Autor Thema: Bazaar  (Gelesen 54389 mal)

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Offline Managarmr

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #300 am: 15.01.2005 | 22:23 »
Das Ganze wurde seltsamer und seltsamer... Bruder Erland liess seinen Blick traurig hinter den dicken Brillengläsern ueber das schäbige Lager aus einer alten Antriebsschutzdecke aus Aluplast, nun schon lange als Decke gebraucht, und das Sammelsurium improvisierten Gegenstände fuer den täglichen Bedarf in einer zerbrochenen Packschaumkiste schweifen. Ein abgebrochener Markierstift, ein zerfleddertes, ehemals gruenes Stoffeinhorn mit nur drei Beinen und einem Nasenloch, zwei verbeulte Näpfe, zwei zerfaserte Holzstäbe als Zahnbuersten(?), diverse Lumpen, ein abgebrochener Ultraplastträger als Dosenöfnner, schartige improvisierte Messer..
Dosenöffner?.. Ja richtig da lagen drei Dosen in der Ecke.
Nun, eine orthodoxe Totenklage hätte ihr vielleicht gefallen
Leise stimmte Bruder Erland den Choral 13,4 "Heimkehr ins Licht" an. Seine nicht besonders tonlagentreue Stimme hallte mit einem dunklen Tenor leise durch das Chaos aus Muell und Verstrebungen und Rohrleitungen und menschlichem Treibgut...
Schliesslich war er bei den Segnungen angekommen, vollfuehrte das Zeichen des Tores ueber ihr. Mit einem leisen Kinstern breitete er die bruechige Decke ueber sie, wobei das Einhorn und die oberste leere Dose zufällig und unauffällig in seiner Kutte verschwanden. "Und des Allschöpfer Gnade breite seine Schwingen auch ueber Euch und bringe Euch bessere Zeiten. Selbst in der tiefsten Finsternis kann sein Licht Euch leiten."
Die Erwachsenen starrten ihn dumpf an, während die meisten Kinder ihn mit grossen Augen anschauten. Lediglich eines bohrte mit schmutzigern Fingern in seiner Nase Haben sie eigentlich ueberhaupt schonmal vom IHM gehört? Nun, jedenfalls bin ich jetzt wieder in Uebung fuer Trauerfeiern - huete Deine gedanklich Zunge, Erland. Zynismus ist kein guter Weg, um mit Traurigkeit und der Situation hier umzugehen.
Innerlich seufzte er einmal und wandte sich an die Umstehenden. "Wenn Ihr sie vielleicht ein Stueck nach oben bringen könntet? Ich werde mit dem Krematorium sprechen. Und wenn sie weiter oben liegen, gibt es weniger Störungen und Gestöber, wenn die Purgers sie holen." Verhaltendes zustimmendes Murmeln von zwei Gestallten, weiter hinten im Halbdunkel.
"Und ich werde schauen, ob ich oben etwas fuer Euch erreichen kann". Ein hagerer Mann mit schiefer Nase trat hickend vor, und in einer Wolke aus fauligen Atem spuckte er nur ein "Bringt eh nichts" dem Mönch direkt vor die Fuesse.
"Wenn ich .." Der Mann unterbrach ihn mit einer Geste. Erland lief es den Ruecken hinunter Vorsicht! Er erinnerte sich dumpf an einen andere dunkle Gasse, weit in der Vergangenheit. Zwei Wochen Kirchenhospital hat ihn der Fehler damals gekostet.
"Wir wollen nicht, dass die nochmal zurueckkommen. Also, Priester, lass es gut sein. WIr bringen sie hoch. Keine Fragen, keine Anworten. Hier war nie jemand. Wir wissen von nichts."
Erland öffnete seine Lippen, beliess es aber dabei das seine Zunge sie nur befeuchtete. Fast wäre sie wieder einmal zu schnell gewesen.
"Gut. Das waren deutliche Worte. Mein Sohn, möge Dein Weg trotz allem gesegnet sein."
Bruder Erland drehte sich resignierend und erschöpft um, und drängte sich durch die ENge und den Unrat zurueck zur Treppe. Während sie unter seinem Gewicht erzitterte, stieg er langsam das schwankende Gebilde, dessen Rost wahrscheinlich nur noch durch Farbe zusammengehalten wurde, hoch. Nachdenklich wanderte er langsam zurueck zum Aufzug. Unterwegs schaute er die Dose an. Aylons alte Kuechenwunder. Feinstes Himbeerdessert. Die Dose roch allerdings seltsam. Allerdings, mit den spärlichen Brocken, die man da unten bekam, die schwerlich als Nahrung durchgingen und die jeglichen Geschmackssinn bereits zerfressen hatten, fiel der extrem schwache, aber charakteristische Geruch nicht auf.
Fast hätte er es ueberhört, aber dann schoss seine Hand blitzschnell zum Kolben. Erleichtert liess er die Waffe wieder loss, als vor ihm der nasebohrende Junge aus einem Riss in der Wandverkleidung kroch.
"Hallo..." Er zog seine Stirn kraus, während er kurz sinnierte"..Vater!" Erleichtert stiess er es hervor.
"Genaugenommen bin ich eigentlich nur ein Bruder."
"Bruder, wieso Bruder? Du bist doch schon richtig toll gross. Ich weiss aber, was Du willst. Komm" Er legte den schmutzigen Zeigefinger auf seinen Mund. Vom Mittelfinger war ein Glied abgerissen....
Drei Abbiegungen weiter lauschten beide. Es waren aber nur monotones Tropfen und das Scharren zweier wirklich grosser Schaben, die ueber den feuchten Boden flitzten, zu vernehmen.
"Es waren vier Kerle. Keine so rotzbunte Kleidung mit Abzeichen. Einfach nur dunkel und unauffällig. Die gehörten aber nach ganz oben, da wo die vielen Teppiche sind, und man das gute Essen organisieren kann.Guido haben sie einen Lappen vor die Fresse gehalten, dann fiel er einfach um. Karl wollte wissen, was sie da machen. Ihre Antwort war sehr deutlich."
Pfiffiges Kerlchen. Aber was die Scraver wohl aus ihm formen wuerde... dachte Erland wehmuetig. Der Junge beschrieb sie noch näher. Er hatte eine gute Beobachtungsgabe, aber eine Sprache, die einen Klosterbruder schamrot werden lassen wuerde.
"Danke. Ich werde vorsichtig sein" Der Junge fiel ihm ins Wort. Das ist verdammnich nochmal nicht alles. Er wies auf eine dreckstarrende Ecke zwischen zwei grossen Rohren, deren Verkleidung schon dem Zahn der Zeit oder der Bevölkung hier anheimgefallen war, und an denen Kondenswasser in grossen schwarzen Tränen herunterlief, fast als, wuerde sie um die verlorenen Unschuld hier unten weinen.
Im Dunkel verborgen lag eine Wartungsluke, die so rosting aussah, als wuerde sie nie wieder zu warten sein. Der Junge grinste breit, und riss einen Hebel herunter. Mit einem schwachen Quietschen öffnete sich langsam die Irisblende und gabe den Blick auf einen niedrigen Kriechgang, erfuellt mit kalten, öligen Nebel frei. "Hier kommt man hinter die Sackgasse..."
"Danke Junge. Ich komme später noch einmal wieder." Er kramte eine Schachtel aus seinem Rucksack. (Thetys Trauma Gilde. Semiaspirin20er.) Vielleicht könnt ihr das brauchen. Ein Strahlen lief ueber das Gesicht des Jungen. Er schoss davon. "Öh.." Bruder Erland schaute neugierig in den Schacht. Seine innere Uhr meldete sich, und er stöhnte auf. Später, er musste jetzt erstmal promenieren, dachte er ätzend. Ratlos schaute er den Hebel an. Nach oben? Ja, mit einem Zischen schloss sie sich. Der dicke Mönch machte sich auf den Weg nach oben.

