Ich habe gerade "Am wilden Fluss" gesehen, ein hochgelobter Film, über den ich noch nie ein negatives Wort gehört habe und der auch Tagestipp in der TV-Movie war. Der Film ist mE ziemlich unlogisch. Einer der wesentlichen Konflikte des Films ist, dass die beiden flüchtigen Bankräuber durch die Höllenschlucht wollen und Meryl Streep sie da durch bringen soll. Aber: Warum sie überhaupt da durch müssen, wird nicht erklärt. Erstaunlich, zumal man (wie der Meryls Mann beweist) zu Fuß wesentlich schneller am anderen Ende der Schlucht ist. Ich meine, selbst wenn es eine Erklärung dafür gäbe, wäre es nicht die Aufgabe eines Drehbuchs und einer guten Erzählung, so was darzustellen?
Eine der grundlegendsten Regeln überhaupt, wenn man eine spannende Geschichte erzählt, ist, die Konflikte im Schmelztigel zu halten. Man muss jederzeit dafür sorgen, dass die Protagonisten "gezwungen" sind, die Konflikte einzugehen, und keine einfache Möglichkeit haben, sich den Konflikten zu entziehen. Das ist lebensnotwendig für die Glaubwürdigkeit und Kohärenz der Geschichte. Diese Dinge scheinen den Filmemachern von heute allerdings völlig egal zu sein. Allein in dem Film heute sind mir noch ein paar andere Beispiele aufgefallen, bei denen ich sagen würde, das Verhalten der Hauptfiguren machen einfach keinen Sinn.
Scheint egal zu sein, solange es Action und Dramatik satt gibt. Mir geht es extrem oft so, dass ich mich bei Filmen über mangelnde Plausibilität aufrege. Euch auch?