Autor Thema: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern  (Gelesen 610 mal)

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Offline Tudor the Traveller

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Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« am: 31.01.2025 | 18:44 »
Hallo zusammen,

Vorwort: ich bin nicht ganz sicher, ob ich dazu schonmal irgendwann ein Thema geöffnet habe, ich habe aber zumindest in den letzten Jahren nichts gefunden. Außerdem noch: ich bin und denke D&D geprägt. Mein Setting ist auch entsprechend für D&D konzipiert.


Also, ich investiere mal wieder ein paar Gedanken in mein Setting. Aktuell zu den Elfen- und Zwergenkulturen. Dabei nehme ich mir gerade grob die Ernährung vor (weil u.a. wichtig für Flächenbedarf und so). Ich wollte meine Gedanken einfach mal da lassen, vielleicht findet es ja jemand interessant.

Man könnte natürlich hingehen und sagen, die Landwirtschaft ist wie bei den Menschen, nur sind die Bauern halt Zwerge bzw. Elfen. Das ist mir aber zu langweilig, daher überlege ich zu alternativen Ansätzen. So ganz "it's magic" mag ich aber nicht. Ein Hauch von Biologie etc. soll drin sein, aber ich sag mal, da genügt "Star Trek" Niveau.

Elfen: ich gehe mal von D&D-esken Waldlefen aus. Eine vegetarische oder vegetarisch fokussierte Ernährung liegt nahe. Beeren und Nüsse begegnen uns in der Popkultur im Zusammenhang mit Elfen oft. Für den Anbau innerhalb eines Waldes kann man gut das Waldgarten-Konzept verwenden (Wikipediaeintrag), mit reichlich Nuss- und Obstbäumen. Unten gehen dann sogar Wurzelgemüse. Elfische "Bauern" sind also eher Gärtner - passt gut. Ergänzt durch nachhaltige Jagd komme ich damit gut klar. Flächenertrag ist im Vergleich zu klassischen Kornfeldern etc. deutlich geringer - aber hey, das sind Elfen. Die essen eh nicht so viel, und die sind ja auch viel weniger. Und Waldflächen sind auch genug da.

Zwerge: die finde ich ungleich schwieriger. Eine gewisse Landwirtschaft auf Bergwiesen etc. ist denkbar. Aber ich will keine Zwergenbauern. Also habe ich mal überlegt... Bier spielt eine wichtige Rolle, und Zwerge - als das typische Gegenteil zum Elf - sind definitiv keine Vegetarier. Pilze... fallen eher raus - zu wenig Nährstoffe. Gut, man kann natürlich easy an der physiologischen Verwertbarkeit spielen und setzen, dass Zwerge das Pilzmaterial im Gegensatz zum Menschen verwerten können.
Für das Fleisch will ich weg von klassischer oberirdischer Viehhaltung. Also habe ich mal gegraben, was da unterirdisch ginge - und voila: Mulle sind unterirdisch koloniebildende Nagetiere (Graumull bei Wikipedia)! Perfekt. Der größte irdische Artverwandte erreichte so 200 kg (Riesenhutia bei Wikipedia), also irgendwo zwischen Schaf und Schwein. Also zwergische Fantasy-Riesenmull-Farmen. Ernährung der Mulle ist auch machbar, hauptsächlich Wurzelknollen. Da kann man bestimmt oberflächennnahe "Wurzelfelder" setzen, die lassen sich ggfs. mit zwergischer Technik sogar weitgehend von unten "beackern".

So, das waren die ersten Ideen. Gerne konstruktiv aufgreifen.
« Letzte Änderung: 31.01.2025 | 18:53 von Tudor the Traveller »
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #1 am: 31.01.2025 | 19:22 »
Elfische "Bauern" sind also eher Gärtner = Pflanzer

für die Zwerge ließe sich noch so was exotisches wie: "Kohlenhydrate -essbare- akkumulierende Flechten" auf Kohleflössen"Beeten" (ein Teil der Kohle wird dabei als Energiequelle weg-oxidiert) anbieten
würde dann zu Flechtenbier führen  ;D

Offline Galatea

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #2 am: 31.01.2025 | 23:12 »
Da Zwerge Zugang zu Wasser brauchen und im Bergbau versiert sind bietet sich Hydroponik an.
Ja, das mit dem Licht ist ein Problem, aber ich bin mir sicher die Zwerge bekommen das mit Lichtschächten und Spiegeln irgendwie hin.
Düngen kann man so eine Hydroponikfarm mit der Nacktmullkacke.

Unterirdische Fischfarmen (oder Axolotlfarmen) wären auch eine Möglichkeit - Vorteil, man braucht kein Licht, Nachteil das Fischfutter muss irgendwo herkommen (evtl. Insekten fangen oder gezielt züchten).
Für einen noch 'kreativeren' Ansatz böte sich essbarer Bakterienschleim an. Den kann man durch Kochen eindicken und zu einer Art Gelee verarbeiten.



