Autor Thema: Vertrauen  (Gelesen 3498 mal)

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Offline Streunendes Monster

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Re: Vertrauen
« Antwort #100 am: 5.03.2025 | 21:38 »
Das war wohl missverständlich von mir; ich wollte damit niemand spezielles ansprechen, sondern den Gedanken nur ganz allgemein anregen.
Deinen Beitrag weiter oben habe ich ganz im Gegenteil als sehr empathisch empfunden!

Danke, das weiß ich sehr wertzuschätzen!
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Online Zed

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Re: Vertrauen
« Antwort #101 am: 5.03.2025 | 23:19 »
Ich gebe zu, ich bin auch etwas lost. Wer genau tut das? Einfach mal die Beiträge verlinken...

Wer genau "Schummeln" auf die gleiche binäre Art wie ghoul anprangert, kann ich nur ahnen: Diejenigen, die ghoul in diesem Punkt zustimmen, würde ich dazu zählen.

Das Pamphlet "wider das Schummel-Erzählspiel" kennen wahrscheinlich alle hier, ghoul hat es ja auch verlinkt.

Darin ist "Schummeln" nicht die Extremposition auf einer graduellen Skala, "Schummeln" wird dort so charakterisiert:

verwerflich / Schummeln ist betrügen / Freunde betrügt man nicht / vulgär / entmündigend / vorhersehbar / erzeugt Langeweile / für schlechte Spielleiter

Zitat
"Immer wieder heißt es, Schummeln sei eben eine Spielleiter-Techniken, ebenbürtig mit anderen Techniken oder Spielstilen."
Dieser Artikel will vom Gegenteil überzeugen.

Wer eine solche graduelle Sicht vertritt, ist sogar ein Verbreiter "einer schädlichen Ideologie".

Die Auffassungen in diesem Artikel über gute und schlechte Spielleitung lassen keinen Platz für akzeptables oder sogar notwendiges Gestalten von Rollenspiel, ja sogar unter gewissen Umständen auch mit Mitteln des Nachjustierens oder Würfeldrehens.

Offline Darius der Duellant

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Re: Vertrauen
« Antwort #102 am: 5.03.2025 | 23:52 »
Du nimmst die Definition von Schummeln, ignorierst aber (so komplett nebensächliche Erläuterungen) von Ghoul wie dass es dann Schummeln sei, wenn man vom (paraphrasiert) vorher abgesprochenen abweicht.
Und das ist eine vollkommen legitime und gängige Sicht, die du hier sinnenstellt transportierst. Da brauchts kein keinen Abriss über irgendwelche graduellen Dinge, denn die sind alle in dem abgefrühstückt was hier so ziemlich jeder der Schummelei ablehnt mit dazu gesagt hat:
Wenn es vorher abgesprochen wurde und bekannt ist, kann es per Definition keine Schummelei sein.

Davon ab:
Unter der Prämisse dass du nicht Mal eine konkrete Gruppe an Leuten ausmachen kannst die die von dir zugeschriebene These vertreten, ist dein komischer Aufruf schon sehr schräg.

Nachtrag, in anbetracht des altbekannten Themas "Quellen":
Aus dem Blog, von ghoul selbst.

Zitat
Ein alter Hut: Gummipunkte und dramaturgisches Spielleiten.
Immerhin ist das ein offener Mechanismus, der dadurch nicht als Schummeln zählt.


Und

Zitat
Wenn du offen Werte veränderst, ist es kein Schummeln im engeren Sinne, da du die Spieler nicht betrügst – ihr biegt gemeinsam herum. Findet der Autor nicht gerade spannend, kann es aber nicht moralisch verurteilen.

Sowas aber auch...
« Letzte Änderung: 6.03.2025 | 00:00 von Darius der Duellant »
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Re: Vertrauen
« Antwort #103 am: 6.03.2025 | 07:59 »
Darius, ich bin ja noch gar nicht auf die einzelnen Punkte eingegangen, die Du zu entkräften versuchst.

Ich wurde erstmal nur gefragt, wer die Auffassung in ghouls Artikel teilt, die ich „binär“ nenne und für falsch halte. Die Antwort auf diese Frage können diejenigen geben, die dem Pamphlet im Grundsatz zustimmen. Verstehe ich richtig, dass Du dazu gehörst, Darius?

Gerne werde ich in den nächsten Posts erklären, warum diese „binäre Sicht“ die Realität nicht abbildet und so destruktiv ist. Wobei ich letzteres durch die Zitate schon einigermaßen vorbereitet habe, der Teil ist ja einfach.