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Jack Hawkins

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #301 am: 16.01.2005 | 14:31 »
Jack machte gerade Anstalten, sich in den federnd gelagerten Sessel hinter den Geschützkonsolen gleiten zu lassen, als von der Brücke ein Alarmsignal schrillte. Irgendwo in den Tiefen der Denkmaschine wurde ein Sicherheitsprotokoll aktiviert, und mit einem Summen erwachte das Verteidigungssystem des Schiffes zum Leben. Das Geschütz ging im passiven Modus online, wartete auf eine Freigabe durch irgendeinen Code und auf einem seitlich angebrachten Bildschirm, einer von dreien, flackerte das Bild einer Außenkamera auf.

Jack drehte sich um, hastete zurück zur Brücke und sah gerade noch den Commander in der Luke nach unten verschwinden. Ein kurzer, fragender Blick zur Baronin, dann folgte er Commander Lindsey auch schon, glitt auf den Geländern der steilen Treppe ins Unterdeck und rannte weiter, dem Geräusch von Stiefeln auf dem stählernen Boden folgend. Sie war unterwegs zum Hauptschott, legte einen ordentlichen Sprint hin, und Jack holte sie erst draußen in der Landungsbay ein. Sein Blick irrte für einnen Moment suchend umher, die Hand lag auf der Waffe an seiner Seite.

"Was ist los?", keuchte er.

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #302 am: 16.01.2005 | 15:38 »
"Ein Eindringling, denke ich", antwortete Baronin Elisabeth, "zumindest ist es das was ich einem hastigen Blick auf die Schirme und Commander Lindsays Reaktion entnehmen konnte", während sie sich gleichzeitig ärgerte, dass sie ihre Leute angewiesen hatte auf sie zu warten. Ob sie so schlau waren einer vom Schiff davoneilenden Person zu folgen war ungewiss, eher nicht, sie waren zu sehr zum Gehorchen erzogen worden. Eines Tages muss ich etwas dagegen tun. aber nicht jetzt. Erstmal will ich wissen was hier los ist. Ein Eindringling in einem bestens gesicherten Schiff gefällt mir ueberhaupt nicht! Sie warf einen bedauernden Blick rundum im Kontrollraum, gerne hätte sie sich das alles hier näher angesehen, aber nun war anderes wichtiger. Sie fluchte ungehalten ueber ihre Kleidung, die zwar huebsch und ihrem Rang angemessen, zum schnellen Laufen aber absolut ungeeignet war, während sie ihr Kleid raffte und dicht hinter Hawkins hinter der Commanderin hereilte. Eine fluchende Baronin, na wunderbar. Ich möchte nicht wissen was dieser Hawkins von mir hält, oder weitererzählt, aber was solls. Soll man mich eben fuer wunderlich halten, das ist immerhin mal etwas neues. Aber was ein Glueck, dass ich nicht zu diesen bequemen Schreibtischadligen gehören, und was ein Glueck, dass ich so klug war eine Waffe mit zu nehmen... . Wer oder was ist dieser Eindringling? Entweder der Li Halan ist heisser als ich dachte, oder aber Jemand hat es allgemein auf Schiffe abgesehen. Egal was, ich will es wissen!
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #303 am: 16.01.2005 | 16:07 »
Etwa eine Stunde später kehrte er in die Quartiere zurück und war nicht sonderlich erfreut über das, was er herausgefunden hatte. Was er nicht herausgefunden hatte. Entweder die Scraver dieser Station waren besonders unfähig, oder es gab einfach nichts über diesen Mann in Erfahrung zu bringen. Er schnaubte. Wie er es hasste, auf Stümper angewiesen zu sein.

Die Quartiere waren leer, keine Spur von dem Diener oder dem Knappen.
Commander Lindsey war ebenfalls noch nicht zurück, das war gut – für den Augenblick. Um sie würde er sich später kümmern.

Er ging in seine Suite, setzte sich für einen Augenblick in einen der Sessel, die versuchten bequem zu sein, seinem Anspruch an Luxus aber nicht im mindesten entsprachen. Wie alles hier.
Nun ja, wenigstens war er nicht gänzlich erfolglos gewesen.
Dieses kleine Detail machte ihm die Station schon fast sympathisch; sie hatte nicht alle ihre schlechten Angewohnheiten aus der Zeit vor den Kriegen abgelegt. Es hatte eine Weile gedauert, einen Händler zu finden, noch dazu jemanden, auf dessen Diskretion man vertrauen konnte. Aber der Firebird öffnete noch jede Tür in dieser Welt.
Er betrachtete das Farbenspiel in dem kleinen Fläschchen. Smaragdgrün. Es gab keine edlere Farbe.
Nur eine Dosis des kostbaren Stoffes, also mußte er genau abwägen, wann er sie einsetzen würde. Bis dahin verschwand sie in einem kleinen unscheinbaren Fach am Waffengurt.

Ein dezenter Signalton erklang von der Tür. Besuch.
Es war Itaru.
« Letzte Änderung: 16.01.2005 | 16:12 von Enkidi Li Halan »

Offline Megan

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #304 am: 16.01.2005 | 16:42 »
Schwer atmend kam Megan im Hangar zum Stehen. Suchend blickte sie sich um, doch die Halle, von welcher drei Schleusen abführten war leer. Sie konnte nicht einmal ausmachen, durch welchen der Ausgänge der Eindringling geflohen sein musste. Wütend strich sie sich durchs Haar.
Es war sinnlos. Er war entkommen.

Erst jetzt bemerkte sie Hawkins, der an ihrer Seite auftauchte. Doch anstatt ihm zu antworten steuerte sie wieder auf die Azara zu. Wie konnte das nur passieren? Das Schiff verfügte über ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Sie hätte nicht gedacht, dass man ohne die entsprechenden Codes hineingelangen konnte, zumal eine Registrierung vorliegen musste.

Einen Augenblick überlegte sie, ob es nicht doch Glenda gewesen sein konnte, doch so unkommunikativ ihre Ingenieurin sein mochte, hätte sie der Brücke zumindest einen kurzen Besuch abgestattet, allein um nach dem Rechten zu sehen. Im Übrigen hätte sie garantiert nicht den Alarm ausgelöst.

Zurück im Schiff prallte sie beinahe mit der Baronin zusammen, die sich gerade im Eilschritt und gegen ihre Kleider kämpfend den Gang entlang mühte.

"Verzeiht, Baronin, aber ich muss prüfen, was hier vorgefallen ist. Offenbar ist jemand unrechtmäßig in die Azara eingedrungen. Ich kann es einfach nicht glauben!" Ihr Gesicht war inzwischen rot angelaufen, wobei sich nicht recht ausmachen ließ, ob vor Zorn oder Anstrengung.