Auch unterirdisch lebende Insekten wie Termiten ließen sich im großen Stil züchten - nimmt man nur Feuchtholztermiten (am besten eine königinnenlose Art, das macht die Produktion einfacher) fressen die einem auch nicht die Einrichtung auf.
Dann könnte man das 'Zwerge ziehen mit ihren Äxten zum Holzfällen aus' Theme behalten. So eine Zwergenkolonie wäre dann das Quasi-Equivalent zu einer Grasschneiderameisenkolonie, nur dass die mit dem Holz, das sie eintragen, eben statt einem Pilz ihre Termiten züchten (und sie brauchen natürlich Zwergenförster, das ganze muss ja zu einem gewissen Grad nachhaltig sein).

Das Holz muss dann noch in Scheiben geschnitten, mit Wasser befeuchtet/weich gemacht und mit Termiten "beimpft" werden, und die Termiten am Ende geröstet - da kann man eine richtige industrielle Produktionskette aufbauen.
Da sich Termiten nicht super schnell vermehren ist das eher eine langsame Geschichte, die gut Zeit zum Anlaufen braucht, in etwa vergleichbar mit der Produktion von Käse.
« Letzte Änderung: 31.01.2025 | 23:16 von Galatea »
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Offline sma

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #3 am: 31.01.2025 | 23:42 »
Mein Ansatz wäre Elfen sind Jäger und Zwerge sind Sammler. Der Wald ist voller Tiere, die "einfach nur" erlegt werden müssen, quasi ein Paradies, das die Elfen auch bewahren und behüten.

Jäger zu sein passt auch gut zu dem Klischee des Elfen-Bogenschützen, selbst wenn man Wildscheine vielleicht eher mit dem Spieß erlegt oder kleinere Tiere mit Fallen fängt.

Unterirdisch lebende Zwerge müssen mit Pilzen und Schleim auskommen. Bier, würde ich nicht so streng sehen und vor allem nicht nach dem Reinheitsgebot, und man kann da auch alles mögliche andere nehmen, das von Bakterien zu Alkohol verarbeitet werden kann. Oder man denkt an Met. Als klischeehafte Handwerker können die sicherlich Maschinen entwickeln, um Vertikalbeete zu bewässern und mit künstlichem Licht aus im Bergbau gewonnen Leuchtkristallen, die regelmäßig im Sonnenlicht aufgeladen werden müssen, Flechten, Farne, Pilze und Kräuter aller zu züchten, um ihre kleine aber langlebige Gemeinschaft zu versorgen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #4 am: 31.01.2025 | 23:54 »
Vielen Dank für die Ideen  :d

Lichtleiter in irgendeiner Form (Spiegel ist erabliert) gehen natürlich. Hatte ich auch überlegt. Aber dann kann man im Prinzip alles mögliche unter Tage anbauen. Daa hatte ich eher als Baustein für spezielle Dinge im Kopf (z.B. Hopfen). Fischfarmen hatte ich auch auf dem Zettel aber irgendwie will das nicht mit meinem Zwergenbild übereinstimmen. Wobei ich mit Aquarien für Zierfische da komischerweise kein Problem habe, denn die gab es bei mir schon im Spiel.

Termiten muss ich mir mal anlesen. Ich weiß, dass es Insektenfarmen gibt, aber kann man damit wirklich viel erwirtschaften? Ich hatte in der Richtung tatsächlich schonmal an Krebstiere gedacht, alternativ zu Fischfarmen, oder Asseln. Aber das schien dann vom Aufwand nicht sehr effizient zu sein.

Flechten schaue ich mir auch an. Generell geht mit Algen sicher auch was. Aber das hat das gleiche Problem in meinen Kopf wie die Fische  ;)

Generell ist bei Tieren ja immer das Futter ein bedeutendes Problem, das muss ja auch irgendwo produziert werden. Deswegen war ich auf der Suche nach relativ großen Tieren, deren Nahrung auch unterirdisch gewonnen werden kann, und kam auf die Mulle (ausgehend von Nagetieren, weil die oft grabend leben).
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Offline Feuersänger

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #5 am: 1.02.2025 | 00:21 »
Zu Elfen: so als klassische Waldelfen sehe ich nicht, warum die unbedingt Vegetarier sein sollten. Solange ihre Bevölkerungsdichte relativ niedrig ist, können sie auch ohne weiteres durch Jagd ihre Ernährung aufbessern, sonst kommen die aus dem Beerensammeln ja gar nicht mehr raus. Und sollte es doch höhere Bevölkerungsdichten geben, kommt man eh nicht ohne Landwirtschaft und somit Bauern aus.


Zu Zwergen: ich _liebe_ das Bild von Knollenfeldern, die von unten geerntet werden.  ;D
https://youtu.be/2y1xcseDprQ?list=PLhAApyNT5JGS9e-8Yst76_RDMgOuVzK_d&t=179

Etwas ernsthafter: ich stelle mir die zwergische Ernährung auch sehr fleisch- und bierlastig vor. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Glaube bei Tolkien wurde das so erklärt, dass die Zwerge halt mit ihren oberirdischen Nachbarn - Menschen und früher auch Elben - Handel trieben und quasi 100% ihres Nahrungsbedarfs importierten.
Hingegen die zwergische Cuisine auf Basis von Pilzen und Flechten aufzubauen, stelle ich mir eher weird und freudlos vor. Wie soll man denn daraus ein schmackhaftes Bier brauen können, um das einen die anderen Völker beneiden? Und normale Pflanzen wachsen halt nur mit Sonnenlicht.