Offline Darius der Duellant

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Re: Vertrauen
« Antwort #104 am: 6.03.2025 | 08:20 »
Meine Sicht auf das Thema ist hier im Faden zu finden. Ich verweigere mich aufgrund deren von mir als nervig empfundenen Art zu schreiben idR inhaltlichen Auseinandersetzungen mit allem aus dem ARS Umfeld.
Explizite Ausnahme hier aufgrund bisherigen Erfahrungen mit Quellenumgang deinerseits

Und nein, du wurdest konkret gefragt wer genau diese diffuse Front sei, die du hier in die Welt zu setzen und mit einer eigenen Zuschreibung was die hypothetisch wohl denken mögen zu versehen versuchst.
Dass du dafür im Thema immer noch keine konkreten Personen benennen kannst, ist das drei Spuren zu viel Spekulatius von deiner Seite.
Da helfen auch irgendwelche sinnenstellenden Zitate nicht, denn unabhängig von einer inhaltlichen (nicht-)Zustimmung macht es einen Himmelweiten Unterschied aus was du aus dem Text selektiv zitierst und was da auf der Seite steht, denn wenn man sie komplett liest, straft das deine Behauptung, es verhindern ein Nachjustieren, schlicht lügen, wie aus meinen Zitaten ersichtlich.

Was vorher offen als Option kommuniziert wurde, kann schon per Definition kein Schummeln sein.

https://www.dwds.de/wb/schummeln
« Letzte Änderung: 6.03.2025 | 08:29 von Darius der Duellant »
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Offline Raven Nash

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Re: Vertrauen
« Antwort #105 am: 6.03.2025 | 08:21 »
Als die Momente, in der ein Spieler sich final aus der Runde verabschiedet hat? Sowas prägt sich schon auch ein...
Wenn jemand wirklich so drauf ist, dass er wegen einem Scheitern in einem Spiel die Runde verlässt - good riddance. Kleinkinder brauch ich nicht am Tisch.
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Offline Tele

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Re: Vertrauen
« Antwort #106 am: 6.03.2025 | 08:30 »
Warum hat man Regeln wenn man sich daran nicht hält, oder wenn sie nur partikülar (also für Person A und nicht für Person B) gelten?



Willst jezt dafür eine ernstgemeinte Antwort?

Schon mal bei deiner Steuererklärung "gemogelt"? (Nur so mal ein "Teil des Lebens") Oder beim Autofahren ein klein wenig zu schnell gefahren? Auf dem Behindertenparkplatz geparkt,...? alles so kleine Mogelleien des Altags.

*Ich schreibs mal dazu: das sind alles retorische Fragen, will sagen: ich erwarte keine Antwort darauf, im nebending auch weil das nicht das Thema hier ist*

Schlussendlich ist es Moral. Und schlussendlich geht es um Vertrauen.

Anderst formuliert: Wenn ich jemanden nicht vertraue, dann spiele ich nicht mit ihm. Mir wurden auf einem Rollenbspielcon auch schon mal "Zeugs" geklaut, nur weil wir das gleiche hobby haben müssen wir noch nicht die gleichen Moralischen Grundsätze haben.

Ja - im Rollenspiel "gewinnt" man nicht so wie etwa bei klassischen Brettspielen oder im Sport. Es ist auch normalerweise nicht competitiv, heist das deswegen das man sich nicht an Regeln halten müsse auf die man sich zuvor geeinigt hat? Klar man kann sich auch darauf einigen das man garnicht würfelt, manche Regelwerke machen das ja auch oder benutzen eine andere Form des "Zufalls" - oder spielst du DREAD mit Jenga Turm und ... Holzleim?

Hatte deine Antwort gar nicht gesehen. Gerne führe ich aus: ich verliere nichts, wenn jemand anders mogelt, deswegen ist es im Grunde egal. Macht es ihm Freude, dann ist das so. Tangiert mich null. Ich ziehe keinen Spaß daraus, aber gerade RPGs eröffnen so viele Möglichkeiten und halten es aus, wenn jemand bspw. Würfel dreht. Ich erhebe meinen Spaß nicht über dem anderer und setze meine Ansicht zu "how to RPG" nicht absolut.
Denkt man es zu Ende sind Hausregeln auch moglen. "Dir passen die Regeln nicht? Dann ändere sie!" Klingt nach moglen...ja, ja ich weiß, wir haben uns drauf geeinigt. Schon sind wir tief im Bereich der Gruppendynamik und psychologischer Abläufe. Sicher, dass jeder am Tisch zustimmt, weil sein Wille abgebildet wird? Diese sog. "Gruppenverträge" und Session 0 sind auch nur Augenwischerei und Mechanismen der Wortführer ihren Willen durchzudrücken.

Ich glaube, wir kommen da nicht zusammen, denn ich hänge RPGs und alles drumherum nicht so hoch.

Offline Boba Fett

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Re: Vertrauen
« Antwort #107 am: 6.03.2025 | 08:53 »
Sicher, dass jeder am Tisch zustimmt, weil sein Wille abgebildet wird?

