 3-4 Gulden. Kaufkraftvergleiche sind schwierig, aber generell: Essen & Kleidung sind teuer, Wohnung viel billiger. Das Dürerhaus in Nürnberg - ein Patrizierhaus in bester Lage - kostete 1509 275 Gulden. Kein Problem die in einem Beutel zu tragen.

Jo. Allerdings ist das am Ende der langen Deflation:

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldpreis#Dauerdeflation_im_Sp%C3%A4tmittelalter

Danach gab es mehr Gold:
"In Deutschland lag der Roggenpreis 1461/70 bei 9 Gramm Gold, 1611/20 bei 35 Gramm Gold. Das entsprach innerhalb von 150 Jahren einer knappen Vervierfachung."

Hinzu kommt dann noch dass die Goldmünze fast immer mehr wert ist als der Materialpreis, und dass der Goldgehalt nie 100% sind.

Und verkaufen ist eher schwer. Wer kauft ein +1 Schwert? Zur Ruhe gesetzte Abenteuerer haben noch einige im Keller, andere können sich das nicht leisten... bzw.  würden entsprechend wenig bezahlen. Gefolgsleute werden Loyaler, wenn man sie entsprechend beschenkt. Und wirkungsvoller im Kampf.

Naja, die Abenteurer die grade einen Haufen Gold gefunden haben hätten sicher Interesse...
Kommt halt auf die Seltenheit an. Wenn normalerweise nur Burgherren sowas haben dann gibt es da sicher die zweitverwendung an Gefolgsleute.

oder er bei nächster Gelegenheit seiner Schätze wegen gleich wieder erschlagen wird, sollte es dann ja auch wieder nicht sein.

Naja, die SC sind ja eher die die andere erschlagen. Wenn ausgeraubt werden wesentliches Risiko ist dann lässt sich das "SC haben zu viele Schätze" Problem leicht lösen...
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Re: These: OSR, D20 Systeme - Zuviele Belohnungen?
« Antwort #24 am: 31.01.2025 | 18:12 »
Naja, die SC sind ja eher die die andere erschlagen. Wenn ausgeraubt werden wesentliches Risiko ist dann lässt sich das "SC haben zu viele Schätze" Problem leicht lösen...

Im Kontext der speziellen "Von Sklaventreibern auf einer Insel ausgesetzt"-Situation dürften allerdings die Waffen, Rüstungen, Spruchbücher usw., die die SC vorher hatten, erst mal weg sein...das relativiert dann das Wer-raubt-hier-wen-aus wieder etwas. ;)

Ansonsten ist das tatsächlich so eine Sache mit dem Ausrauben von Spielercharakteren; die Chancen der meisten 08/15-Straßenräuberbanden in einer offenen Konfrontation dürften gegen spätestens etwas höherstufige Abenteurer auf der Durchreise in voller Montur und gutem Zustand zunehmend mau aussehen, und daran ist auch nichts falsch. Die Banden, die sich in so einer Welt voller potentiell gefährlicher Opfer und anderer Monster länger halten, werden dafür dann halt die gerisseneren sein und von der SL entsprechend ausgespielt werden müssen; da kann man sich, denke ich, gerade im OSR-Zusammenhang nicht auf ihre bloßen Spielwerte allein stützen.