Richtig schräg, aber denkbar wären vielleicht unterirdische Strahlungsquellen, und darauf angepasste Pflanzen die diese Strahlung zur Photosynthese (Radiosynthese?) verwerten können. Da wächst dann Blauer Blumenkohl und Knilsch. Vielleicht sind da ganze Grotten in denen solche Infrarotsammler-Pflanzen nur so wuchern, sodass es nichtmal aktive Bauern geben muss; nur zum Abernten muss sich halt noch der ein oder andere Zwerg bequemen.

Die Idee gefällt mir gerade so gut, dass ich sie in meinem eigenen Setting verwenden werde.  ;D

--

A propos eigenes Setting: ich hab ja auch Elfen, die sich nicht als Bauern verdingen. Für ordinären Ackerbau hätten sie auch gar nicht die Konstitution. Bei den Wildelfen ist eher Jagen und Sammeln angesagt; maximal nomadische Weidewirtschaft.
Die Hochelfen hingegen leben in Städten zusammen mit den anderen Rassen, verdienen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit Kunsthandwerk und Magie und kaufen ihr Essen eben bei den Anderen ein. Viel mehr ist mir dazu noch nicht eingefallen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline nobody@home

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #6 am: 1.02.2025 | 00:24 »
Für Zwerge mit Zugriff auf geeignete Bergseen oder unterirdische Gewässer mag sich ja auch noch der schlichte Fischfang zumindest als Nahrungsergänzung eignen. Im Gegensatz zu manchen anderen Leuten habe ich zumindest persönlich auch keine Berührungsängste zum Thema "Zwerge in Booten". ;)

Ansonsten kommt's wohl auch einfach darauf an, was sich unter Tage überhaupt so an natürlich vorkommendem Eßbaren findet. Menschliche Bergwerke werden ja von vornherein eher von außen versorgt (und die Möglichkeit, Nahrungsmittel einfach zu importieren, gibt's natürlich im Prinzip auch hier noch...), aber was so'n richtiger Zwerg ist, lebt zumindest in meiner Vorstellung auch schon mal eher in einer bewußt etwas fantastischeren "Unterwelt" mit natürlich vorkommenden Gewächsen und Tieren, die man in der Realität so eher schlicht nicht findet, und kann sich dann auch wenigstens teilweise damit versorgen.

Und: Letztendlich habe ich nicht unbedingt ein Riesenproblem mit Zwergenbauern. (Da frag' ich mich eher schon, wie eigentlich die Riesen klarkommen. 8]) Zur Not kann man's damit ja machen wie im Rockhome-Gazetteer für Mystara -- Zwerge halten Ackerbau eigentlich für ein zwergenunwürdiges Handwerk, sind aber genau deswegen sehr gut und effizient darin (und das dann insbesondere auch oberirdisch). Je mehr andere Zwerge ein einzelner Bauer nämlich mit durchfüttern kann, um so weniger müssen sich diese Arbeit überhaupt erst antun...

Offline Quaint

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #7 am: 1.02.2025 | 00:44 »
Ich hätte jetzt auch kein Problem mit zwergischen Bauern. Ich finde da passt auch die meist eher konservative Geisteshaltung dazu. Gegebenenfalls sind da aber auch Blicke zu Underdark allgemein und verschiedenen dort ansässigen Kulturen und Kreaturen hilfreich. Zumindest in den Forgotten Realms gibt es da ja eine unterirdische Strahlung, die einige Effekte hat, aber unter anderem gibt es Gewächs, welches sie analog zu Licht bei oberirdischen Pflanzen nutzen kann. Und dann wächst da unten halt tatsächlich allerlei, was wiederrum als Nahrung für eine ganze Ökologie herhalten kann. Und würde man das so machen, könnte man da jagen und sammeln oder auch unterirdisch "Landwirtschaft" betreiben. Sei das ein Drizzt der mit seinen unterirdischen Rindern herumzieht oder 3-d-Höhlen-Felder mit komischem Gewächszeug.
Ist aber natürlich schon sehr "a wizard did it" aber ich dachte bei der DnD Nähe hier kann man das mal erwähnen.

Bei den hochmagischen Elfen kann ich mir auch gut vorstellen, dass sie Waldgärten und co auch mystisch verbessern. Da will ich dann garnicht ausschließen, dass ein elfischer Pflanzer und sein Zaubersänger-Kollege genausoviele oder mehr Leute ernähren können als ein menschliches Bauernehepaar.
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Offline Galatea

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #8 am: 1.02.2025 | 01:17 »
Termiten muss ich mir mal anlesen. Ich weiß, dass es Insektenfarmen gibt, aber kann man damit wirklich viel erwirtschaften? Ich hatte in der Richtung tatsächlich schonmal an Krebstiere gedacht, alternativ zu Fischfarmen, oder Asseln. Aber das schien dann vom Aufwand nicht sehr effizient zu sein.
Je nachdem welche Tiere man nimmt kann man da auf sehr ordentliche Zahlen kommen. Ideal sind natürlich sowas wie Grillen oder Heuschrecken, die schlagen bei ihrer Wachstumsrate jede Kuh.
Termiten sind wie gesagt etwas langsamer unterwegs und eher mit der Produktionsgeschwindigkeit von Käse vergleichbar, der ja auch oft mehrere Jahre lagern muss.
Wenn man das richtig plant ist das aber egal, wichtig ist dann nur die Produktion am Zieltag (neue Siedlungen müssten dann halt die ersten paar Jahre importieren oder etwas anderes als Nahrungsquelle nutzen bis die ersten Termitensätze "reif" sind).
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Offline JollyOrc