Ich bin sicher, dass dem nicht so ist. Vieles ist vielen einfach "egal". Manche sind ungeduldig und wollen einfach den Charakter machen.
Andere sind sicher, dass Dinge sowieso nachverhandelt werden. Und die Powertalker labern so eh lange, bis jeder andere abwinkend aufgibt.
Dann gibt es noch den "Ja, aber..." Reichsbedenkenträger, der die (unmögliche) 100% Absicherung garantiert haben möchte.
Und am Schluß kommt noch der eine, der unbedingt noch gehört werden will und alles noch wiederholt, Hauptsache er hat etwas beigetragen.
Und danach machen sowieso alle was sie wollen insbesondere der Spielleiter...
Oder die Spielleitung hat nach drei Sessions keinen Bock mehr oder ein besseres System gefunden...

Zitat
Diese sog. "Gruppenverträge" und Session 0 sind auch nur Augenwischerei und Mechanismen der Wortführer ihren Willen durchzudrücken.

Steile These (der ich erst einmal gar nicht widerspreche), das verdient eigentlich ein neues Thema.
« Letzte Änderung: 6.03.2025 | 09:42 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline bobibob bobsen

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Re: Vertrauen
« Antwort #108 am: 6.03.2025 | 09:30 »
Ich bin da sehr bei Tele. Würfeldrehen (von wem auch immer) zeigt mir nur das demjenigen in genau dieser Szene das Ergebnis besonders wichtig ist. Ob ich dafür Gummipunkte, Bennys oder welche Mechanik auch immer einsetze spielt für mich keine Rolle. Vertrauen verliere ich wenn ein Mitspieler bewußt destruktiv spielt oder Anderen ihren Erfolg nicht gönnt.

Offline Maarzan

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Re: Vertrauen
« Antwort #109 am: 6.03.2025 | 09:42 »
Gestern erst gab es einen Spieler, der frustriert nach Hause gegangen ist, weil seine Figur, trotz gutem Rollenspiel einen sehr wichtigen Wurf verpatzt hat.
Hat alles riskiert, und im entscheidenden Moment vergeigt.

Er ist der Ansicht: Er hätte gar nicht erst Würfeln müssen.
Der Rest, denkt: Würfeln gehört dazu, verlieren auch. Das Würfeln sorgt auch ein Stückweit dafür, dass SL Entscheidungen nicht willkürlich werden.

Die Hoffnung bleibt, dass er sich wieder fängt.
Und die Frage: Was im Rollenspiel das Wichtigste ist.

Vielleicht macht es manchmal Sinn Brücken zu bauen, statt klar nach Spielstilen zu trennen.

Hört sich - zusammen mit den Erklärungen später - für mich nach einem derben Egozentriker an. Und wenn die Bennies vorher schon weg waren, hat er ja offenbar auch vorher schon Szenen gehabt.
Nebenbei: nach solch einer Szene nicht vom Drachen attackiert zu werden, halte ich schon für sehr wohlwollendes leiten. Dann noch zu meckern :-X ... .

Und was "gutes Rollenspiel" ist, ist stark geschmacksabhängig. Genau dafür gibt es unter anderem (gute) Regeln, um von solchen Wertungen möglichst weit weg zu kommen.
Dazu kommt, ich auf einen Regelsatz zu einigen, ist in meinen Augen das Brücken bauen, denn in den Fällen, wo so ein "Brückenbauen" notwendig ist,  ist diese Wahl das Ergebnis einer Kompromisslösung.

Dich darüber hinweg zu setzen ist ein Abreißen der Brücken für die anderen Mitspieler zu deren Spielspaß.

 
Ich denke, andere im Thread haben bereits die passende Antwort gegeben.
Es gibt verschiedene Spielstile, nicht alle interessieren mich, aber ich gestehe ihnen zu, einen Bedarf abzudecken und damit eine Existenzberechtigung zu haben. Bspw. Gummipunkte für Leute die nicht gerne scheitern.
Unerwünschtes Schummeln ist aber kein Spielstil, sondern ein menschlicher Makel! An den Antworten hier im Thread sieht man sehr gut, dass ich keineswegs eine isolierte Meinung vertrete.

Edit:
Ja, spielen ohne schummeln ist objektiv die bessere Art zu spielen. Darauf beharre ich.

+1

Gedanke dazu: es gibt auch Leute, die ein bescheidenes Privatleben im RSP kompensieren. Die haben es nicht leicht, ihnen liegen zentnerschwere Steine im Weg und der Umgang mit und in unser sauschnellen Gesellschaft, von der sie schlicht überholt wurden, fällt ihnen extremst schwer.
Wenn es dann an einem gedrehten Würfelwurf liegt, ob Spielspaß und Escape als gelungene Abendveranstaltung herhält, dann könnte man das auch -absprachegemäß!- annehmen.

