"Ja, etwas Tee wäre sehr freundlich, vielen Dank Bruder Erland!
Komfort ist nicht unbedingt nötig, den gibt es an Bord der Felizitas auch nur in beschränktem Masse. Ausserdem, wenn ich ehrlich bin, so widerstrebt es mir, wenn es um den Tod von Männern geht, die mir viele Jahre lang treu und ergeben gedient haben, Komfort zu geniessen, nennt es von mir aus eine Busse, ich wuerde es allerdings mehr als ein inneres Beduerfnis definieren.
Zunächst bin ich Euch vielleicht eine Erklärung schuldig, normalerweise liegt das Halten einer Totenfeier sicherlich nicht in Eurem Aufgabenbereich, ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr Eure Zeit dafuer opfern wollt. Ein orthodoxer Priester passt, verzeiht mir die ketzerische Bemerkung, weder zu den beiden Männer, Lieutenant Rahmhorst und Schuetze Walters, die gestorben sind, noch zu dem was dem Rest der Mannschaft wichtig ist, meine eigenen Glaubensvorstellungen will ich einmal ganz hintenan stellen.
Alle an Bord fuehlen sich den Eskatonikern näher, als den anderen Richtungen unserer Kirche, wir haben die meiste Zeit im Raum verbracht, das verändert den Glauben, vieles wird schwierigeer und man beginnt andere Prioritäten zu setzen, die Dinge mit anderen Augen zu betrachten, man fuehlt sich da draussen dem Schöpfer näher als sonstwo, doch zugleich ist man auch allem Bösem näher, als auf einem Planeten. Das zumindest wäre grob zusammengefasst, was wir an Bord denken und fuehlen. Lieutenant Rahmhorst war der Leiter der Kampftruppe, ein sehr wichtiges Mannschaftsmitglied, zu dem alle anderen aufgeblickt haben, deshalb wäre es mir wichtig, dass die Totenfeier fuer ihn und den Schuetzen Walters so nahe wie möglich an dem ist, was das tägliche Leben meiner Leute ausmacht. Eine Totenfeier ist immer mehr etwas fuer die, die zurueckbleiben, denke ich.... Davon abgesehen wuerde ich gerne meine Beichte ablegen, aber das hat auch Zeit bis zu einem anderen Termin, wie ich bereits gesehen habe, seid Ihr ein vielbeschäftigter Mann."
Nach ihrer langen Ausfuehrung blickt Elisabeth erwartungsvoll auf den Eskatoniker vor sich. wie wird er das aufnehmen, was sie gesagt hat wird er nun gleich die Inquisition rufen, und mich als Ketzerin brandmarken lassen? aber warum sollte ich ihn in diesem Punkt beluegen, wenn er auch nur den Funken einer geistigen Begabung hat, so wird er den Geist, der in der Mannschaft herrscht bemerken. Da kann ich auch gleich die Verantwortung fuer alle uebernehmen, besser ich, als die anderen, schliesslich habe ich diesen Geist zugelassen. Und was hbe ich noch zu verlieren?