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #9 am: 1.02.2025 | 09:49 »
Zu den gärtnernden Elfen: Es gibt ja mittlerweile viele Hinweise, dass z.B. der Amazonas Regenwald tatsächlich eher ein "verwilderter Garten" ist: https://www.smithsonianmag.com/science-nature/pristine-untouched-amazonian-rainforest-was-actually-shaped-humans-180962378/

Und auch für viele Gebiete Nordamerikas verdichten sich entsprechende Hinweise. Sprich: Was die durchreisenden Abenteurer für "Hier ist Wildnis" halten, kann durchaus einfach nur die ausgedehnte Elfen-Farm sein.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline HEXer

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #10 am: 1.02.2025 | 10:00 »
Warum sollten denn Zwerge zwangsläufig etwas anbauen müssen? Man könnte doch die Traditionelle Ernährungsweise der Inuit (https://oceanwide-expeditions.com/de/blog-amp/traditionelle-lebensweisen-der-inuit) als Vorbild nehmen. Und ggf noch durch alpine Fauna ergänzen/ersetzen. Klar, typische Zwerge sind keine Jäger im Sinne von Pfeil und Bogen. Aber sie sind mechanisch begabt und könnten Fallen bauen. Oder sie vrranstalten Treibjagden. Ich stelle mir eine Horde grölender, scheppernder Zwerge vor, die eine Herde Wildziegen auf einen Abgrund zu treiben…
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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #11 am: 1.02.2025 | 10:11 »
Warum sollten denn Zwerge zwangsläufig etwas anbauen müssen? Man könnte doch die Traditionelle Ernährungsweise der Inuit (https://oceanwide-expeditions.com/de/blog-amp/traditionelle-lebensweisen-der-inuit) als Vorbild nehmen. Und ggf noch durch alpine Fauna ergänzen/ersetzen. Klar, typische Zwerge sind keine Jäger im Sinne von Pfeil und Bogen. Aber sie sind mechanisch begabt und könnten Fallen bauen. Oder sie vrranstalten Treibjagden. Ich stelle mir eine Horde grölender, scheppernder Zwerge vor, die eine Herde Wildziegen auf einen Abgrund zu treiben…

Weil Fantasyzwerge (ggf. anders als ihre eher mythologischen Vorbilder) klassischerweise ganze unterirdische Städte bauen und typische mehr oder weniger nomadisierende Jäger und Sammler schon die reine Kopfzahl dafür eher schlecht zusammenkriegen.

Wenn ich natürlich bereit bin, Zwerge als ein Volk zu beschreiben, das halt in einzelnen verstreuten Sippen hier und da lebt und höchstens mal zeitweise zu besonderen Anlässen zu Hunderten oder gar Tausenden an einem Ort zusammenkommt...dann geht das schon eher, klar.

Offline Zed

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #12 am: 1.02.2025 | 10:15 »
Für Zwerge könnte man noch weitere Eiweißquellen ins Feld führen: Aus der Aquaristik kennen wir mehrere Tiere, die Biofilme von Oberflächen abraspeln, nämlich Schnecken, Krebstiere und sogar Fische.

Ja, aus Höhlen ist mir diese Art der Nahrungsquelle so nicht bekannt. Aber wenn man bei der Biologie nur ein wenig nacharbeitet, dann sollte diese zusätzliche Nahrungskette denkbar sein:

Wasser fließt Wände hinab und über Felsen, bevor es wieder versickert. Die feuchten Stellen sind glitschig. Unermüdlich weiden große (Nackt-)Schnecken die rutschigen Oberflächen ab, die sich auf den feuchten Steinen bilden. Riesenasseln und, wo das Wasser sich in Pfützen sammelt, Garnelen unterstützen die Schnecken bei der Arbeit, und verschmähen auch nicht die Körper verstorbener Schnecken.

Entweder werden diese Tiere gesammelt und direkt kulinarisch verwertet, oder sie dienen als Futter für Rotten von Wildschweinen, die aufgrund der proteinreichen Ernährung zu übergroßen und wilden Biestern werden.
Reiche ein oder zwei coole Ideen für mitreißende Abenteuereinstiege ein. Die drei Höchstplatzierten gewinnen je Gutscheine über 50€. Einsendeschluss: 24.02.'25: Die zweite Abenteuer-Einstiege-Challenge.