Was mich bei der Diskussion stört ist, dass mehrere Leute an einem Tisch sitzen, das gleiche spiel zocken und dennoch aus unterschiedlichen Themen ihre Kraft, Ablenkung, Spaß oder Erfüllung ziehen. Wenn jemand durch eisenhartes Würfeln seinen SC in und aus Situationen manövriert, kann der doch mit einem Würfeldreher am Tisch sitzen. Warum die Anspruchshaltung, dass alle konform dem Einen WegTM folgen müssen?

Disclaimer
Nochmal: absprachegemäß! Wenn man sich auf etwas sozial und technisch geeinigt hat, dann wird das bitte auch eingehalten.
Einmal, es ist halt beim Schummeln gerade nicht absprachegemäß.

Aus eigener Erfahrung hatte ich eine Spielrunde, wo nach einer außergewöhnlichen Pechsträhne mit Todesfolge ein anderer Mitspieler gefragt hat: "Das hat doch keiner gesehen, oder?" und das dann einvernehmlich geändert wurde. Die Frage ist dann auch noch gelegentlich später gestellt worden, aber dann auch nicht immer positiv beantwortet worden - "hohes Risiko für hohen Gewinn" hat halt Folgen.

Und genau da ändert sich mit Schummeln auch meiner Erfahrung nach das Spiel. Mal großes, unerwartetes Pech abwenden ist spieldynamisch etwas ganz anderes als Erfolge erzwingen. In letzterem Fall erlaubt das dem betreffenden Spieler viel höheres Risiko zu gehen, mehr Erfolge und Spotlight abzugreifen als die anderen und durch solche ein Verhalten auch oft genug die anderen mit zu gefährden oder durch das aggressivere Herangehen deren Ansätze zu torpedieren.

Im Grunde richtig; allerdings ist das mit dem "gemeinsam besprechen, wie man spielen möchte/welche Bedürfnisse man ins Hobby mitbringt" gerade bei vielen der älteren Semester ja nie wirklich angekommen, und es herrscht sicher auch nicht in jeder Gruppe ein Klima vor, in dem sich die Beteiligten trauen würden, sowas anzusprechen wie "ich habe gerade eine echt schwierige Zeit und brauche dringen mal 'nen Win; wäre es OK, wenn mein Charakter heute als Held dastehen kann, egal was die Würfel sagen?"
Vielleicht müssen sich diejenigen, bei denen insgeheim am Tisch geschummelt wird, auch mal fragen, ob sie zu einer Tischatmosphäre beitragen, in der so etwas ohne Gesichtsverlust und Pathologisierung möglich wäre.

Wer sagt, dass der Schummler der Einzige ist, der da gerade Probleme mit etwas hat? So entscheidet der Schummler, dass er jetzt die Person ist, nach der sich alle zu richten haben und zwingt das mit seinem Handeln allen anderen auf.

Das ist ganz sicher eine Definitionsfrage.

Das Grundproblem der übersimplifizierenden, spaltenden rhetorischen Figur des „Schummelns“ ist, dass „Schummeln“ einen binären Zustand suggeriert („Entweder man schummelt oder nicht“), der dem graduellen Ausgestalten des Spielleitens nicht entsprechen kann.
Schummeln als Spieler ist typischerweise binär. Was nicht fest liegt, ist die Schwere der Schuld.
Beim Spielleiten ist das schwerer fest zu stellen, aber da stellt sich dann die Frage: Zu welchem Zweck wird gedreht und wie verhält sich das zum vereinbarten Spielstil.

Fallbeispiele können helfen, die von mir als solche eingeschätzte Absurdität des polemischen Schummelvorwurfs sichtbar zu machen.

Ich bin gespannt, ob die Seite, die Schummeln als binär ansieht, Deine Fallbeispiele kommentiert, und wie.
Chad Vaders Liste liest sich erst einmal gut.

Was für Fälle möchtest du anführen, wo Schummeln "graduell" wäre?

Hatte deine Antwort gar nicht gesehen. Gerne führe ich aus: ich verliere nichts, wenn jemand anders mogelt, deswegen ist es im Grunde egal. Macht es ihm Freude, dann ist das so. Tangiert mich null. Ich ziehe keinen Spaß daraus, aber gerade RPGs eröffnen so viele Möglichkeiten und halten es aus, wenn jemand bspw. Würfel dreht. Ich erhebe meinen Spaß nicht über dem anderer und setze meine Ansicht zu "how to RPG" nicht absolut.
Denkt man es zu Ende sind Hausregeln auch moglen. "Dir passen die Regeln nicht? Dann ändere sie!" Klingt nach moglen...ja, ja ich weiß, wir haben uns drauf geeinigt. Schon sind wir tief im Bereich der Gruppendynamik und psychologischer Abläufe. Sicher, dass jeder am Tisch zustimmt, weil sein Wille abgebildet wird? Diese sog. "Gruppenverträge" und Session 0 sind auch nur Augenwischerei und Mechanismen der Wortführer ihren Willen durchzudrücken.

Ich glaube, wir kommen da nicht zusammen, denn ich hänge RPGs und alles drumherum nicht so hoch.