Systematisch begann sie, die Räume abzusuchen. Es war ihr schleierhaft, wie sie den Eindringling hatten übersehen können. Er musste schon vor ihnen hier gewesen sein. Sie durchstreifte die Frachträume, dann die Passagierunterkünfte, den Maschinenraum und die Messe. Nichts! Keinerlei Auffälligkeiten. Enkidis Kabine nahm sie genauer in Augenschein, doch vor der Baronin, die ihr jetzt zu folgen schien wollte sie nicht zu auffällig spezielle Stellen untersuchen.

Schließlich gelangte sie von einer weiternen  Treppe, welche ebenfalls zur Brücke führte wieder hinauf. Sie betrat ihre eigene Kabine und bemerkte gleich, dass jemand hier gewesen war, obwohl sie nicht genau erklären konnte, warum. Dann fiel ihr Blick in die Ecke hinter dem Schreibtisch und ihr Herz setzte einen Augenblick aus.

Offline Elantil Enbaran

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #305 am: 16.01.2005 | 17:54 »
Sie war immer noch dabei sich den Kopf über ihren neuen Auftrag zu zerbrechen. Er barg erhebliche Risiken. Es waren ihr entschieden zu viele Faktoren, die sich ihrer Kontrolle entzogen. Nur verschwommen wurde ihr bewusst, das sie zu gerne gewusst hätte woher die Informationen stammten. Doch das war jetzt nebensächlich. Sie musste es, vielmehr IHN in die Finger bekommen. Diese Technologie ging beiweiten über ihr Verständnis hinaus. Aber auch das war nebensächlich. Offensichtlich funktionierte es. Wie auch immer. Darum würden sich andere kümmern, sofern sie es sicherstellen konnte.

Julian erschien in der Tür und verneigte sich. Er gab Ihr zu verstehen das es Zeit wäre. Sie verstand. Ein Blick an ihr herunter stellte sie nicht sehr zufrieden, aber für den Priester würde es reichen. Irgendwie war sie nicht richtig in Stimmung. Er schien plötzlich so unwichtig zu sein. Kurz überlegte sie sogar den Termin ganz abzusagen, aber das würde wohl doch zu sehr auffallen.

Ein kurzer Seufzer und sie begab sich auf den Weg Richtung Kirchensektor. Sie hoffte nur das Treffen so kurz wie möglich halten zu können.
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

Elantil Enbaran, danke Enkidi LiHalan http://www.byzantiumsecundus.com/elantil_color.jpg

Offline Elisabeth Hawkwood

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #306 am: 16.01.2005 | 18:39 »
Die Baronin bemerkte wie unwohl die Commanderin sich in ihrer Gegenwart zu fuehlen schien, ausserdem wusste sie, wie sie sich selbst an ihrer Stelle fuehlen wuerde und diese Kleidung ist wirklich entsetzlich zum Laufen, also ueberlegte sie sich rasch einen Vorschlag: "Commanderin, wenn ich Euch helfen kann, so meldet Euch bei mir. Bei der Suche nach etwas, dass diese Person entfernt haben könnte, kann ich natuerlich nicht helfen, aber ich habe gute Verbindungen bei der Stationssicherheit, vielleicht gibt es Aufzeichnungen der Ueberwachungskameras. Ausserdem haben meine Leute nichts zu tun, solange meine Fregatte repariert wird, ich könnte euch gut und gerne Leute fuer Ueberwachung, Suchaktionen oder ähnliches zur Verfuegung stellen. Sobald euch klar ist was Ihr benötigen solltet meldet euch bei mir, fuer meine Leute ist das besser als untätig herumzusitzen und eventuell Kneipenschlägereien anzufangen.
Aber ich habe eine Frage an Euch in eigenem Interesse, ehe ich Euch in Ruhe Euer Schiff durchsuchen lassen: hat diese Person etwas gezielt hier gesucht, oder denkt ihr, dass sie es allgemein auf Raumschiffe abgesehen hat?" Äusserlich ruhig, aber inenrlich gespannt blickte sie die Commanderin abwartend an, bereit jede unbewusste Regung ebefalls zu bemerken.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #307 am: 16.01.2005 | 19:10 »
Der Baron empfing seinen Knappen mit einem ausdruckslosen, fast gelangweilten Gesicht. Er winkte ihn mit einer vagen Handbewegung herein, stand aus dem Sessel auf und ging ein paar Schritte im Raum auf und ab.
Itaru nahm Haltung an und verbeugte sich respektvoll.
"Ihr seid schon zurück, sire?"
Der Baron blieb stehen, wandte dem Knappen aber den Rücken zu.
"Ja. Was gibt es?"
"Ich bringe Nachricht von Hauptmann Ras Chandra Decados, mylord. Wegen des Duells."
Der Kopf des Barons drehte sich leicht zur Seite. Seine Brauen hoben sich erwartungsvoll, und Itaru trat vor, um ihm ein versiegeltes Schriftstück zu überreichen. Ein dünnes Lächeln huschte über die Züge seines Herren, als er es entgegennahm. "Ah, ja."

Itaru verharrte, um auf die weiteren Anweisungen seines Herren zu warten, aber ihm war nicht wohl dabei. Er war noch nie Zeuge eines Duells gewesen, sein Vater hätte das nie erlaubt. Nun war er Sekundant, und allein die Vorstellung, seinen Herren gegen eine dieser alptraumhaften Decados-Schöpfungen kämpfen zu sehen, ließ ihn schwindeln. Er betete zu allen Heiligen, dass in dem Brief nicht das stand, was er fürchtete, Kampf bis zum Tod.
Mit einem Mal wich alle Farbe aus dem Gesicht des Barons und Itaru hielt die Luft an. Nein.

"WAS?", schrie der Baron plötzlich. "Erstes Blut?"
Er griff blindlings das erste, dessen er habhaft wurde, ein Stuhl aus dunklem Holz, und schleuderte ihn mit einem wütenden Brüllen gegen die Wand, wo er in tausend Stücke zerbarst.
Itaru schrak zusammen, stand für einen Sekundenbruchteil einfach nur da, die Augen geweitet und mit geöffnetem Mund – vollkommen verblüfft. Das Pergament torkelte zerknüllt zu Boden.
"Erstes Blut...!"
Der Baron tobte vor Zorn, schlug die Faust so hart auf den Tisch, dass das schwere Holz ächzte. Sein Gesicht war gerötet, die Lippen schmale, bebende Striche. "Dieser elende Bastard", stieß er hervor.

Itaru sog hörbar die Luft ein. Noch nie –niemals– zuvor hatte er einen solchen Ausbruch von Emotion bei seinem Herrn erlebt, und er senkte hastig den Kopf, um den Gesichtsverlust des Barons nicht noch zu vergrößern.
Er wußte nicht, wie er sich in dieser für ihn vollkommen befremdlichen Situation verhalten sollte und blieb einfach starr stehen, den Blick betreten gesenkt. Sicherlich würde er sich gleich wieder beruhigen.

Der Baron schnaubte, verfiel dann in brütendes Schweigen. Itaru starrte immer noch auf den Boden. Sollte er etwas sagen? War das angemessen? Er durfte sich nicht einmischen. Oder doch?
"Aber ist das nicht ein Vorteil, Herr?" rutschte es ihm plötzlich heraus.
Der Kopf des Barons zuckte herum und ein finsterer Blick durchbohrte den Knappen.
"Erstes Blut ist zum Vorteil des schnelleren Kämpfers" fuhr Itaru hastig fort, "und das seid Ihr, gewiss." Er hob den Blick und es lag etwas Hoffnungsvolles darin; Bewunderung?
Der Baron trat vor Itaru und musterte ihn eindringlich, aus schmalen Augenschlitzen. Seine Kiefermuskeln arbeiteten.
"Ihr werdet gewinnen, Herr." Itarus Lächeln war überzeugend geplant gewesen, vielleicht stolz, aber etwas im Blick des Barons machte es klein und unsicher. Dann ging alles sehr schnell.
Die Augen des Barons flackertenden, entbrannten für den Bruchteil einer Sekunde in maßlosem Zorn und er –
Schlug Itaru. Ins Gesicht.