Offline Rorschachhamster

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #13 am: 1.02.2025 | 10:16 »
Pilze... fallen eher raus - zu wenig Nährstoffe.
Ähm... Scheißen Zwerge nicht?  ~;D
Und Schlachtabfälle, mindestens Knochenreste?
Ich finde es auch nicht zu abwegig, ab und zumal Bäume zu fällen um Mulch zu machen, genauso wie als schlechtes Beispiel Guano als Dünger auf Feldern benutzt wurde. Ist auch nicht in direkter Umgebung zu finden...
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Aedin Madasohn

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #14 am: 1.02.2025 | 10:28 »
Ich stelle mir eine Horde grölender, scheppernder Zwerge vor, die eine Herde Wildziegen auf einen Abgrund zu treiben…

da ginge mit Zwergenmechanik garantiert was viel stilvolleres  ;D
und wenn die Pfählungsautomaten/Ballisten Stahlgedönsel im Kaliber Lammspieß benutzen, können die Ziegen gleich auf den Grill umgesetzt werden ;D

ich hatte da mal Alm-Hirten-Zwerge (DSA), welche deshalb so treffliche Armbrustschützen waren, weil sie die ganzen Beutegreifer (Adler, Falken, Habichte, Raben  ;) ...) mit Abstandsmunition angingen (die Alm waren in abgeschnittenen Bergtälern, so dass Wolf, Bär, Luchs, Ork etc.pp. ausgesperrt waren und vornehmlich die hereinfliegenden Lämmer-Predatoren als Ziel übrig blieben

@Bieraroma
Hopfen soll zu erst konservieren (Bitterstoffe). Dafür wurde auch Gargel benutzt
Geschmack kommt über die Hefe(unter)Stämme
und "die Würze", welche bis hin zu Tollkirschen, Engelstrompeten und Nelken umfassen kann/konnte - ist noch mal ein Thema für sich  ;D

die "fertig Bier"-Hefe ist sehr eiweißhaltig (aber halt auch schleimig). Das wurde ins Brot gegeben, ans Mastvieh verfüttert oder bei ungeklärtem Bier mitgetrunken (hierbei auch immer die Haltbarkeit von bierigen Trunken beachten; Sauerbier kann jeder  ;D)

wenn man es ganz hart will:
Holzspähne (Wasserkraft-Sägewerk für das Stollenholz) mit Schwefelsäure kochen (spaltet die langkettigen Kohlenhydrate wieder auf in Richtung Stärke)
Vergähren lassen (so wurden Alkohole als Benzinzusätze und V2 Treibstoff im 2.WK erzeugt)

Hefeschleim abschöpfen
die wilde Mischung an Alkoholen peinlich fein destillieren (Zwergentech halt)
Hefen + Ethanol als Nahrung
Fuselöle als feinjustierbare Brennerflamme oder in Orkflammbierungsmittel nutzen
 

Offline HEXer

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #15 am: 1.02.2025 | 10:40 »
Weil Fantasyzwerge (ggf. anders als ihre eher mythologischen Vorbilder) klassischerweise ganze unterirdische Städte bauen und typische mehr oder weniger nomadisierende Jäger und Sammler schon die reine Kopfzahl dafür eher schlecht zusammenkriegen.

Aber wie groß sind denn die Zwergenstädte so? UNd wie viel Nahrung braucht ein Zwerg?
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Offline Torsten (Donnerhaus)

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #16 am: 1.02.2025 | 10:45 »
Eine Fantasywelt, in der es Zwerge gibt, ist ja nicht einfach Baden-Württemberg mit Zwergen. Zwerge könnten sich von einer Menge Dinge ernähren, die es real überhaupt nicht gibt. Auch nicht annäherungsweise. Klar kann man irgendwelche Viecher nehmen, die es gibt oder mal gab und die umbauen. Aber die meisten Monster und Viecher, die sonst so in den meisten Fantasywelten rumlaufen, gehen darüber ja weit hinaus.

Also könnten Zwerge ja auch Kohlewürmer jagen, die in Kohleflözen ihre Larven ablegen.

Oder was ist, wenn es in der Fantasywelt sowas wie Fossilien gibt, nur das die nicht versteinert sind, sondern versteinert wurden. Zum Beispiel durch Zauberei in irgendeinem äonen zurückliegenden Götterkrieg. Die Zwerge könnten gezielt nach solchen "Fossilien" suchen, sie ausgraben, den Zauber brechen und sie dann umbringen und essen.

Und was wenn in dieser Welt Abiogenese ein Ding ist? Dann würden, unter den richtigen Bedingungen, bestimmte Kreaturen buchstäblich aus Fels, Geröll oder Sand entstehen. Und Zwerge könnten diesen Umstand aktiv beeinflussen und nutzen.

Und an völlig banalen Dingen fiele mir noch Fisch- und Algenzucht ein. Unter der Erde wachsen ja nicht nur Pilze. Man kann auch Flechten züchten. Oder Riesenolme.

Offline Irian

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #17 am: 1.02.2025 | 10:54 »
Ich würde persönlich auch sagen, dass in einer Fantasy-Welt nicht notwendigerweise überall Sonnenlicht sein muss, nur damit was ordentliches wächst - Zwerge, die ihre Höhlen zur Sonne öffnen müssen erscheint mir... komisch. Das heißt, die Zwerge können auch einfach unterirdische Dinge ernten, die - natürlich - in der realen Welt so nie existieren könnten. Bergwiesen mit Ziegen, Kräutern, etc. mag das ganze auflockern, aber die reine "Masse" an Nahrungsmitteln würde ich unterirdisch verorten. Ob die Nahrung dann unterirdisch größtenteils Pflanzen, Pilze oder irgendwelche Kreaturen sind, ist dann ja nebensächlich. Und aus irgendwas werden die schon was Bier-iges brauen können.