A) Das Spiel ändert sich mit Mogeln weg von dem Abgesprochenen und damit werden all diejenigen geschädigt, welche die abgesprochene Version besser finden.

Hausregeln sind abgesprochen, der Argumentationsversuch damit ein Strohmann.

Niemand ist gezwungen mitzuspielen. Ob ein Angebot für einen passt oder nicht, dazu sind Vorabsprachen und Session 0 da. Die anderen Mitspielen müssen da ggf. auch Zugeständnisse und Kompromisse von ihrem Idealspiel machen und entsprechend für sie wenigere gute Phasen mittragen.



Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Tele

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Re: Vertrauen
« Antwort #110 am: 6.03.2025 | 09:47 »
Vertrauen verliere ich wenn ein Mitspieler bewußt destruktiv spielt oder Anderen ihren Erfolg nicht gönnt.

Ich würde zwar das Wort Vertrauen nicht verwenden, aber das ist ein No-Go.

Offline Eismann

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Re: Vertrauen
« Antwort #111 am: 6.03.2025 | 09:48 »
Ich bin da sehr bei Tele. Würfeldrehen (von wem auch immer) zeigt mir nur das demjenigen in genau dieser Szene das Ergebnis besonders wichtig ist. Ob ich dafür Gummipunkte, Bennys oder welche Mechanik auch immer einsetze spielt für mich keine Rolle. Vertrauen verliere ich wenn ein Mitspieler bewußt destruktiv spielt oder Anderen ihren Erfolg nicht gönnt.
Ich seh das mittlerweile auch entspannt. Man spielt ja nicht gegeneinander. Wenn ein Spieler in bestimmten Situationen mogelt, verliert er höchstens selbst. Mich amüsiert das meistens eher. Und wenn ein SL das macht, hat er sich möglicherweise einfach verschätzt oder verplant. Passiert den Besten.
Wenn es keine Einzelfälle sind, sondern sich vermuten lässt, dass jemand einfach "der Beste" sein will, obwohl es das Spiel nicht her gibt, dann kann man darüber immer noch reden.
Vertrauen ist mir da eher auf zwischenmenschlicher Ebene und was Spielziele angeht wichtig, als ob jemand ab und an mal am Würfel dreht.

Online nobody@home

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Re: Vertrauen
« Antwort #112 am: 6.03.2025 | 10:02 »
Vertrauen ist mir da eher auf zwischenmenschlicher Ebene und was Spielziele angeht wichtig, als ob jemand ab und an mal am Würfel dreht.

Mag sein, daß dieses bestimmte Beispiel mit deshalb immer wieder hochkocht, weil viele von uns noch das gute alte Westernklischee vom ertappten Falschspieler im Hinterkopf haben und also schon zu wissen meinen, wie man damit "richtig" umgeht. Hoffen wir, daß nicht an zu vielen Spieltischen noch die Colts vom Gürtel hängen... ;)

Offline Streunendes Monster

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Re: Vertrauen
« Antwort #113 am: 6.03.2025 | 10:07 »
@Maarzan:

Ich schreibe bewusst von "Würfeldrehen", weil ich das Wort Schummeln nicht nutzen will. Du schiebst mir das Wort in Deiner Argumentationskette unter.
Verstehe auch überhaupt nicht, warum Du mein Beispiel für Deine Argumentation heranziehst, wenn wir Deiner geschätzten Meinung nach so eng beieinander stehen.

Davon mal ab:
ich finde es beachtlich, hier von MENSCHLICHEN MAKELN zu sprechen. Da fehlen mir alle Wort für. Alle. Null Verständnis, hier so über die Stränge zu schlagen.  :q das ist einfach ekelhaft. Insbesondere, wenn man den Kontext betrachtet. Krieg hier Schleudertrauma vom Kopfschütteln. AURA -10.000!
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Offline unicum

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Re: Vertrauen
« Antwort #114 am: 6.03.2025 | 10:09 »
Ist es aber nicht.
Schummeln war letztlich eine Reaktion auf die (ziemlich hirnrissige) Annahme, dass jedesmal wenn Spielende die SL darum bitten von den Regeln abzuweichen, diese Spielenden irgendwelche "Hintergedanken" hätten und sich einen Vorteil "erschleichen" wollten. Weswegen SL in den autoritären Lehrtexten der 70er/80er (und teilweise auch noch der 90er) hart dazu angehalten wurden, solche Ansinnen grundsätzlich abzulehnen, weil diese Spielenden nur das Interesse hätten "das Abenteuer zu gewinnen" (später, als man nicht mehr spielte um zu gewinnen, wurde daraus dann nahtlos "die Story kaputtmachen") - oft war es sogar so, dass SL bestimmte Sachen regellos durchwinkten ("Was muss ich würfeln um über diesen 2m Abgrund zu springen?" - "Ach, das würfeln wir nicht aus... das kannst du einfach so."), aber sofort mit Beißreflex reagierten, wenn die Spielenden diesen Vorschlag machten ("Muss ich den Wurf meines Chars über diesen 2m Abgrund wirklich auswürfeln, oder können wir einfach sagen ich schaffe das?" - "Neee, das musst du schon würfeln. Die Regeln sind ja schließlich aus einem Grund da."), weil sie dazu erzogen worden waren, bei so etwas eine unlautere Absicht zu vermuten.