Itaru erstarrte.

Hörte die Worte seines Herren durch das Rauschen von Blut in seinen Ohren.
"Du elender kleiner Wurm, Itaru. Du weißt nichts. Gewinnen?"

Schmerz brannte auf Itarus Wange, aber das war nichts, nichts im Vergleich zu der Scham, die seine Brust zusammendrückte, die zutiefst veletzte Ehre die aufschrie und sich wand. Seine Hände ballten sich zu weißen Fäusten, der junge Körper bebte vor Anspannung, dem verzweifelten Versuch, nicht die Fassung zu verlieren. Er senkte den Kopf, wollte, durfte, nicht in die Augen des Mannes sehen, der ihn so gedemütigt hatte.
 
"Natürlich werde ich gewinnen, Junge. Darum geht es nicht."
Die Stimme des Barons senkte sich zu einem kaum hörbaren Zischen und er packte Itarus Kinn zog sein Gesicht hoch und zwang ihn, ihm in die Augen zu blicken.
"Aber ich will nicht die Ehre. Ich will seinen Kopf. Sein Blut."
Der Griff wurde fester, schmerzhaft.
"Verstehst du das, Itaru?"

"Zurück", presste Itaru hervor. "Beim Propheten, zurück mit Euch." Seine Augen glänzten.
Der Baron lächelte kalt und lockerte seinen Griff. Itaru wich zurück. Seine Kehle war zugeschnürt und er spürte, wie er zitterte. Das war nicht geschehen. Das war nicht geschehen. Die Wange brannte. Das war geschehen.
Er starrte den Baron an und wollte nur noch fort von hier.
 
Das Lächeln seines Herrn wurde schmal.
"Verschwinde", sagte er, mit einem bösartigen Lauern.
"Geh in die Kirche und bete.....


..... für mich."

« Letzte Änderung: 16.01.2005 | 19:20 von Enkidi Li Halan »

Offline Megan

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #308 am: 16.01.2005 | 19:27 »
Megan zog eine Braue hoch. Ja, was hatte diese Person hier gesucht. Ihr Blick wanderte wieder zurück in den Raum und blieb an dem Teppichboden hängen, der neben dem Schreibtisch in einer Ecke leicht abstand.

Es wäre ihr nicht einmal aufgefallen, wenn nicht unter genau dieser Stelle eine Metallplatte gelegen hätte, die sich abschrauben ließ - wie zahlreiche andere Metallplatten in der Azara -, und unter einer dicken Schicht an Kabeln und Dämmstoffen einen Zwischenraum von nicht unerheblicher Größe verborgen hätte. Und Megan wusste, dass sie an eben dieser Stelle den Teppich immer besonders sorgsam fixierte und glättete.

Megan zwang sich, noch anderen Stellen im Raum einen ähnlich intensiven Blick beizumessen und unterdrückte den dringenden Wunsch, auf der Stelle nachzusehen, was alles fehlte. Es wären keine Verluste in dem Sinne gewesen. Sie kannte den Inhalt der staubigen alten Bücher - Schriften über außerirdische Rassen, über die wiedergeborene Sonne und verbotene Technologien. Der Diebstahl des Kristalls wäre schon schmerzlicher zu verkraften gewesen, aber auch seine Daten hatte sie größtenteils verinnerlicht.

Doch was würde geschehen, wenn das Wissen um dieses geheime Lager an die flaschen Ohren geriet? Sie hatte bereits einen Avesti auf dieser Station gesehen. Sie käme in Teufels Küche, zweifelsohne. Doch das war nicht das Schlimmste. Sie würden die Azara auseinandernehmen und so gut die Verstecke verborgen sein mochten. Bei einer Zerlegung des Schiffes kämen sie alle zu Tage, und dann...

Megan unterdrückte die aufkeimende Angst. Sie schluckte, doch ihr Mund war trocken. Mit rauher Stimme wandte sie sich an die Baronin.

"Danke, Baronin Hawkwood, für diese überaus großzügige Geste.. Ich denke, ich werde mir zunächst einen Überblick über den Schaden machen, doch wie ich die Lage einschätze, schien der Eindringling nicht an dem Schiff interessiert. Zumindest hat er die Brücke nicht betreten. Meine Kontrollsysteme hätten das angezeigt."

"Allerdings.... fehlen einige Wertgegenstände, wie ich bedauerlicherweise feststellen musste..." fügte sie hinzu und bemühte sich, ihre Stimme fest klingen zu lassen.

"Ich muss das umgehend dem Baron melden. Es tut mir leid, dass diese Führung derart ins Wasser gefallen ist. Aber ich möchte Euch nicht weiter damit belasten..." Doch in Gedanken hing Megan schon wieder an dem Teppich. Ihr Versteck war entdeckt worden. Sie war aufgeflogen.

Sie musste zu Enkidi. Sie musste herausfinden, wer hier herumgeschnüffelt hatte - und was er wirklich wollte.

The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #309 am: 16.01.2005 | 20:04 »
Die Blicke des Pöbels saugen sich an ihm fest, immer wieder, manche Leute erbleichen, andere legten die Hand vor den Mund. Mütter und Ammen ziehen ihre Kinder aus dem Weg, als sie seiner ansichtig werden. Jeder spürt, daß er nicht mehr unter die Menschen zählt. Ras begrüßt das. Es macht vieles einfacher, unkomplizierter, er muß das Spiel der Etikette und Höflichkeit nicht mehr spielen - er hat es nie beherrscht, das zu leugnen wäre Heuchelei.

Als das Gewühl dichter wird, nimmt er den Helm vom Gürtel und läßt ihn wieder an den Schulterteilen einrasten. Ein Klicken und Zischen, und Ras atmete wieder gefilterte Luft. Das Visier schränkt seinen Blick nicht ein, die Verspiegellung gewährt ihm auch die periphäre Sicht, das Material filtert die Farben, dämpft, läßt aber auch stärker hervortreten. Die Ausrüstung ist wirklich gut geplant, gut gearbeitet, jemand hat sich Gedanken gemacht. Die Bauern mögen mit Hacken und Sicheln in die Schlacht geschickt werden, nicht aber die Kossacken.

Die Leute starren ihn noch immer so an, aber ihre Blicke gleiten jetzt an seinem Visier ab, an der Rüstung, wie Wassertropfen, die ihn nicht mehr berühren können. Keine der ausgelegten Waren interessiert ihn - die Leute spritzen vor ihm auseinander, als sei er ein Dämon, der nur um ihrer Seele willen gekommen ist.

<Jevgenii.>

<Hauptmann.>

<Bereite alles für ein Duell vor. Um Mitternacht. Frag jemanden aus dem Gefolge des Grafen, was beachtet werden muß.>

<Schon geschehen, Hauptmann.>

Ras zögert, neigt amüsiert den Kopf. Jevgenii hat Initiative, anders als Boris, der wie ein Hund darauf wartet, auf etwas gehetzt zu werden. <Du arbeitest hart an einer Beförderung.>

<Zur Ehre der Mantis, Hauptmann.> Die Stimme klingt amüsiert.