Aber ohne Landwirtschaft, egal ob oben oder unten, dürften Zwerge kaum auskommen, zum einen sind die ja meist als Volk älter als die Mesnchen, können also kaum mit "Handel" angefangen haben, zum anderen wären sie dann abhängig, was auch idiotisch wäre. Und ab ner gewissen Bevölkerungsgröße geht es halt nicht ohne organisierte Landwirtschaft. Und dementsprechend wird es auch Zwerge geben, die sich um Vieh und Pflanzen (oder auch Pilze, scheiß auf reale Nährwerte) kümmern.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Paßwächter

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #18 am: 1.02.2025 | 12:51 »
Algen und Flechten brauchen in unserer Welt Sonnenlicht zum Wachsen. Wesen, die komplett auch ohne indirekte Zulieferung von sonnengereiftem Zeug zurechtkommen, sind mir nur vom Meeresboden als Besiedler von den sog. "Schwarzen Rauchern" bekannt: https://www.vulkane.net/vulkanismus/geysire/blacksmoker.html
Ihre Energiequelle ist Schwefelwasserstoff. Andere exotherm reagierende Verbindungen würden es aber auch tun. Oder man geht gleich auf den Vulkanismus als Energiequelle - oben ja schon als Infrarot"licht" erwähnt. Dann müsste halt jede Zwergensiedlung irgendwo einen Zugang zu einem Vulkanschlot haben.

Mithilfe dieser Energie können zunächst einmal einfachste Lebewesen sich entwickeln, die man vielleicht unter "Schleim" zusammenfassen kann. Dieser Schleim kann als Ernährung für alles mögliche weitere dienen. Solange man es mit den Energiemengen nicht zu genau nimmt, könnte man sogar Mulle als nächste Stufe der Nahrungskette einsetzen, die dann ihrerseits als Nahrung dienen. Wenn man ihnen auch andere Nahrung mitbringen kann, wäre das eine Erklärung dafür, wie andere wichtige Nähstoffe in die Höhlen kommen - soweit sie nicht ohnehin im Gestein vorliegen. Der Schleim könnte dann auch die Zusatzfunktion bekommen, die Höhlenwände schön glatt zu machen: rauhe Stellen haben eine große Oberfläche, da kann erst einmal viel wachsen, bis alle "Huppel" wegverdaut sind und nur eine glatte Wand übrigbleibt. Ein Ende ist erreicht, wenn die Zusatznährstoffe (quasi wie "Vitamine") erschöpft sind oder die Entfernung zur Energiequelle zu groß wird (gerade, wenn es Vulkanismus sein soll). Darüber könnte man das Wachstum ein Stück weit steuern.

Tiere mit Exoskelett wie Asseln oder Insekten könnten wiederum eine Erklärung dafür bieten, warum Zwergen so gut mit Äxten umgehen können - mit mehr oder weniger stabilen Dolch-Varianten gleich welcher Größe kommt man durch das Chitin nicht so gut durch, da ist ein wohlgezielter Axthieb wirksamer. Und je schwerer die Axt, desto besser die Wirkung, das würde eine Entwicklung hin zu schweren Äxten plausibel machen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #19 am: 1.02.2025 | 13:05 »
Wow, mit so viel Beteiligung hatte ich nicht gerechnet... da werde ich kaum hinterherkommen. Das ist viel Input, vielen Dank an alle  :)

Zu Elfen: so als klassische Waldelfen sehe ich nicht, warum die unbedingt Vegetarier sein sollten. Solange ihre Bevölkerungsdichte relativ niedrig ist, können sie auch ohne weiteres durch Jagd ihre Ernährung aufbessern, sonst kommen die aus dem Beerensammeln ja gar nicht mehr raus. Und sollte es doch höhere Bevölkerungsdichten geben, kommt man eh nicht ohne Landwirtschaft und somit Bauern aus.

Elfen als Vegetarier ist halt einfach ne Setzung, die für mich passt. Aber den letzten Satz des Zitats sehe ich halt als überhaupt nicht zwingend an. Es sei denn, du meinst mit Landwirtschaft und Bauern eher das grundsätzliche Konzept systermatischer Nahrungserzeugung.

Import andererseits verlangt 1. geeignete Handelspartner, 2. den Willen, sich anderen überhaupt zu öffnen und 3. dann auch geeignete Handelsrouten. Das ist bei abgeschotteten Zwergenreichen nicht immer gegeben. Und es wurde ja auch von Irian schon geschrieben, dass Zwerge sich ja irgendwann mal selbstständig eine Gesellschaft aufgebaut haben werden.

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Richtig schräg, aber denkbar wären vielleicht unterirdische Strahlungsquellen, und darauf angepasste Pflanzen die diese Strahlung zur Photosynthese (Radiosynthese?) verwerten können. Da wächst dann Blauer Blumenkohl und Knilsch. Vielleicht sind da ganze Grotten in denen solche Infrarotsammler-Pflanzen nur so wuchern, sodass es nichtmal aktive Bauern geben muss; nur zum Abernten muss sich halt noch der ein oder andere Zwerg bequemen.