Da den EHRLICHEN Anfragen der Spielenden also bereits mit einer gewissen Portion Misstrauen begegnet wurde, etablierte es sich halt innerhalb der Spielendenschaft, eben nicht mehr zu fragen, sondern sich das gewünschte Ergebnis einfach selber zurechzubiegen. Das war natürlich nicht ideal, aber man sollte auch nicht verschweigen, dass hier das Vertrauensverhältnis in beide Richtungen gestört war.

EDIT: Deswegen finde ich es essenziell bei solchen Sachen zu fragen "an welchen Stellen des Spiels wird gemogelt (und um was zu erreichen)?", um zu schauen ob da vielleicht ein Missverständnis vorliegt, und das was sich "ermogelt" wird nicht etwas wäre, was für den Spielstil nicht ohnehin förderlich wäre - ob man nicht sagen kann "da musst du nicht für schummeln".

Geht es hier um Vertrauen oder um Spielspass?

Ich glaub der Strang sagt Vertrauen. Wenn mich jemand Anlügt dann war es das, dann ist nämlich mein Spielspass zusammen mit dem Vertrauen auch weg.

Über "Gründe" für Lügen kann man meinetwegen Diskutieren und ob man Wege findet diese Gründe zu vermeiden. Solche Wege gibt es allenhalben. Ich für meinen Teil bin bisher davon ausgegangen das alles auf dem Tisch liegt, alles wurde gesagt, die Regeln des zusammenspielens sind klar und ich vergleiche dann eben zwei Leute - der eine Lügt und der andere nicht. Und ja das ist ziemlich binär.

ps: Deine rekorik "autoritär, 'Lehrtexte', Beißreflex, et al" finde ich einer Diskussion nicht förderlich.

Online chad vader

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Re: Vertrauen
« Antwort #115 am: 6.03.2025 | 10:39 »
Geht es hier um Vertrauen oder um Spielspass?

Das ist aus meiner Sicht die wichtigste Frage. "Vertrauen" ist nämlich, im Gegensatz zu "Schummeln", ein sehr relativer, graduierlicher Begriff.

Wenn meine Tochter (10) im Spiel schummelt, dann wäre mein Vertrauen in sie nicht grundsätzlich erschüttert.
Wenn Dr. House mein Hausarzt wäre, würde ich ihm fachlich voll vertrauen, aber trotzdem nie meine Haustürschlüssel geben.
Ob Robert Habek in seiner Promotion richtig zitiert hat, ändert für mich überhaupt nichts an der Glaubwürdigkeit seiner politischen Positionen.

Und wie ich ja mal aufgezeigt habe, kann zu hartes beharren auf Korrektur von Regelfehlern auch Vertrauensbeziehungen schädigen.

Spielspaß ist aus meiner Sicht die viel wichtigere Metrik als Vertrauen.

Und mein Spielspaß leidet bei schummelnden SL genauso wie bei solchen, die ohne Schummeln Würfel drehen o.ä..

Die moralisierte Diskussion gibt mir dabei nichts. Ich zweifel eher an der persönlichen Reife von Mitspielenden, die ich beim Schummeln erwische.

EDIT: Und wenn ich mich als die persönlich reifere Person wahrnehme, kann ich ja auch versuchen, mich auf meine Rolle als Erwachsener zu besinnen und das entsprechend klären - dem/der gegenüber vielleicht sogar im persönlichen Reifeprozess einen Impuls mitgeben - quasi das Gegenteil von Schmollen, Moralisieren und Blocken.
« Letzte Änderung: 6.03.2025 | 10:51 von chad vader »

Offline JollyOrc

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Re: Vertrauen
« Antwort #116 am: 6.03.2025 | 10:54 »
Es wird ja häufig gesagt, dass man doch gar nicht Würfeldrehen müsse, da gibt es doch Gummipunkte etc.

Ich möchte hier einmal, quasi als advocatus diaboli, eine imaginäre Innensicht auf die Würfeldreher geben:

Der gefühlte Erfolg von "ich hab das dank Erzählrecht bzw. Gummipunkte geschafft" vs. dem von "ich hab das geschafft, weil ich selbstherrlich und ohne dass die anderen das merkten ein anderes (sprich: besseres) Würfelergebnis angesagt habe" sind zwei völlig andere Sachen.

Es wird auch von den anderen Leuten am Tisch anders aufgenommen, wenn man würfelt und dann sagt "jau, geschafft" als wenn man würfelt, es nicht schafft, und dann sagt "aber ich hab ja meinen Gummipunkt!"