Auch seine Floskeln beherrscht Jevgenii gut. In fünf Jahren wird er gefährlich werden, denkt Ras. Aber nein, nicht, wenn Andrei ihm tatsächlich das Serum gespritzt hat. Und in fünfzig Jahren wird Jevgenii nicht mehr da sein.

Der Hangar kommt in Sicht. Ras meint zu spüren, wie Jevgenii horcht, darauf wartet, daß das Gespräch fortgeführt wird. Er schließt die Verbindung und geht weiter.

Schwarz gekleidete Decados-Soldaten bewachen den Hangar, wo die >Marquis Ivan< angedockt ist, Andreis Frigatte, die früher seinem Sohn gehörte und nach dessen Tod an Andrei zurückgefallen ist. Sie hat einen neuen Namen erhalten, nach Andreis verstorbenem Sohn, der von einem abtrünnigen Leibwächter im Blutrausch umgebracht worden war. Innen war sie völlig umgebaut worden - Ivan hatte die Frigatte als fliegenden Palast konzipiert, mit mehr Quartieren für Lustsklaven und exotischen Tieren als Soldaten. Der künstliche See wurde trockengelegt, das Kasino ist noch immer ein großer Saal, aber einer, den Andrei auch für andere Dinge verwendet, seine Fechtstunden, etwa, oder als Ballsaal für kleine Empfänge. Ras schreitet durch die Gänge, die Soldaten salutieren, die Techniker senken den Blick, klopft zuletzt an eine Tür.

Die Tür öffnet sich. Der schmale graue Mann sitzt an seinem Schreibtisch, die Uniform ist akkurat geknöpft, das gedankenvolle Gesicht wendet sich ihm zu. "Hauptmann."

Er salutiert und löst den Helm, nimmt korrekte Aufstellung. "Sir."

Der Jakovianer lehnt sich zurück. "Womit kann ich Euch ... dienen, Hauptmann?"

Der Mann ist kein Adliger, aber innerhalb der Jakovianer trägt er einen höheren Rang. Zwei Hierarchien, die alle Geschäfte innerhalb des Hauses verkomplizieren. Ras hält sich an die Ränge innerhalb der Agentur. Einfacher.

"Ich habe Baron Enkidi Li Halan zum Duell gefordert."

Der Jakovianer nickte.

"Während unseres ersten Waffenganges hat der Baron bemerkenswerte Fähigkeiten gezeigt." Ras' Lippen sind schmal. "Ich ersuche Euch, mir weitere Informationen zu ihm zukommen zu lassen, Sir."

Der Jakovianer wiegtbedächtig den Kopf. "Ich denke nicht, daß es Euch bewußt ist, Hauptmann, aber auf Bazaar befinden sich einige höchst interessante Individuen."

"Wie der ehemalige Beichtvater eines Decados?"

Der Jakovianer macht eine zustimmende Geste mit der linken Hand. "Benötigt Ihr diese Information mittelbar oder unmittelbar, um Eure Pflicht zu erfüllen, Hauptmann."

Verfluchte Dienstvorschriften. Aber hat Andrei nicht gesagt, er solle sich lösen. Das war ein Befehl.

"Um einem Befehl des Grafen nachzukommen, Sir."

Der Jakovianer nickt, legte die Hände flach auf den Schreibtisch und erhebt sich mühsam, dann hinkt er mit einem steifen Bein zu einer Truhe hinüber. Einige Berührungen der Oberfläche, die keinen Sinn ergeben, dann öffnet sich die Truhe lautlos und wie von selbst, im Inneren blinken Lichter. Eine Denkmaschine?

"Ich werde Euch über Funk verständigen, Hauptmann."

Ras salutiert, tritt zurück und verläßt das Schiff.

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #310 am: 16.01.2005 | 23:40 »
Der Knappe schlich hinaus wie ein geprügelter Hund, und der Anblick war ausgesprochen erbaulich. Trotzdem erstarb das Lächeln auf seinen Lippen, kaum dass sich die Türen des Schotts geschlossen hatten.

Erstes Blut. Wieder kochte die Wut in ihm hoch, aber er zwang sie zurück. Die Situation hatte sich geändert. Das war ärgerlich, aber Fakt. Er würde sich darauf einstellen.
Er starrte aus dem Panoramafenster in die sternendurchwirkte Finsternis des Alls. Er mochte dieses Fenster. Lieber als das andere, das auf den Planeten blickte. Es lag Ruhe in der nächtlichen Schwärze. Stille. Vertrautheit. Und sie war endlos weit, ohne Mauern und Grenzen.

Er verzog missmutig das Gesicht, als seine Gedanken wieder begannen, um das Problem zu kreisen. Nun, hier würde er die Lösung nicht finden. Er brauchte Ablenkung.

Erneut ließ er die Gemächer hinter sich und verließ den Sektor, wanderte zum Herz der Station und tauchte in das quirlig pulsierende Leben auf den zentralen Arkaden.

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #311 am: 16.01.2005 | 23:48 »
Darauf zu warten, daß die Jakovianer ihre Schnüffelarbeit erledigen hat etwas einer Pause zwischen zwei Artillerie-Angriffen. Ras spürt die Ungeduld in jeder Faser seines Körpers, spürt, daß er schwitzt und ihm gefällt der Gedanke nicht, daß er angeschlagen ist von dem, was in seinen Adern kreist.

Keine Ruhe. Keine Pause. Er ist ein Kossacke und es gehört mehr dazu, ihn außer Gefecht zu setzen als das. Das Leben ist Krieg, jeder Frieden, jede Ruhepause ist nichts weiter als die Ruhe vor dem Sturm. Wachsam bleiben, die Gelegenheiten erkennen.

Er tritt zurück, kehrt aus der >Marquis Ivan< auf Bazaar zurück, geht durch diese Sektion der Station, als habe er ein Ziel, einen Weg, aber sein Körper geht, während es in seinem Geist arbeitet. Es ist kein Marschieren, aber auch kein Spaziergang. Rastlos.

Drüben bei einem kleinen al-Malik Explorer scheint Unruhe ausgebrochen zu sein. Er kommt näher, keine Neugierde, eher Wachsamkeit.