So schräg ist die Idee nicht, gibt es so ähnlich ja auch auf der Erde. Das sind halt meist Mikroroganismen, die ihre Energie aus anderen Dingen als dem Licht ziehen. Chemische Energie ist da auch denkbar.

Ich hätte jetzt auch kein Problem mit zwergischen Bauern. Ich finde da passt auch die meist eher konservative Geisteshaltung dazu.

Kommt halt drauf an, was man als "Bauer" versteht. Ich finde, ein Sense schwingender Zwerg im Kornfeld will nicht so recht in mein Verständnis passen, weil Zwerge eben bevorzugt unterirdsich leben. Wenn "Bauer" auch meint, dass ein Zwerg ein nicht horizontales Feld mit Pflanzen /Pilzen irgendwie bewirtschaftet, dann ok.

Bei den hochmagischen Elfen kann ich mir auch gut vorstellen, dass sie Waldgärten und co auch mystisch verbessern. Da will ich dann garnicht ausschließen, dass ein elfischer Pflanzer und sein Zaubersänger-Kollege genausoviele oder mehr Leute ernähren können als ein menschliches Bauernehepaar.

Definitiv  :)

Je nachdem welche Tiere man nimmt kann man da auf sehr ordentliche Zahlen kommen. Ideal sind natürlich sowas wie Grillen oder Heuschrecken, die schlagen bei ihrer Wachstumsrate jede Kuh.
Termiten sind wie gesagt etwas langsamer unterwegs und eher mit der Produktionsgeschwindigkeit von Käse vergleichbar, der ja auch oft mehrere Jahre lagern muss.
Wenn man das richtig plant ist das aber egal, wichtig ist dann nur die Produktion am Zieltag (neue Siedlungen müssten dann halt die ersten paar Jahre importieren oder etwas anderes als Nahrungsquelle nutzen bis die ersten Termitensätze "reif" sind).

Danke für die Infos. Das finde ich auch für das RL total spannend.  :d

Sprich: Was die durchreisenden Abenteurer für "Hier ist Wildnis" halten, kann durchaus einfach nur die ausgedehnte Elfen-Farm sein.

Cool. Vor allem, da die Elfen sich auch in meinem Setting regional zurückgezogen haben, kann es sehr viel verwilderte Elfen-Gärten geben. Mal überlegen, was die so auszeichnen könnte. Das könnte kleinere Ruinen mitten in der Wildnis erklären.   :)

Warum sollten denn Zwerge zwangsläufig etwas anbauen müssen? Man könnte doch die Traditionelle Ernährungsweise der Inuit als Vorbild nehmen. Und ggf noch durch alpine Fauna ergänzen/ersetzen. Klar, typische Zwerge sind keine Jäger im Sinne von Pfeil und Bogen. Aber sie sind mechanisch begabt und könnten Fallen bauen. Oder sie vrranstalten Treibjagden. Ich stelle mir eine Horde grölender, scheppernder Zwerge vor, die eine Herde Wildziegen auf einen Abgrund zu treiben…

Das Beispiel der Inuit erschließt sich mir nicht ganz. Da sehe ich ehrlich gesagt keine Parallelen zu genretypischen Zwergenstädten. Aber Jagd "auf zwergisch" ist trotzdem eine gute Idee. Ich stelle sie mir da tatsächlich eher als ausgeklügelte Fallensteller vor.

Für Zwerge könnte man noch weitere Eiweißquellen ins Feld führen: Aus der Aquaristik kennen wir mehrere Tiere, die Biofilme von Oberflächen abraspeln, nämlich Schnecken, Krebstiere und sogar Fische.

[...]

Entweder werden diese Tiere gesammelt und direkt kulinarisch verwertet, oder sie dienen als Futter für Rotten von Wildschweinen, die aufgrund der proteinreichen Ernährung zu übergroßen und wilden Biestern werden.

coole Idee! Da ich Riesenasseln bereits als zwergisches Pendant zu Zugtieren etabliert habe, passen Schnecken für mich auch, eventuell auch als "Zugtiere". Schneckenfarmen könnten ein wichtiger Baustein als Proteinquelle sein.  :d

Ähm... Scheißen Zwerge nicht?  ~;D
Und Schlachtabfälle, mindestens Knochenreste?
Ich finde es auch nicht zu abwegig, ab und zumal Bäume zu fällen um Mulch zu machen, genauso wie als schlechtes Beispiel Guano als Dünger auf Feldern benutzt wurde. Ist auch nicht in direkter Umgebung zu finden...

Ah, du hast es falsch herum verstanden: ich meinte nicht nahrhaft genug. Aber hey - Fantasy! Kann man natürlich anders setzen und es gibt Pilze, die super nahrhaft sind.

Aber wie groß sind denn die Zwergenstädte so? UNd wie viel Nahrung braucht ein Zwerg?

Das ist genau mein Knackpunkt. Ich brauche ein grobes Konzept für meine Suspension of Disbelief.

