Nach dem xten omnipotenten NSC, der yten genialen Idee des Meistercharakters eines SL (die er unbedingt haben muß, obwohl er nur meistert), und der zten "einzigen Lösung" um im Plot weiter zu kommen dachten 5 Spieler mit unterschiedlichen Hauptinteressen und Charakteren, dass das Maß für diesen Abend voll ist... Und ja, wir hatten ab einem gewissen Grad das Gefühl der SL würde gegen uns arbeiten. Das Ablehnen des Abenteuers war keinesfalls Retour, ...
Ich glaube schon, dass es eine Art Retourkutsche war.
Und vielleicht auch zurecht.
So einen Dämpfer braucht man manchmal. Auch als Spielleiter.
Und wenn ich Deine wiedergegebenen Eindrücke so lese, dann denke ich, dass Euer Spielleiter das dringend braucht / brauchte.
Mein erster Beitrag in diesem Thema sollte also keinesfalls negativ sein. Ein kleiner Tritt zwischen die Beine zwingt einen zwar manchmal in die Knie, holt einen aber auch auf den Boden der Tatsachen zurück.
Ich denke, die "Retourkutsche" war sinnvoll, aber danach hättet Ihr klarmachen sollen, was Ihr wollt und was Ihr nicht wollt. Vielleicht ist das danach im Gespräch auch geschehen.
Motivation ist ein äußerst wichtiges Element im Spiel. Dazu gehört aber auch die Motivation der Spieler.
Ich glaube, was Dein Spielleiter grundegend falsch macht, ist, dass er den Spielern die Motivation raubt.
Denn eigentlich spielt er nicht mit Ihnen zusammen. Die Spieler sind bei ihm Beiwerk.
Für Deinen SpL ist die Story das Wichtigste und danach sein eigener Charakter, den er ja sogar als SpL führt.
Das ist grundlegend falsch. So sollte es nicht sein.
Zu allererst stehen die Spielercharaktere im Vordergrund (oder "im Rampenlicht", ein treffender Vergleich, wenn man das Rollenspiel mal als Bühne betrachtet). Die Spielercharaktere sind die Hauptakteure.
NSC's (und da zähle ich auch den SpLC zu) bestimmen nicht den Fortgang der Story.
Die Spieler müssen einfach den Eindruck haben, sie lenken durch ihre Entscheidungen das Spielgeschehen.
Selbst wenn der Spielleiter mal mit Tricks eingreift, um das Abenteuer auf den rechten Weg zu lenken oder aus einer verfahrenen Situation zu retten, sollten die Spieler es nach Möglichkeit nicht merken.
Aber genau das macht Euer SpL nicht. Er macht mit seinem SpLC genau das Gegenteil - er nimmt das Ruder in die Hand.
Da bekommt man den Eindruck, dass er lieber mit sich alleine (Rollenspiel) spielen sollte. Es ist fast so, als wenn er Angst hätte, dass sich das Abenteuer ohne seine lenkende Kontrolle in eine Richtung streben könnte, die er nicht will.
Verständlich - aber eigentlich ist das genau das, was eine zentrale Stärke des Rollenspiels ausmacht.
Wenn ich nur die Wege gehen soll, die der "Autor" (oder SpL) des Abenteuers vorgesehen hat, kann ich auch ins Kino gehen, oder ein Buch lesen.
Der Spielleiter sollte also den Charakteren die Bühne überlassen und die Antagonisten, Statisten und Requisiten übernehmen.
Das macht Euer Spielleiter nicht. Die Reaktion von Euch war Boykott.
Zu Recht! Und genauso war seine Reaktion (angepisst sein) verständlich, denn Ihr habt genau das gemacht, was er nicht wollte - ihm die Kontrolle über das Handlungsgeschehen weggenommen. Ich glaube, Ihr hättet danach ihm nur einfach erklären sollen warum das geschah.
Und dass Ihr nicht Statisten spielen wollt.
Wenn er das nicht kann (will), sollte er besser den Spielleiterplatz räumen und anderen diesen Job überlassen, die ihn besser machen.
Vielleicht habt Ihr das sogar besprochen. Ansonsten kann man das auch nachholen (ist vielleicht sogar besser, denn dann ist die geladene Stimmung aus dem Abend verraucht und man kann sachlicher diskutieren).
Solange der SpL nicht sieht, dass er den SC's die Bühne überlassen muss, wird er es auch nicht schaffen, dass die Spieler Motivation verspüren - dass Ihnen das Spiel richtig Spaß macht. Ganz ehrlich: Ich hätte wahrscheinlich auch die Notbremse gezogen.
Und wahrscheinlich würde ich den Spielleiter absägen, wenn er die Art nicht ändert. Denn zum Statisten spielen habe ich auf Dauer keine Lust.
Vielleicht ein paar Anregungen für Euch.
Boba Fett