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #312 am: 17.01.2005 | 13:14 »
"Schon gut, das ist nicht der Rede wert und ja vor allem nicht Eure Schuld Commanderin! Immerhin habe ich ja die Bruecke besichtigen duerfen," sie lächelt leicht und das ist und bleibt das Herz eines jeden Schiffes "nun sind andere Dinge wichtiger. Berichtet dem Baron von meinem Angebot, wenn es gebraucht werden sollte, so sind meine quartiere hier ja bekannt. Meine Empfehlung an den Baron. Und Euch wuensche ich, dass die wichtigsten Dinge noch immer vorhanden sind. Vielen Dank fuer die Fuehrung bis hierher auf alle Fälle. Ich hoffe wir begegnen uns noch einmal, nehmt ews mir nicht uebel, aber ich finde es oft einfacher mit Sternenfahrern zu sprechen, als mit anderem Adel." Sie gestattet sich ein leicht zynisches Lächeln und empfiehlt sich dann mit einem leichten Kopfnicken.
Schnellen Schrittes eilt sie dann in Richtung ihrer eigenen Fregatte durch den Hangar, ihre Leute im Laufschritt hinter sich wissend. Es schadet nichts den Systemen an Bord der Felizitas trotzdem einem Test zu unterziehen. und nach den Verwundeten kann ich auch gleich schauen. hoffentlich konnte Sophia inzwischen auch etwas erreichen.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #313 am: 17.01.2005 | 13:41 »
Was ging da unten eigentlich vor sich?. Versonnen starrte er auf das Muster auf dem Boden des Liftes, ohne sich um das Knäuel an Personen, das sich in der durchaus geräumigen Kabine drängte, zu kuemmern. Eine melodische Frauenstimme ertönte, fast mit einem Tonfall von Laszivität "Ebene 4. Kommandatur, Kapelle des Paulus, Schwimmhalle, die Restaurants.." Bruder Erland schaute auf, blendete den Rest der Ansage jedoch aus. Seltsam, dass es fast immer die selbe Frauenstimme zu sein scheint. Wer sie wohl war, und wann sie gelebt hatte? Er liess sich mit dem Strom aus der Kabine gleichsam ausspeien, löste sich aus dem Gedränge und eilte zum Sektor D. Nachmittags war es hier zu voll, eindeutig. Der charakteristische Geruch des Sektors drang unter seine Nasenfluegel, gerade heute und jetzt konnte er jedoch absolut keine Freude daran empfinde. Huelsen, und Tand, ja, Gebärden und Riten konnte hilfreich sein, zu ihrer rechten Zeit. Manchmal lagen jedoch die Prioritäten falsch. Sowas durfte er hier natuerlich nicht so offen aussprechen.
Als er in das kleinen, abseitig gelegenen Eskatonikerbereich eintrat, schaute Hildegunn auf. Ein Schatten schien beinahe ihre Augen verdunkeln. Verärgerung? Worueber? schoss es Erland durch den Kopf.
"Bruder, keine neuen Nachrichten fuer Euch" sagte sie knapp und abgehackt.
"Vielen Dank, Hildegunn." Mit einem Blick auf seine Kutte, besonders den beschmierten unteren, bereits vereinzelte Fransen zeigenden unteren Rand, der undeutlich bezeugte, wo er gewesen war. "Ich muss mich kurz frischmachen, ich hoffe die Baronin Justinian ist nicht zu frueh. Ich bin sofort wieder da."
Wenige Minuten später stand unter einem Wassernebel, sparsam erzeugt aus Hochdruckduesen. "Bei St. Mantius, wie er diese plastikerösen Pseudoduschen auf Schiffen und Stationen hasste. Wasserersparnis hin oder her, es ging doch nichts ueber eine kalte klare Quelle in den fruehen, noch halbdunklen Stunden. So etwas belebte und kasteite wenigstens. Betruebt schaute er an sich herab. Er ging schon wieder aus dem Leim. Hoffnungslos, sein verd...Familiengeschlecht, das war der von Ausschweifungen gezeichnete Vater, den er in persona nie offiziell getroffen hatte.. Das Wasser versiegte völlig, und mit einem Klicken ging die Dusche in den Trockenfönmodus. Die Folge war, dass ein Bein bruehheiss wurde, während die Anlage wohl der Meinung war, seine linke Schulter muesse nun in die Tiefkuehltruhe.
"Technik.." er stieg aus der Dusche, nahm seine Kleidung und Ausruestung vom schiefen Carbofaserstuhl. Seine Kutte hatte mit dem Saum in eine Seifenwasserschuessel gehangen. Zweifelnd schaute er den dunkelfeuchten Rand an. Sauberer, ja. Kurzentschlossen heilt er den Saum fuer einen Moment dorthin, wo eben noch sein Bein war, das jetzt noch krebsrot protestierte. Ja, so musste es gehen. Er brauchte ja zum Glueck sowieso nicht modisch mithalten. Was Gabriel wohl gesagt hätte, wenn einer seiner Kammernovizen mit so einem Mantel bei ihm aufgetaucht wäre. Amuesiert dachte er an die Gelegenheiten zurueck, wo sich das engelsgleiche Gesicht rot ueberzogen hatte, und der Bischof sich mit etwas Muehe unter Kontrolle hielt. Sowas war selten genug vorgekommen, er hat meisten sein unschuldiges engelsgleiches Anlitz zu jeder Zeit bewahrt. Natuerlich hätte er einen solchen Novizen nur kalt abgebuegelt und eventuell zu unerfreulichen Tätigkeiten wie das Reinigen der Heiligenbilder in des Bischofs Sammlung mit einer Marderhaarzahnbuerste versetzt.
Er zog die Gurte fest, ordnete die Ausuestung und glättete die Kutte, strich sich einmal ueber die Tonsur, und begab sich wieder nach vorne, zum wundervollen Planetenmodell. Gerade wollter wieder einmal seine Blicke dorthin richten, um sich vor dieser Promenade meditativ sammeln zu können, als es auch schon am Schott läutete.
« Letzte Änderung: 17.01.2005 | 13:42 von Managarmr »

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The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #314 am: 17.01.2005 | 15:36 »
In dem Betrieb des Hangars bewegte sich etwas mit außergewöhnlicher Zielstrebigkeit und Eile - auf ein anderes Schiff zu.

Was der Jakovianer gesagt hatte, klang wieder nach. Andere interessante Individuen. Da Adlige als erstes geprüft wurden und die Gestalt unzweifelhaft dem Adel zuzurechnen war, wie sie einen Rattenschwanz Bedienstete hinter sich herzog ("Das Wort Herzog, Ras, leitet sich davon ab, daß er vor dem Heer zog", hört er eine Stimme aus seiner Kindheit, als geglaubt hätte, er werde Severus nie verlassen), die Qualität ihrer Kleidung, aber nicht zuletzt die überaus aufrechte und stolze Haltung, und, ja, die Bewaffnung.

Ras näherte sich wie eine Gewitterfront, schob sich so zwischen sie und ihr Ziel, daß sie ihn passieren mußte. Eine Provokation, vielleicht, aber so überließ er es ihr, ihn anzusprechen.

Hawkwood. Die Farben verrieten es, aber auch der Schnitt des Gesichtes, diese starre Würde, die die Angehören des Imperators an sich hatten, mochten sie sich innerlich auch mit der Frage zerfleischen, ob Alexius noch einer der Ihren war. Mochte sein eigener Bruder gegen ihn intrigieren, nach außen immer dieselbe Fassade aus Eis. Aber er konnte nicht leugnen, daß ihn das Haus fasziniert. Er hatte guten Grund.

Sie kam näher. Ein blasses Gesicht, schwarzes Haar dazu. Keine junge Frau mehr, nicht das Einfältig-Schöne, daß den jungen Damen anhing und das ihn immer geekelt hat. Zumindest mußte er dieser Tage nicht mehr so tun, als respektierte er sie. Einem dumpfen Kossacken sah man solche Fehltritte nach.

Sie kam noch näher. Der Blick ...

Unter dem Helm verengten sich Ras' Augen, gedankenvoll, da war etwas, das aus den Tiefen seines Gedächtnisses aufstieg, und er ging im Geiste die Kriegsgefangenen durch, die Adligen und Angehören des Hauses Hawkwood, und dann die Familie und den weiteren Familienhintergrund einer bestimmten Hawkwood. Patricia war, wie er, nie wichtig gewesen, nie wichtig geworden. Warum man sie nach Severus verschachert hatte, hatte er nie erfahren, aber er vermutete, es sei die Bestrafung für eine ungehorsame und störrische Tochter gewesen, oder vielleicht hatte sie einen Geliebten gehabt, der nicht von Stand gewesen war. Also Verwandtschaft. Hawkwood waren ja wirklich miteinander verwandt, dachte er mit einem Anflug von Spott.