Eine Fantasywelt, in der es Zwerge gibt, ist ja nicht einfach Baden-Württemberg mit Zwergen. Zwerge könnten sich von einer Menge Dinge ernähren, die es real überhaupt nicht gibt. Auch nicht annäherungsweise. Klar kann man irgendwelche Viecher nehmen, die es gibt oder mal gab und die umbauen. Aber die meisten Monster und Viecher, die sonst so in den meisten Fantasywelten rumlaufen, gehen darüber ja weit hinaus.

Also könnten Zwerge ja auch Kohlewürmer jagen, die in Kohleflözen ihre Larven ablegen.

Oder was ist, wenn es in der Fantasywelt sowas wie Fossilien gibt, nur das die nicht versteinert sind, sondern versteinert wurden. Zum Beispiel durch Zauberei in irgendeinem äonen zurückliegenden Götterkrieg. Die Zwerge könnten gezielt nach solchen "Fossilien" suchen, sie ausgraben, den Zauber brechen und sie dann umbringen und essen.

Und was wenn in dieser Welt Abiogenese ein Ding ist? Dann würden, unter den richtigen Bedingungen, bestimmte Kreaturen buchstäblich aus Fels, Geröll oder Sand entstehen. Und Zwerge könnten diesen Umstand aktiv beeinflussen und nutzen.

Perfekt, genau die Denkweise, die ich brauche. Phantatstisch, aber nicht einfach nur "it's magic". Der Mehrwert ist für mich auch, dass die Welt sich durch diese Details glaubhafter anfühlt.

Kohlewürmer... wir hatten ja Kohle als Kohlequelle (  ;) ) schon in einem früheren Post. Warum nicht weiterspinnen.

Am Rande: dieses Verschwimmen zwischen organischen und anorganischen Lebewesen in der Fantasy ist für meinen Kopf durchaus nicht einfach. In meinem Setting entstehen z.B. Goliaths aus besungenen Steinen.

Ich würde persönlich auch sagen, dass in einer Fantasy-Welt nicht notwendigerweise überall Sonnenlicht sein muss, nur damit was ordentliches wächst - Zwerge, die ihre Höhlen zur Sonne öffnen müssen erscheint mir... komisch. Das heißt, die Zwerge können auch einfach unterirdische Dinge ernten, die - natürlich - in der realen Welt so nie existieren könnten. Bergwiesen mit Ziegen, Kräutern, etc. mag das ganze auflockern, aber die reine "Masse" an Nahrungsmitteln würde ich unterirdisch verorten. Ob die Nahrung dann unterirdisch größtenteils Pflanzen, Pilze oder irgendwelche Kreaturen sind, ist dann ja nebensächlich. Und aus irgendwas werden die schon was Bier-iges brauen können.

Ganz genau. Sonnenlicht ist ja auch im RL keine zwingende Grundlage für Leben. Und wenn eine Zwergenstadt wirklich tief IM Berg liegt, wäre Landwirtschaft außerhalb schon sehr aufwändig. Sicher, man könnte der Stadt Satellitenstandorte nahe der Oberfläche geben, dann ginge das auch.


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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #20 am: 1.02.2025 | 13:23 »
Ich habe leider gerade nichts neues beizutragen, wollte aber mal loswerden, dass ich diesen Faden als beeindruckendes Feuerwerk der Kreativät erlebe :d.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Feuersänger

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #21 am: 2.02.2025 | 15:20 »
Gerade über folgendes gestolpert, da musste ich sofort an diesen Thread denken:

Deadly centipede discovered in a cave that hasn't seen daylight in 5.5 million years:
A venomous centipede species, Cryptops speleorex, was discovered as the top predator in Romania's Movile Cave, a dark, toxic environment that has been sealed off from daylight for over 5.5 million years.
Movile Cave, located 65 feet below the surface, is filled with warm, moist air low in oxygen and rich in toxic gases such as hydrogen sulfide and methane, which support chemosynthetic bacteria.
Despite these extreme conditions, the cave hosts a variety of life, including spiders, scorpions, and earthworms.
The newly found centipede, nicknamed the "king of the cave," is the largest of its predatory arthropods, measuring around 2 inches long and equipped with deadly venomous bites.
Living in complete darkness, C. speleorex has evolved unique features, including longer antennae and specialized saw teeth on its legs, to thrive in this harsh environment.
It preys on other cave-dwelling creatures, such as spiders and beetles, ruling over an ecosystem that includes 51 invertebrate species, 34 of which are found only in Movile Cave.
Researchers found that this centipede has genetically diverged from its surface-dwelling relatives over millions of years, adapting to the poisonous, lightless conditions of the cave to become an entirely new species.


(auf FB ohne Quellenangaben, aber vielleicht findet man ja was wenn man nach den genannten Namen sucht.)
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

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Re: Elfen & Zwerge ohne klassische Bauern
« Antwort #22 am: 2.02.2025 | 19:31 »
Das Problem mit solchen Höhlenkreaturen ist, dass sie sich aufgrund des limitierten Nahrungsangebots meist extrem langsam vermehren.
Daher die Idee mit den Termiten, die brauchen kein Licht, aber man kann deren Nahrung von außen importieren.
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.