Wir sprechen hier quasi von "Schummeln als Spaßquelle".

Und da bin ich wieder bei meiner Definition von Vertrauen im Spiel:

Kann ich davon ausgehen, dass alle am Tisch allen anderen aktiv Spaß gönnen, und deren Spaß nicht auf Kosten anderer geht?

Wenn ja, dann habe ich Vertrauen. Und das bedeutet, dass ich darauf vertraue, dass etwaige Schummler das so tun, dass sie den anderen nicht den Spaß verderben. Wenn sie das doch tun, dann haben wir ein Problem. Bis dahin ist mir persönlich das aber völlig schnuppe.

Abseits davon finde ich eben Leute, die ihre Figuren in einem kooperativen Setting notlos die Gruppe schädigen lassen ("weil mein Charakter halt so ist"), das Abenteuer sabotieren, und ähnliche Spirenzchen viel vertrauensschädigender.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline KhornedBeef

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Re: Vertrauen
« Antwort #117 am: 6.03.2025 | 11:01 »
Also in dem einen Fall hat der Spieler nach einhelliger Gruppenmeinung das Recht, bei dieser Probe zu sagen "Ich schaffe sie" und gut, und in dem anderen Fall hat der Spieler nach einhelliger Gruppenmeinung des Recht bei dieser Probe zusagen "Ich schaffe sie!" und gut...?
Ich bin sicher, da kommst du mit vielen Leuten hier nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt, auch wenn es nicht um Rollenspiel ginge, oder Vertrauen, oder Spaß  :think:
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Online chad vader

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Re: Vertrauen
« Antwort #118 am: 6.03.2025 | 11:03 »
@JollyOrc

Also persönlich glaube ich ja, dass eingeprägte
  • Angst vor Frustrationserfahrung/Ablehnung für schummelnde Spieler und
  • Angst vor Kontrollverlust/Ablehnung für schummelnde SL
die viel häufigeren Motive sind.

Aber es kann sein, dass zusätzlich oder als Rationalisierungsversuch der beiden genannten Ängste ein sportlicher Anreiz entsteht, wie weit es jemand treibt.

Das schafft es für mich trotzdem alles noch nicht aus der Schublade "Emotionalen Unreife" raus. 🤷

EDIT: Und nochmal - Nur weil jemand in einer bestimmten Situation unreif handelt, disqualifiziert das doch nicht grundsätzlich jede Vertrauensbeziehung.

Ich kann auch Empathie für jemanden empfinden, der sich als Kind abgewertet gefühlt hat, weil er immer wieder persönliche Spielniederlagen als etwas schlimmes vermittelt bekam, und deswegen jetzt nicht damit klar kommt, wenn sein Charakter in seiner Wahrnehmung die Gruppe hängen lässt.
« Letzte Änderung: 6.03.2025 | 11:14 von chad vader »

Offline unicum

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Re: Vertrauen
« Antwort #119 am: 6.03.2025 | 11:08 »

Und wie ich ja mal aufgezeigt habe, kann zu hartes beharren auf Korrektur von Regelfehlern auch Vertrauensbeziehungen schädigen.


Für mich ist das dann eher ein Ding von "Diese Regeln passen nicht zu mir." anderst formliert: dieses Rollenspiel ist mir zu "Regellastig".
Für mich ist der Strang auch in der hinsicht eher so eine Diskussion zwischen verschiedenen Spielstielen.

Also wenn man sich darauf geeinigt hat wie man spielt (also das beinhaltet eben ggf auch einen Regelfehler, wer definiert denn das es ein Fehler ist vieleicht sieht das die Person welche darauf beharrt ganz anderst?) dann ist das sogenannte schummeln eben ein Vertrauensbruch.

Ich meine es gibt hier auch so viele Diskussionen zu Regeln, aber oft genug hört man eben auch "keine Regeldiskussionen wärend des Spielens". Wenn man nach dem Spiel dann die Regeln einvernehmlich ändert ist das doch kein Beinbruch. Wenn aber zwei Parteien eben eine sagt sie will die Regeln so halten und die andere Partei will das eben partou nicht - was ist da schlimm daran? Niemand zwingt jemanden zum zusammenzuspielen, manchmal muss man eben kompromisse eingehen - wenn das nicht geht, dann geht es eben nicht - das kann, nein das muss man einfach mal auch akzeptieren können.

Offline Issi

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Re: Vertrauen
« Antwort #120 am: 6.03.2025 | 11:15 »
Hört sich - zusammen mit den Erklärungen später - für mich nach einem derben Egozentriker an. Und wenn die Bennies vorher schon weg waren, hat er ja offenbar auch vorher schon Szenen gehabt.
Nebenbei: nach solch einer Szene nicht vom Drachen attackiert zu werden, halte ich schon für sehr wohlwollendes leiten. Dann noch zu meckern :-X ... .