Die kalten, blauen Augen, ausdrucklos im kühlen Gesicht, wie zwei delphische Eissaphire. Delphi? Er hatte solche Augen schon einmal gesehen, auch den ungewöhnlichen Kontrast zu dem tiefschwarzen Haar. In einer Linie der Hawkwood kam diese Kombination häufiger vor, wenn er sich recht erinnerte.

Mountbatten.
« Letzte Änderung: 19.01.2005 | 13:03 von The_Kossack »

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #315 am: 17.01.2005 | 16:04 »
Als sie den Kossacken auf sich zukommen sieht wird ihr klar, dass einige ihrer Pläne sich gerade ändern. Auch gut..., wenn der nicht zu dem Decadosgrafen gehört, der hier auf der Station sein soll, dann bin ich keine Hawkwood. Ich werde nie verstehen was die Decados an ihren Haustierchen dieser Art finden... . Ich wuesste ja zu gerne was ein Decadosgraf hier macht... . Vielleicht war es doch nicht so verkehrt hierher zu kommen, immerhin waren die Decados zumindest finanziell beteiligt damals. Aber ich sollte auf der hut sein, gerade deshalb. Unbewegten Gesichtes mustert sie die Gestalt des grossen, imposanten Hauptmannes, registriert am Rande wie Andere ihm furchtsam ausweichen, verkneift sich jedoch ein amuesiertes Grinsen hierueber. Ich habe andere Dinge gesehen, die mir mehr Furcht einjagen, als ein Haustierchen der Decados. Aber dumm ist er nicht, er will dass ich ihn anspreche, warum auch immer. Tu ich ihm den Gefallen? Warum eigentlich nicht, wer weiss wozu es nuetzlich sein kann, und ich will wissen was er vorhat. Seine Bewaffnung und Ruestung sind nicht schlecht und er ist sicherlich ein imposanter Kämpfer, aber ich könnte mir denken, dass er langsam ist. Zumindest verglichen mit dem Li Halan. Das wäre ein interessanter Tanz... .
Sie verlangsamt ihre Schritte und schenkt dem Hauptmann ein höfliches, aber nichtssagend kaltes Lächeln zusammen mit einem kurzen Nicken: "Hauptmann? Da Ihr so zielstrebig seid, darf ich annehmen, dass Ihr mich gesucht habt?"
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #316 am: 17.01.2005 | 19:53 »
Das bunte Treiben das überall zu herrschen schien, widerte sie heute an. Sie brauchte Ruhe. Überleg Mädchen! Die Stimme Ihrer Kinderfrau klang plötzlich in ihren Ohren. Innerlich zuckte sie zusammen. Diese alte Vettel hatte sie gehasst. Immer und immer wieder hatte sie sie gezwungen an sich zu arbeiten. Von klein auf war sie für ihre Aufgabe getrimmt worden. Oh Xavier. Wie sehr ich dich hasse. Wie sehr ich dich liebe. Was war nur los mit ihr? Gefühlsduselei konnte sie sich jetzt überhaupt nicht leisten. Es konnte tödlich sein. Jeder ihrer Schritte musste sorgfältig abgestimmt sein. Ein Fehler und alles wäre vorbei. Ihre Feinde würden vom Hause Justinian nichts übriglassen. Genau wie bei den Alecto´s. Der Gedanke erschreckte sie. Treue bis in den Tod. Ein solches Motto konnte selber tödlich sein. Wäre es beinahe gewesen. Ihre Loyalität gehörte ihrem Haus. Gehörte Xavier. Er verfügte über Wissen, über Ressourcen. Dinge die ihr Haus gar nicht mehr haben konnte. Was tust du Xavier? Welchen Kurs hast du für uns vorgesehen? Ist es der richtige Weg? Was wenn nicht?

Wieder einmal überkamen sie Zweifel. Sei nicht albern Mädchen. Wieder zuckte sie innerlich zusammen. Ich kenne nicht alle Details. Die, die ich kenne, erschrecken mich schon. Will ich überhaupt alles wissen? Ja! Doch Xavier spielt nur mit mir. Ich bin nur eine von vielen. Ersetzbar. Diese Erkenntnis traf sie hart. Doch es ist wahr. Nur eine Spielfigur von vielen. Man opfert einen Bauern um den König zu retten. Dann greift man wieder an. Ständig und ohne Unterlass.

Sie riss sich zusammen. Deine Aufgabe ist lösbar. Schwer, aber nicht unmöglich. Du musst nur aufpassen. Du musst dich konzentrieren.

Da war das Schott. Dort die Klingel. Mechanisch und vollkommen unbewusst klingelte sie. Das Klingeln riss sie aus ihrer Starre. Jetzt war nicht die Zeit dazu. Sei wachsam. Sei ein Biest. Das was du am besten kannst. Ein schaurig schönes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Priester, ich bin da.
Sprach der LiHalan Herzog zum orthodoxen Erzbischof: "Halt du sie dumm, ich halt sie arm."

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #317 am: 17.01.2005 | 20:21 »
Keine Furcht. Hawkwood bissen sich lieber die Zunge ab und tranken danach Chili-Wodka, als auch nur den Hauch von Furcht  zu zeigen. Aber nun, sie konnte sicher sein - Mordaufträge der Decados waren subtiler, und man würde keinen Hauptmann dafür opfern.

"M'Lady, in meinem Geschäft ist Zielstrebigkeit nichts Ungewöhnliches." Der Adlige und der Kossacke rangen miteinander: Der Kossacke fühlte sich beinahe beleidigt, wurde man bei den Kossacken nicht Offizier, weil man ein Patent gekauft, erschwindelt oder erschlichen hatte, der Adlige hingegen ... lehnte sich innerlich zurück und betrachtete die Szene. "Doch danke ich Euch für das Kompliment. Ihr seid sehr scharfsinnig." Pause. Gedanken ordnen. "Mir scheint, ihr enstammt der Linie Mountbatten." Es war eine Frage, aber seine Stimme klang dumpf, wie er wußte, und hob sich nicht auf dem letzten Wort. Das war auch nicht nötig.
« Letzte Änderung: 19.01.2005 | 13:00 von The_Kossack »

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #318 am: 17.01.2005 | 20:54 »
"Ganz richtig." Ausdruckslose Stimme, sie gestattet aich nicht einmal das ueberraschte Heben einer Augenbraue, auch wenn sie interessiert zur Kenntnis nimmt, dass er ueber die besonderen Merkmale ihres Hauses Bescheid weiss. "Mit wem habe ich die Ehre?" Wir wollen doch nicht die Etikette verletzten, oder? Unbewegt ruhen die eisblauen Augen auf dem starren Gesicht des Hauptmannes.
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The_Kossack

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #319 am: 17.01.2005 | 21:03 »
Das Gesicht hinter dem undurchsichtigen Visier war nicht einmal ganz so starr wie sonst; die Erschöpfung des Lakenspiels mit Andrei, der Sparringskampf, das Überwältigen und Töten eines Attentäters - das hinterließ Spuren, ganz zu schweigen von dem leichten Brennen und dem Schwindel, die in seinen Ader tobten. "Hauptmann Ras Chandra, dreizehntes Kossackenregiment "Blut der Mantis", von Severus, M'lady. Ich stehe derzeit in den Diensten des Grafen Andrei Mandin Decados. Es ist ... unerwartet, einem Sproß der Mountbattens zu begegnen. Es ist eine verdienstreiche Familie."

Hätte er das kleine Stück Land in der Nähe des Dschungels erwähnen sollen, das nominell noch ihm gehörte? Das bis zum Erlöschen seiner Linie - irgendwann - Stammsitz einer Linie Chandra war, die kaum eine Bedeutung hatte? Ja, Militärs, aber keine Politiker. Keine Diplomaten. Das Land hatte keine Bedeutung, war nicht mehr Teil seines Namens. Das war es nicht, weswegen man sich dereinst an ihn erinnern würde. Taten. Pflicht. Dienst.
« Letzte Änderung: 19.01.2005 | 12:59 von The_Kossack »

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #320 am: 17.01.2005 | 21:18 »
"Die Justinian" sprach Hildegunn leise, nachdem sie verärgert eines der vielen verstreuten Papiere von dem kleinen Holoschirm gezogen hatte, und das lediglich durch einen haarfeinen Riss getruebte Bild des Bereichs vor dem Schott eingehend analysierte. "Und mit mindestens zwei Leibwächter weiter hinten."
Das Schott glitt nach oben.
Also auf, es muss sein. Mantius, stärke mich! Innerlich holte Erland tief Luft, und setzte ein verhaltenes Lächeln auf. Manchmal denke ich, wäre es besser ich wäre doch in einer Bibliothek verschimmelt. Die ganze Politik widert mich an. Ob der Preis nicht zu hoch ist. Aber Allschöpfer, Deine Wege sind unergruendlich, lasse mich nicht undankbar sein, besonders nach den Erlebnissen unten. Ich Danke Dir!
Fuer eine kurzen Moment schienes , als wäre Erland weit weg. Dann breitete er elegant einen Arm aus. "Den Allschöpfer zum Gruss, Baronesse Josephine. Ich hoffe, Ihr hattet einen angenehmen Nachmittag"
« Letzte Änderung: 17.01.2005 | 21:20 von Managarmr »

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #321 am: 17.01.2005 | 21:26 »
Die Baronin war gegangen, dafür stand jetzt Jack hinter ihr und blickte neugierig in die Kabine. Megan stieß genervt die Luft aus und murmelte hastig etwas von "verflucht ärgerlich, das ganze...", damit er sich nicht - zu Recht - angesprochen fühlte. Fieberhaft überlegt sie, wie sie ihn loswerden konnte...

"Ähäm... also, Lieutenant Hawkins,...?" begann sie zögerlich und war im Lügen bei weitem nicht so kaltblütig, wie es von Sternfahrern für gewöhnlich erwartet wurde. "...könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun, und äh... mal kurz bei der Stationswache nachfragen, ob die irgendwas auf ihren Schirmen hatten, was meinen Kameras entgangen ist...?"

Ihr war bewußt, dass diese Forderung unverschämt klingen musste, zumal er schon seit geraumer Zeit auf einen versprochenen Drink wartete, aber für den Augenblick fiel ihr nichts besseres ein. Außerdem hatte sie tatsächlich keine Lust schon wieder bei der Stationswache aufzufallen.

"Vielleicht kann man das ja ohne viel Aufsehen herausfinden...?" Megan schenkte Hawkins das wärmste Lächeln, das sie in dieser misslichen Situation zustande brachte, und setzte auf ihre "Übung", Emotionen vorzugaukeln, wo keine waren. Eine Spur von Röte stieg in ihre Ohren.

Sie zog aus ihrer Tasche wieder das zerknautschte Päckchen und warf Hawkins einen fragenden Blick zu.

"Auch eine?"

Als er dankend annahm landete eine kleine Entlohnung für ihn und den zuständigen Wachdienst zusammen mit der Kippe in seiner Hand.

Megan zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

"Für einen kleinen Pluasch in der Zigarettenpause, Hawkins. Und auch wenn Sie vielleicht nicht mehr dran glauben. Irgendwann bekommen Sie Ihren Drink, versprochen. Wir haben ja noch drei Jahre, eh sich die Sonnen ausknipsen.."

In ihrem letzten Satz lag ein Hauch von Bitterkeit, doch ihre Mimik gaukelte nicht gerade überzeugend Gelassenheit vor.

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #322 am: 17.01.2005 | 21:32 »
Sie senkte leicht den Kopf in Richtung des Priesters. „Dem Schöpfer zum Grusse, Bruder Erland. Danke der Nachfrage. Mein Nachmittag war sehr ….. interessant.“ Ein aufreizendes Lächeln huschte zaghaft über ihre Lippen. Sie bot Bruder Erland den Arm. „Können wir Bruder Erland? Ich freue mich schon. Welches Thema der Geschichte der Kirche mögt Ihr mir den näher bringen wollen? Ich gestehe, dass dieses Thema seine Reize hat und ich mich noch nicht sonderlich damit beschäftigt habe.“

Mal sehen wie schnell es ihm langweilig wird. Ich muss mir was einfallen lassen. Dabei fühle ich mich so leer. Hoffentlich merkt er mir nichts an. Ich bin fast am Ende meiner geistigen Kräfte.
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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #323 am: 17.01.2005 | 21:51 »
Sie schritten durchs Schott in die dämmrigen kirchlichen Korridore, erfuellt vom leichten Weihrauch. Das Schott schloss sich hinter Ihnen.
"Ich hoffe, Ihhhr hattet einen ang´nehmn Nachmittag, werte Baronesse" äffte Hildegunn in die Stille. "So ein Affentheater!"

"Mylady, das ist ein durchaus interessantes und spannendes, aber natuerlich auch extrem grosses Gebiet. Man könnte wirklich lange darueber diskutieren. Welche Periode wuerde Euch denn vorziehen, oder anders ausgedrueckt, welche Periode duenkt Euch vielleicht am interessanten?"
Na bravo, Erland. Ich hoffe nur, sie weiss ueberhaupt etwas ueber Geschichte, ansonsten habe ich sie schon jetzt in die Klemme und mich in Schwierigkeiten gebracht.

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Re: Fading Suns - Inplay
« Antwort #324 am: 17.01.2005 | 22:09 »
„Lasst mich überlegen. Hmmm… Wie wäre es mit einigen Geschichten über Amalthea?“ Ihr Blick wurde leicht glassig. Wieso fiel ihr ausgerechnet jetzt diese Frau ein? „Oder, Falls Euch dazu nichts einfällt, die Geschichte Eures Ordens? Ja, das würde ich interessant finden.“ Das war nicht sehr klug. Darüber kann er wahrscheinlich stundenlang schwafeln. Aber wer weiss. Vielleicht ergibt sich noch etwas.

„Wie ist es Eurem Orden möglich die Symbionten zu bekämpfen? Aber das wäre sicher zu indiskret. Nun sucht Euch ein Thema aus. Wenn keines der beiden Euch beliebt, dann wählt ein anderes. Ich denke, ich habe in allen Fällen nicht genug Kenntnisse.“ Wie soll ich das bloss alles schaffen? Verflucht Xavier. Wie kannst du mir das nur aufbürden? Das wird die Suche einer Nadel im Heuhaufen!
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