Und was "gutes Rollenspiel" ist, ist stark geschmacksabhängig. Genau dafür gibt es unter anderem (gute) Regeln, um von solchen Wertungen möglichst weit weg zu kommen.
Dazu kommt, ich auf einen Regelsatz zu einigen, ist in meinen Augen das Brücken bauen, denn in den Fällen, wo so ein "Brückenbauen" notwendig ist,  ist diese Wahl das Ergebnis einer Kompromisslösung.

Dich darüber hinweg zu setzen ist ein Abreißen der Brücken für die anderen Mitspieler zu deren Spielspaß.
Naja, ich würde es nicht ganz so drastisch sehen.
Besagter Spieler ist sonst menschlich top.
Und jederzeit da, wenn jmd Hilfe braucht.

Mir hat mal jmd gesagt: Im Rollenspiel sind wir alle erst zehn.

Und da ist auch was dran.
Wir sind im Spiel, im "Kind Ich" und entsprechend emotional.
Was vielleicht auch die Leidenschaft erklärt wie wir alle hier zum Teil diskutieren.

Aber ja, ich denke das wird sich schon wieder geben.
Auf der SL Seite lässt sich sicher auch etwas bemängeln aber grobe Unfairness kann ich auch nicht erkennen.

Edit.
Zum Thema "Schummeln"
Dazu kommt: Das hätte ja im Prinzip auch kein SL weg schummeln können.(Der das hätte tun wollen)

Der Spieler hat selbst für alle sichtbar gewürfelt.
Damit ist das Ergebnis ja sofort etabliert.
« Letzte Änderung: 6.03.2025 | 11:32 von Issi »

Offline ghoul

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Re: Vertrauen
« Antwort #121 am: 6.03.2025 | 11:26 »
ich finde es beachtlich, hier von MENSCHLICHEN MAKELN zu sprechen. Da fehlen mir alle Wort für. Alle. Null Verständnis, hier so über die Stränge zu schlagen.  :q das ist einfach ekelhaft.
Vielleicht.
Vielleicht ist aber auch Schummeln ekelhaft.  ;)
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Offline unicum

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Re: Vertrauen
« Antwort #122 am: 6.03.2025 | 11:37 »
Davon mal ab:
ich finde es beachtlich, hier von MENSCHLICHEN MAKELN zu sprechen. Da fehlen mir alle Wort für. Alle. Null Verständnis, hier so über die Stränge zu schlagen.  :q das ist einfach ekelhaft. Insbesondere, wenn man den Kontext betrachtet. Krieg hier Schleudertrauma vom Kopfschütteln. AURA -10.000!

Naja was ist es denn dann? Ein Characterzug den wir uns alle zu eigen machen sollten?
Also wir sollten alle schummeln? Alle Lügen wenn es uns einen Vorteil bringt?
Dann machen wir es uns so zu eigen das wir es auch ausserhalb des Spiels machen?

und dann?

Ich erinnere mich gerade an Vorlesungen in Philosophie und Soziologie und schaue in die aktuelle Weltgeschichte und mir wird echt schlecht, wenn man Lügnern vertraut dann kann das nicht gut sein.

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Re: Vertrauen
« Antwort #123 am: 6.03.2025 | 11:41 »
Naja was ist es denn dann? Ein Characterzug den wir uns alle zu eigen machen sollten?
Also wir sollten alle schummeln? Alle Lügen wenn es uns einen Vorteil bringt?
Dann machen wir es uns so zu eigen das wir es auch ausserhalb des Spiels machen?

und dann?

Ich erinnere mich gerade an Vorlesungen in Philosophie und Soziologie und schaue in die aktuelle Weltgeschichte und mir wird echt schlecht, wenn man Lügnern vertraut dann kann das nicht gut sein.

Natürlich, natürlich. Die Welt ist ja so schwarz und weiß und es gibt überhaupt nur perfekte Menschen auf der einen Seite und totalen Abschaum auf der anderen...sonst noch was? ::)

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Re: Vertrauen
« Antwort #124 am: 6.03.2025 | 11:48 »
Ein Mitspieler von mir hat die eigenartige Angewohnheit entwickelt, erst zu würfeln und dann anzusagen, was er mit dem Würfelwurf erreichen will.
Manchmal sagt er auch erst das Würfelergebnis an und lässt sich dann aus der Nase ziehen, für welche Aktion das Ergebnis dann gedacht ist. Als könnte der SL Gedanken lesen.
Das ist natürlich ein eigenartiger Move und kommunikationsmäßig anstrengend. Vor allem stellt es den Gedanken einer Probe auf den Kopf, wenn ich mir den Gegenstand der Probe nachher aussuchen kann. Ich habe nicht mehr das Vertrauen, dass er das fair durchzieht.
Aber der Mensch kämpft auch sonst mit einigen Problemen...
Und man muss jeden so nehmen, wie er ist.